DE19718523A1 - Verfahren zur Herstellung von Aminodiarylazoverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AminodiarylazoverbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Aminodi
arylazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitrodiarylazoverbindungen
mittels Verbindungen der Formel (I)
H-S-CHR1-R (I),
worin
R für CH2OH, CH(CH3)OH, COOH, CH2SH, C2H4OH, C2H4SH
und
R1 für H, CH3, C2H5 steht,
reduziert.
R für CH2OH, CH(CH3)OH, COOH, CH2SH, C2H4OH, C2H4SH
und
R1 für H, CH3, C2H5 steht,
reduziert.
Bei den Aminodiarylazoverbindungen handelt es sich vorzugsweise um solche der
allgemeinen Formel (II)
worin
A und B unabhängig voneinander für Phenyl- oder Naphthylringe stehen, die jeweils gegebenenfalls durch in der Azo-Farbstoffchemie übliche Reste substituiert sind, die durch erfindungsgemäße Reduktion der entsprechenden Nitrodiarylazover bindungen (III)
A und B unabhängig voneinander für Phenyl- oder Naphthylringe stehen, die jeweils gegebenenfalls durch in der Azo-Farbstoffchemie übliche Reste substituiert sind, die durch erfindungsgemäße Reduktion der entsprechenden Nitrodiarylazover bindungen (III)
worin
A und B die für Formel (II) angegebene allgemeine und spezielle Bedeutung haben,
hergestellt werden.
A und B die für Formel (II) angegebene allgemeine und spezielle Bedeutung haben,
hergestellt werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Aminodiarylazoverbindungen um Verbindungen
der Formel (II), worin A und B unabhängig voneinander durch einen oder mehrere der
folgenden Reste substituiert sind: SO3H, COOH, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, OH,
NH2, C1-C4-Mono- und -Dialkylamino, 2-Hydroxyethylamino, Sulfato-C1-C2-alkyl
amino, CF3, F, Cl, Br, Acetylamino, Maleinylamino, Benzoylamino, Arylazo.
Beispiele für die als Substituenten für die Ringe A und B genannten Arylazoreste sind
Phenylazo und Naphthylazo die jeweils gegebenenfalls durch einen oder mehrere
Reste wie SO3H, COOH, CH3, C2H5, OCH3, OC2H5, OH, NH2, NHCH3,
NHC2H4OH, CF3, F, Cl, Br, NHCOCH3, NHCOC2H2COOH, NHCOC6H5 weiter
substituiert sind.
Beispiele für erfindungsgemäß einzusetzenden Reduktionsmittel der Formel (I) sind 2-
Mercaptoethanol, 1-Mercapto-2-propanol, 1-Mercapto-2-butanol, 2-Mercapto-1-
propanol, 2-Mercaptoessigsäure, 2-Mercapto-1-propionsäure, 1,2-Dimercaptoethan,
1,2-Dimercaptopropan, 1,2-Dimercaptobutan, 1,3-Dimercaptopropan, 3-Mercapto-1-
propanol.
Die Reduktion erfolgt im allgemeinen in wäßrigem oder wäßrig-organischem
Medium, vorzugsweise in Wasser, bei Temperaturen zwischen 300 und 105°C,
vorzugsweise zwischen 500 und 100°C in schwach saurem, neutralem oder
alkalischem Milieu, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 6 und 12.
Der Anteil des organischen Reaktionsmediums beträgt gegebenenfalls 0 bis 99%,
vorzugsweise 0 bis 10%, wenn die zu reduzierende Nitrodiarylazoverbindung (III)
mindestens eine SO3H- oder COOH-Gruppe enthält, vorzugsweise so bis 95%, wenn
diese Gruppen fehlen. Als organische Lösemittel werden vorzugsweise C1-C6-
Alkanole, Alkandiole, C4-C6-Lactame oder C2-C6-Sulfone verwendet. Solche
Lösemittel sind beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-
Butanol, N-Methylpyrolidon, ε-Caprolactam, Sulfolan.
Da es sich bei den Reduktionsmitteln der Formel (I) in wäßrigem Milieu um Säuren
handelt, werden im allgemeinen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens Basen zur Kontrolle des pH-Wertes eingesetzt. Geeignete Basen sind z. B. die
Hydroxide der Alkali- oder Erdalkalimetalle sowie ihre Carbonate oder Hydrogen
carbonate oder auch Ammoniak, also beispielsweise LiOH, NaOH, KOH, Mg(OH)2,
Ca(OH)2, Li2CO3, Na2DO3, NaHCO3, H2CO3, CaCO3.
Aminodiarylazoverbindungen sind als Farbstoffe oder Farbstoffzwischenprodukte seit
langem bekannt. Ein gängiges Herstellungsverfahren ist die selektive Reduktion von
Nitrodiarylazoverbindungen mit Sulfid- oder Hydrogensulfid-Ionen (vergl. z. B. BIOS
Final Report 1548, S. 107, 109, 128), wobei jederzeit die Gefahr des Auftretens und
Entweichens von Schwefelwasserstoff, einem sehr giftigen Gas, gegeben ist. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren besteht diese Gefahr nicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die gemäß Stand der Technik einge
setzten Sulfid- oder Hydrogensulfid-Ionen durch die erfindungsgemäßen Reduktions
mittel (I) ersetzt. Man verwendet in Abhängigkeit von den zu reduzierenden Nitro
diarylazoverbindungen und den Parametern Temperatur und pH-Wert 2 bis 7 mol
Reduktionsmittel der Formel (I) pro mol Nitrodiarylazoverbindung. Die Reihenfolge
der Zugabe der Reaktionspartner zum Reaktionsmedium ist im Prinzip beliebig. Bei
einer bevorzugten Variante wird die zu reduzierende Nitrodiarylazoverbindung zu
nächst in dem Reaktionsmedium gelöst oder suspendiert; nach Erwärmung dieses Ge
misches auf die Reaktionstemperatur wird zunächst der benötigte pH-Wert eingestellt,
dann wird das Reduktionsmittel der Formel (I) zugegeben. Dabei werden ge
gebenenfalls der pH-Wert und die Temperatur durch geeignete Maßnahmen konstant
gehallen.
Der Fortschritt der Reduktion wird mit dem in der Azo-Farbstoffchemie üblichen
Methode verfolgt, z. B. durch Dünnschichtchromatographie.
Nach Beendigung der Reduktion wird die Aminodiarylazoverbindung mit Hilfe eines
der in der Azo-Farbstoffchemie üblichen Verfahrens isoliert, z. B. durch Ausfällung
mit Hilfe eines Salzes, z. B. NaCl, KCl und/oder durch Änderung des pH-Wertes mit
Säuren oder Laugen, wonach das Reduktionsprodukt abfiltriert wird. Weiterhin ist es
auch möglich, das Reaktionsmedium durch Eindampfen oder Sprühtrocknen zu
entfernen.
Ebenso gut kann man in geeigneten Fällen auch unmittelbar eine weitere Umsetzung
anschließen, ohne das Reduktionsprodukt zu isolieren, z. B. eine Diazotierung oder
eine Acylierung, z. B. mit Phosgen oder eine Umsetzung mit einem der in der Reaktiv
farbstoffchemie üblichen, durch Fluor, Chlor oder Brom substituierten Heterocyclus,
z. B. mit 2,4,6-Trichlor- oder 2,4,6-Trifluor-1,3,5-triazin.
Die chemischen Ausbeuten bei der erfindungsgemäßen Reduktion sind ebenso gut wie
bei der herkömmlichen Reduktion mittels Sulfid- oder Hydrogensulfid-Ionen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß im
Gegensatz zur Sulfid-Ionen-Reduktion, das erfindungsgemäße Verfahren Produkte
liefert, die frei von kolloidalem Schwefel sind, so daß die sonst nötige Behandlung zur
Entfernung dieses Schwefels entfällt.
Mit anderen Reduktionsmitteln ist diese selektive Reduktion, wenn überhaupt, nur mit
geringen Ausbeuten durchzuführen.
Die zu reduzierenden Nitrodiarylazoverbindungen werden z. B. durch Kupplung der
Diazoniumverbindungen von Nitroaminobenzol, Nitroaminonaphthalin oder ihren
durch einen oder mehrere der o.a. Reste substitutierten Derivaten mit Kupplungskom
ponenten aus der Reihe der mit einem oder mehreren der o.a. Reste substituierten
Benzole oder Naphthaline erhalten.
Beispiele für Nitrodiarylazoverbindungen (III) sind
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäßen Verfahren erläutern.
48,5 g der Verbindung der Formel (IIIe) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 11,5 bis 12,0 mit 46,9 g 2-Mercaptoethanol versetzt. Nach
Beendigung der Reduktion wird der pH-Wert durch Zugabe von konz. Salzsäure auf
ca. 7 eingestellt. Die Aminodiarylazoverbindung der Formel
wird durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
46,8 g der Verbindung der Formel (IIIc) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 6,5 bis 7,0 tropfenweise mit 46,9 g 2-Mercaptoethanol versetzt.
Nach Beendigung der Reduktion wird die Aminoazoverbindung der Formel
durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
61,7 g der Verbindung der Formel (IIIb) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 7,0 bis 7,5 mit 93,8 g 2-Mercaptoethanol versetzt. Nach
Beendigung der Reduktion wird die Aminoazoverbindung der Formel
durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
49,2 g der Verbindung der Formel (IIIg) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 11,0 bis 11,5 mit 46,9 g 2-Mercaptoethanol versetzt. Nach
Beendigung der Reduktion wird der pH-Wert durch Zugabe von konz. Salzsäure auf
ca. 7 gebracht. Die Aminoazoverbindung der Formel
wird durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
25,6 g der Verbindung der Formel (IIIl) werden in 500 ml Ethanol nach Zugabe von
46,9 g 2-Mercaptoethanol, 50,4 g Natriumhydrogencarbonat und 8 g Natrium
hydroxid zum Sieden erhitzt. Nach Beendigung der Reduktion werden ca. 450 ml
Ethanol unter vermindertem Druck abdestilliert. Nach Zugabe von 500 ml Wasser
wird die Diaminoazoverbindung der Formel
isoliert.
54,8 g der Verbindung der Formel (IIIh) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 6,5 bis 7,0 tropfenweise mit 46,2 g Mercaptoessigsäure versetzt.
Nach Beendigung der Reduktion wird die Aminoazoverbindung der Formel
durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
49,2 g der Verbindung der Formel (IIIg) werden in 500 ml Wasser bei 80°C und
einem pH-Wert von 11,0 bis 11,5 mit 18,4 g Mercaptoessigsäure versetzt. Nach
Beendigung der Reduktion wird der pH-Wert durch Zugabe von konz. Salzsäure auf
ca. 7 gebracht. Die Aminoazoverbindung der Formel
wird durch Zugabe von Salz ausgefällt und isoliert.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Aminodiarylazoverbindungen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Nitrodiarylazoverbindungen mittels Verbindungen
der Formel (I)
H-S-CHR1-R (I),
worin
R für CH2OH, CH(CH3)OH, COOH, CH2SH, C2H4OH, C2H4SH
und
R1 für H, CH3, C2H5 steht,
reduziert.
H-S-CHR1-R (I),
worin
R für CH2OH, CH(CH3)OH, COOH, CH2SH, C2H4OH, C2H4SH
und
R1 für H, CH3, C2H5 steht,
reduziert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
Aminodiarylazoverbindungen um solche der Formel (II)
worin
A und B unabhängig voneinander für Phenyl- oder Naphthylringe stehen, die jeweils gegebenenfalls durch in der Azo-Farbstoffchemie übliche Reste substituiert sind und bei den Nitrodiarylazoverbindungen um solche der Formel (III)
worin
A und B die für Formel (II) angegebene allgemeine und spezielle Bedeutung haben,
handelt.
worin
A und B unabhängig voneinander für Phenyl- oder Naphthylringe stehen, die jeweils gegebenenfalls durch in der Azo-Farbstoffchemie übliche Reste substituiert sind und bei den Nitrodiarylazoverbindungen um solche der Formel (III)
worin
A und B die für Formel (II) angegebene allgemeine und spezielle Bedeutung haben,
handelt.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Reduktionsmittel der Formel (I) mindestens eine Verbindung aus der Reihe 2-
Mercaptoethanol, 1-Mercapto-2-propanol, 1-Mercapto-2-butanol, 2-Mer
capto-1-propanol, 2-Mercaptoessigsäure, 2-Mercapto-1-propionsäure, 1,2-
Dimercaptoethan, 1,2-Dimercaptopropan, 1,2-Dimercaptobutan, 1,3-Dimer
captopropan, 3-Mercapto-1-propanol eingesetzt wird.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion in wäßrigem oder wäßrig-organischem Medium, bei Temperaturen
zwischen 300 und 105°C, durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion in Wasser durchgeführt wird.
6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion bei einer Temperatur zwischen 50°C und 100°C durchgeführt wird.
7. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reduktion bei einem pH-Wert zwischen 6 und 12 durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118523 DE19718523A1 (de) | 1997-05-02 | 1997-05-02 | Verfahren zur Herstellung von Aminodiarylazoverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118523 DE19718523A1 (de) | 1997-05-02 | 1997-05-02 | Verfahren zur Herstellung von Aminodiarylazoverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19718523A1 true DE19718523A1 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7828388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997118523 Withdrawn DE19718523A1 (de) | 1997-05-02 | 1997-05-02 | Verfahren zur Herstellung von Aminodiarylazoverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19718523A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2008995A3 (de) * | 2007-06-29 | 2009-05-06 | Ricoh Company, Ltd. | Azoverbindung und Verfahren zur Herstellung der Azoverbindung |
JP2013091722A (ja) * | 2011-10-26 | 2013-05-16 | Sumitomo Chemical Co Ltd | 化合物 |
-
1997
- 1997-05-02 DE DE1997118523 patent/DE19718523A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2008995A3 (de) * | 2007-06-29 | 2009-05-06 | Ricoh Company, Ltd. | Azoverbindung und Verfahren zur Herstellung der Azoverbindung |
US8232376B2 (en) | 2007-06-29 | 2012-07-31 | Ricoh Company, Ltd. | Azo compound and method of preparing the azo compound |
US8541557B2 (en) | 2007-06-29 | 2013-09-24 | Ricoh Company, Ltd. | Azo compound and method of preparing the azo compound |
JP2013091722A (ja) * | 2011-10-26 | 2013-05-16 | Sumitomo Chemical Co Ltd | 化合物 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |