DE19718395C1 - Leuchtstofflampe und Verfahren zu ihrem Betrieb - Google Patents
Leuchtstofflampe und Verfahren zu ihrem BetriebInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Leuchtstofflampe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb
dieser Leuchtstofflampe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Es handelt sich dabei um Leuchtstofflampen, bei denen entweder die Elek
troden einer Polarität oder alle Elektroden, d. h. beiderlei Polarität, mittels
einer dielektrischen Schicht von der Entladung getrennt sind (einseitig bzw.
zweiseitig dielektrisch behinderte Entladung). Derartige Elektroden werden
im folgenden auch verkürzend als "dielektrische Elektroden" bezeichnet.
Die dielektrische Schicht kann durch die Wandung des Entladungsgefäßes
selbst gebildet sein, indem die Elektroden außerhalb des Entladungsgefäßes,
etwa auf der Außenwandung, angeordnet sind. Ein Vorteil dieser Ausfüh
rung mit äußeren Elektroden ist, daß keine gasdichten Stromdurchführun
gen durch die Wandung des Entladungsgefäßes geführt werden müssen.
Allerdings ist die Dicke der dielektrischen Schicht - ein wichtiger Parameter,
der unter anderem die Zündspannung und die Brennspannung der Entla
dung beeinflußt - im wesentlichen durch die Anforderungen an das Entla
dungsgefäß, insbesondere dessen mechanische Festigkeit, festgelegt. Da die
Höhe der erforderlichen Versorgungsspannung mit der Dicke der dielektri
schen Schicht zunimmt, ergeben sich unter anderem folgende Nachteile. In
erster Linie muß die für den Betrieb des Flachstrahlers vorgesehene Span
nungsversorgung auf den höheren Spannungsbedarf ausgelegt werden. Dies
ist in der Regel mit Mehrkosten und größeren Außenabmessungen verbun
den. Außerdem sind höhere Sicherheitsvorkehrungen zum Berührungs
schutz erforderlich. Schließlich können unerwünscht hohe elektromagneti
sche Abstrahlungen problematisch werden.
Andererseits kann die dielektrische Schicht auch in Gestalt einer zumindest
teilweisen Umhüllung oder Schicht mindestens einer innerhalb des Entla
dungsgefäßes angeordneten Elektrode realisiert sein. Das hat den Vorteil,
daß die Dicke der dielektrischen Schicht auf die Entladungseigenschaften
hin optimiert werden kann. Allerdings erfordern innere Elektroden gasdich
te Stromdurchführungen. Dadurch sind zusätzliche Fertigungsschritte erfor
derlich, was die Herstellung in der Regel verteuert.
Des weiteren handelt es sich insbesondere um Leuchtstofflampen mit rohr
förmigem, beidseitig verschlossenem Entladungsgefäß, dessen Innenwan
dung zumindest teilweise mit einem Leuchtstoff beschichtet ist.
Derartige Lampen werden insbesondere in Geräten für die Büroautomation
(OA = Office Automation), z. B. Farbkopierer und -scanner, für die Signalbe
leuchtung, z. B. als Brems- und Richtungsanzeigelicht in Automobilen, für
die Hilfs beleuchtung, z. B. der Innenbeleuchtung von Automobilen, sowie
für die Hintergrundbeleuchtung von Anzeigen, z. B. Flüssigkristallanzeigen,
als sogenannte "Edge Type Backlights" eingesetzt.
In diesen technischen Anwendungsfeldern sind sowohl besonders kurze
Anlaufphasen, aber auch möglichst temperaturunabhängige Lichtströme
erforderlich. Deshalb enthalten diese Lampen kein Quecksilber. Vielmehr
sind diese Lampen üblicherweise mit Edelgas, vorzugsweise Xenon, bzw.
Edelgasmischungen gefüllt.
Für die genannten Anwendungen ist sowohl eine hohe Leuchtdichte als
auch eine über die Länge der Lampe gleichmäßige Leuchtdichte notwendig.
