DE19824778C2 - Druck- oder Kraftsensorstruktur und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Druck- oder Kraftsensorstruktur und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die
Sensorik und insbesondere auf kapazitive Druck- oder
Kraftsensoren zur Messung physikalischer Größen wie Kraft,
Absolutdruck, Differenzdruck, Auslenkung, Abstand und
dergleichen.
Bei kapazitiven Sensoren, wie sie beispielsweise in dem
europäischen Patent 0 461 459 beschrieben sind, ist der
Kennlinienverlauf, d. h. das Drucksensorausgangssignal als
Funktion der zu messenden Größe, im wesentlichen durch deren
mechanische Eigenschaften bestimmt. Das heißt, daß die Ver
formung einer auslenkbaren Membran über einer Grundstruktur
oder die Verschiebung eines Biegebalkens in Folge einer äus
seren Kraft den Kennlinienverlauf direkt festlegt, wenn eine
flächige Elektrode an dem beweglichen Element einer flächi
gen Elektrode an dem festen Element gegenüber liegt.
In der WO 90/12299 ist ein kapazitiver Drucksensor beschrie
ben, bei dem das auslenkbare Element, d. h. die Membran,
eine einzige flächige Elektrode aufweist, während auf der
Grundstruktur bereits drei Elektroden vorgesehen sind, von
denen eine unabhängig vom angelegten Druck ein konstantes
Ausgangssignal liefert, während die beiden anderen Elek
troden zusammen mit der an der Membran angebrachten Elek
trode jeweils zwei kapazitive Ausgangssignale liefern,
welche bei gleicher angelegter Kraft unterschiedlich sind.
Aus dem deutschen Patent 41 07 345 ist ebenfalls eine Druck
messanordnung bekannt, bei der sowohl eine Membran als auch
die derselben gegenüberliegende Struktur bereits mehrere
Kapazitäten aufweisen, die bei gleicher Auslenkung der Mem
bran zu unterschiedlichen kapazitiven Ausgangssignalen führen.
Nachteilig an dieser Anordnung ist zum einen die rela
tiv komplizierte Form der einzelnen Elektroden. Die Elek
trodenform ist zudem nicht direkt durch geometrische Daten,
wie z. B. Winkel und zugehörige Radien, zu beschreiben. Zum
anderen müssen für unterschiedliche Anwendungen die Elektro
denflächen sowohl der Membran als auch der Auflagestruktur
neu gestaltet werden. Außerdem ist es bei der beschriebenen
Anordnung erforderlich, daß sowohl alle Elektroden der Auf
lagestruktur als auch alle Elektroden der Membran einzeln
kontaktiert werden müssen, damit sichergestellt wird, daß
die einzelnen Messkapazitäten auf unterschiedlichen Poten
tialen liegen, um eine rückgekoppelte Auswerteschaltung
verwenden zu können, die auf dem Switched-Capacitor-Prinzip
aufbaut.
Die GB 2157444 A offenbart einen kapazitiven Druckwandler
mit einem ersten isolierenden Substrat und einem zweiten
isolierenden Substrat. Beide Substrate sind voneinander
beabstandet angeordnet, wobei ein isolierendes Substrat ge
genüber dem anderen isolierenden Substrat durch einen an den
kapazitiven Druckwandler angelegten Druck auslenkbar ist.
Die gesamte Oberfläche des ersten isolierenden Substrats ist
mit einem Basisbauglied, d. h. einer ersten Elektrode, verse
hen. Das zweite isolierende Substrat ist mit einem Sensor
bauglied, d. h. einer zweiten Elektrode, und mit einem Refe
renzbauglied, d. h. einer Referenzelektrode, versehen. Das
Sensorbauglied und das Basisbauglied bilden zusammen einen
Sensorkondensator, während die Referenzelektrode und dassel
be Basisbauglied einen Referenzkondensator bilden. Die Sen
sorelektrode und die Referenzelektrode sind derart geformt,
daß eine Wandlerschaltung, die die von den beiden Kondensa
toren ausgegebenen Kondensatorwerte verarbeitet, ein in ei
nem bestimmten Bereich im wesentlichen lineares Ausgangssi
gnal liefert. Sowohl die Sensorelektrode als auch die Refe
renzelektrode bestehen aus inkrementellen Flächen, wobei die
letztendliche Form der beiden Flächen numerisch bestimmt
wird, wobei die inkrementellen Flächen durch eine elektri
sche leitfähige Schicht sowohl für die Referenzelektrode als
auch für die Sensorelektrode miteinander verbunden werden.
Typisch für die geometrische Form der Referenzelektrode und
der Sensorelektrode ist, daß beide durchgehenden Elektroden
Segmente aufweisen, die verschachtelt angeordnet sind, wobei
jedoch immer nur ein Referenzkondensator und ein Sensorkon
densator vorhanden sind, deren Massepotential identisch ist.
Die DE 42 44 450 A1 genannt, offenbart einen kapazitiven
Drucksensor, der ein erstes und ein zweites Substrat, eine
Aussparung und eine erste und eine zweite Elektrode auf
weist. Die beiden Elektroden sind durchgehende Elektroden.
Alternativ sind zwei verschiedene Kondensatoren durch zwei
voneinander elektrisch isolierte Elektroden und eine gemein
same Gegenelektrode realisiert.
Die DE 24 59 612 C2 offenbart einen kapazitiven Druckwand
ler, der aus einem Gehäuse mit zwei voneinander entfernten
einander zugekehrten Wänden aus isolierenden Material be
steht, und der einen Referenzkondensator und einen auf Druck
ansprechenden Kondensator, der mit dem Referenzkondensator
zusammengeschaltet ist, aufweist.
Das U.S.-Patent Nr. 5,431,057 offenbart einen integrierbaren
kapazitiven Drucksensor, der ein Halbleitersubstrat auf
weist, in dem ein vergrabener Isolationsfilm angeordnet ist,
und auf dem ein Polysiliziumfilm angeordnet ist, der von dem
Substrat über einen Hohlraum getrennt ist, so daß der Poly
siliziumfilm als Druckerfassungsmembran wirkt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein
Konzept zu schaffen, das eine einfache und flexibel einsetz
bare Druck- oder Kraftsensorstruktur schafft, deren Kenn
linienverlauf mit einem gewünschten Kennlinienverlauf in
Übereinstimmung gebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Druck- oder Kraftsensor
struktur gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum
Herstellen einer Druck- oder Kraftsensorstruktur gemäß An
spruch 16 gelöst.
