DE19707497A1 - Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von mehrstufigen Kultivierungs/Separations-Vorgängen und/oder Reaktionen - Google Patents
Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von mehrstufigen Kultivierungs/Separations-Vorgängen und/oder ReaktionenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reaktionsbeutelvor
richtung zur Durchführung von mehrstufigen Kultivierungs/Sepa
rations-Vorgängen und/oder Reaktionen, beispielsweise zum
Züchten von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen stimulie
renden Zellen.
Eine Vorgehensweise zur Behandlung von Tumoren ist die Züch
tung von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen stimulierende
Zellen ex vivo, d. h. außerhalb des menschlichen Körpers. Nach
durchgeführter Züchtung, d. h. entsprechend intensiver Vermeh
rung, der Antitumor-Zellen werden diese wieder in den mensch
lichen Körper injiziert.
Um derartige Zellen außerhalb des menschlichen Körpers züchten
zu können, wird einem Patienten eine Blutprobe entnommen, in
der in geringer Anzahl auch Zellen vorhanden sind, die auf
einen zu behandelnden Tumor spezifisch ansprechen, die soge
nannten Antitumor-Zellen.
Diese in der Blutprobe enthaltenen Antitumor-Zellen können in
einem Züchtgefäß in einer Nährlösung dadurch zur Vermehrung
angeregt werden, daß sie mit ganzen Tumorzellen oder sogenann
ten Vesikeln der Tumorzellen in Kontakt gebracht werden.
Tumorzellen können beispielsweise aus dem in einem Patienten
vorhandenen Tumorgewebe erhalten werden. Durch Lyse der Tumor
zellen und anschließendes Filtrieren wird die Erbinformation
entfernt, so daß man nur noch die Zellmembran oder Bruchstücke
dieser zurückbehält, die die vorangehend erwähnten Vesikel
bilden. Diese Vesikel weisen die für Tumorzellen charakteri
stischen Oberflächenmerkmale auf, so daß sie von Antitumor-Zellen
als Tumorzellen erkannt werden und zu einer dementspre
chenden Anregung der Vermehrung der Antitumor-Zellen führen.
Da die Vesikel lediglich über die Oberflächenmerkmale der
Tumorzellen, jedoch nicht mehr über die Erbinformation der
Tumorzellen verfügen, können sie nicht z. B. durch Abgabe von
Inhibitoren auf die sich vermehrenden Antitumor-Zellen einwir
ken.
Während der Wachstums- bzw. Vermehrungsstimulation der Antitu
mor-Zellen durch Tumorzellen oder Vesikel wird die Nährlösung
ausgetauscht, und die Zellen werden auf mehrere Züchtbehälter
portioniert.
Ist die Vermehrung in ausreichendem Maße durchgeführt worden,
so werden in einem Selektionsschritt die Antitumor-Zellen von
einem unerwünschten Hintergrund getrennt. Hierzu werden die
Antitumor-Zellen beispielsweise mit Hilfe von lyophilisierten
oder auf sonstige Weise vorbereiteten Retroviren markiert.
Diese Retroviren führen an der Oberfläche der Antitumor-Zellen
zur Expression z. B. des l-NGFR-Rezeptors, der in einer nach
folgenden Separationsstufe zur Anreicherung der Antitumor-Zellen
beiträgt. Nach durchgeführter Separation, d. h. Anrei
cherung der Antitumor-Zellen, ist es möglich, diese entweder
erneut einer Separation zu unterziehen, um die Anreicherungs
rate zu erhöhen, oder einem weiteren Wachstumsschritt zu un
terziehen, beispielsweise unter Hinzufügung eines wachstums
fördernden Mittels.
Bei der Durchführung derartiger Kultivierungs/Separations-Vorgänge
ebenso wie anderer mehrstufiger chemischer oder bio
logischer Reaktionen ist es wichtig, daß die einzelnen Reak
tionsstufen sowie die Übertragung von Materialien zwischen
einzelnen Reaktionsstufen derart durchgeführt werden können,
daß einerseits die Einbringung von Kontaminierungen in ein
zelne Reaktionsstufen vermieden wird, daß andererseits jedoch
eine Kontaminierung der Umgebung mit in einzelnen Reaktions
stufen erzeugten Reaktionsprodukten vermieden werden kann.
Darüber hinaus ist zur Anpassung derartiger mehrstufiger Vor
gänge an verschiedene Erfordernisse eine relativ große Flexi
bilität bei der Auswahl der verschiedenen Stufen erforderlich,
um beispielsweise zusätzliche Reaktionsstufen hinzufügen zu
können oder Reaktionsstufen weglassen zu können. Beispiels
weise ist es bekannt, Reaktionen in Reaktionsbeuteln durch
zuführen, die eine Eingabeöffnung für ein Ausgangsmaterial,
eine Eingabeöffnung für die Reagenzien sowie eine Ausgabeöff
nung aufweisen, aus der das durch die Reaktion des Aus
gangsmaterials mit den Reagenzien erzeugte Produkt aus dem
Beutel entnommen werden kann. Für jede Reaktion, d. h. jede
Stufe, ist daher ein einziger Beutel vorgesehen, in den ver
schiedene Materialien einzugeben sind bzw. aus dem Materialien
zu entnehmen sind. Insbesondere beim Eingeben bzw. Entnehmen
von jeweiligen Materialien besteht die Gefahr, daß durch diese
Materialien die Umgebung kontaminiert wird oder daß Kontami
nierungen in das Material eingebracht werden.
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von mehrstufigen
Kultivierungs/Separations-Vorgängen und/oder Reaktionen, bei
spielsweise zum Züchten von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen
stimulierenden Zellen, vorzusehen, mit der bei hoher
Flexibilität hinsichtlich der durchzuführenden Stufen ein im
wesentlichen kontaminierungsfreies Arbeiten ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Reak
tionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von mehrstufigen
Kultivierungs/Separations-Vorgängen und/oder Reaktionen, bei
spielsweise zum Züchten von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen
stimulierenden Zellen, umfassend:
- - eine Mehrzahl von Reaktionsbeutelkammern in einem Reaktionsbeutel, wobei in jeder Reaktionsbeutelkam mer ein Ausgangsmaterial für die jeweilige Stufe anordenbar ist und mit Reagenzien für die jeweilige Stufe zum Erzeugen eines Reaktionsprodukts der je weiligen Stufe in Kontakt bringbar ist,
- - Ausgabeöffnungsmittel zum Ausgeben eines Reaktions produkts aus jeder Reaktionsbeutelkammer.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden also die Reaktio
nen der einzelnen Stufen in einem Reaktionsbeutel mit mehreren
Reaktionsbeutelkammern durchgeführt, in der einerseits zur
Durchführung der Reaktion der jeweiligen Stufe ein Ausgangs
material für die Stufen anordenbar und andererseits dieses
Ausgangsmaterial in Kontakt mit einem Reagenz für die Stufe
gebracht werden kann. Da die Reaktion also in einer vollstän
dig abgeschlossenen Umgebung stattfinden kann, besteht nicht
die Gefahr einer Kontaminierung der Umgebung oder Einbringung
von Verunreinigungen in die Reaktion der jeweiligen Stufen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist relativ einfach und ko
stengünstig herstellbar und sieht aufgrund der Möglichkeit des
beliebigen Hinzufügens bzw. Integrierens von zusätzlichen
Reaktionsbeutelkammern in einen Vorgang bzw. das Herausnehmen
einer Reaktionsbeutelkammer aus einem Vorgang eine hohe Flexi
bilität bei der Durchführung von Reaktionen vor.
Der in dem vorliegenden Text verwendete Ausdruck "Ausgangs
material" ist derart zu verstehen, daß er jegliche Art von
Material, d. h. Zellen und sonstiges biologisches oder chemi
sches Material, umfaßt, das in einer jeweiligen Reaktionsstufe
zu einem Reaktionsprodukt dieser Stufe weiterverarbeitet, ver
mehrt oder verändert werden soll. In entsprechender Weise ist
der in diesem Text verwendete Ausdruck "Reagenzien" derart zu
verstehen, daß er jegliche Art von Material, d. h. biologi
sches, chemisches oder sonstige Materialien, sowie Kombinatio
nen verschiedener Materialien oder Reagenzien umfaßt, die in
Zusammenwirkung mit dem Ausgangsmaterial der jeweiligen Stufe
zu einer Weiterverarbeitung, Bearbeitung, Vermehrung o. dgl.
des Ausgangsmaterials beitragen.