Zur Erhöhung der Leuchtdichte werden die Lampen für den OA-Einsatz
üblicherweise mit einer Apertur entlang der Längsachse versehen. Um die
Leuchtdichte weiter zu steigern, genügt es nicht, die in bisherige Systeme
eingekoppelte Leistung zu erhöhen, da die Belastung einer Lampe für einen
dauerhaften und zuverlässigen Betrieb nicht beliebig gesteigert werden
kann. Erschwerend kommt hinzu, daß bei den bisher in Kopiergeräten und
Scannern eingesetzten Systemen die Effizienz der Entladung mit zunehmen
der Leistungseinkopplung abnimmt.
In der Schrift DE-PS 10 08 406 ist eine Leuchtstofflampe mit zwei innerhalb
eines Entladungsgefäßes angeordneten Elektroden offenbart. Außerdem
weist die Lampe einen Zünddraht auf, der durch die Wandung in das Innere
des Entladungsgefäßes führt. Auf diese Weise bildet der Zünddraht mit sei
ner Durchführung und seiner äußeren Stromzuführung eine einzige gemein
same Struktur. Allerdings dient der Zünddraht lediglich zur Zünderleichte
rung, trägt also nicht selbst zur Unterhaltung der Entladung bei, d. h. an die
Stromtragfähigkeit des Zünddrahtes werden keine hohen Anforderungen
gestellt. Demzufolge beträgt der Durchmesser des Drahtes weniger als
20 µm.
Aus der Schrift US 5,117,160 ist bereits eine Edelgas-Entladungslampe für
OA-Geräte bekannt. Auf der Außenfläche der Wand eines rohrförmigen
Entladungsgefäßes sind zwei streifenförmige Elektroden entlang der Lam
penlängsachse angeordnet. Die Lampe wird mit Wechselspannung bei einer
bevorzugten Frequenz zwischen 20 kHz und 100 kHz betrieben. Im Betrieb
wird die 147 nm Xenon-Linie angeregt. Nachteilig ist eine unter anderem
aus Gründen des Berührungsschutzes erforderliche, nicht vollständig trans
parente Schutzschicht, welche sowohl die Elektrodenstreifen als auch die
restliche Lampenoberfläche bedeckt. Ohne diese Schutzschicht wären die
abwechselnd auf Hochspannungspotential (z. B. ca. 1600 V) liegenden Elek
troden nämlich frei zugänglich. Außerdem hat die Schutzschicht noch die
Funktion, parasitäre Oberflächengleitentladungen zu unterbinden. Weitere
Nachteilen resultieren aus den zum Betrieb mit Außenelektroden notwendi
gen relativ hohen Brennspannungen. Damit verbunden sind zum einen
nämlich unerwünscht hohe elektromagnetische Abstrahlungen. Zum ande
ren muß ein elektronisches Vorschaltgerät auf die zum Betreiben der Lampe
erforderlichen relativ hohen Brennspannungen ausgelegt sein, was seine
Herstellung in der Regel verteuert. Schließlich ist die mit der verwendeten
Betriebsweise erzielbare Nutzstrahlungseffizienz und folglich die resultie
rende Leuchtdichte relativ gering.
Aus der US-PS 5,604,410 ist außerdem bekannt, daß sich die Effizienz von
dielektrisch behinderten Entladungen mit Hilfe eines auf die speziellen Ver
hältnisse (Schlagweite, Elektrodenkonfiguration, Elektrodengeometrie und
Fülldruck) angepaßten Pulsbetriebes (gepulste, dielektrisch behinderte Ent
ladung) gegenüber den mit Wechselspannung angeregten dielektrisch be
hinderten Entladungen (siehe US-PS 5,117,160) deutlich steigern läßt.
