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Die
Erfindung betrifft ein Greifinstrument für ein Endoskop nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Ein solches Greifinstrument wird durch den
Instrumentenkanal eines Endoskops geführt, um Fremdmaterial in einer
Körperhöhle zu greifen
und zu entfernen.
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Greifinstrumente
für Endoskope
können
grob in zwei Kategorien eingeteilt werden. Der ersten Kategorie
ist ein Greifinstrument zuzurechnen, bei dem ein Gelenkmechanismus
an einem Spitzenende einer durch den Instrumentenkanal geführten Hülle angeordnet
ist und Greifarme durch den Gelenkmechanismus geöffnet und geschlossen werden.
Bei einem Greifinstrument der zweiten Kategorie werden elastisch
deformierbare Greifarme aus dem Spitzenende der Hülle ausgefahren
und in dieses zurückgezogen,
wobei sich die Greifarme beim Ausfahren aufgrund ihrer eigenen Elastizität öffnen (aufweiten).
Das erfindungsgemäße Greifinstrument
gehört
zu der ersten Kategorie.
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Bei
einem für
ein Endoskop bestimmten Greifinstrument, dessen Greifarme durch
einen Gelenkmechanismus, der an einem Spitzenende einer durch den
Instrumentenkanal des Endoskops zu führenden Hülle angeordnet ist, geöffnet und
geschlossen werden, werden die Greifarme für gewöhnlich von einem Paar schna belartiger
Elemente gebildet. Das zwischen den schnabelartigen Greifarmen eingeklemmte
Fremdmaterial wird so gegriffen und entfernt.
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Es
besteht nun die Gefahr, daß das
zu entfernende und zwischen den beiden Greifarmen eingeklemmte Fremdmaterial,
z.B. eine in einen Bronchialast gelangte, Bohne durch die Greifkraft
zerstückelt
wird. Ist das Fremdmaterial einmal zerstückelt, so bereitet seine Entfernung
große
Schwierigkeiten.
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Das
Greifinstrument wird vom operateurseitigen Ende der langen, durch
den Instrumentenkanal geführten
Hülle aus
fernbedient. Eine Gefühl
für die
Härte des
Fremdmaterials kann deshalb nur schwer auf die Hand des Operateurs übertragen
werden.
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Der
Operateur neigt dazu, eine starke Kraft auszuüben, um das Herunterfallen
des Fremdmaterials zu verhindern oder dieses sicher zu greifen.
Insbesondere beim Entfernen von zerbrechlichem Fremdmaterial, z.B.
einer Bohne, besteht die eben geschilderte Gefahr in hohem Maße.
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Im übrigen wird
bei einem Greifinstrument der oben erläuterten zweiten Kategorie,
bei dem ein elastisch deformierbarer, aus der Hülle ausfahrbarer und in diese
zurückziehbarer
Greifarm im ausgefahrenen Zustand durch seine Elastizität aufgeweitet
ist, der Greifarm beim Greifen des Fremdmaterials in Einzugsrichtung in
die Hülle
hineinbewegt. Das Greifen des Fremdmaterials mißlingt deshalb oftmals.
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Ferner
wird bei einem Greifinstrument dieses Typs beim Greifen des Fremdmaterials
der außerhalb der
Hülle angeordnete
Abschnitt des Greifarms sehr kurz, so daß der Greifarm nicht bis zu
einem hohen Grad elastisch deformiert werden kann. Dadurch kann
ein Zustand erzeugt werden, in dem eine große Greifkraft auf das Fremdmaterial
einwirkt und dieses zerstückelt.
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Aus
der
US 54 76 479 A ist
ein Greifinstrument nach dem Oberbebgriff des Patentanspruchs 1
bekannt. Dieses Greifinstrument hat zwei Greifarme, die über einen
wesentlichen Teil ihrer Länge
geradförmig ausgebildet
sind. Im geschlossenen Zustand liegen diese Teile direkt aufeinander.
Lediglich die die Greifelemente bildenden vorderen Enden der Greifarme
sind gebogen.
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In
der
US 55 62 678 A ist
ein Greifinstrument beschrieben, das an seinem distalen Ende einen
nach außen
gewölbten
Teil in Form einer Schlinge aufweist, mit der sich ein Blutgefäß abklemmen
läßt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein in einem Endoskop verwendbares Greifinstrument
anzugeben, das zerbrechliches Fremdmaterial leicht und sicher greifen
kann, ohne dieses zu zerbrechen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch ein Greifinstrument mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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An
mindestens einem Greifarm zwischen dessen gelagertem Ende und dessen
freiem Ende eine Aussparung ausgebildet, die von einem aus Metall
oder Kunststoff bestehenden Randbereich umgeben ist. Der Greifarm
hat so eine hohe Elastizität
in Öffnungs-
und Schließrichtung.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der folgenden Beschreibung.
