DE19822948B4 - Spanabhebendes, drehendes Werkzeug - Google Patents

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Abstract

Spanabhebendes, drehendes Werkzeug mit Schneidezähnen an seinem Kreisumfang und einer Spandickenbegrenzung zum rückschlagfreien Bearbeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Spandickenbegrenzung zum rückschlagfreien Bearbeiten darin besteht, dass der Freiwinkel (α) der jeweiligen Schneidzähne im Bereich zwischen 0,5° und kleiner 2° liegt und die Länge der Freifläche (LF) in einem Bereich zwischen 0,3 und 0,8 mm liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein spanabhebendes, drehendes Werkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere ein Kreissägewerkzeug oder einen rückschlagfreien schmalen, kreissägeähnlichen Stirnplanfräser zur Bearbeitung bzw. zum Trennen von Halbzeugen, z.B. von Profilen und zur Bearbeitung von Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoffen und Leichtmetallen, vorzugsweise für den Einsatz in von Hand betätigten Kappsägen, Handkreissägen u.a. Kreissägemaschinen, innerhalb derer eine Unfallgefahr durch Rückschlag besteht.
  • Kreissägemaschinen neigen bei falscher Bedienung zum klassischen "Rückschlag" besonders dann, wenn kein Spaltkeil vorhanden oder dieser unerlaubt demontiert wurde. Es gibt Länder, in denen ein Spaltkeil nicht zwingend vorgeschrieben ist, weil die Wirksamkeit eines Spaltkeiles hinsichtlich der Gesamtsicherheit einer Maschine noch umstritten ist.
  • Als Hauptursache für einen Rückschlag wird das Sägen im Gleichlauf angesehen. Hierbei besteht die Möglichkeit, daß besonders Handkreissägemaschinen infolge großer Kräfte, die nicht von der Handkraft überwunden werden können, aus dem Spalt auf das Werkstück klettern und so schwere Verletzungen hervorrufen können. Handbetätigte Kappsägen reagieren ähnlich.
  • Wird beispielsweise der Spaltkeil einer Handkreissägemaschine verbotenerweise demontiert, was bedauerlicherweise oft vorkommt, besteht die Möglichkeit des Gleichlaufes beim Eintauchen des Sägeblattes, wodurch der bekannte und gefürchtete Rückschlag eintritt; in diesem Fall wird bspw. eine Handkreissäge von unten nach oben bewegt.
  • Ein Rückschlag kann dann ausgelöst werden, wenn die Vorschubkraft in Vorschubrichtung wirkt und das Werkzeug (bzw. auch das Werkstück) nicht zwangsgeführt wird. Das leicht bewegliche Werkstück oder die Bearbeitungseinheit – zum Beispiel eine Handkreissägemaschine – wird durch Handkräfte gehalten. Wird im Gleichlauf nun durch eine kleine Störgröße, z. B. durch ein Nachlassen der Vorschubrichtung entgegenwirkenden Haltekraft der notwendige gleichmäßige Vorschub gestört, kommt es zu einer Beschleunigung der Maschine in Vorschubrichtung. Dies trifft allgemein für den Handvorschub zu, deshalb ist die Betriebsart "Gleichlauf" nur für den Maschinenvorschub zulässig.