Ferner ist in der US-PS 5,604,410 eine rohrförmige Entladungslampe mit
kreisförmigem Querschnitt, mit einer streifenförmigen Außenelektrode und
einer stabförmigen Innenelektrode offenbart. Die stabförmige Innenelektro
de ist mit Hilfe zweier bügelförmiger Stromzuführungen azentrisch in der
Nähe der Innenwandung und parallel zur Längsachse des Entla
dungsgefäßes angeordnet. Die beiden Stromzuführungen sind über je eine
Quetschung, die mittels Tellereinschmelzung mit dem Entladungsgefäß
gasdicht verbunden ist, nach außen geführt. Die Außenelektrode ist diame
tral gegenüberliegend auf der Außenwandung fixiert ist. Nachteilig sind die
relativ aufwendige und folglich teuere Konstruktion für die Befestigung des
metallischen Elektrodenstabs im Innern der Lampe sowie die beiden Quet
schungen. Außerdem muß der metallische Innenelektrodenstab relativ dick
ausgeführt sein, um die notwendige Steifigkeit zu gewährleisten. Andern
falls besteht die Gefahr, daß der Innenelektrodenstab durchhängt und folg
lich die Schlagweite entlang der Elektroden nicht ausreichend konstant ist.
Ein gespannter Draht als Innenelektrode würde das Problem nicht lösen, da
dieser sich während des Lampenbetriebs erwärmt und damit erst recht
durchhängt. Aus diesen Gründen benötigt die genannte Lampe einen relativ
großen Durchmesser, was aber einer Verwendung für bestimmte Zwecke,
insbesondere für die Büroautomation und die Signalbeleuchtung bei Auto
mobilen, entgegensteht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die genannten Nachteile zu be
seitigen und eine Leuchtstofflampe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
mit verbesserter Leuchtdichte bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängi
gen Ansprüchen.
Die Grundidee der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß einerseits die
Schlagweite der gepulsten, dielektrisch behinderten Entladung für eine hohe
elektrische Leistungseinkopplung möglichst groß sein soll. Andererseits soll
die Anordnung sämtlicher Elektroden auf der Außenwandung des Entla
dungsgefäßes und die damit verbundenen Nachteile vermieden werden.
Außerdem ist für die gepulste, dielektrisch behinderte Entladung eine mög
lichst konstante Schlagweite längs des Entladungsrohres anzustreben. Dies
ist deshalb wichtig, um im Betrieb gleiche Zündbedingungen für alle Ein
zelentladungen (siehe dazu US-PS 5,604,410) entlang der Elektroden zu ge
währleisten. Dadurch ist nämlich sichergestellt, daß sich die Einzelentla
dungen entlang der gesamten Elektrodenlänge aufgereiht ausbilden
(ausreichende elektrische Eingangsleistung vorausgesetzt) und folglich eine
Grundvoraussetzung zur Erzielung einer hohen und homogenen Leucht
dichte der Lampe erfüllt ist.
Ein erfindungsgemäßer Weg zur Lösung dieser Problematik schlägt vor,
mindestens eine oder auch alle Elektroden auf der Innenwandung des Ent
ladungsgefäßes anzuordnen. Im folgenden wird eine derartige Elektrode
verkürzend auch als "Innenwandungselektrode" bezeichnet. Durch dieses
Konzept kann, je nach Positionierung der zugehörigen Gegenelektrode(n),
bis zu maximal der gesamte Innendurchmesser als Schlagweite genutzt wer
den. Ein Vorteil ist unter anderem die gute thermische Ankopplung der
Elektroden über das Gefäßmaterial nach außen. Dadurch ist gewährleistet,
daß sich die Innenwandelektroden auch im Dauerbetrieb nicht von der In
nenwandung ablösen. Folglich bleibt die Schlagweite konstant.
