DE19751011C2 - Nähmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Zum Nähen großer, voluminöser Werkstücke, wie Matratzen, Matten,
Laminarblöcken oder ähnlichem ist aus DE 34 48 316 C2 eine Nähmaschine
bekannt. Hier wird eine Nadel translatorisch durch das Nähgut geführt und, wenn die
Nadel das Nähgut durchdrungen hat, mit einem Aufwickelmechanismus ein Faden
um die Nadel gelegt, welchen diese übernimmt und an die Nähgutoberseite
befördert, um letztlich durch Verschlingung mit den Schlingen vorangegangener
Stiche eine Naht zu erzeugen. Damit die Nadel den um sie herum gelegten Faden
übernehmen kann, besitzt sie in der Nähe der Spitze eine Ausnehmung, in die der
Faden eingeführt und wieder herausgezogen werden kann. Neben dem
beträchtlichen konstruktiven und mechanischen Aufwand haftet dieser Nähmaschine
vor allem der Mangel an, dass die verarbeitbare Größe des Werkstückes von der
Maschine, insbesondere vom Maschinengestell begrenzt wird.
Aus DE 41 02 840 C1 ist eine andere Nähmaschine bekannt, die mit einem
Manipulator in Form eines Roboterarmes entlang der vorgesehenen Naht zweier
oder mehrerer das Werkstück bildende zu verbindender Zuschnitteile geführt wird.
Hier ist durch die Nähmaschine zwar keine Einschränkung der Größe des
Werkstückes gegeben, aber die Naht kann nur in unmittelbarer Nähe der
Schnittkante der Zuschnitte erzeugt werden, da die Maschine nur über einen
geringen Durchgangsraum verfügt.
Weiterhin ist aus US 171 49 28 eine Nähmaschine mit einem Stichbilde
mechanismus bekannt, die mit zwei Nähnadeln eine einfädige Kettenstichart
erzeugt, deren Stiche auf der Nähgutoberseite verkettet sind. Hierzu ist eine der
beiden Nadeln an ihrer Spitze mit einer Ausnehmung, durch die der von der anideren
Nadel geführte Nähfaden übernommen werden kann, sowie einem speziellen
Schließelement ausgestattet. Dadurch ist es mit dieser Nadel möglich, eine zuvor an
der Nähgutunterseite übernommene Nähfadenschlinge durch das Nähgut hindurch
nach oben zu ziehen. Voraussetzung hierfür ist das an dieser Nadel angebrachte
Schließelement, welches in bestimmten Phasen der Stichbildung geöffnet, in
anderen Phasen jedoch geschlossen sein muss. Dieses Öffnen und. Schließen
übernehmen zwei Stiele, die relativ zu der mit dem Schließelement versehenen
Nadel so positioniert sind, dass infolge der Relativbewegung zwischen den Stielen
und besagter Nadel ein sicheres Öffnen und Schließen der Nadel gegeben ist.
Hierzu ist es notwendig, einen dieser Stiele auf der Nähgutoberseite und den
anderen auf der Nähgutunterseite anzuordnen. Nachteilig an dieser Nähmaschine ist
die Notwendigkeit, die für die Stichbildung notwendigen Elemente sowohl auf der
Nähgutoberseite als auch in Form mindestens eines Stieles auf der Nähgutunterseite
anzuordnen, was in jedem Fall den Zugang des Nähgutes von beiden Seiten
erfordert. Da der an der Nähgutunterseite angeordnete Stiel mit den übrigen
Elementen der Nähmaschine über das Gestell verbunden ist, haftet dieser Maschine
ebenfalls der Nachteil an, dass die Größe des zu vernähenden Werkstückes durch
den Durchgangsraum des Gestelles begrenzt ist.
Darüber hinaus sind Nähmaschinen bekannt, die aus zwei getrennten Komponenten
bestehen. Die erste Komponente besteht hierbei im wesentlichen aus den Bau- bzw.
Funktionsgruppen Nadelantrieb, Stoffdrückerantrieb und Fadengeberantrieb,
während die zweite Komponente im wesentlichen einen Greiferantrieb aufweist.