Wenigstens eine der Reaktionsbeutelkammern kann eine Eingabe
öffnung zum Eingeben eines Ausgangsmaterials in diese von
außen bezüglich des Reaktionsbeutels aufweisen und die Reak
tionsbeutelkammern können in Sequenz zur Übertragung des Reak
tionsprodukts einer in der Sequenz vorangehenden Reaktions
beutelkammer als Ausgangsmaterial in wenigstens eine in der
Sequenz folgende Reaktionsbeutelkammer ausgebildet sein. Da
bei dieser Ausgestaltung das Reaktionsprodukt direkt zwischen
den Reaktionsbeutelkammern übertragen wird und somit keinen
Kontakt zur Umgebung bekommt, ist auf diese Art und Weise eine
besonders sichere und kontaminationsfreie Durchführung der
Reaktionen oder der Kultivierungs/Separations-Vorgänge gewähr
leistet.
Um einen gesteuerten Transfer von Reaktionsprodukten bzw.
Ausgangsmaterialien zwischen den verschiedenen Reaktonsbeutel
kammern vorsehen zu können, wird vorgeschlagen, daß zwischen
wenigstens zwei in der Sequenz aufeinanderfolgenden Reaktions
beutelkammern öffenbare Fluidflußunterbrechungsmittel vorgese
hen sind, vorzugsweise zerstörbare Fluidflußunterbrechungs
mittel, welche eine Ausgabeöffnung der in der Sequenz vorange
henden Reaktionsbeutelkammer bilden.
Um nach Durchführung einer Reaktion Zugriff auf das dabei
erzeugte Reaktionsprodukt zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß
wenigstens eine der Reaktionsbeutelkammern, vorzugsweise die
in der Sequenz letzte Reaktionsbeutelkammer, eine Ausgabeöff
nung zum Ausgeben des Reaktionsprodukts aus dieser nach außen
bezüglich des Reaktionsbeutels aufweist.
Ferner kann vorgesehen sein, daß bei zwei in der Sequenz auf
einander folgenden Reaktionsbeutelkammern eine vorangehende
Reaktionsbeutelkammer eine Ausgabeöffnung aufweist und eine
nachfolgende Reaktionsbeutelkammer eine Eingabeöffnung auf
weist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das in der
vorangehenden Reaktionsbeutelkammer gewonnene Reaktionsprodukt
in einer externen Vorrichtung weiter verarbeitet wird und
nachfolgend wieder in den in der Reaktionsbeutelvorrichtung
durchzuführenden Vorgang einzubringen ist, nämlich in die
nachfolgende Reaktionsbeutelkammer.
Gemäß einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Reaktionsbeu
telvorrichtung kann diese wenigstens eine Reaktionsbeutelkam
mer umfassen, die eine Reaktionsbeutelkammer für eine Mehrzahl
von aufeinander folgenden Stufen ist, wobei jeweils das Reak
tionsprodukt einer vorangehenden Stufe das Ausgangsmaterial
für eine nachfolgende Stufe bildet. Bei derartiger Ausgestal
tung bleibt also das zu verarbeitende, zu vermehrende o. dgl.
Material in der wenigstens einen Reaktionsbeutelkammer enthal
ten, so daß auch dabei kontaminationsfrei gearbeitet werden
kann.
Bei Verwendung einer Reaktionsbeutelvorrichtung, die mehrere
Reaktionsbeutelkammern enthält, kann das in den Reaktionsbeu
telkammern enthaltene flüssige, fluidartige oder gallertartige
Material, beispielsweise durch Abstreifen mit den Fingern,
vorwärtstransportiert, d. h. in eine nächste Reaktionsbeutel
kammer transportiert werden. Um dabei einen sehr effizienten
Übertragungsvorgang zu gewährleisten, ohne dabei irgendwelches
in einer Reaktionsbeutelkammer enthaltenes Reaktionsprodukt zu
verlieren, wird vorgeschlagen, daß in der Sequenz aufeinander
folgende Reaktionsbeutelkammern durch Trennwandungen vonein
ander getrennt sind, die auf einen Fluidtransferbereich zwi
schen den aufeinander folgenden Reaktionsbeutelkammern in
einer Fluidtransferrichtung im wesentlichen trichterförmig
zulaufen.
Insbesondere bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Reak
tionsbeutelvorrichtung zur Züchtung von Antitumor-Zellen ist
es bei der Vermehrung von Antitumor-Zellen vorteilhaft, wenn
das Ausgangsmaterial, das eine relativ geringe Anzahl an Anti
tumor-Zellen enthält, in einem relativ kleinen Volumenbereich
angesammelt wird, da eine Zunahme der Konzentration an Antitu
mor-Zellen zu einem beschleunigten Wachstum führt. Um bei der
erfindungsgemäßen Reaktionsbeutelvorrichtung in wenigstens
einer Reaktionsbeutelkammer eine derartige Ansammlung bzw.
Konzentration vorsehen zu können, wird vorgeschlagen, daß in
wenigstens einer Reaktionsbeutelkammer wenigstens ein durch
vorzugsweise V-förmig aufeinander zulaufende Wandungsab
schnitte gebildeter Ausgangsmaterial/Reaktionsprodukt-Ansam
melbereich gebildet ist. Dabei ist vorteilhafterweise der
wenigstens eine Ausgangsmaterial/Reaktionsprodukt-Ansammelbe
reich sich in der Fluidtransferichtung erweiternd ausgebildet.
Zur Vereinfachung der Herstellung der Reaktionsbeutelvorrich
tung wird vorgeschlagen, daß die trichterförmig aufeinander
zulaufenden Trennwandungen wenigstens bereichsweise die Wan
dungsabschnitte des Ausgangsmaterial/Reaktionsprodukt-Ansam
melbereichs bilden.
Wird das Wachstum bzw. die Vermehrung von Antitumor-Zellen in
mehreren in Sequenz angeordneten Reaktionsbeutelkammern durch
geführt, beispielsweise jeweils unter Hinzufügung verschiede
ner Wachstumsstimulanzen, so muß darauf geachtet werden, daß
die sich vermehrenden Antitumor-Zellen eine bestimmte Konzen
tration nicht überschreiten, da dies zu einer Hemmung des
Wachstums bzw. der Vermehrung führt; d. h. mit zunehmendem
Fortschreiten des Wachstumsvorgangs ist dafür zu sorgen, daß
für die sich vermehrenden Antitumor-Zellen mehr Volumen zur
Verfügung steht. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht
werden, daß in der Sequenz aufeinander folgende Reaktionsbeu
telkammern ein zunehmendes Kammervolumen aufweisen.
Um in einer Reaktionsbeutelkammer das Ausgangsmaterial mit den
Reagenzien der jeweiligen Stufe in Kontakt bringen zu können,
ist es gemäß einer besonders einfachen und praktischen Aus
führungsform möglich, daß wenigstens eine der Reaktionsbeutel
kammern bereits vor Eingabe des Ausgangsmaterials mit den
Reagenzien vorbeschickt ist. Bei einer derartigen Ausgestal
tung muß also bei der nachfolgenden Verwendung lediglich das
Ausgangsmaterial eingegeben werden.
Ferner ist es möglich, daß bei wenigstens einer Reaktionsbeu
telkammer wenigstens eine Reagenzienkammer vorgesehen ist, die
durch öffenbare Fluidflußunterbrechungsmittel, vorzugsweise
zerstörbare Fluidflußunterbrechungsmittel, in Reagenzienüber
tragungsverbindung mit der Reaktionsbeutelkammer bringbar ist,
und daß in der Reagenzienkammer die Reagenzien für die jewei
lige Stufe enthalten sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung
können die für eine jeweilige Stufe vorgesehenen Reagenzien,
beispielsweise nach Einbringen des Ausgangsmaterials für die
Stufe, zu einem beliebigen Zeitpunkt in Kontakt mit dem Aus
gangsmaterial gebracht werden.