Die Innenwandungselektrode ist als elektrisch leitfähiger, gegebenenfalls
"linienartiger" Streifen ausgebildet und parallel zur Längsachse des rohr
förmigen Entladungsgefäßes orientiert. Der Streifen kann z. B. in Form von
flüssigem Leitsilber o. ä. auf die Innenwand aufgetragen werden. Anschlie
ßend wird der Streifen verfestigt, z. B. durch Einbrennen. Die Innenwan
dungselektrode ist zusätzlich auch als Durchführung inklusive äußerer
Stromzuführung weitergebildet. Dazu ist das rohrförmige Entladungsgefäß
zumindest an einem seiner beiden Enden mit einem Stopfen verschlossen,
der mittels Lot, z. B. Glaslot, gasdicht mit der Innenwandung des Gefäßendes
verbunden ist. Die Innenwandungselektrode ist durch das Lot hindurch
gasdicht nach außen geführt, d. h. die Innenwandungselektrode geht im
Breich des Lotes in eine Durchführung und außerhalb des Gefäßes schließ
lich in eine äußere Stromzuführung über. Auf diese Weise sind Innenwan
dungselektrode, deren zugehörige Durchführung und zugehörige äußere
Stromzuführung als jeweils funktionell unterschiedliche Teilbereiche einer
einzigen gemeinsamen, leiterbahnähnlichen Struktur ausgebildet. Diese
Struktur stellt einen Schlüssel zur Realisierung der Innenwandungselektrode
dar. Dieses Konzept läßt sich nämlich auf einfach Weise und mit relativ we
nigen Komponenten realisieren und ist darüber hinaus gut automatisierbar.
Des weiteren sind erfindungsgemäß eine oder mehrere weitere Elektroden
auf der Außenwandung oder ebenfalls auf der Innenwandung angeordnet
sein. Außerdem weist zumindest ein Teil der Innenwandung eine Leucht
stoffschicht auf. Für OA-Anwendungen bleibt lediglich eine streifenförmige
Apertur unbeschichtet. Zusätzlich kann unterhalb der Leuchtstoffschicht
eine oder mehrere Reflexionsschichten für sichtbares Licht, z. B. aus Al2O3
und/oder TiO2, aufgebracht sein. Dadurch wird gegebenenfalls verhindert,
daß ein Teil des von der Leuchtstoffschicht emittierten Lichts durch die Ge
fäßwand transmittiert wird. Vielmehr wird das Licht durch Reflexion bzw.
Mehrfachreflexion im wesentlichen auf die Apertur gelenkt und folglich dort
die Leuchtdichte erhöht. Alternativ kann die Leuchtstoffschicht auch selbst
zusätzlich als Reflexionsschicht mitbenutzt werden, indem die Leuchtstoff
schicht ausreichend dick aufgebracht wird.
In einer ersten einfachen Ausführung weist die Leuchtstofflampe zwei Elek
troden auf, wobei je eine streifenförmige Elektrode auf der Außen- bzw. In
nenwandung angeordnet ist. Falls die Lampe für den Betrieb mit bipolaren
Spannungspulsen vorgesehen ist, ist die Innenwandungselektrode zusätzli
che vollständig mit einer dielektrischen Schicht bedeckt. Für den Betrieb mit
unipolaren Spannungspulsen ist diese beidseitige dielektrische Behinderung
nicht unbedingt erforderlich (siehe dazu US-PS 5,604,410). Um Berührungs
sicherheit zu gewährleisten, ist im letzteren Fall die Innenwandungselektro
de mit Hochspannungspotential verbunden.
In einer Variante sind beide Elektroden auf der Innenwandung des Entla
dungsgefäßes angeordnet, wobei mindestens eine der beiden Elektroden
vollständig mit einer dielektrischen Schicht bedeckt ist. Soll die Lampe mit
bipolaren Spannungspulsen betrieben werden, sind beide Elektroden ent
sprechend dielektrisch beschichtet.
Aufgrund der zwei Elektroden entsteht bei beiden Varianten im Betrieb je
eine Entladungsebene, die sich innerhalb des Entladungsgefäßes zwischen
beiden Elektroden erstreckt. In dieser Ebene sind eine Vielzahl von Ein
zelentladungen nebeneinander entlang der Elektroden aufgereiht, die im
Grenzfall in eine Art vorhangähnliche Entladungsform übergehen. Um die
Leuchtdichte der Lampe zu erhöhen, können weitere Entladungsebenen in
nerhalb des Entladungsgefäßes erzeugt werden. Dazu weist die Lampe drei
oder mehr Elektroden auf. Mit drei Elektroden lassen sich bereits zwei Ent
ladungsebenen erzeugen, die eine gemeinsame Elektrode haben. Bevorzugt
ist dies bei unipolaren Spannungspulsen die (temporäre) Kathode und die
beiden anderen Elektroden sind als Anoden geschaltet. Mit vier Elektroden
lassen sich entweder zwei unabhängige Entladungsebenen oder aber drei
Entladungsebenen mit einer gemeinsamen Elektrode realisieren, je nach
dem, ob die vier Elektroden als zwei Kathoden und zwei Anoden oder aber
als eine Kathode und drei Anoden geschaltet sind. Im Prinzip lassen sich auf
diese Weise auch mehr als drei Entladungsebenen erzeugen. Allerdings sind
der dazu notwendigen Anzahl von Elektrodenstreifen in der Praxis aus
Platzgründen gewisse Grenzen gesetzt.
Falls die Lampe für OA-Anwendungen vorgesehen und folglich mit einer
Apertur versehen ist, sind die Elektroden vorteilhaft so orientiert, daß im
Querschnitt betrachtet die Mittelsenkrechten der jeweiligen Entladungsebe
nen die Leuchtstoffschicht schneiden. Dadurch ist sichergestellt, daß das
UV-(Ultraviolett)Abstrahlmaximum der Entladungsebene auf die Leucht
stoffschicht fällt.
Das rohrförmige Entladungsgefäß kann gerade aber auch gebogen sein. Da
die Entladungsrichtung im wesentlichen senkrecht zu Lampenlängsachse
verläuft, können nahezu beliebige Formen realisiert werden, insbesondere
auch kreisförmige, ohne daß die Entladung davon beeinträchtigt wird.
Innerhalb des Entladungsgefäßes befindet sich eine Gasfüllung, bestehend
aus einem Edelgas, insbesondere Xenon, oder einem Edelgasgemisch.
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1a einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Leuchtstofflampe
mit Apertur und mit einer Außen- und einer Innenwandungselek
trode,
Fig. 1b einen Querschnitt durch die Leuchtstofflampe aus Fig. 1a,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Leuchtstofflampe mit zwei Innen
wandungselektroden,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Leuchtstofflampe mit einer Innen
wandungs- und zwei Außenwandungselektroden,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Leuchtstofflampe mit vier Innenwan
dungselektroden,
Fig. 5 ein Beleuchtungssystem mit Apertur-Leuchtstofflampe und Im
pulsspannungsquelle,
Fig. 6 Meßkurven der Lampe aus Fig. 1 bzw. Fig. 3.
Die Fig. 1a und 1b zeigen den Längs- bzw. Querschnitt einer Apertur-
Leuchtstofflampe 1 für OA-Anwendungen in schematischer Darstellung. Die
Lampe 1 besteht im wesentlichen aus einem röhrförmigen Entladungsge
fäß 2 mit kreisförmigem Querschnitt sowie einer ersten und einer zweiten
streifenförmigen Elektrode 3, 4. Die Innenwandung des Entladungsgefäßes 2
weist mit Ausnahme einer rechteckigen Apertur 5 eine Leuchtstoffschicht 6
auf. Das Entladungsgefäß 2 ist an seinem ersten Ende mit einer aus dem Ge
fäß geformten Kuppel 7 und an seinem zweiten Ende mittels Stopfen 8 gas
dicht verschlossen. Der Stopfen 8 ist mittels Glaslot 9 gasdicht mit der In
nenwandung des Gefäßendes verbunden. Innerhalb des Entladungsgefä
ßes 2 befindet sich Xenon mit einem Fülldruck von 160 Torr.
