DE19815052A1 - Verfahren zum Herstellen eines Garnes und Spinnmaschine hierfür - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Garnes und Spinnmaschine hierfürInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes, bei dem eine von einem Streckwerk 1 abgelieferte Faserlunte 8 zunächst in einer Verdichtungsvorrichtung 10 einem Verdichten unterworfen und anschließend mittels einer Ringspinnvorrichtung 10 fadenballonlos oder fadenballonreduziert gedreht und aufgewunden wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gar
nes, bei dem eine von einem Streckwerk abgelieferte Faserlunte
zunächst einem Verdichten unterworfen und anschließend mittels
einer Ringspinnvorrichtung gedreht und aufgewunden wird sowie
eine Spinnmaschine, mittels deren ein solches Verfahren ausge
führt werden kann.
Verdichtungsvorrichtungen in Form von mit einer Perforationsspur
versehenen, rotierenden, zylindrischen Walzen (DE 44 26 249 A1)
oder von mit einer Perforationsspur versehenen, umlaufenden,
flexiblen Riemchen (EP 0 635 590 A2) sind bekannt.
Das Verdichten einer von einem Streckwerk abgelieferten Faser
lunte bietet den Vorteil, daß die Faserlunte eng zusammengefaßt
der Drehungszone zugeführt werden kann, in der sie zu einem Garn
verfestigt wird. In diese eng zusammengefaßte Faserlunte springt
die ihr von der Drehungseinrichtung erteilte Drehung bis nahe an
die Klemmlinie ein, d. h. das Spinndreieck ist sehr klein. Dies
hat zur Folge, daß der Verlust an sich abspaltenden Randfasern
minimal ist und daß das erzeugte Garn wenig abstehende Fasern
aufweist, d. h. geringe Haarigkeit besitzt.
Es hat sich gezeigt, daß diese vorteilhafte Wirkung des Verdich
tungsspinnens durch fadenballonloses oder fadenballonreduziertes
Spinnen noch weiter gesteigert werden kann. Fadenballonloses
oder fadenballonreduziertes Spinnen hat unter anderem die Wir
kung, daß die Fadenzugkraft in dem Fadenstück zwischen Ausgangs
walzenpaar der Streckwerke und Spindelspitze vermindert wird.
Vermutlich ist es diese Wirkung, die den mit dem Verdichten der
Faserlunte angestrebten Effekt wirkungsvoll und vorteilhaft
unterstützt.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht demgemäß von verstreckten,
unverfestigten Faserlunten aus, verdichtet diese Faserlunten
und dreht diese verdichteten Faserlunten fadenballonlos oder
fadenballonreduziert mittels Spindelaufsätzen auf Spinnspindeln
von Ringspinnvorrichtungen, bevor sie mittels dieser Ring
spinneinrichtungen aufgewunden werden.
Eine erfindungsgemäße Spinnmaschine zum Ausführen dieses Ver
fahrens weist ein Streckwerk auf, an dessen Ausgang eine unter
Saugzug stehende, das Faserband fördernde und verdichtende Vor
richtung angeordnet ist, die eine Perforationsspur, also eine in
Richtung der Bewegung des Faserlunte verlaufende Reihe kleiner
Saugöffnungen besitzt, an die die Fasern der Faserlunte herange
saugt werden. Der Verdichtungsvorrichtung ist eine Ringspinnvor
richtung nachgeordnet, deren Spinnspindel mit Spindelaufsätzen
zum fadenballonlosen oder fadenballonreduzierten Drehen und Auf
winden des Garnes ausgestattet ist.
Die Verdichtungsvorrichtungen können als rotierende, starre,
hohle Saugwalzen, als Saugrotoren oder als umlaufende, flexible
Saugriemchen ausgebildet sein, die im Innern unter Saugzug
stehen. Die Spindelaufsätze können als Spinnfinger oder als
Spinnkronen ausgebildet sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben dem Herstellen von
einfachem Garn vorteilhaft auch beim Herstellen von Coregarn
oder/und von Scheinzwirn eingesetzt werden. Entsprechend kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung auch mit Einrichtungen zum Her
stellen von Coregarn oder/und von Scheinzwirn ausgestattet wer
den.
