DE19757711A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an CarbonylverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Alkylenglykol mit
niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen, bei dem ein alkylenglykolhaltiges
Gemisch einer abschließenden Destillation unterzogen wird, wobei im alky
lenglykolhaltigen Gemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch
aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und
einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
Alkylenglykole, insbesondere Ethylenglykol, haben sich seit ihrer erstmaligen
Synthese von Wurtz (1859) zu einem Großprodukt der organischen Chemie
entwickelt, dessen Weltproduktion bei mehreren Mill. Tonnen jährlich liegt.
Ein großer Teil an Ethylenglykol wird für Frostschutzmittel verwendet, z. B.
für Automobile, Kälteanlagen, Sprinkleranlagen und dergleichen. Aufgrund
seiner niedrigen relativen Molekülmasse und seines hohen Siedepunktes ist
Ethylenglykol als Basis für Frostschutzmittel hervorragend geeignet. In
großtechnischem Maßstab werden aus Glykol durch Umsetzung mit mehr
wertigen Carbonsäuren Polyester hergestellt, die als Konstruktionswerkstoffe,
Lackrohstoffe, Weichmacher und Faserrohstoffe Anwendung finden. Hier ist
aufgrund seiner großen Bedeutung als Faserrohstoff beispielsweise der
Polyester aus Ethylenglykol und Terephthalsäure hervorzuheben.
In der Kosmetik dienen Ethylenglykol und Diethylenglykol beispielsweise als
Lösungsvermittler für wasserunlösliche Substanzen und als Feuchthaltemittel.
Durch Veresterung von Glykol mit Essigsäure lassen sich das Mono- und
Diacetat des Ethylenglykols herstellen, die beide, wie Ethylenglykol selbst,
als schwerflüchtige Lösemittel in der Lackindustrie Anwendung finden.
Die höhere Alkylenglykole finden in der Regel hauptsächlich Anwendung im
Bereich der Polyester- und Polyurethanherstellung, wobei die Bedeutung
solcher höheren Alkylenglykole hinter der wirtschaftlichen Bedeutung des
Ethylenglykols weit zurückbleibt.
Insbesondere wenn Alkylenglykole, besonders Ethylenglykol, bei der Her
stellung von Polyestern oder Polyurethanen eingesetzt werden sollen, werden
besondere Anforderungen an die Reinheit der Alkylenglykole gestellt. In der
Regel werden selbst geringe Spuren von Verunreinigungen von den Ver
arbeitern nicht toleriert.
Die Herstellung von Alkylenglykol kann nach zahlreichen Verfahren erfolgen,
beispielsweise durch Umsetzung von Dichloralkylen mit Alkalimetallhydrox
iden oder Monochlorhydroxyalkylen mit Alkalimetallhydroxiden. Solche
Verfahren haben jedoch keine großtechnische Bedeutung. In der Regel
werden Alkylenglykole großtechnisch nahezu ausschließlich aus Alkylenoxiden
hergestellt, die in einer exothermen Reaktion mit Wasser umgesetzt werden.
Die Reaktion von Ethylenoxid mit Wasser läuft bei erhöhter Temperatur in
wenigen Minuten praktisch vollständig ab. Außer durch Erhöhung der
Reaktionstemperatur kann die Reaktionsgeschwindigkeit auch durch saure oder
basische Katalysatoren beeinflußt werden.
Bei dem beschriebenen, an sich bekannten Verfahren, wird in der Regel in
speziellen Reaktoren und unter geeigneten Bedingungen das Alkylenoxid,
insbesondere Ethylenoxid, mit Wasser umgesetzt, die so erhaltene wäßrige
Lösung dann - in mehreren Stufen - aufkonzentriert und das Rohglykol
letztlich durch Fraktionierung, in der Regel durch fraktionierte Destillation,
gereinigt.
Destillationsverfahren und Apparaturen für die Reinigung von Alkylenglykol
sind in unterschiedlichster Ausführung bekannt (vgl. z. B.: Ullmanns Ency
klopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, VCH 1974, Band 8, S. 200
ff.). Meist wird hierbei in einer Reihe hintereinander geschalteter Kolonnen
gearbeitet, wobei zunächst Wasser, dann das Alkylenglykol und anschließend
die entsprechenden, höheren Glykolether kontinuierlich gewonnen werden.
Ein Verfahren zur Herstellung von Ethylenglykol wird beispielsweise in der
EP-B 0 226 799 beschrieben. Hierbei wird Ethylenoxid bei Temperaturen
zwischen 30 und 300°C für einen bestimmten Zeitraum, gegebenenfalls
unter Druck, mit Wasser in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt. Als
Katalysator wird beispielsweise ein Salz einer Carbonsäure eingesetzt, wobei
unter anderen auch Salze der Ameisensäure erwähnt werden. Bevor das so
hergestellte alkylenglykolhaltige Gemisch einer abschließenden Destillation
unterzogen wird, werden zunächst Wasser und der Katalysator entfernt.
Wie alle Alkohole lassen sich auch Alkylenglykole sowohl thermisch (Aut
oxidation) als auch katalytisch leicht oxidieren; die Produkte einer solchen
Umsetzung mit Sauerstoff - oder anderen Oxidationsmitteln - sind Aldehyde
Glykolaldehyd, Glyoxal, Formaldehyd, Acetaldehyd) sowie die korrespondie
renden Säuren.
Auch das für die Herstellung von Alkylenglykolen verwendete technische
Alkylenoxid enthält - durch seine Herstellung bedingt - Carbonylverbindun
gen. Die Anwesenheit dieser Oxidationsprodukte ist jedoch, beispielsweise
beim Einsatz der Alkylenglykole zur Herstellung von Polymeren, ausgespro
chen unerwünscht, und wird in der Regel durch detaillierte Spezifikationen
der Anwender streng limitiert.
Die Reinigung von Alkylenglykolen durch abschließende Destillation findet
wegen der hohen Siedepunkte von Alkylenglykolen, beispielsweise Ethylen
glykol, in der Regel im Vakuum statt. Da nahezu jede Destillationsanlage
in der Regel zumindest in geringem Maße den Zutritt der umgebenden
Atmosphäre in die Destillationsanlage ermöglicht, gerät so bei laufendem
Destillationsbetrieb auch atmosphärischer Sauerstoff in die Destillationsanlage
und kann dort die Bildung der o.g. Oxidationsprodukte verursachen. Gegebe
nenfalls können hierbei katalytische Prozesse an den Oberflächen der Destil
iationsanlage zusätzlich und verstärkend eine Rolle spielen. In der Folge
weist das Alkylenglykol damit einen nicht zu vernachlässigenden Gehalt an
Carbonylverbindungen auf, die zum einen schon aus den zur Herstellung des
Alkylenglykols eingesetzten Alkylenoxiden stammen können, zum anderen
jedoch auch während des Reinigungsvorgangs durch abschließende Destilla
tion, in der Destillationsanlage gebildet werden können. In der Regel zeigen
diese Carbonylverbindungen einen niedrigeren oder ähnlichen Siedepunkt wie
die Alkylenglykole, so daß die Carbonylverbindungen als Verunreinigungen
nicht im Destillationssumpf verbleiben, sondern in der Regel mit in das
gereinigte Produkt übergehen.
Dies ist jedoch aus den o.g. Gründen nicht wünschenswert. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
das es ermöglicht, alkylenglykolhaltige Gemische in einer abschließenden
Destillation zu reinigen, wobei ein möglichst geringer Anteil an Carbonylver
bindungen im gereinigten Alkylenglykol vorzufinden sein soll.
Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe, indem während der abschließen
den Destillation Ameisensäure oder Formiate im zu destillierenden, alkylen
glykolhaltigen Gemisch vorliegen.
Gegenstand der Erfindung ist damit ein Verfahren zur Gewinnung von
Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen, bei dem ein
alkylenglykolhaltiges Gemisch einer abschließenden Destillation unterzogen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der abschließenden Destillation
im alkylenglykolhaltigen Gemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein
Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure
und einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
Die vorliegende Erfindung betrifft damit ein Verfahren, mit dem sich
besonders reines Alkylenglykol, das einen besonders niedrigen Gehalt an
Carbonylverbindungen aufweist, gewinnen läßt. Es handelt sich demnach um
ein Verfahren, mit dem die Synthese des Alkylenglykols abgeschlossen wird
und das Alkylenglykol anschließend in einer Form vorliegt, in der es an
den jeweiligen Anwender, beispielsweise einen Hersteller von Polymeren,
weitergegeben werden kann.
Unter einer "abschließenden Destillation" wird demnach eine Destillation
verstanden, bei der der Alkylenglykol in einem anwendungsfertigen Zustand
gewonnen wird. Es kann sich bei der abschließenden Destillation um eine
letzte Destillation einer vorangegangenen Serie von destillativen Reinigungs
schritten handeln, es kann sich jedoch auch um die einzige, im Rahmen der
Gewinnung eines Alkylenglykols mit besonders niedrigem Gehalt an Carbo
nylverbindungen durchgeführte Destillation handeln.
Wieviele Destillationsschritte der abschließenden Destillation vorangegangen
sind, hängt in hohem Maße von dem alkylenglykolhaltigen Gemisch ab, das
dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen wird.
So ist es beispielsweise möglich, im Rahmen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens alkylenglykolhaltige Gemische zu behandeln, deren Alkylenglykol
gehalt bereits bei 99 Gew.-% und höher liegt. Hierbei ist entscheidend, daß
durch den erfindungsgemäßen Destillationsschritt eine deutliche Reduzierung
des Gehalts an Carbonylverbindungen erreicht wird.
Weiterhin sind alkylenglykolhaltige Gemische einsetzbar, deren Alkylenglykol
gehalt beispielsweise in einem Bereich von etwa 60 bis 99 Gew.-% liegt,
wie sie üblicherweise bei der Verwendung von Alkylenglykolen zur Trock
nung technischer Gase erhalten werden. Ein solches alkylenglykolhaltiges
Gemisch enthält dann üblicherweise neben dem Alkylenglykol noch weitere
Bestandteile wie Wasser, Kohlenwasserstoffe und Carbonylverbindungen. Bei
einem solchen alkylenglykolhaltigen Gemisch bietet es sich beispielsweise an,
in einem oder mehreren vorangestellten Verfahrensschritten Wasser und
Kohlenwasserstoffe aus dem alkylenglykolhaltigen Gemisch zu entfernen, bis
ein weitgehend aus Alkylenglykol bestehendes Gemisch entstanden ist, in
dem der Alkylenglykolgehalt beispielsweise etwa mehr als 99 Gew.-%
beträgt und das alkylenglykolhaltige Gemisch weitgehend wasserfrei ist. Ein
solches Gemisch kann dann der erfindungsgemäßen, abschließenden Destilla
tion unterzogen werden.
Eine weitere Gruppe von alkylenglykolhaltigen Gemischen, wie sie vor
teilhafterweise dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen werden können,
sind die meist wäßrigen, alkylenglykolhaltigen Gemische, wie sie bei der
Herstellung von Alkylenglykolen durch Hydrolyse von Alkylenoxiden erhalten
werden. Solche alkylenglykolhaltigen Gemische enthalten beispielsweise
zwischen etwa 5 und 80 Gew.-% Alkylenglykol sowie in der Regel noch
Restanteile an Ethylenoxid, höhere Alkylenglykolether, Wasser, Carbonyl
verbindungen und gegebenenfalls Katalysatoren.
Ferner enthält das alkylenglkolhaltige Gemisch Ameisensäure oder ein Formi
at oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus
Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten.
Als Formiate sind grundsätzlich alle Formiate geeignet, insbesondere eignen
sich jedoch als Formiate die Alkaliformiate, beispielsweise die Formiate des
Lithiums, Natriums oder Kaliums, oder die Ammoniumformiate, wie sie
beispielsweise aus Ameisensäure und Ammoniak oder organischen Aminen
erhältlich sind. Besonders bevorzugt sind Natriumformiat und Kaliumformiat.
Die im alkylenglykolhaltigen Gemisch bei der abschließenden Destillation
enthaltene Menge an Formiaten kann beliebig gewählt werden. Gute Erfolge
werden beispielsweise dann erzielt, wenn das alkylenglykolhaltige Gemisch
bei der abschließenden Destillation mindestens eine etwa dem stöchiome
trischen Gehalt an Carbonylverbindungen entsprechende Menge Ameisensäure
oder eines Formiats oder eines Gemischs aus zwei oder mehr Formiaten
oder eines Gemischs aus Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten
enthält. Die im abschließend zu destillierenden alkylenglykolhaltigen Gemisch
enthaltene Menge an Formiaten läßt sich vor der abschließenden Destillation
nach in der chemischen Analytik üblichen Methoden, beispielsweise mittels
Gaschromatographie, bestimmen.
Wird beispielsweise für den Gehalt an Carbonylverbindungen ein Wert von
etwa 50 ppm bestimmt (bezogen auf das gesamte alkylenglykolhaltige Ge
misch), so beträgt der Gehalt an Ameisensäure oder einem Formiat oder
einem Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder einem Gemisch aus
Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten vorteilhafterweise minde
stens etwa 50 ppm. Bei entsprechend höheren gehalten an Carbonylver
bindungen, beispielsweise etwa 100 ppm, 200 ppm, 300 ppm oder darüber,
werden vorteilhafterweise jeweils mindestens etwa 100 ppm, 200 ppm, 300
ppm oder mehr an Ameisensäure oder einem Formiat oder einem Gemisch
aus zwei oder mehr Formiaten oder einem Gemisch aus Ameisensäure und
einem oder mehreren Formiaten eingesetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Menge an
Ameisensäure oder einem Formiat oder einem Gemisch aus zwei oder mehr
Formiaten oder einem Gemisch aus Ameisensäure und einem oder mehreren
Formiaten jedoch über der Menge an Carbonylverbindungen im alkylen
glykolhaltigen Gemisch, beispielsweise bei etwa 0,1 Gew.-%, etwa 0,2
Gew.-% oder etwa 0,5 Gew.-%, oder darüber, beispielsweise etwa 0,8
Gew.-% oder etwa 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte alkylen
glykolhaltige Gemisch.
In gängigen Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykolen durch Hydrolyse
von Alkylenoxiden werden vorzugsweise Alkylenoxide der allgemeinen
Formel I eingesetzt
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und un
abhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-
Alkinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl
stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebenen
falls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen
tragen können, und die Cycloalkyl-, Aryl- und Heteroarylreste ihrerseits
noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit C1-10-Alkyl-,
Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können.
Bevorzugt eingesetzte Alkylenoxide sind beispielsweise Ethylenoxid, Propylen
oxid, Butylenoxid, Isobutylenoxid, 1,2-Butylenoxid, 2,3-Butylenoxid, Pentylen
oxid und Styroloxid, oder Gemische aus zwei oder mehr davon, wobei
Ethylenoxid, Propylenoxid oder 1,2-Butylenoxid, oder Gemische aus zwei
oder mehr davon, bevorzugt sind.
Die üblicherweise in Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykolen einsetz
baren Alkylenoxide oder Gemische aus zwei oder mehr verschiedenen
Alkylenoxiden können aus einer beliebigen Quelle oder aus verschiedenen
beliebigen Quellen stammen, d. h. nach irgendeinem beliebigen Verfahren
hergestellt worden sein. Beispielsweise läßt sich Ethylenoxid durch katalyti
sche Oxidation von Ethylen erhalten, wobei Ethylen und ein molekularen
Sauerstoff enthaltendes Gas, beispielsweise Luft, mit Sauerstoff angereicherte
Luft oder reiner Sauerstoff, in der Gasphase an einem silberhaltigen Kataly
sator zur Reaktion gebracht werden.
Das bei der Herstellung von Alkylenglykol üblicherweise einsetzbare Alky
lenoxid oder das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden
wird vorzugsweise in reiner Form eingesetzt. Das heißt, daß das eingesetzte
Alkylenoxid oder die eingesetzten Alkylenoxide im wesentlichen frei von
Verunreinigungen sind, und damit im wesentlichen 100% des Alkylenoxids,
oder des Gemischs aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, enthal
ten. Es ist jedoch ebenfalls möglich, gegebenenfalls unter Inkaufnahme
geringerer Ausbeuten oder geringerer Selektivität, oder beidem, eine techni
sche Qualität an Alkylenoxid einzusetzen, die noch Verunreinigungen enthält,
wie sie üblicherweise vor der Aufreinigung des Alkylenoxids nach der
Herstellung vorliegen.
Üblicherweise bei der Herstellung von Alkylenglykolen eingesetztes Wasser
kann aus unterschiedlichsten Quellen stammen und muß in Bezug auf seine
Reinheit keine besonderen Bedingungen erfüllen. Geeignet ist beispielsweise
Frischwasser, wie es in der Regel aus Brauchwasseraufbereitungsanlagen oder
beispielsweise von Wasserwerken erhältlich ist, Wasser, das einem Ionenaus
tauschverfahren unterzogen wurde, Wasserdampfkondensat, sowie üblicherwei
se bei unter Wasserabspaltung verlaufenden chemischen Reaktionen erhältli
ches Reaktionswasser.
In der Regel wird bei der Herstellung von Alkylenglykolen ein Gewichts
verhältnis von Wasser zur Alkylenoxidgruppen-tragenden Verbindungen von
etwa 1 bis 20 eingehalten. Bevorzugt ist es, wenn das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu Alkylenoxidgruppen tragenden Verbindungen größer als 1
und kleiner als etwa 10, insbesondere kleiner als etwa 7,6 ist, und beson
ders bevorzugt etwa 1,5 bis etwa 4,5 beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Alkylenglykol mit
einem niedrigen Gehalt an Carbonylverbindungen läßt sich prinzipiell auf
unterschiedlichste alkylenglykolhaltige Gemische anwenden, unabhängig davon,
aus welcher Quelle sie stammen. So können beispielsweise alkylenglykolhalti
ge Gemische eingesetzt werden, wie sie als Produktgemische bei der Her
stellung von Alkylenglykolen durch Hydrolyse von Alkylenoxiden mit oder
ohne Zuhilfenahme unterschiedlicher Katalysatorsysteme anfallen.
Werden Alkylenglykole durch wäßrige Hydrolyse von Alkylenoxiden ohne
Zusatz von Katalysatoren hergestellt, so geschieht dies beispielsweise unter
erhöhtem Druck und unter erhöhter Temperatur.
Werden Katalysatoren eingesetzt, so handelt es sich insbesondere um wasser
lösliche anorganische oder gegebenenfalls organische Basen. Zu den an
organischen Basen zählen beispielsweise die Hydroxide, Carbonate, Hydro
gencarbonate oder Oxide der Alkali- und Erdalkalimetalle. Insbesondere sind
dies die Hydroxide, Carbonate und Hydrogencarbonate des Lithiums, Natri
ums, Kaliums, Rubidiums, Cäsiums, Bariums und Calciums, wobei die
Hydroxide des Natriums und des Kaliums besonders bevorzugt eingesetzt
werden.
Weiterhin können als Katalysatoren beispielsweise Alkalimetallformiate oder
Gemische aus zwei oder mehr Alkalimetallformiaten eingesetzt werden. Als
Alkalimetalle sind im Rahmen des vorliegenden Verfahrens alle Alkalimetalle
geeignet, d. h. Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium, wobei
Natrium und Kalium üblicherweise bevorzugt sind.
Ebenfalls als Katalysatoren einsetzbar sind die Hydroxide oder Oxide der
genannten Alkalimetalle.
Ebenfalls als Katalysator einsetzbar sind Alkalimetallcarbonate oder Gemische
aus zwei oder mehr Alkalimetallcarbonaten oder Alkalimetallbicarbonate oder
Gemische aus zwei oder mehr Alkalimetallbicarbonaten, wobei die bereits
genannten Alkalimetalle, insbesondere Natrium und Kalium, eingesetzt
werden. Es ist weiterhin möglich, Katalysatorgemische der genannten Alkali
metallcarbonate und Alkalimetallbicarbonate einzusetzen, insbesondere Gemi
sche, bei denen der Anteil an Alkalimetallbicarbonaten im Gemisch über
wiegt, also größer als 1 ist. Insbesondere sind hierbei solche Gemische
bevorzugt, bei denen das Gewichtsverhältnis von Alkalibicarbonat zu Alkali
carbonat etwa 1,1 bis etwa 10 beträgt.
Die genannten Katalysatoren sind einzeln oder im Gemisch untereinander
einzusetzen. So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, wenn als Katalysator
ein Formiat eingesetzt wird, zur ,Anhebung des pH-Wertes auf Werte von
8,1 oder mehr, beispielsweise 9, 10 oder 11, dem Formiat ein Alkalimetall
shydroxid zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes zuzusetzen.
Der Gewichtsanteil des Katalysators beträgt in solchen Verfahren üblicherwei
se, bezogen auf die Massensumme aus Wasser und Alkylenoxid oder das
Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, zwischen etwa
1 und etwa 50 Gew.-%. Vorzugsweise liegt der Gewichtsanteil an basischem
Katalysator am Reaktionsgemisch, bezogen auf die Massensumme aus Wasser
und Alkylenoxid oder das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen
Alkylenoxiden, bei mehr als etwa 2 Gew.-%, besonders bevorzugt bei mehr
als etwa 5 Gew.-%, beispielsweise bei etwa 6 Gew.-%, 10 Gew.-%, 15
Gew.-% oder 20 Gew.-%, oder darüber.
Die Reaktionstemperatur bei der Herstellung der Alkylenoxide liegt in der
Regel zwischen etwa 50 und etwa 250°C, vorzugsweise zwischen etwa 80
und etwa 150°C, wobei Temperaturen von beispielsweise 90°C, 100°C,
110°C oder 120°C bevorzugt werden. Die Reaktionsdauer kann, beispiels
weise in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur und der Menge des
eingesetzten basischen Katalysators, in breiten Bereichen variiert werden.
Eine Untergrenze für die Reaktionszeit liegt beispielsweise bei etwa 0,5 h,
in der Regel sollte jedoch eine untere Grenze der Reaktionsdauer von etwa
1 h oder 2 h eingehalten werden. Als Obergrenze sollte aus verfahrens
ökonomischen Gründen beispielsweise eine Reaktionsdauer von etwa 10 h
gelten, wobei diese Zeit ggf. noch verlängerbar ist. Gute Ergebnisse lassen
sich beispielsweise bei Reaktionsdauern von zwischen etwa 3 h und etwa 6
h, insbesondere bei etwa 4 h bis etwa 5 h erzielen.
Eine Zugabe von Kohlendioxid kann bei der Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens erfolgen, ist aber in der Regel nicht notwendig. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ohne externe Zugabe
von Kohlendioxid gearbeitet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Anwesenheit von Kohlendioxid weitgehend ausge
schlossen, d. h., der Anteil an Kohlendioxid im gesamten Reaktionsgemisch
liegt bei weniger als 0,1 mmol/mol Alkylenoxidgruppen vorzugsweise unter
0,01 mmol/mol Alkylenoxidgruppen.
Die Reaktionsführung kann isotherm erfolgen, es ist jedoch ebenfalls im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, eine adiabatische Reak
tionsführung durchzuführen. Hierbei kann die Reaktionstemperatur im Verlauf
der Umsetzung einen Gradienten durchlaufen, wobei zu Beginn eine Reak
tionstemperatur von zwischen etwa 80 und etwa 120°C und am Ende der
Reaktion eine Reaktionstemperatur von etwa 160 bis etwa 210°C herrscht.
Der während der Reaktion herrschende Druck kann ebenfalls in weiten
Grenzen variieren. Es ist möglich, die Reaktion bei Umgebungsdruck, d. h.,
in der Regel bei etwa 1 bar durchzuführen, sofern die Siedepunkte der im
Reaktionsgemisch vorliegenden Reaktionsteilnehmer dies zulassen. In der
Regel wird es jedoch so sein, daß die Reaktion unter erhöhtem Druck
durchgeführt wird, d. h., bei einem Druck von mehr als etwa 1 bar bis zu
etwa 10 bar, beispielsweise bei etwa 2, etwa 4, etwa 6, oder etwa 8 bar.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt üblicherweise
entweder im Batch-Verfahren oder in kontinuierlicher Fahrweise.
Beim Batch-Verfahren wird in geschlossener Apparatur gearbeitet, wobei
Wasser und der basische Katalysator in beliebiger Reihenfolge vorgelegt
werden und anschließend, gegebenenfalls nachdem das Wasser/Katalysator-
Gemisch auf die Reaktionstemperatur gebracht wurde, das Alkylenoxid, oder
das Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenoxiden, zugegeben
wird. Die Zugabe gasförmiger Alkylenoxide erfolgt in der Regel durch eine
entsprechende Gaszuführung, so daß das Reaktionsgemisch gegebenenfalls
während der Reaktion unter Druck steht. Wenn flüssige oder feste Alkylen
oxide im Sinne der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden sollen, so
erfolgt die Zugabe zum Reaktionsgemisch in der Regel zusammen mit dem
Wasser und dem basischen Katalysator, wobei die Reihenfolge der Zugabe
im Einzelnen keine Rolle spielt.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren in kontinuierlicher Fahrweise durch
geführt, so geschieht dies zweckmäßigerweise in einem Rohrreaktor. Die
Reaktionsführung kann auch hier isotherm oder isobar oder adiabatisch
erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Alkylenglykol mit
einem niedrigen Gehalt an Carbonylverbindungen läßt sich vorteilhafterweise
in Verbindung mit einem Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol
anwenden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist damit auch ein Verfahren zur
Herstellung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindun
gen, bei dem ein Reaktionsgemisch enthaltend ein Alkylenoxid der allgemei
nen Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und un
abhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-
Alkinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl
stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebe
nenfalls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle
Gruppen tragen können, und die Cycloalkyl-, Aryl- und Heteroarylreste
ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit
C1-10-Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, sowie Wasser und gegebenen falls einen Katalysator, zur Reaktion gebracht wird, wobei sich ein alkylen glykolhaltiges Produktgemisch bildet, welches anschließend einer abschließen den Destillation unterworfen wird, wobei während der abschließenden Destil lation zur Gewinnung eines Alkylenglykols mit niedrigem Gehalt an Carbo nylverbindungen im Produktgemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, sowie Wasser und gegebenen falls einen Katalysator, zur Reaktion gebracht wird, wobei sich ein alkylen glykolhaltiges Produktgemisch bildet, welches anschließend einer abschließen den Destillation unterworfen wird, wobei während der abschließenden Destil lation zur Gewinnung eines Alkylenglykols mit niedrigem Gehalt an Carbo nylverbindungen im Produktgemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Alkylenglykols mit
einem niedrigen Gehalt an Carbonylverbindungen kann ohne Katalysator
gearbeitet werden, vorteilhafterweise wird jedoch einer der oben genannten
Katalysatoren eingesetzt. Es ist besonders bevorzugt, wenn das Reaktions
gemisch einen basischen Katalysator enthält. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform enthält das Reaktionsgemisch als basischen Katalysator mindestens
eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe enthaltend Alkalihydroxide,
Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate, Alkaliformiate, Ammoniumformiate,
tertiäre Amine oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon.