Die erste, als Anode vorgesehene Elektrode 3 ist als Metallfolienstreifen aus
gebildet, der auf der Außenwandung des Entladungsgefäßes 2 parallel zur
Rohrlängsachse angeordnet ist. Die andere, als Kathode vorgesehene Elek
trode 4 besteht aus einem diametral zur Anode angeordneten Leitsilberstrei
fen, der in flüssigem Zustand mit Hilfe einer Kanüle auf die Innenwandung
des Entladungsgefäßes 2 aufgetragen und anschließend eingebrannt wurde
(Innenwandungselektrode). Die Kathode 4 ist in einem Durchführungsbe
reich 10 zwischen dem Stopfen 8 und der Innenwandung des zweiten Endes
des Entladungsgefäßes 2 hindurch gasdicht nach außen geführt und geht
dort in eine äußere Stromzuführung 11 über. Das Glaslot 9 ermöglicht in
diesem Durchführungsbereich 10 die gasdichte Durchführung der Katho
de 4.
Die jeweilige Breite des Anoden- und Kathodenstreifens beträgt 0,9 mm
bzw. 0,8 mm. Der Außendurchmesser des aus Glas bestehenden rohrförmi
gen Entladungsgefäßes 2 beträgt ca. 9 mm bei einer Wandstärke von
ca. 0,5 mm. Die Breite und die Länge der Apertur 5 betragen ca. 6,5 mm
bzw. 255 mm. Bei der Leuchtstoffschicht 6 handelt es sich um einen
Dreibandenleuchtstoff. Er besteht aus einer Mischung der Blaukomponente
BaMgAl10O17:Eu, der Grünkomponente LaPO4:Ce,Tb und der Rotkomponente
(Y,Gd)BO3:Eu. Die resultierenden Farbkoordinaten betragen x = 0,395 und
y = 0,383, d. h. es wird weißes Licht erzeugt.
In den Fig. 2 bis 5 sind weitere Querschnitte einer erfindungsgemäßen
Leuchtstofflampe, ähnlich wie der in Fig. 1a gezeigten Lampe, mit und oh
ne Apertur schematisch dargestellt. Sie unterscheiden sich untereinander im
wesentlichen durch die Elektrodenkonfiguration. Dabei sind gleiche Merk
male mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Die Lampe in Fig. 2 weist eine erste und eine zweite Innenwandungselek
trode 12, 4 auf. Da sich beide Elektroden innerhalb des Entladungsgefäßes 2
befinden, ist die erste Elektrode 12 mit einer dielektrischen Schicht 13 be
deckt (einseitig dielektrisch behinderte Entladung). Diese ist im unipolar
gepulsten Betrieb gemäß der US-PS 5,604,410 als Anode vorgesehen.
Die Lampe in Fig. 3 weist zwei Außenwandungselektroden 3a, 3b und eine
Innenwandungselektrode 4 auf. Die Außenwandungselektroden 3a, 3b sind
als Anoden und die Innenwandungselektrode 4 ist als Kathode vorgesehen.
Folglich bilden sich im gepulsten Betrieb gemäß der US-PS 5,604,410 zwei
Ebenen mit einseitig dielektrisch behinderten Einzelentladungen aus (nicht
dargestellt). Eine erste Entladungsebene erstreckt sich zwischen dem Katho
denstreifen 4 und dem ersten Anodenstreifen 3a. Die andere Entla
dungsebene erstreckt sich zwischen dem Kathodenstreifen 4 und dem zwei
ten Anodenstreifen 3b. Die Elektroden 3a, 3b, 4 sind im Querschnitt betrachtet
an den Eckpunkten eines gedachten gleichschenkeligen Dreiecks angeord
net.
Die Lampe in Fig. 4 weist vier Innenwandungselektroden 14a-14d auf. Jede
der Innenwandungselektroden 14a-14d ist mit einer dielektrischen
Schicht 15a-15d bedeckt. Eine erste 14a der vier Elektroden 14a-14d ist für
eine erste Polarität einer Versorgungsspannung vorgesehen, während die
drei anderen Elektroden 14b-14d für die zweite Polarität vorgesehen sind.
Im gepulsten Betrieb bilden sich somit insgesamt drei Entladungsebenen aus
und zwar jeweils zwischen der ersten Elektrode 14a und je einer der drei
restlichen Elektroden 14b-14d. Da es sich hier um eine beidseitig dielektrisch
behinderte Entladung handelt, ist nicht nur der Betrieb mit unipolaren
Spannungspulsen sondern ebenso mit bipolaren Spannungspulsen möglich.
Die Innenwandung des Entladungsgefäßes 2 ist mit Ausnahme der Aper
tur 5 mit einer Reflexionsdoppelschicht 16 aus Al2O3 und TiO2 versehen. Auf
der Reflexionsdoppelschicht 16 ist eine Leuchtstoffschicht 6 aufgebracht. Die
Reflexionsdoppelschicht 16 reflektiert das von der Leuchtstoffschicht 6 er
zeugte Licht. Auf diese Weise wird die Leuchtdichte der Apertur 5 erhöht.
Die Fig. 6 zeigt ein Beleuchtungssystem für OA-Vorrichtungen. Die Aper
tur-Leuchtleuchtstofflampe 1 aus Fig. 1 weist die Lampe 1 an ihrem zwei
ten Ende zusätzlich einen Sockel 18 auf. Der Sockel 18 besteht im wesentli
chen aus einem Sockeltopf 19 sowie zwei Anschlußstiften 20a, 20b. Der Soc
keltopf 18 dient primär der Aufnahme der Lampe 1. Außerdem sind im In
nern des Sockeltopfes 18 die Außenwandungselektrode 3 und die Innen
wandungselektrode 4 bzw. der äußere Stromzuführungsabschnitt 11 (vgl.
Fig. 1) mit den beiden Anschlußstiften 20a, 20b verbunden (nicht darge
stellt). Die Anschlußstifte 20a, 20b sind ihrerseits über elektrische Leitun
gen 21a, 21b mit den beiden Polen 22a bzw. 22b einer Impulsspannungsquel
le 23 verbunden.
Die Impulsspannungsquelle 23 liefert eine Folge von unipolaren Span
nungspulsen mit einer Wiederholfrequenz von 66 kHz. Die Pulsdauer be
trägt jeweils ca. 1,1 µs.
In der Fig. 7 ist die durch die Apertur gemessene Leuchtdichte L in cd/m2
als Funktion der zeitlich gemittelten elektrischen Leistung P in W dargestellt.
Die Meßkurve 24 bezieht sich auf ein Beleuchtungssystem gemäß Fig. 6 mit
den dort spezifizierten Betriebsparametern. Wie zu erkennen ist, werden bei
einer Leistung von knapp 20 W ca. 40.000 cd/m2 erzielt. Eine vergleichbare
konventionelle Lampe gemäß der Lehre der US-PS 5,117,160 liefert hingegen
bei der gleichen elektrischen Leistung lediglich 20.000 cd/m2. Die erfin
dungsgemäße Lampe erzeugt folglich bei gleicher elektrischer Leistung die
doppelte Leuchtdichte; das entspricht einer Steigerung gegenüber dem
Stand der Technik um 100%.
Die Meßkurve 25 ergibt sich durch Ersetzen der Lampe gemäß Fig. 1 durch
die Lampe gemäß Fig. 3, d. h. einer Lampe mit zwei statt nur einem An
odenstreifen. Im Betrieb entstehen somit zwei Entladungsebenen (siehe auch
Beschreibung zu Fig. 3). Wie zu erkennen ist, werden ab einer elektrischen
Leistung von ca. 10 W noch höhere Leuchtdichten als bei der Meßkurve 24
erzielt. Bei einer Leistung von 20 W werden schließlich knapp 50.000 cd/m2
erzielt. Das entspricht der 2,5-fachen Leuchtdichte gegenüber dem Stand der
Technik oder einer Steigerung um 150%.
Claims (10)
1. Leuchtstofflampe (1) mit einem zumindest teilweise transparenten und
mit einer Gasfüllung gefüllten geschlossenen, rohrförmigen Entla
dungsgefäß (2) aus elektrisch nichtleitendem Material, welches Entla
dungsgefäß (2) auf seiner Innenwandung zumindest teilweise eine
Schicht eines Leuchtstoffes oder Leuchtstoffgemisches (6) aufweist, und
mit länglichen, parallel zur Längsachse des rohrförmigen Entladungs
gefäßes (2) angeordneten Elektroden (3; 4; 12; 14a-14d), wobei zumin
dest die Elektrode(n) einer Polarität durch ein Dielektrikum (2; 13; 15a-
15d) vom Innern des Entladungsgefäßes getrennt ist (sind), dadurch gekennzeichnet, daß min
destens eine Elektrode (4; 12; 14a-14d) auf der Innenwandung des Ent
ladungsgefäßes (2) angeordnet ist und die
mindestens eine Innenwandungselektrode (4; 12; 14a-14d) zusätzlich
als Durchführung (10) und diese wiederum als äußere Stromzufüh
rung (11) weitergebildet ist, d. h. daß jede Innenwandungselektrode (4),
deren zugehörige Durchführung (10) und zugehörige äußere Stromzu
führung (11) als jeweils funktionell unterschiedliche Teilbereiche einer
einzigen gemeinsamen leiterbahnähnlichen Struktur (4, 10, 11) ausge
bildet sind.
2. Leuchtstofflampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
rohrförmige Entladungsgefäß (2) an einem oder an beiden Enden mit
einem Stopfen (8) und mittels Lot (9) gasdicht verschlossen ist, wobei
die mindestens eine Innenwandungselektrode (4) durch das Lot (9)
hindurch gasdicht nach außen geführt ist, d. h., daß die Innenwandung
selektrode (4) im Bereich des Lotes (9) in die Durchführung (10) und
außerhalb des Gefäßes (2) schließlich in die äußere Stromzufüh
rung (11) übergeht.
3. Leuchtstofflampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenwandungselektrode(n) (12; 14a-14d) zusätzlich (jeweils) mit einer
dielektrischen Schicht (13; 15a-15d) bedeckt ist (sind).
4. Leuchtstofflampe nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Elektroden der
einen Polarität (4; 14a; 16) verschieden von der Anzahl der Elektroden
der anderen Polarität (3a, 3b; 14b-14d) ist.
5. Leuchtstofflampe nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung des Entla
dungsgefäßes (2) eine Apertur (5) aufweist, die von der Leuchtstoff
schicht (6) und gegebenenfalls einer Reflexionsschicht (16) ausgenom
men ist.
6. Leuchtstofflampe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden asymmetrisch bezüglich der Apertur (5) angeordnet sind.
7. Leuchtstofflampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß min
destens ein Elektrodenpaar unterschiedlicher Polarität (3, 5; 4, 12; 3a, 4;
14a, 14d) derart angeordnet ist, daß im Querschnitt betrachtet die Mit
telsenkrechte auf der Verbindungslinie eines Elektrodenpaares (3, 5;
4, 12; 3a, 4; 14a, 14d) die Leuchtstoffschicht (6) schneidet, d. h. die Innen
wandung außerhalb der Apertur (5) trifft.
8. Leuchtstofflampe nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Elektroden weni
ger als 2 mm, insbesondere weniger als 1 mm beträgt.
9. Verfahren zum Betrieb einer Leuchtstoffampe nach einem oder mehre
rem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leuchtstofflampe mit einer Impulsspannungsquelle verbunden wird,
die durch Pausen voneinander getrennte Spannungspulse liefert.
10. Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch folgende Betrieb
sparameter:
- 1. Wiederholfrequenz der Spannungspulse größer 60 kHz
- 2. Pulsdauer der Spannungspulse kleiner 2 µs.
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