Eine erfindungsgemäße Druck- oder Kraftsensorstruktur umfaßt
eine Membran und eine Gegenstruktur, wobei auf der Membran
und der Gegenstruktur jeweils Elektroden zur Festlegung von
Kondensatoren vorgesehen sind. Zur Festlegung einer ge
wünschten Druck/Kapazität-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazi
tät-Abhängigkeit sind wenigstens zwei der Kondensatoren
seriell oder parallel geschaltet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß zum Erreichen einer Unabhängigkeit des Kennlinienver
laufs mehrere einzelne Kapazitäten durch entsprechende
Elektrodenkonfigurationen in einer Druck- oder Kraftsensor
struktur
vorgesehen werden, welche bei gleicher Auslenkung eine
unterschiedliche Kapazität liefern. Durch Parallel- oder
Seriell-Schalten dieser Kondensatoren kann dann ein kombi
nierter Kapazitätsverlauf als Funktion der Auslenkung der
Membran erhalten werden, der einem gewünschten Verlauf ent
spricht. Dies bedeutet also, daß der gewünschte Kapazitäts
verlauf zum einen durch eine geometrische Formung der Kon
densatorelektroden im kapazitiven Sensor und zum anderen
durch ein Verschalten von zumindest zwei Kondensatoren er
halten wird, welche entsprechend geformt sind. Somit exi
stieren zumindest zwei Freiheitsgrade, um eine gewünschte
Abhängigkeit zu erhalten.
Vorzugsweise werden viele Kondensatoren durch viele entspre
chend geformte Elektroden festgelegt, die dann mittels einer
Auswerteschaltung mit Rückkopplungseigenschaft geeignet ver
bunden werden, wodurch auch sehr komplizierte und besonders
auch nichtlineare gewünschte Druck/Kapazitäts-Abhängigkeiten
bzw. Kraft/Kapazitäts-Abhängigkeiten nachgebildet werden
können.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht ferner darin,
daß sie für verschiedene Anwendungen, d. h. verschiedene
Abhängigkeiten eingesetzt werden kann, ohne wesentlich
modifiziert zu werden. Zu diesem Zweck ist entweder die Mem
bran oder die Gegenstruktur und vorzugsweise die Gegenstruk
tur mit einer Vielzahl von kreissegmentförmigen Elektroden
flächen (wenn z. B. eine kreisförmige Membran bzw. Gegen
struktur betrachtet wird) versehen, die zusammen mit kreis
segmentförmigen Flächen der Membran Kondensatoren festlegen,
wobei durch Parallel- oder Seriell-Schalten verschiedener
Kondensatoren beliebige gewünschte Elektrodenflächen, die
bei einer vorausgegangenen numerischen Simulation berechnet
worden sind, gewissermaßen "zusammengesetzt" werden können.
Dies liefert besonders bei einer Verwendung eines Mehr
schichtaufbaus für die Gegenstruktur ein außerordentlich
flexibles Konzept, da die Metallisierungsstrukturierung
sowohl der Membran als auch der Gegenstruktur und die eingesetzte
Auswerteschaltung für jede Anwendung, d. h. für jede
Druck/Kapazitäts-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazitäts-Ab
hängigkeit gleich sind, während die Parallelschaltung
einzelner Kondensatoren, d. h. die "Zusammensetzung" der
berechneten Elektrodenflächen, lediglich durch die Mehr
schichtstrukturierung der Gegenstruktur oder auch der
Membran bewirkt wird. Die Flächenauflösung, d. h. die Form
der "zusammensetzbaren" Flächen wird durch die Anzahl der
einzelnen Elektrodenflächen und der gegenüberliegenden
Elektrodenflächen des anderen Elements der Druck- oder
Kraftsensorstruktur festgelegt. Werden genügend kleine Elek
trodenflächen vorgesehen, so sind entsprechende numerisch
berechnete Elektrodenflächen nahezu beliebig zusammensetz
bar, indem entsprechende Kondensatorelemente parallel ge
schaltet werden.
Zur Reduzierung des damit ansteigenden Kontaktierungsauf
wands wird erfindungsgemäß ein Konzept verwendet, bei dem
nicht, wie bisher beim Stand der Technik die Elektroden
sowohl der Membran als auch der Gegenstruktur kontaktiert
werden müssen, sondern lediglich entweder die Membran oder
die Gegenstruktur kontaktiert werden. Dies trägt dazu bei,
daß die Membran und die Gegenstruktur für jede erwünschte
Abhängigkeit eine gleiche Metallisierung aufweisen, da die
sozusagen makroskopische Gestaltung der Elektroden lediglich
durch Zusammenschaltung einzelner Elementarkondensatoren
vorzugsweise unter Verwendung einer Mehrschichtstrukturie
rung an nur einem Element bewirkt wird.
Nicht zu unterschätzen ist ferner die Tatsache, daß für alle
erwünschten Abhängigkeiten lediglich eine Auswerteschaltung
in Form einer elektronischen integrierten Schaltung einge
setzt werden kann, die für alle erwünschten Abhängigkeiten
die gleiche ist und daher in hohen Stückzahlen und somit
preisgünstig hergestellt werden kann. Für kapazitive Druck-
oder Kraftsensorstrukturen ist dies besonders wichtig, da
dieselben zumeist in hohen Stückzahlen an vielen Stellen
eines Systems eingesetzt werden. Die Mehrschichtstrukturierung
ist, besonders wenn sie am feststehenden Element der
Druck- oder Kraftsensorstruktur angebracht wird, bzw. dieses
sogar bildet, aus sehr günstigen Materialien und aufgrund
der sehr hoch entwickelten Mehrschichttechnologie ebenfalls
trotz der anderen Gestaltung für jede Abhängigkeit sehr
preisgünstig herstellbar.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen detailliert erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung zur Veranschaulichung des
Prinzips, wenn nur ein Element kontaktiert wird;
Fig. 2 eine schematische Darstellung entweder der Gegen
struktur oder der Membran der erfindungsgemäßen
Druck- oder Kraftsensorstruktur;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die in Fig. 2 dargestellte
Struktur;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße
Druck- oder Kraftsensorstruktur, bei der ein elek
trisches Abschirmgitter verwendet wird;
Fig. 5 ein vereinfachtes Schaltbild einer Auswertungs
schaltung, die auf vorteilhafte Weise mit der
Druck- oder Kraftsensorstruktur der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann;
Fig. 6 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Druck- oder
Kraftsensorstruktur an einem Biegebalken;
Fig. 7a eine Druck- oder Kraftsensorstruktur mit zwei
kreisförmigen Membranen für eine zweiseitige Mes
sung;
Fig. 7b eine erfindungsgemäße Druck- oder Kraftsensorstruktur
mit nur einer Membran und einer festste
henden Gegenstruktur;
Fig. 8a eine numerische Simulation des Abstands der Mem
bran von der Gegenstruktur für die in Fig. 7b ge
zeigte Struktur;
Fig. 8b eine numerische Simulation der Kapazität eines
Flächenelements in Abhängigkeit vom angelegten
Druck und vom Abstand vom Zentrum der Struktur von
Fig. 7b;
Fig. 9a das Füllvolumen eines liegenden Zylinders in Ab
hängigkeit von der Füllstandshöhe zur Erläuterung
des Nachbildens einer nichtlinearen Kennlinie;
Fig. 9b einen Vergleich zwischen der realisierten Ab
hängigkeit mit der gewünschten Abhängigkeit einer
erfindungsgemäßen Druck- oder Kraftsensorstruktur;
und
Fig. 10 eine schematische Draufsicht auf eine Gegenstruk
tur einer erfindungsgemäßen Druck- oder Kraftsen
sorstruktur, die die in Fig. 9b dargestellte Über
tragungsfunktion realisiert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Druck- oder
Kraftsensorstruktur 10 mit einer Membran 12 und einer Gegen
struktur 14. Es sei darauf hingewiesen, daß in Fig. 1 ledig
lich aus Darstellungsgründen ein Fall gezeigt ist, bei dem
die Gegenstruktur 14 fest ist, während die Membran als be
weglich, d. h. als verformbar, eingezeichnet ist. Die Mem
bran 12 wird gegenüber der Auflagestruktur 14 mittels einer
vorzugsweise starren Halteeinrichtung 16 gehalten, damit bei
angelegtem Druck P eine Durchbiegung der Membran 12 in Rich
tung der Gegenstruktur 14 auftritt. Es ist offensichtlich,
daß die Durchbiegung in der Mitte wesentlich stärker sein
wird als am Randbereich.
Zur Erfassung der Durchbiegung auf kapazitive Art und Weise
sind in Fig. 1 zwei Kondensatoren 18, 20 dargestellt. Der
Kondensator 18 umfaßt einen Anschluß 1 sowie eine erste und
eine zweite Elektrodenfläche 18a, 18b, die auf der Gegen
struktur 14 aufgebracht sind, sowie eine dritte Elektroden
fläche 18c, die derart bezüglich der ersten und der zweiten
Elektrodenfläche 18a, 18b an der Membran 12 angeordnet ist,
daß zwischen der ersten Elektrodenfläche 18a und der dritten
Elektrodenfläche eine erste Kapazität Ca vorhanden ist, wäh
rend zwischen der zweiten Elektrodenfläche 18b und der drit
ten Elektrodenfläche 18c eine weitere Kapazität Cb vorhanden
ist. Die an den Anschlüssen 1 und 2 meßbare Kapazität des
Kondensators 18 besteht somit aus einer Serienschaltung zwi
schen den einzelnen Kapazitäten Ca und Cb. Für Fachleute ist
es offensichtlich, daß zwischen der ersten und der zweiten
Elektrodenfläche ferner eine Streukapazität vorhanden sein
kann, die von der Auslenkung der Membran 12 im wesentlichen
unbeeinflußt ist. Diese Streukapazität sollte klein sein, um
eine Kapazitätsänderung aufgrund der Auslenkung der Membran
nicht zu verdecken. Dies ist jedoch meistens erfüllt, da der
Abstand zwischen Membran und Gegenstruktur üblicherweise
sehr klein ist.
Der zweite Kondensator 20 ist analog zum ersten Kondensator
18 aufgebaut und umfaßt ebenfalls eine erste und eine zweite
Elektrodenfläche 20a, 20b sowie eine dritte Elektrodenfläche
20c. Die an den Anschlüssen 3 und 4 meßbare Kapazität des
Kondensators 20 setzt sich somit ebenfalls aus einer Serien
schaltung einer ersten Kapazität Cc zwischen der ersten
Elektrodenfläche 20a und der dritten Elektrodenfläche 20c,
die an der Membran 12 angebracht ist, und einer Kapazität Cd
zusammen, die zwischen der zweiten Elektrodenfläche 20b an
der Gegenstruktur 14 und der dritten Elektrodenfläche 20c an
der Membran 12 gebildet ist.
Das in Fig. 1 gezeigte Kondensatorkonzept hat den entschei
denden Vorteil, daß lediglich die Gegenstruktur 14 mit
Kontakten versehen werden muß, während das aktive Element, d. h.
die Membran 12, die sich bei angelegtem Druck P auslenkt,
keinerlei Kontakte benötigt. Damit ist eine wesentliche
Vereinfachung erreicht. Außerdem ist es bei entsprechender
Gestaltung der Membran möglich, daß für jede Abhängigkeit
die gleiche Membran eingesetzt wird, wie es weiter hinten
beschrieben ist. Die Kontaktierung der ersten und zweiten
Elektrodenflächen 18a, 18b und 20a, 20b kann auf der be
züglich Fig. 1 unteren Seite der Gegenstruktur beispiels
weise mittels Leiterbahnen bewerkstelligt werden, oder aber
mittels einer Mehrschichtstruktur, wie es ebenfalls weiter
hinten beschrieben ist.
Zum Erreichen einer gewünschten Kapazitätsabhängigkeit der
Druck- oder Kraftsensorstruktur 10 können nun die beiden
Kondensatoren 18, 20, die abhängig von der erwünschten
Anwendung an irgendeiner Stelle bezüglich der Membran 12
plaziert sein werden, seriell oder parallel verschaltet
werden, um ein Sensorausgangssignal Ua mit der gewünschten
Abhängigkeit zu erhalten. Lediglich vorzugsweise kann das
direkte Sensorausgangssignal Ua mit einer integrierten
Schaltung IC 22 verarbeitet werden, um ein verarbeitetes
Ausgangssignal Ua' zu erhalten. Für Fachleute ist es offen
sichtlich, daß integrierte Schaltungen 22 üblicherweise mehr
als zwei Eingänge für eine einzige Spannung haben, wodurch
die Ausgangssignale mehrere verschalteter Kondensatoren auf
beliebige Weise kombiniert werden können. Weiterhin können
und werden vorzugsweise auch mehr als zwei Kondensatoren
parallel oder seriell oder sowohl seriell als auch parallel
miteinander verschaltet, um eine erwünschte Abhängigkeit
bzw. auch eine der Anwendung angepaßte Empfindlichkeit der
Druck- oder Kraftsensorstruktur 10 zu erhalten. Weiterhin
werden die einzelnen Elektrodenflächen 18a-18c und 20a-
20c vorzugsweise geeignet auf der Membran bzw. der Auflage
struktur strukturiert, um allein aufgrund der Elektrodenfor
mung schon einen Kapazitätsverlauf zu erhalten, der dann
zusammen mit der Zusammenschaltung der Kondensatoren den
gewünschen Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazitäts-Verlauf,
d. h. ein bestimmtes Ausgangssignal Ua als Funktion des
angelegten Drucks P, ergibt.
Im allgemeinen wird eine Parallelschaltung von Kondensatoren
gegenüber einer Serienschaltung eher bevorzugt, da bei einer
Serienschaltung von Kondensatoren immer die kleinere Kapazi
tät den dominierenden Einfluß hat, was unter Umständen zu
Empfindlichkeitsverlusten führen kann. Außerdem erlaubt die
Parallelschaltung von Kondensatoren die einfache "Zusammen
setzung" von "makroskopischen" Elektrodenflächen aus "mikro
skopischen" Elektrodenflächen.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Druck- oder Kraftsensor
struktur 10, wobei besonderes Augenmerk auf die Metalli
sierung der Auflagestruktur 14 gelegt wurde. Die Membran 12
ist dagegen lediglich durch eine dritte Elektrodenfläche 18c
bzw. 20c angedeutet. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die
Auflagestruktur 14 eine Vielzahl von kreissegmentförmigen
Elektrodenflächen aufweist, welche mittels einer entsprech
enden Elektrode in der Membran 12 verschaltet werden können,
um Kondensatoren zu ergeben. Schematische Verbindungen 24
und 26 zeigen eine Zusammenschaltung zweier Kondensatoren,
um eine erste Gruppe zu bilden (24) bzw. um eine zweite
Gruppe (26) zu bilden. Es sei darauf hingewiesen, daß die
einzelne Elementarform der Elektrodenflächen, die in Fig. 2
kreissegmentartig ist, eine beliebige andere Form annehmen
kann. Für kreisrunde Membranen bietet sich jedoch eine
kreissektorförmige Gestaltung an.
Weiterhin ist es nicht erforderlich, daß zwei auf ein und
demselben Kreisring angeordnete Elektrodenflächen zusammen
mit einer entsprechend geformten Elektrodenfläche der
Membran einen Kondensator bilden. Es ist ebenfalls möglich,
daß Kondensatoren durch Elektrodenflächen in verschiedenen
Kreisringen gebildet werden. Außerdem ist es nicht erforder
lich, daß die Zusammenschaltungen der Kondensatoren ledig
lich in einem Kreisquadranten erfolgt. Die Leiterstrukturen
24 und 26 können beliebig gestaltet werden, wobei es prinzi
piell auch denkbar wäre, daß ein Kondensator, der, wie es in
Fig. 1 dargestellt wurde, aus drei Elektrodenflächen be
steht, von denen zwei auf einem Element und das Dritte auf
einem anderen Element der Sensorstruktur 10, in beiden
Gruppen vorhanden ist. Außerdem können beliebigen Gruppen,
also auch mehr als zwei Gruppen von zusammengeschalteten
Kondensatoren gebildet werden, je nachdem welche Abhängigkeit
erwünscht ist, bzw. welche Auswerteschaltung 22 zur Verfü
gung steht. Außerdem ist die Anzahl der Ringe mit Elektro
denflächen beliebig wählbar, wobei eine beliebig genaue Flä
chenzusammensetzung durch eine beliebig kleine Dimensio
nierung der elementaren Elektrodenflächen erreicht wird.
Selbstverständlich müssen die einzelnen Elektrodenflächen
durch nicht-leitende Stege voneinander getrennt werden. Dies
wird eine untere Grenze für die Fläche der einzelnen Elek
trodenflächen darstellen, da mit zunehmendem Verhältnis von
nicht leitenden Stegen zu der Metallisierungsfläche die
wirksame Elektrodenfläche abnimmt und somit auch die
Empfindlichkeit der Sensorstruktur zurückgeht. Für eine hohe
Empfindlichkeit der Sensorstruktur ist es notwendig, wenn
möglich alle Elektrodenflächen irgendwie zu verschalten,
wobei es aber abhängig von der erwünschten Druck/Ka
pazitäts-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazitäts-Abhängigkeit
genauso möglich ist, nur einige der prinzipiell zur Verfü
gung stehenden Kondensatoren zu verwenden, und die anderen
unbenutzt zu lassen.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Druck- oder Kraft
sensorstruktur von Fig. 2. Insbesondere ist in Fig. 3 der
Aufbau der Gegenstruktur als Mehrschichtstrukturierung
angedeutet. Die Gegenstruktur besteht dabei beispielsweise
aus vier Schichten 14a bis 14d, wobei auf der Schicht 14d
die ersten und zweiten Elektrodenflächen 18a, 18b und 20a,
20b vorgesehen sind, denen entsprechende dritte Elektroden
flächen 18c und 20c gegenüber liegen. In Fig. 3 ist die
Situation gezeigt, bei der die beiden Kondensatoren 18 und
20 parallel geschaltet sind. Diese Parallelschaltung wird
mittels auf den Mehrschichtstrukturen vorgesehenen Leiter
bahnen erreicht, die durch Durchgangslöcher in den Mehr
schichtstrukturen von einer Schicht zur nächsten Schicht
verbunden sind. Indem eine Mehrschichtstrukturierung für die
feste Gegenstruktur 14 verwendet wird, ist es möglich, nur
eine einzige Auswerteschaltung 22 für alle beliebigen An
wendungen einzusetzen, da die Leiterbahnen auf der obersten
Schicht 14a, auf der die integrierte Schaltung 22 direkt
befestigt werden kann, derart gestaltet werden kann, daß
entsprechende Elemente mit den bestimmten dafür vorgesehenen
Eingängen der integrierten Schaltung 22 verbunden werden.
