DE19726260A1 - Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung - Google Patents
Gasgenerator für eine SicherheitseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gasgenerator für eine Sicherheitsein
richtung, insbesondere für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem.
Gasgeneratoren sind als Komponenten von Fahrzeuginsassen-Rück
haltesystemen bekannt, bei denen der Luftsack einer Aufprallschutzvor
richtung in einer vorbestimmten Zeit aufgeblasen werden muß. Luftsack
und Gasgenerator als Teil eines Airbag-Moduls für die Fahrerseite sind
dabei zumeist gemeinsam in das Lenkrad integriert. Der Platzbedarf
eines derartigen Airbag-Moduls steht aber dem Einbau in kleinere Lenk
räder, insbesondere Sportlenkräder, entgegen.
Aus der EP 0 686 530 A1 ist ein rohrförmiger Hybridgasgenerator
bekannt, der ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser von wenigstens 10
aufweist. Der in dieser Druckschrift offenbarte Hybridgasgenerator
soll die Lenksäule eines Kraftfahrzeugs vollständig ersetzen. Ein
Nachteil dieses Systems besteht darin, daß je nach Kraftfahrzeugtyp
unterschiedliche Lenksäulengeometrien verwendet werden, so daß die
Gasgeneratorleistung variiert und an jeden Kraftfahrzeugtyp angepaßt
werden muß. Darüber hinaus ist die bei diesem System auftretende
Krafteinleitung auf den gleichzeitig als Lenksäule dienenden druckbe
aufschlagten Kaltgasbehälter mit einem Sicherheitsrisiko verbunden. Im
Falle einer Auslösung des Gasgenerators infolge eines Unfalls muß
zudem die komplette Lenksäule ausgetauscht werden, was hohe Kosten
verursacht.
Die EP 0 684 167 A1 offenbart ein Insassen-Rückhaltesystem für die
Fahrerseite in einem Fahrzeug, einen in ein Lenkrad integrierten
Gassack sowie einen in eine rohrförmige Lenkspindel integrierten
Gasgenerator, wobei das Lenkrad an der Lenkspindel befestigt ist. Der
Gassack und der Gasgenerator stehen durch in der Lenkspindel gebildete
Strömungskanäle miteinander in Verbindung. Aufgrund der räumlichen
Trennung von Gasgenerator und Gassack entstehen bei diesem System aber
hohe Strömungsverluste, die insgesamt die Leistung des Gasgenerators
mindern. Desweiteren ist die in der vorgenannten Druckschrift
vorgeschlagene Verkabelung des Gasgenerators von der Hinterseite der
Lenksäule her aufwendig und mit hohen Kosten verbunden.
Bei in die Lenksäule integrierten, rohrförmigen Gasgeneratoren
besteht zudem das Problem einer gesteigerten Bruchempfindlichkeit der
in dem Gasgenerator enthaltenen Treibstoffpreßlinge und einer damit
verbundenen Änderung des Abbrandverhaltens.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
eines Gasgenerators für eine Sicherheitseinrichtung, der zur Inte
gration in eine Lenksäule geeignet ist und die vorgenannten Nachteile
vermeidet, sowie von Treibstoffpreßlingen, die zur Verwendung in Lenk
säulen-Gasgeneratoren geeignet sind.
Gemäß der Erfindung wird ein Gasgenerator bereitgestellt, mit
einem Gehäuse aus einem topfförmigen Filterrohr und einem in das
Filterrohr eingesetzten und mit diesen verbundenen, einen Festtreib
stoff zur Erzeugung von Heißgas enthaltenden Brennkammerrohr, wobei
das Filterrohr einen größeren Außendurchmesser aufweist als das Brenn
kammerrohr, und wobei das Brennkammerrohr länger als das Filterrohr
ist, mit radial über den Außenumfang des Filterrohrs verteilten
Abströmöffnungen, einem das Filterrohr verschließenden Deckel und
einer in dem Deckel angeordneten Anzündeinheit, wobei der Teil des in
das Filterrohr eingesetzten Brennkammerrohrs koaxial zur Anzündeinheit
angeordnet ist.