In einem Coregarn soll der Kernfaden möglichst vollständig in
die das äußere Erscheinungsbild bestimmenden Mantelfasern einge
bettet werden. Im normalen Coregarn-Spinnen erfolgt dies da
durch, daß der Kernfaden der im letzten, in aller Regel also im
Hauptverzugsfeld breit auseinandergelaufenen Faserlunte zuge
führt wird, während das Herumlegen der Mantelfasern um den Kern
faden durch das Drehen des Faserverbandes zwischen dem Ausgangs
walzenpaar und dem die Drehung erteilenden Organ, in aller Regel
also einer Ringspinnspindel erfolgt. Dieses Einbetten erfolgt an
manchen Stellen entlang des Garnes häufig unvollständig, was
eine Qualitätseinbuße des erzeugten Coregarnes darstellt.
Das gemeinsame Verdichten der Faserlunte und des in sie einge
betteten Kernfadens in die Mantelfasern zusätzlich zum Ein
drehen durch das Verdichten bewirkt ein wirksameres, weniger
Lücken aufweisendes und über die Länge des Garnes gleich
mäßigeres Abdecken des Kernfadens durch die Mantelfasern.
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß jeder Faserlunte ein
Kernfaden zuläuft oder auch mehrere Kernfäden zulaufen und
daraus durch Drehungserteilung ein Coregarn gebildet wird. Es
ist jedoch auch möglich, insbesondere zwei mit mindestens einem
Kerngarn dotierte Faserlunten vor dem Erteilen von Drehung zu
sammenlaufen zu lassen und dann erst durch Erteilung von Drehung
einen sog. Scheinzwirn aus zwei Coregarnen zu erzeugen.
Unter einem Scheinzwirn wird ein textiler Faden verstanden, bei
dem zwei ungedrehten Faserlunten gemeinsam Drehung erteilt wird.
Hierbei werden die beiden Faserlunten umeinander geschlungen und
dem so gebildeten Faserverband Drehung erteilt. Von echtem Zwirn
unterscheidet sich dieser Scheinzwirn dadurch, daß die beiden
Komponenten keine eigene Drehung aufweisen, sondern nur durch
das Umeinander-Schlingen durch das gemeinsame Drehen im Endpro
dukt ähnlich getrennt gehalten sind wie dies bei einem
echten Zwirn der Fall ist.
Ein Scheinzwirn erscheint einem echten Zwirn um so ähnlicher, je
deutlicher die beiden Komponenten im Scheinzwirn erkennbar blei
ben. Durch das Verdichten werden die Fasern, aus denen jede der
beiden Faserlunten besteht, zu einem kompakten Faserverband zu
sammengefaßt, der beim Vereinigen weit weniger zu einem Zusam
menfließen mit dem jeweiligen anderen Faserverband neigt. Die
beiden Faserverbände bleiben daher deutlicher voneinander ge
trennt und der Scheinzwirn erscheint einem echten Zwirn ähn
licher.
Ein besonders wirksames Einbetten des Kernfadens wird dann er
reicht, wenn dieser erfindungsgemäß vor der Verdichtungszone der
dort noch breit liegenden Faserlunte möglichst mittig zugeführt
wird. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn der Kernfaden dem
Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes auf dessen Einlaufseite zu
geführt wird.
In Abwandlung dieser Ausführungsform kann der Kernfaden auch di
rekt der Verdichtungszone zugeführt werden. Bei einer ein Riem
chen aufweisenden Verdichtungsvorrichtung kann der Kernfaden dem
Streckwerk von derjenigen Seite - von oben oder von unten - zu
geführt werden, auf der das Riemchen angeordnet ist und um die
Umlenkkante an der Einlaufseite des Riemchens geleitet werden.
Im anderen Falle ist dem Riemchen im Bereich seiner Einlaufseite
eine Führungswalze zugeordnet, um die der Kernfaden geführt ist.
Wenn die Verdichtungsvorrichtung eine Saugwalze aufweist, kann
der Kernfaden auch dem Umfang dieser Saugwalze zugeführt werden.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung schematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt durch den Streckwerksbereich und
durch die Spindelreihe;
Fig. 2 eine Variante der Ausführungsform der Fig. 1 in
Darstellung wie in dieser Figur, teils geschnit
ten;
Fig. 3 eine Ansicht der Verdichtungsvorrichtung der
Fig. 1 teilweise geschnitten;
Fig. 4 und 5 zwei weitere Ausführungsformen in Darstellung
wie in Fig. 1, ausgestattet zum Herstellen von
Coregarn;
Fig. 6 eine Variante des Streckwerks;
Fig. 7 eine weitere Ausführungsformen in Darstellung
wie in Fig. 1;
Fig. 8 die ausschnittsweise Draufsicht auf den Gegen
stand der Fig. 7;
Fig. 9 eine Ausführungsvariante zum Herstellen von
Coregarn in Ansicht von vorn;
Fig. 10 eine Ausführungsvariante zum Herstellen von
Scheinzwirn in Ansicht von vorn.
Die erfindungsgemäße Spinnmaschine weist ein Streckwerk 1 geläu
figer Bauart mit einem Eingangswalzenpaar 2, einem Mittelwalzen
paar 3 und einem Ausgangswalzenpaar 4 auf. Die Unterwalzen 2',
3' und 4' dieser Walzenpaare sind als Stahlwalzen ausgebildet,
die sich über die Länge des Streckwerksbereiches der Spinn
maschine erstrecken und weisen im Bereich der Arbeitsstellen
Riffelung auf. Die Oberwalzen 2'', 3'' und 4'' sind als Zwillings
oberwalzen ausgebildet, die mit elastischem Belag 5 versehen und
mittels nicht dargestellter Lenker an einem in Fig. 2 angedeu
teten Trag- und Belastungsarm 6 gelagert und federbelastet sind.
Die Walzen 2' und 2'' des Mittelwalzenpaares 2 sind mit Riemchen
7 ausgestattet, die jeweils in nicht dargestellten, ebenfalls am
Trag- und Belastungsarm 6 bzw. an der Stanze des Streckwerkes
gelagerten Riemchenkäfigen geführt sind. Dieses Streckwerk 1
liefert eine voll verstreckte, aber noch nicht durch Drehung
verfestigte Faserlunte 8 ab. Es versteht sich, daß die Erfindung
auch in Verbindung mit Streckwerken anderer Art verwirklicht
werden kann.
Diesem Streckwerk 1 können unterschiedliche Verdichtungsvorrich
tungen 10 für die vom Streckwerk abgelieferte Faserlunte 8 nach
geordnet sein.
In der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 besteht die Verdich
tungsvorrichtung 10 aus einer über dem Lauf der Faserlunte 8,
also oberhalb der Streckwerksebene liegenden Saugwalze 11. Die
in Fig. 2 und 3 in zwei unterschiedlichen Schnittebenen darge
stellte Saugwalze 11 weist eine Perforation 12 in Form einer in
Linie um ihren Umfang angeordneter kleiner runder oder quer
liegender länglicher Ansaugöffnungen 13 auf. Sie liegt auf zwei
angetriebenen Unterwalzen 14 und 15 auf, die wie die Unterwalzen
des Streckwerkes 1 über den Streckwerksbereich durchlaufen.
Um zu vermeiden, daß der vom Ausgangswalzenpaar 4 des Streck
werkes 1 zur Saugwalze 11 laufende Faserlunte 8 etwa beim ge
wollten Abschalten oder bei einem ungewollten Zusammenbrechen
des auf die Saugwalze wirkenden Saugzuges herabfällt oder etwa
beim Vorbeilauf eines Wanderbläsern durch dessen Blasstrom ver
blasen wird, kann die Unterwalze 14 von einem Transportriemchen
16 umschlungen sein, das sich mittels bekannter Führungsmittel
wie bspw. einer Umlenkschiene bis nahe an die Klemmlinie des
Ausgangswalzenpaares 4 des Streckwerkes 1 erstreckt. Durch das
Transportriemchen 16 wird das Faserband 8 getragen und gestützt
und an einem Abreißen gehindert.
Wie aus Fig. 3 erkennbar, ist die Saugwalze 11 topfförmig und
mittels Kugellagern 17 gemeinsam mit ihrer Zwillingswalze an
einer im Trag- und Belastungsarm 6 gehalterten Achse 18 ge
lagert. Durch ihre offene Seite ragt eine durch ein Schild 19
abgetrennte, ortsfeste Saugkammer 20 in ihr Inneres. Diese Saug
kammer 20 ist über eine Rohr- oder Schlauchleitung 21 mit einer
einen Motor 22 und eine Saugpumpe 23 umfassenden Saugquelle 24
verbunden. Die Saugkammer 20 begrenzt die Saugwirkung auf eine
Verdichtungszone 25, in der sie sich gegen den inneren Umfang
der Saugwalze 11 öffnet. In dieser Verdichtungszone 25 wirkt der
Saugzug auf die Außenseite der Saugwalze 11.
Der Mantel der hohlen Saugwalze 11 kann aus Stahl bestehen. Um
metallischen Kontakt zwischen der Saugwalze 11 einerseits und
ihren Unterwalzen 14 und 15 andererseits zu vermeiden, müssen
elastische Beläge 5 vorgesehen sein. In der Ausführungsform der
Fig. 1 und 2 ist es die Saugwalze 11, die mit dem elastischen
Belag 5 versehen ist, in Fig. 2 sind es die Unterwalzen 14 und
15.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Saugwalze 26, die
der in Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebenen Saugwalze 11 ähn
lich sein kann, unter dem Lauf der Faserlunte 8 angeordnet und
als angetriebene Unterwalze ausgeführt ist. Es ist ihr min
destens eine Oberwalze 27 zugeordnet, die als Drehungsstopp für
die durch die Drehung erteilende Einrichtung - hier in Form
einer Ringspinnvorrichtung - eingeleitete Drehung dient. Am Be
ginn der Verdichtungszone 25 kann eine weitere Oberwalze 28 an
geordnet sein. Die Oberwalzen 27, 28 sind vorzugsweise als Zwil
lingswalzen ausgebildet und mit den Oberwalzen 2'', 3'' und 4'' des
Streckwerks 1 in dessen Trag- und Belastungsarm 6 gehaltert und
belastet. Die Saugwalze 26 enthält die durch einen Schild 19
abgesonderte Saugkammer 20, die die Verdichtungszone 25 ab
grenzt.
In der Ausführungsvorrichtung der Fig. 5 besteht die Ver
dichtungsvorrichtung 10 aus einem Saugriemchen 29, das eine
Oberwalze 30 umschlingt. Diese Oberwalze 30 liegt auf einer
Unterwalze 30' auf, die ebenfalls über die Länge des Streckfeld
bereiches der Spinnmaschine durchläuft und angetrieben ist. Das
Saugriemchen 29 weist ebenfalls die bereits beschriebene, mittig
um seinen Umfang verlaufende Perforation 12 in Form in Linie an
geordneter kleiner Ansaugöffnungen 13 auf. Innerhalb des
Saugriemchens 29 ist die Saugkammer 20 angeordnet, die hier auf
ihrer Unterseite, die dem der Faserlunte 8 zugekehrten Trum des
Saugriemchens anliegt, offen ist, so daß der Saugzug durch die
Perforation 12 des Saugriemchens hindurch auf die Faserlunte
einwirken kann.
In der Ausführungsform der Fig. 6 umschlingt ein Saugriemchen
31, das dem vorstehend beschriebenen Saugriemchen 29 der Fig. 5
entsprechen kann, eine Unterwalze 32. Diese Unterwalze 32 liegt
auf einer über den Streckfeldbereich der Spinnmaschine durch
gehenden, angetriebenen, weiteren Unterwalze 33 auf. Der vom
Saugriemchen 31 umschlungenen Unterwalze 32 ist eine Oberwalze
34 zugeordnet. Die vom Saugriemchen 31 umschlungene Unterwalze
32 und die ihr zugeordnete Oberwalze 34 sind als Zwillingswalzen
ausgebildet und in einem Trag- und Belastungsarm 6 gehaltert und
druckbelastet. Die Druck-Oberwalze 34 kann elastischen Belag 5
aufweisen oder - da sie auf dem Saugriemchen 31 aus elastischem
Kunststoff aufliegt - auch einen stählernen Mantel haben. Das
Saugriemchen 31 aus elastischem Kunststoff weist wieder die Per
forierung 12 in Form um seinen Umfang angeordneter Ansaugöff
nungen 13 auf und umschlingt auch eine an eine Saugquelle ange
schlossene Saugkammer 20. Die Anordnung einer gesonderten Riem
chen-Zwillingsunterwalze 32 ist gewählt, um das Saugriemchen 31
bei Verschleiß leichter austauschen zu können.
Die Verdichtungsvorrichtung 10 kann gemäß Fig. 7 und 8 auch
einen an seiner Umfangsfläche die Perforation 12 enthaltenden
Saugrotor 35 aufweisen. Der Saugrotor 35 ist so angeordnet, daß
die Ebene seiner Perforation 12 in etwa in einer die Walzen 4',
4'' des Ausgangswalzenpaares 4 in deren Klemmlinie tangierenden
Ebene liegt. In Fig. 8 ist der Saugrotor 35 in Ebene seiner Per
foration 12 geschnitten. Das Innere des Saugrotors 35 enthält
wieder eine an die Saugquelle 24 angeschlossene Saugkammer 20,
die Saugleitung 21 verläuft durch die hohle Achse des Saug
rotors. An den Umfang des Saugrotors 35 ist am Ende der Ver
dichtungszone 25 eine Andrückwalze 36 mittels einer Zugfeder 37
federnd angedrückt. Der Saugrotor 35 kann mittels eines an
seiner hohlen Welle anliegenden Tangentialriemens 38 angetrieben
sein.
Die Unterwalzen 2', 3' und 4' des Streckwerkes 1 und die ange
triebenen Unterwalzen 14, 15; 26, 30' und 33 der jeweiligen Ver
dichtungsvorrichtungen 11 sind durch ein in Fig. 1 durch strich
punktierte Wirklinien 39 versinnbildlichtes Getriebe in aufein
ander abgestimmten Drehzahlverhältnissen angetrieben. In den
Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3, 5, 6 sowie 9 und 10 weisen
die Unterwalzen 15, 30' bzw. 31, von denen aus die Faserlunte 8
in den Bereich läuft, in der ihr Drehung erteilt wird, einen
Durchmesser auf, wie er sich allgemein in Streckwerken für die
Verarbeitung der jeweiligen Stapelfasern als zweckmäßig erwiesen
hat. Dieser Durchmesser beträgt bspw. bei Baumwolle 27 mm bis 32
mm.
Der jeweiligen Verdichtungsvorrichtung 10 ist eine geläufige
Ringspinnvorrichtung 40 mit Spinnspindel 41, Spindelbank 42,
Ringbank 43, Spinnring 44 und Ringläufer 45 nachgeordnet. Erfin
dungsgemäß ist die Spinnspindel 41 mit einem Spindelaufsatz in
Form eines Spinnfingers 46 oder einer Spinnkrone 47 (Fig. 7)
ausgestattet.
Im Betrieb liefert das Streckwerk 1 aus dem Ausgangswalzenpaar 4
eine Faserlunte 8 ab, die infolge des Durchmessers des zulau
fenden Vorgarnes und der Verzugsarbeit eine gewisse Breite auf
weist. Diese Faserlunte 8 wird in den Ausführungsformen der Fig.
1 unterstützt durch das Transportriemchen 16 dem Saugaggregat
11, 26, 29, 31 bzw. 35 zugetragen. In der Verdichtungszone 25
unterliegt die Faserlunte 8 dem Saugzug durch die Perforation 12
dieser Saugaggregate. Durch den Saugzug werden die in der Faser
lunte 8 seitlich liegenden Fasern an die enge Linie der Perfora
tion 12 herangesaugt und die Faserlunte dadurch verdichtet. In
diesem verdichteten Zustand wird sie an die Ringspinnvorrichtung
40 abgeliefert und von dieser durch Drehungserteilung verfestigt
und aufgewunden. Dabei fängt der Spindelaufsatz Spinnfinger 46
bzw. Spinnkrone 47 im Zusammenwirken mit dem Fadenführer 48 den
von der Verdichtungsvorrichtung 10 zulaufenden Faden 49 ein,
schlingt ihn um die Hülse 50 und leitet ihn ohne Fadenballon
oder mit nur sehr kleinem, reduzierten Fadenballon dem Ring
läufer 45 zu.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch mit einer Core
garneinrichtung 51 zum Herstellen von Coregarn verbunden werden.
Unter Coregarn versteht man ein Garn, bei dem ein vorzugsweise
aus einem endlosen, synthetischen Faden bestehender Kernfaden
durch Mantelfasern endlicher Länge, in der Regel Baum
woll- oder/und Wollfasern, ummantelt wird.
Wie aus den Fig. 4, 5 und 9 erkennbar, werden dem Streckwerk
1 zu diesem Zweck zwei Abrollwalzen 52 zugeordnet, auf denen
eine einen Kernfaden 53 enthaltende Kernfadenspule 54 aufliegt.
Von einer der Abrollwalzen 52 ist in der Ausführungsform der
Fig. 5 der Kernfaden 53 auf die Einlaufseite der Oberwalze 4''
des Ausgangswalzenpaares 4 des Streckwerkes geführt. Die Abroll
walzen 52 sind mit einer der Umfangsgeschwindigkeit des Aus
gangswalzenpaares 4 entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit ange
trieben, um den Kernfaden 53 der Faserlunte 8 mit deren Abzugs
geschwindigkeit aus dem Hauptverzugsfeld zwischen den Walzen
paaren 3 und 4 entsprechender Geschwindigkeit zulaufen zu las
sen.
In Fig. 4 ist die Möglichkeit dargestellt, den Kernfaden 53 di
rekt der Verdichtungszone 25 zuzuführen. Er ist hier der Ein
laufseite eines durch die Saugwalze 26 und die ihr zugeordneten
Oberwalze 28 gebildeten Walzenpaares zugeleitet. Die Ansicht
einer Coregarneinrichtung 51 der Fig. 9 bezieht sich auf die
Ausführungsform der Verdichtungsvorrichtung nach Fig. 2.
Die Fähigkeit der die Perforation 12 enthaltenden Saugaggregate
11, 26, 29, 31 und 35, die Faserlunte 8 bzw. deren Fasern seit
lich anzusaugen, ist begrenzt. Die Faserlunte 8 wird daher nicht
oder nur in geringem Ausmaß changiert. Damit der Kernfaden 53
der Faserlunte 8 immer mittig zuläuft, muß ein Kernfaden-Faden
führer 55 vorgesehen sein, der zum einen die Changierbewegung
des Kernfadens beim Ablauf von der Kernfadenspule 54 neutrali
siert und zum andern den Kernfaden zur Faserlunte 8, d. h. zum
Vorgarn-Einlauftrichter 56 des Streckwerkes 1 zentriert. Diese
Position muß justiert und bei einem Changieren der Faserlunte 8
aufrecht erhalten werden. Dies kann dadurch erfolgen, daß Vor
garn-Einlauftrichter 56 und Kernfaden-Fadenführer 55 mechanisch
gekoppelt sind, was in Fig. 5 durch eine strichpunktierte
Wirklinie 57 angedeutet ist. Allein der Saugrotor 35 der Fig. 7
und 8 kann auch breit changierende Faserlunte 8 zusammenfassend
verdichten, so daß bei seinem Einsatz sowohl die Faserlunte mit
tels des geläufigen Vorgarn-Einlauftrichters 56 am Einlauf des
Streckwerkes 1 als auch der Kernfaden-Fadenführer 55 synchron
mit dem Vorgarn-Einlauftrichter 56 breit changieren können.
Der Kernfaden 53 läuft demgemäß in die am Beginn der Verdich
tungszone 25 noch breit laufende Faserlunte 8 ein und wird dort
durch die unter Wirkung des Saugzuges eng zusammenrückenden Man
telfasern der Faserlunte dicht und deckend ummantelt und zum
Coregarn 58.
In Fig. 10 ist schließlich - am Beispiel der Verdichtungsvor
richtung 10 der Fig. 5 - noch die Möglichkeit dargestellt, das
Streckwerk 1 zum Herstellen von Scheinzwirn einzurichten. Hier
bei weist das Saugriemchen 29 eine Perforation 12 in Form zweier
im Abstand nebeneinander liegender Reihen von Ansaugöffnungen 13
auf. Mittels dieser doppelten Perforation werden zwei an der je
weiligen Arbeitsstelle dem Streckwerk 1 von gesonderten Vorgarn
spulen 59 zulaufende und im Streckwerk verstreckte und durch das
Ausgangswalzenpaar 4 nebeneinander abgelieferte Faserlunten 8,
8' noch getrennt verdichtet. Nach Ablaufen dieser verdichteten
Faserlunten von der Unterwalze 30' der Verdichtungsvorrichtung
10 laufen die beiden Faserlunten 8, 8' im Vereinigungspunkt 60
zusammen und werden durch die Ringspinnvorrichtung 40 unter Bil
den eines Scheinzwirnes 61 gedreht und aufgewunden.
Damit beim Bruch einer der beiden den Scheinzwirn 61 bildenden
Faserlunten 8, 8' die verbleibende Faserlunte nicht als Einfach
garn weiterläuft, kann eine Abstell-Einrichtung vorgesehen sein,
die beim Bruch einer der beiden Komponenten auch die andere zum
Bruch führt. Diese Abstelleinrichtung 62 besteht aus einer Falle
63 mit einem Stiftpaar 64, zwischen dem der Scheinzwirn 61 hin
durchläuft. Die Falle 63 sitzt auf einem Auflager 65 mit schma
lem Stabilitätsbereich auf und ist an diesem um eine Achse 66
kippbar. Wenn eine der beiden Komponenten des Scheinzwirns 61
bricht, verlagert sich die verbleibende Komponente seitlich so
weit, daß die Falle 63 aus ihrem Stabilitätsbereich herausge
schwenkt wird und nach unten kippt. Dabei wird die verbleibende
Komponente um das Stiftpaar 64 geschlungen und durch Verhindern
der Drehungsfortpflanzung ebenfalls zum Bruch geführt.
Es versteht sich, daß die beschriebenen und dargestellten Vari
anten der Komponenten der erfindungsgemäßen Spinnmaschine wie
die unabdingbaren - Streckwerk 1, Verdichtungsvorrichtung 10,
Drehungs- und Aufwindevorrichtung 40 - und die fakultativen -
wie ballonlos mit Spinnfinger 46 oder Spinnkrone 47, Core
garneinrichtung 51 und Einrichtung zum Herstellen von
Scheinzwirn 61 - auch in anderen als den beschriebenen und dar
gestellten Kombinationen verwirklicht werden können.
1
Streckwerk
2
Eingangswalzenpaar
3
Mittelwalzenpaar
4
Ausgangswalzenpaar
2
',
3
',
4
' Unterwalzen
2
'',
3
'',
4
'' Oberwalzen
5
Elastischer Bezug
6
Trag- und Belastungsarm
7
Riemchen
8
,
8
' Faserlunte
10
Verdichtungsvorrichtung
11
Saugwalze
12
Perforation
13
Ansaugöffnungen
14
,
15
Unterwalzen
16
Transportriemchen
17
Kugellager
18
Achse
19
Schild
20
Saugkammer
21
Rohr- oder Schlauchleitung
22
Motor
23
Saugpumpe
24
Saugquelle
25
Verdichtungszone
26
Saugwalze (
Fig.
4
)
27
,
28
Oberwalzen
29
Saugriemchen (
Fig.
5
)
30
Oberwalze
31
Saugriemchen (
Fig.
6
)
32
,
33
Unterwalze
34
Oberwalze
35
Saugrotor
36
Andrückwalze
37
Zugfeder
38
Tangentialriemen
39
Wirklinien
40
Ringspinnvorrichtung
41
Spinnspindel
42
Spindelbank
43
Ringbank
44
Spinnring
45
Ringläufer
46
Spinnfinger
47
Spinnkrone
48
Fadenführer
49
Faden
50
Hülse
51
Coregarneinrichtung
52
Abrollwalzen
53
Kernfaden
54
Kernfadenspule
55
Kernfaden-Fadenführer
56
Vorgarn-Einlauftrichter
57
Wirklinie
58
Coregarn
59
Vorgarnspulen
60
Vereinigungspunkt
61
Scheinzwirn
62
Abstellvorrichtung
63
Falle
64
Stiftpaar
65
Auflager
66
Achse
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines Garnes, bei dem eine von
einem Streckwerk abgelieferte Faserlunte zunächst einem Ver
dichten unterworfen und anschließend mittels einer Ring
spinnvorrichtung fadenballonlos oder fadenballonreduziert
gedreht und aufgewunden wird.
2. Spinnmaschine mit Streckwerken (1), die an ihren Ausgangs
walzenpaaren (4) je mindestens eine Faserlunte (8, 8') ab
liefern und die an ihren Ausgängen mit Verdichtungsvorrich
tungen (10) zum Zusammenfassen der mindestens einen Faser
lunte ausgestattet sind und die unter Saugzug stehende Per
foration (12) aufweisen, und mit Ringspinnvorrichtungen
(40), mittels deren die verdichteten Faserlunten durch Er
teilung von Drehung verfestigt werden, wobei die Ringspinn
vorrichtungen mit Einrichtungen (46, 47) zum fadenballon
losen oder fadenballonreduzierten Spinnen ausgestattet sind.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (10) als die Perforation
(12) aufweisende Saugwalzen (11, 26) ausgebildet sind. (Fig.
1; 2; 3; 4).
4. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugwalze (11) oberhalb des Laufes der Faserlunte
(8) angeordnet ist und auf mindestens einer angetriebenen
Unterwalze (14, 15) aufliegt. (Fig. 1; 2).
5. Spinnmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ausgangswalzenpaar (4) des Streckwerkes (1)
und der Saugwalze (11) ein Transportriemchen (16) angeordnet
ist. (Fig. 1).
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportriemchen (16) eine der Saugwalze (11) zuge
ordnete Unterwalze (14) umschlingt. (Fig. 1).
7. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (10) als die Perforation
(12) aufweisende Saugriemchen (29, 31) ausgebildet sind.
(Fig. 5; 6).
8. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugriemchen (29) eine oberhalb der Streckfeldebene
liegende Oberwalze (30) umschlingen. (Fig. 5).
9. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugriemchen (31) eine unterhalb der Streckfeldebene
liegende Unterwalze (32) umschlingen, die auf einer ange
triebenen Unterwalze (33) aufliegen und der eine Oberwalze
(34) zugeordnet ist. (Fig. 6).
10. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtungen (10) als die Perforation
(12) aufweisende Saugrotoren (35) ausgebildet sind. (Fig. 7;
8).
11. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum fadenballonlosen oder fadenballon
reduzierten Spinnen an den Ringspinnvorrichtungen (40) als
Spinnfinger (46) ausgebildet sind. (Fig. 1; 4; 5).
12. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum fadenballonlosen oder fadenballon
reduzierten Spinnen an den Ringspinnvorrichtungen (40) als
Spinnkronen (47) ausgebildet sind. (Fig. 7).
13. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Einrichtung (51) zum Herstellen von Coregarn
(58) aufweist. (Fig. 4; 5; 9).
14. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zum Herstellen von Scheinzwirn (61) eingerichtet
ist. (Fig. 10).
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SAURER GMBH & CO. KG, 41069 MOENCHENGLADBACH, DE |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |