DE19718113C2 - Rakelvorrichtung zum Siebdrucken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung zum Siebdrucken mit einer Druckmaterial­ zufuhreinrichtung zum Zuführen eines Druckmateriales sowie einem Aufnahmebehäl­ ter, der das von der Druckmaterialzufuhreinrichtung zugeführte Druckmaterial auf­ nimmt, wobei der Aufnahmebehälter eine Öffnung aufweist, an der eine Druckrakel angebracht ist.

Aus EP 0 650 833 A1 ist eine Rakelvorrichtung bekannt zum Auftrag eines flüssigen oder pastösen Mediums auf einen vorzugsweise zylindrischen Körper. Diese Rakel­ vorrichtung umfaßt einen aus einem elastischen Material gebildeten Rakelkopf, wel­ cher eine dem zu beschichtenden Körper zugewandte Auftragsseite sowie eine einer Druckkammer zugewandte Rückseite aufweist. Durch Steuerung des Druckes in der Druckkammer ist es möglich, einen Auftragsabschnitt des Rakelkopfes gesteuert auf den zu beschichtenden Körper aufzusetzen bzw. den Auftragsabschnitt von diesem Körper abzuheben. Die Zufuhr des entsprechend aufzubringenden Auftragsmediums erfolgt über eine Druckleitung, welche in eine unmittelbar hinter dem Auftragsabschnitt des Rakelkopfes angeordnete Sammelkammer mündet. Diese Sammelkammer steht über mehrere Durchgangsöffnungen mit einem im Bereich des Auftragsabschnittes des Rakelkopfes gebildeten Auftragsspalt in Verbindung.

Aus US-PS 2,863,383 ist eine Vorrichtung zum Siebdrucken bekannt, die ein starres Vorratsbehältnis zur Aufnahme eines Druckmediums aufweist. Das in dem Vorratsbe­ hältnis aufgenommene Druckmedium kann über eine in dem Vorratsbehältnis beweg­ bar angeordnete Kolbeneinrichtung zu einer im Bodenbereich des Vorratsbehältnisses angebrachten Druckschablone hingedrängt werden. Gemäß einer weiteren in dieser Druckschrift beschriebenen Ausführungsform ist es möglich, anstelle der bewegbar angeordneten Kolbeneinrichtung die in dem Vorratsbehältnis bevorratete Druckfarbe durch ein gasförmiges Medium unter Druck zu setzen.

Aus DE 44 17 633 A1 ist eine Rakelvorrichtung zum Siebdrucken bekannt, die einen Druckfarbbehälter und eine in dessen unterem Bereich angeordnete Rakelvorrichtung aufweist. Im Inneren des Druckfarbbehälters ist ein Walzenpaar angeordnet, über welches die bevorratete Druckfarbe zu der Rakeleinrichtung hin gefördert und hierbei gegebenenfalls geknetet werden kann.

Rakelvorrichtungen der obengenannten Art werden insbesondere bei Siebdruck- Beschichtungsverfahren, beispielsweise bei der Aufbringung elektronischer Schal­ tungsmuster auf ein isolierendes Substrat verwendet. Die Menge des an den entspre­ chenden Auftragsabschnitten über ein Druck-Sieb auf das Substrat aufgebrachten Auftragsmedium wird begrenzt, indem die Rakelvorrichtung nach Art einer Spatel et­ waiges überschüssig aufgebrachtes Auftragsmedium von dem Drucksieb abnimmt.

Bei entsprechenden Siebdruck-Vorrichtungen wird das zu druckende Muster durch ei­ ne Vielzahl feiner Drucklöcher bestimmt, die in dem Druck-Sieb ausgebildet sind. Das über die Drucklöcher auf das Substrat aufgebrachte Druckmedium härtet vorzugswei­ se unter Zufuhr von Wärme auf dem Substrat aus.

Bei der Verarbeitung niedrig-viskoser Auftragsmedien kann dieses vergleichsweise zuverlässig und gleichmäßig auf das entsprechende Drucksieb aufgebracht werden. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß das über das Drucksieb auf das Substrat auf­ gebrachte Auftragsmedium nach Abnehmen des Drucksiebes verläuft.

