DE19822493A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden

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DE19822493A1 DE19822493A DE19822493A DE19822493A1 DE 19822493 A1 DE19822493 A1 DE 19822493A1 DE 19822493 A DE19822493 A DE 19822493A DE 19822493 A DE19822493 A DE 19822493A DE 19822493 A1 DE19822493 A1 DE 19822493A1
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Hermann Westrich
Klaus Hermann
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Oerlikon Barmag AG
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Barmag AG
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D1/00Treatment of filament-forming or like material
    • D01D1/06Feeding liquid to the spinning head
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/08Melt spinning methods

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Auf­ wickeln einer Vielzahl von synthetischen Fäden aus hochpolymeren Kunst­ stoffen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
Bei Herstellen einer Vielzahl von synthetischen Fäden wird der hochpolyme­ re Kunststoff in einem Extruder aufgeschmolzen und zu einer Vielzahl von Spinnstellen gefördert. In jeder der Spinnstellen wird ein Teilstrom der Schmelze mittels einer Spinnpumpe zu einer Spinndüse geführt und dort als multifiler Faden ausgepreßt.
Um möglichst gleichbleibende Bedingungen bei der Schmelzeführung zu erhalten, wird eine Überwachung des Schmelzestroms durchgeführt, wie beispielsweise aus der DE 36 42 757 bekannt ist. Hierbei wird unabhängig von den zur Zeit im Betrieb befindlichen Spinnpumpen eine gleichmäßige Versorgung der übrigen Spinnstellen gewährleistet. Für den Fall, daß auf­ grund von beispielsweise Produktionsstörungen beim Verstrecken oder Auf­ wickeln des Fadens weitere Spinnstellen abgestellt werden müssen, tritt das Problem ein, daß der Extruder aus rein physikalischen Gründen nicht mehr in der Lage ist, die noch in Betrieb befindlichen Spinnstellen mit Schmelze zu versorgen. Dies führt sodann automatisch zu einer Abschaltung der ganzen Maschine, verbunden mit hohen Ausfallzeiten und großen Abfall­ mengen.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln einer Vielzahl von synthetischen Fäden sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, bei welchem ein im wesentlichen ununterbrochener Betrieb eines Fördermittels unabhängig von der Anzahl der zu versorgenden Spinnstellen gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkma­ len des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü­ chen definiert.
Die Erfindung nutzt den unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Teil­ schmelzeströmen innerhalb der Spinnstellen und dem Hauptschmelzestrom des Fördermittels. Als Fördermittel kann ein Extruder oder eine Austragspumpe eingesetzt sein. Hierbei sind als Teilschmelzestrom und Hauptschmelzestrom die jeweiligen Volumenströme bezeichnet. Um ein Abschalten des Förder­ mittels, das beispielsweise mittels Drehzahlüberwachung oder Drucküber­ wachung gesteuert wird, zu verhindern, wird ein Grenzwert des Haupt­ schmelzestroms vorgegeben. Die Einstellung der Teilschmelzeströme erfolgt nun derart, daß dieser Grenzwert des Hauptschmelzestroms nicht unterschrit­ ten wird.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Mini­ mierung der Abfallmenge bei Produktionsstörungen. Es wird damit sicherge­ stellt, daß ein Abschalten einer Spinnstelle aufgrund einer Störung innerhalb der Spinnstelle nicht zum Ausfall der gesamten Maschine und damit aller übrigen Spinnstellen führt.
Um eine maximale Auslastung des Fördermittels zu ermöglichen, ist es von Vorteil, wenn der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die minimale von dem Fördermittel zu erbringende Förderleistung bestimmt wird.