An seinem dem Filterrohr abgewandten Ende kann das Brennkammerrohr
des erfindungsgemäßen Gasgenerators mit einem Endstück verschlossen
sein. Der in das Filterrohr hineinragende Teil des Brennkammerrohrs
ist vorzugsweise mit radialen Bohrungen versehen, wobei am Außenumfang
des in das Filterrohr hineinragenden Teil des Brennkammerrohrs eine
Filtereinheit angeordnet ist. Die Filtereinheit ist dabei vorzugsweise
koaxial zu der Anzündeinheit und dem Brennkammerrohr angeordnet.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die
Gestaltung des in die Brennkammer eingebrachten Festtreibstoffs.
Grundsätzlich kann der Festtreibstoff in jeder im Stand der Technik
bekannten Form vorliegen, wie z. B. in Form von Tabletten, Ringen oder
sonstigen Preßlingen. Gemäß der Erfindung ist jedoch bevorzugt, daß
der Festtreibstoff in Form von langgestreckten Preßlingen vorliegt,
wobei mehrere Preßlinge zusammen eine 360°-Anordnung bilden. Die Preß
linge weisen im Querschnitt etwa die Form eines Kreisringabschnitts
auf. Die Form der Preßlinge ist also vergleichbar mit einem mehrfach
in Längsrichtung aufgeschnittenen Hohlzylinder. An den in Längs
richtung verlaufenden Seitenflächen der Preßlinge ist jeweils
wenigstens eine Nase ausgebildet, um die Preßlinge voneinander auf
Abstand zu halten. Die Preßlinge sind bevorzugt so in die Brennkammer
eingesetzt, daß die Längsrichtung der Preßlinge parallel zur
Längsachse der Brennkammer und somit zur Anzündrichtung verläuft.
Mit dem erfindungsgemäßen Gasgenerator kann die herkömmliche
Konfiguration des Airbag-Moduls bei gleichzeitig geringerem
Platzbedarf des Generators im Lenkrad beibehalten werden. Es besteht
also die Möglichkeit, kleinere Lenkräder einzusetzen und damit dem
Kundenwunsch nach Sportlenkrädern gerecht zu werden. Darüber hinaus
ist keine aufwendige Änderung der Kabelführung notwendig, da sich das
Filterrohr des erfindungsgemäßen Gasgenerators, und damit auch die
Anzündeinheit, weiterhin im Lenkrad befindet, während das Brennkammer
rohr in die Lenksäule eingesetzt wird und somit bisher nicht genutzten
Bauraum ausnutzt.
Da sich das Filterrohr im eingebauten Zustand des Gasgenerators im
Lenkrad befindet kann außerdem auch kein Druckstau innerhalb der
Lenksäule auftreten. Ferner werden komplizierte Strömungskanäle
innerhalb der Lenksäule überflüssig.
Die erfindungsgemäßen Treibstoffpreßlinge sind im Vergleich zu den
herkömmlichen Treibstoffringen äußerst bruchstabil, da sie in axialer
Richtung eine höhere Bruchfestigkeit aufweisen und sich in radialer
Richtung bei Einwirkung des Zünderdrucks an das Brennkammerrohr
anlegen können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und aus der
Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Schnittzeichnung einer ersten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Gasgenerators;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Treibstoffpreßlings zur
Verwendung in dem Gasgenerator aus Fig. 1; und
Fig. 3 eine Schnittzeichnung in Draufsicht auf eine 360°-An
ordnung von Treibstoffpreßlingen gemäß Fig. 2, eingesetzt in ein
Brennkammerrohr.
Der in Fig. 1 dargestellte Gasgenerator weist ein topfförmiges
Filterrohr 3 sowie ein in den unteren Teil des Filterrohrs 3
eingesetztes Brennkammerrohr 8 auf. Ein an dem Filterrohr 3 gebildeter
Flansch umgreift dabei einen Teil des Brennkammerrohrs 8 und ist mit
diesem vorzugsweise durch Einrillen formschlüssig verbunden. Es kann
aber auch jede andere nichtlösbare Verbindungsart, wie beispielsweise
Elektronenstrahlschweißen, verwendet werden. In dem Brennkammerrohr 8
befindet sich Festtreibstoff 7 zur Erzeugung von Heißgas. Der Treib
stoff kann in Form von Treibstoffringen, Tabletten oder Preßlingen
vorliegen. Bevorzugt weisen die Treibstoffpreßlinge die weiter unten
im Zusammenhang mit Fig. 2 und 3 beschriebene Form auf. An seinem
unteren freien Ende ist das Brennkammerrohr 8 mit einem Endstück 9
verschlossen.
