DE19829449A1 - Auftragsvorrichtung und Auftragsverfahren - Google Patents
Auftragsvorrichtung und AuftragsverfahrenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung (10) zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums (18) auf eine laufende Materialbahn (12), insbesondere aus Papier oder Karton, vorgestellt, bei welcher das Auftragsmedium (18) unter Verwendung eines Schleier-Auftragswerks (16) in Form eines Vorhangs oder Schleiers (20) an die Materialbahn (12) abgegeben wird. Ferner ist eine Saugvorrichtung (24) zum Absaugen von der Materialbahn (12) oder/und von dem Schleier (20) mitgeführter Luft (26, 28) vorgesehen. Eine Staudruck-Bestimmungsvorrichtung (30, 34) bestimmt den Druck der sich in Laufrichtung (L) des Untergrunds (12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund (12a) stauenden Luft. Eine Steuervorrichtung (32) steuert die Saugleistung der Saugvorrichtung (24) in Abhängigkeit des von der Staudruck-Bestimmungsvorrichtung (30, 34) bestimmten Staudrucks.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Auftragsmediums auf einen laufenden Untergrund unter Verwen
dung eines Schleier-Auftragswerks, welches das Auftragsmedium in Form
eines Schleiers oder Vorhangs an den Untergrund abgibt, wobei der lau
fende Untergrund bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Materialbahn,
insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die
Oberfläche eines Übertragselements ist, welches das Auftragsmedium dann
auf die Materialbahn überträgt, und wobei eine Saugvorrichtung zum
Absaugen von von dem Untergrund oder/und von dem Schleier mitgeführter
Luft vorgesehen ist.
Bei der Beschichtung eines laufenden Untergrunds mittels eines Schleier-
Auftragswerks, d. h. beim sogenannten "Curtain Coating", wird das flüssige
oder pastöse Auftragsmedium in einer vorbestimmten Höhe über dem lau
fenden Untergrund von dem Schleier-Auftragswerk abgegeben und fällt in
Form eines Schleiers bzw. Vorhangs auf den laufenden Untergrund. Da ein
derartiger Auftragsmediumsvorhang ein relativ labiles Gebilde ist, muß in
hohem Maße darauf geachtet werden, daß die Auftreffbedingungen des
Auftragsmediumsvorhangs auf den laufenden Untergrund so beschaffen
sind, daß sie die Erzielung eines qualitativ hochwertigen Auftragsergebnis
ses ermöglichen. Insbesondere muß Unterbrechungen des Farbvorhangs vor
gebeugt werden, da diese zu besonders heftiger Bildung von Auftrags
mediumspritzern führen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die Beherr
schung der Luftgrenzschicht, welche von dem laufenden Untergrund an sei
ner Oberfläche in den Auftreffbereich mitgebracht wird. Diese kann selbst
dann, wenn sie den Auftragsmediumsvorhang nicht durchstößt bzw. unter
bricht, durch Bildung von Luftblasen zwischen dem Untergrund und dem
Auftragsmedium eine gleichmäßige Bedeckung des Untergrunds mit Auf
tragsmedium verhindern.
In dem deutschen Gebrauchsmuster 297 11 713 wurde daher vorgeschla
gen, in Laufrichtung des Untergrunds vor der Auftrefflinie des Auftrags
mediums auf den Untergrund eine Blasdüse vorzusehen, welche einen der
Laufrichtung des Untergrunds entgegengesetzten Luftstrahl ausstößt. Dieser
Luftstrahl "schneidet" in die Luftgrenzschicht ein und hebt diese somit vom
Untergrund ab. Allerdings wird der Auftragsmediumsvorhang durch die
infolge der Wechselwirkung von Luftgrenzschicht und Blasluft erzeugten
Turbulenzen beeinträchtigt. Das Auftragsmedium mußte daher mit hohem
Überschuß auf den laufenden Untergrund aufgebracht werden, um einen
ausreichend stabilen Auftragsmediumsvorhang bereitstellen zu können.
In der gattungsbildenden US 5,624,715 wird das Eintreten der Luftgrenz
schicht in den Auftragsbereich mittels einer Klinge erschwert, die in
geringem Abstand von der Oberfläche des laufenden Untergrunds angeord
net ist. Der Klinge ist eine Saugvorrichtung nachgeordnet, welche nicht nur
die restliche vom laufenden Untergrund mitgeführte Luft, sondern auch die
vom Auftragsmediumsvorhang mitgeführte Luft aus dem Auftragsbereich
absaugt. Nun kann aber der labile Auftragsmediumsvorhang nicht nur durch
einen zu hohen von der mitgeführten Luftgrenzschicht hervorgerufenen
Überdruck, sondern auch durch einen von der Saugvorrichtung hervorgeru
fenen zu starken Unterdruck beeinträchtigt werden. Auch bei Verwendung
der aus der US 5,624,715 bekannten Auftragsvorrichtung ist es daher
erforderlich, das Auftragsmedium mit hohem Überschuß auf den laufenden
Untergrund aufzubringen und überschüssiges Auftragsmedium wieder abzu
rakeln, um einen entsprechend stabilen Auftragsmediumsvorhang und ein
qualitativ hochwertiges Auftragsergebnis sicherzustellen. Dies erforderte
sowohl im Bereich des Schleier-Auftragswerks als auch im Bereich der
Rakelvorrichtung entsprechend groß bemessene Zuführ- bzw. Rückführ
leitungen und entsprechend leistungsstarke Förderpumpen für das Auftrags
medium.
Aus der EP 0 517 223 B1 ist ein Verfahren zur Behandlung des Auftrags
mediums bekannt, gemäß welchem zur Erzielung eines qualitativ hochwerti
gen Auftragsergebnisses Luftbläschen aus dem Auftragsmedium entfernt
werden.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Auftragsvorrichtung der
eingangs genannten Art anzugeben, bei welcher die umlaufende Menge an
Auftragsmedium, die Durchmesser der Rückführleitungen sowie die Leistung
der Förderpumpen für das Auftragsmedium reduziert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Auftragsvorrichtung der
eingangs genannten Art gelöst, welche eine Staudruck-Bestimmungsvor
richtung zum Bestimmen des Drucks der sich in Laufrichtung des Unter
grunds vor der Auftrefflinie des Schleiers auf den Untergrund stauenden
Luft, und eine Steuervorrichtung zum Steuern der Saugleistung der Saug
vorrichtung in Abhängigkeit des von der Staudruck-Bestimmungsvorrichtung
bestimmten Staudrucks umfaßt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann der im Auftragsbereich herrschende Druck unabhängig von der Lauf
geschwindigkeit des Untergrunds, der Fallgeschwindigkeit des Auftrags
mediums und dergleichen Parametern stets auf einen zur Erzielung eines
qualitativ hochwertigen Auftragsergebnisses günstigen Wert eingestellt
werden, indem die Saugleistung der Saugvorrichtung in Abhängigkeit des
Bestimmungsergebnisses der Staudruck-Bestimmungsvorrichtung gesteuert
wird.
Grundsätzlich ist am günstigsten, den in Laufrichtung des Untergrunds vor
der Auftrefflinie des Schleiers herrschenden Staudruck unmittelbar mittels
wenigstens eines Drucksensors zu erfassen. Da zum einen auch die Saug
vorrichtung vor dem Auftreffbereich angeordnet werden muß, und zum
anderen die Funktion des wenigstens einen Drucksensors durch Auftrags
mediumspritzer beeinträchtigt werden kann, kann der Staudruck aber auch
indirekt bzw. mittelbar bestimmt werden. Hierzu kann beispielsweise ein
Geschwindigkeitssensor zum Erfassen der Laufgeschwindigkeit des Unter
grunds vorgesehen sein. Dies ist deshalb möglich, weil der vor der
Auftrefflinie herrschende Staudruck hauptsächlich von der vom Untergrund
mitgeführten Luftgrenzschicht und teilweise auch von der vom Auftrags
mediumsvorhang mitgeführten Luftgrenzschicht herrührt, wobei die Fall
geschwindigkeit des Auftragsmediumsvorhangs üblicherweise zur Laufge
schwindigkeit des Untergrunds in einem bestimmten Verhältnis steht, um
beim Auftreffen auf den Untergrund der Bildung von Auftragsmedium
spritzern vorzubeugen. Festzuhalten ist, daß die Möglichkeit einer mittel
baren Bestimmung des Staudrucks auch zusätzlich zur unmittelbaren Stau
druckbestimmung eingesetzt werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Auftrags
medium einen Feststoffgehalt von zwischen etwa 5% und etwa 80%,
vorzugsweise von zwischen etwa 30% und etwa 75%, aufweist. Ferner
kann das Auftragsmedium wenigstens ein anorganisches oder organisches
Pigment und wenigstens ein synthetisches oder natürliches Bindemittel
enthalten.
Mit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung kann beispielsweise ein
Strichgewicht je Auftrag von zwischen etwa 2 g/m2 und etwa 40 g/m2,
vorzugsweise von zwischen etwa 3 g/m2 und etwa 30 g/m2, erzielt werden,
wobei die Angabe "je Auftrag" darauf hinweist, daß es zum Vorsehen einer
Mehrfachbeschichtung der Materialbahn ferner möglich ist, mehrere erfin
dungsgemäße Auftragsvorrichtungen vorzusehen.
Mit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung ist es nicht nur möglich, die
umlaufende Menge an Auftragsmedium zu reduzieren und somit die Leistung
der Förderpumpen zu senken. Darüber hinaus ist es auch möglich, die
Laufgeschwindigkeit des Untergrunds zu erhöhen, beispielsweise auf mehr
als 600m/min, vorzugsweise mehr als 1000 m/min. Ferner kann die Breite
der zu beschichtenden Materialbahn mehr als 2,5 m, vorzugsweise mehr als
4,0 m betragen.
Zur Verbesserung des Auftragsergebnisses wird weiter vorgeschlagen, daß
in Laufrichtung des Untergrunds vor der Auftrefflinie wenigstens eine
Abstreifleiste zum Abstreifen der vom Untergrund mitgeführten Luft ange
ordnet ist. Mittels dieser Abstreifleiste kann die mitgeführte Luftgrenzschicht
vom Untergrund abgehoben und in Richtung zur Saugvorrichtung umgelenkt
werden. Da die Saugvorrichtung somit nicht mehr die zum Abheben der
Luftgrenzschicht erforderliche Saugleistung aufbringen muß, kann sie ent
sprechend leistungsärmer ausgebildet sein. Allerdings stellt eine derartige
Abstreifleiste eine Verschleißteil dar, welches von Zeit zu Zeit ausgewech
selt werden muß. Es wird daher von den jeweiligen Einsatz- und Randbedin
gungen abhängen, ob eine erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung mit einem
derartigen Schaber und dafür einer entsprechend leistungsärmeren Saug
vorrichtung oder aber eine Auftragsvorrichtung ohne derartigen Schaber und
mit entsprechend leistungsstärkerer Saugvorrichtung die wirtschaftlich
vorteilhaftere Lösung darstellt.
Schließlich kann bei direktem Auftrag auch eine Vorrichtung zum Stabilisie
ren des Laufs der Materialbahn vorgesehen sein, beispielsweise eine weitere
Saugvorrichtung, welche auf der vom Schleier-Auftragswerk abgewandten
Seite der Materialbahn einen Unterdruck erzeugt, der die Materialbahn
gegen ein Stützelement, vorzugsweise eine Stützwalze, zieht.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf einen laufen
den Untergrund unter Verwendung eines Schleier-Auftragswerks. Hinsicht
lich des Stands der Technik, dessen Nachteilen und der demgegenüber mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren und dessen Abwandlungen erzielbaren
Vorteile sei auf die vorstehende Diskussion der erfindungsgemäßen
Auftragsvorrichtung verwiesen.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert werden, in welcher die einzige Figur
eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Auftragsvor
richtung darstellt.
In dieser einzigen Figur ist eine erfindungsgeinäße Auftragsvorrichtung ganz
allgemein mit 10 bezeichnet. Eine sich in Laufrichtung L bewegende Mate
rialbahn 12 ist im Bereich der Auftragsvorrichtung 10 um eine Stützwalze
14 herumgeführt, welche um ein Achse A in Richtung des Pfeils P dreh
angetrieben ist. Ferner ist ein Schleier-Auftragswerk 16 vorgesehen, aus
dessen Verteilkanal 16a flüssiges oder pastöses Auftragsmedium 18 durch
einen Austrittsspalt 16b austritt und als Auftragsmedium-Schleier oder
-Vorhang 20 sich im freien Fall zur Oberfläche 12a der Materialbahn 12
bewegt. Die so gebildete Auftragsschicht 22 kann beispielsweise mittels
einer nicht dargestellten, im Stand der Technik aber an sich bekannten
Dosier- oder/und Egalisiervorrichtung von überschüssigem Auftragsmedium
befreit oder/und geglättet werden.
Um sicherstellen zu können, daß das Auftragsmedium 18 in Querrichtung
Q möglichst gleichmäßig an die Materialbahn 12 abgegeben wird, ist es
erforderlich, daß das Auftragsmedium 18 an dem Auftrittsspalt 15b über die
gesamte Länge des Verteilkanals 16a mit im wesentlichen dem gleichen
Druck ansteht. Um dies zu erreichen, wird das Auftragsmedium dem Verteil
kanal 16a üblicherweise an einem Ende über eine nicht dargestellte Zuführ
leitung mit hohem Überschuß zugeführt, und wird nicht durch den Austritts
spalt abgegebenes Auftragsmedium 18 an dem jeweils anderen Ende des
Verteilkanals 16a über eine Abführleitung wieder ausgeleitet und in einen
Auftragsmediumvorrat zurückgeführt. Darüber hinaus kann auch das von
der Dosier- oder/und Egalisiervorrichtung abgetragene Auftragsmedium ge
sammelt und dem Auftragsmediumvorrat zur Wiederverwendung zugeführt
werden. Um die Umlaufmenge des Auftragsmediums 18 gering halten und
somit leistungsarme und durchsatzschwache Förderpumpen einsetzen zu
können, ist es im Stand der Technik als eine Variante bekannt, einen
Verteilkanal 16a zu verwenden, dessen Durchlaßquerschnitt von seinem
Zuführende zu seinem Abführende hin abnimmt. Die erfindungsgemäße
Ausbildung der Auftragsvorrichtung 10 bietet eine weitere Möglichkeit zur
Reduzierung der Umlaufmenge des Auftragsmediums.
In Laufrichtung L vor der Stelle bzw. in Querrichtung Q verlaufenden Linie
T, an welcher der Auftragsmediumsvorhang 20 auf die Materialbahnober
fläche 12a auftrifft, ist bei der erfindungsgeinäßen Auftragsvorrichtung 10
eine Saugvorrichtung 24 angeordnet, welche sich in Querrichtung Q im
wesentlichen über die gesamte Breite der Materialbahn 12 erstreckt. Die
Saugvorrichtung 24 dient zum Absaugen von Luft, welche von der Material
bahn 12 bei ihrer Bewegung in Laufrichtung L an ihrer Oberfläche 12a als
Luftgrenzschicht 26 oder/und vom Auftragsmediumsvorhang 20 an seiner
Oberfläche als Luftgrenzschicht 28 in den Bereich B vor der Auftreffstelle
T des Auftragsmediums 18 auf der Materialbahnoberfläche 20 hineintrans
portiert wird und dort zur Ausbildung eines gegenüber dem normalen
Luftdruck erhöhten Staudrucks führt.
In dem Bereich B ist ferner wenigstens ein Drucksensor 30 vorgesehen, wel
cher den Wert des Staudrucks erfaßt und ein entsprechendes Signal über
eine Signalleitung 30a an eine Steuereinheit 32 übermittelt. Ferner ist an der
Achse A der Stützwalze 14 ein Drehzahl- bzw. Geschwindigkeitssensor 34
angeordnet, dessen Erfassungssignal über eine Signalleitung 34a ebenfalls
der Steuereinheit 32 zugeführt wird. Der Drucksensor 30 dient zur direkten
bzw. unmittelbaren Erfassung des im Bereich B jeweils herrschenden Stau
drucks. Hingegen läßt sich der Staudruck im Bereich B aus dem Drehzahl-
bzw. Geschwindigkeitssignal des Sensors 34 lediglich indirekt bzw. mittel
bar bestimmen. Dabei versteht es sich, daß zu dieser indirekten Bestimmung
des Staudrucks die Kenntnis weiterer Betriebsparameter erforderlich ist,
beispielsweise Durchmesser der Stützwalze 14, Beschaffenheit, insbesonde
re Rauhigkeit, der Materialbahnoberfläche 12a, Zusammensetzung und Vis
kosität des Auftragsmediums 18 und dergleichen Parameter, die einen
Einfluß auf die Luftmitnahmefähigkeit von Materialbahn 12 und Auftrags
mediumsvorhang 20 haben. Die indirekte Bestimmung des im Bereich B
herrschenden Staudrucks hat den Vorteil, daß das Absaugen von Luft aus
dem Bereich B nicht durch die Drucksensoren 30 und deren Signalleitungen
30a behindert wird.
Aus den ihr über die Leitungen 30a und 34a zugeführten Signalen bestimmt
die Steuereinheit 32 den Wert des im Bereich B herrschenden Staudrucks,
vergleicht diesen Ist-Wert des Staudrucks mit einem vorbestimmten, er
wünschten Soll-Wert des Staudrucks, der beispielsweise in einem Daten
speicher der Steuereinheit 32 als Datenfeld abgelegt sein kann, bestimmt
bei Abweichung des Ist-Werts des Staudrucks vom Soll-Wert des Stau
drucks, ob die Saugleistung der Saugvorrichtung 24 erhöht oder erniedrigt
werden muß, und gibt über eine Signalleitung 32a ein entsprechendes
Steuersignal an die Saugvorrichtung 24 aus.
Festzuhalten ist, daß eine Mehrzahl von Drucksensoren 30 vorgesehen sein
können, welche über die Breite der Materialbahn 12 verteilt angeordnet sind
und in einem ihnen jeweils zugeordneten Abschnitt den dort herrschenden
Staudruck erfassen. Hierdurch kann der Steuereinheit 32 eine ortsaufgelöste
Information über den Staudruck zugeführt werden. Die Steuereinheit 32
kann diese ortsaufgelöste Information in verschiedener Art und Weise
weiterverarbeiten.
Beispielsweise ist es möglich, bei der Bestimmung des Steuersignals für die
Saugvorrichtung 24 den Mittelwert dieser ortsaufgelösten Information als
Ist-Wert des Staudrucks zu verwenden. Es ist jedoch ebenso möglich, die
Saugleistung 24 in Abhängigkeit von dem jeweiligen Maximalwert der orts
aufgelösten Information zu steuern. Falls auch die Saugvorrichtung 24 in
eine Mehrzahl von Abschnitten unterteilt ist, deren Saugleistung unabhängig
voneinander gesteuert werden kann, kann die ortsaufgelöste Information
schließlich auch zu einer ortsaufgelösten Steuerung der Saugleistung her
angezogen werden.
Um die Luftgrenzschicht 26 von der Oberfläche 12a der Materialbahn 12 in
einfacher Weise abheben und der Saugvorrichtung 24 zuführen zu können,
ist an der Materialbahnoberfläche 12a im Auftragsbereich B ferner eine
Abstreifleiste 36 vorgesehen, welche entweder in sehr geringem Abstand
der Materialbahnoberfläche 12a angeordnet ist, oder gegen diese beispiels
weise nach Art einer Stechklinge angestellt ist. Diese Leiste 36 streift die
in der Grenzschicht 26 mitgeführte Luft von der Materialbahnoberfläche ab
und lenkt sie zur Ansaugöffnung der Saugvorrichtung 24 um. Da der Groß
teil der in der Grenzschicht 26 zugeführten Luft somit mechanisch von der
Oberfläche 12a abgehoben wird, kann die Saugvorrichtung 24 entsprechend
leistungsarm ausgebildet sein.
Um darüber hinaus ein Flattern der Materialbahn im Auftragsbereich B ver
hindern zu können, ist in dem zwischen der Stützwalze 14 und der Material
bahn 12 gebildeten Einlaufzwickel Z eine weitere Saugvorrichtung 38 ange
ordnet. Die weitere Saugvorrichtung 38 hat die Aufgabe, in dem Einlauf
zwickel Z einen Unterdruck aufrechtzuerhalten, der die Materialbahn 12
gegen die Oberfläche 14a der Stützwalze 14 zieht, so daß sie im Auftrags
bereich B an dieser vollflächig anliegt. Somit trägt auch die weitere
Saugvorrichtung 38 zur Erzielung eines qualitativ hochwertigen Auftrags
ergebnisses bei.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Auftragsvorrichtung 10 erlaubt es, die
umlaufende Menge an Auftragsmedium 18 zu senken, ohne Einbußen an
Auftragsqualität hinnehmen zu müssen. Infolge der niedrigeren Umlauf
menge können ferner die Leitungsquerschnitte der Zu- und Abführleitungen
der Verteilkammer 16a des Schleier-Auftragswerks 16 sowie der Rückführ
leitung (sofern vorhanden) von der Egalisier- oder/und Dosier-Vorrichtung
verkleinert werden. Gegebenenfalls kann sogar vollständig auf eine Abführ
leitung verzichtet werden. Gleichzeitig ist es möglich, die Laufgeschwindig
keit und die Breite der Materialbahn zu erhöhen, was eine Steigerung der
Produktivität nach sich zieht. Auch können die Betriebskosten durch eine
Minimierung der Verschleißteile und den Einsatz leistungs- und durchsatz
schwächerer Pumpen gesenkt werden. Die mit der erfindungsgemäßen
Auftragsvorrichtung 10 beschichteten Materialbahnen zeichnen sich durch
eine hohe Gleichmäßigkeit der Beschichtung und eine gute Abdeckung der
Materialbahnoberfläche mit Auftragsmedium aus, die annähernd Luftbür
stenqualität erreicht.
Claims (20)
1. Vorrichtung (10) zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums (18) auf einen laufenden Untergrund unter Verwen
dung eines Schleier-Auftragswerks (16), welches das Auftrags
medium (18) in Form eines Schleiers oder Vorhangs (20) an den
Untergrund abgibt,
wobei der laufende Untergrund bei direktem Auftrag die Ober fläche (12a) einer Materialbahn (12), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements ist, welches das Auftragsmedium dann auf die Materialbahn überträgt, und
wobei eine Saugvorrichtung (24) zum Absaugen von von dem Untergrund (12) oder/und von dem Schleier (20) mitgeführter Luft (26, 28) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner umfaßt:
wobei der laufende Untergrund bei direktem Auftrag die Ober fläche (12a) einer Materialbahn (12), insbesondere aus Papier oder Karton, ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertrags elements ist, welches das Auftragsmedium dann auf die Materialbahn überträgt, und
wobei eine Saugvorrichtung (24) zum Absaugen von von dem Untergrund (12) oder/und von dem Schleier (20) mitgeführter Luft (26, 28) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner umfaßt:
- - eine Staudruck-Bestimmungsvorrichtung (30, 34) zum Bestim men des Drucks der sich in Laufrichtung (L) des Untergrunds (12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund (12a) stauenden Luft, und
- - eine Steuervorrichtung (32) zum Steuern der Saugleistung der Saugvorrichtung (24) in Abhängigkeit des von der Staudruck- Bestimmungsvorrichtung (30, 34) bestimmten Staudrucks.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Staudruck-Bestiminungsvorrichtung
zur unmittelbaren Bestimmung des Staudrucks wenigstens einen
Drucksensor (30) umfaßt, der in Laufrichtung (L) des Untergrunds
(12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund
(12a) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Staudruck-Bestimmungsvorrichtung
zur mittelbaren Bestimmung des Staudrucks wenigstens einen
Geschwindigkeitssensor (34) zum Erfassen der Laufgeschwindigkeit
des Untergrunds (12a) umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium (18) einen Fest
stoffgehalt von zwischen etwa 5% und etwa 80%, vorzugsweise
von zwischen etwa 30% und etwa 75%, aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium (18) wenigstens
ein anorganisches oder organisches Pigment und wenigstens ein
synthetisches oder natürliches Bindemittel enthält.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strichgewicht je Auftrag einen
Wert von zwischen etwa 2 g/m2 und etwa 40 g/m2, vorzugsweise
von zwischen etwa 3 g/m2 und etwa 30 g/m2, aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufgeschwindigkeit des Unter
grunds (12a) mehr als 600 m/min, vorzugsweise mehr als
1000 m/min, beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der zu beschichtenden
Materialbahn (12) mehr als 2,5 m, vorzugsweise mehr als 4,0 m,
beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung (L) des Untergrunds
(12a) vor der Auftrefflinie (T) wenigstens eine Abstreifleiste (36) zum
Abstreifen der vom Untergrund (12a) mitgeführten Luft (26) angeord
net ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei direktem Auftrag eine Vorrichtung
(38) zum Stabilisieren des Laufs der Materialbahn (12) vorgesehen
ist, beispielsweise eine weitere Saugvorrichtung (38), welche auf der
vom Schleier-Auftragswerk (16) abgewandten Seite der Materialbahn
(12) einen Unterdruck erzeugt, der die Materialbahn (12) gegen ein
Stützelement, vorzugsweise eine Stützwalze (14), zieht.
