DE19749470A1 - Rundstrickmaschine und Einstellvorrichtung für deren Schloßteile - Google Patents
Rundstrickmaschine und Einstellvorrichtung für deren SchloßteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung und eine Einstellvorrichtung für deren Schloßteile.
Bei mehrsystemigen Rundstrickmaschinen ergibt sich häufig der Wunsch, die Herstellung
von unterschiedlichen Mustern, insbesondere Bindungsmustern, durch Änderung der
Schloßanordnungen zu ermöglichen. Soll vermieden werden, daß die Schloßanordnungen
zur Änderung des Musters komplett ausgewechselt werden müssen, werden verstellbare
Schloßteile vorgesehen, die für die Dauer der Herstellung einer vorgewählten Strickware
fest eingestellt bleiben, bei Bedarf aber schnell in eine andere Position geschaltet werden
können, indem mit einem Werkzeug auf den Schloßteilen zugeordnete Einstellmittel
eingewirkt wird, die z. B. aus Hebeln, Exzenter- oder Steigungsflächen aufweisenden
Stellbolzen od. dgl. bestehen. Die Umschaltung erfolgt in der Regel manuell und bei nicht
in Betrieb befindlicher Maschine. Unabhängig davon, ob es sich im Einzelfall um parallel
oder senkrecht zu den Stricknadeln verschiebbare Schloßteile handelt (DE 42 40 037 A1
bzw. EP 0 694 640 A1), können derartige Umschaltungen meistens leicht von außen her
und ohne Demontagearbeiten vorgenommen werden.
Trotz der an sich einfachen Einstellmöglichkeiten für die Schloßteile ist die Umstellung
einer Rundstrickmaschine vergleichsweise zeitaufwendig, insbesondere wenn es sich um
eine vielsystemige Hochleistungs-Rundstrickmaschine handelt. Bei einer Rundstrickmaschi
ne, die zwei Nadelbahnen und 72 Stricksysteme aufweist, dauert eine komplette Um
stellung aller Schloßteile beispielsweise ca. zweieinhalb Stunden und mehr.
Daneben ist bereits eine Rundstrickmaschine der eingangs bezeichneten Gattung bekannt
(DE-AS 11 22 662), die stationäre Schloßanordnungen und eine umlaufende Einstellvor
richtung mit einem Betätigungsorgan in Form eines Schaltstifts aufweist, der auf mit den
Schloßteilen gekoppelte Einstellmittel in Form von stern- bzw. kreuzförmig ausgebildeten
Drehteilen einwirken kann. Befindet sich das Betätigungsorgan in einer mustergemäß
hergestellten Arbeitsstellung, dann dreht es das Drehteil beim Vorbeigang an einer
Schloßanordnung jeweils um einen Winkelabschnitt von 90° weiter, wodurch das zu
gehörige Schloßteil abwechselnd in die eine oder andere von zwei möglichen Stellungen
geschaltet wird. Befindet sich das Betätigungsorgan dagegen in einer Außerarbeitsstellung,
dann läßt es das Drehteil beim Vorbeigang unbeeinflußt, so daß das betreffende Schloßteil
in derjenigen Position bleibt, die beim vorhergehenden Vorbeigang des in Arbeitsstellung
befindlichen Betätigungsorgans hergestellt worden war. Dabei ist die Einstellvorrichtung
bei einer Rundstrickmaschine mit einem drehbaren Nadelzylinder an einem mit diesem
umlaufenden Maschinenteil befestigt, so daß sie alle in Umfangsrichtung des Nadelzylin
ders bzw. der Rippscheibe verteilt angeordneten Schloßanordnungen nacheinander passiert
und deren Schloßteile mustergemäß einstellt. Bei einer Rundstrickmaschine mit einem
umlaufenden Schloß würde die Einstellvorrichtung an einem unbeweglichen Maschinenteil
angeordnet sein, so daß die umlaufenden Schloßanordnungen nacheinander an ihr vor
beilaufen würden. Ein Vorteil einer derartigen Einstellvorrichtung besteht darin, daß die
Schloßteile automatisch verstellt werden können, indem das Betätigungsorgan z. B. mit
mustergemäß steuerbaren Elektromagneten wahlweise in die Arbeits- oder Außerarbeits
stellung bewegt wird.
Bei Rundstrickmaschinen der beschriebenen Art dient die Einstellvorrichtung ausschließ
lich dem Zweck, die Schloßteile während des Betriebs mustergemäß in die eine oder
andere Position zu schalten. Die Einstellvorrichtung wäre zwar prinzipiell auch dazu
geeignet, die Schloßteile zwischen zwei Arbeitszyklen der Rundstrickmaschine zu
verstellen und dadurch auf einen jeweils folgenden Arbeitszyklus umzurüsten. Dabei
würde sich jedoch der Nachteil ergeben, daß die Steuerung des Betätigungsorgans in seine
Arbeits- oder Außerarbeitsstellung nicht nur in Abhängigkeit vom gewünschten Muster,
sondern auch in Abhängigkeit davon vorgenommen werden müßte, in welcher Position
sich das zu schaltende Schloßteil zufällig gerade befindet. Das ist bei vielsystemigen
Rundstrickmaschinen in der Praxis nicht durchführbar, weil der Entwurf eines Strickmu
sters und die Berechnung der zu seiner Realisierung erforderlichen, das Betätigungsorgan
steuernden Musterdaten unabhängig von der Kenntnis dessen sein muß, auf welches
Muster die betreffende Rundstrickmaschine zufällig gerade eingestellt war.
Schließlich sind Rundstrickmaschinen bekannt (DE-AS 12 28 746, DE-PS 12 46 153), die
umlaufende Führungsbahnen zur Steuerung von mit den Schloßteilen gekoppelten
Schwenknebeln oder den Stricksystemen einzeln zugeordnete Mustertrommeln aufweisen,
die mittels einer Steuerkette weitergedreht werden und zur Einstellung der Schloßteile
bestimmte Stifte aufweisen. Derartige Einstellvorrichtungen sind mechanisch kompliziert
und für Hochleistungsmaschinen unbrauchbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Rundstrickmaschine der eingangs
bezeichneten Gattung so auszubilden, daß die Einstellvorrichtung unabhängig von den im
Einzelfall vorhandenen Stellungen der Schloßteile arbeitet und dennoch eine zuverlässige,
schnelle und weitgehend automatische Einstellung der Schloßteile auf ein neues Muster
gestattet. Eine weitere Aufgabe besteht in der Schaffung einer Einstellvorrichtung, die
wahlweise fest oder lösbar an der Rundstrickmaschine montiert und bei lösbarer Montage
dazu verwendet werden kann, eine Vielzahl von Rundstrickmaschinen desselben Typs bei
Bedarf auf eine neues Muster umzurüsten.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1
und 16.
Im Gegensatz zur Einstellvorrichtung der gattungsgemäßen Rundstrickmaschine ist die
erfindungsgemäße Einstellvorrichtung mit einem Betätigungsorgan versehen, das jeweils in
einer definierten Kupplungsstellung mit dem Einstellmittel des zu schaltenden Schloßteils
in Eingriff gebracht werden kann. Dadurch ist die Stellung des Betätigungsorgans nach
seiner Kupplung mit diesem Einstellmittel ein Maß für dessen momentane Lage und damit
auch ein Maß für die momentane Ist-Stellung des einzustellenden Schloßteils. Das
Schloßteil kann daher in Abhängigkeit vom neu einzustellenden Muster entweder in seiner
momentanen Lage belassen werden, wenn diese bereits der mustergemäß herzustellenden
Position entspricht, oder, wenn dies nicht zutrifft, in eine neue Soll-Position gebracht
werden, ohne daß eine Kenntnis darüber erforderlich ist, in welcher Stellung sich die
Schloßteile zu Beginn des Einstellvorgangs befinden.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen, in denen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung bzw. Teile davon je nach Zweckmäßigkeit in
unterschiedlichen Maßstäben dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Radialschnitt durch eine Rundstrickmaschine mit einer erfindungs
gemäßen Einstellvorrichtung;
Fig. 2 eine Ansicht auf mehrere benachbarte Schloßanordnungen für die Rippscheibe der
Rundstrickmaschine nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2 einschließlich eines schematisch
angedeuteten Strickwerkzeugs;
Fig. 4 die Einstellvorrichtung in einer der Fig. 2 ähnlichen Schnittdarstellung, jedoch in
einer Arbeitsstellung;
Fig. 5 eine grob schematische Darstellung der Einstellvorrichtung der Rundstrickmaschine
nach Fig. 1 in einer Ansicht von außen her;
Fig. 6 einen Schnitt analog zu Fig. 1 allein durch die erfindungsgemäße Einstellvor
richtung;
Fig. 7 bis 10 Einzelheiten der Einstellvorrichtung nach Fig. 6, wobei Fig. 7 und 9
Längsschnitte und Fig. 8 und 10 Schnitte längs der Linien VIII-VIII bzw. X-X der Fig. 7
und 9 sind;
Fig. 11 und 12 schematische Schnitte längs der Linien XI-XI und XII-XII der Fig. 6;
Fig. 13 einen schematischen Schnitt längs der Linie XIII-XIII der Fig. 12; und
Fig. 14 bis 16 in schematischen Darstellungen die Funktionsweise der Einstellvorrichtung
nach Fig. 1, 4 und 6.