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Die
Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin
zeigen:
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1 die
seitliche Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des Greifinstrumentes
in einem Zustand, in dem Fremdmaterial zwischen Spitzenendabschnitten
eingeklemmt ist,
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2 die
seitliche Schnittansicht der Spitzenendabschnitte des ersten Ausführungsbeispiels,
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3 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms des ersten Ausführungsbeispiels,
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4 die
seitliche Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels in einem Zustand,
in dem die Spitzenendabschnitte durch einen Instrumentenkanal des
Endoskops geführt
sind,
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5A die
perspektivische Ansicht der Spitzenendabschnitte eines zweiten Ausführungsbeispiels,
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5B die
seitliche Schnittansicht der Spitzenendabschnitte des zweiten Ausführungsbeispiels,
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5C die
Seitenansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
mit eingeklemmtem Fremdmaterial,
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6 die
vergrößerte perspektivische
Ansicht der Spitzenendabschnitte der Greifarme des zweiten Ausführungsbeispiels,
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7 die
seitliche Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels,
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8 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms des dritten Ausführungsbeispiels,
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9 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms eines vierten Ausführungsbeispiels,
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10 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms eines fünften Ausführungsbeispiels,
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11 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms eines sechsten Ausführungsbeispiels,
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12 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms eines siebten Ausführungsbeispiels,
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13 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms eines achten Ausführungsbeispiels,
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14 die
seitliche Schnittansicht eines Spitzenendabschnitts des achten Ausführungsbeispiels,
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15 die
seitliche Schnittansicht eines Spitzenendabschnitts eines neunten
Ausführungsbeispiels,
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16 die
perspektivische Ansicht eines Greifarms des neunten Ausführungsbeispiels,
und
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17 die
seitliche Schnittansicht des neunten Ausführungsbeispiels mit zwischen
den Spitzenendabschnitten eingeklemmtem Fremdmaterial.
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2 zeigt
den Spitzenabschnitt eines Greifinstrumentes für ein Endoskop in einem ersten
Ausführungsbeispiel.
Das Bezugszeichen 10 bezeichnet eine flexible Hülle, die
durch einen Instrumentenkanal eines Endoskops geführt ist
und von einem eng gewundenen, aus einem korrosionsbeständigen Stahldraht
gefertigten Windungsrohr 11 gebildet wird, dessen Außenfläche von
einem Außentubus
aus flexiblem Kunstharz bedeckt ist.
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Ein
Betätigungsdraht 13 ist über die
gesamte Länge
der Hülle 10 durch
diese hindurchgeführt,
um axial vorwärts
und rückwärts bewegt
werden zu können.
Der Betätigungsdraht 13 wird
nach vorne und rückwärts bewegt,
indem eine entsprechende Betätigung
an einer nicht dargestellten Operationseinheit erfolgt, die an das
operateurseitige Ende der Hülle 10 gekoppelt
ist.
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Ein
Spitzenendkörper 14 ist
an das Spitzenende der Hülle 10 gekoppelt.
Ein Gelenkmechanismus 20 ist in einem in dem Spitzenendkörper 14 ausgebildeten
Schlitzbereich 15 angeordnet. Der Gelenkmechanismus 20 hat
eine pantographähnliche
Form und ist durch eine Welle 18 an dem Spitzenendkörper 14 gehalten.
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Das
Spitzenende des Betätigungsdrahtes 13 ist
an einem Drahtkopplungselement 16 befestigt, das an den
hinteren Endabschnitt des Gelenkmechanismus 20 gekoppelt
ist. Der Gelenkmechanismus 20 wird über die Welle 18 durch
Vor- und Zurückbewegen
des Betätigungsdrahtes 13 in
axialer Richtung betätigt.
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Das
Bezugszeichen 21 bezeichnet ein Paar Gelenkstücke, die
den Gelenkmechanismus 20 bilden. Die hinteren Enden der
Gelenkstücke 21 sind über einen
einzigen Kopplungsstift 22 an das Drathkopplungselement 16 gekoppelt,
und die Spitzenenden der Gelenkstücke 21 sind über Kopplungsstifte 23 an
die Gelenkteile 24 gekoppelt, die jeweils einstückig mit
einem Greifarm 17 ausgebildet sind.
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Die
Greifarme 17 sind als ein Paar schnabelartiger Elemente
ausgebildet. Die hinteren Enden der Greifelemente 17 sind
durch Verdrehen (Verdrillen, Tordieren) der Gelenkteile 24 so
ausgerichtet, daß die
an dem Fremdmaterial anliegenden Greifflächen der Greifarme 17 senkrecht
zu den einander parallel gegenüberliegenden
plattenförmigen
Flächen 24a der
Gelenkteile 24 angeordnet sind. Folglich sind die Greifarme 17 einstückig mit
dem jeweiligen Gelenkteil 24 verbunden. Bei Betätigung des
Gelenkmechanismus 20 werden deshalb die Greifarme 17 um
die Welle 18 entsprechend der Bewegung des Gelenkmechanismus 20 in
eine geöffnete
oder geschlossene Stellung gebracht.
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Bei
dem beschriebenen, für
ein Endoskop bestimmten Greifinstrument wird der Gelenkmechanismus 20 über den
Betätigungsdraht 13 durch
Fernbedienung der an das operateurseitige Ende der Hülle 10 gekoppelten
Operateureinheit angesteuert. Die Bewegung des Gelenkmechanismus 20 veranlaßt das Öffnen oder Schließen der
Greifarme 17.
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3 zeigt
einen einzelnen Greifarm 17. Das Gelenkteil ist mit 24,
eine Bohrung, durch die die Welle 18 geführt ist,
mit 25 und eine Bohrung, durch die einer der Kopplungsstifte 23 geführt ist,
mit 26 bezeichnet.
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Jeder
der Greifarme 17 ist aus einem dünnen elastischen Material gefertigt,
z.B. Metall oder Kunststoff. Als Metall kann austenitischer korrosionsbeständiger Stahl
oder dergleichen verwendet werden. Als Kunststoff kann Polyethylen,
Polypropylen, Polyacetal, Polyamid, Nylon oder dergleichen verwendet
werden. Jeder der Greifarme 17 ist schnabelförmig ausgebildet.
Der Spitzenendabschnitt 17b hat die Form einer einwärts gebogenen
Kralle.
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Wie
in 3 gezeigt, ist der Innenbereich 17a der
nach außen
schnabelartigen Form ausgehöhlt
und nur ein Randbereich aus Metall oder Plastik gefertigt. Der Randbereich
der den hohlen Innenbereich 17a umgebenden Greifarme 17 wird
von zwei dünnen
Plattenelementen mit rechteckigem Querschnitt gebildet. Der in 3 gezeigte
Greifarm 17 hat eine Länge
l von 8 bis 20 mm, eine Breite b von 0,38 bis 5,37 mm und eine Dicke
h von 0,10 bis 0,38 mm. Der Wert der Länge l ist groß, wenn
der Querschnitt des Randbereichs groß ist, d.h. die Breite b und
die Dicke h groß sind,
und der Wert der Länge
l ist klein, wenn der Querschnitt des Randbereichs klein ist. Ferner
ist in dem rechteckigen Querschnitt des Randbereichs die Breite
b größer als
die Dicke h. Die Greifarme 17 sind deshalb sehr elastisch,
so daß sie
in einfacher Weise deformiert werden, wenn eine äußere Kraft in Öffnungs-
und Schließrichtung
der Greifarme 17 wirkt. Aufgrund des inneren Bereichs 17a können die
Greifarme 17 eine ausreichende Greifkraft in Öffnungs-
und Schließrichtung
haben.
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Bei
dem wie eben erläutert
aufgebauten Greifinstrument werden die Greifarme während des Öffnungs- und
Schließvorganges
in axialer Richtung nicht bewegt. Deshalb kann auch bei Fernbedienung
von dem operateurseitigen Ende aus Fremdmaterial oder ähnliches
mit den Greifarmen 17 gegriffen werden. Darüber hinaus
können
die Greifarme 17 weit geöffnet werden. So kann auch
ein zu entfernender Polyp oder ähnliches auf
einfache Weise gegriffen werden.
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Wie
in 1 gezeigt, befindet sich das Fremdmaterial 100 zwischen
den beiden Greifarmen 17. Von dem operateurseitigen Ende
aus wird dann der Betätigungsdraht 13 weiter
angezogen, um eine Kraft zum Schließen der Greifarme 17 zu
erzeugen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Greifarme 17 elastisch
deformiert, so daß das
Fremdmaterial 100 durch die von den Greifarmen 17 ausgeübte Kraft
nicht zerbrochen, d.h. nicht zerteilt wird.
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Im
allgemeinen sind die Greifarme 17 so ausgebildet, daß sie eine
Kraft ausüben,
mit der das Fremdmaterial gegriffen aber nicht zerteilt wird. Die
maximale Greifkraft liegt in einem Bereich entsprechend 50 bis 300
g. Wird das Greifinstrument zum Greifen eines weichen Excisionsobjektes,
z.B. eines Polyps, verwendet, so ist die Greifkraft auf einen Wert
im Bereich von 50 bis 250 g eingestellt. Zum Greifen eines harten
Objektes, z.B. von Fremdmaterial im Bronchus oder eines Steins im
Gallenkanal, ist die Greifkraft auf einen Wert im Bereich von 200
bis 300 g eingestellt.
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Um
die elastische Deformation zu erleichtern, sind die Greifarme 17 in
einer auswärts
gewölbten
Bogenform ausgebildet. Der Außendurchmesser
der Greifarme 17, d.h. die maximale Ausdehnung der Greifarme 17 in Öffnungs-
und Schließrichtung
im geschlossenen Zustand kann größer sein
als der Innendurchmesser des Instrumentenkanals des Endoskops.
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Da
die Greifarme 17 elastisch deformierbar sind, werden in
diesem Fall die Greifarme 17 beim Einschieben in den Instrumentenkanal 1 des
Endoskops in eine längs
der Innenfläche
des Einschubkanals 1 langgestreckte Form gezwungen (vgl. 4),
so daß die
Ausdehnung der Greifarme 17 in Öffnungs- und Schließrichtung
schmaler wird. Die Greifarme 17 können so durch den Instrumentenkanal 1 geführt werden.
Die Greifarme 17 können
in einer alternativen Ausführungsform
auch eine andere Form haben. So können beispielsweise an dem
Spitzenendabschnitt 17b mehrere Krallen oder sägezahnartige
Elemente ausgebildet sein.
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Die 5A bis 5C zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
des Greifinstrumentes, bei dem die Greifarme 17 aus einem
elastischen Metall oder einem Kunststoffmaterial gefertigt sind.
Die Greifarme 17 sind wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
einstückig
durch Verdrehen der Gelenkteile 24 ausgebildet. Die von den
Gelenkteilen 24 in Längsstreckung
ausgehenden Greifarme 17 haben die Form eines Drahtes mit
kreisförmigem
Querschnitt. Die Greifarme 17 und die Gelenkteile 24 können auch über eine
Schweißverbindung oder
dergleichen miteinander verbunden sein.
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In 6 sind
die Spitzenendabschnitte 17b der Greifarme 17 vergrößert dargestellt.
Die Spitzenendabschnitte 17b sind so ausgebildet, daß im geschlossenen
Zustand ein Vorsprung eines Spitzenendabschnittes in eine Vertiefung
des anderen Spitzenendabschnittes paßt und in dieser anliegt. Die
Greifarme 17 einschließlich
der Spitzenendabschnitte 17b können jeweils durch Biegen des
einzelnen Drahtes, dessen Querschnitt kreisförmig ist, ausgebildet werden.
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Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel,
bei dem für
die Greifarme 17 der aus einem einheitlichen Material bestehende
Draht verwendet wird, ist der Wert der Länge l der Greifarme 17 für einen
kleinen Durchmesser Φ des
Drahtes klein und für
einen großen
Durchmesser Φ groß. Wird
das Greifinstrument zum Greifen von hartem Material, z.B. zum Greifen
eines Steins, verwendet, so sollte der Durchmesser Φ des Drahtes
ausreichend groß und
die Länge
l kurz sein und deshalb der Öffnungswinkel
auf einen kleinen Wert eingestellt sein. Um bei dem wie eben beschrieben
aufgebauten zweiten Ausführungsbeispiel
des Greifinstrumentes eine maximale Greifkraft im Bereich von 50
bis 300 g zu realisieren, ist die Länge l der Greifarme 17 auf
einen Wert zwischen 8 und 30 mm, der Durchmesser Φ auf einen
Wert zwischen 0,2 bis 0,45 mm und ein maximaler Öffnungswinkel θ auf einen
Wert zwischen 30 bis 60° bei
Verwendung eines in den 5A und 5B gezeigten Drahtes
aus austenitischem, korrisionsbeständigem Stahl eingestellt.
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In
der folgenden Tabelle 1 ist die Beziehung zwischen der Bemessung
des Drahtes und der maximalen Greifkraft dargestellt, die an dem
Spitzenendabschnitt
17b anliegt, wenn, wie in
5C gezeigt,
Fremdmaterial fest gegriffen wird. Die maximale Greifkraft gibt
die Kraft an, die benötigt
wird, um die Greifarme
17 wieder in einen in
5B dargestellten
geschlossenen Zustand zu bringen, wenn einer der Greifarme
17 durch
eine externe Kraft aus dem geschlossenen Zustand in einen durch
einen Öffnungswinkel θ/2 gegebenen
maximal geöffneten
Zustand gespreizt ist. Da die zum Schließen benötigte Kraft an den Spitzenendabschnitten
17b der Greifarme
17 gemessen
wird, ist nach den Hebelgesetzen die Greifkraft an den Spitzenendabschnitten
17b minimal
und steigt mit Annäherung
des Meßpunktes
an die Welle
18 der Greifarme
17 an. Tabelle
1
| Durchmesser Φ [mm] | Länge l [mm] | maximaler Öffnungswinkel
eines Greifarms θ/2
[°] | maximale
Greifkraft [g] |
Greifinstrument zum Greifen eines Polypen
oder dergleichen Greifinstrument zum Greifen eines Steins oder dergleichen | 0,3 | 15 | 30 | 80 |
| | | |
0,3 | 20 | 30 | 50 |
| | | |
0,4 | 30 | 30 | 70 |
0,4 | 15 | 15 | 250 |
| | | |
| | | |
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7 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel
des Greifinstrumentes, bei dem nach 8 die Greifarme 17 auch
in seitlicher Richtung gewölbt
sind. Die seitliche Richtung verläuft senkrecht zur Öffnungs-
und Schließrichtung
der Greifarme 17 und zur axialen Richtung. Die Greifarme 17 gemäß dieser
Ausführungsform haben
eine höhere
Elastizität
in seitlicher Richtung verglichen mit anderen Greifinstrumenten.
Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, das ergriffene Fremdmaterial 100 zu
zerstückeln,
weiter verringert.
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Bei
dem dritten Ausführungsbeispiel
sind die hinteren Enden der Greifarme 17 jeweils durch
Verdrehen des Gelenkteils 24 so ausgebildet, daß die an
dem Fremdmaterial anliegenden Greifflächen der Greifarme 17 senkrecht
zu den plattenförmigen
Flächen 24a der
parallel gegeneinander angeordneten Gelenkteile 24 ausgerichtet
sind. Die Greifarme 17 sind folglich einstückig mit
den Gelenkteilen 24 ausgebildet.
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Die
Spitzenendabschnitte 17b der Greifarme 17 sind
so geformt, daß im
geschlossenen Zustand ein Vorsprung eines Spitzenendabschnittes
in eine Vertiefung des anderen Spitzenendabschnittes paßt und sich mit
dieser in Anlage befindet.
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Die
Greifarme 17 des in 7 gezeigten
Ausführungsbeispiels
können
jeweils zwei dünne
Plattenelemente enthalten, die an ihren Spitzenendabschnitten voneinander
getrennt sind, wie in einem vierten Ausführungsbeispiel des Greifinstrumentes
nach 9 gezeigt ist. Die Greifarme 17 können auch
jeweils als einzelnes dünnes
Plattenelement ausgebildet sein, wie in einem fünften Ausführungsbeispiel nach 10 gezeigt ist.
Wie in einem in 6 dargestellten sechsten Ausführungsbeispiel
des Greifinstrumentes gezeigt, können die
Greifarme 17 polygonische Form haben. Die Spitzenendabschnitte 17b der
Greifarme 17 können
auch so geformt sein, daß in
dem geschlossenen Zustand ein Vorsprung eines Spitzenendabschnittes
in eine Vertiefung des anderen Spitzenendabschnittes paßt und sich
mit dieser in Anlage befindet.
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Bei
dem vierten bis sechsten Ausführungsbeispiel
sind die Greifarme 17 ebenso wie bei dem ersten und dem
zweiten Ausführungsbeispiel
durch Verdrehen der Gelenkteile 24 ausgebildet. Da bei
dem dritten bis sechsten Ausführungsbeispiel
der Randbereich so ausgebildet ist, daß er die Bemessung (Breite
b, Dicke h, Länge
l) des ersten Ausführungsbeispiels
hat, sind die Greifarme 17 in Öffnungs- und Schließrichtung ausreichend elastisch.