Dabei ist es beispielsweise möglich, daß wenigstens eine Reak
tionsbeutelkammer mit einer Mehrzahl von Reagenzienkammern für
verschiedene Stufen versehen ist, die zur sequentiellen Durch
führung der mehreren Stufen nacheinander in Reagenzienüber
tragungsverbindung mit der Reaktionsbeutelkammer bringbar
sind. Es werden dabei also die Reaktionen mehrerer aufeinander
folgender Stufen in einer einzigen Reaktionsbeutelkammer
durchgeführt und jeweils lediglich die in den verschiedenen
Reagenzienkammern enthaltenen Reagenzien sequentiell entspre
chend der Reihenfolge der Stufen in die Reaktionsbeutelkammer
übertragen, d. h. das bei einer Reaktion zwischen Reagenzien
und Ausgangsmaterial erzeugte Reaktionsprodukt bildet dabei
das Ausgangsmaterial für die Reaktion der nächsten Stufe, das
dann mit den Reagenzien für die nächste Stufe in Kontakt zu
bringen ist.
Ferner kann bei wenigstens einer Reaktionsbeutelkammer eine
dicht verschließbare Reagenzieneingabeöffnung zum Eingeben von
Reagenzien in die Reaktionsbeutelkammer aus einem externen
Behälter vorgesehen sein.
Zur Durchführung der vorangehend angesprochenen Separation bei
der Antitumor-Zellen-Züchtung kann ferner zwischen wenigstens
zwei in der Sequenz aufeinander folgenden Reaktionsbeutelkam
mern eine Separationssäulenvorrichtung zum Fluidtransfer durch
diese hindurch vorgesehen sein.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Reaktionsbeutelvorrichtung ist die Separations
säulenvorrichtung in eine die wenigstens zwei Reaktionsbeutel
kammern trennende Wandung eingegliedert, d. h. selbst zur
Durchführung der Separation ist es nicht erforderlich, das
Reaktionsprodukt einer Stufe nach außen zu führen, durch eine
Separationssäule o. dgl. hindurchzuleiten und das daraus ge
wonnene, konzentrierte Material wieder in einen Beutel ein
zugeben, beispielsweise zur weiteren Zellvermehrung.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist
eine Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von gewünsch
tenfalls mehrstufigen Kultivierungs/Separations-Vorgängen
und/oder Reaktionen, beispielsweise zum Züchten von Antitumor-Zellen
oder Antitumor-Zellen stimulierenden Zellen, vorgese
hen, umfassend einen Reaktionsbeutel mit einer Reaktionsbeu
telkammer, in der ein Ausgangsmaterial für eine Stufe anorden
bar und mit Reagenzien für die Stufe zum Erzeugen eines Reak
tionsprodukts der Stufe in Kontakt bringbar ist, wobei der
Reaktionsbeutel eine Eingabeöffnung zum Eingeben von Ausgangs
material in diesen sowie eine Ausgabeöffnung zum Ausgeben
eines in dem Reaktionsbeutel erzeugten Reaktionsprodukts auf
weist und wobei die Reaktionsbeutelvorrichtung die Reagenzien
enthält und mit diesen zu einer Reaktionseinheit vorbereitet
ist.
Bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Reaktions
beutels muß also lediglich das Ausgangsmaterial in die Reak
tionsbeutelkammer eingebracht werden und kann dort zur Reak
tion mit den bereits in jedem Reaktionsbeutel bereitgehaltenen
Reagenzien gebracht werden, d. h. auch bei einer derartigen
Reaktionsbeutelvorrichtung ist die Gefahr des Einbringens von
Kontaminierungen über die Reagenzien verringert.
Zur Vorbereitung der Reaktionseinheit kann beispielsweise
vorgesehen sein, daß die Reaktionsbeutelkammer mit den Reagen
zien vorbeschickt ist.
Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, daß der Reaktions
beutel wenigstens eine Reagenzienkammer umfaßt, die durch öf
fenbare Fluidflußunterbrechungsmittel, vorzugsweise zerstör
bare Fluidflußunterbrechungsmittel, in Reagenzienübertragungs
verbindung mit der Reaktionsbeutelkammer bringbar ist, und daß
in der wenigstens einen Reagenzienkammer die Reagenzien für
die jeweilige Stufe enthalten sind.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann vor
gesehen sein, daß die Reaktionsbeutelkammer eine Reaktions
beutelkammer für eine Mehrzahl von aufeinander folgenden Stu
fen ist, wobei jeweils das Reaktionsprodukt einer vorangehen
den Stufe das Ausgangsmaterial für eine nachfolgende Stufe
bildet, d. h. auch bei derartiger Ausgestaltung kann in einem
Reaktionsbeutel, d. h. in einer einzigen Reaktionsbeutelkammer,
eine Mehrzahl an Reaktionsstufen aufeinanderfolgend durchge
führt werden, ohne daß jeweils das Reaktionserzeugnis aus dem
Beutel ausgegeben werden muß.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Reaktionsbeutel eine Mehr
zahl von Reagenzienkammern für verschiedene Stufen umfaßt,
welche Reagenzienkammern zur sequentiellen Durchführung der
mehreren Stufen nacheinander in Reagenzienübertragungsverbin
dung mit der Reaktionsbeutelkammer bringbar sind.
Zusätzlich ist es möglich, daß bei der Reaktionsbeutelkammer
ferner eine dicht verschließbare Reagenzieneingabeöffnung zum
Eingeben von Reagenzien in die Reaktionsbeutelkammer aus einem
externen Behälter vorgesehen ist. Auch somit lassen sich mehr
stufige Reaktionen in einem Reaktionsbeutel durchführen, wenn
beispielsweise eine erste Reaktion durch Einbringen eines
Ausgangsmaterials in einen - beispielsweise vorbeschickten -
Reaktionsbeutel durchgeführt wird, das Reaktionserzeugnis
dieser Stufe in der Reaktionsbeutelkammer belassen wird und
nachfolgend durch Eingeben von Reagenzien aus einem externen
Behälter eine zweite Reaktionsstufe durchgeführt wird.
Um das Ausgangsmaterial in möglichst einfacher Art und Weise
in die jeweilige Reaktionsbeutelkammer einbringen zu können
und/oder Ausgangsmaterial aus einer Reaktionsbeutelkammer
entnehmen zu können, wird vorgeschlagen, daß die Eingabe- und/
oder die Ausgabeöffnungen durch Ventile, zerstörbare oder wie
derverschließbare Verschlußmittel o. dgl. verschlossen sind.
Die erfindungsgemäße Reaktionsbeutelvorrichtung ist vorzugs
weise aus flexiblem, vorzugsweise gasdurchlässigem jedoch
flüssigkeitsundurchlässigem, Kunststoff hergestellt. Dies
trägt einerseits zu einer besonders einfachen und kostengün
stigen Herstellbarkeit bei, andererseits ist die Gefahr einer
Beschädigung derartiger Reaktionsbeutelvorrichtungen aus fle
xiblem Kunststoff, beispielsweise durch Zerbrechen, praktisch
ausgeschlossen.
Ferner ist die jeweilige Reaktionsbeutelkammer vorzugsweise
mit der wenigstens einen Reagenzienkammer integral ausgebil
det.
Um bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Reaktionsbeutel
vorrichtung zur Zellvermehrung die Vermehrung immer in einer
geeigneten Umgebung durchführen zu können, wird vorgeschlagen,
daß die jeweilige Reaktionsbeutelkammer zur Eingabe frischer
Nährlösung bzw. zur Entnahme verbrauchter Nährlösung ausgebil
det ist.
Beispielsweise kann die jeweilige Reaktionsbeutelkammer einen
durch eine Kanüle o. dgl. durchdringbaren Membranbereich auf
weisen, der nach Entfernen der Kanüle einen fluiddichten Ab
schluß selbsttätig wieder herstellt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein modulares Reak
tionsbeutelsystem, umfassend eine oder eine Mehrzahl von er
findungsgemäßen Reaktionsbeutelvorrichtungen. Je nach Verwen
dungszweck kann dann das modulare Reaktionsbeutelsystem aus
geeignet vorbereiteten Reaktionsbeutelvorrichtungen zusammen
gestellt werden, wobei die Reaktionsbeutelvorrichtung jeweils
beispielsweise mit den Reagenzien für gewünschte Reaktions
stufen beschickt sind oder diese in bestimmten Reaktionskam
mern enthalten. Aus einer bestimmten Anzahl verschiedener
Reaktionsbeutelvorrichtungen kann dann für einen bestimmten
durchzuführenden mehrstufigen Vorgang ein geeignetes Beutelsy
stem zusammengestellt werden, in dem lediglich diejenigen
Reaktionsbeutelkammern enthalten sind, die für den Vorgang
tatsächlich benötigt werden.
