DE19815250C2 - Vorsatzoptik zur Verwendung als Reflexbildoptik, insbesondere zur Oberflächenfehlererkennubng in der Automobilindustrie - Google Patents
Vorsatzoptik zur Verwendung als Reflexbildoptik, insbesondere zur Oberflächenfehlererkennubng in der AutomobilindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorsatzoptik zur Verwen
dung als Reflexbildoptik. Sie findet insbesondere
Anwendung in der Automobilindustrie, um vor allem
Oberflächenfehler bei der Rohkarossen-Fertigung sowie
in den nachfolgenden Produktionsabläufen bei grundier
ten Rohkarossen sowie lackierten Fahrzeugoberflächen
zu erkennen.
Es ist allgemein bekannt, daß die Qualität des äuße
ren Erscheinungsbildes von Automobilen den Erfolg
derartiger Unternehmen auf dem Markt entscheidend
beeinflußt. Bei der Vielzahl von Angeboten in den
jeweiligen Klassen besteht für ein Unternehmen der
Automobilindustrie stets die Gefahr, daß Kunden bei
auftretenden kleinsten Mängeln im äußeren Erschei
nungsbild einer Automobilkarosserie die Marke wech
seln. An die für die Oberflächenfehlererkennung
erforderliche industrielle Beleuchtung werden daher
höchste Ansprüche gestellt.
Es ist des weiteren bekannt, daß zur Erkennung von
Oberflächenfehlern Kontraste erzeugt werden müssen,
damit diese Fehler durch das menschliche Auge wahrge
nommen werden können. Eine hohe Gleichmäßigkeit in
der Beleuchtung der zu prüfenden Teile würde Oberflä
chenfehler nicht sichtbar machen, da das Auge nur im
direkten Vergleich von unterschiedlich nebeneinander
liegenden Leuchtdichten auf der zu betrachtenden
Oberfläche Fehler in der Rohkarosserie, der grundier
ten Karosserie und der lackierten Karosserie über
haupt wahrnehmen kann.
Bei der Betrachtung einer Automobilkarosserie mit
einer hinterleuchteten Reflexbildoptik und dem direk
ten Reflexbild auf der zu prüfenden Oberfläche ist
die Celiarmuskulatur der Augen je nach dem Fixpunkt
der Betrachtung mehr oder weniger angespannt. Die
Pupille ist je nach Leuchtdichte der zu betrachtenden
Fläche sowie der Umfeldhelligkeit entsprechend weit
geöffnet oder geschlossen. Ändert sich nun die Leucht
dichte beispielsweise auf einer zu prüfenden lackier
ten Oberfläche im Reflexbild durch die Bewegung der
Karosserie oder der Prüfperson, so werden vorhandene
Fehler, wie Beulen, Dellen und Kratzer, auf der
Oberfläche direkt sichtbar.
Zur Oberflächenfehlererkennung offenbart nun die
DE 40 41 166 A1 eine Beleuchtungsanlage, bei der in
einem Gehäuse drei teilweise von einem Reflektor
umgebene Lampen angeordnet sind, wobei die äußeren
Reflektoren auf der der Lampe zugewandten Seite eine
schwarze Oberfläche aufweisen und an der
Lichtaustrittsöffnung mit je einer in Lampenlängsrich
tung angeordneten schwarzen Abschattung versehen
sind, während der mittlere Reflektor in Weiß ausgebil
det ist und eine durchscheinend weiße Akrylglasab
deckung aufweist. Auf der zu prüfenden Oberfläche
wird mit dieser Anordnung zur Oberflächenfehlererken
nung ein durch helle und dunkle Streifen gekennzeich
netes Reflexbild erzeugt. Die mit dieser Beleuchtungs
anlage grundsätzlich mögliche visuelle Oberflächenfeh
lerkontrolle hat jedoch in der praktischen Anwendung
insbesondere die Nachteile gezeigt, daß sie sich ge
genseitig behindernde Kontrastbilder erzeugt und Frem
dreflexe nicht ausgeschlossen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorsatzoptik
zur Verwendung als Reflexbildoptik zu schaffen, die
sichere und wirkungsvollere Kontraste zur Oberflächen
fehlererkennung erzeugt und zugleich verbesserte Ar
beitsbedinungen für das Prüfpersonal schafft.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vor
satzoptik zur Verwendung als Reflexbildoptik mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorsatzoptik
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche 2
bis 11.
Die erfindungsgemäße Vorsatzoptik hat den besonderen
Vorteil, daß zur Oberflächenfehlererkennung für die
prüfende Person auf sichere Weise unterschiedliche
Kontraste erzeugt und ein Kontrastwechsel bei wesent
lich verbesserten Arbeitsbedingungen geschaffen wird.
Sie ermöglicht eine Anwendung im industriellen
Fertigungsprozeß, insbesondere bei der Bewertung der
Oberflächengüte in der Automobilindustrie und läßt
Fehler erkennen, die mit dem bekannten Stand der
Technik nicht oder nur mit einem erhöhten Aufwand
sichtbar gemacht werden konnten.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand von Zeichnun
gen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 - die Seitenansicht und die Draufsicht der
erfindungsgemäßen Vorsatzoptik mit zwei
Reflektoranordnungen sowie mit Linsen,
Prismen und Schwarzfeld,
Fig. 2 - die Darstellung des Funktionsprinzips der
Vorsatzoptik mit ihrem lichttechnischen
Strahlengang,
Fig. 3 - einen Querschnitt durch ein Prisma unter
Kennzeichnung von Prismenhöhe und Prismen
abstand,
Fig. 4 - eine Vorsatzoptik im Schnitt mit zweige
teiltem Prisma, Linse und zwei Schwarzfel
dern,
Fig. 5 - eine Vorsatzoptik mit Linse und zweigeteil
tem Prisma zur Erzeugung einer Totalrefle
xion.
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht und die Draufsicht
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorsatzop
tik in der Einbaulage einer Leuchte. In der Leuchte 1
sind zwei Reflektoren 7 mit den Lampen 2 sowie genau
in deren optischen Achslage die Linsen 5, rechts und
links von den Linsen 5 die Prismen 3 und 4 und zwi
schen den Prismen 4 das Schwarzfeld 6 angeordnet. Die
Reflektoranordnung mit Vorsatzoptik ist schließlich
mit der transparenten Abdeckung 15 versehen.
Wie in Fig. 2 ersichtlich, wird das durch die Reflek
toren 7 reflektierte Licht 8, 9 der Lampe 2 auf die
Prismen 3 und 4 gerichtet und von diesen entsprechend
8' und 9' abgelenkt.
Fig. 3 zeigt ein Prisma 3, 4 im Schnitt aus dem der
Zusammenhang von Prismenhöhe 20 und Prismenabstand 19
mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die Ablen
kung des Lichtes 8, 9 dargestellt. Würde man die
Prismenhöhe 20 bei gleichbleibendem Prismenabstand 19
erhöhen, so würde sich der durch die Prismenschenkel
16, 17 gebildete Winkel auf einen Wert von kleiner
oder gleich 90° verkleinern. Wird der Prismenabstand
19 bei gleichbleibender Prismenhöhe 20 erweitert, so
wird der durch die Prismenschenkel 16, 17 gebildete
Winkel auf einen Wert von über 90° vergrößert.
Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Vorsatzoptik bei
der die Prismen 3 und 4 so angeordnet sind, daß sie
das Licht 18 der Lampe 2 in eine Totalreflexion 18'
umsetzen und so den Kontrastunterschied zu Gunsten
der Linse 5 anheben. Diese Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorsatzoptik erweist sich insbesondere
bei der Oberflächenfehlererkennung bei Rohkarosserien
als besonders vorteilhaft.
Die erfindungsgemäße Vorsatzoptik in ihrer Verwendung
als Reflexbildoptik erzeugt bei ihrem Einsatz im
industriellen Fertigungsprozeß mittels der Prismen 3,
4 gerichtetes Streulicht 8' und 9'. Dieses Streulicht
bewirkt je nach dem Verhältnis von Prismenhöhe 20
und Prismenabstand 19 einen mehr oder weniger starken
und scharfen Kontrast. Durch die Lichtablenkung 8'
und 9' wird außerdem die direkte Blendung wesentlich
reduziert und zwar auf ein solches Maß, daß sie nicht
mehr hinderlich ist und der Forderung der DIN 5035
entsprochen wird. Mit dem auf der zu prüfenden Ober
fläche erzeugten Reflexbild lassen sich Fehler wie
z. B. Beulen, Dellen, Einschlüsse, Kratzer usw. besser
als bisher sichtbar machen. Dieser gewollte Effekt
wird durch die höhere Abbildungsenergie der erfin
dungsgemäßen Vorsatzoptik noch verstärkt. In Verbin
dung mit dem Schwarzfeld 6 wird beim Betrachten des
Abbildes des Prisma 4 zum optischen Wechsel des
Schwarzfeldes 6 ein sukzessiver Kontrast erzeugt mit
der außerordentlich vorteilhaften und überraschenden
Wirkung, daß auch matte und stumpfe Stellen durch
den anhaltenden sukzessiven Kontrast plötzlich gut
sichtbar werden.
Claims (11)
1. Vorsatzoptik zur Verwendung als Reflexbildop
tik, insbesondere zur Oberflächenfehlererken
nung in der Automobilindustrie, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Linse (5) genau in der
optischen Achslage einer Lampe (2) fixiert ist,
rechts und links der Linse (5) sich Prismen (3;
4) befinden, die den von der Lampe (2) erzeug
ten und über einen Reflektor (7) gebildeten
Lichtstrom (8; 9) derart ablenken, daß für das
menschliche Auge eine Blendung vermieden wird,
neben dem Prisma (4) ein Schwarzfeld (6) ange
ordnet ist und durch diesen optischen Wechsel
ein anhaltender sukzessiver Kontrast erzeugt
wird.
2. Vorsatzoptik nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der durch die Lampe (2) erzeugte
Lichtstrom durch die Linse (5) so gebrochen
wird, daß sein Brennpunkt (14) weit vor der
Linse (5) liegt, der Lichtstrom eine wesent
lich geminderte Blendung aufweist und das zur
Oberflächenfehlererkennung erzeugte Reflexbild
verstärkt wird.
3. Vorsatzoptik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Linse (5) als bikonve
xe, plankonvexe oder konkavkonvexe Sammellinse
oder als bikonkave, plankonkave oder konvexkon
kave Zerstreuungslinse ausgebildet ist.
4. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prismen (3; 4)
als Längsprismen ausgeführt sind.
5. Vorsatzoptik nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel zwischen den Schenkeln
(17; 18) der Prismen (3; 4) in Abhängigkeit von
der Prismenhöhe (20) und dem Prismenabstand
(19) veränderbar ist.
6. Vorsatzoptik nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Winkel 90° beträgt.
7. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche des
Schwarzfeldes (6) annähernd 1/3 der Breite des
Prisma (4) beträgt.
8. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schwarzfeld (6)
im Wechselspiel mit der Leuchtdichte des Lich
tes (8; 9) auf der Fläche des Prisma (4) einen
anhaltenden sukzessiven Kontrast erzeugt.
9. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchte (1)
mehrere teilweise von dem Reflektor (7) umge
bene Lampen (2) aufweist, wobei jeder Anordnung
des Reflektors (7) die Prismen (3; 4) mit der
Linse (5) und das Schwarzfeld (6) zugeordnet
sind.
10. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung
von nur einer Lampe (2) das Schwarzfeld (6)
im Leuchtengehäuse aufgebracht wird oder die
Optik (4, 5) durch einen schwarz lackierten
Rahmen einzufassen ist.
11. Vorsatzoptik nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Prismen (3; 4)
so angeordnet und der durch die Schenkel (17;
18) gebildete Winkel der Prismen (3; 4) so
gewählt ist, daß das durch die Lampe (2) erzeug
te Licht total reflektiert wird und mittels des
Reflektors (7) eine höhere Leuchtdichte auf der
Linse (5) aufweist.
Priority Applications (1)
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DE (1) | DE19815250C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10300482B3 (de) * | 2003-01-08 | 2004-07-08 | Uwe Peter Braun | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung von Oberflächenfehlern an Werkstücken mit glänzenden Oberflächen |
DE202012100277U1 (de) | 2012-01-26 | 2012-02-23 | Lenneper Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zur Abbildung einer streifenförmigen Beleuchtung auf Oberflächen |
DE102014215481A1 (de) * | 2014-08-05 | 2016-02-11 | Dürr Systems GmbH | Leuchte für eine Arbeitsumgebung, insbesondere zum Prüfen der Oberfläche von Werkstücken |
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DE4041166A1 (de) * | 1990-12-21 | 1992-06-25 | Licentia Gmbh | Beleuchtungsanlage zur visuellen qualitaetskontrolle hochglaenzender oberflaechen |
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1998
- 1998-03-05 DE DE1998115250 patent/DE19815250C2/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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DE19815250A1 (de) | 1999-09-23 |
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