DE19809501C1 - Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaserbündels und eines Hohlfaserdialysators/-filters - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaserbündels und eines Hohlfaserdialysators/-filtersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaser
bündels und eines Hohlfaserdialysators/-filters.
Bei bekannten Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaserdialysators werden die die
Spinnanlage verlassenden Hohlfaserbündelstränge, die aus mehreren im allgemei
nen gleichzeitig gesponnenen Fasern bestehen, üblicherweise auf Haspelrädern
aufgewickelt. Weist das auf dem Haspelrad befindliche Faserbündel die für die
weitere Verarbeitung erforderliche Dicke bzw. Anzahl von Fasern auf, wird der aus
der Spinnmaschine auslaufende Faserbündelstrang durchschnitten und das Has
pelrad kann gewechselt werden.
Aus der WO 82/01498 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Hohlfaserdialy
satoren bekannt, bei dem die Hohlfaserbündelstränge mittels eines derartigen Has
pelrades zusammengefaßt werden. Nach Erreichen der für den Hohlfaserdialysator
notwendigen Dicke werden die Hohlfaserbündel in einem Filtergehäuse eingesetzt.
Anschließend werden die aus dem Filtergehäuse herausragenden freien Enden der
Hohlfasern mittels einer mechanischen Schneidvorrichtung abgeschnitten. Die bei
den Enden des Filtergehäuses werden dann mittels Vergußformen verschlossen
und es wird eine dünnflüssige Vergußmasse eingespritzt, die die jeweiligen Enden
des Hohlfaserbündels mit Vergußmasse verschließen. Diese Vergußmasse dringt
in die offenen Enden der einzelnen Hohlfasern des Hohlfaserbündels ein und
verschließt sie. Nach Aushärtung der Vergußmasse wird in der Regel in einem
zweiten Verarbeitungsschritt erneut Vergußmasse in den Bereich zwischen die bei
den ausgehärteten Endbereiche eingeleitet. Diese Vergußmasse umschließt nun
die Hohlfasern, ohne in diese einzudringen. In der WO 82/01498 ist jedoch das
Einspritzen der Vergußmasse in einem einzigen Arbeitsschritt dargestellt, wobei
hier der Nachteil gegenüber dem zweistufigen Einspritzen darin besteht, daß die
Vergußmasse tiefer in die offenen Enden der Hohlfasern eindringt.
Nach Aushärten der Vergußmasse werden die endseitigen Vergußformen abge
nommen und die Hohlfaserbündel im Bereich der Vergußmasse abgeschnitten, so
daß die Enden der Hohlfasern wieder offen sind. Anschließend werden dann die
endgültigen Filtergehäusekappen aufgesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, das gattungsgemäße Verfahren zur
Herstellung von Hohlfaserdialysatoren oder -filtern zu vereinfachen und einzuset
zendes Material für die Dialysator- oder Filterherstellung einzusparen. Weiterhin
soll eine einfache Herstellung von Hohlfaserbündeln an die Hand gegeben werden.
Die letzte Teilaufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaser
bündels entsprechend der Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
werden die Hohlfasern mit einer thermischen Schneidvorrichtung unter gleichzeiti
gem Zuschmelzen der offenen Enden der Hohlfasern geschnitten. Diese neue
Verfahrensweise läßt sich auf Einzelhohlfasern anwenden.
Vorteilhaft können die Hohlfasern bereits vor dem Schneidvorgang in einem Bündel
zusammengefaßt sein.
Die Teilaufgabe zur Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines Hohlfaser
dialysators wird durch die Kombination der Verfahrensschritte nach Anspruch 3
gelöst. Demnach ergibt sich das erfindungsgemäße Verfahren durch die Kombina
tion folgender Schritte:
- a) Zusammenfassen von aus einer Spinnmaschine auslaufenden Hohlfaserbün delsträngen zu einem dickeren Hohlfaserbündel;
- b) Schneiden des Hohlfaserbündels mit einer thermischen Schneidvorrichtung unter gleichzeitigem Zuschmelzen der offenen Enden der Hohlfasern;
- c) Einsetzen des Hohlfaserbündels in ein an beiden Enden offenes Filtergehäu se;
- d) Verschließen der beiden Enden des Filtergehäuses mittels Vergußformen;
- e) einmaliges Einspritzen von Vergußmasse zum Verschließen der beiden En den des Hohlfaserbündels;
- f) Abschneiden der Hohlfaserbündelenden im Bereich der Vergußmasse und
- g) Aufsetzen der Filtergehäusekappen.
In der erfindungsgemäßen Kombination wird das Schneiden des Hohlfaserbündels
durch einen thermischen Vorgang begleitet, der die Faserenden aufschmilzt und
dann verschließt. Somit ist das Verschließen der offenen Faserenden mittels der
eingespritzten Vergußmasse nicht mehr notwendig. Ein doppeltes Einspritzen der
Vergußmasse zum Verschließen der beiden Enden der Hohlfaserbündel erübrigt
sich. Es reicht hier nun aus, entsprechende Vergußmasse einmal einzuspritzen.
Hierbei ergibt sich auch nicht mehr der Nachteil aus der WO 82/01498, gemäß der
die Vergußmasse beim einmaligen Einspritzen vergleichsweise weit in das Innere
der Hohlfasern eingedrungen ist. Der Schnitt zum Öffnen der Hohlfasern kann
nunmehr am Bündel auch mit kleinem Faserüberstand durchgeführt werden. In der
Praxis läßt sich hierdurch eine Reduktion der abzuschneidenden Hohlfaserlänge
von ca. 2 cm an jedem Ende erreichen. Wie bereits zuvor ausgeführt, kann bei der
Herstellung der Filtermodule auf den Vorverguß zum Schließen der Enden voll
ständig verzichtet werden. Hierdurch ergibt sich die Einsparung von Vergußmasse
und Faserlänge.