Dem Verlaufen des Auftragsmediums auf dem Substrat kann üblicherweise durch die Verwendung höher-viskoser Auftragsmedien vorgebeugt werden. Bei der Verwendung höher-viskoser Auftragsmedien bereitet jedoch der Auftrag derselben auf das Druck­ sieb Probleme. Um einen weitgehend fehlerfreien Druckvorgang gewährleisten zu können, ist es erforderlich, die Druckgeschwindigkeit zu verringern und die Qualität der Druckerzeugnisse ständig zu überwachen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rakelvorrichtung zum Siebdrucken zu schaffen, durch welche auch vergleichsweise hochviskose Druckmedien zuverlässig auf das entsprechend vorgesehene Druck-Sieb aufgebracht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rakelvorrichtung mit den in Patent­ anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Rakelvorrichtung sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rakelvor­ richtung;

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rakelvorrichtung gem. Fig. 1;

Fig. 3 eine Schnittsansicht der Druckrakel;

Fig. 4 eine Schnittsansicht eines Hauptabschnitts der Druckra­ kel;

Fig. 5 eine Schnittsansicht einer modifizierten Druckrakel ge­ mäß der vorliegenden Erfindung;

Fig. 6 eine Schnittsansicht einer weiteren modifizierten Druckrakel gemäß der vorliegenden Erfindung;

Fig. 7 eine Schnittsansicht einer nochmals weiteren modifi­ zierten Druckrakel gemäß der vorliegenden Erfindung;

Fig. 8 eine teilweise im Querschnitt dargestellte Vorderan­ sicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemä­ ßen Rakelvorrichtung;

Fig. 9 eine teilweise im Querschnitt dargestellte Vorderan­ sicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemä­ ßen Rakelvorrichtung;

Fig. 10 eine Schnittsansicht einer vierten bevorzugten Ausfüh­ rungsform der erfindungsgemäßen Rakelvorrichtung; und

Fig. 11 eine Vorderansicht einer Rakelvorrichtung für den Sieb­ druck, in der eine Druckrakel gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird.

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, ist ein Sieb 2 auf ein isolie­ rendes Substrat 1 aufgelegt, das seinerseits in einem Siebpro­ zeßdrucker aufgenommen ist. Der (nicht gezeigte) Drucker trägt über dem Sieb eine Walzenrakelvorrichtung 4, die eine Druckra­ kel 3 enthält.

Die Walzenrakelvorrichtung 4 umfaßt ein durch ein Paar Rahmen­ teile 5, 50 gebildetes Gehäuse, das einen quadratischen bzw. rechteckigen Querschnitt besitzt und auf einer Seite offen ist. Die offenen Seiten der Rahmenteile 5, 50 sind einander zuge­ wandt. Die Rahmenteile 5, 50 sind an ihren offenen Seiten mit Führungsstiften 5a und Führungsbohrungen 5b versehen. Die Rah­ menteile 5, 50 sind mittels Hydraulikzylinder 6 und Kolben 6a, die eine Klemmvorrichtung bilden, lösbar miteinander verbunden, um ein an beiden Seiten offenes Gehäuse zu bilden. Das Gehäuse enthält einen flexiblen Aufnahmebehälter 7 und eine Walze 8, die längs des Aufnahmebehälters 7 abrollbar ist. Obwohl in den Zeichnungen nicht gezeigt, sind mehrere Hydraulikzylinder 6 vorgesehen, die nicht nur (wie gezeigt) an der Oberseite des Gehäuses, sondern auch an beiden Seiten an der Unterseite des Gehäuses geeignet angebracht sind.

Die entsprechenden Hydraulikzylinder 6 und die zugeordneten Kolben 6a können durch Servomotoren und Stangen, die mit den Motoren verbunden sind und hin und her bewegt werden können, ersetzt sein. Der Aufnahmebehälter 7 besitzt die Form eines Schlauchs bzw. einer Tasche mit einem verschlossenen Ende. Der Aufnahmebehälter 7 ist aus Kunstharz wie etwa Nylon oder aus einem elastischen oder flexiblen Material wie etwa Gummi herge­ stellt, so daß er nicht leicht bricht oder beschädigt wird, wenn er ein Druckmaterial 9 wie etwa Tinte oder Lötpaste ent­ hält und wenn die Walze 8 auf ihm abrollt. Falls der Behälter 7 schlauchförmig ist, ist eines seiner Enden mit dem Druckmateri­ al-Zufuhranschluß 10 verbunden, der hier im Rahmenteil 5 ausge­ bildet ist.