Soll das modulare Reaktionsbeutelsystem zur Zellvermehrung,
beispielsweise zur Vermehrung von Antitumor-Zellen, verwendet
werden, so ist es vorteilhaft, wenn dieses System ferner we
nigstens eine Separationssäuleneinheit umfaßt.
Um in die Reaktionskammern gewünschtenfalls von außen Reagen
zien eingeben zu können, wird vorgeschlagen, daß ferner
wenigstens eine Behälter für Reagenzien vorgesehen ist, um
Reagenzien in wenigstens eine Reaktionsbeutelkammer von außen
bezüglich eines Reaktionsbeutels einzugeben.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Reaktionsbeutelvorrichtung und/oder eines
erfindungsgemäßen modularen Reaktionsbeutelsystems zur Züchtung
von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen stimulierenden
Zellen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur
Durchführung von Kultivierungs/Separations-Vorgängen mit einer
oder mehreren Stufen und/oder mehrstufigen Reaktionen, bei
spielsweise zum Züchten von Antitumor-Zellen oder Antitumor
zellen stimulierenden Zellen.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen detailliert
beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Reaktionsbeutels, der vier Reaktionsbeutelkammern
enthält, die jeweils in Sequenz miteinander in Ver
bindung gebracht werden können;
Fig. 2 eine alternative Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Reaktionsbeutels mit zwei Reaktionsbeutel
kammern, wobei jede der Reaktionsbeutelkammern mit
einer Mehrzahl von Reagenzienkammern in Verbindung
bringbar ist;
Fig. 3 eine weitere alternative Ausgestaltungsform eines
erfindungsgemäßen Reaktionsbeutels, wobei der Über
gang zwischen in der Sequenz aufeinanderfolgenden
Reaktionsbeutelkammern durch V-förmig aufeinander
zulaufende Wandungen gebildet ist; und
Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Reaktionsbeutelsy
stems, bei dem separate Reaktionsbeutel mit jeweils
einer Reaktionsbeutelkammer vorgesehen sind.
In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemä
ßen Reaktionsbeutelsystems 10a dargestellt. Das Reaktionsbeu
telsystem 10a umfaßt einen einzigen Reaktionsbeutel 70a, der
durch Wandungsabschnitte 72a, 74a, 76a und 78a in vier Reak
tionsbeutelkammern 18a, 26a, 38a und 52a unterteilt ist. Das
Reaktionsbeutelsystem 10a, wie es in Fig. 1 dargestellt ist,
ist zur Expansion von Antitumor-Zellen geeignet. Es ist jedoch
selbstverständlich, daß es für verschiedenste andere Zwecke
ausgelegt werden kann.
Die in einer Reaktionssequenz erste Reaktionsbeutelkammer 18a
weist eine Eingabeöffnung 16a zum Eingeben von außen auf, in
die - wie durch einen Pfeil 12a angedeutet - Zellpopulationen,
die eine geringe Anzahl an Antitumor-Zellen enthalten, einge
geben werden. An einen Randabschnitt der ersten Reaktionsbeu
telkammer 18a ist eine Reagenzienkammer 80a angeformt. In der
Reagenzienkammer 80a sind die Reagenzien für die erste Reak
tionsstufe enthalten. Die Reagenzienkammer 80a ist von der
ersten Reaktionsbeutelkammer 18a durch zerstörbare Fluidfluß
unterbrechungsmittel, wie z. B. eine zerstörbare, d. h. zer
brechbare, Membran 81 getrennt. Entweder bevor oder nachdem
das Ausgangsmaterial, d. h. z. B. Zellen, in die erste Reak
tionsbeutelkammer 18a eingegeben worden ist, wird durch die
Finger eines Verwenders die zerbrechbare Membran zerbrochen,
so daß die Reagenzien durch Abstreifen mit den Fingern in die
erste Reaktionsbeutelkammer 18a gedrückt werden und dort mit
dem Ausgangsmaterial der ersten Stufe reagieren können. Die
erste Reaktionsstufe ist wiederum eine Stimulationsstufe, in
der die Antitumor-Zellen durch OKT 3 und/oder durch Vesikel
zum Wachstum angeregt werden.
Nachdem die Stimulationsreaktion in ausreichendem Maße durch
geführt worden ist, wird durch den Verwender eine weitere
zerbrechbare Membran 82a zerbrochen, die in dem Wandungsab
schnitt 72a ausgebildet ist, der die erste Reaktionsbeutelkam
mer 18a von der zweiten Reaktionsbeutelkammer 26a trennt, d. h.
nach dem Öffnen eine Ausgabeöffnung der Reaktionsbeutelkammer
18a vorsieht. Durch Abstreifen mit den Fingern kann das Aus
gangsmaterial für die zweite Reaktionsstufe, d. h. das Reak
tionsprodukt der ersten Reaktionsstufe, in die zweite Reak
tionsbeutelkammer 26a transferiert werden. Die zweite Reak
tionsbeutelkammer 26a weist wiederum eine Reagenzienkammer 84a
auf, die in ihrem Aufbau der vorangehend beschriebenen Reagen
zienkammer Boa entspricht. In der Reagenzienkammer 84a sind
beispielsweise wieder Retroviren enthalten, die nach ihrem
Inkontaktbringen mit dem Ausgangsmaterial in der Reaktions
beutelkammer 26a, d. h. den Antitumor-Zellen, die darin enthal
ten sind, einen Markierungsvorgang einleiten, d. h. dazu füh
ren, daß an der Oberfläche der Antitumor-Zellen ein Selek
tionsmarker eingelagert wird.
Nachdem diese Reaktion durchgeführt worden ist, wird eine
weitere zerbrechbare Membran 86a zerbrochen, die in der Wan
dung 74a ausgebildet ist, die die zweite Reaktionsbeutelkammer
26a von der dritten Reaktionsbeutelkammer 38a trennt. Auch die
dritte Reaktionsbeutelkammer 38a weist wiederum eine Reagen
zienkammer B8a auf, in der beispielsweise biotinylierte Anti
körper zur Anlagerung an den l-NGFR-Rezeptor der Antitumor-Zellen
enthalten sind. Auch die Reagenzienkammer 88a ist durch
eine zerbrechbare Membran o. dgl. von der dritten Reaktions
beutelkammer 38a getrennt.
Ist die Reaktion in der dritten Reaktionsbeutelkammer 38a
durchgeführt, so kann über eine Ausgabeöffnung 90a das Reak
tionsprodukt der dritten Reaktionsstufe über eine Leitung 92a
in eine Separationssäuleneinheit 44a eingegeben werden. Die
aus der Separationssäuleneinheit 44a ausgegebenen Antitumor-Zellen,
die von einem störenden Hintergrund befreit sind,
können - wie durch einen strichlierten Pfeil 94a angedeutet -
direkt in einen menschlichen Körper eingegeben werden, oder
sie können in eine Eingabeöffnung 98a einer vierten Reaktions
beutelkammer 52a eingegeben werden, um dort einer weiteren
Expansion unterzogen zu werden. Zu diesem Zweck weist die
Reaktionsbeutelkammer 52a wiederum eine Reagenzienkammer 100a
auf, in der beispielsweise lyophilisiertes oder auf andere
Weise vorbereitetes IL 2 enthalten ist, das in Verbindung mit
den aus der Separationssäuleneinheit 44a erhaltenen Antitumor-Zellen
zu einem weiteren Wachstum derselben führt. Abgesehen
von einer Positiv-Selektion können auch im Rahmen einer Nega
tiv-Selektion in der Säule unerwünschte Zellen aus der Zell
population entfernt werden. Nach Durchführung dieses weiteren
Expansionsschrittes kann das Reaktionsprodukt der vierten
Reaktionsstufe durch eine Ausgabeöffnung 54a ausgegeben werden
und - wie durch einen Pfeil 56a angedeutet - in einen mensch
lichen Körper eingegeben werden.
Wie bei der ersten Reaktionsbeutelkammer 18a in Fig. 1 ange
deutet, ist es möglich, daß die verschiedenen Reaktionsbeutel
kammern eine weitere Eingabeöffnung 102a aufweisen, durch die
Reagenzien aus einem externen Behälter, beispielsweise einer
Flasche o. dgl., eingegeben werden können.