  • Die Zerspankraft besteht aus den Komponenten Schnittkraft (tangential angreifend), der Schnittnormalkraft (radial zum Werkzeugmittelpunkt zeigend) und der Passivkraft (axial wirkend). Letztere ist sehr gering und kann bei Kreissägewerkzeugen vernachlässigt werden. Die Handkraft wirkt der Zerspankraft entgegen. Kritisch wird es dann, wenn im Gleichlauf das Werkstück oder die Maschine durch die in Vorschubrichtung wirkenden Vorschubkräfte beschleunigt werden. Mit der Vorschubgeschwindigkeit wächst die Spandicke, die ein Wachstum der Kräfte bewirkt, die wiederum eine weitere Beschleunigung auslöst. Ursache des Rückschlages sind jedoch nicht die Kräfte, die durch den Zerspanungsvorgang ausgelöst werden. Sie könnten bei den vorliegenden Rückschlaggeschwindigkeiten durchaus noch von der Hand aufgebracht werden. Vielmehr verhakt sich das Kreissägeblatt mit seinen Zähnen im Werkstück, wodurch es innerhalb sehr kurzer Zeit (etwa 50 ms) z.T. bis zum Stillstand abgebremst wird. Der plötzliche Stillstand bewirkt, daß ein sehr großes Bremsmoment entsteht und dieses Moment (Massenträgheitsmoment der rotierenden Teile × Winkelbeschlenigung) und die daraus resultierenden Kräfte subjektiv nicht mehr von der menschlichen Hand aufgebracht werden können. Es kann davon ausgegangen werden, daß nahezu die gespeicherte Rotationsenergie innerhalb sehr kurzer Zeit in Translationsenergie umgewandelt wird. Der plötzliche Schlag veranlasst den Bediener sehr häufig, die Sägemaschine loszulassen.
  • Die Sägemaschine klettert aus dem Sägespalt und, wie die bislang durchgeführten Untersuchungen zeigen, hebt sie sogar vom Werkstück ab. In dieser unkontrollierten Phase ist das Werkzeug freiliegend, d. h. der Sägeblattschutz ist noch nicht geschlossen, wodurch schwere Unfälle entstehen können.
  • Der eigentliche Rückschlag spielt sich in einem Zeitraum von etwa 50 ms ab. Messungen zeigen, dass die vertikale Rückschlagkraft Mittelwerte von 180 N erreicht. Dies ist jedoch ein Mittelwert, der Maximalwert ist deutlich höher. Der zeitliche Verlauf der Rückschlagkraft hat die Form eines Dreiecks. Der Maximalwert ist deshalb bei diesem Kraftverlauf etwa doppelt so groß, etwa 360 N.
  • Hinzu kommt noch die Horizontalkomponente der Rückschlagkraft (etwa drei- bis fünffach höher), so daß durch geometrische Addition sich eine Rückschlagkraft in der Größenordnung von 1100 bis 1800 N entsteht, die von der menschlichen Hand während des Werkzeugeingriffes im Normalfall nicht mehr beherrscht werden kann.
  • Nach bisherigen Erfahrungen der Werkzeugindustrie kann die plötzliche Veränderung der Vorschubgeschwindigkeit und damit der Rückschlag grundsätzlich durch eine Begrenzung der Spandicke gemindert, aber nicht verhindert werden. Eine Spandickenbegrenzung wird nach dem bisherigen Stand der Technik dann erreicht, wenn der Überstand ü der Schneide zum Grundkörper gleich oder kleiner einer noch festzulegenden "Maximalen Spanungsdicke" ist: ü < h max (1)
  • Mit der Begrenzung der maximalen Spandicke wird auch die maximale Zerspankraft begrenzt. Derart spandickenbegrenzte Werkzeuge unterliegen prinzipiell im Gleichlauf denselben Grundgesetzen, jedoch wird die freigesetzte Rückschlagenergie eingeschränkt. Ein Verhaken findet jedoch bei dem vorgeschriebenen Überstand von ü = 1,1 mm, wie Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Berufsgenossenschaften zeigen, beim Rückschlagversuch nach wie vor statt. Das Werkstück wird beim "BG-Test" immer noch beschleunigt, die übertragene Rückschlagenergie ist dabei das Bewertungskriterium.
  • Spandickenbegrenzte Kreissägeblätter sind bekannt. Vor etwa 20 Jahren hatte die Fa. Guhdo das sog. RS-Sägeblatt im Vertrieb. Hier wurde die Spandicke durch den Überstand zum Grundkörper begrenzt. Eine weitere Möglichkeit der Spandickenbegrenzung besteht durch Wahl spezieller "Abweiser" (1). Abweiser und Begrenzung des Schneidenüberstandes wirken prinzipiell auf die gleiche Weise, sie unterscheiden sich prinzipiell nicht.
  • Nachteilig dabei ist, daß bei beiden Möglichkeiten Platz für die Spandickenbegrenzer benötigt wird, der den zur Verfügung stehenden Spanraum und die Schneidenzahl eingrenzt. Besonders Hochleistungswerkzeuge erfordern jedoch eine hohe Schneidenanzahl z und entsprechende Spanräume, die dann nicht mehr realisiert werden können. Solche spandickenbegrenzte Werkzeuge konnten sich bei Handkreissägen nicht durchsetzen. Sie funktionieren nämlich nur dann, wenn Zahn und Spandickenbegrenzer und zumindest noch ein weiterer Zahn im Eingriff sind und das kann besonders bei dünnen Werkstücken nicht garantiert werden. Ist nur ein Zahn im Eingriff, erfolgt immer ein Verhaken des Zahnes, weil die Spandickenbegrenzung erst anliegt, nachdem der Zahn bereits im Eingriff ist, also viel zu spät wirkt.
  • Die US 5 713 259 A offenbart ein spanabhebendes, drehendes Werkzeug in Form eines Kreissägewerkzeuges mit weniger als 10 Zähnen, bei dem der Freiwinkel zwischen 2° und 5° liegt. Hierbei geht es jedoch weder darum, die Spandicke zu begrenzen, noch den Rückschlag zu verhindern, sondern darum, ein Hochgeschwindigkeitswerkzeug ähnlich einem Schleifwerkzeug zu schaffen.
  • Auch aus der IL 120 814 ist ein spanabhebendes, drehendes Werkzeug bekannt, dessen indirekt angegebener Freiwinkel einen Bereich von 0,2° bis kleiner 2° abdeckt. Aber auch hier geht es nicht um eine Spandickenbegrenzung geschweige denn um eine Rückschlagverhinderung.
  • Die DE 78 29 113 U1 offenbart Glieder einer Sägekette, die nach dem Prinzip einer linearen Schnittbewegung (linear zur Spannung) funktioniert und keine kreisförmige Schnittbewegung ausführt. Lineare und kreisförmige Schnittbewegungen sind völlig unterschiedlich zur Spannungsprozessen, deren Spanformen sich prinzipiell unterscheiden (Parallelspan bei linearer Schnittbewegung, Span bei kreisförmiger Schnittbewegung).
  • Auch in der DE 37 02 253 A1 ist eine Kettensäge beschrieben, die nach dem Prinzip der Schnittbewegung linear zur Spannung arbeitet. Außerdem wird in dieser Schrift darauf hingewiesen, dass im Umlenkbereich der Führungsschiene die Sägezähne stets einen negativen Freiwinkel besitzen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein spanabhebendes, drehendes Werkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem konstruktionsbedingt kein Rückschlag möglich ist.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem derartigen spanabhebenden, drehenden Werkzeug die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine Begrenzung der Spandicke mittels eines bislang bei drehenden Werkzeugen unüblichen, sehr kleinen Freiwinkels zu erzielen, um damit die aufgezeigten Nachteile bisheriger Lösungen zur Spandickenbegrenzung zu umgehen. Die Möglichkeit der Begrenzung der Spandicke durch kleine Freiwinkel bei entsprechender Freiflächenlänge ist der Fachwelt noch nicht bekannt, da allgemein behauptet wird, dass ein Mindestfreiwinkel αmin von mehr als 5° bis etwa α = 15° für einen ordnungsgemäßen Spannungsvorgang notwendig sei.
  • Erfindungsgemäß gilt α ≤ 5° (2)bevorzugt –2° < α < + 3° (3).
  • Diese Spandickenbegrenzung wirkt über eine Begrenzung des Zahnvorschubes, denn bei einem sehr kleinen Freiwinkel (α) stößt die Freifläche des Schneidkeiles auf das Werkstück auf, wodurch der Zahnvorschub und damit die maximale Spanungsdicke eine bestimmte Größe nicht mehr überschreiten können. Damit ist auch die Rückschlaggefahr ausgeschlossen.