Zur Erreichung einer gleichmäßigen Belastung des Fördermittels ist es von Vorteil, wenn der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die Minderför­ derleistung einer bestimmten Anzahl von Spinnpumpen bestimmt wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Teilströme jeweils durch eine die Spinnpumpe steuernde Stellen­ steuerung eingestellt und der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch eine Maschinensteuerung vorgegeben und überwacht, wobei die Maschinensteue­ rung und die Stellensteuerungen miteinander verbunden sind. Somit können die Teilschmelzeströme auf einfache Weise aus den Förderleistungen der Spinnpumpen ermittelt werden, um sie mit der Förderleistung des Förder­ mittels abzugleichen. Da ein Teilschmelzestrom proportional der Förderlei­ stung der Spinnpumpe ist, führen die Antriebsparameter einer Spinnpumpe direkt zu einer Aussage über den Teilschmelzestrom. Die Antriebsparameter der Spinnpumpe werden durch die jeweilig zugehörige Stellensteuerung der Pumpe aufgegeben.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist die Maschinensteuerung mit einer Steuereinheit verbunden, welche das Förder­ mittel steuert. Damit kann die Einstellung der Teilschmelzeströme anhand der momentanen Förderleistung des Fördermittels vorgenommen werden. Stellt sich beispielsweise heraus, daß die momentane Förderleistung sich in der Nähe des Grenzwertes des Hauptschmelzestroms befindet, wird eine relativ langsame Veränderung der Teilschmelzeströme durchgeführt. Ist dagegen die momentane Förderleistung des Fördermittels in einem unkriti­ schen Bereich des Hauptschmelzestroms, so können die Einstellungen der Teilschmelzeströme abrupt verändert werden.
Es ist besonders von Vorteil, wenn die Maschinensteuerung direkt in die jeweiligen Stellensteuerungen eingreift, um eine Veränderung der Teilschmel­ zeströme nur in dem zulässigen Bereich zu ermöglichen.
Um eine möglichst geringe Abfallmenge während einer Produktionsstörung in einer Spinnstelle zu erhalten, ist es von Vorteil, wenn die Spinnpumpe durch eine stufenförmige Veränderung der Pumpendrehzahl gesteuert wird. Es ist jedoch auch möglich, die Pumpendrehzahl durch eine kontinuierliche Veränderung umzustellen. Dadurch wird eine besonders gleichmäßiger Haupt­ schmelzestrom erreicht.
Da der Teilschmelzestrom proportional von der Pumpendrehzahl abhängig ist, ist die Verfahrensvariante besonders vorteilhaft, bei welcher die Drehzahl­ änderung der Spinnpumpe in Abhängigkeit von der momentanen Förderlei­ stung des Fördermittels erfolgt. Damit können Schwankungen in der Förder­ leistung durch Drehzahlverstellung gezielt auf die momentane Förderleistung abgestimmt werden.
Insbesondere bei einer Förderleistung, die im mittleren Toleranzbereich liegt, kann die Drehzahlveränderung der Spinnpumpe mit einer größeren Ände­ rungsgeschwindigkeit erfolgen gegenüber einer Drehzahländerung bei einer Förderleistung des Fördermittels im Grenzbereich. Befindet sich die Förder­ leistung des Fördermittels im Grenzbereich, können daher Schwankungen durch plötzliche Teilschmelzeströmeänderungen vermieden werden, die unter Umständen zu einem Abschalten des Fördermittels führen würden.
Die Pumpe kann in einem Produktionszustand mit Produktionsdrehzahl, in einem Kriechzustand mit einer unterhalb der Produktionsdrehzahl liegenden Mindestdrehzahl oder in einem Stillstand betrieben werden. Eine Feinabstim­ mung der Produktionsdrehzahl ist hierbei nicht ausgeschlossen. Eine im Kriechzustand betriebene Spinnpumpe erzeugt einen Teilschmelzestrom mit minimaler Förderleistung. Damit ist der in der Spinnstelle verursachte Ausschuß im Verhältnis zur gesamten Anlage sehr klein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Anlage selbsttätig immer mit optimaler Auslastung betrieben wird, ohne daß es zu einer unvorhergesehenen Abschaltung der Gesamtanlage kommt. Die Teilschmelzeströme in den einzelnen Spinnstellen werden durch die jeweiligen Stellensteuereinrichtungen bestimmt. Die Vorrichtung weist hierzu eine Vielzahl von Spinnstellen mit jeweils einer Stellensteuereinrichtung auf. Alle Stellensteuereinrichtungen sind mit der Maschinensteuereinrichtung verbunden. Die Maschinensteuereinrichtung führt eine Summierung aller Teilschmelzeströ­ me auf, die beispielsweise anhand der Spinnpumpendrehzahlen berechenbar sind. Innerhalb der Maschinensteuereinrichtung wird dann ein Abgleich zwischen der Summe der Teilschmelzeströme und einem in der Maschinen­ steuereinrichtung hinterlegten Grenzwert der Förderleistung des Fördermittels durchgeführt. Wird nun eine Änderung einer Spinnpumpeneinstellung, bei­ spielsweise aufgrund eines Fadenbruchs, erforderlich, kann diese durch die Stellensteuereinrichtung nur nach vorheriger Freigabe durch die Maschinen­ steuereinrichtung erfolgen. Damit ist gewährleistet, daß ein Mindesthaupt­ schmelzestrom in der Vorrichtung erhalten bleibt.
Bei einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich die Spinnpumpen durch die Stellensteuereinrichtungen unabhängig von­ einander in einen Produktionszustand mit Produktionsdrehzahl, in einen Kriechzustand mit einer Betriebsdrehzahl unterhalb der Produktionsdrehzahl und in einen Stillstand imschalten. Damit läßt sich eine einfache stufenförmi­ ge Umschaltung der Spinnpumpen realisieren.
Zur Erhöhung der Flexibilität der Schmelzestromeinstellungen ist es jedoch besonders günstig, wenn bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Spinn­ pumpen jeweils durch einen frequenzgesteuerten Elektromotor angetrieben sind. Damit kann die Drehzahlverstellung der Spinnpumpe kontinuierlich und mit unterschiedlicher Änderungsgeschwindigkeit ausgeführt werden.
Durch die besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher die Maschinensteuereinrichtung mit einer das Fördermittel steuernden Steuereinheit verbunden ist, kann die Änderung der Förderleistung der Spinnpumpen gezielt mit veränderlicher Geschwindigkeit durchgeführt werden, ohne Gefahr zu laufen, daß eine unzulässige Schwan­ kung des Hauptschmelzestroms eintritt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1 und 2 beschrieben. Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Spinnvorrichtung, in der das Verfahren nach dieser Erfindung angewandt wird.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Steuerungsstruktur der Vorrichtung aus Fig. 1.
Eine Mehrzahl von Fäden 1 wird aus einem thermoplastischen Material gesponnen. Das thermoplastische Material wird durch eine Fülleinrichtung 2 einem Extruder 3 aufgegeben. Der Extruder 3 ist durch einen Motor 4 angetrieben. Der Motor 4 wird durch eine Steuereinheit 34 gesteuert. In dem Extruder 3 wird das thermoplastische Material aufgeschmolzen. Hierzu dient zum einen die Verformungsarbeit (Scher-Energie), die durch den Ex­ truder in das Material eingebracht wird. Zusätzlich ist eine Heizeinrichtung 5, z. B. in Form einer Widerstandsheizung, vorgesehen. Durch die Schmelze­ leitung 6 gelangt ein vom Extruder erzeugter Hauptschmelzestrom zu einem Verteilersystem 8. In der Schmelzeleitung 6 ist ein Drucksensor 7 zur Messung des Schmelzedruckes für eine Druck-Drehzahlsteuerung des Ex­ truders 3 vorgesehen. Der Drucksensor 7 ist mit der Maschinensteuereinrich­ tung 30 verbunden. Das Verteilersystem 8 führt die Schmelze jeweils über die angeschlossenen Verteilerleitungen 10.1 bis 10.4 zu den jeweiligen Spinnstellen.