Insgesamt ergibt sich durch das vorliegende Herstellverfahren auch der Vorteil, daß
die Hohlfasern dichter gepackt werden können, da die Vergußmasse die Fasern
nicht mehr auf einem längeren Abschnitt vollständig abdichten müssen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine Laserstrahl
schneidvorrichtung als thermische Schneidvorrichtung eingesetzt. Mittels dieser
Laserstrahlschneidvorrichtung können die Faserenden während des Schneidvor
ganges gleichzeitig zugeschmolzen werden. Abgeschnittene Faserendstücke kön
nen mittels einer geeigneten Absaugvorrichtung abgesaugt werden.
Das Faserbündel kann vorteilhaft quer zur Faserrichtung rotatorisch oder translato
risch durch den thermischen Schneidstrahl, d. h. vorteilhaft durch den Laser
schneidstrahl geführt werden, wobei bei Erreichen des Schmelzzustandes der Fa
sern die Faserenden durch einen flüssigen Polymertropfen verschlossen werden.
Der gebündelte und energiehaltige Laserstrahl kann beispielsweise mehrfach durch
das Bündel geführt werden, um sukzessive alle Fasern im gesamten Querschnitt zu
erfassen. Dabei wird die Schnittebene in den Brennpunkt des Laserstrahls nachpo
sitioniert. Alternativ kann das Linsensystem des Laserstrahls so installiert sein, daß
die Tiefenschärfe für einen Schnitt durch das gesamte Bündel groß genug ist.
Alternativ zu der Laserschneidvorrichtung kann auch ein erhitztes mechanisches
Messer oder ein thermisch erhitzter mechanischer Draht zum Schneiden herange
zogen werden. Wird mit einem derartigen Messer bzw. Draht entsprechend lang
sam geschnitten, kommt es während des Schneidens ebenfalls zum Verschluß der
Fasern durch den Aufschmelzvorgang.
Vorteilhaft erfolgt die Verteilung der noch flüssigen Vergußmasse, die entsprechend
der Erfindung in nur einem einzigen Einspritzvorgang zugegeben wird, zu den En
den der durch den Schneidschmelzvorgang geschlossenen Hohlfasern durch Zen
trifugalkraft. Diese Zentrifugalkraft kann vorteilhaft durch Eigenrotation des Filterge
häuses um einen zentralen Drehpunkt erzeugt werden.
Die Erfindung wurde unter Zuhilfenahme eines Haspelrades zum Zusammenfassen
der Hohlfaserbündel beschrieben. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße
Herstellverfahren nicht auf die Verwendung eines derartigen Haspelrades be
schränkt. Vielmehr können die Hohlfaserbündel in jeder beliebigen anderen Art und
Weise zusammengefaßt werden. Als Hohlfasermaterial eignet sich für das erfin
dungsgemäße Verfahren jedes Material, das sich mit einer thermischen Schneid
vorrichtung wie beispielsweise einer Laserschneidvorrichtung schmelzen lassen
kann.
Die Vorteile des Verfahrens werden anhand eines Hohlfaserdialysators erläutert.
Analog läßt sich das Verfahren aber auch auf Hohlfaserfilter anwenden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaserbündels, vorzugsweise zur Verwen
dung in einem Hohlfaserdialysator/-filter,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlfasern mit einer thermischen Schneidvorrichtung unter gleichzei
tigem Zuschmelzen der offenen Enden der Hohlfasern geschnitten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern vor
dem Schneidvorgang in einem Bündel zusammengefaßt sind.
3. Verfahren zur Herstellung eines Hohlfaserdialysators mit folgenden Schritten:
- a) Zusammenfassen von aus einer Spinnmaschine auslaufenden Hohlfa serbündelsträngen zu einem dickeren Hohlfaserbündel;
- b) Schneiden des Hohlfaserbündels mit einer thermischen Schneidvorrich tung unter gleichzeitigem Zuschmelzen der offenen Enden der Hohlfa sern;
- c) Einsetzen des Hohlfaserbündels in ein an beiden Enden offenes Filter gehäuse;
- d) Verschließen der beiden Enden des Filtergehäuses mittels Vergußfor men;
- e) einmaliges Einspritzen von Vergußmasse zum Verschließen der beiden Enden des Hohlfaserbündels;
- f) Abschneiden der Hohlfaserbündelenden im Bereich der Vergußmasse und
- g) Aufsetzen der Filtergehäusekappen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermische Schneidvorrichtung eine Laserstrahlschneidvorrichtung einge
setzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlfaserbün
del quer zur Faserrichtung rotatorisch oder translatorisch durch den Laser
strahl geführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermische Schneidvorrichtung ein erhitztes mechanisches Messer oder
ein erhitzter mechanischer Draht verwendet wird, wobei die Hohlfaser mit die
sem thermisch erhitzten mechanischen Messer oder dem thermisch erhitzten
mechanischen Draht so langsam durchschnitten wird, daß während des
Schneidens die Fasern durch den Aufschmelzvorgang verschlossen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verteilung der flüssigen Vergußmasse zu den Enden der Hohlfasern durch
Zentrifugalkraft erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifugalkraft
durch Eigenrotation des Filtergehäuses um einen zentralen Drehpunkt erzeugt
wird.
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