Das Filterrohr 3 weist einen größeren Außendurchmesser und eine
wesentlich geringere Höhe auf als das Brennkammerrohr 8. An seinem
Außenumfang ist das Filterrohr 3 mit radialen Abströmöffnungen 2
versehen. Das Filterrohr 3 und der in das Filterrohr 3 eingesetzte
Teil des Brennkammerrohrs 8 bilden zusammen eine Filterkammer aus, in
die eine Filtereinheit 6 koaxial zum Brennkammerrohr 8 eingesetzt ist.
Der in das Filterrohr 3 eingesetzte Teil des Brennkammerrohrs weist
radiale Abströmöffnungen 5 auf. Vor diesen Abströmöffnungen 5 kann in
dem Brennkammerrohr 8 ein Rückhaltesieb oder eine Verdämmung zum
Schutz des Festtreibstoffs angeordnet sein.
Das topfförmige Filterrohr 3 ist an seinem oberen, dem Brennkam
merrohr 8 gegenüberliegenden Ende mit einem Deckel 1 verschlossen.
Bevorzugt ist das freie Ende des Filterrohrs über den Rand des Deckels
1 umgebördelt. Der Deckel kann aber auch durch jede andere nicht
lösbare Verbindungsart, beispielsweise durch Elektronenstrahl
schweißen, befestigt sein. In die Mitte des Deckels 1 ist eine Anzünd
einheit 4 eingesetzt. Die Anzündeinheit 4 ragt dabei in das mit Fest
treibstoff 7 gefüllte Brennkammerrohr 8 hinein.
Der erfindungsgemäße Gasgenerator ist für den Einsatz in einem
Fahrer-Airbagsystem vorgesehen. Der Gasgenerator wird hierzu so
eingebaut, daß sich das topfförmige Filterrohr 3 im Lenkrad und das
Brennkammerrohr 8 in der Lenksäule befindet. Das Filterrohr 3 ist
hierbei in üblicherweise mit einem Airbag (hier nicht dargestellt)
verbunden. Der erfindungsgemäße Gasgenerator weist durch die
Verlagerung des Brennkammerrohrs in die Lenksäule insgesamt einen
geringeren Platzbedarf im Lenkrad auf und eignet sich daher insbeson
dere für den Einbau in kleindimensionierten Sportlenkrädern.
Im Falle einer Fahrzeugkollision wird der Zünder 4 durch eine
elektronische Steuerung aktiviert und zündet den in der Brennkammer 8
eingeschlossenen Treibstoff 7. Der Treibstoff 7 liefert in kürzester
Zeit eine große Menge Heißgas, welches die Brennkammer nach
Durchströmen eines Rückhaltesiebs (nicht dargestellt) über in dem in
das Filterrohr 3 hineinragenden Teil des Brennkammerrohrs 8 angeord
nete radiale Abströmbohrungen 5 verläßt. Das Rückhaltesieb hat die
Funktion, eine Verblockung der Abströmbohrungen 5 durch die nach vorne
gegen das Rückhaltesieb gedrückte Treibstoffmasse 7 zu verhindern. Der
Heißgasstrom passiert anschließend den Schlackefilter 6, an dem Treib
stoffverbrennungsreste vom Heißgas abgetrennt werden und zudem eine
Kühlung des Heißgases erfolgt. Der Heißgasstrom tritt dann schub
neutral über die radial in dem Filterrohr 3 angebrachten Abström
öffnungen 2 aus dem Gasgeneratorgehäuse aus und bläst den nachgeord
neten Luftsack (nicht dargestellt) innerhalb von wenigen Millisekunden
auf.
Die Fig. 2 und 3 zeigen einen besonders für den Einsatz in dem
erfindungsgemäßen Gasgenerator geeigneten Treibstoffpreßling 7a. Der
Treibstoffpreßling ist langgestreckt und hat im Querschnitt die Form
eines Kreisringausschnitts. In der hier dargestellten Ausführungsform
weist der Treibstoffpreßling 7a an seinen beiden Längsseiten 10
bevorzugt eine Nase 11 auf. Mehrere Treibstoffpreßlinge 7a können
zusammen eine 360°-Anordnung bilden, die etwa mit einem Hohlzylinder
vergleichbar ist. Diese Anordnung ist in Fig. 3, eingesetzt in das
Brennkammerrohr 8, im Querschnitt dargestellt. Die einzelnen
Treibstoffpreßlinge 7a stützten sich radial gegenseitig ab. Die Nase
11 an den Seitenflächen 10 der Preßlinge dient dazu, die
Abrandoberfläche der Treibstoffpreßlinge zu vergrößern und eine
bessere Zündung zu ermöglichen. Falls eine dichtere Packung der
Treibstoffpreßlinge 7a gewünscht ist, können die Treibstoffpreßlinge
auch an nur einer ihrer Seitenflächen 10 mit einer Nase 11 oder einem
ähnlichen Vorsprung versehen sein.
Die in Zünderrichtung langgestreckten Treibstoffpreßlinge sind
gegen den einwirkenden Zünderschlag, d. h. den schnellen Druckanstieg
infolge der Aktivierung der Anzündeinheit auf ca. 100 bar,
überraschend resistent und zerbrechen im Vergleich zu Treibstoffringen
nicht, da sie in axialer Richtung eine höhere Bruchfestigkeit
aufweisen. Die Treibstoffpreßlinge 7a sind zudem auch in axialer
Richtung starker belastbar, da sie sich bei Einwirkung des
Zünderschlags im Gegensatz zu Treibstoffringen radial an das
Brennkammerrohr 8 anlegen können.
Der erfindungsgemäße Gasgenerator eignet sich insbesondere für den
platzsparenden Einbau in Airbagsystemen für die Fahrerseite. Dies
schließt aber eine Verwendung in Airbagsystemen für die Beifahrerseite,
sowie für Kopf-, Knie- oder Seitenaufprall-Airbagsysteme nicht aus.
Claims (8)
1. Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung, insbesondere ein
Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit
- - einem Gehäuse aus einem topfförmigen Filterrohr (3) und einem in das Filterrohr eingesetzten und mit diesem verbundenen, Festtreibstoff (7) zur Erzeugung von Heißgas enthaltenden Brennkammerrohr (8), wobei das Filterrohr (3) einen größeren Außendurchmesser aufweist als das Brennkammerrohr (8), und wobei das Brennkammerrohr (8) länger als das Filterrohr (3) ist;
- - radial über den Außenumfang des Filterrohrs (3) verteilten Abströmöffnungen (2);
- - einem das Filterrohr (3) verschließenden Deckel (1); und
- - einer in dem Deckel (1) angeordneten Anzündeinheit (4), wobei der Teil des in das Filterrohr (3) eingesetzten Brennkammerrohrs (8) koaxial zur Anzündeinheit angeordnet ist.
2. Gasgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Brennkammerrohr (8) an seinem dem Filterrohr (3) abgewandten Ende mit
einem Endstück (9) verschlossen ist.
3. Gasgenerator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Filterrohr (3) eine Filtereinheit (6) koaxial zu der
Anzündeinheit (4) und dem Brennkammerrohr (8) angeordnet ist.
4. Gasgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der in das Filterrohr (3) hineinragende Teil des Brenn
kammerrohrs (8) mit radialen Bohrungen (5) versehen und die
Filtereinheit (6) am Außenumfang des in das Filterrohr (3)
hineinragenden Teils des Brennkammerrohrs (8) angeordnet ist.
5. Gasgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Festtreibstoff (7) in Form von langgestreckten
Preßlingen (7a) vorliegt, wobei mehrere Preßlinge zusammen eine 360°-An
ordnung bilden.
6. Gasgenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßlinge (7a) im Querschnitt etwa kreisringabschnittförmig sind.
7. Gasgenerator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß an den in Längsrichtung verlaufenden Seitenflächen (10) der
Preßlinge (7a) jeweils wenigstens eine Nase (11) ausgebildet ist.
8. Gasgenerator nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßlinge so in das Brennkammerrohr (8)
eingesetzt sind, daß die Längsrichtung der Preßlinge (7a) parallel zur
Längsachse des Brennkammerrohrs (8) verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997126260 DE19726260A1 (de) | 1997-06-20 | 1997-06-20 | Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997126260 DE19726260A1 (de) | 1997-06-20 | 1997-06-20 | Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung |
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