Die Rundstrickmaschine nach Fig. 1 enthält einen eine vertikale Drehachse 1 aufweisen
den Nadelzylinder 2 mit axial verschiebbar in diesem gelagerten Strickwerkzeugen 3 und
eine zu ihm koaxiale Rippscheibe 4 mit radial verschiebbar in dieser gelagerten Strick
werkzeugen 5. Zur Steuerung der Auf- und Abbewegung der Strickwerkzeuge 3 bzw. der
radialen Hin- und Herbewegung der Strickwerkzeuge 5 sind diese in bekannter Weise mit
nicht näher dargestellten Füßen versehen, auf die Schloßteile einwirken, die an einem den
Nadelzylinder 2 umgebenden Zylinderschloß 6 und einem oberhalb der Rippscheibe 4
gelagerten Rippschloß 7 angebracht sind.
Der Nadelzylinder 2 ist koaxial auf einem Tragring 9 abgestützt, der drehbar in einer
Grundplatte 10 eines nicht dargestellten Gestells gelagert und an seinem Außenumfang mit
einer Zahnung versehen ist, die mit einem Zahnrad 11 im Eingriff steht, das auf einer
vertikalen, drehbar im Gestell gelagerten Antriebswelle 12 sitzt. Dagegen ist das Zylinder
schloß 6 auf einer stationär im Gestell angeordneten und mit dem Nadelzylinder 2
koaxialen Schloßplatte 13 montiert. Die Antriebswelle 12 ist mit einem in der Regel als
Elektromotor ausgebildeten, nur schematisch dargestellten Antrieb 14 für die Strickma
schine verbunden.
Oberhalb des Nadelzylinders 2 ist die Antriebswelle 12 durch einen stationären, mit dem
Gestell verbundenen Tragkranz 15 geführt und an ihrem aus diesem herausragenden Ende
mit einem Ritzel 16 versehen, das mit einem oberhalb des Tragkranzes 15 drehbar
gelagerten Antriebszahnrad 17 im Eingriff ist, das auf einer weiteren, im Zentrum der
Rundstrickmaschine drehbar gelagerten, mit der Drehachse 1 koaxialen Antriebswelle 18
befestigt ist. Diese trägt am unteren Ende in üblicher Weise einen Tragring 19, an dem
die Rippscheibe 4 montiert ist, während der Tragkranz 15 an seinem unteren Ende einen
Träger 20 aufweist, an dem das Rippschloß 7 befestigt ist.
In einem oberhalb des Nadelzylinders 2 und unterhalb des Tragkranzes 15 befindlichen
Teil des Gestells ist ein ringförmiger Träger 21 ortsfest gelagert, auf dem mittels Lagern
22 ein weiterer, mit dem Nadelzylinder 2 koaxialer Tragring 23 drehbar gelagert ist.
Dieser ist an seinem Außenmantel mit einer Zahnung versehen, die mit einem Ritzel 24
kämmt, das auf der Antriebswelle 12 befestigt ist, die eine mit dem Träger 21 fest
verbundene Säule des Gestells durchragt und auch zum Antrieb des Tragrings 23 mit einer
Drehzahl dient, die mit der Zylinderdrehzahl übereinstimmt.
Am Träger 20 ist mittels einer Mehrzahl von Speichen 26, die radial und in Umfangs
richtung der Rippscheibe 4 mit Abständen angeordnet sind, ein weiterer Tragring 27
befestigt, der Fadenführer 28 trägt, die den Strickwerkzeugen 3 bzw. 5 an jedem Stricksy
stem wenigstens einen nicht dargestellten Faden zuführen.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind der Nadelzylinder 2, die Rippscheibe 4 und der
Tragring 23 drehbar gelagert, während die Schlösser 6 und 7 und die Tragringe 20 und 27
stationär im Gestell angeordnet sind. Alternativ könnte aber auch vorgesehen sein, den
Nadelzylinder 2, die Rippscheibe 4 und den Tragring 23 stationär anzuordnen und statt
dessen die Schlösser 6, 7 und die Tragringe 20, 27 drehbar im Gestell zu lagern.
Rundstrickmaschinen dieser Art sind dem Fachmann allgemein bekannt (z. B.
DE 195 11 949 A1) und brauchen daher nicht näher erläutert werden.
Fig. 2 zeigt in einer Ansicht von oben vier auf einer Kreisbahn nebeneinander liegende
Segmente bzw. Schloßanordnungen 30 des Rippschlosses 7, während in Fig. 3 ein Schnitt
durch ein einzelnes Segment 30 dargestellt ist. Jedes Segment 30 ist einem System der
Rundstrickmaschine zugeordnet und mit allen Schloßteilen 31 bis 34 versehen, die zur
Steuerung der zugehörigen Strickwerkzeuge 5, hier üblicher Rippnadeln, erforderlich sind.
Jedes Segment 30 enthält im Ausführungsbeispiel vier durchgehende, zylindrische
Bohrungen 35, die an eine Rückseite des Segments 30 grenzen und deren Achsen senk
recht zu den Strickwerkzeugen 5 verlaufen, die an einer Vorderseite 37 des Segments 30
angeordnet und in Nuten der Rippscheibe 4 geführt sind. In den Bohrungen 35 sind
zylindrische Einstellmittel 38 in Form von Exzenterbolzen drehbar gelagert, die auf ihrer
Rückseite Kupplungselemente 39 aufweisen, die mit einem zugeordneten Kupplungs
element eines Betätigungsorgans in Eingriff gebracht werden können, wie weiter unten
näher erläutert wird. Die Einstellmittel 38 sind an ihren vorderen Stirnflächen mit
vorstehenden, parallel zu ihrer Achsrichtung, aber exzentrisch zur Achse angeordneten
Exzenterstiften 40 versehen.
Das Segment 30 weist in seiner Vorderseite 37 eine Aussparung 41 mit rechteckförmigem
Querschnitt auf, die mit parallelen, als Führungsflächen wirksamen Seitenflächen versehen
ist und einen Boden 42 (Fig. 3) aufweist, an dem die Bohrungen 35 enden. Der Umriß der
Aussparung 41 ist so gewählt, daß er die vier Exzenterstifte 40 umgibt, die im montierten
Zustand über den Boden 42 der Aussparung 41 vorstehen. Die von der Vorderseite 37 aus
gemessene Tiefe der Aussparung 41 entspricht nur einem Teil des Abstands der Rückseite
36 von der Vorderseite 37, d. h. nur einem Teil der Dicke des Segments 30. Die Aus
sparung 41 (Fig. 3) des Segments 30 dient zur Aufnahme von länglichen, mit ihren
Achsen parallel zur Längsrichtung angeordneten Führungsleisten 43, an denen verstellbare
Schloßteile des jeweiligen Segments 30, z. B. die Schloßteile 32 und 33, durch Schrauben,
Schweißen od. dgl. befestigt sind, obwohl die Führungsleisten 43 und Schloßteile 32 bzw.
33 auch aus einem Stück gefertigt sein könnten.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 sind pro Segment 30 je zwei Schloßteile 32 und
33, d. h. insgesamt vier verstellbare Schloßteile vorgesehen, von denen in Fig. 3 nur zwei
sichtbar sind. Die übrigen Schloßteile 31, 34 und andere, nicht dargestellte Schloßteile sind
für die Zwecke der Erfindung unbedeutend und z. B. unbeweglich am Segment 30
montiert. Die Führungsleisten 43 sind mit je einem der Schloßteile 32, 33 verbunden und
so ausgebildet, daß in jeder Aussparung 41 nebeneinander vier Führungsleisten 43
angeordnet werden können. Dementsprechend weist jedes Segment 30, wie insbesondere
Fig. 2 zeigt, je vier Bohrungen 35 und in diesen gelagerte, mit einer zugehörigen
Führungsleiste 43 in Wirkverbindung stehende Einstellmittel 38 auf.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel ist eine Einstellung der Schloßteile 32, 33 in
Abhängigkeit davon möglich, ob die Strickwerkzeuge in Nichtstrick-, Fang- oder Strick
bahnen geführt werden sollen. Diese Einstellung erfolgt dadurch, daß die Führungsleisten
43 innerhalb der Aussparung 41 parallel zu den Strickwerkzeugen 5, d. h. parallel zu
einem Doppelpfeil v (Fig. 3) verschoben werden. Zu diesem Zweck sind die Führungs
leisten 43 auf ihren Rückseiten mit quer verlaufenden Steuernuten 44 versehen (Fig. 3).