Da die parallel nebeneinander angeordneten Spinnstellen - in Fig. 1 sind beispielhaft vier Stellen gezeigt - identisch aufgebaut sind, werden die Vorrichtungsteile anhand einer Spinnstelle beschrieben. Die Spinnstelle weist eine Spinnpumpe 9 auf, die beispielsweise als Zahnradpumpe ausgeführt ist. Die Spinnpumpe 9 wird durch die Antriebseinheit 11 angetrieben. Die Antriebseinheit 11 wird durch eine Stellensteuereinrichtung 31 angesteuert. Die Spinnpumpe 9 fördert einen Teilschmelzestrom innerhalb der Spinnstelle zu einem beheizten Spinnkasten 12, an dessen Unterseite sich eine Spinndüse 13 befindet. Aus der Spinndüse 13 tritt die Schmelze in Form von feinen Filamentsträngen 14 aus. Die Filamentstränge durchlaufen einen Kühlschacht 15. In dem Kühlschacht 15 wird durch Anblasen ein Luftstrom quer oder radial auf das Filamentenbündel 14 gerichtet. Dadurch werden die Filamente gekühlt.
Am Ende des Kühlschachtes 15 wird das Filamentbündel 14 durch eine Präparationseinrichtung 16 zu einem Faden 1 zusammengefaßt und mit einer Präparationsflüssigkeit versehen.
Der Faden 1 wird aus dem Kühlschacht 15 und von der Spinndüse 13 durch eine Abzugsgalette 19 einer Verstreckeinrichtung 17 abgezogen. Der Faden 1 umschlingt die Abzugsgalette 19 mehrfach. Dazu dient eine ver­ schränkt zu der Galette 19 angeordnete Überlaufrolle 20. Die Überlaufrolle 20 ist frei drehbar. Die Galette 19 wird durch einen Antriebsmotor 21 mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit angetrieben. Diese Abzugsgeschwindig­ keit ist um ein Vielfaches höher als die natürliche Austrittsgeschwindigkeit des Filamentbündels 14 aus der Spinndüse 11.
In der Verstreckeinrichtung 17 wird der Faden 1 nun durch eine nach­ geschaltete Galette 22 verstreckt, indem die Galette 22 mittels eines An­ triebsmotors 24 mit höherer Geschwindigkeit angetrieben wird als die Galette 19. Die Galette 22 ist ebenfalls mehrfach vom Faden umschlungen, wozu die frei drehbare Überlaufrolle 23 dient.
Nach der Verstreckeinrichtung wird der Faden 1 in einer Aufwickeleinrich­ tung 18 zu einer Spule 25 aufgewickelt. Die Spule 25 wird auf einer Spulspindel 27 gebildet, die mittels eines Spindelantriebes 28 angetrieben wird. Am Umfang der Spule 25 liegt eine vom Faden teilumschlungene Andrückwalze 26 an. Um den Faden über die Länge der Spule 25 zu verteilen, dient eine - hier nicht gezeigte - Changiereinrichtung. Die Chan­ giereinrichtung ist der Andrückwalze im Fadenlauf vorgeschaltet und führt den Faden 1 mittels eines Fadenführers entlang der Länge der Spule hin und her.
Der Spindelantrieb 28, die Galettenantriebe 24 und 21 sowie die Antriebsein­ heit 11 der Spinnpumpe sind mit der Stellensteuereinrichtung 31 verbunden und werden über diese jeweils angesteuert.
Die Stellensteuereinrichtungen 31.1, 31.2, 31.3 und 31.4 der einzelnen Spinnstellen sind jeweils mit einer Maschinensteuereinrichtung 30 verbunden. Die Maschinensteuereinrichtung besitzt einen Eingang zur Datenvorgabe beispielsweise den Grenzwert der Hauptschmelzestrom, der durch die Förder­ leistung des Extruder bestimmt ist. Die Maschinensteuerung 30 kann zusätz­ lich mit der Steuereinheit 34 verbunden sein, so daß neben einem Grenzwert oder einem Grenzbereich des Hauptschmelzestroms die momentane Förderlei­ stung der Extruder in der Maschinensteuerung vorliegt.
Das Schema des Steuerungssystems der Maschine aus Fig. 1 ist in Fig. 2 schematisch gezeigt. Hierbei können beispielsweise mehrere Maschinen durch eine Prozeßleitsteuereinheit 33 gesteuert werden. Hierzu sind die Maschi­ nensteuereinrichtungen 30 mit der Prozeßleitsteuereinrichtung 33 verbunden. Die Verbindung ermöglicht hierbei sowohl einen Datentransfer von der Maschinensteuereinrichtung zur Prozeßleitsteuereinheit als auch umgekehrt. Jede der Maschinensteuereinrichtungen ist mit einer Vielzahl von Stellen­ steuereinrichtungen verbunden - in Fig. 2 sind beispielhaft zwei Maschinen­ steuereinrichtungen mit je drei Spinnstellen gezeigt. Die Stellensteuereinrich­ tungen 31 sind hierbei mit den Antriebseinheiten 11, 21, 24 und 28 einer Spinnstelle verbunden. Desweiteren werden sämtliche innerhalb einer Spinn­ stelle ermittelten Meßwerte der Stellensteuereinrichtung 31 aufgegeben. Die Stellensteuereinrichtung 31 übernimmt die Steuerung der gesamten Spinn­ stelle. Die Verbindung zwischen der Maschinensteuereinrichtung und der Stellensteuereinrichtung ermöglicht wiederum einen Datenaustausch in beiden Richtungen, wobei Datenvorgaben nur in der Hierarchie von oben herab zu der nächstunteren Stufe gegeben werden können.
Die Funktionsweise der Steuerung aus Fig. 1 und Fig. 2 wird nun wie folgt beschrieben:
Jede der Stellensteuereinrichtungen übermittelt die momentanen Einstellwerte der Spinnstelle der Maschinensteuereinrichtung 30. Ein Rechner innerhalb der Maschinensteuereinrichtung 30 führt nun einen Vergleich zwischen der Summe der Teilschmelzeströme, die durch die Antriebsparameter der Spinn­ pumpen bestimmbar sind, und der Förderleistung des Extruders 3 durch. Hierbei ist der Maschinensteuereinrichtung 30 ein Grenzwert eines Haupt­ schmelzestroms vorgegeben, der von der Förderleistung des Extruders nicht unterschritten werden darf. Ist die Bedingung eingehalten, daß die eingestell­ ten Teilschmelzeströme zu keiner Unterschreitung des Grenzwertes des Hauptschmelzestroms führt, wird eine evtl. erforderliche Änderung innerhalb der Spinnstelle durch die jeweilige Stellensteuereinrichtung zugelassen.
Tritt in einer der Spinnstellen eine Störung auf, so daß die betreffende Spinnpumpe abgeschaltet werden müßte, wird die zugehörige Stellensteuer­ einrichtung 31 eine entsprechende Meldung an die Maschinensteuereinrichtung 30 vornehmen. Stellt sich bei dem Vergleich innerhalb der Maschinensteuer­ einrichtung heraus, daß ein Abschalten der Spinnpumpe zu einer Unter­ schreitung des Grenzwertes des Hauptschmelzestroms führen würde, greift die Maschinensteuereinrichtung 30 in die Stellensteuereinrichtung 31 derart ein, daß ein Abschalten der Spinnpumpe verhindert wird. Damit wird ein Ausfall der gesamten Maschine vermieden. Um bei Produktionsstörungen innerhalb der Spinnstellen möglichst geringe Abfallmengen zu erhalten, werden die Spinnpumpen vorzugsweise stufenweise aus einem Produktions­ zustand auf einen Kriechzustand gebracht, indem die Pumpe mit einer minimalen Drehzahl eine minimale Förderleistung bringt.
Ist der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die minimale Förderlei­ stung einer bestimmten Anzahl von Spinnpumpen gekennzeichnet, so wird bei dem Vergleich der Summe der Teilströme mit dem Hauptschmelzestrom zunächst die Anzahl der Spinnpumpen erfaßt, welche sich in Betrieb befin­ den. Hierzu wird vereinfacht angenommen, daß sich alle Pumpen im Kriech­ zustand befinden. In der Maschinensteuereinrichtung ist nun die Anzahl der Pumpen hinterlegt, die einen minimale Förderung aufweisen dürfen, damit der Grenzwert des Hauptschmelzestroms nicht unterschritten wird. Stellt sich nun bei dem Vergleich heraus, daß die minimale Anzahl von Pumpen unterschritten wird, wird ein weiteres Abschalten und/oder Unschalten auf Kriechgang von Spinnpumpen durch die Maschinensteuereinrichtung unter­ bunden. Für den Fall, daß die Mindestanzahl der Spinnpumpen nicht erreicht wird, ist ein Ausschalten der Spinnpumpe zulässig.
Für den Fall, daß der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die mini­ male Förderleistung des Extruders vorgegeben ist, wird von der Stellen­ steuereinrichtung der jeweilige Betriebszustand der Spinnpumpe der Maschi­ nensteuerung 30 zugeführt. In der Maschinensteuereinrichtung wird aus den Förderleistungen der Spinnpumpen der momentane Durchsatz der Spinn­ pumpen errechnet und mit der minimalen Förderleistung des Extruders verglichen. Befindet sich der Extruder oberhalb der minimalen Förder­ leistung, so kann die Anforderung der Stellensteuereinrichtung dahingehend von der Maschinensteuereinrichtung beantwortet werden, daß ein weiteres Abschalten von Spinnpumpen möglich ist.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist ein weitestgehend störungsfreier Prozeßablauf der Maschine möglich. Einzelne Produktionsstörungen innerhalb der Spinnstellen wirken sich nur innerhalb der Spinnstelle selbst aus.
Bezugszeichenliste
1
Faden
2
Falleinrichtung
3
Extruder
4
Motor
5
Heizeinrichtung
6
Schmelzeleitung
7
Drucksensor
8
Verteilersystem
9
Spinnpumpe
10
Verteilerleitung
11
Antriebseinheit
12
Spinnkasten
13
Spinndüse
14
Filamentbündel
15
Kühlschacht
16
Präparationseinrichtung
17
Verstreckeinrichtung
18
Aufwickeleinrichtung
19
Galette
20
Überlaufrolle
21
Antriebsmotor
22
Galette
23
Überlaufrolle
24
Antriebsmotor
25
Spule
26
Andrückwalze
27
Spulspindel
28
Spindelantrieb
30
Maschinensteuereinrichtung
31
Stellensteuereinrichtung
33
Prozeßleitsteuereinheit
34
Steuereinheit

Claims (14)

1. Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln einer Vielzahl von synthetischen Fäden aus hochpolymeren Kunststoffen, bei welchem ein Hauptschmelzestrom durch ein Fördermittel (Extruder, Pumpe) erzeugt und über ein Verteilersystem zu mehreren Spinnstel­ len geführt wird und bei welchem jeweils in jeder der Spinnstellen ein Teilschmelzestrom durch eine Spinnpumpe erzeugt und zu einer Spinndüse geführt wird, aus welcher der Teilschmelzestrom durch eine Vielzahl von Düsenbohrungen zur Erzeugung eines multifilen Fadens ausgepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschmelzeströme derart eingestellt sind, daß ein vorgegebener Grenzwert des Hauptschmelzestroms nicht unterschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die Mindestförder­ leistung des Fördermittels bestimmt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwert des Hauptschmelzestroms durch die Mindestförder­ leistung einer bestimmten Anzahl von Spinnpumpen bestimmt ist.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschmelzeströme jeweils durch eine die Spinnpumpe steuernde Stellensteuerung erfaßt werden, daß der Grenzwert des Hauptschmelze­ stroms durch eine Maschinensteuerung vorgegeben und überwacht wird, wobei die Maschinensteuerung mit den Stellensteuerungen zum Datenaustausch verbunden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinensteuerung zum Datenaustausch mit einer das Fördermittel steuernde Steuereinrichtung verbunden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinensteuerung in die Stellensteuerungen derart eingreift, daß eine Veränderung einer der Spinnpumpen auf eine niedrigere Pumpen­ drehzahl nur erfolgt, wenn die Summe der Teilschmelzeströme gleich oder größer dem Grenzwert des Hauptschmelzestroms ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnpumpe durch eine stufenförmige oder kontinuierliche Veränderung der Pumpendrehzahl gesteuert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahländerung der Spinnpumpe in Abhängigkeit von der momentanen Förderleistung des Fördermittels erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahländerung bei einer Förderleistung im mittleren Tole­ ranzbereich mit einer größeren Änderungsgeschwindigkeit erfolgt gegenüber einer Drehzahländerung bei einer Förderleistung im unteren oder oberen Toleranzbereich.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnpumpe in einem Produktionszustand mit Produktionsdrehzahl, in einem Kriechzustand mit einer unterhalb der Produktionsdrehzahl liegenden Mindestdrehzahl oder in einem Stillstand betrieben wird.
11. Vorrichtung zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln einer Vielzahl von Fäden aus synthetischen, hochpolymeren Kunststoffen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem Fördermittel (Extruder, Pumpe) (3) zur Erzeugung eines Hauptschmelzestroms und mit einem Verteilersystem (8) zur Führung der Schmelze zu einer Vielzahl von Spinnstellen, welche jeweils eine Spinnpumpe (9), eine Spinndüse (13), eine Verstreckeinrichtung (17) und eine Aufwickeleinrichtung (18) aufweisen, wobei die Spinnstellen mittels einer Maschinensteuereinrichtung (30) und die Spinnpumpe (9) mittels einer Stellensteuereinrichtung (31) steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellensteuereinrichtungen (31) und die Maschinensteuereinrichtung (30) derart miteinander verbunden sind, daß in der Maschinensteuer­ einrichtung (30) ein Vergleich zwischen einem Grenzwert der Förder­ leistung des Fördermittels (3) und der Summe der momentanen Förderleistungen der Spinnpumpen (9) ausführbar ist und daß zur Einhaltung des Grenzwertes der Förderleistung des Fördermittels (3) eine Änderung der jeweiligen Betriebszustände der Spinnpumpen (9) mittels der Stellensteuereinrichtungen (31) ausführbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnpumpen (9) durch die Stellensteuereinrichtungen (31) un­ abhängig voneinander in einen Produktionszustand mit Pro­ duktionsdrehzahl, in einen Kriechzustand mit einer Betriebsdrehzahl unterhalb der Produktionsdrehzahl oder in einen Stillstand umschaltbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnpumpen (9) jeweils durch einen frequenzgesteuerten Elektromotor (11) antreibbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinensteuereinrichtung (30) mit einer das Fördermittel (3) steuernden Steuereinheit (34) verbunden ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102009043180A1 (de) 2008-10-17 2010-04-22 Oerlikon Textile Gmbh & Co. Kg Schmelzspinnvorrichtung
CN106048758A (zh) * 2016-07-21 2016-10-26 广东新会美达锦纶股份有限公司 一种纺丝生产信息显示***及其显示方法
CN108342783A (zh) * 2018-05-17 2018-07-31 北京中丽制机工程技术有限公司 一种聚酯细旦涤纶工业丝纺牵联合设备

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