DE19732263A1 - Spanneinrichtung zum lösbaren Befestigen eines scheibenförmigen Werkzeugs - Google Patents
Spanneinrichtung zum lösbaren Befestigen eines scheibenförmigen WerkzeugsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spanneinrichtung zum lösbaren Befesti
gen eines scheibenförmigen Werkzeugs an einer Gewindespindel einer Hand
werkzeugmaschine. Die Spannmutter wird auf die Gewindespindel aufge
schraubt und drückt beispielsweise eine Schleifscheibe an einen Gegenflansch
der Handwerkzeugmaschine derart an, daß die Schleifscheibe eingespannt ist.
Aus der EP-A 0 732 174 beispielsweise ist eine Spanneinrichtung zum lösbaren
Befestigen eines scheibenförmigen Werkzeugs an einer Gewindespindel einer
Handwerkzeugmaschine bekannt. Die Spanneinrichtung weist eine Spannmutter
auf, an der eine zum Spannen des scheibenförmiges Werkzeugs vorgesehene
Spannscheibe unter Zwischenschaltung eines Axialwälzlagers axial gestützt ist.
Das Axialwälzlager koppelt die zwischen dem eingespannten scheibenförmigen
Werkzeug und der Spannscheibe wirkende Reibkraft von der Spannmutter ab,
wenn diese zum Abnehmen des scheibenförmigen Werkzeugs von der Gewin
despindel abgeschraubt wird. Zwischen der Spannmutter und der Spannscheibe
ist eine Tellerfeder angeordnet, die in Reibkontakt mit der Spannscheibe steht,
wodurch das Durchrutschmoment beeinflußt ist, unter dem die Schleifscheibe
gemeinsam mit der Spannscheibe gegenüber der Spannmutter durchdreht. Im
Normalbetrieb übernimmt das Axialwälzlager lediglich die Abstützung der
Spannscheibe an der Spannmutter, wobei keine Relativbewegung im Axialwälz
lager stattfindet. Die Tellerfeder ist als separates Bauteil vorgesehen und muß
während des Zusammenbaus der Spanneinrichtung in einem separaten Arbeits
schritt eingesetzt werden. Sowohl die Materialkosten als auch die Montageko
sten für die Tellerfeder lassen die Herstellkosten für die Spanneinrichtung
ansteigen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Spanneinrichtung nach
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß
die Montage der Spanneinrichtung vereinfacht ist, wobei insbesondere die
Herstellkosten reduziert sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Axialwälzlager
einen Käfig für Wälzkörper umfaßt, wobei ein drehfest mit dem Käfig verbunde
nes Reibelement mit wenigstens einem der beiden Elemente in Reibkontakt
steht. Der bei der Spanneinrichtung gemäß EP-A 0 732 174 ebenfalls vorhande
ne Käfig wird erfindungsgemäß mit dem Reibelement versehen, so daß der Käfig
gleichzeitig zwei Funktionen übernimmt: Erstens das Führen der Wälzkörper im
Axialwälzlager und zweitens das Abbremsen der Spannscheibe.
Da Käfige für Wälzlager vorzugsweise im Spritzgießverfahren aus Kunststoff
hergestellt werden, ist beispielsweise denkbar, den Käfig aus einem Material
herzustellen, der gleichzeitig für einen Reibkontakt geeignet ist. In diesem Fall
genügt es, wenn während des Spritzvorgangs an dem Käfig axial vorspringende,
federnde Vorsprünge vorgesehen werden, die das Reibelement bilden. Wenn
das Reibelement beispielsweise nur zwischen dem Käfig und der Spannscheibe
wirkt und die Spannscheibe und Käfig gemeinsam ohne Relativdrehung zuein
ander drehen, muß für eine Relativdrehung zwischen Käfig beziehungsweise
Spannscheibe und Spannmutter eine Gleitreibung zwischen den Wälzkörpern
und der Spannscheibe stattfinden. Wenn die Haftreibung zwischen den Wälz
körpern und der Spannmutter größer ist als die Haftreibung zwischen dem
Reibelement und der Spannscheibe, stellt sich bei Erreichen des Durchrut
schmoments eine Relativbewegung zwischen Spannscheibe und Käfig ein. Auf
diese Weise ist die erforderliche Reibung zum Abbremsen der Spannscheibe
sichergestellt. Für den umgekehrten Fall, wenn also das Reibelement lediglich
zwischen dem Käfig und der Spannmutter wirkt, gilt entsprechendes, wobei für
eine Relativdrehung zwischen Spannmutter und Spannscheibe eine Gleitreibung
der Wälzkörper mit der Spannscheibe oder vorzugsweise eine Gleitreibung
zwischen dem Reibelement und der Spannmutter eintreten muß.
Vorzugsweise ist jedoch das Reibelement sowohl mit der Spannscheibe als auch
mit der Spannmutter in Reibkontakt. Bei Erreichen des Durchrutschmomentes
findet eine Relativverdrehung zwischen der Spannscheibe und der Spannmutter
statt, wobei Gleitreibung zwischen dem Käfig und der Spannscheibe und/oder
zwischen Käfig und Spannmutter vorliegt. Wenn das Reibelement durch Dicht
ringe gebildet ist, die am Innenumfang und am Außenumfang des Käfigs an
geordnet sind - wobei die Dichtringe an der Spannscheibe und an der Spann
mutter anliegen - übernimmt der Käfig neben den oben genannten Funktionen
eine dritte Funktion: die Wälzkörper sind gegen Eintritt von unerwünschten
Fremdstoffen in den Laufbahnbereich geschützt. Da bei dieser erfindungsgemä
ßen Weiterbildung das vorgesehene Schmierfett im Lagerinneren verbleibt, wird
die Lebensdauer der Wälzlager erhöht.
Das Reibelement kann beispielsweise durch einstückig mit dem Käfig ausgebil
dete federnde Vorsprünge gebildet sein. Es kann aber auch ein federelastischer
Ring umfangsseitig am Käfig befestigt werden, wobei der federelastische Ring
oder die Vorsprünge, insbesondere umlaufende Lippen, derart bemessen sind,
daß sie mit wenigstens der Spannscheibe oder der Spannmutter in Reibkontakt
stehen. Die beschriebenen Ausführungsarten des Reibelementes können bei
spielsweise im Spritzgießverfahren in einer Zweikomponenten-Spritztechnik bei
der Käfigherstellung berücksichtigt werden.
Ein weiteres Mittel zum Reduzieren der Herstellkosten besteht darin, daß die
Spannmutter einen mit einem Innengewinde für die Gewindespindel versehe
nen rohrförmigen Zapfen aufweist, an dem ein Radialflansch einstückig an
schließt, an dem eine zum Abwälzen der Wälzkörper des Axialwälzlagers
vorgesehene Anlaufscheibe abgestützt ist. Aus der EP-A 0 732 1 74 ist zwar die
Anlaufscheibe bekannt, jedoch ist anstelle des Radialflansches eine separate
Scheibe vorgesehen, die an speziell vorgesehenen Anlageflächen des rohrförmi
gen Zapfens abgestützt ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Einrichtung werden
verschiedene Vorteile erreicht. Zunächst entfällt die Montage eines weiteren
separaten Bauteils, weiterhin müssen keine besonderen Anlageflächen in einem
eigenen Fertigungsschritt erzeugt werden. Schließlich läßt sich die Spannmutter
vorzugsweise im Tiefziehverfahren auf äußerst preiswerte Art und Weise her
stellen. Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Einrichtung werden auch un
abhängig von den oben beschriebenen Reibelementen erreicht.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von einem in einer Figur dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Spanneinrich
tung zum lösbaren Befestigen einer Schleifscheibe an einer Gewindespindel
einer Handwerkzeugmaschine. Die Schleifscheibe und die Handwerkzeug
maschine mit der Gewindespindel sind hier aus Gründen der Übersicht nicht
dargestellt. Die Spanneinrichtung umfaßt eine auf die Gewindespindel auf
schraubbare Spannmutter 1, an der eine zum Spannen des scheibenförmigen
Werkzeugs vorgesehene Spannscheibe 2 unter Zwischenschaltung eines Axial
nadellagers 3 axial gestützt ist. Das Axialnadellager 3 umfaßt einen Käfig 4, der
Nadeln 5 führt, wobei die Nadeln 5 an Laufbahnen 6, 7 der Spannscheibe 2
und einer Anlaufscheibe 8 abwälzen, wobei die Anlaufscheibe 8 an einem
Radialflansch 9 der Spannmutter 1 anliegt. Die Spannmutter 1 ist im wesentli
chen gebildet durch einen mit einem Innengewinde 10 versehenen rohrförmi
gen Zapfen 11, an den der Radialflansch 9 einstückig anschließt.
Weiterhin ist ein hochklappbarer Griff 12 zum Betätigen der Spanneinrichtung
vorgesehen, der drehfest mit der Spannmutter 1 verbunden ist.
Oberhalb der Mittellinie sind am Außenumfang und am Innenumfang des Käfigs
4 federnde Dichtlippen 13 ausgebildet, von denen die einen mit der Spann
scheibe 2 und von denen die anderen mit der Anlaufscheibe 8 in Reibkontakt
stehen. Die Dichtlippen 13 sind einstückig mit dem Käfig 4 gebildet. Die
Dichtlippen 13 übernehmen zwei Funktionen; zum einen ist das Eindringen von
unerwünschten Fremdstoffen in den Laufbahnbereich der Nadeln 5 ausgeschlos
sen; zum anderen sind die Dichtlippen 13 derart gegen die Spannscheibe 2 und
gegen die Anlaufscheibe 9 angefedert, daß die Spannscheibe erforderlichenfalls
abgebremst wird.
Anstelle der Dichtlippen 13 sind auch über den Umfang verteilt angeordnete
Vorsprünge denkbar, die im Querschnitt beispielsweise wie die dargestellten
Dichtlippen 13 ausgebildet sein können. In diesem Fall entfällt allerdings die
oben beschriebene Dichtwirkung. Eine Alternativlösung zur Ausbildung des
Reibelementes ist unterhalb der Mittellinie der Figur dargestellt. Federelastisch
verformte Ringe 14 sind am Außenumfang und am Innenumfang des Käfigs 4
ausgebildet und liegen mit ihren Stirnseiten einerseits an der Anlaufscheibe 8
und andererseits an der Spannscheibe 2 an. Die Ringe 14 übernehmen die
gleichen Funktionen wie die beschriebenen Dichtlippen 13.
Nachstehend wird die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Spanneinrichtung
erläutert. Zum Befestigen beispielsweise einer Schleifscheibe auf der Gewinde
spindel wird die Spanneinrichtung auf die Gewindespindel aufgeschraubt,
wobei schließlich die Spannscheibe 2 mit der Schleifscheibe in Kontakt kommt.
Wenn die Schleifscheibe zwischen dem Gegenflansch der Handwerkzeug
maschine und der Spannscheibe 2 eingespannt ist, kann die Handwerkzeug
maschine in Betrieb genommen werden. Während des Arbeitens mit der Hand
werkzeugmaschine wirkt zwischen der Schleifscheibe und dem bearbeiteten
Werkstück eine tangentiale Kraft, die über den Hebelarm der Schleifscheibe ein
Drehmoment überträgt, wobei im Normalfall dieses Drehmoment kleiner ist als
ein Durchrutschmoment, unter dem die Schleifscheibe relativ zur Gewindespin
del dreht. Überschreitet dieses Drehmoment jedoch einen kritischen Punkt -
beispielsweise bei Blockieren der Schleifscheibe -, wird das Reibmoment
überwunden, das von der Spannscheibe 2 auf die Anlaufscheibe 8 bzw. die
Spannmutter 1 über die Vorsprünge 13 bzw. den Ring 14 übertragbar ist. In
diesem Fall dreht die Spannscheibe 2 gemeinsam mit der Schleifscheibe gegen
über der Spannmutter 1 bzw. der Gewindespindel. Auf diese Weise ist sicherge
stellt, daß die Handwerkzeugmaschine beim plötzlichen Blockieren der Schleif
scheibe dem Bediener nicht aus der Hand gerissen wird.
1
Spannmutter
2
Spannscheibe
3
Axialnadellager
4
Käfig
5
Nadel
6
Laufbahn
7
Laufbahn
8
Anlaufscheibe
9
Radialflansch
10
Innengewinde
11
Zapfen
12
Griff
13
Dichtlippe
14
Ring
Claims (7)
1. Spanneinrichtung zum lösbaren Befestigen eines scheibenförmigen Werk
zeugs an einer Gewindespindel einer Handwerkzeugmaschine, mit einem auf
die Gewindespindel aufschraubbaren ersten Element, insbesondere Spannmutter
(1), an dem ein zum Spannen des scheibenförmigen Werkzeugs vorgesehenes
zweites Element, insbesondere Spannscheibe (2) unter Zwischenschaltung eines
Axialwälzlagers (3) axial gestützt ist, wobei ein Reibelement (13, 14) zum Ab
bremsen des zweiten Elementes vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
das Axialwälzlager (3) einen Käfig (4) für Wälzkörper (5) umfaßt, wobei das
drehfest mit dem Käfig (4) verbundene Reibelement (13, 14) mit wenigstens
einem der beiden Elemente (1, 2) in Reibkontakt steht.
2. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der das Reibelement (13, 14) einer
seits mit der Spannscheibe und andererseits mit der Spannmutter in Reibkontakt
steht.
3. Spanneinrichtung nach Anspruch 2, bei der das Reibelement durch Dicht
ringe (13, 14) gebildet ist, die am Innenumfang und am Außenumfang des
Käfigs (4) angeordnet sind, wobei die Dichtringe (13, 14) an der Spannscheibe
(2) und an der Spannmutter (1) anliegen.
4. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der einstückig mit dem Käfig (4)
ausgebildete, federnde Vorsprünge (13) das Reibelement bilden.
5. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der ein zu dem Käfig (4) koaxial an
geordneter federelastischer Ring (14) am Umfang des Käfigs (4) befestigt ist.
6. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der das Reibelement (13, 14) am
Außenumfang des Käfigs (4) befestigt ist.
7. Spanneinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Spannmutter (1) einen mit
einem Innengewinde (10) für die Gewindespindel versehenen rohrförmigen
Zapfen aufweist, an den ein Radialflansch (9) einstückig anschließt, an dem eine
zum Abwälzen der Wälzkörper (5) des Axialwälzlagers (3) vorgesehene Anlauf
scheibe (8) abgestützt ist.
Priority Applications (2)
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