Diese sind jeweils an einer solchen Position angebracht, daß sie nach der Montage der
Führungsleisten 43 in der Aussparung 41 des Segments 30 den Exzenterstift 40 eines
zugeordneten Einstellmittels 38 in sich aufnehmen. Wird dann das zugehörige Einstell
mittel 38 von außen her in der einen oder anderen Richtung gedreht, hat dies automatisch
eine Verschiebung der Führungsleisten 43 und mit ihnen der Schloßteile 32, 33 parallel
zum Pfeil v zur Folge. Jeder der in einer Aussparung 41 angeordneten vier Führungs
leisten 43 ist ein derartiges Einstellmittel 38 zugeordnet, so daß alle vier Schloßteile 32, 33
unabhängig voneinander verstellt werden können. Diese Anordnung ist zweckmäßig bei
allen Segmenten 30 dieselbe. Außerdem versteht sich, daß alternativ auch Schloßteile
vorgesehen sein könnten, die anderen Zwecken dienen und beispielsweise nur die
Steuerung der Strickwerkzeuge in Strick- bzw. Nichtstrickbahnen bewirken können.
Schloßanordnungen dieser Art sind allgemein bekannt (DE 42 40 037 A1) und brauchen
dem Fachmann daher nicht näher erläutert werden.
Zur automatischen bzw. zumindest teilweise automatischen Einstellung der Schloßteile
32, 33 weist die erfindungsgemäße Rundstrickmaschine eine Einstellvorrichtung 48 (Fig. 1,
4 und 6) auf, die eine Grundplatte 50 enthält, die mittels Schrauben 49 am Tragring 23
selbst oder einem mit diesem verbundenen Bauteil befestigt ist. An dieser sind mehrere,
nach unten ragende, parallel zur Drehachse 1 angeordnete Führungsstangen 51 befestigt,
an denen ein Schlitten 52 verschiebbar geführt ist. Der Schlitten 52 enthält einen Rahmen
53, der auf den Führungsstangen 51 mit Gleitsitz geführte Führungsbuchsen 54 und drei
senkrecht zur Drehachse 1 verlaufende, mit Abstand übereinander angeordnete, plattenför
mige Rahmenteile 55, 56 und 57 aufweist, in denen im Ausführungsbeispiel vier parallele,
stabförmig ausgebildete Betätigungsorgane 58 für die Schloßteile 32, 33 gehalten sind.
Der Schlitten 52 kann längs der Führungsstangen 51 zwischen einer in Fig. 1 dargestell
ten, vollständig angehobenen Position und einer in Fig. 4 dargestellten, vollständig
abgesenkten Position hin- und herbewegt werden. Die Betätigungsorgane 58 nehmen, wie
Fig. 1 zeigt, in der vollständig angehobenen Position des Schlittens 52 eine Außerarbeits
stellung an. Sie sind dabei so hoch oberhalb des Rippschlosses 7 angeordnet, daß ihre
unteren Enden oberhalb der Speichen 26 stehen. In dieser Schlittenposition kann der
Tragring 23 und mit ihm die Einstellvorrichtung 48 beliebig um die Drehachse 1 und
relativ zum Rippschloß 7 gedreht werden. Dagegen ist die Einstellvorrichtung 48, wie
Fig. 4 zeigt, in der vollständig abgesenkten Stellung des Schlittens 52 so dicht oberhalb
des Rippschlosses 7 angeordnet, daß die unteren freien Enden der Betätigungsorgane 58
mit den Kupplungselementen 39 je eines zugeordneten Einstellmittels 38 in Eingriff
gebracht werden können, wie in Fig. 4 für das ganz links dargestellte Betätigungsorgan 58
in einem Teilschnitt dargestellt ist. Diese Stellung entspricht der Arbeitsstellung der
Betätigungsorgane 58.
Fig. 5 zeigt eine Teilansicht der Rundstrickmaschine radial von außen her, d. h. z. B. von
rechts in Fig. 4 her an einer Stelle zwischen zwei hier nicht dargestellten Fadenführern
28. Der Schlitten 52 und die Betätigungsorgane 58 befinden sich hier in einer Zwischen
stellung derart, daß die unteren Enden der Betätigungsorgane 58 zwar oberhalb der
Segmente 30, aber unterhalb der Ebene des Tragrings 27 für die Fadenführer 28 angeord
net sind. In dieser Zwischenstellung kann eine Relativbewegung in Richtung eines
Doppelpfeils w zwischen dem Tragring 23 und dem Rippschloß 7 nur in dem von zwei
Speichen 26 begrenzten Winkelbereich stattfinden.
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Einstellvorrichtung 48 werden nachfolgend anhand
der Fig. 6 bis 13 näher erläutert.
Nach Fig. 6 bis 10 sind die Rahmenteile 55, 56 und 57 mit koaxial aufeinander ausgerich
teten Durchgängen versehen, wobei die Durchgänge im Rahmenteil 55 gemäß Fig. 6 mit
dem Bezugszeichen 59 versehen sind. Die Durchgänge 59 und die auf sie ausgerichteten
Durchgänge im Rahmenteil 56 dienen zur axial unverschiebbaren, jedoch drehbaren
Lagerung der beiden am Außenumfang zylindrischen Enden je einer Antriebshülse 60
(Fig. 6, 7, 8), auf deren Außenmänteln je ein Schneckenrad 61 befestigt ist, das z. B. auch
mit einer aus einem Kunststoff-Spritzgußteil bestehenden Antriebshülse 60 aus einem
Stück hergestellt sein könnte. Jedes Schneckenrad 61 steht mit einer zugeordneten
Schnecke 62 im Eingriff, die auf der Antriebswelle eines zugeordneten, am Schlitten 52
befestigten Stellmotors 63 montiert ist. Dabei sind in Fig. 6 zwei Schneckenräder 61 im
Schnitt und zwei Schneckenräder 61 in der Vorderansicht dargestellt. Nach Fig. 7 und 8
sind innere Hohlräume 64 der Antriebshülsen 60 z. B. zylindrisch ausgebildet, jedoch auf
einem Teil ihrer Länge mit einem Abschnitt 65 versehen, der einen unrunden, hier
sechseckförmigen Querschnitt besitzt.
Die Betätigungsorgane 58 bestehen nach Fig. 6, 9 und 10 vorzugsweise aus zylindrischen
Bolzen, deren Außenquerschnitte im wesentlichen denen der Hohlräume 64 der Antriebs
hülsen 60 entsprechen, und sind daher in einem mittleren Bereich mit einem Abschnitt 66
versehen, der denselben Querschnitt wie der Abschnitt 65 aufweist, d. h. hier als Sechskant
ausgebildet ist (Fig. 10). Gemäß Fig. 6 sind die Betätigungsorgane 58 so in die Antriebs
hülse 60 eingesetzt, daß ihre Abschnitte 66 in deren Abschnitten 65 zu liegen kommen.
Wird daher irgendeiner der Stellmotoren 63 eingeschaltet, wird über die zugehörige
Schnecke 62 und das zugehörige Schneckenrad 61 die entsprechende Antriebshülse 60 und
damit auch das in dieser gelagerte Betätigungsorgan 58 in eine Drehbewegung um ihre
gemeinsame, zur Drehachse 1 (Fig. 1) parallele Achse 67 (Fig. 6) versetzt. Dabei versteht
sich, daß die Querschnitte der Antriebshülsen 60 und der Betätigungsorgane 58 auch
anders als sechseckig gewählt und die Antriebskräfte der Stellmotoren 63 auf andere
Weise auf die Betätigungsorgane 58 übertragen werden könnten, z. B. mit Hilfe von
Kerbverzahnungen, Stirnzahnrädern oder sonstwie.
Wie insbesondere Fig. 6 zeigt, ragen mittlere Abschnitte 69 der Betätigungsorgane 58
nach unten aus den Antriebshülsen 60 heraus. Sie durchsetzen außerdem die entsprechen
den Durchgänge im Rahmenteil 57 und stützen sich dabei an den dem Rahmenteil 56
zugewandten Rändern dieser Durchgänge mit je einer durch einen Bund 70 od. dgl.
gebildeten Durchmesserverbreiterung ab. Weiterhin sind die Abschnitte 69 an ihren aus
dem Rahmenteil 57 nach unten herausragenden Enden über weitere Abschnitte 71 mit je
einem Kupplungselement 72 in Form eines verdickten, kegelförmig zugespitzten Schafts
versehen, der einen radial abstehenden Stift 73 aufweist. Schließlich-ist auf jedem
Abschnitt 69 eine Schraubenfeder 74 aufgezogen, deren eines Ende sich auf dem Bund 70
abstützt, während das andere Ende am Rahmenteil 56 anliegt. Dadurch werden die
Betätigungsorgane 58, die in den Antriebshülsen 60 axial verschiebbar, aber relativ zu
diesen undrehbar angeordnet sind, axial so in Richtung des Rahmenteils 57 vorgespannt,
daß sie mit ihrem Bund 70 normalerweise an diesem anliegen.
An ihren oberen Enden ragen die Betätigungsorgane 58 nach Fig. 6 mit Endabschnitten 75
aus den Antriebshülsen 60 und dem Rahmenteil 55 heraus. Diese Endabschnitte 75 sind
mit je einer radial abstehenden Schaltfahne 76 versehen, die zur Erfassung der Position
bzw. Drehstellung der Betätigungsorgane 58 dient, wie weiter unten beschrieben ist.
Damit sich die Schaltfahnen 76 bei der Drehung der Betätigungsorgane 58 nicht gegen
seitig behindern, sind die Endabschnitte 75 vorzugsweise unterschiedlich lang ausgebildet
bzw. die Schaltfahnen 76 in unterschiedlichen Höhenniveaus der Endabschnitte 75
vorgesehen.
Wie insbesondere Fig. 4, 6 und 11 zeigen, sind die Achsen 67 der vier vorhandenen
Betätigungsorgane 58 so relativ zueinander beabstandet und angeordnet, daß die Kupp
lungselemente 72 dieselben Abstände voneinander aufweisen und relativ zueinander
genauso angeordnet sind, wie dies für die Einstellmittel 38 (Fig. 2, 3) gilt. Die Achsen der
Schnecken 62 bzw. die Stellmotoren 63 sind dabei so in entsprechenden Wänden des
Rahmens 53 befestigt, daß alle vier Betätigungsorgane 58 ohne gegenseitige Behinderung
stets gleichzeitig und unabhängig voneinander gedreht werden können.
Die Auf- und Abbewegung des Schlittens 52 erfolgt nach Fig. 12 und 13 mit Hilfe eines
weiteren Stellmotors 77, der an einem mit der Grundplatte 50 fest verbundenen Montage
klotz 78 befestigt ist. Auf der Antriebswelle des Stellmotors 77 ist eine Schnecke 79
befestigt, die mit einem drehbar im Montageklotz 78 gelagerten Schneckenrad 80 im
Eingriff ist. Das Schneckenrad 80 ist um eine parallel zur Drehachse 1 (Fig. 1) angeord
nete Achse 81 drehbar und koaxial mit einer Gewindespindel 82 verbunden. Diese
durchragt einen im Rahmen 53 ausgebildeten Durchgang 83, der einen auf die Gewinde
spindel 82 passenden, von dieser durchragten Innengewindeabschnitt 84 aufweist. Beim
Einschalten des Stellmotors 77 wird die Gewindespindel 82 über die Schnecke 79 und das
Schneckenrad 80 in der einen oder anderen Drehrichtung gedreht, wodurch der Rahmen
53 und mit ihm der gesamte Schlitten 52 auf den Führungsstangen 51 (Fig. 1, 4, 6) und
zwischen den beiden aus Fig. 1 und 4 ersichtlichen Extremstellungen auf- und abbewegt
werden kann. Der Stellmotor 77 ist wie die Stellmotoren 63 mit besonderem Vorteil als
Servo- oder Schrittmotor ausgebildet.
Zur Erkennung der jeweiligen Position des Schlittens 52 ist an einem Winkelstück 85
(Fig. 6) des Rahmens 53 ein Sensor 86 befestigt, dem eine Anzahl von Positionsgebern
87a, b, c zugeordnet ist. Dabei sind z. B. die beiden Positionsgeber 87a und 87c der oberen
bzw. unteren Extremstellung des Schlittens 52 zugeordnet, während der mittlere Positions
geber 87b einer Zwischenstellung des Schlittens 52 (Fig. 5) entspricht, bei der sich die
Kupplungselemente 72 der Betätigungsorgane 58 gerade dicht oberhalb des Rippschlosses
7, jedoch noch unterhalb des Tragrings 27 befinden. Die Wirkung der Positionsgeber
87a, b, c ist derart, daß der Sensor 86, wenn er ihnen gegenübersteht, ein elektrisches
Signal abgibt, das zum Anhalten der Schlittenbewegung bzw. zum Ausschalten des
Stellmotors 77 verwendet werden kann, wenn eine automatische Steuerung der Schlittenbe
wegung erwünscht ist.
Wie insbesondere aus Fig. 12 ersichtlich ist, sind den Schaltfahnen 76 der Betätigungs
organe 58 ebenfalls Sensoren 88 zugeordnet. Insbesondere sind im Ausführungsbeispiel
jeder Schaltfahne 76 zwei Sensoren 88a und 88b zugeordnet, die an diametral gegenüber
liegenden Seiten der Achsen 67 (Fig. 6) und damit relativ zueinander jeweils um 180°
versetzt angeordnet sind. Jedes Paar von Sensoren 88a, 88b dient dem Zweck, ein
elektrisches Signal abzugeben, wenn sich die zugehörige Schaltfahne 76 in einer durch den
einen oder anderen Sensor definierten Drehstellung befindet. Die Sensoren 88 sind am
Winkelstück 85 bzw. einem weiteren Winkelstück 89 (Fig. 12) des Rahmens 53 montiert,
wobei diese Winkelstücke 85, 89 z. B. auf dem Rahmenteil 55 befestigt sind. Außerdem
sind aus Fig. 12 der Sensor 86 und der oberste Positionsgeber 87a ersichtlich.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die Sensoren 86 und 88 aus
induktiven, z. B. Spulen aufweisenden Meßaufnehmern oder Induktionsschaltern und die
Schaltfahnen 76 bzw. Positionsgeber 87 aus diesen zugeordneten Permanentmagneten, so
daß sich Anordnungen nach Art von Näherungsschaltern ergeben. Alternativ können aber
auch optische, kapazitive oder nach Art von Hallgeneratoren ausgebildete Sensoren und
entsprechende Schaltfahnen 76 bzw. Positionsgeber 87 vorgesehen werden. Bauelemente
dieser Art sind dem Fachmann allgemein bekannt und beispielsweise bei Werkzeug
maschinen, Industrierobotern, Transferstraßen der Automobilindustrie od. dgl. allgemein
bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert werden.
Die Versorgung der verschiedenen Stellmotoren 63, 77 und Sensoren 86, 88 mit elek
trischem Strom erfolgt nach Fig. 1 mittels Leitungen 90. Diese sind in an sich bekannter
Weise mit Schleifbürsten 91 verbunden, die Schleifringe 92 abtasten, die im Zentrum der
Rundstrickmaschine koaxial um die Drehachse 1 herum erstreckt sind. Dabei sind die
Schleifbürsten 91 z. B. in einem mit dem drehbaren Tragring 23 fest verbundenen Gehäuse
93 untergebracht, während die Schleifringe 92 an einer mit dem stationären Tragkranz 15
verbundenen, die Antriebswelle 18 umgebenden Hülse 94 befestigt sind.
Fig. 14 bis 16 zeigen in vergrößerter Darstellung u. a. eines der Einstellmittel 38 und
dessen Kupplungselement 39 (vgl. auch Fig. 2 und 3). Danach besteht das Kupplungs
element 39 im wesentlichen aus einer zylindrischen Blindbohrung 96 und einer radial in
diese mündenden Nut 97, die zur Rückseite des Einstellmittels 38 hin offen ist. Die
Blindbohrung 96 und die Nut 97 dienen zur Aufnahme des schaltförmigen Kupplungs
elements 72 und des Stifts 73 des Betätigungsorgans 58, wobei der Stift 73 allerdings nur
dann in die Nut 97 einrasten kann, wenn das Betätigungsorgan 58 im wesentlichen
dieselbe Drehwinkelstellung wie das Einstellmittel 38 aufweist, wie Fig. 16 zeigt. Dabei
versteht sich, daß die Lage der Kupplungselemente 39, 72 auch vertauscht werden, d. h.
das Kupplungselement 39 am Betätigungsorgan 58 und das Kupplungselement 72 am
Einstellmittel 38 angebracht sein könnte.
Die Betriebsweise der beschriebenen Einstellvorrichtung 48 wird nachfolgend im wesentli
chen anhand der Fig. 14 bis 16 und am Beispiel eines der Schloßteile 33 nach Fig. 3
näher erläutert:
Voraussetzung für die Einstellung der beschriebenen Rundstrickmaschine auf ein neues Muster dadurch, daß die Schloßteile 32, 33 an einigen oder allen vorhandenen Stricksyste men in eine neue Position eingestellt werden, ist im Ausführungsbeispiel die Schaffung einer Wechselstelle, d. h. einer von Nadeln bzw. Strickwerkzeugen 5 freien Zone in nerhalb der Rippscheibe 4. Hierzu werden so viele benachbarte Strickwerkzeuge 5 entfernt, daß anschließend im Bereich dieser Wechselstelle eine unbehinderte Verschie bung der Schloßteile 32, 33 in ihre neue Position möglich ist. Die Wechselstelle wird, in Umfangsrichtung betrachtet, an dieselbe Stelle gelegt, an der auch die Einstellvorrichtung 48 angeordnet ist. Außerdem wird die Übersetzung mittels des Ritzels 24 (Fig. 1) vorzugsweise so gewählt, daß sich der Tragring 23 und die Rippscheibe 4 exakt synchron und mit derselben Umfangsgeschwindigkeit bewegen. Dadurch ist sichergestellt, daß die Wechselstelle unabhängig von der Drehstellung des Tragrings 23 immer am Ort der Einstellvorrichtung 48 liegt. Bei Rundstrickmaschinen mit Schloßteilen, die sich auch im eingesetzten Zustand der Strickwerkzeuge ohne weiteres schalten lassen, ist die Schaffung der beschriebenen Wechselstelle natürlich nicht erforderlich.
Voraussetzung für die Einstellung der beschriebenen Rundstrickmaschine auf ein neues Muster dadurch, daß die Schloßteile 32, 33 an einigen oder allen vorhandenen Stricksyste men in eine neue Position eingestellt werden, ist im Ausführungsbeispiel die Schaffung einer Wechselstelle, d. h. einer von Nadeln bzw. Strickwerkzeugen 5 freien Zone in nerhalb der Rippscheibe 4. Hierzu werden so viele benachbarte Strickwerkzeuge 5 entfernt, daß anschließend im Bereich dieser Wechselstelle eine unbehinderte Verschie bung der Schloßteile 32, 33 in ihre neue Position möglich ist. Die Wechselstelle wird, in Umfangsrichtung betrachtet, an dieselbe Stelle gelegt, an der auch die Einstellvorrichtung 48 angeordnet ist. Außerdem wird die Übersetzung mittels des Ritzels 24 (Fig. 1) vorzugsweise so gewählt, daß sich der Tragring 23 und die Rippscheibe 4 exakt synchron und mit derselben Umfangsgeschwindigkeit bewegen. Dadurch ist sichergestellt, daß die Wechselstelle unabhängig von der Drehstellung des Tragrings 23 immer am Ort der Einstellvorrichtung 48 liegt. Bei Rundstrickmaschinen mit Schloßteilen, die sich auch im eingesetzten Zustand der Strickwerkzeuge ohne weiteres schalten lassen, ist die Schaffung der beschriebenen Wechselstelle natürlich nicht erforderlich.
Die Einstellvorrichtung 48 wird jetzt durch gemeinsame Drehung der Rippscheibe 4 und
des Tragrings 23 auf eines der einzustellenden Segmente 30 ausgerichtet und dort zum
Stillstand gebracht. Dies kann z. B. dadurch bewirkt werden, daß ein bei Rundstrickma
schinen in der Regel vorhandener Tastschalter für den sogenannten Kriechgang betätigt
wird. Zusätzlich könnten am Tragring 23, an der Rippscheibe 4, am Nadelzylinder 2 oder
an einem anderen drehbaren Teil Markierungen in Form von Positionsgebern 98 (Fig. 1)
angebracht sein, die in Verbindung mit einer ortsfesten Markierung anzeigen, wann die
Wechselstelle bzw. die Einstellvorrichtung 48 genau auf eine der Schloßanordnungen 30
ausgerichtet ist. Anstelle der Markierung kann auch ein den Positionsgebern 98 zugeord
neter Sensor 99 (Fig. 1) vorgesehen sein, der an einer oberen Abdeckung 100 der
Rundstrickmaschine befestigt und so in einen den Tastschalter oder einen anderen Schalter
aufweisenden Schaltkreis gelegt ist, daß die Einstellvorrichtung 48 bei einmaliger
Betätigung dieses Schalters automatisch auf die jeweils nächste Schloßanordnung 30
ausgerichtet und dann in dieser Position zum Stillstand gebracht wird. Die Positionsgeber
98 und der Sensor 99 können analog zu den Positionsgebern 87 und Sensoren 88 ausgebil
det sein.
Die Einstellung der Schloßteile erfolgt nun dadurch, daß ein in den Schaltkreis des
Stellmotors 77 gelegter Schalter betätigt und dadurch der Schlitten 52 von seiner voll
angehobenen in die völlig abgesenkte Stellung nach Fig. 4 gefahren wird. Beim Erreichen
dieser Stellung wird der Stellmotor 77 manuell oder vorzugsweise mittels des den Sensor
86 betätigenden Positionsgebers 87c (Fig. 6) stillgesetzt.
Die Betätigungsorgane 58 sind nach Ausrichtung der Einstellvorrichtung 48 auf eine der
Schloßanordnungen 30 gemäß Fig. 4 und 5 so auf die Schloßteile 32, 33 ausgerichtet, daß
ihre Achsen 67 (Fig. 6) koaxial zu den Achsen der jeweiligen Einstellmittel 38 stehen.
Dadurch tauchen die Kupplungselemente 72 mit ihren als Einführungsschrägen ausgebilde
ten, unteren Enden allmählich so tief in die zugeordneten Kupplungselemente 39 ein, wie
dies die jeweilige Winkelstellung der Stifte 73 zuläßt und in Fig. 14 bis 16 schematisch
für das Einstellmittel 38 eines der Schloßteile 33 angedeutet ist. Dabei gibt es zwei
Möglichkeiten. Ist der Stift 73 genau auf die Nut 97 des zugehörigen Kupplungselements
39 des Einstellmittels 38 ausgerichtet, dann tritt er in diese ein und das Betätigungsorgan
58 erreicht seine tiefste Position (Fig. 16). Da vorzugsweise nur eine einzige derartige,
definierte Kupplungsstellung möglich ist, nehmen die beiden Kupplungselemente 39, 72 in
dieser Position eine definierte relative Lage zueinander ein. Dadurch ist die mit Hilfe der
zugehörigen Schaltfahne 76 und der zugehörigen Sensoren 88a, b (Fig. 12) abtastbare
Drehstellung des Betätigungsorgans 58 gleichzeitig ein eindeutiges Maß für die Dreh
stellung des Schloßteils 33. Zu diesem Zweck liegt der Stift 73 in der Kupplungsstellung
vorzugsweise mit engen Toleranzen formschlüssig in der Nut 97. Ist der Stift 73 dagegen
nicht genau auf die zugehörige Nut 97 ausgerichtet (Fig. 15), dann legt er sich beim
Absenken des Schlittens 52 auf die Rückseite 36 des Schloßteils 33 bzw. des Einstell
mittels 38 auf und wird dann beim Anfahren der tiefsten Schlittenposition allmählich
gegen den Druck der zugehörigen Schraubenfeder 74 (Fig. 6) im Rahmen 53 angehoben.
Diese Bewegung ist möglich, da die Betätigungsorgane 58 axial verschiebbar in den
zugehörigen Antriebshülsen 60 gelagert sind.
Um auch ein Einrasten des in der Position nach Fig. 15 befindlichen Stifts 73 in die Nut
97 zu erreichen, wird nach dem vollständigen Absenken des Schlittens 52 der zugehörige
Stellmotor 63 (Fig. 12) eingeschaltet. Dadurch wird die zugehörige Antriebshülse 60 und
mit ihr das Betätigungsorgan 58 in Umdrehungen versetzt, wobei der Stift 73 so lange auf
der Rückseite 36 des Einstellmittels 38 gleitet, bis er die Nut 97 erreicht und dann unter
dem Druck der Schraubenfeder 74 (Fig. 6) in diese einrastet. In analoger Weise werden
bei Bedarf die Stellmotoren 63 der übrigen vorhandenen Betätigungsorgane 58 betätigt, bis
alle Paare von Kupplungselementen 39, 72 in der durch die Stifte 73 und die Nuten 97
definierten Kupplungsstellung miteinander in Eingriff gebracht sind.
Obwohl die Stellmotoren 63 grundsätzlich durch manuelle Betätigung von Tastschaltern
od. dgl. so lange eingeschaltet werden könnten, bis alle Paare von Kupplungselementen
39, 72 die gewünschte Kupplungsstellung einnehmen, erfolgt dieser Vorgang vorzugsweise
automatisch und mit besonderem Vorteil gleichzeitig für alle vorhandenen Betätigungs
organe 58 durch Anwendung entsprechender Schalter. Diese könnten beispielsweise nach
Art von Endschaltern ausgebildet und so in einem allgemeinen Steuerkreis der Einstellvor
richtung 48 angeordnet sein, daß sie nach dem Erreichen der tiefsten Schlittenposition
automatisch eingeschaltet und beim Vorhandensein oder nach Erreichen der jeweiligen
Kupplungsstellung, die vom zugehörigen Sensor 88a, b signalisiert wird, wieder ausge
schaltet werden.
Durch die Herstellung der definierten Kupplungsstellungen sind die notwendigen Voraus
setzungen für die Einstellungen der Schloßteile geschaffen. Es ist jetzt nämlich möglich,
die Betätigungsorgane 58 mit Hilfe derselben Mittel, nämlich der Stellmotoren 63, die zur
Herstellung der definierten Kupplungsstellung verwendet werden, derart zu drehen, daß
die mit ihnen gekoppelten und zumindest in Drehrichtung formschlüssig verbundenen
Einstellmittel 38 in der einen oder anderen Drehrichtung gedreht werden. Diese Drehung
erfolgt im wesentlichen in genau derselben Weise, wie sie erfolgen müßte, wenn die
Betätigungsorgane 58 oder entsprechende Werkzeuge zum manuellen Einstellen der
Schloßteile 32, 33 verwendet würden. Zur Überwachung der jeweiligen Soll-Positionen der
Betätigungsorgane 58 bzw. der zugehörigen Einstellmittel 38 können die Schaltfahnen 76
und Sensoren 88a, b verwendet werden.
Eine besonders einfache Steuerung der verschiedenen Bewegungsabläufe ergibt sich dann,
wenn wie im Ausführungsbeispiel jedes der Schloßteile 32, 33 nur zwei definierte Stellun
gen einnehmen kann, die zwei definierten, um 180° zueinander versetzten Stellungen der
Einstellmittel 38 zugeordnet sind. Eine derartige Steuerung ist in Fig. 14 bis 16 schema
tisch dargestellt, wobei das Schloßteil 33 entweder die mit durchgezogenen Linien
dargestellte Stellung oder eine in Fig. 15 gestrichelt angedeutete, nach rechts verschobene
Stellung 33a einnimmt, die einer um 180° gedrehten Stellung des Einstellmittels 38
entspricht. Außerdem werden die beiden Sensoren 88a, b einerseits in solchen Höhenni
veaus angeordnet, daß sie nur von einer Schaltfahne 76 eines Betätigungsorgans 58 erregt
werden können, dessen Stift 73 vollständig in die Nut 97 eingerastet ist. Andererseits
werden die Sensoren 88a, b in um 180° versetzten Lagen in solchen Positionen angeord
net, daß sie von der Schaltfahne 76 des Betätigungsorgans 58 immer dann erregt werden,
wenn dessen Stift 73 eine der beiden Drehstellungen einnimmt, die den definierten
Stellungen des Exzenterstifts 40 beim Erreichen der beiden Endstellungen des Schloßteils
33 zugeordnet sind. Setzt sich daher z. B. bei der aus Fig. 15 ersichtlichen Stellung der
Stift 73 auf das Einstellmittel 38 auf, dann befindet sich die Schaltfahne 76 außerhalb des
Wirkungsbereichs des Sensors 88a, der die in Fig. 15 linke Stellung der Schaltfahne 76
abtastet. Da in dieser Stellung weder der Sensor 88a noch der Sensor 88b das Vorhanden
sein einer Schaltfahne 76 signalisiert, kann das Fehlen eines derartigen Signals beim
Erreichen der tiefsten Schlittenstellung als Hinweis dafür gedeutet werden, daß die beiden
Kupplungselemente 39, 72 nicht eingerastet sind. In einer automatischen Steuerung könnte
dies zum Einschalten des zugehörigen Stellmotors 63 führen, der das Betätigungsorgan 38
zu drehen beginnt, bis es in einer um 180° gedrehten, in Fig. 15 gestrichelt angedeuteten
Stellung ist, den Sensor 88b aber noch nicht erregt. Dieser spricht vielmehr erst an, wenn
das Kupplungselement 72 entsprechend Fig. 16 vollständig in das Kupplungselement 39
des Einstellmittels 38 eingerastet ist, und teilt dadurch der elektrischen Schaltung mit, daß
der Kupplungsvorgang beendet ist.
Würde sich das Einstellmittel 38 in Fig. 14 bis 16 in einer um 180° gedrehten Stellung
befinden, dann würde das gezeigte Kupplungselement 72 bereits ohne zusätzliche Drehung
einrasten. Entsprechend müßte ein Kupplungselement 72, das sich beim Absenken des
Schlittens 52 in einer im Vergleich zu Fig. 14 um 180° gedrehten Stellung befindet, erst
noch gedreht werden, bis es in das Kupplungselement 39 einrasten kann. In jedem Fall ist
es möglich, ein Betätigungsorgan 58, das nach dem Absenken des Schlittens 52 noch nicht
eingerastet ist, durch eine halbe oder volle Umdrehung (oder Vielfache davon) in eine
solche Position zu bewegen, daß die Kupplungselemente 39, 72 in Eingriff gelangen.
Außerdem kann die Steuerschaltung so ausgelegt werden, daß die Drehbewegung des
Betätigungsorgans 58 beendet oder gar nicht erst begonnen wird, wenn einer der Sensoren
88a, b anspricht, weil dies jeweils dem Erreichen einer definierten und bekannten Stellung
des Betätigungsorgans 58 entspricht.
Die nachfolgende Einstellung des zugehörigen Schloßteils 33 kann mit Hilfe einer
entsprechend programmierten Mustervorrichtung ebenfalls automatisch erfolgen, indem
diese in an sich bekannter Weise z. B. ein logisches "0"-Signal abgibt, wenn das Schloßteil
33 die aus Fig. 14 bis 16 ersichtliche Stellung einnimmt bzw. einnehmen soll, dagegen
z. B. ein logisches "1"-Signal erzeugt, wenn das Schloßteil 33 eine Stellung einnehmen
soll, die in Fig. 15 einer Drehung des Einstellmittels 38 um 180°, d. h. der Position 33a
entspricht. Nach Abschluß des Kupplungsvorgangs ist es dann lediglich erforderlich, die
Sensoren 88a, b darauf zu prüfen, welcher von beiden der Schaltfahne 76 gegenübersteht
(z. B. Fig. 16). Ist das der Sensor 88b, dann wird der zugehörige Stellmotor 63 für eine
halbe Umdrehung des Einstellmittels 38 eingeschaltet, wenn das Schloßteil 33 in die
Position 33a nach Fig. 15 verschoben werden soll, bzw. nicht eingeschaltet, wenn es in
der aus Fig. 16 ersichtlichen Position bleiben soll. Entsprechend wird vorgegangen, wenn
die Schaltfahne 76 nach Beendigung des Kupplungsvorgangs dem Sensor 88a zugewandt
wäre. Durch einen bloßen Vergleich der von den Sensoren 88a, b abgegebenen Ist-Signale
mit den von der Mustervorrichtung vorgegebenen Soll-Signalen ist daher eine Entschei
dung darüber möglich, ob der zugehörige Stellmotor 63 eingeschaltet werden muß oder
nicht, wobei die um 180° gedrehte Stellung dadurch erkennbar ist, daß bei deren Errei
chen der jeweils andere Sensor 88a, b anspricht, was zum Ausschalten des Stellmotors 63
ausgenutzt werden kann. Die Sensoren 88a, b überwachen daher sowohl das notwendige
Einschalten der Stellmotoren 63 als auch deren Ausschalten nach Drehung der Einstell
mittel 38 um jeweils 180°. Zweckmäßig erfolgt die Steuerung dabei mit Hilfe moderner
Mikroprozessoren oder Folgesteuerungen derart, daß für alle vier Betätigungsorgane 58
zunächst gleichzeitig die Kupplungsstellung und danach gleichzeitig die vom Muster
abhängige Soll-Position hergestellt wird. Vorteilhaft ist dabei, daß es völlig gleichgültig
ist, in welcher Stellung sich die Einstellmittel 38 und/oder Betätigungsorgane 58 vor
Beginn des Einstellvorgangs befinden, wobei auch beliebige Zwischenstellungen zwischen
den beiden in Fig. 15 dargestellten Positionen möglich sind.
Sollte aus irgendeinem Grund eines der Kupplungselemente 72 nicht in ein zugehöriges
Kupplungselement 39 einrasten, liegt ein Fehler vor, der dadurch erkennbar wird, daß
keiner der beiden zugehörigen Sensoren 88a, b ein durch die entsprechende Schaltfahne 76
induziertes Positionssignal abgibt. In diesem Fall kann ein Alarmsignal abgegeben werden,
daß der Bedienungsperson den Fehler anzeigt.
Damit der Kupplungsvorgang auch dann sicher funktioniert, wenn die Achsen 67 (Fig. 6)
der Betätigungsorgane 58 nicht ideal koaxial zu den Einstellmitteln 38 stehen, werden die
Abschnitte 71 (Fig. 6) der Betätigungsorgane 58 vorzugsweise ausreichend dünn oder aus
einem ausreichend flexiblen Material hergestellt. Sie können sich dann unter der Wirkung
der keilförmigen Einführungsschräge an den Unterseiten der Kupplungselemente 72 wie
ein Kardangelenk etwas verbiegen und dadurch dennoch zum sicheren Einrasten führen.
Nach der mustergemäßen Einstellung der Schloßanordnung 30 wird durch erneute
Betätigung des den Stellmotor 77 steuernden Schalters dafür gesorgt, daß der Schlitten 52
wieder angehoben und die Betätigungsorgane 58 aus den Einstellmitteln 38 herausgezogen
werden. Dazu genügt es, die Betätigungsorgane 58 in die aus Fig. 5 ersichtliche, durch
den Sensor 87b (Fig. 6) erfaßbare Zwischenstellung anzuheben, worauf die beschriebene
Einstellungsroutine für das in Drehrichtung der Rippscheibe 4 folgende Segment 30
durchgeführt wird. Ein Anheben des Schlittens 52 bzw. der Betätigungsorgane 58
zwischen zwei Einstellvorgängen in die aus Fig. 1 ersichtliche volle Außerarbeitsstellung
ist immer nur dann erforderlich, wenn die Einstellvorrichtung 48 beim Drehen der
Rippscheibe 4 eine der Speichen 26 (Fig. 1, 5) passieren muß. Dabei kann mit den
Positionsgebern 98 (Fig. 1) entsprechenden, jedoch an den Speichen 26 angebrachten
Positionsgebern sichergestellt werden, daß das Passieren einer Speiche 26 nur bei der aus
Fig. 1 ersichtlichen Außerarbeitsstellung möglich ist. Außerdem werden die Speichen 26
zweckmäßig so ausgebildet und angeordnet, daß sie auch die Einstellung der unmittelbar
unter ihnen befindlichen Segmente 30 nicht behindern.
Nach Beendigung des Einstellvorgangs wird der Schlitten 52 in die voll angehobene
Stellung gebracht. Die aus der genannten Wechselstelle entfernten Strickwerkzeuge können
dann wieder eingesetzt werden.
Die Gesamtzeit für die Einstellung der beschriebenen Rundstrickmaschine mit 72 Syste
men kann durch die erfindungsgemäße Einstellvorrichtung erheblich reduziert werden. Bei
Anwendung handelsüblicher Stellmotoren 63, 77 dürfte nur etwa ein Sechstel der bisher
üblichen Einstellzeit erforderlich sein.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die beschriebene Einstellvor
richtung 48 kein fester Bestandteil der Rundstrickmaschine sein muß. Es ist vielmehr
möglich, sie mittels der Schrauben 49 lösbar an der Rundstrickmaschine zu befestigen. Sie
kann dann je nach Bedarf an irgendeiner vorhandenen, auf ein neues Muster umzurü
stenden Rundstrickmaschine montiert und in der beschriebenen Weise benutzt werden,
sofern die Rundstrickmaschine mit einem entsprechenden Tragring 23 versehen ist und
ggf. entsprechende Positionsgeber 98 und Sensoren 99 aufweist. Im Gegensatz zu
bekannten Maschinen kann dabei die Einstellung der Schloßteile 32, 33 völlig unabhängig
davon erfolgen, in welcher Position sich diese vor dem Einstellvorgang befinden.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das auf
vielfache Weise abgewandelt werden kann. Beispielsweise ist es möglich, die Betätigungs
organe 58 auch auf Schloßteile anzuwenden, die senkrecht statt parallel zu den Strickwerk
zeugen 5 verschiebbar gelagert und dazu an entsprechend verschiebbar in den Segmenten
30 geführten, radiale Mitnehmer aufweisenden Zapfen befestigt sind. Zur Einstellung
derartiger Schloßteile können z. B. Einstellmittel in Form von zylindrischen, drehbar in
den Segmenten 30 gelagerten Bolzen dienen, die an ihren Umfangsabschnitten mit
schraubenlinienförmig ansteigenden bzw. abfallenden Schrägflächen auf die Mitnehmer
einwirken (EP 0 694 640 A1). Bei Drehung dieser Bolzen mittels eines Werkzeugs werden
die Schloßteile durch die Schrägflächen und ggf. zusätzliche Rückholfedern verschoben.
Die erfindungsgemäße Einstellvorrichtung kann dabei in genau derselben Weise auf die
die Schrägflächen aufweisenden Bolzen angewendet werden, wie oben am Beispiel der
Einstellmittel 38 in Form von Exzenterbolzen beschrieben ist. Der einzige Unterschied
besteht darin, daß die Mechanik für die Übertragung der Drehbewegung der Bolzen auf
die Schloßteile eine andere ist. Das gilt außerdem unabhängig davon, ob für den Einstell
vorgang eine von Strickwerkzeugen freie Wechselstelle oder eine Wechselstelle vor
gesehen wird, die aus einer Mehrzahl von benachbarten Strickwerkzeugen mit verkürzten
Füßen besteht, und/oder ob zwei, drei oder mehr unterschiedliche Stellungen für die
Schloßteile und daher auch für die Einstellmittel vorgesehen sind. Außerdem ist es, ins
besondere wenn kleine Stoffmengen mit unterschiedlichen Mustern hergestellt werden
sollen, in beiden Fällen möglich, die Rundstrickmaschine mit einer permanent vorhande
nen Wechselstelle arbeiten zu lassen, da deren Breite in der Regel nur ca. 30 mm betragen
braucht.
Bei einer alternativen Ausführungsform wäre es weiterhin möglich, die Sensoren ganz
wegzulassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Einstellmittel 38 in den beiden um
180° beabstandeten Extremstellungen jeweils an einen festen Anschlag im Segment 30
stoßen und daher nur zwischen den beiden Extremstellungen hin- und hergedreht werden
können. Werden die Betätigungsorgane 58 bei einer solchen Ausführungsform in der
beschriebenen Weise mit den Einstellmitteln gekuppelt und dann weitergedreht, dann
stoßen diese nach höchstens einer Umdrehung der Betätigungsorgane 58 in einer ausge
wählten Drehrichtung automatisch gegen den einen der beiden Anschläge, der eine
Weiterdrehung unmöglich macht. Eine Zerstörung der Betätigungsorgane oder Einstell
mittel könnte dabei dadurch vermieden werden, daß der Antrieb für die Betätigungsorgane
mit einer Rutschkupplung versehen wird. Liegen alle vorhandenen Einstellmittel an dem
genannten Anschlag an und befinden sie sich daher wie die mit ihnen gekoppelten
Schloßteile sämtlich in derselben Ausgangsposition, können ausgewählte Einstellmittel 38
durch Drehung der Betätigungsorgane in der entgegengesetzten Richtung so lange gedreht
werden, bis sie am anderen der beiden Anschläge anstoßen, die Rutschkupplungen
wirksam werden und die zugehörigen Schloßteile daher eine zweite definierte Stellung
einnehmen. Die den nicht zurückgedrehten Einstellmitteln zugeordneten Schloßteile
verbleiben dagegen in der dem zuerst genannten Anschlag entsprechenden Stellung. Auch
bei dieser Ausführungsform ist es dadurch, daß die Betätigungsorgane und Einstellmittel
nur in einer definierten Kupplungsstellung miteinander in Eingriff bringbar sind, mit
einfachen und automatisch betätigbaren Mitteln möglich, die eine oder andere Stellung der
Schloßteile in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Muster herzustellen, ohne daß
bekannt sein müßte, in welcher Stellung sich die Schloßteile und/oder Betätigungsorgane
vor Beginn des Einstellvorgangs befunden haben. Auch hier brauchen die Stellmotoren für
die Betätigungsorgane bis zur Herstellung einer definierten Ausgangsstellung jeweils nur
so lange eingeschaltet werden, wie einer vollen Umdrehung der Betätigungsorgane
entspricht. Ein Unterschied zu der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 16 besteht insoweit
nur darin, daß im zuletzt beschriebenen Fall Stellmotoren in Form von Reversiermotoren
benötigt werden, während im zuerst beschriebenen Fall die Motoren stets in dieselbe
Richtung gedreht werden können. Abgesehen davon versteht sich, daß die im Einzelfall
erforderliche Bewegung der Betätigungsorgane und die Übertragung der Bewegung der
Betätigungsorgane auf die Schloßteile mit zahlreichen anderen als den beschriebenen
Mitteln erfolgen kann, wobei auch die Art der in Eingriff zu bringenden Kupplungs
elemente in Abhängigkeit vom Einzelfall ganz unterschiedlich gewählt werden kann.
Dasselbe gilt für die Abtastmittel, mit denen die verschiedenen Stellungen der Betätigungs
organe abgetastet werden, d. h. insbesondere die Schaltfahnen 76 und die zugehörigen
Sensoren 88.
Weiterhin ist klar, daß die erfindungsgemäße Einstellvorrichtung 48 in entsprechender
Abwandlung auch und/oder nur auf die Einstellung des Zylinderschlosses 6 angewendet
werden kann, dessen Schloßteile mit entsprechenden Einstellmitteln ausgerüstet sind. Für
diesen Fall wäre z. B. lediglich erforderlich, die Einstellvorrichtung 48 in Fig. 1 so
anzuordnen, daß die Achsen 67 (Fig. 6) der Betätigungsorgane horizontal statt vertikal
angeordnet sind und der Schlitten 52 auch horizontal bewegbar ist, damit er aus einer
angehobenen Position zunächst vertikal abgesenkt und dann horizontal und radial in
Richtung des Zylinderschlosses vorgeschoben werden kann. Wie im Fall der Einstellung
des Rippschlosses können dabei in Abhängigkeit von der Zahl der einzustellenden Schloß
teile mehr oder weniger als vier Betätigungsorgane vorgesehen sein. Außerdem wäre es
möglich, die Einstellvorrichtung 48 so auszubilden, daß gleichzeitig die Schloßteile von
mehr als einer Schloßanordnung 30 verstellt werden können.
Weiter ist es möglich, den Tragring 23 anders als synchron zur Rippscheibe 4 anzutrei
ben. Beispielsweise könnte der Antrieb für den Tragring 23 während des normalen
Produktionsbetriebs stillgesetzt werden, indem z. B. das Ritzel 24 manuell oder automa
tisch von der Zahnung des Tragrings 23 entkoppelt wird. Dazu könnte das Ritzel 24 in
Fig. 1 mit einer Befestigungsschraube auf der Antriebswelle 12 befestigt und bei Bedarf in
der einen oder anderen Richtung axial auf dieser verschoben werden. Der beschriebene
Bewegungsablauf bietet jedoch den besonderen Vorteil, daß der komplette Musterwechsel
auf einfache Weise vollautomatisch durchgeführt werden kann, indem eine Steuerschaltung
so ausgelegt wird, daß nach der Betätigung eines Startschalters nacheinander alle vorhan
denen Schloßanordnungen 30 angefahren und eingestellt werden. Außerdem könnte die
Einstelleinrichtung eine eigene Stromversorgung, z. B. in Form einer Batterie oder dgl.,
und alle für ihre Steuerung erforderlichen Mittel aufweisen, so daß eine Ansteuerung von
außen her entfallen kann. Schließlich versteht sich, daß die verschiedenen Merkmale auch
in anderen als den dargestellten und beschriebenen Kombinationen verwendet werden
können.
Claims (16)
1. Rundstrickmaschine mit wenigstens einem ersten Teil in Form eines Strickwerkzeuge
(3, 5) und eine Achse (1) aufweisenden Trägers (2, 4), einem zweiten, dem Träger (2, 4)
zugeordneten Teil in Form eines Schlosses (6, 7), das um die Achse (1) verteilt angeord
nete Schloßanordnungen (30) enthält, die wenigstens je ein einstellbares Schloßteil (32, 33)
und ein diesem zugeordnetes Einstellmittel (38) aufweisen, Mitteln (14) zur Drehung
wenigstens eines der beiden Teile um die Achse (1) und einer auf die Schloßanordnungen
(30) ausrichtbaren Einstellvorrichtung (48), die wenigstens ein zur mustergemäßen
Einstellung der Schloßteile (32, 33) bestimmtes Betätigungsorgan (58) und Mittel (77-82)
zur Bewegung des Betätigungsorgans (58) in wenigstens je eine Arbeits- und Außerarbeits
stellung enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellmittel (38) und das Betätigungs
organ (58) einander zugeordnete Kupplungselemente (39, 72) aufweisen, die nach Aus
richtung der Einstellvorrichtung (48) auf eine der Schloßanordnungen (30) durch Bewe
gung des Betätigungsorgans (58) in die Arbeitsstellung in einer definierten Kupplungs
stellung miteinander in Eingriff bringbar sind, und daß die Einstellvorrichtung (48) Mittel
(60-63) zur Einstellung des jeweiligen Schloßteils (32, 33) durch Bewegung des Betäti
gungsorgans (58) nach Herstellung der Kupplungsstellung aufweist.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schloßanord
nung (30) eine Mehrzahl von verstellbaren Schloßteilen (32, 33) aufweist und die Einstell
vorrichtung (48) mit einer entsprechenden Anzahl von Betätigungsorganen (58) versehen
ist.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellvorrichtung (48) aus einer lösbar befestigten Baugruppe besteht.
4. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen zur Montage der Einstellvorrichtung (48) bestimmten, mit der Achse (1)
koaxialen, oberhalb des Trägers (2, 4) angeordneten Tragring (23) aufweist.
5. Rundstrickmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger als
Rippscheibe (4) ausgebildet und der Tragring (23) oberhalb der Rippscheibe (4) angeord
net ist.
6. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einstellmittel (38) aus einem drehbar in der Schloßanordnung (30) gelagerten Bolzen
besteht und das Betätigungsorgan (58) ein drehbar in der Einstellvorrichtung (48) gelager
tes, koaxial auf den Bolzen ausrichtbares Bauteil ist.
7. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eines der Kupplungselemente (39) eine im Einstellmittel (38) oder Betätigungsorgan (58)
ausgebildete Bohrung (96) mit einer radialen Nut (97) und das andere Kupplungselement
(72) ein am Betätigungsorgan (58) oder Einstellmittel (38) ausgebildeter, in die Bohrung
(96) passender Schaft mit einem radial abstehenden, in die Nut (97) passenden Stift (73)
ist.
8. Rundstrickmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungsorgan (58) gegen die Kraft einer Feder (74) axial verschiebbar in der Einstell
vorrichtung (48) gelagert ist.
9. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Bewegung des Betätigungsorgans (58) eine drehbar in der Einstellvor
richtung (48) gelagerte Antriebshülse (60), in der das Betätigungsorgan (58) axial
verschiebbar, jedoch relativ undrehbar angeordnet ist, und einen Stellmotor (63) zur
Drehung der Antriebshülse (60) enthalten.
10. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellvorrichtung (48) eine am Tragring (23) montierbare, mit Führungsstangen (51)
versehen Grundplatte (50) und einen auf den Führungsstangen (51) verschiebbar gelager
ten Schlitten (52) enthält, an dem das Betätigungsorgan (58) die Mittel (60-63) zu dessen
Bewegung montiert sind.
11. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellvorrichtung (48) mit einem Mittel zur Erkennung der Stellung des
Schloßteils (32, 33) versehen ist.
12. Rundstrickmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
wenigstens einen Sensor (88a, b) zur Erkennung der Stellung des Betätigungsorgans (58)
enthält.
13. Rundstrickmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sensor
(88a, b) eine am Betätigungsorgan (58) angebrachte Schaltfahne (76) zugeordnet ist.
14. Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (2, 4) und der Tragring (23) drehbar und die Schloßanordnungen (30)
stationär in einem Maschinengestell angeordnet sind.
15. Rundstrickmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mittel
(98, 99) zur Erkennung der Drehwinkelstellung des Trägers (2, 4) und des Tragrings (23)
relativ zum Maschinengestell aufweist.
16. Einstellvorrichtung zur Einstellung von Schloßteilen (32, 33) an einer Rundstrickma
schine, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
15 ausgebildet ist.
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