  • Die Funktionsweise der Spandickenbegrenzung durch kleine Freiwinkel soll beim Auftreffen des Schneidkeiles im Gleichlauf nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 Spandickenbegrenzung herkömmlicher Art: Abweiser oder definierter Überstand der Schneide zum Grundkörper
  • 2 Spandickenbegrenzung durch kleine Freiwinkel
  • 3 Eingriff des Schneidkeiles zu Beginn im Gleichlauf
  • 4 Eingriffsgebiet des Schneidkeiles zu Beginn im Gleichlauf, vergrößert
  • 5 Ableitung einer Beziehung zur Spandickenbegrenzung durch kleine Freiwinkel (α)
  • 6 Berührungsbedingungen von Freifläche des Schneidkeiles und Werkstück: αR = arcsin (fz max sind ⌀max/Sz sinβ)
  • 7 Berührungsbedingungen (vergrößerter Bereich von Freiwinkel und Zahnvorschub)
  • 8 Qualitätsbildung beim Kreissägen
  • 9 Entstehung des Kantenausbruches beim Auftreffen des Sägezahnes
  • 10 Weg-Zeit-Diagramm; Handkreissäge mit rückschlagfreiem Sägeblatt.
  • Das Eingriffsgebiet des Schneidkeiles im Gleichlauf ist in 3 und, vergrößert, in 4 und 5 dargestellt.
  • Man erkennt in 5 drei rechtwinklige, aneinandergefügte Dreiecke.
  • Bezeichnet man mit ⌀ den Eingriffswinkel, dann gilt: ⌀ = arc cos (1 – 2 a/d) (4),wobei d der Flugkreisdurchmesser der Kreissäge und a die Eingriffsgröße ist.
  • Für das linke untere rechtwinklige Dreieck (5), gebildet aus der Maximalen Spanungsdicke hmax und der gestreckten Länge der Freifläche LF und dem eingeschlossenen Freiwinkel α gilt: sin α = hmax/LF (5).
  • Für das rechte untere Dreieck gilt hmax = fz sin ⌀ (6).
  • Bezeichnet man mit β den Keilwinkel und mit Sg die Zahndicke, dann gilt: LF = Sz sin β (7).
  • Beim Vorliegen des maximal erreichbaren Zahnvorschubs fZ max kann die Vorschubgeschwindigkeit nicht mehr weiter gesteigert werden, weil die Freifläche auf dem Werkstück aufliegt. In diesem Betriebszustand soll bei einem bestimmten kleinen, rückschlagbegrenzenden Freiwinkels αR ein Rückschlag nicht mehr erfolgen. Mit diesen experimentell zu bestimmenden Freiwinkel αR, bei dem ein Rückschlag verhindert wird, kann nunmehr bei Kenntnis der Länge LF (s. 6) die maximale Spandicke h*max, bei der kein Rückschlag mehr erfolgt, berechnet werden: h*max = LF sin αR (8).
  • Die maximale rückschlagbegrenzende Spandicke h*max ist ein Rechenwert, der über den Eingriffswinkel und den maximal erreichbaren Zahnvorschub fz max bestimmt werden kann: h*max = fZ max sin⌀max (10).
  • Faßt man die Beziehungen (9) und (8) zusammen, so erhält man für den spandickenbegrenzten Freiwinkel eine Beziehung (8). LF × sin αR = fZ max sin ⌀max (10).
  • Nicht nur über den Freiwinkel, sondern auch mit Hilfe der Zahndicke (Sz) und dem Keilwinkel (β) kann der Rückschlag eingegrenzt werden. αR = arcsin (fZ max sin ⌀max/Sz sinβ) (11).
  • Für nebenstehende Bedingungen:
    Eingriffswinkel ⌀max = 45°
    Zahndicke Sz = 1 – 5 mm
    max. Zahnvorschub fZ max = 0,16 mm (bei einer Vorschubgeschwindigkeit vf = 10 m/min, einer Umdrehungszahl n = 4000 min–1, einer Schneidzähnezahl z = 36)
    Keilwinkel β = 60°
    ergeben sich die Berührungsbedingungen, unter denen eine Berührung der Freifläche des Schneidkeiles mit dem Werkstück erfolgt aus den 6 und 7.
  • Mit wachsendem Zahnvorschub und geringer werdender Zahndicke steigt der Freiwinkel, bei dem eine Berührung der Freifläche mit dem Werkstück erfolgt. Darüber hinaus kann bei konstantem Freiwinkel und konstanter Zahndicke Sz keine Erhöhung des Zahnvorschubes mehr vorgenommen werden.
  • Es muß festgestellt werden, bei welchen Bedingungen (Zahnvorschub (maximale Spanungsdicke), Freiwinkel und Zahndicke) kein Rückschlag mehr erfolgt. Nach vorliegenden Untersuchungsergebnissen erfolgt kein Rückschlag mehr im Bereich von Freiwinkeln kleiner 1°, bei einer Zahndicke von 3 mm und einer Vorschubgeschwindigkeit von 15 m/min (fz = 0,1 mm). Im Diagramm ist dieser Bereich vergrößert in 7 dargestellt.
  • Natürlich muß bei solchen spandickenbegrenzten Werkzeugen auch eine gute Bearbeitungsqualität erreichbar sein, denn sonst hätte eine solche Maßnahme keine praktische Bedeutung. Die Fachwelt ist zwar der Meinung, daß für eine gute Bearbeitungsqualität ein Mindestfreiwinkel von αmin > 5° erforderlich sei. Erfindungsgemäße Untersuchungen zeigen hingegen, daß auch mit kleinen Freiwinkeln gute Schnittergebnisse erreichbar sind. Ein Qualitätskriterium ist beispielsweise die Deformation der Zellstruktur unterhalb der gebildeten Oberfläche, die durch den natürlichen Schneidkeilverschleiß verursacht wird. Beim Umfangsplanfräsen werden die Schneidenspitzen rotierender Werkzeuge geringfügig (Fase 0,1mm...0,5mm) überschliffen ("gejointet"), um Rundlauffehler definiert zu beseitigen. Damit wird durch "Jointen" mit einem Freiwinkel von α = 0° gearbeitet. Trotzdem wird beim Umfangsplanfräsen durch Jointen eine gute Bearbeitungsquaität erzeugt, weil die Deformation der Zellstruktur unterhalb der gebildeten Oberfläche durch einen kleinen Freiwinkel sehr gering ist, ja sogar wesentlich geringer als die, die der natürliche Verschleiß des Schneidkeiles bewirkt. Man benutzt sogar das Jointen, nach einem bestimmten Vorschubweg um innerhalb des Prozesses das Fräswerkzeug zu schärfen. Hinsichtich des erforderlichen Mindestfreiwinkels lag also eindeutig im Stand der Technik ein Irrtum vor. Kreissägewerkzeuge sind prinzipiell auch schmale Fräser, unterscheiden sich aber im Qualitätsbildungsmechanismus von Fräswerkzeugen. Die Qualitätsbildung mit einem Kreissägezahn an der Schnittkante (Kante zwischen Breit- und Schmalfläche des Werkstückes), erfolgt im Gegenlauf bereits schon, bevor überhaupt die Umfangsschneide das Werkstück berührt hat (8). Der Sägezahn berührt das Werkstück mit seiner Spanfläche S.
  • Im Moment des Auftreffens schneidet beim Kreissägen nicht die Schneide, sondern die Brust (Spanfläche). Die Bearbeitungsqualität wird in diesem Augenblick nicht von der Hauptschneide gebildet, es liegt hier schon fast ein Stanzvorgang vor. Die Schneidenecke ist unmittelbar danach, also erst nach der Qualitätsbildung auf der Oberfläche im Eingriff, sie bildet jedoch die Qualität der Schmalfläche. 9 zeigt schematisch die Entstehung des Kantenausbruches beim Auftreffen des Sägezahnes.
  • Da die Umfangsschneide des Kreissägezahnes im Moment der Qualitätsbildung ohnehin nicht im Eingriff ist, spielt ihr Freiwinkel auch keine qualitätsrelevante Rolle. Deshalb, und weil auch mit gejointeten Werkzeuge eine gute Bearbeitungsqualität erreicht wird, ist mit kleinen Freiwinkeln der Umfangsschneiden eines Sägeblattes auch eine hinreichend gute Bearbeitungsqualität erzielbar. Allerdings ist die durch Jointen erzeugte Freiflächenfase zu klein, dass damit ein Anschlag verhindert werden könnte.
  • Durch einen kleinen Freiwinkel wird auch ein weiterer positiver Effekt bewirkt. Bei konstantem Spanwinkel wird der Keilwinkel größer, wodurch der Verschleißwiderstand des Schneidkeiles wächst und nach den vorliegenden Erkenntnisstand größere Standvorschubwege erzielbar sind. Zum Nachweis wurden im Labormaßstab verschiedene Kreissägewerkzeuge ungeschliffen und sehr kleine Freiwinkel (radiale Höhenunterschiede zwischen Schneide und Ende der Freilläche 0,05 bis 0,1 mm) realisiert. Mit diesen Werkzeugen wurden Versuche mittels einer Rückschlagprüfvorrichtung ohne Spaltkeil durchgeführt.
  • 10 zeigt den Wegverlauf einer Handkreissäge mit rückschlagfreien Kreissägewerkzeugen. Die Kurve 1 zeigt den Weg des Werkstückschlittens, die Kurve 2 den Weg der Säge.
  • Als Ergebnis konnte nachgewiesen werden, daß beim Einsatz eines Werkzeuges mit einem Höhenunterschied der Schneidkeilspitze innerhalb der Freifläche von 0,05 mm in keinem einzigen Versuch ein Rückschlag entstand. Der Horizontalschlitten bleibt nach einem Weg von ca. 150 mm stehen, der Vertikalschlitten veränderte seine Höhenlage nicht. Bemerkenswert ist die Bearbeitungsqualität, die mit den spandickenbegrenzten Werkzeugen in ersten Versuchen erreicht wurde. Sie ist nach erster visueller Beurteilung keinesfalls schlechter im Vergleich zu herkömmlichen Werkzeugen. Mit spandickenbegrenzten erfindungsgemäßen Werkzeugen, durch Wahl eines kleinen Freiwinkels, kann nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen der Rückschlag bzw. durch Gleichlauf ausgelöste unkontrollierte Betriebszustände sicher verhindert werden.
  • Es zeigt sich, daß der größte Teil des Spanvolumens mit einer rückschlagefreien Schneidengeometrie der Umfangsschneide zerspant wird, und daß die Qualitätsbildung von Schnittkante und Schmalfläche von der Hauptschneide weg in den Bereich der Nebenschneiden verlagert wird.

Claims (5)

  1. Spanabhebendes, drehendes Werkzeug mit Schneidezähnen an seinem Kreisumfang und einer Spandickenbegrenzung zum rückschlagfreien Bearbeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Spandickenbegrenzung zum rückschlagfreien Bearbeiten darin besteht, dass der Freiwinkel (α) der jeweiligen Schneidzähne im Bereich zwischen 0,5° und kleiner 2° liegt und die Länge der Freifläche (LF) in einem Bereich zwischen 0,3 und 0,8 mm liegt.
  2. Spanabhebendes, drehendes Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug ein Kreissägewerkzeug ist.
  3. Spanabhebendes, drehendes Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreissägewerkzeug in einer Kappsäge eingesetzt wird.
  4. Spanabhebendes, drehendes Werkzeug nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass das Kreissägewerkzeug in einer Handkreissäge eingesetzt wird.
  5. Spanabhebendes, drehendes Werkzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch, dass das Werkzeug ein Stirnplanfräswerkzeug ist.
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