11. Verfahren zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftrags
mediums (18) auf einen laufenden Untergrund mittels eines Schleier-
Auftragswerks (16), welches das Auftragsmedium (18) in Form eines
Schleiers oder Vorhangs (20) an den Untergrund abgibt,
wobei der laufende Untergrund bei direktem Auftrag die Ober fläche (12a) einer Materialbahn (12) ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements ist, welches das Auftrags medium auf die Materialbahn überträgt, und
wobei von dem Untergrund (12a) oder/und von dem Schleier (20) mitgeführte Luft (26, 28) mittels einer Absaugvorrichtung (24) abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, man den Druck der sich in Laufrichtung (L) des Untergrunds (12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund (12a) stauenden Luft bestimmt und die Saugleistung der Saugvorrichtung (24) in Abhängigkeit des bestimmten Staudrucks steuert.
wobei der laufende Untergrund bei direktem Auftrag die Ober fläche (12a) einer Materialbahn (12) ist und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragselements ist, welches das Auftrags medium auf die Materialbahn überträgt, und
wobei von dem Untergrund (12a) oder/und von dem Schleier (20) mitgeführte Luft (26, 28) mittels einer Absaugvorrichtung (24) abgesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, man den Druck der sich in Laufrichtung (L) des Untergrunds (12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund (12a) stauenden Luft bestimmt und die Saugleistung der Saugvorrichtung (24) in Abhängigkeit des bestimmten Staudrucks steuert.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Staudruck mittels wenigstens
eines Drucksensors (30), der in Laufrichtung (L) des Untergrunds
(12a) vor der Auftrefflinie (T) des Schleiers (20) auf den Untergrund
(12a) angeordnet ist, unmittelbar bestimmt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Staudruck unter Verwendung
wenigstens eines Geschwindigkeitssensors (34) zum Erfassen der
Laufgeschwindigkeit des Untergrunds (12a) mittelbar bestimmt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Auftragsmedium (18) mit
einem Feststoffgehalt von zwischen etwa 5% und etwa 80%,
vorzugsweise von zwischen etwa 30% und etwa 75%, verwendet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Auftragsmedium (18) ver
wendet, welches wenigstens ein anorganisches oder organisches
Pigment und wenigstens ein synthetisches oder natürliches Binde
mittel enthält.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Auftragsmedium (18) mit
einem Strichgewicht je Auftrag von zwischen etwa 2 g/m2 und etwa
40 g/m2, vorzugsweise von zwischen etwa 3 g/m2 und etwa 30 g/m2,
auf den Untergrund (12a) aufbringt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laufgeschwindigkeit des Unter
grunds (12a) mehr als 600 m/min, vorzugsweise mehr als
1000 m/min, beträgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der zu beschichtenden
Materialbahn (12) mehr als 2,5 m, vorzugsweise mehr als 4,0 m,
beträgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß man die vom Untergrund (12a) mitge
führte Luft (26) in Laufrichtung (L) des Untergrunds (12a) vor der
Auftrefflinie (T) mittels wenigstens einer Abstreifleiste (36) abstreift.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei direktem Auftrag eine Vorrich
tung (38) zum Stabilisieren des Laufs der Materialbahn (12) vorsieht,
beispielsweise eine weitere Saugvorrichtung (38), welche auf der
vom Schleier-Auftragswerk (16) abgewandten Seite der Materialbahn
(12) einen Unterdruck erzeugt, der die Materialbahn (12) gegen ein
Stützelement, vorzugsweise eine Stützwalze (14), zieht.
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