DE19831835A1 - Trokar - Google Patents
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Abstract
Trokar, bestehend aus einem Hauptteil und mehreren auswechselbaren Spezialteilen für verschiedenartige Eingriffe mit einem metallenen Hauptteil (1), bestehend aus einer Krone und in diese eingesetzt einem Trichter (4), an welchen Spezialteile für verschiedenartige Eingriffe auswechselbar ansetzbar sind, sowie ferner bestehend aus einer Dichtung (15), einem Deckel für die Dichtung (14), wenigstens zwei Sperrnadeln (13) zum Halten des Trichters, wenigstens zwei Sperrnadel-Federn (12), einem vierteiligen, einhändig manuell verformbaren Ringsegment (10), mittels welchem die Sperrnadeln (13) den Trichter (4) freigebend zurückziehbar und mittels Federkraft (12) rückstellbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft einen Trokar. Derartige Instrumente sind
in zahlreichen Kunststoff- oder Metall-Ausführungen in Gebrauch.
Die Kunststoffausführungen sind häufig als Einwegmodelle konzi
piert; sie sind umweltbelastend und teuer. Beispielsweise fallen
in einer mittleren Arthro-Praxis mit 1000 durchgeführten Eingrif
fen jährlich für mehr als DM 30.000.--- Abfälle an, deren Vermel
dung eines der Ziele der Erfindung ist.
Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines Trokars, welcher für
nahezu alle Anwendungen und Eingriffe benutzbar ist und deshalb
besonders einfach und leicht mit den verschiedenen Austausch-Ele
menten bestückt werden kann. Die bekannten Trokare sind in der
Regel mit in der chirurgischen Praxis häufig als störend empfun
denen Eigenheiten behaftet, die objektiv als Nachteile angesehen
werden müssen, und die bei genauerer Betrachtung von mehreren un
terschiedlichen Einflussfaktoren verursacht sind, und deren -
zumindest teilweisen - Behebung ebenfalls ein Ziel der Erfin
dung ist.
Für die Arthroskopie sind drei Trokar-Grössen gebräuchlich, wel
che stets griffbereit auf Lager gehalten werden. Für die Laparo
skopie werden die Trokare mit einer Dichtung in einer Grösse im
OP-Saal bestückt. Ferner verfügen die Trokare über einen Spül-Ab
laufanschluss. Dieser weist einen Innendurchmesser von 0.3 mm
auf, und er wird häufig wegen seines geringen Durchlass-Quer
schnitts mit abgetragenen Gewebeteilen sehr schnell verstopft.
Das Rohr ist oft nicht blendfrei, sondern stark reflektierend;
es weist auch häufig eine sehr glatte Oberfläche auf und wird
beim Bewegen des Instrumentariums gelegentlich unbeabsichtigt
herausgezogen. Auch bei Vollmetall-Trokaren muss des öfteren
eine unvollständige Reinigung in Kauf genommen werden (speziell
im Bereich der Dichtung). Bei endoskopischen OP-Anwendungen müs
sen oft umständliche Reduzierstücke benützt werden, um beispiels
weise von einem 11,5er Instrument auf ein 5er Instrument überzu
gehen, ohne den ganzen Staudruck im OP-Gebiet zu verlieren. Ge
fährlich können sich dabei auch Kunststoff-Trokare erweisen,
wenn deren dünnwandige Enden unbemerkt abbrechen und Bruchstücke
im OP-Bereich zurückbleiben.
Daher wurde es als Aufgabe der Erfindung erkannt, diese und auch
noch andere hier nicht ausdrücklich erwähnte sowohl chirurgische
wie auch wirtschaftliche Nachteile der Trokare nach dem bekann
ten Stand der Technik zu vermeiden.
Erfindungsgemäss wird daher ein Trokar vorgeschlagen, bestehend
aus einem Hauptteil und mehreren auswechselbaren Spezialteilen
für verschiedenartige Eingriffe, welcher die Merkmale aufweist,
dass das metallene Hauptteil aus einer Krone und in diese einge
setzt einem Trichter besteht, an welchen Spezialteile für ver
schiedenartige Eingriffe auswechselbar ansetzbar sind, sowie be
stehend aus
- a) einer Dichtung.
- b) einem Deckel für die Dichtung,
- c) wenigstens zwei Sperrnadeln zum Halten des Trichters.