Das andere Ende des Aufnahmebehälters 7 ist mittels eines ge­ eigneten Klebstoffs oder dergleichen mit der Druckrakel 3 ver­ bunden, die zwischen den Rahmenteilen 5, 50 zum Sieb 2 hin vor­ steht. Alternativ kann das andere Ende lösbar mit einer Kasset­ te mit entsprechenden Befestigungseinrichtungen verbunden sein, die mit einer rauhen Oberfläche in Eingriff gelangen kann.

Falls der Aufnahmebehälter 7 taschenförmig und flexibel ist, besitzt er die Form einer Kassette, die eine spezifizierte Men­ ge von Druckmaterial 9 enthält. Das verschlossene Ende der Ta­ sche ist an der Zufuhrleitung 10 geeignet befestigt, während das andere Ende mit der Druckrakel 3 verbunden ist.

Der Druckmaterial-Zufuhranschluß 10 ist über eine Ventilkammer 12, die eine Kugel 11 oder ein anderes Rückschlagventil ent­ hält, mit einem Druckmaterialtank 13 verbunden.

Der Aufnahmebehälter 7 kann eine (nicht gezeigte) Öffnung be­ sitzen, die zum Anschluß 10 parallel ist, ferner kann das Rah­ menteil 5 eine (nicht gezeigte) weitere Struktur besitzen, die der Ventilkammer 12 mit dem Rückschlagventil ähnlich ist. Die­ ses weitere Ventil kann mit der Öffnung im Aufnahmebehälter 7 verbunden sein, um Luftblasen freizugeben oder abzuführen, die in einigen Arten von Druckmaterialien enthalten sein können. Der Aufnahmebehälter 7 wird mit dem im Tank 13 aufbewahrten Ma­ terial 9 versorgt. Der Tank 13 ist an dem Rahmenteil 5 geeignet angebracht.

Alternativ kann das Druckmaterial von einem Druckmaterialtank, der am Siebdrucker oder dergleichen vorgesehen ist, durch ein flexibles Rohr zugeführt werden.

Falls ein Bedarf nach einer Steuerung der Temperatur des Mate­ rials besteht, ist der Tank geschlossen, ferner ist in dem Tank eine (nicht gezeigte) Temperatursteuereinrichtung vorgesehen, während eine weitere (nicht gezeigte) Temperatursteuereinrich­ tung wie etwa eine Diode und eine Heizeinrichtung im Tank 13 vorgesehen sind.

Wie in Fig. 3 gezeigt ist, besitzt die Druckrakel 3 eine angenä­ hert dreieckige Form mit zwei dünnen Platten 3a, deren Länge und deren Breite spezifiziert sind und die aus Harz, Kohlen­ stoff oder Metall hergestellt sein können.

Die rechten und linken Seiten der Druckrakel 3 sind an Seiten­ platten 3b befestigt, während die Unterseite offen ist und im Scheitelpunkt der Platten 3a ein Schlitz 15 ausgebildet ist. Die Druckrakel 3 hält das Druckmaterial 9, das durch den Schlitz 15 ausgepreßt werden kann. Die Platten 3a sind wenig­ stens an ihren Oberseiten am einen bzw. am anderen der Rahmen­ teile 5, 50 geeignet befestigt. Daher kann die Breite des Schlitzes 15 durch die Hydraulikzylinder 6 gesteuert werden, indem der Abstand zwischen den Rahmenteilen 5 und 50 entspre­ chend eingestellt wird.

Außerdem ist es möglich, den Zustand des Druckmaterials beizu­ behalten. Die Seitenplatten 3b sind am einen bzw. am anderen der Rahmenteile 5, 50 befestigt und aufgehängt. Die Unterseiten der Seitenplatten 3b sind zu einer Spiegeloberfläche endbear­ beitet und befinden sich mit dem Sieb 2 in Gleitkontakt, um Os­ zillationen der Druckrakel 3 zu vermeiden.

