DE19812093C1 - Crimpverbindung - Google Patents

Abstract

Angegeben wird eine Crimpverbindung, die eine Verbindung zwischen einem flexiblen flachen Kontaktteil (1) und einer Crimphülse (2) herstellt, die dieses Kontaktteil umschließt, wobei die Crimphülse (2) einen Boden (3) und zwei an sich gegenüberliegenden Seiten des Bodens anschließende Flügel (4a, 4b) aufweist, wobei der Boden (3) zum Hülseninneren hin quer zur Hülsenlängsachse (5) mindestens eine Nut (6) aufweist, und wobei an den freien Enden der Flügel (4a, 4b) Rippen (7) derart angeordnet sind, daß diese nach erfolgter Vercrimpung bei zum Hülseninneren eingerollten Flügel (4a, 4b) das flexible Kontaktteil (1) in die entsprechende Nut (6) pressen und mit diesem im wesentlichen formschlüssig in die entsprechende Nut (6) eingreifen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Crimpverbindung der im Anspruch 1 angegebenen Gattung.

Zur Verbindung von zwei flexiblen Leiterplatten wird eine Crimphülse verwendet. Mit einem Crimpwerkzeug wird die Crimphülse so verformt, daß zwischen dem Leiter und der Crimphülse ein direkter (galvanischer) Kontakt hergestellt wird.

Aus der US 3 696 322 ist eine Crimpverbindung bekannt, bei der eine Crimphülse Flügelenden mit Zähnen aufweist, die beim Vercrimpen U-förmig zurückgebogen und in den Leiter eingedrückt werden. Solche Crimpverbindungen haben den Nachteil, daß sie den Leiter punktuell kontaktieren und somit nur niedrige Ströme übertragen können. Wenn das Material der Flügel der Crimphülsen ermüdet, kann der Kontakt zwischen Leiter und Crimpverbindung mit der Zeit locker werden und ggf. ganz ausfallen.

Crimpverbindungen dieser Art sind weiterhin in den Druck­ schriften EP-0 731 524 A1, Patent Abstr. of Japan, JP 07 288 143 A, DE 25 00 556 C2, AT-E 16 333, DE 22 01 099 C2, DE 31 27 704 C2, DE 195 23 557 A1 und DE 195 48 168 A1 beschrieben.

Aus dem Patent Abstr. of Japan, JP-A 07 288 143 A ist eine Crimpverbindung zwischen einem Flachbandkabel und einem die Litzenleiter des Flach­ bandkabels umschließenden Crimpkontakt bekannt, bei der der Crimpkontakt für die Kontaktierung mit den Litzenleitern U- förmig, mit einem Boden und zwei an sich gegenüberliegenden Seiten des Bodens anschließenden Flügeln ausgebildet ist.

In EP 0 731 524 A1 wird eine gattungsgemäße Crimpverbindung zwischen einer Flexfolie und einem den Anschlußbereich der Flexfolie umschließenden Crimpkontakt beschrieben, der für die Kontaktierung mit dem Anschlußbereich der Flexfolie U- förmig ausgebildet ist und einen Boden sowie zwei an den gegenüberliegenden Seiten des Bodens anschließende Flügel aufweist. Die Flügel werden vor der Kontaktierung des Crimpkontaktes mit der Flexfolie in Richtung Boden gebogen. Nach Einführen des Anschlußbereiches der Flexfolie erfolgt die Verpressung beider Kontaktteile, wobei die Flexfolie von den Rippen in die im Boden quer angeordneten, rechteckigen Ausnehmungen gepreßt wird. Auch mit dieser Crimpverbindung können wegen des Linienkontakts nur relativ geringe Ströme übertragen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Crimpverbin­ dung zu schaffen, die auch für größere Stromstärken geeignet ist und die auch bei ggf. auftretender Materialermüdung voll funktionsfähig bleibt.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Bei solchen Crimpverbindungen ist es durch die formschlüs­ sige Verbindung zwischen Kontaktteil und Crimphülse besonders vorteilhaft, daß nicht nur eine hervorragende elektrische, sondern auch eine mechanisch robuste Verbindung hergestellt wird, die hohen Ausreißkräften standhält. Des weiteren kann diese Crimpverbindung durch herkömmliche Crimpvorgänge hergestellt werden. Außerdem wird wegen der spiralförmig eingebogenen Flügel der Crimphülsen gewährlei­ stet, daß auch bei Relaxation des Crimpmaterials (Material­ ermüdung, Entspannung, Deformation) die elektrischen und mechanischen Eigenschaften der Crimpverbindung annähernd bewahrt bleiben.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Weitere Maßnahmen und Vorzüge der Erfindung lassen sich der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen entnehmen. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsge­ mäßen Crimphülse,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Aus­ führung einer erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit einem Isolationscrimp,

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer dritten Aus­ führung einer erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit zwei Isolationscrimps,

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer anderen Aus­ führung der erfindungsgemäßen Crimpverbindung mit zwei Crimphülsen und zwei Isolationscrimps,

Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines Flachband­ leiters mit isolationsfreien Kontakten, an denen Crimpverbindungen nach Fig. 2 vor und nach dem Vercrimpen angebracht sind,

Fig. 6 einen Schnitt B-B in Fig. 5 durch eine Rippe, wobei sich die Crimpverbindung im vercrimpten Zustand befindet und

Fig. 7 einen Schnitt C-C in Fig. 5 zwischen zwei Rippen, wobei sich die Crimpverbindung im vercrimpten Zustand befindet.

Wie in Fig. 1 zu sehen ist, umfaßt die Crimpverbindung eine Crimphülse 2. Diese Crimphülse 2 weist einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei die Basis des U's den Boden 3 und die Schenkel des U's die Flügel 4a, 4b darstellen. In den Boden 3 sind zum Hülseninneren hin, quer zur Hülsenlängsachse 5 Nuten 6 eingearbeitet, die einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und scharfkantig sind. Auf den Seiteninnenflächen der Flügel 4a, 4b (die zur Hülseninnenseite weisende Fläche) werden die Nuten 6 durch Sicken 8 über die ganze Länge der Flügel fortgeführt, wobei die Sickenbreite etwas kleiner ist als die Nutenbreite. Die nach außen gerichteten Flächen der Flügel 4a, 4b weisen regelmäßig beabstandete Rippen auf, die einen rechteckigen Querschnitt umfassen, wobei deren Aus­ dehnung entlang der Achsenlängsrichtung 5 so gewählt ist, daß nach erfolgter Vercrimpung die Rippen das Kontaktteil 1 in die entsprechenden Nuten 6 pressen, d. h. die Breite der Rippen 7, also entlang der Achsenlängsrichtung 5, ist etwas kleiner als die Nutenbreite. Die Rippenlänge, die Ausbrei­ tung vom Flügelende 9 in Richtung des Bodens 3, wird so ge­ wählt, daß die Rippen nach erfolgter Vercrimpung komplett in den Nuten 6 verschwinden, um so nicht mit den gegenüberlie­ genden Rippen der anderen Flügel in Berührung zu kommen. Ferner sind die Flügelenden 9 etwas nach innen vorgerollt, damit gewährleistet wird, daß sich die Flügel 4a, b nach dem Vercrimpen als Spiralen ausbilden.

Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer Crimpverbin­ dung, wobei diese zusätzlich einen Isolationscrimp 10 auf­ weist, der über einen Steg 12 mit der Crimphülse 2 verbunden ist. Der Isolationscrimp 10 weist ebenfalls einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei hier die Schenkel des U's durch Dorne (14a, b) dargestellt werden. Die nach außen und nach innen weisenden Flächen 16 sind im oberen Teil abgeschrägt. Die Stirnseiten 15 der Dorne sind ebenfalls abgeschrägt, so daß sich das Dornende 17 aus zwei Richtungen verjüngt, um einerseits die Kabelisolation 11 besser durchstechen zu kön­ nen und andererseits nach erfolgter Vercrimpung dem gegen­ überliegenden Dorn nicht im Wege zu stehen. Zusätzlich dazu sind die Dorne zueinander versetzt. Der Boden des Isola­ tionscrimps ist flach ausgeführt, damit der Isolationscrimp den Leiter mit der Isolation fest umfassen kann. Der Isola­ tionscrimp dient zur Entlastung von mechanischen Beanspru­ chungen (Zugentlastung, Vibration).

In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Crimpverbindung abgebildet. Diese Crimpverbindung weist entlang der Hülsenlängsachse zwei Isolationscrimps 10 auf.

Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Crimpverbindung. Diese Crimpverbindung wird entspre­ chend der Crimpverbindung aus Fig. 2 entlang der Hülsen­ längsachse um eine weitere Crimphülse 2 und einen Isola­ tionscrimp verlängert, wobei die beiden Crimphülsen über ein Übergangsstück 13 verbunden sind.

In Fig. 5 ist ein Flachbandkabel abgebildet, wobei die Lei­ terstrecken am Ende abisoliert sind. An diesen Enden befin­ den sich Crimpverbindungen entsprechend der Ausführung nach Abb. 2, wobei diese Crimpverbindungen einerseits im vercrimpten Zustand und andererseits im unvercrimpten Zu­ stand zu sehen sind. Wie aus der unvercrimpten Crimpver­ bindung zu erkennen ist, durchstoßen die Dorne 14 die Kabel­ isolation. In vercrimptem Zustand ist gut zu erkennen, wie der Isolationscrimp die Kabelisolation einklammert und die Dorne im wesentlichen nebeneinander zum Liegen kommen. Fer­ ner ist zu erkennen, daß die Flügel eingerollt wurden und das Kontaktteil 1 zwischen sich und dem Boden 3 einklemmen.

Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch die Linie B-B, wobei diese Schnittebene senkrecht zur Hülsenlängsachse 5 steht. Diese Schnittebene geht durch die Rippen 7. In dieser Figur ist gut zu erkennen, wie die Rippen in die Nuten 6 eingreifen und dabei das Kontaktteil 1 dort hineinpressen. Des weiteren sind die Rippen nur so weit ausgebildet, daß sie nicht die Rippen der gegenüberliegenden Seite berühren.

Die Fig. 7 ist ein Schnitt durch die Linien C-C des Fig. 5. Diese Figur zeigt sehr gut, wie sich die Rippen in das Kon­ taktteil 1 hineinschneiden.

Eine weitere Variante der Ausführungsform ist, daß der Boden 3 entweder durch einen männlichen Stecker oder durch einen weiblichen Stecker entlang der Hülsenlängsachse fortgeführt wird.

Claims (11)

1. Crimpverbindung zwischen einem flexiblen flachen Kontaktteil (1) und einer diesen Kontaktteil umschließenden Crimphülse (2), die einen Boden (3) und zwei an den gegenüberliegenden Seiten des Bodens anschließende Flügel (4a, 4b) aufweist dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden (3) an seiner Innenseite mindestens eine quer zur Hülsenlängsachse (5) verlaufende Nut (6) aufweist, und
daß an den freien Enden beider Flügel (4a, 4b) mindestens eine außenseitige Rippe (7) angeordnet ist, die nach erfolgter Vercrimpung bei eingerollten Flügeln (4a, 4) das flexible Kontaktteil (1) in die entsprechen de Nut (6) preßt und mit diesem formschlüssig in die entsprechende Nut (6) eingreift, wobei die Breite der Nut größer als die Breite der Rippe ist.

2. Crimpverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen mehreren benachbarten Quernuten (6) mehrere rippenartige Ansätze an der Innenseite des Bodens (3) und der Flügel (4a, 4b) der Crimphülse (2) angeordnet sind.

3. Crimpverbindung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (7) nur so lang sind, wie sie nach dem Einrollen der Flügel (4a, 4b) in Berührung mit dem flexiblen Kontaktteil (1) stehen.

4. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (6) und die Rippen (7) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.

5. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (7) durch Prägen von Sicken (8) in den Flügelinnenseiten in Verlängerung der Nuten (6) erzeugt sind.

6. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügelenden (9) durch Vorrollen zum besseren Ver­ crimpen zum Hülseninneren geneigt sind.

7. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (6) und die Rippen (7) scharfkantig geprägt sind.

8. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an einer oder an beiden Seiten entlang der Hülsenlängs­ achse (5) der Crimphülse (2) ein Isolationscrimp (10) zum Umgreifen einer Kabelisolation (11) vorgesehen ist.

9. Crimpverbindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolationscrimp (10) an beiden Seiten quer zur Achsenrichtung (5) zwei Dorne (14a, 14b) aufweist, die sich nach oben vom Boden (3) ausgehend erstrecken und die so zueinander angeordnet sind, daß sie nach erfolg­ ter Vercrimpung nebeneinander zu liegen kommen.

10. Crimpverbindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Fläche (16) und mindestens eine Stirn­ seite (15) der Dorne (14a, 14b) ausgehend vom Boden nach oben verjüngt ausgebildet sind.

11. Crimpverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Crimphülsen (2) in Achsenrichtung (5) hintereinan­ der einstückig zusammen mit außen angeordneten Isola­ tionscrimps (10) angeordnet sind.