Vorteilhafte Ergebnisse ergeben sich beispielsweise dann, wenn bereits bei
der Herstellung des Alkylenglykols mit einem Katalysator gearbeitet wird,
der wenigstens anteilig Ameisensäure oder ein Formiat, oder ein Gemisch
aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und
einem oder mehr Formiaten enthält.
Die abschließende Destillation erfolgt vorzugsweise bei einem Druck von
weniger als 500 mbar, besonders bevorzugt bei einem Druck von weniger
als 200 mbar und darunter. Beispielsweise können dies Drücke von 100
mbar, 50 mbar oder weniger sein, beispielsweise 30 mbar, 20 mbar oder
weniger.
In Abhängigkeit vom Siedepunkt des Alkylenglykols oder der in einem
Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Alkylenglykolen enthaltenden
einzelnen, zu trennenden Alkylenglykole, kann beispielsweise bei unterschied
lichen Sumpftemperaturen gearbeitet werden, die selbstverständlich im Zu
sammenhang mit dem jeweils herrschenden Druck stehen. Vorteilhafte
Ergebnisse lassen sich dann erzielen, wenn beispielsweise bei einer Sumpf
temperatur von mindestens etwa 120°C gearbeitet wird. Wird beispielsweise
ein niederes Alkylenglykol, mit bis zu 4 C-Atomen, abschließend destilliert,
so ist es vorteilhaft, bei einer Sumpftemperatur von etwa 140 bis etwa 160°C
und einem Druck von etwa 120 bis etwa 210 mbar zu arbeiten.
In ihrer allgemeinen Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung von Ameisensäure oder eines Formiats oder eines Gemisches
aus zwei oder mehr Formiaten oder eines Gemisches aus Ameisensäure und
einem oder mehreren Formiaten zur Unterdrückung der Bildung von Carbo
nylverbindungen in Verfahren zur Gewinnung oder Herstellung Alkylenglykol
mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen, sowie die Verwendung von
Ameisensäure oder eines Formiats oder eines Gemisches aus zwei oder mehr
Formiaten oder eines Gemisches aus Ameisensäure und einem oder mehreren
Formiaten zur Unterdrückung der Bildung von Carbonylverbindungen wäh
rend der destillativen Reinigung von alkylenglykolhaltigen Gemischen.
Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele erläutert, die jedoch keine
beschränkende Wirkung entfalten.
In einer einfachen Destillationsapparatur, bestehend aus Siedeblase, Claisen-
Aufsatz, absteigendem Kühler mit Vakuumvorsatz wurde Ethylenglykol bei
ca. 150°C Sumpftemperatur, und ca. 140°C Übergangstemperatur im
Vakuum bei 160 bis 170 mbar destilliert, wobei am Schluß ein Restsumpf
von etwa 5% des Einsatzproduktes verblieb.
Die Destillation wurde mit und ohne erfindungsgemäßem Zusatz von Amei
sensäuresalzen zum zu destillierenden Glykol durchgeführt; der Gehalt an
Aldehyd vor und nach der Destillation wurde analytisch bestimmt, und zwar
nach der bekannten Methode der Oximtitration, die den Gesamtgehalt an
Aldehyd (frei und acetalisch gebunden) ergibt.
Das eingesetzte Glykol hatte einen Aldehydgehalt (berechnet als Acetaldehyd)
von 55 ppm. Nach Destillation ohne Zusatz war der Aldehydgehalt im
Destillat unverändert gegenüber dem Einsatzprodukt.
Ein Zusatz von 0,5 Gew.-% Kaliumformiat zum Einsatzprodukt ergab ein
Destillat mit 16 ppm Gesamtaldehyd, mit 0,5% Ammoniumformiat wurden
11 ppm erreicht.
Claims (10)
1. Verfahren zur Gewinnung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an
Carbonylverbindungen, bei dem ein alkylenglykolhaltiges Gemisch einer
abschließenden Destillation unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß während der abschließenden Destillation im alkylenglykolhaltigen
Gemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch aus zwei
oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und einem
oder mehreren Formiaten vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das alkylen
glykolhaltige Gemisch einen Wassergehalt von weniger als 200 ppm
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
alkylenglykolhaltige Gemisch mindestens eine dem stöchiometrischen
Gehalt an Carbonylverbindungen entsprechende Menge Ameisensäure
oder eines Formiats oder eines Gemischs aus zwei oder mehr Formiaten
oder eines Gemischs aus Ameisensäure und einem oder mehreren For
miaten enthält.
4. Verfahren zur Herstellung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an
Carbonylverbindungen, bei dem ein Reaktionsgemisch enthaltend ein
Alkylenoxid der allgemeinen Formel I
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-Alkinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebenenfalls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen tragen können, und die Cycloal kyl-, Aryl- und Heteroarylreste ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit C1-10-Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, sowie Wasser und gege benenfalls einen Katalysator, zur Reaktion gebracht wird, wobei sich ein alkylenglykolhaltiges Produktgemisch bildet, welches anschließend einer abschließenden Destillation unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der abschließenden Destillation zur Gewinnung eines Alkylenglykols mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen im Produktgemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils gleich oder verschieden sind und unabhängig voneinander für Wasserstoff, C1-10-Alkyl, C2-10-Alkenyl, C2-10-Alkinyl, C3-10-Cycloalkyl, C3-10-Cycloalkenyl, C6-12-Aryl oder Heteroaryl stehen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylreste linear oder gegebenenfalls verzweigt sein können und ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen tragen können, und die Cycloal kyl-, Aryl- und Heteroarylreste ihrerseits noch weitere funktionelle Gruppen tragen können oder mit C1-10-Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl oder Arylresten substituiert sein können,
oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, sowie Wasser und gege benenfalls einen Katalysator, zur Reaktion gebracht wird, wobei sich ein alkylenglykolhaltiges Produktgemisch bildet, welches anschließend einer abschließenden Destillation unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der abschließenden Destillation zur Gewinnung eines Alkylenglykols mit niedrigem Gehalt an Carbonylverbindungen im Produktgemisch Ameisensäure oder ein Formiat oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Formiaten oder ein Gemisch aus Ameisensäure und einem oder mehreren Formiaten vorliegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions
gemisch einen basischen Katalysator enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als
basischer Katalysator mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der
Gruppe enthaltend Alkalihydroxyde, Alkalicarbonate, Alkalihydrogen
carbonate, Alkaliformiate, Ammoniumformiate, tertiäre Amine oder ein
Gemisch aus zwei oder mehr davon, im Reaktionsgemisch enthalten ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die abschließende Destillation bei einem Druck von weniger als 500
mbar insbesondere bei weniger als 200 mbar erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die abschließende Destillation bei einer Sumpftemperatur von minde
stens 120°C erfolgt.
9. Verwendung von Ameisensäure oder eines Formiats oder eines Gemi
sches aus zwei oder mehr Formiaten oder eines Gemisches aus Amei
sensäure und einem oder mehreren Formiaten zur Unterdrückung der
Bildung von Carbonylverbindungen in Verfahren zur Gewinnung oder
Herstellung von Alkylenglykol mit niedrigem Gehalt an Carbonylver
bindungen.
10. Verwendung von Ameisensäure oder eines Formiats oder eines Gemi
sches aus zwei oder mehr Formiaten oder eines Gemisches aus Amei
sensäure und einem oder mehreren Formiaten zur Unterdrückung der
Bildung von Carbonylverbindungen während der destillativen Reinigung
von alkylenglykolhaltigen Gemischen.
Priority Applications (8)
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