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Bei
dem in 12 gezeigten siebten Ausführungsbeispiel
sind die Greifarme 17 durch einen Litzendraht gegeben,
der durch Verlitzen mehrerer Drähte
gefertigt ist, die aus einem korrosionsbeständigen Stahl oder dergleichen
bestehen.
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Bei
dem siebten Ausführungsbeispiel
sind jeweils die Spitzenendabschnitte der beiden Greifarme 17 durch
ein zylindrisches Endstück 17b zusammengeführt. Die
Verbindung zwischen den von den Litzendrähten gebildeten Greifarmen 17 und
den von den Plattenelementen gebildeten Gelenkteilen 24 kann
dadurch realisiert werden, daß die
Spitzenenden der Gelenkteile 24 verdreht werden, so daß hintere
Endabschnitte 17d der Greifarme 17 ausgebildet
werden, und dann die Litzendrähte
und die hinteren Enden 17d durch Löten, Laserschweißen etc.
miteinander verbunden werden.
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In 13 ist
ein achtes Ausführungsbeispiel
des Greifinstrumentes dargestellt, bei dem der Greifarm 17 einen
zusätzlichen
dritten Litzendraht enthält,
der im Mittelteil des hohlen Innenbereichs 17a angeordnet ist.
Die Verbindung zwischen den von den Litzendrähten gebildeten Greifarmen 17 und
den von einem Plattenelement gebildeten Gelenkteilen 24 kann
wie bei dem siebten Ausführungsbeispiel
realisiert werden. 14 zeigt den Spitzenendabschnitt
eines für
ein Endoskop bestimmten Greifinstrumentes mit den eben beschriebenen
Greifarmen 17, die jeweils drei Litzendrähte enthalten.
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15 zeigt
den Spitzenendabschnitt eines neunten Ausführungsbeispiels des Greifinstrumentes.
Bei diesem Greifinstrument sind die Greifarme 17 in Öffnungs- und Schließrichtung
nicht nach außen
gewölbt,
sondern sind im wesentlichen wölbungsfrei,
d.h. flach ausgebildet. Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel sind die Greifarme 17 durch
Verdrehen der Gelenkteile 24 geformt. Wie in 16 gezeigt,
ist der hohle Innenbereich 17a durch den Randbereich begrenzt,
der dieselbe Bemessung wie der des ersten Ausführungsbeispiels hat. Der hohle
Innenbereich 17a ist in jedem der Greifarme 17 ausgebildet,
so daß diese
in Öffnungs-
und Schließrichtung
und in lateraler Richtung ausreichende Elastizität haben. Die Spitzenendabschnitte 17b der Greifarme 17 sind
so geformt, daß im
geschlossenen Zustand ein Vorsprung eines der Spitzenendabschnitte 17b in
eine Vertiefung des anderen Spitzenendabschnittes paßt und sich
mit dieser in Anlage befindet.
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Befindet
sich, wie in 17 gezeigt, Fremdmaterial 100 zwischen
den beiden Greifarmen 17 und wird der Betätigungsdraht
durch eine entsprechende Betätigung
am operateurseitigen Ende weiter angezogen, um eine zum Schließen der
Greifarme 17 bestimmte Kraft aufzuwenden, so werden die
Greifarme 17 selbst elastisch deformiert und das Fremdmaterial 100 nicht
zerteilt. Wie bei dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel ist auch bei
dem dritten bis neunten Ausführungsbeispiel
das Greifinstrument so bemessen, daß die Länge des Randbereichs bei einem
großen
Querschnitt desselben einen großen
Wert und bei einem kleinen Querschnitt einen kleinen Wert annimmt.
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Erfindungsgemäß sind die
Greifarme aus einem Material hoher Elastizität hergestellt. Befindet sich Fremdmaterial
oder ähnliches
zwischen den Greifarmen, kann selbst dann, wenn eine zusätzliche
Schließkraft auf
die Greifarme ausgeübt
wird, aufgrund der elastischen Deformation der Greifarme zerbrechliches Fremdmaterial
oder ähnliches
leicht gegriffen werden, ohne dies zu zerstückeln oder zu zerbrechen.
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Da
der Innenbereich innerhalb eines jeden Greifarms hohl ist, sind
die Greifarme in Öffnungs-
und Schließrichtung
leicht deformierbar.