DE19821594C2 - Aktor für Überrollschutzsystem - Google Patents
Aktor für ÜberrollschutzsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung zur Entkopplung eines Überrollbügels in
einem elektromechanischen Überrollschutzsystem eines Fahrzeuges mit einem
Elektromagneten, einer Verriegelungsvorrichtung und einer Haltestange mit Halte
vorrichtung. Derartige mechanische Rastvorrichtungen dienen zur Crash-
Entkopplung eines Überrollbügels in einem Überrollschutzsystem beispielsweise
eines PKW-Cabrios.
In der EP 0 760 314 A1 ist eine derartige Rastvorrichtung beschrieben, die eine
Kupplung für ein aus einer Ruhestellung durch einen Antrieb in eine Wartestellung
verlagerbaren Überrollbügel eines Fahrzeuges aufweist. An dem Sicherheitsteil ist
eine Haltestange angeordnet, an der wenigstens ein Vorsprung zum Eingriff von
am Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagerten Halteklauen vorgesehen ist. Diese
sind durch eine Feder in die Freigabestellung vorgespannt. Durch den Anker eines
Elektromagneten werden die Halteklauen gegen das Verschwenken in die Freiga
bestellung blockiert. Mittels einer Sensorsteuerung wird der Elektromagnet derart
betätigt, das die Halteklauen aus einer Verriegelungsstellung von dem Vorsprung
weg in eine Freigabestellung schwenkbar sind, so daß das Sicherheitsteil freige
geben wird.
Die DE 39 05 470 A1 offenbart ebenfalls eine gattungsgemäße Rastvorrichtung
zur Entkopplung eines Überrollbügels in einem elektromechanischen Überroll
schutzsystem, hier sind jedoch nur zwei wirkungsmäßig in einer Ebene hinterein
ander angeordnete Klinken vorgesehen, die nur eine unzureichende vibrations-
und Schockfestigkeit gewährleisten.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Rastvorrichtung der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, die eine einfache Verriegelungseinheit mit hoher Vibra
tions- und Schockfestigkeit enthält.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verriegelungsvor
richtung drei wirkungsmäßig hintereinander angeordnete Klinken aufweist, die je
weils im rechten Winkel zueinander angeordnet und von dem Elektromagneten
auslösbar sind. Durch diese Anordnung von drei Klinken erhält man eine einfache
und doch sichere Rastvorrichtung für ein Überrollschutzsystem. Durch die recht
winklige Anordnung der Klinken wird erreicht, daß eine beispielsweise durch Er
schütterungen ausgelöste Kraft sich nur auf eine Klinke im Sinne des Öffnens
Auswirken kann.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Verriegelungsklinke in die Haltevor
richtung der Haltestange eingreift, wenn die Verriegelungsklinke durch eine Sperr
klinke arretiert wird und/oder wenn eine Betätigungsklinke die Sperrklinke in ihrer
Ruhestellung hält, wobei der Stößel des Elektromagneten auf eine an der anderen
Seite der Betätigungsklinke angeordnete Betätigungsfläche wirkt.
Eine leicht zu montierende Einheit ergibt sich, wenn die drei Klinken an einer Hal
terung befestigt sind, an welcher der Elektromagnet angebracht ist.
Der Kraftaufwand bei der Betätigung der Klinken verringert sich, wenn die Verrie
gelungsklinke und/oder die Betätigungsklinke auf der Auslöseseite einen kurzen
Hebelarm und auf der Betätigungsseite einen langen Hebelarm aufweisen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Rastvorrichtung für ein Überrollschutzsystem in der
Verriegelungsstellung und
Fig. 2 die Rastvorrichtung in der Entriegelungsstellung.
In der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Rastvorrichtung für ein Überrollschutzsy
stem in ihrer Verriegelungsstellung dargestellt, die in eine Haltevorrichtung 2 einer
an dem Überrollschutzsystem angebrachten Haltestange 1 eingreift. Die Haltevor
richtung 2 kann ein durch die Haltestange 1 geführter Bolzen sein. Es kann aber
auch die Haltestange 1 einen Vorsprung aufweisen.
Das nicht dargestellte Überrollschutzsystem kann beispielsweise als ein translato
risches Bügelsystem ausgelegt sein, bei dem ein Überrollschutzbügel hinter jedem
der beiden Fondsitze angeordnet ist. Jeder Schutzbügel ist in Ausfahrrichtung fe
derbelastet. Zur Arretierung ist eine Verriegelungsvorrichtung 3 mit einer Halte
rung 4 beispielsweise an der Lehne der Fondsitze angebracht.
Über eine senkrecht angeordnete Verriegelungsklinke 5 des Aktors, die über einen
Vorsprung oder Nocken in die Haltevorrichtung 2 der Haltestange 1 eingreift, wird
der Schutzbügel in seiner vorgespannten normalen Stellung gehalten. Im unteren
Bereich wird die Verriegelungsklinke 5 von einer senkrecht dazu angeordneten
Sperrklinke 6 gehalten. Die der Verriegelungsklinke 5 gegenüberliegende Seite
der Sperrklinke 6 wird durch eine Nase einer Betätigungsklinke 7 herunterge
drückt, so daß die Sperrklinke 6 in ihrer horizontal ausgerichteten Stellung ver
harrt. An der der Nase der Betätigungsklinke 7 gegenüberliegenden Seite ist eine
Betätigungsfläche 13 angeordnet, an der ein Stößel eines Elektromagneten 8 an
liegt.