- d) wenigstens zwei Sperrnadel-Federn,
- g) einem Ringsegment, mit dem Sperrnadeln mittels entfernbaren Nieten lösbar verbundenen sind.
Mittels zweier einander gegenüber positionierten Sperrnadeln ist
der Trichter in der Krone lös- und herausnehmbar gehalten, und
er bildet mit der Krone das metallene Hauptteil des Trokars.
Das Ringsegment besteht aus vier jeweils einen Quadranten abdec
kenden, mittels Verbindungsnieten aneinander angeschlossenen
Tellsegmenten aus einem federnd nachgiebigen Werkstoff. Mit zwei
einander gegenüberliegenden Teilsegmenten sind mittels der Ver
bindungsnieten die Sperrnadeln verbunden. Durch einhändiges manu
elles Drücken mittels Daumen und Zeigefinger kann das Ringseg
ment oval verformt werden, wobei die zwei einander gegenüberlie
genden Sperrnadeln zurückgezogen werden; damit wird der Trichter
freigegeben und kann mit der anderen Hand ersetzt bzw. ausgewech
selt werden. Diese Möglichkeit der Einhandbedienung ergibt für
den Chirurgen eine wesentliche Erleichterung und Vereinfachung,
da er beim Wechsel des Trichters eine Hand frei hat.
An den Trichter sind die verschiedenen Hülsen und Rohre ansetz
bar, in welche die unterschiedlichen Nadeln eingesetzt werden
können. Beispielsweise können an den Trichter eine glatte Hülse
oder ein Rohr mit einer Kapselnase angesetzt werden, in welchen
eine Vollnadel oder eine Hohlnadel geführt ist. Für diese Nadeln
sind entsprechend ausgebildete Voll- oder Hohl-Griffteiler vorge
sehen. An den Trichter kann auch eine Gewindehülse mit einer in
dieser geführten Hohlnadel angesetzt werden.
Der massgebliche Vorteil des erfindungsgemässen Trokars liegt in
seiner universellen Anpassbarkeit durch die Kombinationsmöglich
keiten mit den verschiedenen in ihren Abmessungen so dimensio
nierten Spezialteilen, dass sie zusammenpassend auswechselbar
sind und ein System bilden.
Weitere Besonderheiten und Merkmale der Erfindung sind anhand
der in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei
spiele beschrieben und näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Teil-Längsschnitt des Instruments mit Rohr und
Vollnadel,
Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt mit Gewindehülse,
Fig. 3 eine Draufsicht auf Fig. 2 in Richtung A,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch das Hauptteil,
Fig. 5 einen Querschnitt durch das Hauptteil,
Fig. 6 eine Seitenansicht (Vollnadel u. Rohr m. Kapselnase),
Fig. 7 eine Seitenansicht (Gewindehülse),
Fig. 8 das Hauptteil mit dem Ringsegment in Draufsicht,
Fig. 9 das Hauptteil gern. Fig. 8 in Seitenansicht B,
Fig. 10 ein glattes Rohr mit Kapselnase,
Fig. 11 die Krone als Hauptteil-Halterung im Querschnitt X,
Fig. 12 die Krone gem. Fig. 11 in Draufsicht,
Fig. 13 die Krone gem. Fig. 11 im Querschnitt Y,
Fig. 14 den Dichtungsdeckel im Querschnitt,
Fig. 15 den Dichtungsdeckel in Teil-Ansicht,
Fig. 16 den Trichter als Hauptteil-Einsatzstück im Querschnitt,
Fig. 17 den Trichter in abgewandelter Ausführung in Ansicht,
Fig. 18 den Trichter gem. Fig. 15 im Querschnitt,
Fig. 19 eine Nadel für die Gewindehülse (Teil-Querschnitt),
Fig. 20 eine Sperrnadel,
Fig. 21 eine Nadel (voll) mit Griffteller,
Fig. 22 einen Trichter mit glattem Rohr m. Kapselnase,
Fig. 23 Gewindehülse mit Trichter,
Fig. 24 Längsschnitt gemäss Fig. 23,
Fig. 25 Hohl-Nadel mit Griffteller (Ansicht),
Fig. 26 Längschnitt: Hohl-Nadel mit Griffteller gem. Fig. 25.
