DE3835724A1 - Faserreaktive metallisierte monoazoverbindungen - Google Patents
Faserreaktive metallisierte monoazoverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft faserreaktive 1 : 1-Kupferkomplex-monoazoverbindungen,
Verfahren zu deren Herstellung und ihren Einsatz als Reaktivfarbstoffe
in Färbe- und Druckverfahren.
Gegenstand der Erfindung sind folglich Verbindungen der Formel I,
worin
einer der Reste R₁ und R₂ für -SO₃H und der andere für die Gruppe (a)
einer der Reste R₁ und R₂ für -SO₃H und der andere für die Gruppe (a)
und
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
und deren Salze.
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
und deren Salze.
In Verbindungen der Formel I bedeutet R₁ bevorzugt die Gruppe (a); weiter
bevorzugt steht in der Gruppe (a) R₃ für Wasserstoff oder Methyl, insbesondere
für Wasserstoff.
Die Beschaffenheit des Kations der Sulfogruppen in Verbindungen der
Formel I, wenn diese in Salzform vorliegen, stellt keinen kritischen
Faktor dar, sondern es kann sich um ein beliebiges, in der Chemie von
Reaktivfarbstoffen übliches nicht-chromophores Kation handeln. Voraussetzung
ist allerdings, daß die entsprechenden Salze die Bedingung der
Wasserlöslichkeit erfüllen.
Beispiele für geeignete Kationen sind Alkalimetallionen oder unsubstituierte
oder substituierte Ammoniumionen, wie beispielsweise Lithium, Natrium,
Kalium, Ammonium, Mono-, Di-, Tri- und Tetramethylammonium, Triäthylammonium
und Mono-, Di- und Triäthyanolammonium.
Bevorzugte Kationen sind die Alkalimetallionen und Ammonium, davon besonders
bevorzugt ist Natrium.
Im allgemeinen können in einer Verbindung der Formel I die Kationen der
Sulfogruppen gleich oder verschieden sein und eine Mischung aus den obenerwähnten
Kationen darstellen, d. h. die Verbindung kann auch in gemischter
Salzform vorliegen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung
der Formel II,
worin
einer der Reste R₄ und R₅ für -SO₃H und der andere für -NHR₃, und
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
einer der Reste R₄ und R₅ für -SO₃H und der andere für -NHR₃, und
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
Die Umsetzung einer Verbindung der Formel II mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin
wird zweckmäßig bei 0°-40°C und pH 7-9 durchgeführt; als
Reaktionsmedium dient normalerweise Wasser, 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin
kann aber auch gelöst in einem organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Aceton, zugesetzt werden.
Die Isolierung der Verbindungen der Formel I kann in an sich bekannter
Weise erfolgen; z. B. können die Verbindungen direkt oder durch übliches
Aussalzen mit Alkalimetallsalzen aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden,
abfiltriert und (im Vakuum) bei leicht erhöhter Temperatur getrocknet
werden.
In Abhängigkeit von den Reaktions- und Isolierungsbedingungen wird eine
Verbindung der Formel I als freie Säure oder bevorzugt in Salzform oder
als gemischtes Salz erhalten und enthält dann beispielsweise eines oder
mehrere der oben genannten Kationen. Salze oder gemischte Salze können
aber auch ausgehend von der freien Säure auf an sich übliche Weise hergestellt
werden und umgekehrt oder es kann auch eine an sich übliche
Umsalzung vorgenommen werden.
Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind entweder bekannt oder sie
können analog zu an sich bekannten Methoden aus bekannten Ausgangsstoffen
erhalten werden.
Die Verbindungen der Formel I und Gemische davon stellen Reaktivfarbstoffe
dar; sie eignen sich zum Färben oder Bedrucken von hydroxygruppen-
oder stickstoffhaltigen organischen Substraten. Als bevorzugte Substrate
sind zu nennen Leder und Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen
Polyamiden und insbesondere aus natürlicher oder regenerierter
Cellulose, wie Baumwolle, Viskose oder Zellwolle bestehen oder diese enthalten.
Meist bevorzugtes Substrat ist Textilmaterial, das aus Baumwolle
besteht oder diese enthält.
Die Verbindungen der Formel I können in Färbeflotten oder in Druckpasten
nach allen für Reaktivfarbstoffe gebräuchlichen Färbe- oder Druckverfahren
eingesetzt werden. Bevorzugt wird nach dem Ausziehverfahren im Temperaturbereich
von 30-60°C gefärbt.
Die Verbindungen gemäß der Erfindung können als Einzelfarbstoff oder
wegen ihrer guten Kombinierbarkeit auch als Kombinationselement mit
anderen Reaktivfarbstffen derselben Klasse, die vergleichbare färberische
Eigenschaften z. B. betreffend allgemeine Echtheiten, Ausziehwert
etc. besitzen, verwendet werden. Die erhaltenen Kombinationsfärbungen
zeigen ebenso gute Echtheiten wie die Färbungen mit Einzelfarbstoff.
Mit den Verbindungen der Formel I werden gute Auszieh- und Fixierwerte
erhalten. Der nicht fixierte Farbstoffanteil läßt sich leicht auswaschen.
Die erhaltenen Färbungen und Drucke zeigen gute Lichtechtheit.
Sie weisen zusätzlich gute Naßechtheitseigenschaften z. B. hinsichtlich
Wasch-, Wasser-, Seewasser- und Schweißechtheit auf und haben gute Beständigkeit
gegenüber oxidativen Einflüssen wie gegenüber chlorhaltigem
Wasser, Hypochloritbleiche, Peroxidbleiche sowie gegenüber perborathaltigen
Waschmitteln.
Das nachfolgende Beispiel dient der Illustration der Erfindung. In dem
Beispiel bedeuten Teile Gewichts- oder Volumteile und Prozente Gewichts-
oder Volumprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
123 Teile (0,5 Mol) 6-Acetylamino-2-amino-1-hydroxybenzol-sulfonsäure
werden in 250 Teilen Wasser und 250 Teilen Eis unter Zusatz von 40 Teilen
30%iger Salzsäure verrührt und bei 0°C bis maximal +5°C durch langsames
Zusetzen von 125 Teilen 4N Natriumnitritlösung diazotiert. Anschließend
wird der geringe Nitritüberschuß mit wenig Sulfaminsäure zerstört.
125 Teile 1-Hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure werden in 500 Teilen
Wasser gelöst und durch Zufügen von 250 Teilen Eis abgekühlt. Anschließend
läßt man die gekühlte Diazoniumsalzlösung unter Rühren langsam
zufließen und läßt noch ca. eine Stunde nachrühren. Während der Kupplungsreaktion
wird der pH des Reaktionsgemisches durch kontinuierliche
Zugabe von Ätzkalk zwischen 11,5 und 12,5 gehalten.
Die erhaltene Lösung des Kupplungsproduktes wird dann auf 50° erwärmt und
im Verlaufe von 30 Minuten mit einer Lösung von 125 Teilen Kupfersulfatpentahydrat
in 300 Teilen Wasser versetzt. Das Reaktionsprodukt wird
durch Aussalzen und Abfiltrieren zwischenisoliert.
Der gut abgepreßte Nutschenrückstand wird mit 50 Teilen 30%iger Natronlauge
angerührt und anschließend mit 120 Teilen 30%iger Salzsäure sauergestellt.
Es wird 90 Minuten lang unter Rückfluß gerührt, dann wird aus
der gebildeten dicken Suspension der Kupferkomplex des Aminomonoazofarbstoffes
durch Filtration isoliert. Der Rückstand wird gut abgepreßt und
im Vakuum bei 80°C getrocknet.
17,4 Teile (0,03 Mol) des oben hergestellten Farbstoffes werden unter
gutem Rühren in 300 Teilen Wasser mit wenig 10%iger Natronlauge bei pH 8
gelöst. Zu der Lösung, die mit 100 Teilen Eis auf 14° abgekühlt wird,
werden 10,4 Teile (0,05 Mol) 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin mit etwas
Aceton gespült. Der spontan sinkende pH wird während der Kondensationsreaktion
mit 20%iger Sodalösung bei 7 gehalten, gleichzeitig wird das
Reaktionsgemisch bis auf 35° erwärmt. Nach ca. 40 Minuten bleibt der pH
nahezu stabil, nach insgesamt zwei Stunden Reaktionszeit wird zur Isolierung
des Produktes die sehr feine Suspension kalt abfiltriert und der
Rückstand im Vakuum bei ca. 40° getrocknet.
Der erhaltene Farbstoff der Formel
färbt Baumwolle oder Fasern aus regenerierter Cellulose in rubinroten
Tönen; die Färbungen zeigen gute Licht- und Naßechtheiten sowie gute
Stabilität gegenüber oxidativen Einflüssen.
Der Farbstoff zeigt ein Absorptionsmaximum λ max = 536 nm; der Wert wurde
in auf pH 7 gepuffertem destillierten Wasser ermittelt.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Methode wird der Farbstoff des
Beispiels als Natriumsalz erhalten. Er kann in Abhängigkeit von den gewählten
Umsetzungs- und Isolierungsbedingungen oder auch durch nachträgliche
Maßnahmen in an sich bekannter Weise in Form der freien Säure
oder in einer anderen Salzform oder auch gemischten Salzform hergestellt
werden und dann beispielsweise eines oder mehrere der in der Beschreibung
weiter aufgeführten Kationen enthalten.
Nachstehend sind Anwendungsmöglichkeiten des beschriebenen Farbstoffs
illustriert.
In ein Färbebad, das in 300 Teilen entmineralisiertem Wasser 0,3 Teile
des Farbstoffes gemäß dem Beispiel und 15 Teile Glaubersalz (kalziniert)
enthält, werden bei 40° 10 Teile Baumwollgewebe (gebleicht) eingetragen.
