DE19755767C2 - Gehäuse mit Steckereinheit - Google Patents
Gehäuse mit SteckereinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einer Steckereinheit für eine
elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppe gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Bisher wurden elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen in Gehäuse mit
integriertem Stecker montiert. Hierbei besteht Gehäuse und Stecker aus
einem Teil. Diese Gehäuse sind aus einem nicht leitfähigen, harten, ge
gebenenfalls glasgefüllten Kunststoff auf Thermoplastbasis. In diese Ge
häuse werden beim Herstellungsprozeß, das in der Regel auf der Spritz
gußtechnik basiert, Metallstifte mit eingegossen. Diese dienen auf der
Außenseite des Gehäuses als Steckerstifte, die an den Kabelbaum des
Kraftfahrzeugs angesteckt werden können, und auf der Innenseite des
Gehäuses als Kontaktstifte zum Kontaktieren, insbesondere Anlöten, der
elektronischen Schaltung. Diese Gehäuse mit integriertem Stecker sind
innen hohl. In diesem Hohlraum wird die elektronische Baugruppe me
chanisch montiert und mit den Steckerstiften elektrisch kontaktiert. Zum
Schutz der Baugruppe vor Umwelteinflüssen wird das Gehäuse mit einem
Deckel aus Kunststoff verschlossen.
Bei neueren Generationen von elektronischen Kraftfahrzeug-Baugruppen
wird eine Abschirmung gegen elektrische Felder, die durch z. B. Zündfun
ken, Autotelefone oder Hochspannungsleitungen erzeugt werden und die
Funktionsweise der elektronischen Baugruppe gefährden, gefordert. Hier
wird in das Kunststoffgehäuse zusätzlich z. B. ein Metallbecher eingelegt,
der mit der Masse der Elektronik verbunden wird. Eine weitere Schutz
maßnahme gegen elektrische Felder ist der Einsatz von metallbeschich
teten Kunststoffgehäusen.
Die DE 44 29 983 C1 offenbart ein elektronisches Gerät für ein Kraftfahr
zeug, das einen Tragekörper und eine Leiterplatte umschließt. Dabei ist
mindestens ein Teil mit dem Gehäuse und mit der Leiterplatte verbunden.
Des weiteren weist der Tragekörper Einzugshaken auf an denen entlang
das Gehäuse beim Verbinden geführt wird. Hierbei werden Schaltungs
teile die eine elektrische Verbindung nach außerhalb des Gerätes ausbil
den, wie z. B. Steckerstifte oder Steckerbuchsen, auf der Leiterplatte auf
gebracht. Diese werden mit der Leiterplatte mechanisch und elektrisch
befestigt. Diese Steckervorrichtung ist so ausgebildet, daß sie ein eigen
ständiges Gehäuseteil darstellt, welches z. B. mit weiteren Gehäuseteilen
auf einfache Weise verrastet wird.
Die DE 39 36 906 A1 offenbart ein Gehäuse für Kfz-Elektronik. Dieses
Gehäuse besteht aus einem Rahmen und Trägerplatten, die in den Rah
men eingespreizt werden. Im Innern des Gehäuses befindet sich eine fle
xible Leiterplatte, an der sich die Elektronikbauteile befinden. In einem
Ausführungsbeispiel dieser Veröffentlichung wird ein Stecker in eine noch
nicht montierte Trägerplatte eingespreizt. Dann wird der Stecker mit der
flexiblen Leiterplatte verbunden. Zum Schluß wird dann die Trägerplatte
mitsamt Stecker in den Träger eingespreizt.
Die DE 42 21 137 A1 offenbart ein Gehäuse mit einem Fenster zur Auf
nahme eines Steckers. Hierbei wird zuerst der Stecker an der Leiterplatte
befestigt und in das Gehäuseinnere gelegt. Der Stecker wird dann vom
Innern des Gehäuses durch das Fenster geschoben, so daß ein Teil des
Steckers nach außen ragt. Der Stecker wird dann am Gehäuse fixiert.
