DE19827666A1 - Tactiloskop, tragbares Gerät zur Darstellung tastbarer Information - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Reliefdarstellung von Bildern, Graphiken und Zeichen z. B. von Videokamera, Scanner, Computer oder Sensoren als tastbare Lese- und Orientierunghilfe für Blinde.

Daß solche tastbaren Anzeigeelemente elektromagnetische oder piezoelektrisch betriebene Stifte besitzen, ist bekannt. Zur Darstellung von Blindenschrift werden von Firma Siemens an Rechensystemen Anzeigegeräte eingesetzt, die bis zu 80 Zeichen darstellen können. Auch für Flüssigkeitsverdampfung (G 92 07 753.6) oder elektroviskose Flüssigkeit (DE 40 07 945 A1) existieren bereits Vorschläge.

Alle diese Vorschläge benötigen einen größeren Aufwand an Steuerelementen und Ansteuerungen, sie sind sehr teuer, langsam und haben auch einen viel höheren Energieverbrauch, so daß noch keine tragbaren Systeme mit oben genannten Methoden realisiert werden konnten.

Die Erfindung soll den Aufbau von billigeren Anzeigen mit hoher Anzahl von tastbaren Anzeigeelementen, die mit geringem Aufwand steuerbar und herstellbar sind, ermöglichen. Als tragbares Gerät soll es einen geringen Energieverbrauch haben.

Das Gerät besteht aus einer Platte mit einer Vielzahl anzuhebender Stifte und einem Steuerwagen.

Der Steuerwagen steuert eine Zeile/Reihe von Stiften gleichzeitig und muß deshalb für jede Aktualisierung der Bilder von einer Seite zu anderen mit Hilfe eines Hebels oder elektrisch unter der Platte bewegt werden.

Die Stifte haben zwei Stellungen. In versenkter Stellung sind die Stifte durch ein elastisches Element in der Platte nach unten gezogen und in ausgefahrener Stellung rasten sie in einem Haken ein.

Beim Bewegen des Steuerwagens werden durch einen Zylinder zuerst alle Stifte hoch gedrückt und rasten in dieser Stellung ein. Durch die nachfolgenden Stellelemente (Elektromagneten oder Piezoactuatoren) werden nur die Stifte, die versenkt sein müssen, aus dem Raster befreit und durch das elastische Element nach unten gezogen. Durch eine versetzte Plazierung der Stifte innerhalb einer Zeile ist es möglich mit den gleichen Stellelementen zwei Stifte zeitlich versetzt anzusteuern. Dadurch halbiert sich der Anzahl der Stellelemente. In Abhängigkeit der Bewegungsrichtung des Wagens, wird automatisch der Zylinder aktiv, der in Laufrichtung zuerst kommt und dadurch ist gewährleistet daß die Stifte zuerst hoch gehoben und danach entsprechend versenkt werden.

Die Vorteile der Erfindung sind der geringe Energieverbrauch beim Umstellen der Anzeigeelemente, unbegrenzte Speicherung der Anzeigen und geringer Herstellungsaufwand durch reduzierte Anzahl der Stellelemente.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungen dargestellt und erläutert:

Fig. 1 Ansicht der Anzeigeplatte 1 von oben mit der speziellen Anordnung der Stifte 2 und der Steuerung Knopf 4 zum Bewegen des Stellwagens.

Fig. 2 zeigt eine seitliche Ansicht der Erfindung (einen Querschnitt A-A'(Fig. 1)) mit dem Stellwagen 3, der sich in Pfeilrichtung bewegt und in diesem Fall ist der Zylinder 5 aktiv. Zylinder 6 wird in umgekehrter Richtung aktiv sein.

Fig. 3 zeigt den Querschnitt B-B'(Fig. 1) mit Elektromagneten 7 als Steuerelemente und die Möglichkeit durch den Versatz der Stifte die Hälfte der Steuerelemente zu sparen. Siehe auch in Fig. 1 die Anordnung der Stifte.

Fig. 4 Detailansicht und Arbeitsweise der Stifte 2 mit elektromagnetischen Stellelement 7. Das elastische Element 9 zieht den Stift 2 in die versenkte Stellung. Nachdem mit Hilfe des Zylinders die Stifte hochgedrückt wurden und in dem Haken 8 eingerastet sind, können sie durch das Stellelement, entsprechend der Vorgabe, befreit werden.

Fig. 5 zeigt eine Ausführung der Erfindung mit Piezoelektrische Aktuatoren. Bei Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden 11 biegt sich der Piezokristall und entriegelt den Stift.

Fig. 6 eine weitere Ausführung mit Elektromagneten ohne bewegte Teile, bei der das magnetische Feld direkt den Stift ausrastet.

Claims (3)

1. Tragbares Gerät zur Darstellung tastbarer Information unter Verwendung einer elektromechanischen Ansteuerung von Anzeigeelementen in Rasteranordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeelemente als Stifte in zwei stabilen Lagen einrasten und dadurch die Information beliebig lange speichern können und geringe Energie zum Ansteuern benötigen.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung der Anzeigeelemente zeilenweise, durch einen Steuerwagen mit geringer Anzahl von Bauelementen (Elektromagneten oder Piezoactuatoren) erfolgt.

3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerwagen elektrisch oder mit der Hand angetrieben werden kann wodurch ein geringer Energieverbrauch zum Umstellen des Gesamtgerätes benötigt wird.