Nach 30 Minuten bei 40° erfolgt in Abständen von 10 Minuten der Zusatz
von insgesamt 6 Teilen Soda (kalziniert), und zwar in Portionen zu 0,2;
0,6; 1,2 und zuletzt 4 Teilen, wobei die Temperatur bei 40° gehalten
wird. Man läßt dann während einer Stunde bei 40° weiterfärben. Anschließend
wird das gefärbte Material 3 Minuten in fließendem kalten
Wasser, dann 3 Minuten in fließendem heißen Wasser gespült. Die Färbung
wird während 15 Minuten in 500 Teilen entmineralisiertem Wasser in Gegenwart
von 0,25 Teilen eines handelsüblichen anionaktiven Tensids kochend
gewaschen. Nach dem Spülen in fließendem Wasser (3 Minuten heiß) wird
zentrifugiert und die Färbung im Trockenschrank bei ca. 70° getrocknet.
Man erhält eine rubinrote Baumwollfärbung von guten Echtheiten, die insbesondere
gute Licht- und Naßechtheiten zeigt und stabil ist gegenüber
oxidativen Einflüssen.
Einem Färbebad, das 10 Teile Glaubersalz (kalziniert) in 300 Teilen entmineralisiertem
Wasser enthält, werden 10 Teile Baumwollmaterial (gebleicht)
zugesetzt. Das Bad wird innerhalb von 10 Minuten auf 40° aufgeheizt,
sodann werden 0,5 Teile des Farbstoffes gemäß dem Beispiel zugefügt.
Nach weiteren 30 Minuten bei 40° werden 3 Teile Soda (kalziniert)
zugegeben, anschließend wird dann noch 45 Minuten lang bei 40° weitergegeben.
Das gefärbte Material wird mit fließendem kalten Wasser, dann mit heißem
Wasser gespült und analog wie für Vorschrift A angeführt kochend
gewaschen. Nach dem Spülen und Trocknen wird eine rubinrote Baumwollfärbung
erhalten, welche die für Vorschrift A angeführten Eigenschaften
besitzt.
Eine Druckpaste mit den Bestandteilen
40 Teile des Farbstoffes gemäß dem Beispiel
100 Teile Harnstoff
350 Teile Wasser
500 Teile einer 4%igen Natriumalginatverdickung
10 Teile Natriumbicarbonat
1000 Teile insgesamt
100 Teile Harnstoff
350 Teile Wasser
500 Teile einer 4%igen Natriumalginatverdickung
10 Teile Natriumbicarbonat
1000 Teile insgesamt
wird auf Baumwollmaterial nach den üblichen Druckverfahren aufgebracht.
Das bedruckte Material wird 4-8 Minuten bei 102-104°C gedämpft und dann
kalt und heiß gespült. Anschließend wird das fixierte Baumwollmaterial
kochend gewaschen (analog Vorschrift A) und getrocknet. Der erhaltene
rubinrote Druck zeigt gute Allgemeinechtheiten.
Claims (6)
1. Verbindungen der Formel I,
worin
einer der Reste R₁ und R₂ für -SO₃H und der andere für und
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen, und deren Salze.
einer der Reste R₁ und R₂ für -SO₃H und der andere für und
R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen, und deren Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I,
definiert in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung
der Formel II,
worin
einer der Reste R₄ und R₅ für -SO₃H und der andere für -NHR₃, und R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
einer der Reste R₄ und R₅ für -SO₃H und der andere für -NHR₃, und R₃ für Wasserstoff oder C1-4-Alkyl stehen,
mit 5-Cyano-2,4,6-trichlorpyrimidin umsetzt.
3. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von hydoxygruppen- oder
stickstoffhaltigen organischen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit einer Verbindung der Formel I, definiert in Anspruch 1, oder mit
Gemischen davon färbt und bedruckt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, zum Färben oder Bedrucken von Leder
oder von Fasermaterialien, die aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden
oder aus natürlicher oder regenerierter Cellulose bestehen oder
diese enthalten.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, zum Färben oder Bedrucken von
Textilmaterial, das aus Baumwolle besteht oder diese enthält.
6. Die gemäß einem der Ansprüche 3-5 gefärbten oder bedruckten
Substrate.
Priority Applications (11)
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BR8903241A BR8903241A (pt) | 1988-10-20 | 1989-06-30 | Processo para a producao de um composto e processo para tingir substatos organicos contendo nitrogenio ou grupo hidroxi |
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BR8905735A BR8905735A (pt) | 1988-10-20 | 1989-11-09 | Processo para a preparacao de uma composto e processo para tingir ou estampar substratos organicos contendo grupo hidroxi ou nitrogenio |
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US08/090,227 US5386015A (en) | 1988-10-20 | 1993-07-09 | Monoazo and disazo compounds having 5-cyano-2,4-and 4,6-dichloropyrimidyl groups |
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DE3835724A1 true DE3835724A1 (de) | 1990-04-26 |
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- 1988-10-20 DE DE19883835724 patent/DE3835724A1/de not_active Withdrawn
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1989
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |