DE19733595A1 - Maschine zur Maximalkraftentwicklung und -kontrolle für Gewichtheber und Kraftdreikämpfer - Google Patents
Maschine zur Maximalkraftentwicklung und -kontrolle für Gewichtheber und KraftdreikämpferInfo
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- A63B21/005—Exercising apparatus for developing or strengthening the muscles or joints of the body by working against a counterforce, with or without measuring devices using electromagnetic or electric force-resisters
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Description
Die Erfindung fällt in das Gebiet von Kraftentwicklungsmaschinen bzw. Trainings
geräten für Sportler verschiedener Kraftsportarten.
Dem Anmelder ist zum Zeitpunkt der Patentanmeldung keine Maschine bekannt,
die das im nachfolgenden Punkt beschriebene, zugrundeliegende Problem löst.
Es gibt eine Vielzahl von Geräten, die für das Krafttraining bestimmt sind. All diesen
Geräten liegt das Prinzip der dynamischen Arbeit zu Grunde.
Es ist bekannt, daß der Muskel eine komplizierte Struktur aufweist. Er enthält außer
Sehnen noch drei verschiedene Muskelfasertypen:
Weiße, rote und gemischte Fasern.
Weiße, rote und gemischte Fasern.
Diese verschiedenen Fasertypen haben auch verschiedene Aufgaben. Sie reagie
ren auf verschiedene Reizarten.
Übungen mit leichteren Lasten und relativ hohen Geschwindigkeiten aktivieren eher
die weißen Muskelfasern. Höhere Lasten und niedrige Geschwindigkeit beanspru
chen mehr die roten Fasern.
Jede Myofibrille arbeitet nach dem "Alles oder nichts"-Prinzip, das heißt, daß jede
einzelne Myofibrille entweder voll kontrahiert ist oder völlig entspannt ist.
Jede Bewegung ist immer mit einem gewissen Kraftaufwand verbunden. Die Kraft
entfaltung ist um so größer, je mehr Myofibrillen gleichzeitig in die Aktion einbezo
gen werden können.
Eine maximale Kraft kann, dementsprechend nur dann entwickelt werden, wenn alle
Myofibrillen zur gleichen Zeit kontrahieren, also wenn von den Nervenzentren, re
gelrecht eine Salve von elektrischen Impulsen in den Muskel abgefeuert wird.
Das passiert nur dann, wenn man versucht, einen unbeweglichen Gegenstand in
Bewegung zu setzen. Wir sprechen in diesem Fall von einer isometrischen Muskel
spannung.
Eine Muskelspannung ist unvorstellbar, ohne Beteiligung der Sehnen. Die Sehne ist
das Glied, die "Brücke", wodurch die Kraft auf ein Gegenstand übertragen wird.
Um hohe sportliche Leistungen zu erzielen, und um ohne Verletzungen davon zu
kommen, müssen die Sehnen mindestens so stark sein wie die Muskeln, wenn nicht
noch mehr.
In der Praxis sehen wir oft ein ganz anderes Bild:
Eine ausgezeichnete Muskelhygertrophie und schwache, vernachlässigte Sehnen und Bänder.
Eine ausgezeichnete Muskelhygertrophie und schwache, vernachlässigte Sehnen und Bänder.
Versucht ein solcher Athlet ein maximales Gewicht schnell zu heben, so passiert
früher oder später das schlimmste, was einem Sportler passieren kann: Bänderriß.
Hierfür gibt es genügend Beispiele. Dies ist auch kein Wunder, weil alle herkömmli
chen Geräte und dem entsprechend auch die Trainingsmethoden so ausgelegt sind,
daß der Bewegungsapparat ziemlich einseitig trainiert wird.
Wie schon gesagt wurde, sind die verschiedenen Strukturen des Muskels (die
Muskelfasertypen und Sehnen) an spezifische Reize angepaßt. Was gut für die
Muskelkraft ist, führt noch lange nicht zur Entwicklung der Maximalkraft und trägt
kaum zur Stärkung der Sehnen und Bänder bei.
Jeder Muskel verfügt über sogenannte Muskelspindeln, die die Funktion von Dehn
rezeptoren haben. Sie sind den Muskelfasern parallel geschaltet.
Wenn ein Muskel gedehnt wird, dehnen sich auch die Muskelspindeln und die Seh
nen mit.
Die Golgi-Organe, die in den Sehnen und in den Muskelspindeln sitzen, melden
sofort die zunehmende Spannung an das Rückenmark. Die Reizschwelle der Golgi-Organe
ist bedeutend höher als die der Muskelfasern. Es wurde festgestellt, daß sie
nur bei einer Kombination von maximaler Muskelspannung und gleichzeitiger
Dehnung anspringen.
Um das Wachstum der maximalen Kraft anzuregen, müßte praktisch der Muskel in
eine Lage gebracht werden, wo er gezwungen wäre, gleichzeitig eine isometrisch
positive und isometrisch-negative Kontraktion auszuüben.
Noch ein Aspekt ist in diesem Zusammenhang zu betrachten: Die Größe der zu
entwickelnden Kraft hängt auch von den Gesetzen der Mechanik ab.
Hierbei handelt es sich vorwiegend um die Hebelgesetze.
Als Beispiel nehmen wir die Kniebeugen. Während der Übung werden die Beine nur
in einem einzigen Punkt, in die maximale Spannung versetzt (bei 90°). Das bedeu
tet, daß in allen Gelenkwinkeln, die außerhalb der 90° sind, die Reizstärke nicht
mehr ausreichend für die Steigerung der Maximalkraft ist. Übungen mit Lasten, die
bewegt werden müssen, also dynamische Übungen, egal in welcher Form, sind nicht
geeignet, um alle Muskelfasern während des kompletten Bewegungsablaufes zu
aktivieren. Sie sind auch wenig geeignet, die Sehnen zu stärken.
Alle bis jetzt bekannte Krafttrainingsgeräte sind mehr oder weniger durch folgende
Nachteile gekennzeichnet:
- a) nicht ausreichende Belastbarkeit der Muskeln und der Sehnen
- b) keine Übereinstimmung zwischen der Muskelhypotrophie und der Stärke der Sehnen
- c) großer Energie- und Zeitaufwand
- d) Störung der "normalen" räumlichen Bewegungsstruktur
- e) fehlende oder mangelhafte Meß- und Auswertungsmöglichkeiten
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Trainingsgerät zu schaf
fen, das die aufgezählten Nachteile der bekannten Geräte vermeidet.
Die in den Patentansprüchen beschriebene Maschine mit ihren Merkmalen löst das
Problem dadurch, daß keine Last im herkömmlichen Sinne bewegt werden muß,
sondern eine durch einen Elektromotor angetriebene, nach oben und unten beweg
bare Stange Ansatzpunkt der Übung ist, somit die geforderten Voraussetzungen zur
Maximalkraftentwicklung schafft und die Nachteile konventioneller Geräte ausschließt.
Die Stange wird in beiden Richtungen mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt
(9,8-10 cm/s). Die Geschwindigkeit der Stange ist von der Übungsperson nicht be
einflußbar. Sie geht so zu sagen "ihren Weg" nach oben, bis sie den oberen
Endschalter erreicht hat und dann nach unten bis zum unteren Endschalter, wieder
nach ober und wieder nach unten usw.
Der Sinn der Übung liegt darin, daß der Athlet sich mit voller Kraft an der nach oben
bewegbaren Stange an legt. Der Athlet zieht quasi an der Stange mit, kann sie aber,
wie schon gesagt wurde, nicht beschleunigen. Alle Muskelfasern werden jetzt mobi
lisiert und entwickeln eine Maximalspannung. Dadurch, daß die Stange eine geringe
Geschwindigkeit hat, kann der Muskel oder alle Muskeln, die in der konkreten Übung
beteiligt sind, die maximale Spannung in jeder Phase beibehalten.
Es wird damit das erreicht, was mit den üblichen Geräten nicht zu schaffen ist, und
zwar eine isometrische und gleichzeitig eine konzentrische Muskelfunktion.
Hat die Stange jetzt die oberen Endschalter betätigt, wird der Elektromotor sofort
umgeschaltet, die Stange wird nach unten gefahrenen. Der Athlet zieht mit voller
Kraft dagegen, als ob er die Stange stoppen will, kann aber nicht. Die Muskelspannung
ist wieder maximal. In diesem Fall sprechen wir von einer isometrischen und gleich
zeitig einer exzentrischen Muskelfunktion.
Gerade diese eigenartige Kombination von isometrisch und gleichzeitig konzentri
scher Muskeltätigkeit einerseits und gleichzeitiger isometrisch-konzentrischer Funk
tion des Muskels anderseits, schafft die Voraussetzung für die Entwicklung der ma
ximalen Kraft und der Stärkung der Sehnen.
Je nach dem, wie hoch und wie weit von einander die Endschalter eingestellt sind,
ist es möglich, entweder den ganzen Bewegungsablauf zu trainieren, oder nur ge
zielt einen bestimmten Gelenkwinkel "durchzuarbeiten".
Erfindungsgemäß ist im Gerät ein Kettenspanner mit Feder vorgesehen. Das ge
währleistet eine gewisse Bewegungsfreiheit der Stange in sagitaler Ebene. Man kann
die Stange während der Übung an den Körper "heranziehen" oder "wegdrücken",
was den natürlichen Bewegungsablauf aufrecht hält.
Weiter ist noch eine Kontakt-Druckplatte vorgesehen. Der Athlet steht, sitzt oder
liegt auf der Platte und übt während der Übung einen Druck auf die Platte aus. In der
Platte sind Sensoren eingebaute die den Druck in elektrischen Strom umwandeln
und zum PC bzw. Steuerpult leiten und somit das Meß- und Auswertungsverfahren
ermöglichen.
Die Kontakt-Druckplatte ist noch mit einem regelbaren Druckschalter versehen. Der
Druckschalter startet den Elektromotor, wenn die notwendige Kraftschwelle erreicht
ist und stoppt ihn sofort, wenn der Druck auf die Platte abfällt oder ganz weg ist.
Die Sicherheit des Sportlers wird durch die entsprechende Positionierung der
Endschalter zum einen und die permanente Überwachung der Übung durch den
Trainer zum anderen gewährleistet. Die Maschine kann darüber hinaus jederzeit
durch einen Not-Aus-Schalter direkt ausgeschaltet werden.
Der Prototyp der Maschine wurde durch den Erfinder bereits gebaut und getestet.
Die Ergebnisse der Maximalkraftentwicklung der zum Test herangezogenen Sport
ler waren überwältigend.
Die Erfindung kann durch einen Maschinenbauer in Serie gefertigt und an die ent
sprechenden Bedarfsträger (z. B. Gewichthebervereine, Leistungsstützpunkte,
Kraftdreikämpervereine, Bodybuilding-Studios, etc.) vertrieben werden.
Durch den Einsatz der Maschine läßt sich das Leistungsniveau eines jeden Kraft
sportlers deutlich und vor allem nachweisbar, weil konkret meß- und auswertbar, stei
gern.
Dem Erfinder obliegt die Betreuung einiger Spitzengewichtheber Deutschlands u. a.
Ronny Weller. Er und sein Heimatverein, der VK Mutterstadt (1. Bundesliga im
Gewichtheben) zeigen reges Interesse am Einsatz der Maschine.
Sie kann somit zum Erhalt und Ausbau der Leistungen der Gewichtheber, sowie des
Images des "deutschen" Gewichthebens in aller Welt beitragen.
Claims (10)
1. Maschine zur Maximalkraftentwicklung und -kontrolle, mit deren Hilfe die Maximal
kraft eines Sportlers gezielt trainierbar und kontrollierbar ist, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale,
eine Stange (5), die einen konstanten Widerstand leistet, wird durch einen
Elektromotor (9) in senkrechter Richtung nach oben oder unten bewegt.
2. Die Stange ist an ihren Enden mit je einer Kette (10) fest verbunden.
3. Die Bewegung der Stange erfolgt über die zwei Ketten, die mittels eines Elek
tromotores, eines Getriebes (8) und einer Antriebsachse (7) angetrieben werden.
4. Die Ketten laufen am Fuße der Maschine über ein feststehendes Kettenrad (1)
am Kopf der Maschine über ein frei laufendes Kettenrad sowie über einen
beweglichen Kettenspanner (2), bilden mit der Antriebsachse eine starre Einheit
und sind somit zu einem endlosen Kreis geschlossen,
5. Die Kette wird durch einen beweglichen Kettenspanner und eine Feder (11) ge
spannt.
6. Die Maschine ist mit verstellbaren Endschaltern (3 und 4) versehen, welche das jeweili
ge Ende der einen Bewegung definieren und die Bewegung in die andere Rich
tung veranlassen.
7. Die Maschine ist mit einer Kontakt-Druckplatte (6) unterhalb der Stange und über
halb der Antriebsachse versehen, auf welcher sich die Trainingsperson in ent
sprechender Weise positioniert.
8. In der Kontakt-Druckplatte befinden sich Sensoren, welche zum einen die aus
geübte Kraft messen und zum anderen den Elektromotor abstellen und somit
die Bewegung beenden, wenn der Druck auf die Platte unter einen bestimmten
Wert fällt.
9. Die Anlage verfügt über eine Schnittstelle (Verweis auf der Zeichnung
links unten) zur Daten- bzw. Meßwertübertragung an die ein Kontrollpult
oder ein PC angeschlossen ist.
10. Die Schnittstelle in Verbindung mit dem Kontrollpult bzw. dem PC ermöglichen
die Kontrolle der Übung durch den Trainer, die Aufzeichnung der übertragenen
Meßwerte und die Auswertung der Daten zur entsprechenden Ausrichtung des
weiteren Trainingsprogrammes.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19733595A DE19733595C2 (de) | 1997-07-25 | 1997-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Muskeltraining |
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DE19733595A1 true DE19733595A1 (de) | 1999-02-04 |
DE19733595C2 DE19733595C2 (de) | 1999-06-24 |
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ID=7837896
Family Applications (1)
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---|---|---|---|---|
DE102005051674A1 (de) * | 2005-10-28 | 2007-05-03 | Dieter Miehlich | Trainingsgerät |
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1997
- 1997-07-25 DE DE19733595A patent/DE19733595C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102013010499B4 (de) * | 2013-06-25 | 2015-02-26 | Eugen Fröhlich | Trainingsvorrichtung |
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