DE19725888A1 - Misch- und Verteilwagen für Futter - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Misch- und Ver­ teilwagen für Futter, nach dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1.

Derartige Wagen sind aus dem praktischen Betrieb seit langem bekannt. Sie dienen in erster Linie dem Transport von Futter, beispielsweise Grün- oder Trockenfutter oder Silage, und können auch zum Ausfahren, also auch zum Ver­ teilen von solchem Futter, eingesetzt werden. Wenn man zusätzlich zu dem bekannten Misch- und Verteilwagen ein Flurförderfahrzeug, wie einen Radlader, einsetzt, ist auch durch nacheinander erfolgendes Einbringen von Misch­ komponenten ein gewisses Vermischen in dem kastenförmi­ gen Aufbau möglich.

Es ist ein Nachteil des bekannten Wagens, daß die Misch- und Verteilvorgänge entweder nur durch zusätzlichen Ein­ satz von Arbeitskräften oder durch weitere motorgetriebe­ ne Geräte, wie Flurförderfahrzeuge, möglich sind.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Misch- und Verteilwagen für Futter zu schaffen, bei dem das Mischen, Transportieren und Verteilen von Futter oh­ ne zusätzliche Arbeitskräfte außer dem Fahrer eines Zug­ fahrzeugs oder des angetriebenen Misch- und Verteilwa­ gens bequem und zuverlässig möglich ist.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem Misch- und Ver­ teilwagen für Futter, mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.

Dadurch, daß auf der Oberseite des Bodens parallel zu diesem ein Förderstrang angeordnet ist, der um zwei in Längsrichtung des Misch- und Verteilwagens voneinander beabstandete Förderräder mit senkrecht zum Boden drehbar gelagerten Wellen umläuft, wovon mindestens eine drehan­ treibbar ist, daß an einer der beiden Stirnwände des ka­ stenförmigen Aufbaus eine drehantreibbare, etwa horizon­ tale Welle gelagert ist, die auf ihrem in den Aufbau ragenden Teil mindestens einen Rührflügel trägt, und daß unter der horizontalen Welle im Boden eine verschließba­ re Öffnung angeordnet ist, wird die vorteilhafte Wirkung erreicht, daß bei geschlossener Öffnung durch den auf dem Boden umlaufenden Förderstrang einerseits und den Rührflügel andererseits eine intensive Vermischung des Futters in dem kastenförmigen Aufbau erfolgen kann, wo­ bei eine in horizontaler Ebene verlaufende Bewegung und eine in vertikaler Ebene verlaufende Bewegung des Fut­ ters in der Nähe der Öffnung aufeinandertreffen, und daß bei geöffneter Öffnung und Verfahren des Misch- und Verteilwagens ein Austragen, also Verteilen des Futters, problemlos möglich ist.

Vorteilhaft ist vorgesehen, daß der Förderstrang ein Kettenförderer mit einer Kette ist, zwischen oder an de­ ren Gliedern mehrerer voneinander beabstandete, quer oder schräg zur Förderrichtung nach außen weisende Mit­ nehmer angeordnet sind, die bei dem Umlauf des Kettenför­ derers die Innenseite des Bodens zum größten Teil über­ streichen. Dadurch wird erreicht, daß ein robustes, als solches bekanntes Fördermittel in Form eines Kettenför­ derers einsetzbar ist, wobei mehrere Mitnehmer je nach Erfordernis in mehr oder weniger großem Abstand vonein­ ander in die Kette einfügbar sind. Durch das Überstrei­ chen des Bodens mit den Mitnehmern wird ein sicheres Be­ wegen des Futters erreicht, welches mit Hilfe des Ketten­ förderers und des Rührflügels in die Nähe der Öffnung be­ wegt wird.

Weiter ist zweckmäßig vorgesehen, daß an dem in den Auf­ bau ragenden Teil der Welle mehrere regelmäßig beabstan­ dete, senkrecht zur Welle stehende Rührflügel angeordnet sind, die bei Drehung der Welle nahe am Boden entlang­ streichen. Damit ist die Welle mit ihren Rührflügeln mit einfachen Bauelementen leicht herstellbar; zugleich wird damit eine wirksame Durchmischung des Futters in dem ka­ stenförmigen Aufbau erreicht.

Vorteilhaft reicht die horizontale Welle mit ihrem frei­ en Ende bis in den Bereich über dem benachbarten Förder­ rad, wobei in Achsrichtung betrachtet der äußere Rühr­ flügel über dem der Welle benachbarten Förderrad um­ läuft.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die etwa horizon­ tale Welle über einen Kettentrieb von einer weiteren, etwa horizontalen Welle drehbar, die etwa in der Längs­ mittelachse des Bodens des kastenförmigen Aufbaus unter­ halb der Förderräder verläuft, wobei die weitere Welle an ihrem einen Ende über ein Winkelgetriebe mit der Wel­ le des angetriebenen Förderrades drehbar verbunden ist und an ihrem anderen Ende entweder eine Kupplung trägt, die mit einer Zapfenwelle eines Zugfahrzeugs, insbeson­ dere Traktors, verbindbar ist, oder unmittelbar mit der eigenen Antriebseinheit des Wagens verbunden ist. Damit ist kein gesonderter Antrieb für die beiden Fördermittel des Misch- und Verteilwagens erforderlich. Die Verzwei­ gung des eingeleiteten Drehmoments über einen als sol­ chen bekannten Kettentrieb und über ein ebenso bekanntes Winkelgetriebe stellen konstruktiv einfache und robuste Lösungen dar.

Zweckmäßig weisen die beiden Stirnwände jeweils einen halbkreisförmigen Grundriß auf und verläuft die ver­ schließbare Öffnung im Boden etwa halbkreisförmig pa­ rallel zur einen Stirnwand, wobei die Öffnung durch ei­ nen formangepaßten Schieber verschließbar und stufenlos freigebbar ist. Durch die Lage und Form der Öffnung ist eine praktisch vollständige und zugleich gut dosierbare Entleerung des Aufbaus bei Bewegung des Kettenförderers und der Rührflügel gegeben. Beim Transport von Futter in dem kastenförmigen Aufbau ist die Öffnung verschlossen; der Antrieb des Kettenförderers und des Rührflügels kann dann abgeschaltet sein oder - zum Mischen während der Fahrt - schon eingeschaltet sein.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Achse mit zwei Rädern vorhanden, die zwischen den beiden Wellen der Förderräder nahe dem deichselabgewandten Förderrad angeordnet ist. Hierdurch wird eine besonders einfache und dadurch kostengünstige Konstruktion erreicht.

Der kastenförmige Aufbau des erfindungsgemäßen Misch- und Verteilwagens wird in vielen Einsatzfällen oben über den größten Teil seiner Länge offen bleiben können, wo­ durch vorteilhaft das Beladen vereinfacht wird. Es ist aber vorteilhaft, zumindest im Bereich oberhalb der hori­ zontalen Welle mit den Rührflügeln eine entfernbare Ab­ deckung anzubringen, um beim Mischen das Herausspritzen von Futter zu vermeiden.

Zweckmäßig ist vorgesehen, daß die Welle des einen För­ derrades in Längsrichtung des Misch- und Verteilwagens durch eine Spannvorrichtung vorspannbar ist, wobei die Spannvorrichtung vorzugsweise mindestens eine Feder aufweist und geschützt unter dem Boden angeordnet ist.

Die Mitnehmer weisen aus Stabilitätsgründen zweckmäßig jeweils ein winkel- oder U-förmiges Profil auf und tra­ gen an ihren Enden elastisch-flexible Abstreifer, vor­ zugsweise aus Gummi.

Damit an den Mitnehmern kein Futter hängen bleibt, sind zweckmäßig auf dem Boden auf dessen Oberseite mehrere Ab­ streifleisten zum streifenden Eingriff mit den Mitneh­ mern angeordnet, und die Öffnung ist in deren Randbe­ reich innenseitig als Scherkante ausgebildet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nunmehr an­ hand einer Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Misch- und Verteilwagens, und in

Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Oberseite seines Bodens.

Mit Bezugnahme auf Fig. 1 ist ein Misch- und Verteil­ wagen dargestellt, der einen kastenförmigen Aufbau mit einem ebenen Boden 1 mit runden Enden aufweist. In Höhe des Boden 1 ragt in der Fig. 1 nach rechts eine Deich­ sel 4 zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug.

Der kastenförmige Aufbau auf dem Boden 1 ist am deichsel­ seitigen Ende durch eine deichselseitige gebogene Stirn­ wand 7 und gegenüber am anderen Ende durch eine gleiche, spiegelsymmetrische Stirnwand 7' begrenzt.

Die beiden Querwände 7 sind durch zwei Längswände 12 ver­ bunden, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die vordere Längswand 12 weggelassen ist, um den Blick in das Innere des Aufbaus zu ermöglichen.

Zwischen dem Boden 1 und der als waagerechten Linie dar­ gestellten Fahrbahn 22 sind zwei Räder 3 angeordnet, die auf einer Achse 2 abrollen, die am Boden 1 befestigt ist.

Auf der Oberseite des Bodens 1 ist ein Kettenförderer 9 angeordnet, der aus einzelnen Kettengliedern besteht und sich in Pfeilrichtung 9' bewegt. Dieser Kettenförderer 9 ist ein Endlos-Kettenförderer und läuft um zwei beabstan­ dete Förderräder 5' und 5 um, deren Wellen 6' und 6 senk­ recht zum Boden 1 verlaufen. Der Kettenförderer 9 weist Mitnehmer auf, die später im Bezug auf Fig. 2 noch er­ läutert werden.

Die Welle 6 des deichselseitigen Förderrades 5 ist über ein Winkelgetriebe 16, welches im Bereich unter dem Bo­ den 1 angeordnet ist, mit einer horizontalen Welle 15 verbunden, die von dort zum freien Ende der Deichsel 4 führt. Hier trägt die Welle 15 eine nicht gezeichnete Kupplung zur Verbindung mit einer Zapfwelle eines Zug­ fahrzeuges.

Weiter trägt die Welle 15 ein Kettenrad (nicht gezeich­ net), das über einen Kettentrieb 14 zu einer darüber angeordneten, etwa horizontalen Welle 8 führt, die in Pfeilrichtung 8' drehbar ist, wobei der Kettentrieb 14 außerhalb der deichselseitigen Stirnwand 7 angeordnet ist.

Der in den kastenförmigen Aufbau ragende Teil der Welle 8 trägt mehrere regelmäßig voneinander beabstandete Rühr­ flügel 10, die senkrecht von der Welle 8 aufragen. Die Enden der Rührflügel 10 sind vorn zinkenartig zuge­ spitzt.

Unterhalb dieser Anordnung von Rührflügeln 10 ist eine Öffnung 20 im Boden 1 des kastenförmigen Aufbaus ange­ ordnet. Unterhalb der Öffnung 20, die durch einen form­ angepaßten Schieber stufenlos freigebbar und verschließ­ bar ist, ist ein sich verjüngender, trichterartiger An­ satz 17 vorhanden. Unter diesem verläuft ein Querför­ derband 17' zum seitlichen Austragen des Futters.

Der kastenförmige Aufbau ist innen glatt und oben mit einem verstärkten Rand 19 versehen. Oberhalb der Welle 8 mit ihren Rührflügeln 10 ist eine entfernbare Abdeckung 11, z. B. ein Gitter oder Netz, angeordnet, um einen Aus­ wurf von Futter durch die Rührflügel 10 zu verhindern.

Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf den Boden 1, wobei alle Teile fortgelassen sind, die die Übersicht beeinträchti­ gen, insbesondere die Welle 8 mit den Flügeln 10. Rechts im Bereich des Bodens 1, der halbkreisförmige Enden auf­ weist, befindet sich eine halbkreisförmige Öffnung 20, die nahe an die Stirnwand 7 heranreicht. Ein die Öffnung 20 verschließender Schieber ist nicht gezeigt.

Es sind weiter die beiden Förderräder 5 und 5' darge­ stellt, um die herum der Kettenförderer 9 in Pfeilrich­ tung 9' umläuft, wenn der Antrieb über die Welle 15 ein­ geschaltet ist. An dem Kettenförderer 9 sind Mitnehmer 21 in gleichmäßigen Abständen so befestigt, daß sie um die Förderräder 5, 5' umlaufen können und andererseits jedoch nach außen wegragen.

Die Mitnehmer 21 können aus einfachen Winkel- oder U-Pro­ filen gebildet sein.

Die Länge der Mitnehmer 21 ist so bemessen, daß sie praktisch den gesamten Bereich des Bodens 1 überstrei­ chen.

Claims (12)

1. Misch- und Verteilwagen für Futter, mit einem kasten­ förmigen Aufbau mit einem ebenen Boden (1), und mit einem Fahrwerk (2) mit Rädern (3) und mit entweder einer Deichsel (4) zur lösbaren Verbindung mit einem Zugfahrzeug, insbesondere einem Traktor, oder einer eigenen Antriebseinheit, dadurch gekennzeichnet,

• - daß auf der Oberseite des Bodens (1) parallel zu die­ sem ein Förderstrang angeordnet ist, der um zwei in Längsrichtung des Misch- und Verteilwagens vonein­ ander beabstandete Förderräder (5, 5') mit senkrecht zum Boden (1) drehbar gelagerten Wellen (6, 6') um­ läuft, wovon mindestens eine drehantreibbar ist,
• - daß an einer der beiden Stirnwände (7) des kastenför­ migen Aufbaus eine drehantreibbare, etwa horizontale Welle (8) gelagert ist, die auf ihrem in den Aufbau ragenden Teil mindestens einen Rührflügel (10) trägt, und
• - daß unter der Welle (8) im Boden (1) eine verschließ­ bare Öffnung (20) angeordnet ist.

2. Misch- und Verteilwagen nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Förderstrang ein Kettenförde­ rer (9) mit einer Kette ist, zwischen oder an deren Gliedern mehrere voneinander beabstandete, quer oder schräg zur Förderrichtung nach außen weisende Mitneh­ mer (21) angeordnet sind, die bei dem Umlauf des Ket­ tenförderers (9) die Oberseite des Bodens (1) zum größten Teil überstreichen.

3. Misch- und Verteilwagen nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß an dem in den Aufbau ra­ genden Teil der Welle (8) mehrere regelmäßig beab­ standeten, senkrecht zur Welle (8) stehende Rührflü­ gel (10) angeordnet sind, die bei Drehung der Welle (8) nahe am Boden (1) entlangstreichen.

4. Misch- und Verteilwagen nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Welle (8) mit ihrem freien Ende bis in den Bereich nahe über dem benachbarten Förderrad (5) reicht und daß in Achsrichtung betrach­ tet der äußere Rührflügel (10) über dem Förderrad (5) umläuft.

5. Misch- und Verteilwagen nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (8) über einen Kettentrieb (14) von einer weiteren, etwa horizontalen Welle (15) drehbar ist, die etwa in der Längsmittelachse des Bodens (1) des kastenför­ migen Aufbaus unterhalb der Förderräder (5, 5') ver­ läuft, wobei die weitere Welle (15) an ihrem einen Ende über ein Winkelgetriebe (16) mit der Welle (6) des Förderrades (5) drehbar verbunden ist und an ih­ rem anderen Ende entweder eine Kupplung trägt, die mit einer Zapfwelle eines Zugfahrzeugs, insbesondere Traktors, verbindbar ist, oder unmittelbar mit der eigenen Antriebseinheit des Wagens verbunden ist.

6. Misch- und Verteilwagen nach einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stirnwände (7) jeweils einen halbkreisförmi­ gen Grundriß aufweisen, daß die verschließbare Öff­ nung (20) im Boden (1) etwa halbkreisförmig parallel zur einen Stirnwand (7) verläuft und daß die Öffnung (20) durch einen formangepaßten Schieber verschließ­ bar und stufenlos freigebbar ist.

7. Misch- und Verteilwagen nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Achse (2) mit zwei Rädern (3) vorhanden ist, die zwischen den beiden Wellen (6, 6') der Förderräder (5, 5') nahe dem einen Förderrad (5') angeordnet ist.

8. Misch- und Verteilwagen nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ka­ stenförmige Aufbau oben zumindest im Bereich ober­ halb der Welle (8) eine entfernbare Abdeckung (11) aufweist.

9. Misch- und Verteilwagen nach einem der vorhergehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (6') in Längsrichtung des Misch- und Verteilwagens durch eine Spannvorrichtung vorspannbar ist.

10 Misch- und Verteilwagen nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Spannvorrichtung mindestens eine Feder aufweist.

11. Misch- und Verteilwagen nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (21) jeweils ein winkel- oder U-förmiges Profil auf­ weisen und an ihren Enden elastisch-flexible Ab­ streifer, vorzugsweise aus Gummi, tragen.

12. Misch- und Verteilwagen nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Boden (1) auf dessen Oberseite mehrere Abstreifleisten zum streifenden Eingriff mit den Mitnehmern (21) angeord­ net sind und daß die Öffnung (20) in deren Randbe­ reich innenseitig als Scherkante ausgebildet ist.