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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen in seinem Inneren hohl ausgebildeten Rotor
für thermische
Turbomaschinen innerhalb eines Dampfkraftprozesses, welcher sehr
gut thermisch regulierbar ist.
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Es
ist bekannt, Rotoren für
Dampf- und Gasturbinen, für
Verdichter, sowie für
Turbogeneratoren aus einzelnen Rotationskörpern mit Hohlräumen aufzubauen.
Aus
DE 26 33 829 C2 sind
beispielsweise Rotoren bekannt, die aus scheiben- oder hohlzyfinderförmigen Schmiedestücken aufgebaut
sind, wobei die einzelnen Scheiben bzw. Trommeln (Hohlzylinder)
im Mittelteil des Rotors bevorzugt eine konstante Dicke aufweisen.
Die Scheiben bzw. Trommeln werden dabei mittels volumenarmer Schweissnähte miteinander
verbunden.
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Um
beispielsweise die Betriebstemperaturen von Gasturbinenrotoren während des
Vollastbetriebes etwa konstant zu halten, müssen diese gekühlt werden.
In DE-PS 949 611 wird z. B. ein verspannter, d.h. verschraubter
Rotor offenbart, bei dem in einem äusseren Ringraum flüssiges Kühlmittel
zugeführt wird
und ein inneres Rohr zur Abführung
von Dampf vorgesehen ist. Aus
DE
528 898 ist eine Kühlung
von umlaufenden Wellen mittels durch Hohlräume der Welle geführter Kühlflüssigkeit
bekannt. Zu Kühlzwecken
ist es auch üblich,
durch das abgasseitige Wellenende in den Rotor Kühlluft einzubringen. Im Rotor ist
deshalb eine zentrale Bohrung vorhanden, welche sich vom abgasseitigen
Wellenende bis zur letzten Turbinenscheibe erstreckt. Diese Bohrung
bildet den Rotorkühlluftkanal.
Die Kühlluft
wird einer bestimmten Verdichterstufe entnommen und über eine
spezielle Rohrleitung in die zentrale Bohrung am abgasseitigen Ende
des Rotors eingebracht, wobei der Übergang Rohrleitung/Rotor mit
Labyrinthdichtungen abgedichtet ist. Die Kühlluft durchströmt den Rotorkühlluftkanal
und anschliessend den Hohlraum zwischen den beiden Turbinenscheiben,
bevor sie die Turbinenschaufeln passiert bzw. durch radiale Hohlräume auf
die Rotoroberfläche
gelangt und sich mit der Abgasströmung mischt.
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Mit
dieser bekannten Anordnung ist zwar eine Kühlung des Rotors möglich, wenn
einmal der Vollastbetrieb erreicht ist, so dass dadurch geringe Schaufelspiele
und hohe Wirkungsgrade realisierbar sind. Eine positive Beeinflussung
des Rotors unter transienten Betriebsbedingungen, die auf Grund
des unterschiedlichen thermischen Verhaltens von Rotor und Stator
besonders kritisch sind, ist aber nicht möglich.
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Aus
EP 0 761 929 A1 ist
ein Rotor für
thermische Turbomaschinen bekannt, der diese Nachteile weitgehend
beseitigt. Bei diesem Rotor, insbesondere auf einer Welle angeordneten
Verdichterteil, Mittelteil und Turbinenteil, wobei der Rotor vorwiegend aus
einzelnen miteinander verschweissten Rotationskörpern besteht, deren geometrische
Form zur Ausbildung von axialsymmetrischen Hohlräumen zwischen den jeweils benachbarten
Rotationskörpern
führt,
sind ein sich um die Mittelachse des Rotors erstreckender, vom stromabwärtigen Ende
des Rotors bis zum stromaufwärts
letzten Hohlraum reichender weiterer, zylinderförmiger Hohl raum vorgesehen
und mindestens zwei Rohre mit voneinander verschiedenen Durchmessern
und Längen,
welche sich zumindestens teilweise überlappen und im zylinderförmigen Hohlraum
plaziert sind, wobei die Rohre jeweils an mindestens einem Fixpunkt
fest verankert sind und die Fixpunkte der Rohre an axial unterschiedlichen
Stellen liegen. Die Rohre sind jeweils mit mindestens zwei Durchgangsöffnungen
im Mantel versehen, wobei mindestens eine Öffnung im Turbinenteil und
mindestens eine Öffnung
im Verdichter- bzw. Mittelteil angeordnet sind und sich die Öffnungen
der verschiedenen Rohre im warmen Betriebszustand im Turbinenteil überlappen,
während
sie sich im kalten Zustand im Verdichter- und Mittelteil überlappen.
Dieser Rotor ist durch Zuführung
von Luft thermisch regulierbar.
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Der
Nachteil dieser aus
EP
0761 929 A1 bekannten Lösung
besteht darin, dass verhältnismässig viel
Luft zur thermischen Regulierung des Rotors benötigt wird, weil die Wärmeübergangszahl
niedrig ist. Die Bereitstellung dieser Luft bereitet einen zusätzlichen
Aufwand.
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Darstellung
der Erfindung
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Die
Erfindung versucht, diesen Nachteil zu vermeiden. Ihr liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Rotor einer Turbomaschine so zu gestalten,
dass er innerhalb kürzester
Zeit seinen Betriebszustand erreicht und er schneller thermisch
regulierbar ist, d.h. je nach Anforderung mit relativ wenig Aufwand
heiz- oder kühlbar
ist.
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Erfindungsgemäss wird
dies bei einem Rotor gemäss
Oberbegriff des Patentanspruches 1 dadurch erreicht, dass der Hohlraum
im zylindrischen Teil am abgasseitigen Ende des Rotors von der Innenwand
des durch den Rotor durchgehenden Rohres begrenzt und zur Zuführung von
Dampf vorgesehen ist, und dass das Rohr im zylindrischen Teil am abgasseitigen
Ende des Rotors von einem weiteren, konzentrisch um das Rohr angeordneten
Hohlraum umgeben ist, welcher zur Abführung von Dampf vorgesehen
ist, wobei der weitere Hohlraum im zylindrischen Teil am abgasseitigen
Ende des Rotors vom besagten Rohr und einem weiteren, dazu konzentrisch
angeordneten Rohr, welches unmittelbar mit dem Rotor verbunden ist,
begrenzt ist, und die beiden Rohre über umfangsmässig verteilte
Stützen
miteinander verbunden sind.
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Die
Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass der Rotor bei unterschiedlichen
Betriebsbedingungen wahlweise heiz- oder kühlbar ist, er sehr schnell
reagiert, und der Dampf in der Maschine weiter verwendet werden
kann, beispielsweise zur Kühlung
der Turbinenschaufelfüsse,
der Schaufeln oder Wärmestausegmente.
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Es
ist besonders zweckmässig,
wenn einerseits der Rotor und andererseits die Rohre aus unterschiedlichem
Material mit möglichst
grosser Differenz der Wärmeausdehnungskoeffizienten
bestehen. Dann ist die Regulierung besonders gut durchführbar.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn die Löcher über den
Umfang der Rohre verteilt angeordnet sind und die Löcher des
im Umfang kleineren Rohres beim Aussendurchmesser mit Nuten versehen
sind. Dadurch ist keine genaue Justierung der Rohre beim Einbau
in den Rotor notwendig.
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Ausserdem
ist es zweckmässig,
wenn der Durchmesser dH1 des zylinderförmigen Hohlraumes im
Bereich zwischen dem ersten und dem letzten Hohlraum grösser ist
als der Aussendurchmesser d2a des im Umfang
grössten
Rohres, wobei an diesem Rohr ein Mittel zum Abdichten des Mittelteiles
vom Turbinenteil, beispielsweise ein speziell ausgebildetes Zentrierstück, angeordnet
ist, weiches nur im warmen Betriebszustand als Abdichtung wirksam
wird. Dadurch wird neben den oben genannten Vorteilen der Durchfluss
des Dampfes gewährleistet.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer einwelligen axialdurchströmten Gasturbine dargestellt,
die beispielsweise in einer Kombi-Anlage mit einer Dampfturbine
kombiniert ist.
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Es
zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
des Rotors;
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2a einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich A von 1 in einer ersten Ausführungsvariante
der Erfindung;
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2b einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich A von 1 in einer zweiten Ausführungsvariante
der Erfindung;
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2c einen
Querschnitt von 2a entlang der Linie IIc-IIc;
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2d einen
Querschnitt von 2b entlang der Linie IId-IId;
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3 einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich B von 1;
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4 einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich C von 1;
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5 einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich D von 1;
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6 einen
vergrösserten
Teillängsschnitt im
Bereich E von 1;
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7 einen
Längsschnitt
des Rotors eines zweiten Ausführungsbeispieles;
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8 einen
Längsschnitt
des Rotors eines dritten Ausführungsbeispieles.
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Es
sind nur die für
das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt. Nicht dargestellt sind
beispielsweise die Laufschaufeln und die Lager des Rotors, sowie
der Schaufelträger,
die Brennkammer, das Abgasgehäuse
der Gasturbine und der Dampfkreislauf. Die Strömungsrichtung des Dampfes ist
mit Pfeilen bezeichnet.
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Weg zur Ausführung der
Erfindung
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der 1 bis 8 näher erläutert.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
eines erfindungsgemässen
Rotors
1 einer einwelligen axialdurchströmten Gasturbine.
Der Rotor
1 besteht aus einem Verdichterteil
2,
einem Mittelstück
3 und
einem Turbinenteil
4. Er ist aus einzelnen rotationskörperförmigen Scheiben
mittels einer volumenarmen Schweissnaht nach
DE 26 33 829 C2 aufgebaut.
Diese begrenzen im Inneren des Rotors
1 mehrere, in diesem
Ausführungsbeispiel
acht, rotationssymmetrische Hohlräume
5a bis
5h,
wobei sich die Hohlräume
5a und
5b im
Turbinenteil
4, der Hohlraum
5c im Mittelteil
3 und
die Hohlräume
5d bis
5h im
Verdichterteil
2 befinden. Der sich um die Rotorachse
6 vom
abgasseitigen Ende (linke Seite in
1) über fast
die gesamte Länge
erstreckende zylinderförmige
Hohlraum
7,
7' hat
im Bereich zwischen dem ersten und letzten Hohlraum
5a,
5h,
also im Bereich zwischen der ersten Verdichterscheibe und der zweiten,
hier letzten Turbinenscheibe, einen grösseren Durchmesser d
H1 als im zylindrischen Teil
16 von
der letzten Turbinenscheibe bis zum abgasseitigen Ende des Rotors
1 (d
H2).
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Im
zylinderförmigen
Hohlraum 7 sind zwei Rohre 8, 9 mit voneinander
verschiedenem Durchmesser und verschiedener Länge angeordnet. Das kürzere Rohr 8 mit
einer Länge
I1 und einem Innendurchmesser d1i ist
am verdichterseitigen Ende des Hohlraumes 7 am Verdichterteil 2 des
Rotors 1 fest fixiert und reicht bis in den Turbinenteil 4,
während
das längere
Rohr 9 mit einer Länge
I2 und einem Aussendurchmesser d2a am anderen Ende des Hohlraumes 7', also am abgasseitigen
Ende der Turbine 4 fest fixiert ist. Es gilt etwa: dH2 = d2a= d1i.
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Insoweit
ist der Rotor aus der genannten Druckschrift
EP 0 761 929 A1 bekannt.
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Erfindungsgemäss ist nun
der Hohlraum 7' im
zylindrischen Teil 16 am abgasseitigen Ende des Rotors 1 vom
durch den Rotor 1 durchgehenden Rohr 9 begrenzt
und zur Zuführung
von Dampf vorgesehen, wobei ausserdem das Rohr 9 im zylindrischen
Teil 16 am abgasseitigen Ende des Rotors 1 von
einem weiteren, konzentrisch um das Rohr 9 angeordneten
Hohlraum 17 umgeben ist, welcher zur Abführung von
Dampf 15 vorgesehen ist.
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In
den 2 bis 6 sind vergrösserte Teillängsschnitte
der Rohre 8, 9, welche die Funktion von Regulierstäben haben,
in verschiedenen Bereichen des Rotors 1 dargestellt. Der
obere Teil der Zeichnung (3 bis 6)
verdeutlicht jeweils den kalten Zustand und der untere Teil der
Zeichnung den warmen Zustand.
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2a und 2c zeigen
das abgasseitige Ende 16 des Rotors 1 im Bereich
A von 1 in einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung.
In diesem Bereich (zylinderförmiger
Teil 16) ist neben dem mittig angeordneten Rohr 9 ein
weiteres Rohr 9a mit einer Länge I3 und
einem Innendurchmesser d3, welcher grösser als
der Aussendurchmesser d2a des Rohres 9 ist,
konzentrisch um das Rohr 9 angeordnet, so das ein weiterer
Hohlraum 17 gebildet wird. Stützen 18 verbinden
die beiden Rohre 9 und 9a fest miteinander. Die
Rohre 9 und 9a sind mit Hilfe eines angeschraubten
Flansches 10 über
Schrauben 11 fest mit dem Rotor 1 verbunden. Im
Bereich A von 1 sind somit im Inneren des
Rotors 1 die Rohre 9 und 9a vorhanden. Über den
Hohlraum 7' wird Dampf 15 in
den Rotor eingeleitet, über
den Hohlraum 17 verlässt
der Dampf 15 den Rotor.
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2b und 2d zeigen
das abgasseitige Ende 16 des Rotors 1 im Bereich
A von 1 in einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung.
Im zylindrischen Teil 16 des Rotors 1 ist wie
bei der Ausführungsvariante
gemäss 2a das
Rohr 9 mittig im Rotor 1 angeordnet. Es begrenzt
den Hohlraum 7', der
im Inneren vom Rohr 9 vorhanden ist. wischen dem Rohr 9 und
dem Rotor 1 ist ein weiterer Hohlraum 17 vorhanden
aufgrund einer überdimensionierten
Bohrung. Das Rohr 9 ist über aufgeschweisste Teile 19,
beispielsweise Flügel,
mit dem Rotor 1 verbunden, so dass während des Betriebes ein Flattern
vermieden wird. Auch hier wird über
den Hohlraum 7' Dampf 15 in
den Rotor 1 eingeleitet und über den Hohlraum 17 Dampf 15 aus
dem Rotor 1 herausgeleitet. Im Bereich A (s. 1)
ist somit in diesem Beispielsfall nur ein Rohr 9 im Inneren
des Rotors 1 vorhanden.
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Die
nachfolgend beschriebenen Bereiche B bis E in 1 sind
bei den beiden Varianten gemäss 2a und 2c,
bzw. 2b und 2d, jeweils gleich.
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Im
Bereich B (Übergang
vom Mittelteil 3 zum Turbinenteil 4, siehe 3) überlappen
sich die beiden Rohre 8 und 9. Am äusseren
Rohr 8 ist hier ausserdem ein Mittel 12 zum Abdichten
des Mittelteiles 3 vom Turbinenteil 4 angebracht,
welches nur im warmen Betriebszustand zwecks Abdichtung wirksam wird.
Das Mittel 12 ist ein Zentrierstück, welches über Schrauben 12 mit
dem Rotor 1 zusammengeschraubt ist. Das Zentrierstück dient
zugleich als Regulierstück,
indem es im kalten Zustand ungehindert Dampf hindurchlässt und
im warmen Zustand den Mittelteil 3 und den Turbinenteil 4 voneinander
abdichtet.
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Die
Rohre 8, 9 weisen über den Umfang verteilte Öffnungen 13 auf,
wobei sich im Bereich B im kalten Zustand die Öffnungen 13 an verschiedenen Stellen
der axialen Länge
befinden, während
sie sich im warmen Zustand genau überlappen und somit eine durchgängige Öffnung 13 bilden.
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4 zeigt
die beiden Rohre 8, 9 jeweils in der Mitte der
Hohlräume 5c bis 5g,
also im Bereich C. Hier sind die Bohrungen 13 in den Rohren 8, 9 so
angebracht, dass sie im kalten Zustand der Anlage genau übereinanderliegen
und so eine durchgängige Öffnung 13 bilden.
Im warmen Zustand sind die Öffnungen 13 dagegen
gegeneinander versetzt.
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In 5 ist
der Bereich D dargestellt. Das ist der Übergang vom Verdichterteil 2 zum
Mittelteil 3. In diesem Bereich sind keine Bohrungen 13 in
den Rohren 8, 9 vorhanden. Über die Rohre 8, 9 wurde
hier ein weiteres Zentrierstück 14 geschoben,
welches mittels Schrauben 11 am Verdichterteil 2 fest
verbunden ist. Das Zentrierstück 14 dient
als Stütze
der Rohre 8, 9.
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6 zeigt
den Bereich E, also den Bereich, in dem das Rohr 8 mit
dem grösseren
Durchmesser am Verdichterteil 2 befestigt ist. Das Rohr 8 wird
mit einem Flansch 10 auf Anschlag zusammengeschraubt und
mit Schrauben 11 am Verdichterrotor 2 befestigt.
Die Fixierung der Rohre (8, 9, 9a) kann
in anderen Ausführungsbeispielen
selbstverständlich auch
in anderer Art und Weise erfolgen, z. B. mittels Schweissen, Schrumpfen
oder Klemmen.
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Die
Wirkungsweise der thermischen Regulierung ist folgende:
Beim
Start der Gasturbine, also im kalten Zustand, muss der Rotor 1 erwärmt werden,
damit er möglichst schnell
seinen Betriebszustand erreicht. Aus diesem Grunde wird dem Dampfkreislauf
eine bestimmte Menge Dampf 15 entnommen oder beim Anfahren der
Anlage erzeugt, und am stromabwärtigen
Ende (16) des Rotors 1 in den Hohlraum 7' geleitet. Da
die beiden Rohre 8, 9 bzw. der Rotor 1 noch
kalt sind, sind die Öffnungen 13 der
Rohre 8 und 9 im Bereich der Turbine (Bereich
B, 3, oberer Teil) zueinander versetzt, während sie
sich in den Bereichen C und E, also im Verdichterteil 2 und
im Mittelteil 3 überlappen
und somit eine durchgängige Öffnung 13 bilden.
Das bedeutet, dass der Dampf 15 vom stromabwärtigen Ende
des Rotors 1 über
den Turbinenteil 4 im Rohr 9 entlangströmt und über die
in diesem Ausführungsbeispiel
sechs Öffnungen 13 in
den Bereichen C und E (siehe 1, 4 und 6)
in den Verdichterraum geleitet wird. Von dort aus durchquert der
Dampf den ganzen Rotor und wird danach z. B. zur Kühlung der
Turbinenschaufelfüsse
verwendet. Er verlässt
den Rotor 1 durch den Hohlraum 17 und gelangt
zurück
in den geschlossenen Kreislauf mit der Dampfturbine.
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Der
Rotor 1 wird nun gleichmässig erwärmt und dehnt sich aus, ebenso
die als Regulierstäbe
wirkenden Rohre 8, 9. Da die Wärmeausdehnungskoeffizienten
vom Rotor 1 und den Regulierstäben 8, 9 zwecks
effektiver Regulierung einen grossen Unterschied haben sollten,
wird als Material für
den Rotor 1 schweissbarer Stahl und für die Rohre 8, 9 z.
B. Aluminium oder Kunststoff gewählt.
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Soll
nun im warmen Zustand der Rotor 1 gekühlt werden, wird der Dampf 15 nur
in den Turbinenteil 4 geleitet, so dass er nur den Turbinenbereich kühlen muss.
Diese Regelung geschieht thermisch, da auf Grund der Wärmedehnung
der beiden Rohre 8, 9, die wegen der an unterschiedlichen
Stellen erfolgten jeweiligen Fixierung in entgegengesetzte Richtung
wirkt, die Öffnungen 13 in
den beiden Rohren 8, 9 in den Bereichen C und
E nunmehr gegeneinander versetzt sind, während im Bereich B die Öffnungen 13 übereinanderstehen,
so dass der Dampf 15 durch diese durchgehenden Öffnungen
problemlos in den Turbinenteil 4 gelangt (siehe 3,
unterer Teil).
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Es
erfolgt eine einfache thermische Regulierung des Rotors, wobei der
Dampf im Turbinenbereich zur Kühlung
z. B. der Schaufelfüsse
verwendet werden kann. Anschliessend wird er im geschlossenen Kreislauf
der Dampfturbine zurückgeführt. wird. Der
Dampf kann auch gezielt dem Gasturbinenprozess zugemischt werden,
um z. B. die Leistung zu erhöhen.
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Die
Rohre 8, 9 können
gegeneinander verdreht sein, da bei den Durchgangslöchern die
Rohre mit Nuten versehen sind. Ausserdem sind an verschiedenen,
in den Figuren nicht gezeigten Stellen noch wärmebeständige Dichtungen angeordnet,
welche auch der Stabilisierung der Rohre 8, 9 dienen.
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Da
beim Anfahren einer Kombi-Anlage häufig noch kein Dampf zur Verfügung steht,
muss eine Umschaltvariante vorgesehen werden, um die Funktion notfalls
durch ein anderes Medium, z. B. Luft zu gewährleisten. Diese Umschaltvorrichtung
befindet sich sinnvollerweise ausserhalb der Gasturbine.
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Verglichen
mit Luft werden nur geringe Mengen an Dampf benötigt, da die Wärmeübergangszahlen
weit höher
sind als bei Luft.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel,
wobei der obere Teil der Zeichnung wieder den kalten Zustand des
Rotors zeigt und der untere Teil den warmen Zustand. Es unterscheidet
sich vom ersten Ausführungsbeispiel
nur dadurch, dass das äussere
Rohr 8 nur jeweils eine Öffnung 13 im Turbinenteil 4 und
im Verdichterteil 2 und das innere Rohr 9 nur
eine Öffnung 13 im
Turbinenteil 4 aufweist, wobei im kalten Zustand nur die Öffnung 13 im
Verdichterteil 2 für
den Dampf 15 durchlässig
ist, der dann über die
Hohlräume 5 in
den Mittelteil 3 und in den Turbinenteil 4 und
schliesslich zu den nicht dargestellten Turbinenschaufeln strömt. Im warmen
Zustand (siehe unterer Teil der Zeichnung) wird durch die erfolgte Wärmedehnung
die Öffnung 13 im
Verdichterteil 2 geschlossen, während sich die Öffnungen 13 im
Turbinenteil 4 überlappen
und somit einen Durchlass für den
Dampf 15 bilden. Das am Rohr 8 befestigte Absperrglied 12 verhindert
eine Dampfströmung
im warmen Zustand in den Mittel- bzw. Verdichterteil (2, 3).
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Die
in 8 dargestellte Ausführungsvariante hat infolge
der Anpassung des Durchmessers des zylinderförmigen zentralen Hohlraumes 7 an
die Durchmesser der Rohre 8, 9 gegenüber den
oben beschriebenen Beispielen den Nachteil, dass der Dampf 15 im
Mittelteil 3 und im Verdichterteil 2 des Rotors 1 nicht
mehr weitergeleitet wird (ausser im Bereich 5h). Dieser
ist zwar z.B. durch zusätzliche Öffnungen
im Mittelteil 3 und im Verdichterteil 2 aus dem Rotor 1 abführbar, das
führt aber
zu hohen Verlusten.
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Selbstverständlich ist
die Erfindung nicht auf die hier gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie
ist auch auf andere Turbomaschinen anwendbar, beispielsweise Dampfturbinen
und Turbolader.
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- 1
- Rotor
- 2
- Verdichterteil
- 3
- Mittelteil
- 4
- Turbinenteil
- 5a-5h
- Hohlräume im Rotor
- 6
- Mittelachse
- 7,
7'
- zylinderförmiger Hohlraum
- 8
- Rohr
mit grösserem
Durchmesser als Pos. 9
- 9
- Rohr
mit kleinerem Durchmesser als Pos. 8
- 9a
- Rohr
mit grösserem
Durchmesser als Pos. 9, angeordnet in Pos. 16
- 10
- Flansch
- 11
- Schraube
- 12
- Mittel
zum Abdichten von Pos. 3 und 4
- 13
- Öffnung in
Pos. 8, 9
- 14
- Zentrierstück
- 15
- Dampf
- 16
- zylindrischer
Teil am abgasseitigen Ende von Pos. 1
- 17
- weiterer
Hohlraum in Pos. 16
- 18
- Stützen zwischen
Pos. 9a und Pos. 9
- 19
- angeschweisste
Teile an Pos. 9 und Pos. 16
- I1
- Länge von
Pos. 8
- I2
- Länge von
Pos. 9
- I3
- Länge von
Pos. 9a
- d1i
- Innendurchmesser
von Pos. 8
- d1a
- Aussendurchmesser
von Pos. 8
- d2a
- Aussendurchmesser
von Pos. 9
- d3i
- Innendurchmesser
von Pos. 9a
- dH1
- Durchmesser
von Pos. 7 im Bereich von Pos. 5a-5h
- dH2
- Durchmesser
von Pos. 7 im Bereich der letzten Turbinenscheibe bis
-
- zum
stromabwärtigen
Ende des Rotors