Im Falle einer Auslösung beispielsweise bei einem Crash werden die Aktoren, die
Elektromagneten 8, direkt von einem Überrollsensor angesteuert, so daß sich die
Stößel der Magnetanker aus den Elektromagneten 8 herausbewegen und auf die
Betätigungsflächen 13 der Betätigungsklinken 7 derart drücken, daß diese jeweils
entgegen der Kraft einer nicht gezeigten Feder um ihre im unteren Bereich ange
ordnete Achse 10 geschwenkt werden, und die Nasen der Sperrklinken 6 freige
ben. Diese können dann aufgrund einer Federkraft um ihre mittig angeordnete
Drehachse 11 schwenken und somit die Verriegelungsklinke 5 freigeben. Diese
wiederum dreht sich mittels einer weiteren, nicht dargestellten Feder um ihre im
oberen Bereich vorgesehene Schwenkachse 12, so daß die jeweilige Haltevor
richtung 2 frei ist und die Überrollbügel aufgrund der Federkraft nach oben aus der
Lehne heraus schnellen können. Diese Entriegelungsstellung nach erfolgter Aus
lösung ist in der Fig. 2 dargestellt. Aufgrund der kurzen Hebelarme auf der Aus
löseseite und der langen Hebelarme auf der Betätigungsseite der Verriegelungs
klinke 5 und der Betätigungsklinke 7 braucht der Elektromagnet 8 nur eine geringe
Kraft aufzubringen, um die hohen Kräfte auf der Seite der Haltestange 1 zu betäti
gen.
Durch die Auslösung werden also zuerst die Betätigungsklinken 7, danach die
Sperrklinken 6 und zuletzt die Verriegelungsklinken 5 mechanisch freigegeben
und die Schutzbügel in kürzester Zeit von max. 60 ms über die mit ca. 500 N vor
gespannten Bügelfedern ausfahren.
In jedem der beiden Überrollschutzsysteme sitzt ein Aktor, welcher aus dem ein
fachwirkendem Elektromagneten 9 mit vorgeschalteter 3-Klinken-Mechanik zum
Aus- und Einklinken des Überrollschutzsystem besteht. Die Aktoren sind fest an
der Kassette verschraubt.
Die Ansteuerung der beiden Aktoren erfolgt direkt durch die Endstufen des Über
rollsensors. Die Auslöseenergie für beide Aktoren wird vom Überrollsensor zur
Verfügung gestellt.
Ein Reversieren der Schutzbügel nach einer Probe- bzw. Fehlauslösung an die
Aktoren erfolgt von Hand durch Niederdrücken der Schutzbügel gegen die Feder
kraft, bis sie an den Verrieglungsklinken der Aktoren einrasten.
Beim Herunterbewegen der Schutzbügel drückt die Haltevorrichtung 2 an der
Haltestange 1 auf die schräg nach oben weisende Fläche der Verriegelungsklinke
5, so daß diese die ihr zugeordnete Feder spannt und aufgrund eines seitlichen
Versatzes des Angriffspunktes der Haltevorrichtung 2 zur Schwenkachse 12 in die
Senkrechte schwenkt. Dabei drückt die Verriegelungsklinke 5 gegen eine Nase
der Sperrklinke 6, so daß auch diese wieder in ihre Bereitschaftstellung gedreht
wird. Ist diese erreicht, so wird die Betätigungsklinke 7 freigegeben, so daß sie
wieder in die senkrechte Stellung aufgrund der Federkraft schnellt und die Sperr
klinke 6 verriegelt. Nun kann der Schutzbügel losgelassen werden, da er von der
Verriegelungsklinke in seiner verriegelten Position gehalten wird.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Überrollschutzsystems nach dem 3-
Klinken-Verriegelungsprinzip in Verbindung mit dem Aktor ergibt sich eine hoch
vibrations- und schockfeste Verriegelungseinheit.
1
Haltestange
2
Haltevorrichtung
3
Verriegelungsvorrichtung
4
Halterung
5
Verriegelungsklinke
6
Sperrklinke
7
Betätigungsklinke
8
Elektromagnet
9
Stößel
10
Achse
11
Drehachse
12
Schwenkachse
13
Betätigungsfläche
Claims (6)
1. Rastvorrichtung zur Entkopplung eines Überrollbügels in einem elektrome
chanischen Überrollschutzsystem eines Fahrzeuges mit einem Elektroma
gneten (8), einer Verriegelungsvorrichtung (3) und einer Haltestange (1) mit
Haltevorrichtung (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsvorrichtung (3) drei wirkungsmäßig hintereinander
angeordnete Klinken (5 bis 7) aufweist, die jeweils im rechten Winkel zuein
ander angeordnet und von dem Elektromagneten (8) auslösbar sind.
2. Rastvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verriegelungsklinke (5) in die Haltevorrichtung (2) der Haltestange
(1) eingreift.
3. Rastvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsklinke (5) durch eine Sperrklinke (6) arretiert wird.
4. Rastvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Betätigungsklinke (7) die Sperrklinke (6) in ihrer Ruhestellung hält,
wobei der Stößel (9) des Elektromagneten (8) auf eine an der anderen
Seite der Betätigungsklinke (7) angeordnete Betätigungsfläche (13) wirkt.
5. Rastvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die drei Klinken an einer Halterung (4) befestigt sind, an welcher der
Elektromagnet (8) angebracht ist.
6. Rastvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsklinke (5) und/oder die Betätigungsklinke (7) auf der
Auslöseseite einen kurzen Hebelarm und auf der Betätigungsseite einen
langen Hebelarm aufweisen.
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ID=7867731
Family Applications (1)
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- 1998-05-14 DE DE1998121594 patent/DE19821594C2/de not_active Expired - Lifetime
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