Während sich die erste Komponente auf der Werkstückoberseite befindet, arbeitet
die zweite Komponente auf der Werkstückunterseite. Die beiden Komponenten der
Nähmaschine werden von je einem Antrieb angetrieben. Zum Betrieb dieser zwei
Komponenten ist eine aufwendige elektronische Steuerung erforderlich, deren
Aufgabe es ist, zum einen die beiden Antriebe der Maschinenkomponenten in der
Art zu synchronisieren, dass das Zusammenwirken der beiden Komponenten zu
einer erfolgreichen Stichbildung führt, und zum anderen die Einrichtungen zu
steuern, die die beiden Komponenten der Maschine positionieren, so dass die
Relativstellung der einen Maschinenkomponente zur anderen praktisch zu jedem
Zeitpunkt konstant ist. Mit derartigen Nähmaschine können praktisch Werkstücke
beliebiger Größe vernäht werden, da die beiden Komponenten mechanisch nicht
starr miteinander verbunden sind und keinen die Dimension der Werkstücke
einschränkenden Bauraum aufweisen. Nachteilig bei diesen Maschinen ist der
Umstand, dass nur ebene Werkstücke vernäht werden können, da es nicht möglich
ist, mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand die beiden Komponenten im
dreidimensionalen Raum so genau zu positionieren, dass ein erfolgreiches
Zusammenwirken der beiden Komponenten und damit eine qualitätsgerechte
Nahtbildung bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit möglich ist.
Ziel der Erfindung ist es, eine Nähmaschine zu schaffen, die die genannten
Nachteile beseitigt. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Die erfindungsgemäße Nähmaschine bietet den Vorteil, dass deren Einsatzfähigkeit
nicht von der Größe der zu verarbeitenden Werkstücke eingeschränkt wird und dass
sie bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit an beliebigen Stellen dreidimensional
ausgebildeter, z. B. wannenförmiger Werkstücke Nähte erzeugen kann.
Zweckmäßige und vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 und 3
wiedergegeben.
Insbesondere hat der Antrieb des Fängers von der Nähgutoberseite aus den Vorteil,
dass die Nähmaschine keine Bauteile, Baugruppen oder sonstige Elemente, die den
Nähfaden oder das Werkstück von der Werkstückunterseite aus manipulieren oder
selbst von der Werkstückunterseite aus angetrieben werden, besitzt. Dies hat zur
Folge, dass sich alle notwendigen Bauteile und Baugruppen der Nähmaschine auf
der gleichen Seite des Werkstückes befinden und damit durch die Nähmaschine
selbst keinerlei Einschränkungen an Form und Größe des Werkstückes
hervorgerufen werden.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a bis 1g Ansichten, die die Stellung der Stichbildeelemente zeigen und
den Mechanismus der Stichentstehung verdeutlichen
Fig. 2 das von der erfindungsgemäßen Nähmaschine erzeugte Nahtbild
Fig. 1a zeigt den Fänger 1, die Nadel 2 mit dem durch das Öhr der Nadel 2
geführten Nähfaden 3 sowie einen Teil des geschnitten dargestellten Werkstückes 4
zu Beginn der Stichbildung. Die Nadel 2 führt eine translatorische Auf- und
Abwärtsbewegung entlang der Linie A-B durch und befindet sich in Fig. 1a im oberen
Umkehrpunkt dieser Bewegung. Der Fänger 1 führt im wesentlichen eine
translatorische Auf- und Abwärtsbewegung entlang der Linie C-D durch. Sowohl die
translatorische Bewegung des Fängers 1 als auch die translatorische Bewegung der
Nadel 2 werden von Koppelgetrieben erzeugt, die einen gemeinsamen Antrieb
besitzen. Dieser Antrieb übernimmt auch die zeitliche Zuordnung dieser beiden
translatorischen Bewegungen. Die Zuordnung erfolgt derart, dass die Bewegung der
Nadel 2 ihre jeweiligen Umkehrlagen jeweils kurz vor dem Zeitpunkt erreicht, zu dem
die Bewegung des Fängers 1 eine Umkehrlage einnimmt.