Nachteilig bei diesen Aufbauten sind die hohen Kosten bzw. die aufwen
dige Montage des Steckers. Diese ergeben sich daraus, daß z. B. viele
verschiedene Varianten ein und derselben Baugruppe aufgebaut und ge
lagert werden müssen. Die Ursache liegt in den unterschiedlichen Stec
kereinheiten, die fester Bestandteil des Gehäuses sind. Für jeden Kraft
fahrzeugtyp wird eine andere Steckervariante benötigt und für jede Stec
kervariante wird ein anderes Gehäuse bzw. Gehäuseteil benötigt, obwohl
der Gehäuseinhalt identisch ist. Auch erfordert es einen hohen Aufwand
den Stecker zuerst an einer Leiterplatte zu montieren und dann erst am
Gehäuse zu befestigen bzw. den Stecker zuerst an einem nicht montier
ten Gehäuseteil zu befestigen, dann der Leiterplatte anzuschließen und
letztendlich das Gehäuseteil mit dem Stecker mit dem restlichen Gehäuse
zu verbinden.
Bekannt sind auch Gehäuse aus Aluminium-Druckguß, durch die eine auf
die Leiterplatte aufgelötete Steckereinheit nach außen geführt wird.
Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Steckereinheit nicht fest mit dem
Gehäuse verbunden ist. Das Gehäuse ist nicht dicht verschlossen und die
Verbindung der Steckereinheit nicht stabil.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei Kraftfahrzeug-
Baugruppen die Gehäusevielfalt zu reduzieren ohne die Dichtigkeit und
Stabilität zu beeinflussen und einen kostengünstigen und einfachen Auf
bau zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzei
chen des Patentanspruches 1 gelöst. Hierbei befindet sich im Gehäuse
ein Fenster, in die eine separate Steckereinheit von außen eingebracht
und die Steckereinheit durch einen Formschluß mit dem Gehäuse ver
bunden wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in der Reduzierung der Va
rianten. Es wird nur noch ein Gehäuse benötigt, in das nachträglich die
Steckereinheit eingesetzt und durch einen Formschluß fixiert wird. Da
durch können alle Anforderungen bezüglich Steckervarianten mit ein und
demselben Gehäuse ohne Mehraufwand realisiert werden. Auch kann für
verschiedene elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen, die in verschiede
nen Gehäusen eingebaut sind, ein und derselbe Stecker verwendet wer
den. Dadurch können weitere Gehäusevarianten entfallen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Hierbei kann der Formschluß als fester oder drehbarer Rastverschluß
ausgebildet sein. Das Gehäuse kann gleichfalls ganz oder teilweise aus
Metall oder leitendem Kunststoff bestehen. Weiterhin kann die Stec
kereinheit mit der elektronischen Baugruppe elektrisch leitend verbunden
werden und zusätzlich beim Vergießen der elektronischen Baugruppe mit
dem Gehäuse einen weiteren Kraftschluß bilden. Dabei wird gleichzeitig
das Gehäuse mit der Steckereinheit abgedichtet.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Zu
sammenhang mit zwei Zeichnung dargestellt und erläutert werden.
Fig. 1: Erfindungsgemäßes Gehäuse mit einer Steckereinheit im offe
nen Zustand.
Fig. 2: Erfindungsgemäßes Gehäuse mit einer Steckereinheit im ver
schlossenen Zustand.
Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 1 im offenen Zustand, in dem sich eine elek
tronische Baugruppe 8 befindet. Deckel 3 und Steckereinheit 4 sind noch
nicht am Gehäuse 1 angebracht. Bei dieser Baugruppe kann es sich um
einen sicherheitsrelevanten elektronischen Aufbau handeln, wie bei
spielsweise ein ABS-System, eine Airbagansteuerung mit Beschleuni
gungssensoren, eine Fahrwerkregelung oder andere Steuerbaugruppen.