Der Grundbestandteil des erfindungsgemässen Trokars ist als
Hauptteil 1 bezeichnet, der vor allem in den Fig. 4 und 5 darge
stellt und in den Fig. 1 und 2 sowie 8 und 9 gezeigt ist. In
Fig. 8 ist erkennbar, wie mittels Daumen 10b (gestrichelt) und
Zeigefinger 10c (gestrichelt) die einander gegenüberliegenden
nachgiebigen Ringsegmente 10 zu einem Oval gedrückt und dadurch
die anderen beiden Ringsegmente ebenfalls verformt werden, so
dass die an den Verbindungsnieten 11 - siehe Fig. 1, 2 und 5 -
angebrachten Sperrnadeln 13 aus ihren Normalstellungen entgegen
der Rückstellwirkung der Federn 12 zurückgezogen werden und den
Trichter 4 freigeben.
Der Hauptteil 1 besteht aus der in den Fig. 11 bis 13 dargestell
ten Krone 20. und dem in ihrem Aufnahmekonus 24 aufgenommenen
Trichter 4 (oder 30). Die Krone ist in den Fig. 11 bis 13 darge
stellt; sie hat einen Durchmesser D 10 von 25 bis 30 mm und
einen Aufnahmekonus 24 von 15° zwischen den öffnungsweiten D 11
und D 12 mit 20 bis 25 und 15 bis 20 mm Durchmesser. Ferner
weist sie zwei einander gegenüberliegende Ansätze 21 von ca. 5
bis 6 mm Durchmesser mit den Bohrungen 22 von 3 bis 4 mm Durch
messer zur Aufnahme der Sperrnadeln 13 auf, und sie hat zwei
Griffnasen 23. Die mittels der Federn 12 vorgespannten Sperr
nadeln 13 dienen - wie vorstehend beschrieben - zur lösbaren Fi
xierung des Trichters 4. wie dies in Fig. 1 zu erkennen ist.
Ferner ist die Krone 20 mit einem ein Aussengewinde G tragenden
Hals 25 von 5 bis 6 mm Höhe versehen, auf welches der Dichtungs
deckel 14 - siehe Fig. 14 und 15 - zur Aufnahme der scheibenarti
gen, auswechselbaren Dichtung 15 aufschraubbar ist.
Der Trichter 4 (bzw. 30) ist in Fig. 1 und 2 erkennbar und in
den Fig. 16 bis 18 dargestellt. Seine Hauptmerkmale sind der
halbkugelförmige Trichterraum T mit dem Radius R4 von ca. 6 mm
und die Kegelfläche K mit einem Winkel α von 15° und ferner die
Konkav-Fläche KF mit einem Radius R1 von ca. 3 mm und einem Aus
laufwinkel β von ca. 69°. Die Durchmesser D1 und D2 betragen zwi
schen 16 und 18 mm und zwischen 8,5 und 10 mm.
Die Fig. 6, 7 und 10 sowie Fig. 21 bis 26 zeigen verschieden
artige Hülsen, Voll- und Hohlnadeln, die mit dem Hauptteil zu
kombinieren sind, um den Trokar zu allen verschiedenen, mit
einem Trokar durchführbaren Untersuchungen und Behandlungen
auszurüsten.
Aus Fig. 6 ist ein Trokar mit einem glatten Rohr 16 mit Kapsel
nase 18 ersichtlich: ausser dem Trichter 4 ist der Griffteiler
20 mit der Nadel 2 erkennbar, wie auch in den Fig. 10, 21 und 22
dargestellt. In Fig. 10 beträgt der Aussendurchmesser D 10 zwi
schen 5,5 und 6,5 mm und der Innendurchmesser D 9 zwischen 4,5
und 5,5 mm; die Wanddicke liegt zwischen 0.5 und 1,0 mm. Der Win
kel 8 der Kapselnase 18 beträgt etwa 75° und die Höhe der Kapsel
nase H 4 beträgt etwa 1,7 bis 2.0 mm. Die Masse der Krone 21
sind in den Fig. 11, 12 und 13 wiedergegeben.
In den Fig. 14 und 15 ist der Dichtungsdeckel 14 dargestellt,
der mittels des Gewinde G auf das Gewinde des Halses 25 der
Krone 20 aufschraubbar ist. Er hat eine Dichtungsaufnahme mit
dem Durchmesser D 15 von ca. 23 mm Durchmesser und einen Aussen-
Durchmesser D 16 von ca. 25 bis 26 mm sowie eine Dicke H 7 von
ca. 5,5 bis 7,5 mm und eine Innenhöhe H 8 von ca. 1,4 bis 1.6
mm.
Die in Fig. 20 dargestellte Sperrnadel 13 besteht aus einem
Schaft 13 und einem Schulterring 26 als Federwiderlager und
einer Spitze 27 mit zwei aneinander anschliessenden Kegeln 27
mit einer Kegelneigung von 45° und 15°. Der Schaft 13 mit seinem
Durchmesser von ca. 35 mm läuft auf den Schulterring 26 mit
einem Durchmesser D 19 von 4,4 bis 4.7 mm und einer Länge H9 von
2.8 bis 3,00 mm.
In Fig. 19 ist eine Hohlnadel für eine Gewindehülse dargestellt.
Ihre durchgehende Bohrung D 21 beträgt zwischen 4.0 und 4.4 mm
und ihr Ansatzdurchmesser D 22 beträgt zwischen 5,5 und 5.8 mm
auf einer Länge von H 12 von 7,5 bis 9,0 mm. Die Gesamtlänge H
13 misst ca. 112 bis 114 mm, und die Länge des Konus H 14 ist
ca. 4,0 bis 4.3 mm, dessen Winkel zwischen 13° und 16° ausmacht.
Fig. 21 zeigt eine Vollnadel 2 mit einem Voll-Griffteller 21,
und die Fig. 25 und 26 zeigen eine Hohlnadel 6 mit einem Hohl-
Griffteller 20a. Die Fig. 22 und 23/24 zeigen jeweils einen
Trichter 4 mit einem Rohr 16 mit Kapselnase 19 und einer Gewin
dehülse 7. Die Voll- oder Hohlnadeln 2 oder 6 ist so bemessen,
dass sie mit sehr geringem Spiel in das Rohr 16 oder in die Ge
windehülse 7 einsetzbar sind. Diese Nadeln - siehe Fig. 21 -
haben einen Schaftdurchmesser D 24 zwischen 5,3 und 5,6 mm, und
die Spitze weist einen Winkel von 30° auf. Die Griffteller 20
und 21 haben einen Durchmesser D 23 von etwa 16 bis 18 mm und
eine Radiuswölbung R 21 von ca. 20 mm.
Diese Mehrzahl von Einzelelementen bilden ein geschlossenes
System, durch welches der Trokar für die verschiedenen Anwen
dungen leicht umstellbar ist.
Claims (5)
1. Trokar, bestehend aus einem Hauptteil und mehreren auswech
selbaren Spezialteilen für verschiedenartige Eingriffe,
dadurch gekennzeichnet,
dass das metallene Hauptteil (1) aus einer Krone (21) und in die
se eingesetzt einem Trichter (4) besteht, an welchen Spezialtei
le für verschiedenartige Eingriffe auswechselbar ansetzbar sind,
sowie bestehend aus
- a) einer Dichtung (15),
- b) einem Deckei für die Dichtung (14),
- c) wenigstens zwei Sperrnadeln (13) zum Halten des Trichters,
- d) wenigstens zwei Sperrnadel-Federn (12),
- g) einem vierteiligen, einhändig manuell verformbaren Ring segment (10), mittels welchem die Sperrnadeln (13) den Trichter (4) freigebend zuzückziehbar und mittels Federkraft (12) rückstellbar sind.
2. Trokar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Trichter (4) eine glatte Hülse (3) oder ein Rohr mit Kapsel
nase (16) einsetzbar sind, in welchen eine Vollnadel (2) oder
eine Hohlnadel (6) geführt ist.
3. Trokar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den
Trichter (4) eine Gewindehülse (7) mit einer in dieser ge
führten Hohlnadel (6) eingesetzt ist.
4. Trokar nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf die
Hohlnadel (6) ein Hohl-Griffteller (20) aufsetzbar ist.
5. Trokar nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Vollnadel (2) ein Voll-Griffteller (21) aufsetzbar ist.
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DE1998131835 DE19831835A1 (de) | 1998-07-16 | 1998-07-16 | Trokar |
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Country Status (1)
Country | Link |
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