DE19818058A1 - Schaltgerät mit einer Schaltkammer-Baugruppe - Google Patents

Abstract

Beim erfindungsgemäßen Aufbau der Schaltkammer-Baugruppe (1) mit zwei Seitenwänden (5) sind in deren Zwischenraum (7) der Reihe nach eine Kontaktdruckfeder (2), eine Kontaktbrücke (3) und ein Schieber (4) durch bloßes Stapeln von einer Seite her montierbar. Hierzu muß die Schaltkammer-Baugruppe (4) auf der Komponenten-Zuführseite einen Durchlaß von mindestens der Länge der Kontaktbrücke (3) aufweisen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltgerät mit einer Schaltkammer-Baugruppe mit zwei gegenüberliegenden, längli­ chen Seitenwänden, durch die ein Innenraum gebildet ist, in dem ein Schieber in einer Bewegungsrichtung quer zur Längs­ ausdehnung der Schaltkammer-Baugruppe verschiebbar gelagert ist, wobei in einer Öffnung des Schiebers eine festen Kontak­ ten zugeordnete, bewegliche Kontaktbrücke unter Beaufschla­ gung einer Kontaktdruckfeder gehalten ist.

Ein gattungsgemäßes Schaltgerät ist der DE 693 02 599 T2 zu entnehmen. Hier ist ein mehrpoliger Trennschalter offenbart, bei dem für jeden Polstromweg eine Trennstruktur mit trennba­ ren Kontakten vorgesehen ist. Jeder Polstromweg enthält zwei feste Kontakte und zwei auf einer beweglichen Kontaktbrücke angeordnete bewegliche Kontakte, durch die ein Polschalter mit doppelter Unterbrechung gebildet wird. Die bewegliche Kontaktbrücke wird durch einen Mechanismus zur Öffnung und Schließung der Kontakte beaufschlagt. Dies erfolgt über einen Drücker, der in einem festen Käfig geführt wird. Der Käfig besteht aus isolierendem Material und enthält eine Bodenwand und davon senkrecht abstehende Seitenwände und ist mit so be­ messenen Fenstern versehen, daß sie die Verschiebung der Kon­ taktbrücke, insbesondere unter der Wirkung des Öffnungs- und Schließmechanismus im Fall eines elektrodynamischen Rücksto­ ßes erlauben. Außerdem bestimmen die Fenster einen oberen An­ schlag für die Kontaktbrücke. Eine Kontaktdruckfeder ist zwi­ schen der Bodenwand des Käfigs und der Kontaktbrücke in einer zentralen Aushöhlung des Käfigs angeordnet, die als Sitz und translatorische Führung des Drückers dient. Der Drücker wird so gegen die Innenflächen der Seitenwänden des Käfigs ge­ führt. Die Wände des Drückers weisen Öffnungen auf, die so bemessen sind, daß sie einerseits die Einführung der Kontakt­ brücke in den Drücker und andererseits eine Winkelbewegung der Brücke in Bezug auf den Drücker erlauben. Der Käfig ent­ hält isolierende Flügel, die in Längsrichtung über eine Strecke verlaufen, die etwas größer ist als die Länge der Kontaktbrücke, und deren Höhe ausreicht, um ein Volumen zu erzeugen, daß die Öffnungs-Lichtbögen enthält.

Die Montage dieser Schaltkammer-Baugruppe erfolgt in der Wei­ se, daß zuerst der Drücker bzw. Schieber in den Käfig einge­ führt und in einer definierten Stellung gehalten wird. Hier­ durch wird von der Seite her unter den die Anschläge bilden­ den Stegen ein Fenster im Schieber zugänglich. Nachdem die Kontaktdruckfeder von oben her durch ein Loch im Schieber in den Käfig eingeführt ist, wird nach Durchdruck der Feder mit­ tels eines Stempels in den noch freien Raum des Fensters das bewegliche Schaltstück eingeführt und schließlich durch eine 90°-Drehung in seine endgültige Betriebslage gedreht.

Der beschriebene Montagevorgang ist zeit- und kostenaufwen­ dig.

Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schaltge­ rät der obengenannten Art mit einer Schaltkammer-Baugruppe zu verbessern, die eine einfache, insbesondere maschinelle Mon­ tage ermöglicht.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen den gegenüber­ liegenden Längsseiten beider Seitenwände vom Innenraum nach außen ein Durchlaß von mindestens der Länge der Kontaktbrücke vorhanden ist, durch den die Kontaktbrücke in den Innenraum zur Halterung zwischen der Kontaktdruckfeder und dem Schieber einführbar ist.

Die erfindungsgemäße Ausführung bietet den Vorteil, daß die in der Schaltkammer-Baugruppe liegenden Teile der Reihe nach von einer Seite in einer Bewegungsrichtung in den Innenraum hineinmontiert werden können. Durch den Durchlaß ist genügend Freiraum gegeben, daß eine Montage durch Fertigungsautomaten auf einfache Weise möglich ist.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht, wenn die Seitenwände einen Anschlag für den Schieber aufweisen.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Schieber mit den Sei­ tenwänden verrastbar ist, um auf diese Weise eine einfache Verbindung zu schaffen.

Vorteilhafterweise weist der Schieber Rastelemente auf, die in längs zur Bewegungsrichtung des Schiebers ausgebildete Schlitze eingreifen. Dies bedeutet, daß zwischen dem Schieber und dem Seitenwänden eine lose Rastverbindung besteht, die die Verschiebung des Schiebers in der genannten Bewegungs­ richtung ermöglicht.

Sind die beiden Seitenwände lediglich an zwei gegenüberlie­ genden Längsseiten durch einen Schaltkammer-Boden verbunden, an dem sich die Kontaktdruckfeder abstützt, besteht eine Aus­ führungsform, bei der die Wärme, die durch die Lichtbögen in dem Innenraum erzeugt wird, gut abgeführt wird.

Aufgrund der Lichtbogenwärme kann sich das Gebilde mit den beiden Seitenwänden verziehen und in unerlaubter Weise defor­ mieren. Um dies zu vermeiden, wird vorteilhafterweise die Schaltkammer-Baugruppe in ein Kammersystem derart eingebet­ tet, daß die Seitenwände nach außen abgestützt werden.

Eine weitere vorteilhafte Maßnahme ist durch Rippen an einem Gehäuseteil und/oder an anderen Unterbaugruppen des Schaltge­ räts gegeben, die in die Schaltkammer ragen und somit eine Beabstandung der Seitenwände gewährleisten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an­ hand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Schaltkammer-Baugruppe mit zugehörigen Komponenten,

Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Schaltkammer-Bau­ gruppe,

Fig. 3 einen Schieber mit einer beweglichen Kontaktbrücke und

Fig. 4 eine in ein Kammersystem eingebettete Schaltkam­ mer-Baugruppe.

Fig. 1 zeigt eine Schaltkammer-Baugruppe 1, eine Kontaktdruck­ feder 2, eine bewegliche Kontaktbrücke 3 und einen im Stand der Technik als Drücker bezeichneten Schieber 4 in einer Ex­ plosionsdarstellung. Die Schaltkammer-Baugruppe 1 besteht in der gezeichneten Darstellung im wesentlichen aus zwei paral­ lelen, länglichen Seitenwänden 5, die an ihrer Unterseite durch einen hier nicht dargestellten Schaltkammer-Boden 6 verbunden sind. Der Zwischenraum 7 zwischen beiden Seitenwän­ den 5, d. h. der Innenraum, ist bis auf die Verbindung durch den Schaltkammer-Boden 6 allseitig zugänglich. Mittig und quer zu den Längsseiten 8 ist durch Konturen 9 in den Seiten­ wänden 5 ein Führungskanal 10 gebildet, der in den Seitenwän­ den 5 mit Schlitzen 11 versehen ist. Nach Einführung der Kon­ taktdruckfeder 2 in diesen Führungskanal 10 und Abstützung am Schaltkammer-Boden 6 wird die bewegliche Kontaktbrücke 3 ebenfalls von oben her in den Innenraum eingeführt. Der Füh­ rungskanal 10 ist in seinen Abmessungen dem Schieber 4 ange­ paßt. Dieser ward nach der beweglichen Kontaktbrücke 3 in den Führungskanal 10 eingeführt und verrastet dabei mit seinen seitlich angeordneten Rastnasen 12 in den genannten Schlitzen 11 und kommt auf der Kontaktbrücke zur Auflage. Hierzu weist der Schieber 4 eine Öffnung 15 auf, die als Ausnehmung an der Unterseite zur Aufnahme der Kontaktbrücke 3 ausgeführt ist. Die obere Begrenzung der Schlitze 11 dient hier als Anschlag 18 für den Schieber 4.

Die Schaltkammer-Baugruppe 1 kann z. B. auch derart ausgeführt sein, daß die oberen Längsseiten 8, über die die Komponenten eingeführt werden, durch Stege 13 gemäß Fig. 2 miteinander verbunden sind. Diese müssen so beabstandet sein, daß sich zwischen ihnen ein Durchlaß 14 von mindestens der Länge der Kontaktbrücke 3 ergibt. Es muß demnach gewährleistet sein, daß die Kontaktbrücke 3 in ihrer gesamten Länge von oben her in nur einer Bewegungsrichtung in ihre endgültige Einbaulage im Innenraum 7 zugeführt werden kann.

Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführung eines Schiebers 4, bei dem die Öffnung 15 als Fenster ausgebildet ist.

Fig. 4 zeigt die Einbettung der montierten Schaltkammer-Bau­ gruppe 1 zwischen Seitenwänden 16 eines Kammersystems eines Schaltgeräts. Hierdurch werden die Seitenwände 5 der Schalt­ kammer-Baugruppe 1 nach außen abgestützt, so daß diese nicht auseinandergedrückt werden können. Weiterhin zeigt Fig. 4 Querrippen 17, z. B. an einem anderen Gehäuseteil oder einer Unterbaugruppe, welche von oben in die Schaltkammer-Baugruppe 1 hineinragen und diese aufspreizen, d. h. für einen gleich­ bleibenden Mindestabstand ihrer Seitenwände 5 sorgen.

Claims (7)

1. Schaltgerät mit einer Schaltkammer-Baugruppe (1) mit zwei gegenüberliegenden Seitenwänden (5), durch die ein Innenraum (7) gebildet ist, in dem ein Schieber (4) verschiebbar gela­ gert ist, wobei in einer Öffnung (15) des Schiebers eine festen Kontakten zugeordnete bewegliche Kontaktbrücke (3) unter Beaufschlagung einer Kontaktdruckfeder (2) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten (8) beider Seitenwände (5) vom Innenraum (7) nach außen ein Durchlaß (14) von mindestens der Länge der Kontaktbrücke (3) vorhanden ist, durch den die Kon­ taktbrücke (3) in den Innenraum (7) zur Halterung zwischen der Kontaktdruckfeder (2) und dem Schieber (4) einführbar ist.

2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Seitenwände (5) einen Anschlag (18) für den Schieber (4) aufweisen.

3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schieber (4) mit den Seitenwän­ den (5) verrastbar ist.

4. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (4) Rastelemente (12) aufweist, die in längs zur Bewegungsrich­ tung des Schiebers (4) ausgebildete Schlitze (11) eingreifen.

5. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten­ wände (5) lediglich an zwei gegenüberliegenden Längsseiten durch einen Schaltkammer-Boden (6) verbunden sind, an dem sich die Kontaktdruckfeder (2) abstützt.

6. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkam­ mer-Baugruppe (1) in ein Kammersystem (16) des Schaltgeräts der­ art eingebettet ist, daß die Seitenwände (5) nach außen abge­ stützt werden.

7. Schaltgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Rippen (17) an einem Gehäuseteil und/oder an anderen Unterbaugruppen des Schaltge­ räts in die Schaltkammer-Baugruppe (1) ragen und die eine bleibende Beabstandung der Seitenwände (5) gewährleisten.