Für Fachleute ist es offensichtlich, daß in Abhängigkeit von
den erwarteten bzw. notwendigen Auslenkungen der Membran die
Membran selbst ebenfalls den mehrschichtigen Aufbau haben
kann, während die Gegenstruktur fest ist und keine Kontak
tierungen hat. Dies wird jedoch der eher seltenere Anwen
dungsfall sein.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel für eine erfindungsgemäße
Druck- oder Kraftsensorstruktur, wobei die Membran 12 als
Mehrschichtaufbau ausgeführt ist, jedoch nicht nur zum Zu
sammenschalten mehrerer Elemente, sondern zum Aufnehmen
eines Abschirmgitters 28 innerhalb eines "Sandwich"-Aufbaus,
wobei dieser "Sandwich"-Aufbau sowohl in der Gegenstruktur
14 als auch in der Membran 12, wie es in Fig. 4 gezeigt ist,
vorhanden seien kann. Dieses Abschirmgitter bzw. eine durch
gehende Abschirmbeschichtung dient zum elektromagnetischen
Entkoppeln von äußeren Feldern oder Einflüssen.
Fig. 5 zeigt eine Auswerteschaltung 30, die vorzugsweise mit
der Druck- oder Kraftsensorstruktur 10 gemäß der vorliegen
den Erfindung eingesetzt werden kann. Die Auswerteschaltung
30 umfaßt einen Operationsverstärker 32 mit zwei Rückkopp
lungszweigen 34a, 34b, wobei beide Rückkopplungszweige je
weils eine Rückkopplungskapazität Cf (f = feedback) umfassen.
Mit dem Operationsverstärker 32 sind ferner über die Knoten
B und B' Referenzkapazitäten Cr und Signalkapazitäten Cs
verbunden. Es sei darauf hingewiesen, daß sowohl Cr als auch
Cs als auch Cf Kapazitäten von zusammengeschalteten Konden
satoren sein können, wie es durch die Pfeile Uaf, Uas und
Uar symbolisch angedeutet ist. So könnte beispielsweise zur
Erzeugung einer Kapazität Cf die Zusammenschaltung 24 ver
wendet werden, während für die Erzeugung einer Signalka
pazität Cs die Zusammenschaltung 26 und zur Erzeugung einer
Referenzkapazität Cr eine weitere Zusammenschaltung einge
setzt werden.
Das Schaltungsprinzip, das Fig. 5 zugrundeliegt, ist bekannt
und muß daher nicht weiter ausgeführt werden. Es sei jedoch
darauf hingewiesen, daß an den Eingängen A und A' der Schal
tung 30 eine Gleichspannung anliegt, die abwechselnd
umgepolt wird. Das Ausgangssignal, das die gewünschte Abhän
gigkeit besitzt, d. h. Ua' (Fig. 1) wird an den Knoten C und
C' abgenommen. In Fig. 5 wurden aus Übersichtlichkeits
gründen ferner notwendige Schalter weggelassen, da Fig. 5
auf dem "Switched-Capacitor"-Prinzip aufbaut, das in der
Technik bekannt ist und darauf basiert, daß sich in der
gezeichneten Konfiguration geschaltete Kapazitäten analog zu
Widerständen verhalten. Die Doppelbeschaltung des Opera
tionsverstärkers 32 hat den Vorteil, daß unter Verwendung
des Differenzpfadprinzips eine geringere Betriebsspannungs
abhängigkeit vorhanden ist. Das Ausgangssignal Ua' an den
Knoten C und C' ist dabei proportional zu dem Quotienten
(Cs - Cr/Cf).Cs, Cf und Cr sind dabei, wie es bereits erwähnt
wurde, entsprechende Gruppen der Kondensatoren, die durch
Parallel- und/oder Serienschaltung einzelner Kondensatoren
gebildet sein können, wobei ein einzelner Kondensator aus
zumindest einer ersten und einer zweiten Elektrodenfläche
und zusätzlich einer dritten Elektrodenfläche besteht.
Die nachfolgend dargelegten Realisierungsbeispiele der
Druck- oder Kraftsensorstruktur gemäß der vorliegenden Er
findung und die erhaltenen Meßergebnisse bzw. Simulations
ergebnisse basieren auf einer in den Fig. 1 bis 4 darge
stellten Druck- oder Kraftsensorstruktur, die mit der in
Fig. 5 gezeigten Schaltung verbunden ist.
Fig. 6 zeigt das erfindungsgemäße Konzept anhand eines Bie
gebalkens, der zur Membran 12 analog ist und durch eine
Kraft F an seinem Ende belastet wird, und dem ein Sensor
grundkörper 14 gegenüberliegt, wobei die Metallisierungen
nur schematisch eingezeichnet sind. Eine zur Anpassung an
verschiedene Kennlinienformen geeignete Elektrodenaufteilung
ist beispielsweise in Fig. 6 gezeigt. Diese Elektrodenauf
teilung könnte auf der Balkenunterseite angebracht werden.
Die zur Verfügung stehende Fläche wird dabei in eine Anzahl
von Querstreifen 34a bis 34d unterteilt, wobei die Biegung,
wie es die Biegelinie vorgibt, am Streifen 34a am stärksten
seien wird, während sie zum Streifen 34d abnimmt. Die Quer
streifen können nun in eine beliebige Anzahl von Längsstrei
fen unterteilt werden, wobei sich die drei Meßkapazitäten
Cs, Cf und Cr bei dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel aus je
weils vier Elektrodenstreifen mit unterschiedlicher Länge
und Breite zusammensetzen. Die Länge und Breite der ein
zelnen Streifen und die Aufteilung auf die drei Meßkapazi
täten bestimmt nun das Ausgangssignal des Sensors, wobei die
gewünschte Druck/Kapazitäts-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazi
täts-Abhängigkeit eingestellt werden kann. Das Fig. 6 zu
grundeliegende Elektrodenflächenmuster wird nun im Gegensatz
zu Fig. 2 kein Array aus Kreisflächensegmenten sein, sondern
ein Array aus Quadraten, die über die Gegenstruktur 14 oder
den Biegebalken 12 parallel geschaltet werden, um die rechts
in Fig. 6 gezeigten Flächen nachbilden zu können.
Fig. 7a zeigt ein weiteres Beispiel für eine Druck- oder
Kraftsensorstruktur 10 gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche eine Doppelmembran 12a und 12b aufweist. Beide Mem
branen sind zusätzlich mit einem Stößel 36a, 36b zur Kraft
übertragung versehen. Außerdem haben beide Membranen einen
"Sandwich"-artigen Aufbau, in dem ein Abschirmgitter 28 auf
genommen ist, sowie sowohl an der oberen Membran 12a als
auch an der unteren Membran 12b eine Metallisierung zum Bil
den von Kondensatoren 18, 20. Die einzelne Elektrodenflächenaufteilung
ist aus Übersichtlichkeitsgründen in Fig. 7
nicht dargestellt. Bei dem in Fig. 7a gezeigten Beispiel mit
Doppelmembran ist die in Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebe
ne Serienschaltung von zwei Elementar-Kapazitäten von beson
derem Vorteil, da eine Kontaktierung nur auf einer Membran
12a oder 12b durchgeführt werden muß. Die Zusammenschaltung
könnte hier ebenfalls durch eine Mehrschichtstrukturierung
an einer Membran realisiert werden. Eher wünschenswert ist
hier jedoch eine Zusammenschaltung mittels Leiterbahnen,
wenn die Membranen sehr empfindlich reagieren sollen und
damit nicht besonders dick sein dürfen.
Fig. 7b zeigt im Gegensatz zu Fig. 7a keinen Kraftsensor
sondern einen Drucksensor 10, der ebenfalls eine Membran 12
mit Abschirmgitter 28 und Metallisierung aufweist, der eine
Metallisierung der Gegenstruktur 14 gegenüberliegt, um
wieder Kondensatoren 18, 20 zu bilden. Nur schematisch ist
in Fig. 7b eine Abstützungsstruktur 38 eingezeichnet, die
bei allen anderen erfindungsgemäßen Sensoren ebenfalls ein
gesetzt werden kann, um die Membran am Rande ihres zuläs
sigen Auslenkungsbereiches abzustützen, um eine Zerstörung
derselben bei Überlast zu vermeiden.
Auch in Fig. 7b ist aus Übersichtlichkeitsgründen nicht die
Strukturierung der Metallisierungen an Membran und Gegen
struktur eingezeichnet.
Fig. 8a zeigt das Ergebnis einer Simulation der Auslenkung
der Membran von Fig. 7b, wobei der Abstand eines Flächenele
ments der Membran 12 zu der Gegenstruktur 14 abhängig von
dem Ort des Flächenelements auf der Membran 12 und dem an
gelegten Druck variiert.
Fig. 8b zeigt die numerische Simulation der Kapazität jedes
Flächenelements in Abhängigkeit der Position (relativer
Radius) als auch des angelegten Drucks. Jedes Flächen
element, das in Fig. 8b simuliert ist, könnte dabei einer
dritten Elektrodenfläche bzw. einer ersten und zweiten
Elektrodenfläche, d. h. einem Einzelkondensator entsprechen.
In Fig. 8b ist somit der Kapazitätsbeitrag jedes einzelnen
Kondensators dargestellt, wobei zur Festlegung eines Ka
pazitätsverlaufs bestimmte Einzelkondensatoren parallel
und/oder in Serie geschaltet werden können, wie es bei
spielsweise durch eine numerische Optimierung berechnet
werden kann. Damit kann mittels einer entsprechenden
geometrischen Aufteilung der Elektrodenflächen eine
gewünschte Ausgangskennlinie vorzugsweise unter Verwendung
einer Auswerteschaltung mit Rückkopplungszweig in weiten
Grenzen eingestellt werden.
Ein Anwendungsbereich zur Nachbildung einer nichtlinearen
Übertragungsfunktion wird im nachfolgenden anhand der Fig.
9a, 9b und 10 erläutert. Selbstverständlich kann mit der .
vorliegenden Erfindung auch der Spezialfall einer linearen
Kennlinie realisiert werden.
Fig. 9a zeigt die Füllstandskurve eines liegenden Zylinders.
Insbesondere ist in Fig. 9a der Anteil des Füllvolumens am
Gesamtvolumen als Funktion der Füllhöhe h des Zylinders dar
gestellt. Um eine Druck- oder Kraftsensorstruktur einsetzen
zu können, die die in Fig. 9a gezeigte Füllstandskurve nach
bildet, muß dieselbe eine entsprechende nichtlineare Ab
hängigkeit des Ausgangssignals von dem im Tank vorhandenen
Druck haben. Dabei muß mittels eines geeigneten Optimie
rungsverfahrens das Ausgangssignal der in Fig. 5 gezeichne
ten Switched-Capacitor-Schaltung, die eine Übertragungsfunk
tion aufweist, die proportional zum Quotienten (Cs - Cr)/Cf
ist, an die Füllstandskurve angepaßt bzw. mit der derselben
gefittet werden. Die obere Grafik in Fig. 9 stellt dabei die
Übertragungsfunktion und die angepaßte Funktion dar, während
die untere Grafik stark hervorgehoben die relative
Abweichung in Prozent zwischen der Füllstandskurve und der
optimierten Sensorausgangskurve in Abhängigkeit vom
relativen Druck auf dem Sensor darstellt.
Fig. 10 zeigt eine optimierte Druck- oder Kraftsensorstruk
tur, mittels der die Ergebnisse von Fig. 9b realisiert wur
den. Die in Fig. 9b im oberen Teil dargestellte Übertra
gungsfunktion wurde mittels einer kreisrunden Membran und
einer kreisrunden Gegenstruktur 14 erreicht, wobei aus Über
sichtlichkeitsgründen in Fig. 10 lediglich die Gegenstruktur
schematisch dargestellt ist. In Fig. 10 sind die Elektroden
flächen der Kondensatoren CS, CR und CF für die in Fig. 5
gezeigte Schaltung in einem Quadranten eingezeichnet. Die
gesamte Sensorstruktur ergibt sich durch Spiegelung des
beschrifteten Quadrants an der X-Achse und durch Spiegelung
des resultierenden Halbkreises an der Y-Achse. In Fig. 10
ist ferner ein Elementarkondensator durch die erste und
zweite Elektrodenfläche 18a und 18b angedeutet, dem eine
entsprechende dritte Elektrodenfläche der Membran (nicht
gezeigt) gegenüberliegt, um diesen Elementarkondensator zu
bilden.
Die berechneten Flächen der Kapazitäten CS, CR und CF werden
durch Parallelschalten entsprechender Elementarkondensatoren
18 mittels einer in Fig. 3 dargestellten Mehrschichtstruktur
14a bis 14d aufgebaut bzw. zusammengesetzt. Es sei darauf
hingewiesen, daß die in Fig. 10 gezeigte Elementarelek
trodenflächenaufteilung relativ fein ist und eine sehr feine
Anpassung an eine gewünschte Kennlinie erlaubt. Für die in
Fig. 10 gezeigte relativ grobe Elekrodenstruktur würde auch
eine grobere Elektrodenflächenaufteilung genügen. Die in
Fig. 10 dargestellten Dimensionierungen ergeben sich folgen
dermaßen, wobei w für ein Kreissegment steht, während r für
den relativen Radius, d. h. einen Radius bezogen auf den
Gesamtradius R der Membran, steht. Im einzelnen ergaben sich
folgende Größen:
Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß die Druck-
oder Kraftsensorstrukturen gemäß der vorliegenden Erfindung
mehrere Vorteile aufweisen. Bei bestimmten Ausführungsbei
spielen mit einer Membran und einer festen Gegenstruktur
müssen die "aktiven" Elektroden nicht mehr galvanisch ange
schlossen werden. Weiterhin erlaubt eine generelle Berech
nungsmethode die Kennlinien-Transformation der Sensorstruk
turen in weiten Grenzen zur Kombination von entsprechend ge
formten isolierten Elektrodenflächen, wobei für die be
schriebene Auswerteschaltung vorzugsweise drei Kondensator
gruppen eingesetzt werden. Durch Aufbau der kapazitiven Sen
soren im "Sandwich"-System kann auf flexible und günstige
Art und Weise die entsprechende Serien- oder Parallelschal
tung der einzelnen Kondensatoren einer Gruppe und auch die
Gruppenzusammenfassung durchgeführt werden. Ein Abschirmgit
ter oder auch eine durchgehende Abschirmbeschichtung auf
bzw. innerhalb der "Sandwich"-Strukturen ist sowohl in der
Gegenstruktur als auch in der Membran möglich, um äußere
Einflüsse zu mindern. Besonders in Verbindung mit einer
"Switched-Capacitor"-Auswerteschaltung, die vorzugsweise
direkt auf der Gegenstruktur vorgesehen ist, ist die "Ver
drahtungs"-Möglichkeit des Schichtaufbaus von besonderem
Vorteil. Außerdem erlaubt die erfindungsgemäße Struktur auch
die Verwendung von Glasmembranen, auf die lediglich die
dritten Elektrodenflächen aufgedampft werden müssen, und bei
denen keinerlei Verdrahtung der Membran notwendig ist. Die
Elektrodenstrukturen lassen sich vorzugsweise mit wenigen
Angaben, wie z. B. Länge, Breite, Abstand bzw. Winkel, Ra
dius definieren.
Claims (18)
1. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) mit einer Membran
(12) und einer Gegenstruktur (14), wobei auf der Membran
(12) und der Gegenstruktur (14) jeweils Elektroden (18a-
18c, 20a-20c) zur Festlegung von Kondensatoren (18,
20) vorgesehen sind,
wobei zur Festlegung einer gewünschten Druck/Kapazi täts-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazitäts-Abhängigkeit wenigstens zwei der Kondensatoren (18, 20) seriell oder parallel geschaltet sind; und
wobei jeder der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) durch zwei Elektrodenflächen (18a, 18b, 20a, 20b) auf entweder der Membran (12) oder der Gegenstruktur (14) und eine dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) auf der Gegenstruktur (14) bzw. der Membran (12) gebildet ist,
wobei die Kapazität des Kondensators durch eine Serien schaltung zweier Kapazitäten (Ca, Cb bzw. Cc, Cd) zwi schen der ersten (18a, 20a) und der dritten (18c, 20c) sowie der zweiten (18b, 20b) und der dritten (20d) Elek trodenfläche gebildet ist, derart, daß zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektroden fläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
wobei zur Festlegung einer gewünschten Druck/Kapazi täts-Abhängigkeit bzw. Kraft/Kapazitäts-Abhängigkeit wenigstens zwei der Kondensatoren (18, 20) seriell oder parallel geschaltet sind; und
wobei jeder der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) durch zwei Elektrodenflächen (18a, 18b, 20a, 20b) auf entweder der Membran (12) oder der Gegenstruktur (14) und eine dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) auf der Gegenstruktur (14) bzw. der Membran (12) gebildet ist,
wobei die Kapazität des Kondensators durch eine Serien schaltung zweier Kapazitäten (Ca, Cb bzw. Cc, Cd) zwi schen der ersten (18a, 20a) und der dritten (18c, 20c) sowie der zweiten (18b, 20b) und der dritten (20d) Elek trodenfläche gebildet ist, derart, daß zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektroden fläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
2. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 1,
bei der die dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) die erste
und die zweite Elektrodenfläche (18a, 18b; 20a, 20b) im
wesentlichen überlappt.
3. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 1
oder 2, bei der eine Vielzahl von Kondensatoren (18, 20)
vorgesehen ist, derart, daß im wesentlichen der gesamte
aktive Bereich der Membran (12) und der Gegenstruktur 14
durch viele erste und zweite bzw. durch dritte Elektrodenflächen
(18a-18c, 20a-20c) bedeckt ist, wobei die
einzelnen Elektrodenflächen voneinander isoliert sind.
4. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 3, bei der die ersten und die zweiten
Elektrodenflächen (18a, 18b, 20a, 20b) Kreissegmentform
haben.
5. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche, bei der sowohl die Membran
(12) als auch die Gegenstruktur (14) auslenkbar sind.
6. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der An
sprüche 1 bis 4, bei der die Gegenstruktur (14)
feststehend ist und allein die Membran (12) auslenkbar
ist.
7. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 6,
bei der die Serien- oder Parallelschaltung zweier Kon
densatoren (18, 20) durch die Gegenstruktur (14) reali
siert ist.
8. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 7,
bei der die Gegenstruktur einen Mehrschichtaufbau (14a-
14d) aufweist, wobei Leiterbahnen und die Durchgangs
kontaktierungen von einzelnen Schichten des Mehrschicht
aufbaus derart ausgeführt sind, daß eine Vielzahl von
Kondensatoren (18, 20) zur Festlegung der gewünschten
Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazitäts-Abhängigkeit
parallel geschaltet ist.
9. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (12)
und/oder die Auflagestruktur (14) Sandwich-artig aufge
baut ist bzw. sind, und eine Abschirmeinrichtung (28)
zur Abschirmung äußerer Einflüsse aufweist bzw. auf
weisen.
10. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der An
sprüche 3 bis 9, bei der eine Auswerteschaltung (22) auf
der von der Membran (12) weg gerichteten Seite der Ge
genstruktur (14) angeordnet ist.
11. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der
Ansprüche 3 bis 9, bei der eine Kondensatorgruppe (Cs)
zur Signalerfassung, eine Kondensatorgruppe (Cf) zur
Rückkoppelung und eine Kondensatorgruppe (Cr) zur Refe
renz vorgesehen sind.
12. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 11,
bei der die Referenz-Kondensatorgruppe (Cr) in einem we
niger stark auslenkbaren Bereich angeordnet ist, während
sich die Rückkopplungs-Kondensatorgruppe (Cf) in einem
stark auslenkbaren Bereich angeordnet ist.
13. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 12,
bei der eine Auswerteschaltung (22) in Switched-
Capacitor-Technik vorgesehen ist.
14. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß Anspruch 13
in Rückbeziehung auf Anspruch 8, bei der sowohl die
Membran (14) als auch die Auswerteschaltung (22) Appli
kations-unabhängig sind.
15. Druck- oder Kraftsensorstruktur (10) gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (14) als
Glasmembran ausgeführt ist.
16. Verfahren zum Herstellen einer Druck- oder Kraftsensor
struktur (10) mit einer Membran (12) und einer Gegen
struktur (14), wobei die Membran (12) und die Gegen
struktur (14) eine Vielzahl von einzelne Kondensatoren
(18, 20) bildenden Elektrodenflächen (18a-18c, 20a-
20c) aufweisen, mit folgenden Schritten:
Bilden von zwei Elektrodenflächen (18a, 18b, 20a, 20b) auf entweder der Membran (12) oder der Gegenstruktur (14) und einer dritten Elektrodenfläche (18c, 20c) auf der Gegenstruktur (14) bzw. der Membran (12), wobei die Kapazität jedes der wenigstens zwei Kondensatoren durch eine Serienschaltung zweier Kapazitäten (Ca, Cb bzw. Cc, Cd) zwischen der ersten (18a, 20a) und der dritten (18c, 20c) sowie der zweiten (18b, 20b) und der dritten (20d) Elektrodenfläche gebildet ist;
derart, daß zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
Auswählen einer Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazi täts-Abhängigkeit;
Optimieren der Übertragungsfunktion einer zur rea lisierenden Druck- oder Kraftsensorstruktur (10), um eine simulierte Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazi täts-Abhängigkeit zu erhalten, die der ausgewählten Abhängigkeit zumindest nahekommt;
Erzeugen der im Schritt des Optimierens erhaltenen Über tragungsfunktion durch Parallel- und/oder Seriell-Schal ten von zumindest zwei Kondensatoren (18, 20), wobei zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
Bilden von zwei Elektrodenflächen (18a, 18b, 20a, 20b) auf entweder der Membran (12) oder der Gegenstruktur (14) und einer dritten Elektrodenfläche (18c, 20c) auf der Gegenstruktur (14) bzw. der Membran (12), wobei die Kapazität jedes der wenigstens zwei Kondensatoren durch eine Serienschaltung zweier Kapazitäten (Ca, Cb bzw. Cc, Cd) zwischen der ersten (18a, 20a) und der dritten (18c, 20c) sowie der zweiten (18b, 20b) und der dritten (20d) Elektrodenfläche gebildet ist;
derart, daß zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
Auswählen einer Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazi täts-Abhängigkeit;
Optimieren der Übertragungsfunktion einer zur rea lisierenden Druck- oder Kraftsensorstruktur (10), um eine simulierte Druck/Kapazitäts- bzw. Kraft/Kapazi täts-Abhängigkeit zu erhalten, die der ausgewählten Abhängigkeit zumindest nahekommt;
Erzeugen der im Schritt des Optimierens erhaltenen Über tragungsfunktion durch Parallel- und/oder Seriell-Schal ten von zumindest zwei Kondensatoren (18, 20), wobei zur Serien- oder Parallelschaltung der wenigstens zwei Kondensatoren (18, 20) lediglich die erste und die zweiten Elektrodenfläche (18a, 18b, 20a, 20b) nicht aber die dritte Elektrodenfläche (18c, 20c) kontaktiert sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Membran (12) und
die Gegenstruktur (14) unverändert sind und der Schritt
des Erzeugens durch einen Mehrschichtaufbau der Gegen
struktur bewirkt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, bei dem die Gegenstruktur
(14) fest ist und die Mehrschichtstruktur (14a-14d)
aufweist, wobei auf der Seite der Mehrschichtstruktur,
die der Membran zugewandt ist, eine Vielzahl von kreis
segmentförmigen Elektrodenflächen angeordnet ist, wobei
sich zwei kreissegmentförmige Elektrodenflächen (18a,
18b, 20a, 20b) der Gegenstruktur (14) und eine dritte
Elektrodenfläche (18c, 20c) der Membran gegenüberliegen,
um einen Kondensator (18, 20) zu bilden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |