DE19728781C2 - Vorrichtung zum Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens von Baustoffen - Google Patents
Vorrichtung zum Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens von BaustoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen des
Dehn-/Schwindverhaltens von im fließfähigem Zustand
ausgebrachten und anschließend abbindenden Baustoffen.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Prüfen des Dehn-/Schwindverhaltens derartiger Baustoffe.
Vorrichtungen und Verfahren der voranstehend genannten
Art dienen beispielsweise zur Messung von
Längenänderungen von Baustoffen bei der Rehydratation.
Insbesondere werden sie eingesetzt, um zu überprüfen, ob
das Dehn-/Schwindmaß von Anhydritbindern bei der
Rehydratation innerhalb der von den Bauvorschriften
vorgegebenen Norm liegt. Derartige Prüfungen werden
beispielsweise an Fließestrichen auf Anhydritbasis
vorgenommen.
Aus der Praxis sind verschiedene Vorrichtungen und
Verfahren zum Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens von
Baustoffen der voranstehend genannten Art bekannt. Ein
erstes Verfahren dieser Art, das sog. "Graf-Kaufmann-
Verfahren", ist in der Deutschen Norm DIN 52450
beschrieben. Bei dem genormten Verfahren werden
prismenförmige Prüfkörper aus den zu untersuchenden
Baustoffen gegossen, wobei stirnseitig Kugelköpfe in die
Körper eingegossen werden. Nach einer Abbindzeit von 48
Stunden werden die Prüfkörper vertikal in ein Gestell
derart eingespannt, daß die Kugelköpfe die Auflagepunkte
bilden. Die Kugelköpfe sind dabei jeweils gelenkig in
einem Pfannengegenstück gelagert. Eines dieser
Pfannengegenstücke bildet gleichzeitig den Kopf einer
Zahnstange, welche die durch Dehnen und Schwinden des
Prüfkörpers verursachte Bewegung auf eine Meßuhr
überträgt. Der Vorzug dieses Prüfverfahrens liegt in der
Einfachheit seines Aufbaus. Nachteilig ist jedoch, daß
eine Prüfung erst 48 Stunden nach dem Ausbringen der zu
untersuchenden Baustoffmasse begonnen werden kann und daß
der nicht automatisch durchführbare Meßvorgang sehr Zeit-
und personalaufwendig ist.
Bei einer zweiten Meßmethode, der sog. "Rinnen-
Meßmethode", wird der flüssige Baustoff in eine Rinne
bestimmten Volumens gefüllt, deren Stirnseiten
verschlossen sind. Eine der Stirnseiten ist dabei durch
einen verschiebbaren Klotz gebildet. Dieser Klotz ist
wiederum mechanisch mit einer Meßuhr verbunden, auf der
ein Schwinden oder Ausdehnen der in die Rinne gefüllten
Baustoffmasse ablesbar ist. Diese bekannte Vorrichtung
hat gegenüber der zuvor beschriebenen zwar den Vorteil,
daß es grundsätzlich möglich erscheint, das Verhalten des
Baustoffs während des Abbindens von Beginn an zu
erfassen. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß die dabei
gewonnenen Ergebnisse insbesondere in der Anfangsphase
des Abbindeprozesses so ungenau sind, daß sie keine
ordungsgemäße, die Anforderungen an die
Reproduzierbarkeit erfüllende Aussage über das Verhalten
des Baustoffs liefern.
Schließlich ist eine dritte Methode und eine
entsprechende Vorrichtung zum Erfassen des
Dehn-/Schwindverhaltens von Baustoffen bekannt, die als
sog. "Deformeter in einer Meßform nach Rigips-Austria"
bezeichnet wird. Bei diesem Verfahren wird der flüssige
Baustoff in eine Form von vorgegebenem Volumen gefüllt.
Anschließend wird das sog. "Deformeter" in den Baustoff
eingebracht. Dieses Deformeter weist einen mit einer
Meßuhr mechanisch gekoppelten, verschiebbaren
Traversenarm auf, dessen Verschiebung durch den Baustoff
auf der Meßuhr angezeigt wird. Dabei ist der Traversenarm
von einer Federkraft belastet, die der vom Baustoff auf
den Arm ausgeübten Kraft entgegenwirkt. Die Verbindung
mit der Baustoffmasse erfolgt über Zapfen des
Traversenarms, welche in eine geringe Tiefe des Baustoffs
eindringen. Der wesentliche Nachteil dieser Meßmethode
besteht darin, daß die Meßeinrichtung erst dann Werte
registriert, wenn das Material so stark angedickt ist,
daß die ins Material eingetauchten Zapfen den
Materialbewegungen schlupffrei folgen können. Dies bringt
das Problem mit sich, daß das Verhalten des Materials im
ersten Stadium nach dem Ausgießen des Baustoffs nicht
sicher erfaßt werden kann.
Neben dem voranstehend erläuterten Stand der Technik ist
aus der US 43 69 653 eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Messen des Schrumpfverhaltens einer Zementmasse
bekannt, bei der eine Meßeinrichtung auf einer achsial
beweglichen, in Achsiallagern gelagerten Stange befestigt
ist. Gleichzeitig ist die Meßeinrichtung mit einer
Tauchklinge fest verbunden, welche in die zu
untersuchende Masse eintaucht. Des weiteren ist auf der
Stange ein achsial verschiebbarer Träger angeordnet, der
einen Anschlag trägt. Die achsiale Position des Anschlags
ist über eine Feinverstellung einstellbar. Dabei ist der
Anschlag koachsial zu der Meßeinrichtung ausgerichtet.
Der Träger ist ebenfalls mit einer Tauchklinge verbunden,
die in die zu untersuchende Masse eintaucht. Sowohl die
Meßeinrichtung als auch der Anschlag sind achsial
verschiebbar derart gelagert, daß sie gemeinsam
aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegt werden können.
Gleichzeitig greifen sowohl die Meßeinrichtung als auch
der Anschlag jeweils über eine Tauchklinge in die zu
untersuchende Masse ein. Daher bewirkt jedes Schrumpfen
oder Dehnen der Masse eine Veränderung der relativen Lage
von Anschlag und Meßeinrichtung. Die mit der Veränderung
der relativen Lage einhergehende Änderung des Abstands
zwischen der Meßeinrichtung und dem Anschlag wird durch
die Meßeinrichtung festgestellt. Auf diese Weise wird
jeweils das Schwind- bzw. Quellmaß zwischen den beiden
Tauchklingen erfaßt.
Ein Problem bei der aus der US-Patentschrift bekannten
Vorgehensweise besteht darin, daß mit der bekannten
Vorrichtung jeweils nur ein kleiner Volumenbereich der zu
untersuchenden Masse erfaßt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, mit einfachen
Mitteln eine Vorrichtung zu schaffen, die eine genaue
Erfassung des Dehn-/Schwindverhaltens von insbesondere
dünnflüssigen Baustoffen ermöglicht, sobald diese in eine
Form gefüllt sind. Ebenso soll ein einfacher als die
bekannten Methoden durchführbares Verfahren angegeben
werden, welches das sichere und genaue Erfassen des
Baustoffverhaltens von Beginn an ermöglicht.
Diese Aufgabe wird einerseits durch Vorrichtung zum
Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens von im
fließfähigem Zustand ausgebrachten und anschließend
abbindenden Baustoffen gelöst, die mit einer den Baustoff
aufnehmenden Form und mit mindestens zwei
Meßwertaufnehmern ausgestattet ist, welche jeweils einen
in den Baustoff eingießbaren Anker und eine mit einer
Wand der Form fest verbundene elektronische Einrichtung
zum Erfassen von Lageänderungen des in dem Baustoff
eingegossenen Ankers umfassen, wobei die Anker in
unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit
Meßwertaufnehmern ausgestattet, die jeweils mit einem
Anker verbunden sind. Diese Anker werden beim Einfüllen
der Baustoffmasse in die Form in die Baustoffmasse
eingegossen. Auf diese Weise ist ein inniger Verbund von
Baustoffmasse und Ankern gebildet. Diese innige
Verbindung von Ankern und Baustoff stellt sicher, daß
jede Veränderung des Baustoffs hinsichtlich seiner
Dehnung oder Schwindung auf die Anker übertragen wird und
eine Lageänderung der Anker auslöst. Da diese innige
Verbindung unmittelbar nach dem Einfüllen des Baustoffs
in die Form gegeben ist, kann somit jedes Schwinden oder
Ausdehnen des Baustoffs von Beginn an sicher und auf
einfache Weise erfaßt werden.
Da gemäß der Erfindung die Meßwertaufnehmer elektronisch
arbeiten, können diese problemlos so ausgelegt werden,
daß sie die mit dem Abbinden einhergehende Bewegung des
Baustoffs nicht behindern. Eine das Vorhandensein von
Gegenkräften voraussetzende und die Bewegung des
Baustoffs dementsprechend behindernde mechanische
Ankopplung der Anker an den jeweiligen Meßwertaufnehmer
ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht
erforderlich. Statt dessen können die in den
Meßwertaufnehmern enthaltenen Einrichtungen zur Erfassung
der Lageänderung der Anker auf einfache Weise so
ausgebildet werden, daß das Verhalten des Baustoffs in
jeder Phase des Abbindens trägheits- und reibungsfrei
erfaßt werden kann.
Dabei wird eine schichtweise erfolgende Untersuchung des
Baustoffs dadurch ermöglicht, daß die mindestens zwei
Anker in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Fassungsvermögen der Form
veränderbar ist. Vorteilhaft ist es insbesondere, wenn zu
diesem Zweck mindestens eine Wand der Form verschiebbar
ist. Ebenso können jedoch auch Einsätze zum Verändern des
Volumens verwendet werden. Bei Verwendung einer in ihrem
Aufnahmevolumen veränderbaren Form ist es möglich, in
derselben Vorrichtung unterschiedliche Baustoff-Volumina
zu untersuchen. Darüber hinaus können auf diese Weise, je
nach Anforderung, das Fassungsvermögen und die
Abmessungen der Form leicht an die Formen und Volumina
angepaßt werden, die schon bei den bekannten Prüfmethoden
verwendet worden sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Anker jeweils durch eine
Öffnung einer Wand der Form aus dieser geführt sind. Auf
diese Weise kann der dem Anker jeweils zugeordnete
Meßwertaufnehmer problemlos und geschützt gegen eine
Benetzung mit Baustoffmasse außerhalb der Form befestigt
werden. Zusätzlich können mehrere je nach Verwendung
verschließbare Öffnungen dieser Art vorgesehen sein, um
die Anker in verschiedenen Positionen in der
Baustoffmasse einbringen zu können.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erfassen
der Lageänderung der Anker als Spule ausgebildet ist, in
die das Ende des Ankers eintaucht. Eine derart
ausgebildete Einrichtung ermöglicht es, die Lageänderung
des jeweiligen Ankers auf induktivem Wege im wesentlichen
berührungslos zu erfassen. Auf diese Weise ist jede
Einwirkung der Anker oder der betreffenden Einrichtung
auf das Verhalten des Baustoffs während des Abbindens
ausgeschlossen.
Da auch die Temperatur bei der Beurteilung des Verhaltens
des Baustoffs eine Rolle spielt, ist es günstig, wenn die
erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens einen
Temperaturfühler aufweist, mittels dessen die Temperatur
des Baustoffs erfaßbar ist.
Vorzugsweise ist der Meßwertaufnehmer mit einer
Datenverarbeitungseinrichtung verbunden, die eine
automatische Auswertung der von dem Meßwertaufnehmer
gelieferten Daten ermöglicht. Selbstverständlich gilt
dies auch für den Temperaturfühler, sofern dieser
vorhanden ist. Ebenso selbstverständlich kann bei einer
derartigen Verkopplung von Meßwertaufnehmer und
Datenverarbeitungseinrichtung diese zum Steuern und/oder
Abgleichen der erfindungsgemäßen Vorrichtung genutzt
werden.
Bezüglich des Verfahrens wird die voranstehend genannte
Aufgabe durch ein Verfahren zum Prüfen des
Dehn-/Schwindverhaltens von im fließfähigem Zustand
ausgebrachten und anschließend abbindenden Baustoffen
gelöst, bei dem beim Einfüllen des Baustoffs in eine Form
in unterschiedlichen Ebenen mindestens zwei Anker in
diese eingegossen werden, die jeweils mit einer
Einrichtung zum Erfassen von Lageänderungen der Anker
verbunden sind, und bei dem anschließend in unmittelbarem
Anschluß an das Einfüllen des Baustoffs kontinuierlich
das Verhalten des Baustoffs mittels einer die von der
Einrichtung zum Erfassen der Lageänderung des Ankers
gelieferten Daten empfangenden Datenerfassungseinrichtung
erfaßt wird.
Dieses Verfahren ermöglicht es, nahezu trägheitslos und
ohne Beeinflussung des Baustoffs gerade in den für die
Beurteilung des Baustoffverhaltens wichtigen ersten
Stunden des Abbindens verläßliche und reproduzierbare
Daten zu erhalten. Indem, wie voranstehend zu der
erfindungsgemäßen Vorrichtung im einzelnen erläutert, die
Meßwertaufnehmer in bestimmten, verschiedenen Anordnungen
positioniert werden und indem gleichzeitig die
Abmessungen der verwendeten Form variiert werden, können
gezielte Parameterstudien an dem Baustoff durchgeführt
werden, welche sich beispielsweise mit dem
Oberflächen-/Volumenverhältnis und dem Ort der
Meßwertaufnahme als mögliche Einflußfaktoren auf das
Meßergebnis beschäftigen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Prüfen einer Baustoffmasse
in teilweise aufgebrochener, schematischer
Draufsicht;
Fig. 2 eine Wand einer in der Vorrichtung nach Fig. 1
eingesetzten Form in seitlicher Ansicht;
Fig. 3 ein Blockschaltbild der in Verbindung mit der
Vorrichtung nach Fig. 1 eingesetzten
Auswerteinrichtung.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung weist einen
Rahmen 1 auf, dessen vier Seitenwände 2, 3, 4, 5 auf einem
Boden 6 angeordnet sind. Jede der Seitenwände 2, 3, 4, 5
weist an ihrem einen Ende einen Abschnitt 2a, 3a, 4a, 5a
auf, in dem die Seitenwände 2, 3, 4, 5 eine größere Höhe
aufweisen als in dem Bereich 2b, 3b, 4b, 5b außerhalb dieses
Abschnitts 2a. Im Bereich des Abschnitts 2a, 3a, 4a, 5a ist
jeweils ein vertikal sich erstreckender Schlitz 2c in die
Seitenwände 2, 3, 4, 5 eingeformt, dessen Höhe h mindestens
der des Bereichs 2b, 3b, 4b, 5b der Seitenwände 2, 3, 4, 5
entspricht und dessen Breite derart bemessen ist, daß
eine Seitenwand 2, 3, 4, 5 im Schlitz 2c der ihrem
jeweiligen Bereich 2b, 3b, 4b, 5b zugeordneten Seitenwand
3, 4, 5, 2 verschiebbar ist. Dies ermöglicht es, die
Seitenwände 2, 3, 4, 5 so ineinander zu stecken, daß sie
einen rechtwinkligen Innenraum 7 eingrenzen, dessen Größe
durch Verschieben der Seitenwände 2, 3, 4, 5 veränderbar
ist. Über im Bereich der Schlitze 2c wirkende
Feststelleinrichtungen 8 kann die Stellung der
Seitenwände 2, 3, 4, 5 verriegelt werden. In die Seitenwand
2 sind zusätzlich drei im gleichen Abstand angeordnete
Reihen von jeweils drei Öffnungen 2d', 2d" eingeformt.
Durch diese Öffnungen können die einen Enden von Ankern
10, 11 geführt werden.
Die Anker 10, 11 sind Teil von jeweils einem
Meßwertaufnehmer 14, 15. Sie sind zylinderförmig
ausgebildet und tragen an ihrem dem Innenraum 7
zugeordneten Ende eine Ankerplatte 12. An ihrem anderen
Ende ist ein Ferritkern 13 befestigt. Das mit dem
Ferritkern 13 versehene Ende des Ankers 10, 11 taucht in
eine achsiale Durchgangsöffnung von zwei im Gehäuse der
Meßwertaufnehmer 14, 15 enthaltenen, in Reihe geschalteten
Spulen 16, 17 ein.
Die Spulen 16, 17 bilden eine induktive Halbbrücke. Bei
einer mit einer Lageveränderung des Ankers 10, 11
einhergehenden achsialen Verschiebung des Ferritkerns 13
verändert sich die Impendanz der Spulen 16, 17
gegensinnig. In der Nullstellung befindet sich der
Ferritkern 13 mittig zwischen den Spulen 16, 17.
Über eine Leitung 18, 19 sind die Meßwertaufnehmer 14, 15
mit jeweils einem Meßverstärker 20, 21 verbunden, in
welchem das von den Meßwertaufnehmern 14, 15 gelieferte
Meßsignal verstärkt wird. Der Ausgang der Meßverstärker
20, 21 ist an den Eingang jeweils eines
Differenzverstärkers 22, 23 angeschlossen. In den
Differenzverstärkern 22, 23 wird das bipolare Signal der
Meßverstärker 20, 21 in ein unipolares Signal umgewandelt,
welches auf jeweils einen der acht Eingänge eines A/D-
Wandlers 24 gegeben wird. Zwischen dem A/D-Wandler und
dem Differenzverstärker 22, 23 ist eine
Kanalauswahleinrichtung 25 geschaltet, welche beim
Anliegen eines definierten Signals den betreffenden
Eingang mit dem jeweiligen Eingang des A/D-Wandlers
verbindet.
Mit dem achten Eingang der Kanalwahleinrichtung 25 ist
eine Temperaturmeßeinrichtung 26 verbunden, die das von
einem als NTC-Widerstand ausgebildeten Temperaturfühler
27 abgegebene Meßsignal erfaßt. Der Temperaturfühler 27
ist an der Seitenwand 4a der Form 1 derart befestigt, daß
er die Temperatur einer in die Form 1 gefüllten
Baustoffmasse erfaßt. Diejenigen Eingänge der
Kanalwahleinrichtung 25, mit denen kein Meßwertaufnehmer
verbunden ist, sind durch die Kanalwahleinrichtung 25 in
einem definierten Schaltungszustand gehalten, so daß auch
am jeweiligen Eingang des A/D-Wandlers 24 stets
definierte Eingangssignale vorliegen.
Der A/D-Wandler 24 ist über eine genormte serielle
Schnittstelle mit der entsprechenden Schnittstelle eine
als Personal-Computer ausgebildeten
Datenverarbeitungseinrichtung 28 verbunden. In der
Datenverarbeitungseinrichtung 28 werden die von den
Meßwertaufnehmern 14, 15 und dem Temperaturfühler 27
gelieferten Daten aufbereitet und ausgewertet.
Zum Prüfen einer Baustoffmasse, bei der es sich
beispielsweise um nach seiner Anmischung dünnflüssigen
Fließestrich auf Anhydritbasis handeln kann, wird
zunächst das gewünschte Volumen der Form 1 durch
Verstellen der Seitenwände 2, 3, 4, 5 eingestellt.
Anschließend werden die Wände mit Dämmaterial
ausgekleidet.
Um Messungen in verschiedenen Ebenen des Baustoffs
durchführen zu können, wird der erste Meßwertaufnehmer 15
in der oberen Öffnung 2d' der in Fig. 2 links
dargestellten Reihe von Öffnungen der Seitenwand 2
befestigt. Dann wird der zweite Meßwertaufnehmer 14 in
der mittleren Öffnung 2d" der mittleren Reihe von
Öffnungen der Seitenwand eingesetzt. Dabei werden die dem
jeweiligen Meßwertaufnehmer 14, 15 zugeordneten Anker
10, 11 mit der jeweils an ihrem dem Innenraum 7
zugeordneten Ende befestigten Ankerplatte 12 vom
Innenraum 7 her durch die Öffnungen 2d', 2d" der Form 1
geführt, so daß sich anschließend die einen, mit den
Ankerlpatten 12 bestückten Enden der Anker 10, 11 im
Innenraum 7 befinden und die anderen Enden der Anker
10, 11 mit dem Ferritkern 13 in die Öffnung der Spulen
16, 17 eingeführt sind. Anschließend werden die
Meßwertaufnehmer 14, 15 durch an ihnen selbst vorgesehene,
nicht gezeigte Justiereinrichtungen so eingestellt, daß
die Meßverstärker 20, 21 in Nullage stehen. Alternativ
oder ergänzend kann auch ein Abgleich der
Meßwertaufnehmer 14, 15 mittels der
Datenverarbeitungseinrichtung 28 vorgesehen werden.
Nun wird die Baustoffmasse in Form 1 gefüllt. Dabei
werden die Anker 10, 11 vollständig in der Baustoffmasse
eingegossen, so daß eine innige Verbindung zwischen der
Masse und den Ankern 10, 11 gebildet ist. In der
Datenverarbeitungseinrichtung 28 wird anschließend ein
Programm zur Auswertung der von den Meßwertaufnehmern
14, 15 und dem Temperaturfühler 27 gelieferten Signal-
Daten gestartet. Gegebenenfalls wird zuvor ein weiterer
Abgleich der Meßwertaufnehmer 14, 15 durchgeführt, um
durch das Eingießen des Baustoff verursachte
Verschiebungen der Anker 10, 11 auszugleichen.
Dehnungen oder Schwindungen des in die Form 1 gefüllten
Baustoffs bewirken eine Verschiebung der Anker 10, 11 und
damit einhergehend eine Veränderung der Impedanz der
Spulen 16, 17 der Meßwertaufnehmer 14, 15. Darüber hinaus
verändert sich die von dem Temperaturfühler 27 erfaßte
Temperatur der Baustoffmasse während der Rehydratation.
Alle Veränderungen werden von der
Datenverarbeitungseinrichtung 28 aufgezeichnet, so daß
die entsprechenden Daten nach dem Ende des Prüfintervalls
aufbereitet und ausgewertet werden können.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens
von im fließfähigem Zustand ausgebrachten und
anschließend abbindenden Baustoffen mit einer den
Baustoff aufnehmenden Form (1) und mit mindestens
zwei Meßwertaufnehmern (14, 15), welche jeweils einen
in den Baustoff eingießbaren Anker (10, 11) und eine
mit einer Wand (2) der Form (5) fest verbundene
elektronische Einrichtung zum Erfassen von
Lageänderungen des in dem Baustoff eingegossenen
Ankers (10, 11) umfassen, wobei die Anker (10, 11) in
unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fassungsvermögen der Form (1) veränderbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine
Wand (2, 3, 4, 5) der Form (1) verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Einsatzstücke
zum Verändern des Fassungsvermögens der Form (1)
vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anker (10, 11) durch jeweils eine Öffnung
(2d', 2d") einer Wand (2a) der Form (1) aus dieser
geführt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere
verschließbare Öffnungen (2d', 2d") vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Anker (10, 11) mit ihrem der Einrichtung zum
Erfassen der Lageänderung zugeordneten Ende in eine
Spule (16, 17) des jeweiligen Meßwertaufnehmers
(14, 15) axial eintauchen.
8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens
einen Temperaturfühler (27), der die Temperatur des
in die Form (1) gefüllten Baustoffs erfaßt.
9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßwertaufnehmer (14, 15) mit einer
Datenverabreitungseinrichtung (28) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie von der
Datenverabreitungseinrichtung (28) gesteuert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der
Datenverabreitungseinrichtung (28) ein Abgleich der
Meßwertaufnehmer durchführbar ist.
12. Verfahren zum Prüfen des Dehn-/Schwindverhaltens von
im fließfähigem Zustand ausgebrachten und
anschließend abbindenden Baustoffen,
- - bei dem beim Einfüllen des Baustoffs in eine Form (1) in verschiedenen Ebenen mindestens zwei Anker (10, 11) in den Baustoff eingegossen werden, die jeweils mit einer elektronischen, fest mit einer Wand (2) der Form (1) verbundenen Einrichtung zum Erfassen von Lageänderungen der Anker (10, 11) verbunden sind, und
- - bei dem anschließend in unmittelbarem Anschluß an das Einfüllen kontinuierlich das Verhalten des Baustoffs mittels einer die von der Einrichtung zum Erfassen der Lageänderung gelieferten Daten empfangenden Datenerfassungseinrichtung (28) erfaßt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zur
Änderung der Lage der Anker (10, 11) die Temperatur
des in die Form (1) gefüllten Baustoffs erfaßt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128781 DE19728781C2 (de) | 1997-07-05 | 1997-07-05 | Vorrichtung zum Erfassen des Dehn-/Schwindverhaltens von Baustoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE-Z.: Tonindustrie-Zeitung 94 (1970), Nr. 3, S. 97 * |
Cited By (1)
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DE10123663B4 (de) * | 2001-05-15 | 2015-12-03 | Markus Greim | Vorrichtung zum Messen der Verformung an Mörteln, insbesondere Fliessestrichen, in zwei Richtungen unter verschiedenen Temperaturbedingungen |
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