Jede Seitenplatte 3b ist im wesentlichen rechtwinklig oder tra­ pezförmig und besitzt eine bestimmte Breite zwischen den vorde­ ren und den hinteren Seiten der Druckrakel 3. Die Seitenplatten 3b sind an den rechten und linken Seiten der Druckrakel 3 ange­ ordnet. Sie sind mit dem Sieb 2 in Kontakt, so daß das Gewicht des Gehäuses auf das Sieb wirkt, weil das Gewicht des Gehäuses nicht auf die Druckrakel 3 wirkt. Die Seitenplatten 3b haben die Funktion, das Sieb 2 auf das Substrat 1 zu pressen, so daß die Druckgenauigkeit verbessert wird. Daher ist ein spezieller Tragetisch oder -rahmen (S in Fig. 1) vorgesehen, der das auf die Seitenplatten 3b ausgeübte Gehäusegewicht trägt.

Die Walze 8 ist aus Gummi, Kunstharz oder einem anderen elasti­ schen Material hergestellt. Die Walze 8 besitzt eine Welle 16, die sich in Richtung der Längsachse der Walze 8 erstreckt und an deren beiden Enden vorsteht. Die Enden der Welle 16 sind an einem Paar von Trägern 17 drehbar gelagert. Jeder Träger 17 ist mit einem Ende eines Teleskoparms 18 verbunden, dessen anderes Ende in horizontaler Richtung mit einem Teleskopantrieb 19 in Eingriff ist. Alternativ ist die Walze 8 nicht weich, sondern aus einem Metall oder einem anderen harten Material herge­ stellt.

Der Teleskopantrieb 19 ist entweder ein Hydraulikzylinder oder ein Servomotor. Der Teleskopantrieb 19 ist mit einem Kranz 20 verbunden, der an seiner inneren Umfangsfläche ein Gewinde auf­ weist. Der Kranz 20 ist mit einer Gewindewelle 21 in Eingriff, die im wesentlichen vertikal durch den Rahmen 50 verläuft und drehbar unterstützt ist. Das obere Ende der Welle 21 steht von der Oberseite des Rahmens 5 vor und ist über ein geeignetes Un­ tersetzungsgetriebe mit einem bzw. einem Paar entsprechender Elektromotoren 22 verbunden. Die gemäß Fig. 2 paarweise vorgese­ henen Motoren 22 sind so beschaffen, daß sie synchron laufen. Die Drehungen der Wellen 21 können die Antriebe 19 über die Kränze 20 gleichzeitig und mit der gleichen Schrittweite in vertikaler Richtung bewegen. Während sich die Antriebe 19 in vertikaler Richtung bewegen, können die Teleskoparme 18 zum Aufnahmebehälter 7 hin und von diesem weg bewegt werden.

Wenn der Druckvorgang ausgeführt wird und das Druckmaterial 9 auf das Sieb 2 aufgebracht wird, laufen die Elektromotoren 22 synchron, um die Teleskopantriebe 19 über die Kränze 20 längs der Gewindewellen 21 anzuheben. Wenn der Behälter 7 mit dem Ma­ terial 9 befüllt ist und wenn der Druckvorgang begonnen hat, werden die Motoren 22 in entgegengesetzter Richtung gedreht, um die Antriebe 19 abzusenken, ferner werden die Teleskoparme 18 von den Antrieben 19 zum Rahmenteil 5 hin ausgefahren.

Wenn die Teleskoparme 18 ausgefahren worden sind, wird der Auf­ nahmebehälter 7 zwischen die Walze 8 und die Innenwand des Rah­ menteils 5 eingesetzt. Die Walze 8 bewegt sich in Druckkontakt mit dem Behälter 7 nach unten. Hierbei rollt die Walze 8 über den Aufnahmebehälter 7 und preßt ihn von oben nach unten aus, so daß das darin befindliche Druckmaterial 9 zwangsläufig nach unten zur Druckrakel 3 gedrängt und durch den Schlitz 15 zum Sieb 2 ausgepreßt wird. Das Anheben der abgesenkten Walze 8 be­ wirkt, daß das Material 9 in der Rakel 3 nach oben gesaugt wird, was eine günstige Auswirkung hat, wenn die Walzenrakel­ vorrichtung 4 nach dem Druckvorgang abgenommen wird.

Daher ist durch das Absenken der Walze 8 mit konstanter Ge­ schwindigkeit die Menge des aus der Druckrakel 3 ausgepreßten Druckmaterials 9 ebenfalls konstant, so daß das Material 9 gleichmäßig auf das Sieb 2 aufgebracht werden kann. Während des Siebdruckprozesses bewegt sich ein auf ein Substrat 1 gelegtes Sieb 2 in horizontaler Richtung (nach rechts in Fig. 1). Alter­ nativ können das Substrat 1 und das Sieb 2 ortsfest sein, wäh­ rend sich die Walzenrakelvorrichtung 4 in horizontaler Richtung bewegt.

Einige Typen von Druckmaterialien härten sehr leicht, wenn sie nicht ständig geknetet werden. Durch Wiederholen der vertikalen Bewegung der Walze 8 und durch die Hin- und Herbewegung der Walze 8 relativ zum Aufnahmebehälter 7 wird das Material 9 nicht nur herausgepreßt, sondern gleichmäßig oder ständig im Aufnahmebehälter 7 geknetet.

Wie in Fig. 4 gezeigt ist, können dann, wenn die Rollwirkung der Walze 8 allein nicht sicherstellen kann, daß eine konstante Menge des Druckmaterials 9 aus dem Schlitz 15 herausgepreßt wird, zwei Hilfswalzen 25 vorgesehen sein, die mit dem Aufnah­ mebehälter 7 oberhalb der Druckrakel 3 in Kontakt sind und die­ sen zwischen sich einquetschen. Eine oder beide der Hilfswalzen 25 können durch einen Hydraulikzylinder oder einen Servomotor (nicht gezeigt) in horizontaler Richtung bewegt werden so daß sich die Walzen 25 einander annähern. Die Walzen 25 sind aus einem elastischen Material wie etwa Gummi oder Kunstharz herge­ stellt. Folglich kann der Aufnahmebehälter 7 direkt oberhalb der Rakel 3 gepreßt werden, um das Druckmaterial 9 zwangsläufig und gleichmäßig auszupressen.

Die Druckrakel 3 gemäß der vorliegenden Erfindung kann so be­ schaffen sein, daß sie in Abhängigkeit von der Viskosität des Druckmaterials 9 geeignet ersetzt werden kann. Falls die Visko­ sität des Druckmaterials 9 niedrig ist, kann, wie in Fig. 5 ge­ zeigt ist, eine Walze 30 im Schlitz 15 der Druckrakel 3 ange­ ordnet sein, die von einer Welle 31 drehbar unterstützt ist, welche ihrerseits an den Seitenplatten 3b unterstützt ist. Die Walze 30 kann weich sein und aus Gummi, einem Kunstharz oder dergleichen hergestellt sein, die Walze 30 kann jedoch alterna­ tiv auch hart sein und aus einem Kunstharz, einem Metall oder dergleichen hergestellt sein.

Falls die Viskosität des Druckmaterials 9 hoch ist, kann, wie in Fig. 6 gezeigt ist, eine Walze 32 in einem bestimmten Abstand unterhalb des Schlitzes 15 in der Druckrakel 3 drehbar unter­ stützt sein. Die Walze 32 besitzt eine Welle 33, die an den ge­ genüber der Ausführungsform gem. Fig. 5 vergrößert ausgebildeten Seitenplatten 3b der Druckrakel 3 drehbar gelagert ist. Die Walze 32 kann weich sein und aus Gummi, Kunstharz oder derglei­ chen hergestellt sein, alternativ kann die Walze 32 hart sein und aus Kunstharz, Metall oder dergleichen hergestellt sein.

Die Unterseite der Druckrakel 3 gleitet auf dem Sieb 2, wenn sich entweder das Sieb oder die Walzenrakelvorrichtung 4 in ho­ rizontaler Richtung bewegt. Daher ist es wünschenswert, daß die Druckrakel 3 in Antriebsrichtung leicht zur Gleitfläche geneigt ist. Hierzu kann, wie in Fig. 7 gezeigt ist, jede Platte 3a der Druckrakel 3 einen Ansatz 34 besitzen, der an einer ihrer Sei­ ten befestigt ist, ferner kann eine Welle 35 am Ansatz 34 ange­ lenkt sein und durch einen Hydraulikzylinder 36 oder einen Ser­ vomotor, der an einem am Drucker gelagerten Tragrahmen 37 befe­ stigt sein kann, ein- und ausgefahren werden. Dadurch kann die Druckrakel 3 um einen bestimmten Winkel in bezug auf das Sieb 2 nach vorn und nach hinten geneigt werden.

Wenn sich die Walzenrakelvorrichtung 4 oder das Sieb 2 in der Richtung A bewegt, wird die Druckrakel 3 wie durch die Zwei­ punkt-Strich-Linie gezeigt, geneigt.

Im folgenden wird eine zweite Ausführungsform der erfindungsge­ mäßen Rakelvorrichtung beschrieben. In der vorangehenden Aus­ führungsform kann der Aufnahmebehälter 7 zwischen der Walze 8 und der Innenwand des Rahmenteiles 5 gepreßt werden. In der nunmehr beschriebenen zweiten Ausführungsform, die in Fig. 8 gezeigt ist, kann der Aufnahmebehälter 7 durch zwei Walzen 8 und 8a gepreßt werden. Genauer ist der Träger eines Telesko­ parms 18 etwas länger als in der vorhergehenden Ausführungsform und besitzt einen Schlitz, durch den die Welle 16 einer Walze 8 verläuft. Ferner sind ein Hydraulikzylinder oder ein Servomotor 27, der die Welle 16 dreht, sowie ein Betätigungselement 28 vorgesehen, die den Teleskoparm 18 ein- und ausfährt. Der Auf­ nahmebehälter 7 kann zwischen der Walze 8 und der Walze 8a, die an einer Welle 9 drehbar gelagert ist, eingequetscht werden. Im übrigen ist der Aufbau demjenigen der vorhergehenden Ausfüh­ rungsform ähnlich, so daß eine nochmalige Beschreibung um der Kürze willen weggelassen wird.

Wenn die Walzen 8 und 8a auf einen oberen Abschnitt des Aufnah­ mebehälters 7 drücken, werden die Elektromotoren 22 betätigt, um die Gewindewellen 21 synchron zu drehen und die Kränze 20 abzusenken. Gleichzeitig werden die Servomotoren 27 gedreht, um die Welle 16 zur Welle 29 zu bewegen. Demzufolge bewegen sich die Walzen 8 und 8a nach unten und rollen dabei über den Auf­ nahmebehälter 7, um das Druckmaterial 9 zur Druckrakel 3 auszu­ pressen.

Nun wird die dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben. Wie bei der zweiten Ausführungsform wird auf eine wiederholte Beschreibung von Komponenten und Vorgängen, die den entsprechenden Komponenten und Vorgängen der ersten Ausfüh­ rungsform ähnlich sind, verzichtet. Wie in Fig. 9 gezeigt, tra­ gen anstelle der Gewindewellen 21 nunmehr Stangen 21a jeweils eine Anzahl Buchsen 20a, die mittels Abstandhalter 60 überein­ anderliegend angeordnet sind. Die Buchsen 20a tragen über Tele­ skopantriebe 19, Teleskoparmträger 17 und Wellen 16 entspre­ chender Walzen 8. Die Walzen 8 sind drehbewegbar und zum Behäl­ ter hin und von diesem weg bewegbar, wobei der Aufbau im Grunde der gleiche ist, wie vorangehend in Verbindung mit der ersten Ausführungsform beschrieben. Daher ist es durch entsprechendes, in Abwärtsrichtung aufeinanderfolgendes Aufsetzen der Walzen 8 auf den Aufnahmebehälter 7 möglich, das Druckmaterial 7 im Auf­ nahmebehälter 7 nach unten und aus der Rakel 3 zu pressen.

Die in Fig. 9 gezeigte dritte Ausführungsform kann gemäß der in Fig. 10 gezeigten vierten Ausführungsform modifiziert werden. Wie in Fig. 10 gezeigt, trägt anstelle der Gewindewellen 21 ein Träger 70 Zylinder 71. Jeder Zylinder 71 ist mit einer Kolben­ stange 72 in Eingriff, die sich relativ zum Aufnahmebehälter 7 hin und her bewegen kann. An jeder Kolbenstange 72 ist eine Preßplatte 73 befestigt. Im übrigen ist der Aufbau der gleiche wie bei der ersten Ausführungsform, so daß von einer wiederhol­ ten Beschreibung hiervon abgesehen wird. In dieser Ausführungs­ form ist es durch aufeinanderfolgendes Ausfahren der Preßplat­ ten 73 in Abwärtsrichtung längs des Aufnahmebehälters 7 mög­ lich, das Druckmaterial 9 im Behälter 7 nach unten und aus der Druckrakel 3 zu pressen. Durch Wiederholen dieses Vorgangs kann das Material 9 geknetet werden.

Für einen Mehrfarbendruck kann, wie in Fig. 11 gezeigt ist, eine Revolverplatte 38 wie etwa eine drehbare Scheibe über dem Sieb 2 gehalten werden. Die Platte 38 kann Walzenrakelvorrichtungen 4 tragen, die an ihrem Umfang in bestimmten Intervallen in der Weise befestigt sind, daß die Positionen der Vorrichtungen 4 eingestellt werden können. Die jeweilige Druckrakel 3 kann das Sieb 2 gleitend berühren. Die Druckmaterial-Tanks 13 und die Aufnahmebehälter 7 der Vorrichtungen 4 können Druckmaterialien 9 mit unterschiedlichen Farben enthalten. Wenn eine bestimmte Farbe gebraucht wird, wird die Platte 38 solange gedreht, bis die zugeordnete Vorrichtung 4 dem Sieb 2 zugewandt ist. Dann kann der Aufnahmebehälter 7 dieser besonderen Vorrichtung 4 in ähnlicher Weise wie oben gepreßt werden, um das Material 9 von der Druckrakel 3 auf das Sieb 2 aufzutragen.

Die Walzenrakelvorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung, die oben beschrieben worden sind, sind nicht auf Siebdruck- Anwendungen eingeschränkt. Statt dessen kann auch eine Dünn­ film-Formation hergestellt werden, indem eine Paste im Aufnah­ mebehälter 7 aufbewahrt und ausgepreßt wird, um mittels der Druckrakel 3 beispielsweise eine Postkarte oder ein anderes Pa­ pier mit einem dünnen Film der Paste zu beschichten.

Durch Rollen der Walzen längs des das Druckmaterial enthalten­ den Aufnahmebehälters ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, das Druckmaterial in einem Druckverfahren, das ein hochviskoses Druckmaterial erfordert, wirksam zuzuführen. Au­ ßerdem ist es möglich, die Menge des von der Rakel auf das Sieb ausgepreßten Druckmaterials konstant und gleichmäßig zu machen. Daher kann die Druckgenauigkeit erhöht werden. Weiterhin ist es möglich, nicht nur mittels der Walzen Druckmaterial auszupres­ sen, sondern außerdem ein thixotropes Material im Aufnahmebe­ hälter ständig zu kneten, indem das Aufwärts- und Abwärtsrollen wiederholt wird. Im Ergebnis kann das Material gleichmäßig ver­ teilt werden, so daß ein kontinuierlicher Druckvorgang über ei­ ne lange Zeitspanne hinweg möglich ist und ein stabiler Betrieb gewährleistet werden kann.

Claims (14)

1. Rakelvorrichtung zum Siebdrucken, mit:
einer Druckmaterial-Zufuhreinrichtung (10, 11, 12, 13) zum Zuführen eines Druckma­ teriales (9),
einem Aufnahmebehälter (7), der aus einem elastischen Material gebildet ist, und das von der Druckmaterial-Zufuhreinrichtung (10, 11, 12, 13) zugeführte Druckmaterial (9) aufnimmt, wobei der Aufnahmebehälter (7) eine Öffnung aufweist, an der eine Druck­ rakel (3) angebracht ist, und
einer Druckmaterial-Auspreßeinrichtung (8; 73), mit mindestens einem Druckelement, das gegen den Aufnahmebehälter (7) drängbar ist, wobei das Druckelement mit einer Antriebseinrichtung verbunden und durch diese antreibbar ist, zum Kneten des Druckmaterials (9) in dem Aufnahmebehälter (7), und zum Auspressen des Druckma­ teriales (9) aus dem Aufnahmebehälter (7) zu der Druckrakel (3).

2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auf­ nahmebehälter (7) schlauchartig ausgebildet ist und ein offenes Ende aufweist, das mit einem Druckmaterial-Zufuhranschluß (10) verbunden ist, und daß die Druckmate­ rial-Auspreßeinrichtung wenigstens eine Walze (8) aufweist, zum Pressen des Auf­ nahmebehälters (7).

3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wal­ ze (8) in im wesentlichen horizontaler Richtung relativ zum Aufnahmebehälter (7) zu diesem hin oder von diesem weg bewegbar ist, und daß ein Hydraulikzylinder (19) oder ein Servomotor vorgesehen ist zum Bewegen der Walze (8), wobei der Hydrau­ likzylinder (19) oder der Servomotor in einem Gehäuse in im wesentlichen vertikaler Richtung längs des Aufnahmebehälters (7) bewegbar gelagert ist, wobei zum Bewe­ gen des Hydraulikzylinders (19) oder des Servomotores eine Gewindewelle (21) vor­ gesehen ist, die von einem Elektromotor (22) antreibbar ist.

4. Rakelvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (8) derart angeordnet ist, daß diese den Aufnahmebehälter (7) gegen eine Innenwand des Gehäuses (5, 50) drängt.

5. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß das Gehäuse eine Einrichtung (6, 6a) zum Steuern des Öffnens und Schlie­ ßens der Rakel (3) aufweist.

6. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß ein Öffnungsgrad eines Schlitzes (15) der Rakel (3) durch das Gehäuse ein­ stellbar ist.

7. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich­ net, daß die Druckmaterial-Auspreßeinrichtung zwei Walzen (8, 8a) umfaßt, die derart gehaltert sind, daß sie zum Aufnahmebehälter (7) hin und von diesem weg sowie längs des Aufnahmebehälters (7) aufwärts und abwärts bewegbar sind, wobei der Aufnahmebehälter (7) auspreßbar ist, indem er zwischen den Walzen (8, 8a) einge­ quetscht wird, wenn die Walzen (8, 8a) aufeinander zu bewegt werden.

8. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Auspreßeinrichtung mehrere Walzen (8) umfaßt, die übereinander derart angeordnet sind, daß sie in im wesentlichen horizontaler Richtung zum Aufnahmebe­ hälter (7) hin und von diesem wegbewegbar sind, und der Aufnahmebehälter (7) nach unten auspreßbar ist durch die von oben nach unten nacheinander auf den Aufnahmebehälter (7) hin bewegbaren Walzen (8).

9. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich­ net, daß diese zwei Walzen (25, 25) aufweist, die so angeordnet sind, daß diese zu­ einander bewegbar sind und den Aufnahmebehälter (7) in der Nähe der Rakel (3) ein­ quetschen.

10. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 5 oder 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auspreßeinrichtung eine Anzahl Druckplatten (73) aufweist, welche so angeordnet sind, daß sie gegenüber dem Aufnahmebehälter hin- und hergehend bewegbar sind.

11. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Druckmaterial-Zufuhranschluß (10) über ein Rückschlagventil (11, 12) mit einem Tank (13) verbunden ist, in dem eine bestimmte Menge des Druckma­ terials (9) aufbewahrt ist, wobei der Tank (13) von dem Gehäuse getragen ist.

12. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gehäuse ein Paar Rahmenteile mit im wesentlichen rechtwinkli­ gem Querschnitt aufweist, die unter Bildung eines einstellbar veränderbaren Zwi­ schenraums miteinander verbunden sind.

13. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in dem Schlitz (15) der Druckrakel (3) eine Walze (30) aufgenommen ist zum Einstellen der Ausgabe-Menge eines Druckmateriales (9) niedriger Viskosität.

14. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß außerhalb des Schlitzes (15) der Druckrakel (3) eine Walze (32) in ei­ nem bestimmten Abstand und parallel zu dem Schlitz (15) drehbar angeordnet ist, zum Einstellen der Ausgabe-Menge eines Druckmateriales (9) hoher Viskosität.