Die Baugruppe 8 wiederum besteht aus einzelnen Bauteilen und einer
Leiterplatte oder einem anderen Träger, auf welcher die Bauteile montiert
sind. In dem Träger befinden sich die Anschlüsse 12 zur Kontaktierung
der Steckerstifte 8 aus der Steckereinheit 4. Zur Aufnahme der Stec
kereinheit 4 weist das Gehäuse ein Fenster 5 auf. An diesem
Fenster und am Anschlußbereich der Steckereinheit befinden
sich Vorrichtungen 6 zur Bildung eines Formschlusses zwischen Gehäuse
und Steckereinheit. In diesem Anwendungsbeispiel ist der Formschluß als
sogenannter "Snap-In"-Rastverschluß 6 ausgebildet. Bestandteile des
Snap-In-Verschlusses sind Aussparungen 6 in dem Fenster 5 und
Krallen 6 in der Steckereinheit 4. Beim Einführen der Steckereinheit 4 in
das Fenster 5 rasten die Krallen in die Aussparungen, wodurch
das Gehäuse 1 und die Steckereinheit 4 zuverlässig miteinander verbun
den werden. Gleichzeitig werden die Steckerstifte in die Anschlußvorrich
tung 12 im Träger der Baugruppe 9 eingeführt und kontaktiert. Nach dem
Anlöten der Steckerstifte 8 an den Träger kann die Baugruppe vergossen
werden. An der Steckereinheit 4 ist im Bereich der Fläche, an der sich
Steckereinheit 4 und Träger der Baugruppe 8 berühren oder sehr nahe
beieinander liegen, eine Kerbe 7 angebracht. Diese Kerbe 7 dient dazu,
daß zusätzlich zum Rastverschluß 6 ein weiterer Kraftschluß ermöglicht
wird. Auch kann durch diese Kerbe 7 das Gehäuse 1 an dem Fenster 5
abgedichtet werden, da der abgebildete Rastverschluß 6 dies allein nicht
bewirken kann. Wird beim Vergießen der Baugruppe 9 als Vergußmasse
2 Epoxydharz verwendet, so läuft dieser beim Einfüllen auch hinter den
Träger in das Fenster 5, in der sich der Stecker 4 befindet.
Dies wird in der Fig. 2 dargestellt. In dieser Abbildung wird das Gehäuse
im verschlossenen Zustand dargestellt. Hier befindet sich die Verguß
masse 2 im Gehäuseinnern 10 und die Steckereinheit 4 in dem
Fenster 5. Des weiteren ist der Rastverschluß 6 eingerastet und die Stec
kerstifte 8 kontaktiert. Alle luftgefüllten Zwischenräume und damit auch die
Kerbe 7 sind mit der Vergußmasse 2 gefüllt. Die Kerbe 7 kann z. B. wie
eine Fase an einer Lochkante ausgebildet sein. Von Bedeutung ist hierbei
nur, daß nach der Aushärtung des Epoxydharzes ein fester und dichter
Kraftschluß zwischen Stecker, Epoxydharz und Gehäuse entsteht. Bei der
Kerbe 7 kann es sich auch um eine andere Vorrichtung handeln, die auch
ohne einen anderen Formschluß nach dem Verguß nicht mehr vom festen
Epoxydharz entfernt werden kann. Dabei ist es unwesentlich, ob die Vor
richtung konvex oder konkav ausgebildet ist. Eine Entfernung der Stec
kereinheit 4 aus dem Gehäuse 1 ist dann unmöglich. Die Zwischenräume
im überlappenden Stecker und Gehäusebereich sind mit Epoxydharz ge
füllt und damit gegen schädliche Umwelteinflüsse abgedichtet. Nach dem
Einfüllen der Vergußmasse 2 in das Gehäuseinnere 10 kann der Deckel 3
auf das Gehäuse 1 gesetzt werden und die Öffnung fest und dicht ver
schließen, die zum Einbringen der elektronischen Baugruppe und zum
Vergießen benötigt wird. Zum Schluß kann das Gehäuse 1 mit Stec
kereinheit 4 an den Montagelöchern 11 am Kraftfahrzeug befestigt und an
der Steckereinheit 4 elektrisch an den Kabelbaum des Kraftfahrzeugs an
geschlossen werden. Das Gehäuse 1 kann sowohl aus isolierendem
Kunststoff sein oder bei hohen Anforderungen, bezüglich der Abschir
mung von elektrischen Feldern, aus leitendem Kunststoff, einem metall
beschichteten Kunststoff oder ganz aus Metall. Die Oberfläche der Stec
kereinheit 4 wird zweckmäßigerweise immer aus Kunststoff sein. Beim
Einsatz in ein Metallgehäuse erweist sich dies als besonders günstig, da
gleichzeitig eine isolierende Wirkung am Übergang zwischen Gehäuse
und der Steckereinheit erzielt wird und nur die Signale von der Baugruppe
im Innern des Gehäuses über die Steckerstifte nach außen transportiert
werden. Die Gehäuseform 1 ist unabhängig vom verwendeten Stecker.
Die einzige Voraussetzung für das Gehäuse 1 besteht darin, daß das
Fenster 5 zur Aufnahme des Steckers passend zum Stecker 4 sein muß und
der Teil des Rastverschlusses 6 an dem Fenster 5 zum anderen
Teil des Rastverschlusses 6 an der Steckereinheit 4 paßt. Bei diesem
Aufbau spielt es beispielsweise für das Gehäuse 1 keine Rolle mehr, wie
groß die Steckereinheit 4 ist, wie sie ausgerichtet ist, wieviel Steckerstifte
bzw. Pole die Steckereinheit beinhaltet, wie groß der Abstand zwischen
den Polen ist, wo und wie die Pole angeordnet sind oder welche Farbe die
Steckereinheit aufweist. In ein und dasselbe Gehäuse, welches immer die
gleiche Baugruppe beinhaltet und damit immer den gleichen Zweck erfüllt,
können verschiedene Steckereinheiten eingelegt werden. Jedoch können
gleiche Steckereinheiten auch für verschiedene Baugruppen, die aus
Platzgründen in unterschiedlichen Gehäusen montiert sind, verwendet
werden. Hierzu müssen die Gehäuse nur die gleiche Öffnung bzw. den
gleichen Formschluß zur Aufnahme des Steckers aufweisen. Dadurch
kann die Variantenvielfalt stark eingeschränkt und die Lager- und Monta
gekosten gesenkt werden.
Claims (7)
1. Gehäuse mit Steckereinheit (4) bestehend aus mehreren Gehäusetei
len (1, 3) zur Aufnahme einer elektronischen Baugruppe, insbesondere
eine elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppe, dadurch gekennzeich
net, daß
- - mindestens ein Gehäuseteil (1, 3) ein Fenster (5) aufweist und
- - die Steckereinheit (4) nach dem Bestücken des Gehäuses mit der Baugruppe nachträglich in das Fenster (5) von außen eingesetzt wird und
- - durch einen Formschluß (6) mechanisch mit dem Gehäuse (1) und elektronisch mit der darin befindlichen Baugruppe verbunden wird.
2. Gehäuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Formschluß (6) ein Rastverschluß ist.
3. Gehäuse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rastverschluß (6) durch Eindrehen der Steckereinheit (4) in
dem Fenster (5) geschlossen wird.
4. Gehäuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fenster (5), in das die Steckereinheit (4) eingesetzt wird, und die
Steckereinheit selbst eckig ist.
5. Gehäuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (1) ganz oder teilweise aus Metall oder einem leitfähigen
Kunststoff besteht und die Steckereinheit (4) an den Stellen, an denen
sie das Gehäuse berührt, aus Kunststoff oder einem anderen isolieren
den Material gebildet ist.
6. Gehäuse (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steckereinheit (4) Steckerstifte (8) aufweist
und die Komponenten der elektronischen Baugruppe (9) im Gehäuse
(1) auf einen Träger, insbesondere eine Leiterplatte montiert sind, und
die Steckerstifte (8) auf dem Träger kontaktiert werden.
7. Gehäuse (1) mit Steckereinheit (4) nach einem der vorangegangenen
Patentansprüche, wobei das Gehäuse (1) mit der Steckereinrichtung
(4) durch eine zuerst flüssige Vergußmasse (2) oder Klebstoff vergos
sen und die Vergußmasse (2) oder der Kleber später ausgehärtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steckereinheit (4) eine Vorrichtung,
insbesondere eine Kerbe (7) aufweist, die beim Vergießen aufgefüllt
oder umhüllt wird, wodurch die Verbindung zwischen Gehäuse (1) und
Steckereinheit (4) verstärkt und abgedichtet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TEMIC TELEFUNKEN MICROELECTRONIC GMBH, 90411 NUERN |
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTI TEMIC MICROELECTRONIC GMBH, 90411 NUERNBERG, |
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R071 | Expiry of right |