In Fig. 1b befindet sich die Nadel 2 in ihrem unteren Umkehrpunkt. Durch die
Abwärtsbewegung der Nadel 2 ist der Nähfaden 3, der durch das Ohr der Nadel 2
geführt ist, durch das Werkstück 4 hindurch geführt. Bei der nun stattfindenden
Aufwärtsbewegung der Nadel 2 bildet der Nähfaden 3 oberhalb des Öhrs der Nadel
2 eine Fadenschlinge 5 (siehe Fig. 1c). Durch diese Fadenschlinge 3 wird die Spitze
des Fängers 1, der sich immer noch abwärts bewegt, hindurchgeführt. Die
Aufwärtsbewegung der Nadel 2 bewirkt, dass der Nähfaden 3 gestrafft wird, sich um
den Schaft des Fängers 1 legt und somit in die Ausnehmung 6 des Fängers 1
gelangt. Bei der Aufwärtsbewegung des Fängers 1 entlang der Linie C-D wird der
Nähfaden 3 durch das Werkstück 4 hindurch an die Oberseite des Werkstückes 4
geführt (siehe Fig. 1d). Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Nadel 2 nicht im
Werkstück. In dieser Getriebestellung wird die gesamte Maschine um den Betrag der
Stichlänge entlang der vorgesehenen Nahtlinie weitergeschoben. Dies geschieht
beispielsweise durch die Positionierung der Maschine durch den Arm einer Roboters,
an dem diese befestigt ist Nadel 2 und Fänger 1 haben nun ihre Ausgangsstellung,
wie in Fig. 1a dargestellt, erreicht. Bei der erneuten Abwärtsbewegung des Fängers
1 wird die vom Fänger 1 an die Oberseite des Werkstückes 4 gezogene
Fadenschlinge 5 des Nähfadens 3 durch die Relativbewegung zwischen Fänger 1
und Werkstück 4 in Richtung Einspannkolben 7 des Fängers 1 geschoben und bleibt
auf der Oberseite des Werkstückes 4 liegen (siehe Fig. 1e).
Durch Wiederholung der Auf- und Abwärtsbewegung der Nadel 2 entlang der Linie
A-B wird schließlich eine weitere Fadenschlinge 8 des Nähfadens 3 ausgebildet,
durch welche die Spitze des Fängers 1 geführt wird (siehe Fig. 1f), welche
schließlich in die Ausnehmung 6 des Fängers 1 gelangt und durch die
Aufwärtsbewegung des Fängers 1 entlang der Linie C-D an die Oberseite des
Werkstückes 4 geführt wird. Bei dieser Aufwärtsbewegung des Fängers 1 wird der
Fänger 1 zusätzlich zur translatorischen. Bewegung entlang der Linie C-D um seine
Längsachse gedreht. Dies geschieht, um zu verhindern, dass die auf der Oberseite
des Werkstückes 4 liegende zuerst gebildete Fadenschlinge 5 des Nähfadens 3
erneut in die Ausnehmung 6 des Fängers 1 gelangt. Die weitere Aufwärtsbewegung
des Fängers 1 entlang der Linie C-D bewirkt dass die in der Ausnehmung 6 des
Fängers 1 befindliche Fadenschlinge 8 des Nähfadens 3 durch die auf der Oberseite
des Werkstückes 4 liegende, zuvor gebildete Fadenschlinge 5 des Nähfadens 3
geführt wird. Durch diese Hindurchführung der einen Fadenschlinge 8 durch die
zuvor gebildete Fadenschlinge 5 entsteht eine Verkettung des Nähfadens 3.
Wird der soeben beschriebene Vorgang der Auf- und Abwärtsbewegung von Fänger
1 und Nadel 2 sowie dem Weiterführen der gesamten Nähmaschine entlang, der
vorgesehenen Nahtrichtung ständig wiederholt, so entsteht dabei pro Zyklus eine
neue Verkettung des Nähfadens 3. Die Summe dieser Verkettungen bildet
schließlich die Nähnaht. In Fig. 2 ist zur besseren Veranschaulichung das
entstehende Nahtbild schematisch dargestellt.
Um zu verhindern, dass das Werkstück durch den Fänger 1 oder die Nadel 2
weggeschoben wird, ohne dass Fänger 1 und Nadel 2 das Werkstück 4
bestimmungsgemäß durchstechen, ist es erforderlich, dass sich das Werkstück 4 auf
einem Gegenhalter 9 abstützen kann.
Um wiederum zu verhindern, dass das Werkstück 4 vom Gegenhalter 9 bei der
Aufwärtsbewegung von Fänger 1 oder Nadel 2 abhebt, besitzt die erfindungsgemäße
Nähmaschine einen Niederhalter, der das Werkstück 4 gegen den Gegenhalter 9
drückt. Diese Funktion des Klemmens des Werkstückes 4 gegen den Gegenhalter 9
muss der Niederhalter mindestens solange ausüben, wie sich der Fänger 1 oder die
Nadel 2 im Werkstück 4 befinden und eine Aufwärtsbewegung entlang ihrer
vorgesehenen Bewegungsbahn durchführen. In der restlichen Zeit eines jeweiligen
Stichbildzyklus kann der Niederhalter von der Oberfläche des Werkstückes 4
abheben und damit die Klemmung gegen den Gegenhalter 9 lösen. Dies erleichtert
das Weiterschieben der Nähmaschine entlang der vorgesehenen Nahtrichtung und
verhindert, dass sich einzelne Zuschnitteile des Werkstückes ungewollt verschieben.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante werden der Fänger 1 und die
Nadel 2 zusätzlich zu den vorgesehenen und oben beschriebenen Auf- und
Abwärtsbewegungen entlang der vorgesehenen Nahtrichtung hin- und herbewegt.
Dies hat den Zweck, dass die beispielsweise von einem Roboterarm bewirkte
Vorschubbewegung der Nähmaschine entlang der vorgesehenen Nahtrichtung
kontinuierlich erfolgen kann. Voraussetzung hierfür ist, dass der Fänger 1 und die
Nadel 2 entgegen der Nahtrichtung bewegt werden, solange sie sich im Werkstück 4
befinden. Durch die Überlagerung dieser entgegen der Nahtrichtung erfolgenden
Bewegung mit der in Nahtrichtung erfolgenden Vorschubbewegung der gesamten
Nähmaschine ist sichergestellt, dass sich Fänger 1 und Nadel 2 in Nahtrichtung nicht
relativ zum Werkstück 4 bewegen, solange sie sich im Werkstück 4 befinden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante wird die Maschine von einer
Bedienperson von Hand entlang der vorgesehenen Nahtrichtung geführt. Der Vorteil
dieser Ausführungsvariante besteht in hohen Universalität und in der Möglichkeit, die
Nähmaschine transportabel auszuführen.
Claims (3)
1. Nähmaschine mit einem Nadelantriebsmechanismus, der eine Nadel 2 entlang
einer vorgesehenen Bewegungsbahn translatorisch auf- und abwärts bewegt,
einem Niederhalterantrieb, der einen Niederhalter auf- und abwärts bewegt und
einem Fängerantrieb mit einem Fänger 1, welcher eine Ausnehmung 6 aufweist
und entlang einer vorgesehenen Bewegungsbahn auf und abwärts bewegt wird,
wobei die translatorische Bewegung in einer Ebene quer zur Nährichtung erfolgt
und die Bahn dieser translatorischen Bewegung des Fängers 1 mit der Bahn der
Bewegung der Nadel 2 in der Ebene quer zur Nährichtung einen spitzen Winkel
bildet und unterhalb des Nähgutes einen Schnittpunkt aufweist und in Nährichtung
so zur Bahn der Bewegung der Nadel 2 ausgerichtet ist, dass die Spitze des
Fängers 1 bei der Abwärtsbewegung des Fängers 1 die Hohlkehle der Nadel 2
passieren kann, dadurch gekennzeichnet, dass der Fänger 1 zur Verhinderung
einer erneuten Aufnahme einer zuvor gebildeten auf der Oberseite des
Werkstückes 4 befindlichen Fadenschlinge 5 in die Ausnehmung 6 rotatorisch
schwingend um die Achse seiner translatorischen Bewegung angetrieben wird.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fänger 1 und
die Nadel 2 entlang der vorgesehenen Nahtlinie intermittierend hin- und
herbewegt werden und die Vorschubbewegung der Maschine entlang der
vorgesehenen Nahtrichtung kontinuierlich erfolgt.
3. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fänger 1 und
die Nadel 2 einen gemeinsamen Antrieb besitzen.
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Cited By (1)
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DE202007011510U1 (de) | 2007-08-16 | 2009-01-02 | Karl Storz Medizinische Nähsysteme GmbH & Co. KG | Endoskopische Nähmaschine und Nähmaschinenerweiterung für ein endoskopisches Instrument |
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1997
- 1997-11-18 DE DE1997151011 patent/DE19751011C2/de not_active Expired - Fee Related
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