Ferner kann - wie in Fig. 1 strichliert dargestellt - eine
Separationssäuleneinheit 44a′ direkt in den die dritte Reak
tionsbeutelkammer 38a von der vierten Reaktionsbeutelkammer
52a trennenden Wandungsabschnitt 76a integriert sein. In die
sem Fall entfällt das Entnehmen des Reaktionsprodukts der
dritten Reaktionsstufe aus dem Reaktionsbeutel 70a und das
nachfolgende Eingeben in diesen. Es kann somit die Gefahr
einer Kontamination weiter vermindert werden.
Jede der Reaktionsbeutelkammern kann einen Membranbereich
aufweisen, der durch eine Kanüle durchdringbar ist, um in die
verschiedenen Reaktionsbeutelkammern frische Nährlösungen
eingeben zu können bzw. verbrauchte Nährlösungen abziehen zu
können, wobei nach Herausziehen einer Kanüle aus einem der
artigen Membranbereich der Membranbereich wieder einen fluid
dichten Abschluß herstellt.
Obgleich vorangehend nicht beschrieben, ist es ebenso möglich,
den gesamten Reaktionsbeutel 70a zur Durchführung wenigstens
der zweiten Reaktionsstufe, d. h. des Einleitens der Markierung
mit Retroviren, einer Zentrifugation zu unterziehen.
Die verschiedenen Reaktionsbeutelkammern mit ihren diese be
grenzenden Wandungsabschnitten können wiederum - wie vorange
hend beschrieben - durch Ultraschallverschweißen, Verkleben o. dgl.
zweier - möglicherweise transparenter - Lagen von Kunst
stoffmaterial gebildet werden. Bei diesem Vorgang können
gleichzeitig die verschiedenen zerstörbaren Membranen, die
verschiedene Kammern voneinander trennen, sowie die Reagen
zienkammern selbst angeformt bzw. mit dem Reaktionsbeutel 70a
integral ausgebildet werden.
In der Darstellung sind die Reaktionskammern nach Art eines
Quadrats miteinander verbunden. Sie können jedoch auch in
linearer, kreisförmiger oder sonstiger Weise in Sequenz mit
einander verbunden sein.
In Fig. 2 ist ein alternatives Reaktionsbeutelsystem 10b dar
gestellt. Das Reaktionsbeutelsystem 10b umfaßt einen Reak
tionsbeutel 70b, der durch Wandungsabschnitte 106b, 108b in
zwei Reaktionsbeutelkammern 110b, 112b unterteilt ist. Die
erste Reaktionsbeutelkammer 110b weist wiederum ein Eingabe
öffnung 16b auf, in die - wie durch den Pfeil 12b angedeutet -
Zellen als Ausgangsmaterial eingegeben werden.
An einem Randabschnitt der Reaktionsbeutelkammer 110b ist eine
Mehrzahl von Reagenzienkammern 80b, 81b, 84b, 88b vorgesehen,
die jeweils wieder durch zerstörbare Fluidflußunterbrechungs
mittel, beispielsweise durch Fingerdruck zerstörbare Membra
nen, von der Reaktionsbeutelkammer 110b getrennt sind. Nach
Einleiten der Zellpopulationen, welche die Antitumor-Zellen
enthalten, in die Reaktionsbeutelkammer 110b als Ausgangsmate
rial für die erste Stufe werden die Reagenzien, die in der
Reagenzienkammer 80b enthalten sind, beispielsweise OKT 3
und/oder Vesikel, in die Reaktionsbeutelkammer 110b eingelei
tet und zur Reaktion mit dem Ausgangsmaterial gebracht, d. h.
es wird eine erste Wachstumsstimulation durchgeführt.
Nach erfolgter Vermehrung der Antitumor-Zellen verbleiben
diese als Ausgangsmaterial für die zweite Reaktionsstufe in
der Reaktionsbeutelkammer 110b. Es werden dann die in der
zweiten Reagenzienkammer 81b enthaltenen Reagenzien, bei
spielsweise IL 2, d. h. ein weiteres Wachstumsstimulationsmit
tel, in die Reaktionsbeutelkammer 110b eingeleitet, und ein
weiterer Wachstumsschritt wird durchgeführt. Das Reaktions
produkt dieser Stufe verbleibt wiederum in der Reaktionsbeu
telkammer 110b, und es werden nachfolgend die Reagenzien aus
der Reagenzienkammer 84b eingeleitet. Dies sind beispielsweise
wieder Retroviren, die einen Markierungsschritt einleiten.
Nachfolgend werden die Reagenzien der Reagenzienkammer 88b
eingeleitet, d. h. z. B. biotinylierte Antikörper, die sich an
die Antitumor-Zellen anlagern und eine weitere Markierung
vorsehen. Ebenso können Zellen markiert werden, die selektiv
aus der Zellpopulation entfernt werden sollen. Dieses erhal
tene Reaktionsprodukt wird dann, beispielsweise wiederum durch
Abstreifen mit den Fingern eines Verwenders, durch eine in die
Wandungsabschnitte 106b, 108b integrierte Separationssäulen
einheit 44b′ hindurchgeleitet, die eine Ausgabeöffnung für die
Reaktionsbeutelkammer 110b bildet, so daß in die zweite Reak
tionsbeutelkammer 112b angereichterte Antitumor-Zellen ein
treten. Der zweiten Reaktionsbeutelkammer 112b sind wiederum
Reagenzienkammern 100b, 101b zugeordnet, die Wachstumsförde
rungsmittel, beispielsweise IL 2, IL 10, IFNγ o. dgl., enthal
ten können, um nach der Separation eine oder mehrere weitere
Wachstums- bzw. Expansionsstufen durchzuführen. Nach Durch
führung dieser Stufen wird das Reaktionsprodukt, d. h. die
stark vermehrten Antitumor-Zellen, wieder aus der Ausgabeöff
nung 54b abgezogen und - wie durch den Pfeil 56b angedeutet -
in einen menschlichen Körper eingeleitet.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 bilden also die Reaktions
beutelkammern 110b, 112b jeweils Reaktionsbeutelkammern für
mehrere nacheinander durchzuführende Reaktionsstufen, wobei
das Reaktionsprodukt einer vorangegangenen Stufe das Ausgangs
material für die nachfolgende Stufe bildet. Es wird somit der
Aufbau des Reaktionsbeutels vereinfacht, da auf die verschie
denen Reaktionsbeutelkammern trennende Wandungen und ebenso in
diesen Wandungen vorgesehene zerstörbare Fluidflußunterbre
chungsmittel o. dgl. verzichtet werden kann. Auch die Reak
tionsbeutelkammern 110b, 112b der Ausführungsform der Fig. 2
weisen wieder die Möglichkeit auf, in diese jeweils Nährlösung
einzugeben bzw. verbrauchte Nährlösung abzuziehen. Ferner kann
- ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 - vorgese
hen sein, daß zusätzlich oder alternativ zum Eingeben von
Reagenzien aus den Reagenzienkammern zusätzliche Eingabeöff
nungen vorhanden sind, in die aus externen Behältern, wie z. B.
Reagenzienflaschen o. dgl., Reagenzien eingeleitet werden
können. Darüber hinaus ist es wiederum möglich, daß analog zur
Ausführungsform gemäß Fig. 1 anstelle des Integrierens der
Separationssäuleneinheit 44b′ in die Wandungsabschnitte 106b,
108b die erste Reaktionsbeutelkammer 110b eine Ausgabeöffnung
aufweist, aus der das Reaktionsprodukt der letzten in dieser
Reaktionsbeutelkammer durchgeführten Stufe abgezogen wird,
durch eine Separationssäuleneinheit geleitet wird, die extern
angeordnet ist, und nachfolgend durch eine Eingabeöffnung der
zweiten Reaktionsbeutelkammer 112b in diese eingeleitet wird.
Fig. 3 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltungsform eines
erfindungsgemäßen Reaktionsbeutelsystems. Das Reaktionsbeutel
system 110e umfaßt wiederum einen Reaktionsbeutel 70c mit
einer Mehrzahl von Reaktionsbeutelkammern 114c, 116c, 118c.
Die Reaktionsbeutelkammer 114c weist eine Eingabeöffnung 16c
auf, durch die Ausgangsmaterial in diese eingegeben werden
kann. Ferner sind der Reaktionsbeutelkammer 114c zwei Reagen
zienkammer 80c, 80c′ zugeordnet, die über zerbrechbare Fluid
flußunterbrechungsmittel, z. B. zerbrechbare Membranen 120c,
120c′, in Verbindung mit der Reaktionsbeutelkammer 114c bring
bar sind. Die erste Reaktionsbeutelkammer 114c ist von der in
der Reaktionssequenz auf diese folgenden zweiten Reaktions
beutelkammer 116c durch im wesentlichen trichterförmig aufein
ander zulaufende Wandungsabschnitte 122c, 124c getrennt. In
einem Fluidtransferbereich 126c ist eine Separationssäulen
einheit 44c′ angeordnet, durch die das Reaktionsprodukt der
ersten Reaktionsbeutelkammer 114c in die zweite Reaktionsbeu
telkammer 116c transferiert werden kann. Auch der zweiten
Reaktionsbeutelkammer 116c sind wiederum zwei im wesentlichen
gegenüberliegend angeordnete Reagenzienkammern 84c, 84c′ zu
geordnet, die über zerstörbare Membranen 130c, 130c′ in Ver
bindung mit der Reaktionsbeutelkammer 116c bringbar sind.
Wie in Fig. 3 erkennbar, sind in der zweiten Reaktionsbeutel
kammer 116c zwei sich von den Wandungen 122c, 124c weg er
streckende Wandungsabschnitte 132c ausgebildet. Die Wandungs
abschnitte 132c bilden zusammen mit den Wandungsabschnitten
122c bzw. 124c sich in einer Fluidtransferrichtung R im we
sentlichen V-förmig erweiterende Ansammelbereiche. In diesen
Bereichen können sich beispielsweise bei der Vermehrung die
Antitumor-Zellen, die ein Ausgangsmaterial bilden, zusammen
mit Nährlösung durch die Schwerkraftwirkung ansammeln, so daß
aufgrund der V-förmigen Ausbildung in einem unteren Bereich
der jeweiligen Ansammelbereiche eine erhöhte Antitumor-Zellen-
Konzentration vorliegt, was zu einer verstärkten Vermehrung
führt. Entsprechende Ansammelbereiche sind zwischen den Wan
dungen 122c, 124c und die Reaktionsbeutelkammer 116c nach
außen hin abgrenzenden Wandungen 136c, 138c des Reaktionsbeu
tels 70c gebildet.
Die zweite Reaktionsbeutelkammer 116c ist von der dritten
Reaktionsbeutelkammer 118c durch Wandungsabschnitte 140c, 142c
getrennt, die auf einen Fluidtransferbereich 144c im wesentli
chen trichterförmig zulaufen.
In diesem Fluidtransferbereich ist eine Separationssäulenein
heit 44c′ angeordnet. Der dritten Reaktionsbeutelkammer 118c
sind Reagenzienkammern 88c, 88c′ zugeordnet, die wieder über
zerbrechbare Membranen o. dgl. 146c, 146c′ in Verbindung mit
der Reaktionsbeutelkammer 118c bringbar sind. Ferner sind in
der dritten Reaktionsbeutelkammer 118c wieder mehrere
Wandungsabschnitte 132c angeordnet, die zusammen mit den Wan
dungen 142c, 140c sich in der Fluidtransferrichtung R erwei
ternde Ansammelbereiche bilden, in denen das Ausgangsmaterial
zur Zellvermehrung o. dgl. angesammelt werden kann.
Den Ausgang aus der dritten Reaktionsbeutelkammer 118c bildet
wieder eine Separationssäuleneinheit 44c′.
Bei der Ausgestaltungsform der Fig. 3 sind - wie in der Figur
zu erkennen - die verschiedenen Reaktionsbeutelkammern durch
V-förmig aufeinander zulaufende Wandungen getrennt. Dies hat
einerseits den Vorteil, daß zum Fluidtransfer zwischen den
einzelnen Reaktionsbeutelkammern in der Fluidtransferrichtung
R eine Trichterwirkung der Wandungen erzeugt wird, so daß das
in einer Reaktionsbeutelkammer erzeugte Reaktionsprodukt
nahezu verlustfrei in die nächste Reaktionsbeutelkammer trans
feriert werden kann. Ferner dienen diese Wandungen gleichzei
tig dazu, in den verschiedenen Reaktionsbeutelkammern Ansam
melbereiche zu bilden, in denen dann zur Durchführung von
Reaktionen Zellen o. dgl. angesammelt werden, um eine erhöhte
Zellkonzentration vorsehen zu können.
Wie in Fig. 3 erkennbar, nimmt das Volumen von aufeinander
folgenden Reaktionsbeutelkammern 114c, 116c, 118c zu. Dies
wird dadurch bedingt, daß beispielsweise bei der Zellvermeh
rung eine vorbestimmte Zellkonzentration nicht überschritten
werden darf, da dies eine weitere Vermehrung behindern würde,
d. h. für die verschiedenen Schritte, in denen jeweils eine
Zellvermehrung auftreten soll, muß dementsprechend mehr Volu
men für die sich vermehrenden Zellen bereitgestellt werden.
Jede der Reaktionsbeutelkammern kann wiederum durchdringbare
Membranmittel aufweisen zum Eingeben bzw. zum Entnehmen von
Nährlösung. Darüber hinaus ist es möglich, daß neben dem Vor
sehen jeweiliger Reagenzienkammern für die verschiedenen Reak
tionsbeutelkammern Eingabeöffnungen vorgesehen sind, durch die
aus externen Behältern Reagenzien eingegeben werden können.
In der Darstellung der Fig. 3 ist der dort gezeigte Reaktions
beutel 70c zur Verwendung bei mehreren aufeinanderfolgend
durchzuführenden Expansionsschritten dargestellt. So können
die verschiedenen Reagenzienkammern wachstumsfördernde oder
-inhibierende Reagenzien wie OKT 3, IL 2, IL 10, IL 12, IFNγ
TNFα, GM-CSF o. dgl. enthalten. Grundsätzlich ist es in allen
erfindungsgemäßen Ausführungsformen möglich daß solche Rea
genzien Wachstumsinhibitoren enthalten, die das Wachstum be
stimmter Zelltypen hemmen.
In Fig. 4 ist ein modular aufgebautes Reaktionsbeutelsystem
gezeigt, wie es beispielsweise zur Gewinnung von Zelltrans
plantaten für die Immuntherapie bzw. Gentherapie verwendbar
ist. Insbesondere wird der Aufbau des Reaktionsbeutelsystems
10 der Fig. 4 nachfolgend anhand der Züchtung von Antitumor-Zellen
beschrieben.
Beispielsweise wird aus einem menschlichen Körper zunächst
eine Zellpopulation, z. B. Blutprobe, entnommen, die einen ge
ringen Anteil der zu züchtenden Antitumor-Zellen enthält.
Diese Probe wird, wie durch einen Pfeil 12 in Fig. 4 angedeu
tet, in einen ersten Reaktionsbeutel 14 durch eine Eingabeöff
nung 16 eingegeben. Im ersten Reaktionsbeutel 14, der einen
Stimulationsbeutel bildet, d. h. einen Beutel, in dem die in
der Blutprobe enthaltenen Antitumor-Zellen vermehrt werden
sollen, ist bereits vor der Eingabe der Blutprobe ein Wachs
tumsstimulierungsmittel für die Antitumor-Zellen enthalten,
beispielsweise lyophilisiertes oder auf andere Weise vorberei
tetes OKT 3 und/oder die vorangehend beschriebenen Vesikel.
Die Blutprobe mit den darin enthaltenen Antitumor-Zellen bil
den das Ausgangsmaterial für die Reaktionsstufe, die im Reak
tionsbeutel 14 durchzuführen ist; das OKT 3 und/oder die Vesi
kel, mit denen der erste Reaktionsbeutel 14 vorbeschickt ist,
bilden die Reagenzien für die Reaktion der ersten Stufe. Zu
sätzlich weist der erste Reaktionsbeutel 14, ebenso wie die
nachfolgend beschriebenen weiteren Reaktionsbeutel, in seiner
Wandung eine Membran auf, die beispielsweise durch eine Kanüle
durchdringbar ist, so daß in den Reaktionsbeutel 14, d. h. in
eine in diesem ausgebildete Reaktionsbeutelkammer 18, Nähr
lösung eingegeben bzw. verbrauchte Nährlösung entnommen werden
kann.
Nachdem die erste Stufe abgeschlossen ist, d. h. die Antitumor-Zellen
sich in dem ersten Reaktionsbeutel ausreichend vermehrt
haben, werden diese durch eine Ausgabeöffnung 20, beispiels
weise über eine flexible Leitung 22 und eine Eingabeöffnung
28, nach außen und in einen zweiten Reaktionsbeutel 24 über
tragen. Im zweiten Reaktionsbeutel werden die vermehrten Anti
tumor-Zellen mit einem Retrovirus als das Reagenz in dieser
zweiten Stufe in Kontakt gebracht, um somit Zellen gentech
nisch zu behandeln und, wenn notwendig, eine Zellmarker-Ex
pression in Gang zu setzen.
Um in der Reaktionsbeutelkammer 26 des zweiten Reaktionsbeu
tels 24 eine verstärkte bzw. beschleunigte Reaktion der Retro
viren mit den Antitumor-Zellen zu erreichen, kann dieser Beu
tel in einer in den Figuren nicht dargestellten Zentrifuge
einem Zentrifugiervorgang unterzogen werden. Nachfolgend wird
der Inhalt der zweiten Reaktionsbeutelkammer 26 durch eine
Ausgabeöffnung 30 des zweiten Reaktionsbeutels 24, bei
spielsweise wieder vermittels einer flexiblen Leitung 32, über
eine Eingabeöffnung 34 in einen dritten Reaktionsbeutel 36
eingegeben. In der Reaktionsbeutelkammer 38 des dritten Reak
tionsbeutels 36 sind als Reagenzien Antikörper enthalten.
Unter Verwendung von immun-adsorptiven Separationssäulen auf
Basis von Avidin oder Sreptavidin können dies beispielsweise
biotinylierte Antikörper sein. Der Kontakt der Antitumor-Zel
len in der Reaktionsbeutelkammer 26 des zweiten Reaktionsbeu
tels 24 z. B. mit Retroviren führt dazu, daß an einer Zello
berfläche der Antitumor-Zellen ein Rezeptor für die Zellsepa
ration exprimiert wird. Dies kann z. B. ein niederaffiner NGF-
Rezeptor sein. An diesem Rezeptor lagern sich in der Reak
tionsbeutelkammer 38 des dritten Reaktionsbeutels 36 die bio
tinylierten Antikörper an und führen somit zu einer verstärk
ten Markierungswirkung der Antitumor-Zellen.
Die derart markierten Antitumorzellen werden über eine Aus
gabeöffnung 40 des dritten Reaktionsbeutels 36 über eine Lei
tung 42 in eine Separationssäuleneinheit 44 eingegeben. Der in
der Separationssäuleneinheit 44 durchgeführte Separationspro
zeß ist derart ausgelegt, daß die markierten Antitumor-Zellen
ungehindert durch die Separationssäuleneinheit 44 hindurch
treten können, wogegen nicht markierte Zellen zurückgehalten
werden. Am Austritt der Separationssäuleneinheit 44 kann ein
nicht dargestelltes Wegeventil angeordnet sein, das in einem
ersten Weg über eine Leitung 46 zu einer Eingabeöffnung 48
eines vierten Reaktionsbeutels 50 führt. In der Reaktionsbeu
telkammer 52 des vierten Reaktionsbeutels 50 ist als Reagenz
ein weiteres Wachstumsstimulierungsmittel, beispielsweise
lyophilisiertes oder auf andere Weise vorbereitetes IL 2, ent
halten, das zu einer weiteren Zellexpansion führt. Nach durch
geführter Zellexpansion können die Antitumor-Zellen dann durch
eine Ausgabeöffnung 54 des vierten Reaktionsbeutels 50, wie
durch einen Pfeil 56 angedeutet, erhalten werden und bei
spielsweise in einen menschlichen Körper injiziert werden.
Ein zweiter Weg des Wegeventils, das sich an die Separations
säuleneinheit 44 anschließt, führt über eine Eingabeöffnung 60
in einen fünften Reaktionsbeutel 58. Der Reaktionsbeutel 58
kann derart ausgebildet sein, daß er im wesentlichen dem drit
ten Reaktionsbeutel 36 entspricht, d. h. z. B. biotinylierte
Antikörper enthält, um die aus der Separationssäuleneinheit
erhaltenen Antitumor-Zellen in seiner Reaktionsbeutelkammer 62
erneut zu markieren und diese dann über eine Ausgabeöffnung 64
und eine strichliert dargestellte Leitung 66 wieder zum Ein
gang der Separationssäuleneinheit 44 zu leiten.
Das in der Fig. 4 dargestellte Reaktionsbeutelsystem 10 umfaßt
eine Mehrzahl verschiedener Reaktionsbeutel 14, 24, 36, 50,
58, die jeweils eine Reaktionsbeutelkammer 18, 26, 38, 52, 62
aufweisen, die mit den Reagenzien für die verschiedenen Stufen
der mehrstufigen Reaktion vorbeschickt sind; d. h. bereits bei
der Herstellung der Reaktionsbeutel werden in die jeweiligen
Reaktionsbeutelkammern derselben die Reagenzien eingebracht,
um sie dann zur Reaktion mit dem in die jeweiligen Reaktions
beutel eingegebenen Ausgangsmaterial vorzubereiten. Selbstver
ständlich kann für verschiedene Reaktionen das System auch nur
einen einzigen derartigen Beutel umfassen.
Jeder der Reaktionsbeutel besteht vorzugsweise aus einem fle
xiblen Kunststoffmaterial bzw. aus Lagen flexiblen Kunststoff
materials, die in einem die verschiedenen Reaktionsbeutelkam
mern bildenden Randbereich durch Verschweißen, Verkleben o. dgl.
miteinander verbunden sind. Zur Beobachtung der Reaktio
nen kann das Material der Beutel wenigstens bereichsweise
transparent sein. Die Reaktionsbeutel sind im wesentlichen
rechteckig ausgebildet, können jedoch beliebige andere Kon
figurationen annehmen.
Die Eingabe- und Ausgabeöffnungen der verschiedenen Reaktions
beutel können derart sein, daß sie mit den jeweiligen Verbin
dungsschläuchen zwischen den einzelnen Reaktionsbeuteln be
reits verbunden sind oder Mittel zur Verbindung mit derartigen
Schläuchen aufweisen. Ferner können im Bereich der Eingabe
bzw. Ausgabeöffnungen bzw. der Verbindungsschläuche Mittel
vorgesehen sein, durch die die Eingabe- bzw. Ausgabeöffnungen
jeweils verschlossen werden können; dies können beispielsweise
Ventile, Klemmen o. dgl. sein. Darüber hinaus ist es möglich,
die Eingabe- bzw. Ausgabeöffnungen verschweißbar auszubilden,
so daß beispielsweise nach einmal durchgeführtem Eingeben
eines Ausgangsmaterials in einen Reaktionsbeutel die zugehö
rige Eingabeöffnung verschweißt wird und somit das weitere
Eingeben bzw. Entweichen von Material durch diese Eingabeöff
nung nicht mehr möglich ist. Entsprechendes trifft für die
Ausgabeöffnungen zu.
Das Inkontaktbringen des jeweiligen Ausgangsmaterial mit den
in den Beuteln enthaltenen Reagenzien kann beispielsweise
durch Vorwärtsstreichen des fluidartigen oder flüssigen Aus
gangsmaterials durch die flexiblen Beutel hindurch mit den
Fingern eines Verwenders durchgeführt werden. Darüber hinaus
ist es möglich, die Beutel zu schütteln oder sie, wie vorange
hend mit Bezug auf den zweiten Reaktionsbeutel 24 beschrieben,
einer Zentrifugation zu unterziehen.
Die Reagenzien in den verschiedenen Reaktionsbeuteln können
dort in flüssiger oder gallertartiger Form enthalten sein.
Darüber hinaus ist es bei verschiedenen Reaktionen möglich,
die Reagenzien in getrockneter Form an der Innenoberfläche der
Reaktionsbeutel anzuordnen, so daß sie erst bei Eingabe eines
flüssigen Ausgangsmaterials gelöst werden. Insbesondere bei
Verwendung flüssiger Reagenzien in den verschiedenen Reak
tionsbeuteln ist es wichtig, daß sowohl die Eingabe- als auch
die Ausgabeöffnungen normalerweise verschlossen sind und erst
bei Verbindung mit einem Leitungsschlauch, einer Nadel o. dgl.
in einen geöffneten Zustand gebracht werden können. Beispiels
weise ist es möglich, daß im Bereich der Eingabe- und Ausgabe
öffnungen wiederum Membranen vorgesehen sind, die durch Nadeln
durchdringbar sind und nach Entfernen der Nadeln wieder einen
dichten Abschluß herstellen.
Es ist selbstverständlich, daß verschiedene Ausgestaltungs
merkmale der verschiedenen vorangehend beschriebenen Ausfüh
rungsformen bei anderen Ausführungsformen angewandt werden
können. So ist es beispielsweise möglich, die Reaktionsbeutel
der Fig. 4 jeweils derart aufzubauen, daß sie mehrere Reak
tionsbeutelkammern enthalten oder daß sie eine oder mehrere
Reagenzienkammern 17 aufweisen, die Reagenzien zum nachfolgen
den Inkontaktbringen mit Ausgangsmaterialien enthalten und von
den Reaktionskammern durch zerstörbare Membranen 19 o. dgl.
getrennt sind. Ferner können auch dort zusätzliche Eingabeöff
nungen zur Eingabe von Reagenzien von außen vorgesehen sein.
Auch bei der Ausgestaltung der Fig. 1 ist es möglich, das
Reaktionsprodukt einer der Reaktionsbeutelkammern über eine
Ausgabeöffnung nach außen zu transferieren, in einer extern
angeordneten Separationssäuleneinheit zu separieren und dann
wieder in eine Reaktionsbeutelkammer einzuleiten.
Bei allen erfindungsgemäßen Ausgestaltungsformen, insbesondere
jedoch bei denjenigen, in denen ein Reaktionsbeutel mehrere
Reaktionsbeutelkammern enthält, so daß die gesamte Reaktions
abfolge praktisch in einem Reaktionsbeutel durchgeführt werden
kann, ist ein nahezu kontaminationsfreies Arbeiten möglich.
Durch das Vorsehen verschiedener Reaktionsbeuteltypen, die
beispielsweise mit verschiedenen Reagenzien vorbeschickt sind
und/oder mit verschiedenen Reagenzienkammern kombiniert sind,
ist es möglich, durch Kombinieren verschiedener vorbeschickter
oder mit Reagenzienkammern kombinierter Reaktionsbeutel Sy
steme für eine Vielzahl verschiedener mehrstufiger Vorgänge
oder Reaktionen vorzusehen. Beispielsweise ist es auch mög
lich, einen Reaktionsbeutel mit wenigstens einer Reaktions
kammer vorzusehen, die eine Vielzahl verschiedener Reagenzien
kammern aufweist, wobei jedoch dann zur Verwendung lediglich
diejenigen Reagenzienkammern geöffnet werden, die für einen
bestimmten Reaktionstyp benötigt werden.
Ferner ist es ebenso möglich, daß bei den Ausgestaltungsformen
gemäß den Fig. 1 bis 3 wenigstens eine der verschiedenen Reak
tionsbeutelkammern bereits mit den Reagenzien vorbeschickt
ist, wie es bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 4 der Fall
ist.
Neben der bei den Ausführungsformen dargestellten immun-ad
sorptiven Separation ist ebenso die Anwendung einer immun
magnetischen Separation möglich.
Zusätzlich oder anstelle der vorangehend beschriebenen Reak
tionsmittel ist auch der Einsatz anderer zellaktivierender
und/oder zellwachstumsstimulierender Stoffe möglich.
Bei allen vorangehend beschriebenen Ausführungsformen können
die Reagenzien auch durch die Eingabeöffnungen für das Aus
gangsmaterial eingegeben werden, die dann vorzugsweise wieder
verschließbar ausgebildet sind.
Claims (33)
1. Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von mehrstu
figen Kultivierungs/Separations-Vorgängen und/oder Reak
tionen, beispielsweise zum Züchten von Antitumor-Zellen
oder Antitumor-Zellen stimulierenden Zellen, umfassend:
- - eine Mehrzahl von Reaktionsbeutelkammern (18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) in einem Re aktionsbeutel, wobei in jeder Reaktionsbeutelkammer (18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) ein Ausgangsmaterial für eine jeweilige Stufe anor denbar ist und mit Reagenzien für die jeweilige Stu fe zum Erzeugen eines Reaktionsprodukts der jeweili gen Stufe in Kontakt bringbar ist,
- - Ausgabeöffnungsmittel (82a, 86a, 54a; 54b; 44c) zum Ausgeben eines Reaktionsprodukts aus jeder Reak tionsbeutelkammer (18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c).
2. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens eine (18a) der Reaktions
beutelkammern (18a, 26a, 38a, 52a) eine Eingabeöffnung
(16a) zum Eingeben eines Ausgangsmaterials in diese von
außen bezüglich des Reaktionsbeutels aufweist und daß die
Reaktionsbeutelkammern (18a, 26a, 38a, 52a) in Sequenz
zur Übertragung des Reaktionsprodukts einer in der Se
quenz vorangehenden Reaktionsbeutelkammer als Ausgangs
material in wenigstens eine in der Sequenz folgende Reak
tionsbeutelkammer ausgebildet sind.
3. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen wenigstens zwei in der Sequenz
aufeinanderfolgenden Reaktionsbeutelkammern (18a, 26a,
38a) öffenbare Fluidflußunterbrechungsmittel (82a, 86a)
vorgesehen sind, vorzugsweise zerstörbare Fluidflußunter
brechungsmittel, welche eine Ausgabeöffnung der in der
Sequenz vorangehenden Reaktionsbeutelkammer bilden.
4. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens eine (52a) der Reak
tionsbeutelkammern (18a, 26a, 38a, 52a), vorzugsweise die
in der Sequenz letzte Reaktionsbeutelkammer (52a), eine
Ausgabeöffnung (54a) zum Ausgeben des Reaktionsprodukts
aus dieser nach außen bezüglich des Reaktionsbeutels
aufweist.
5. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei zwei in der Sequenz aufeinander
folgenden Reaktionsbeutelkammern (38a, 52a) eine vorange
hende Reaktionsbeutelkammer (38a) eine Ausgabeöffnung
(90a) zum Ausgeben nach außen aufweist und eine nachfol
gende Reaktionsbeutelkammer (52a) eine Eingabeöffnung
(98a) zum Eingeben von außen aufweist.
6. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
Reaktionsbeutelkammer (110b, 112b) eine Reaktionsbeutel
kammer für eine Mehrzahl von aufeinander folgenden Stufen
ist, wobei jeweils das Reaktionsprodukt einer vorangehen
den Stufe das Ausgangsmaterial für eine nachfolgende
Stufe bildet.
7. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sequenz aufeinander
folgende Reaktionsbeutelkammern (110b, 112b; 114c, 116c,
118c) durch Trennwandungen (106b, 108b; 122c, 124c, 140c,
142c) voneinander getrennt sind, die auf einen Fluid
transferbereich (126c, 144c) zwischen den aufeinander
folgenden Reaktionsbeutelkammern in einer Fluidtransfer
richtung (R) im wesentlichen trichterförmig zulaufen.
8. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einer Reaktionsbeutelkammer (116c, 118c) wenigstens ein
durch vorzugsweise V-förmig aufeinander zulaufende Wan
dungsabschnitte (132c) gebildeter Ausgangsmaterial/Reak
tionsprodukt-Ansammelbereich gebildet ist.
9. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der wenigstens eine Ausgangsmaterial/
Reaktionsprodukt-Ansammelbereich sich in Fluidtransfer
richtung (R) erweiternd ausgebildet ist.
10. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 7 und einem der
Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
trichterförmig aufeinander zulaufenden Trennwandungen
(122c, 124c, 140c, 142c) wenigstens bereichsweise die
Wandungsabschnitte des Ausgangsmaterial/Reaktionsprodukt-Ansammelbereichs
bilden.
11. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sequenz aufein
ander folgende Reaktionsbeutelkammern (114c, 116c, 118c)
ein zunehmendes Kammervolumen aufweisen.
12. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
der Reaktionsbeutelkammern (18, 26, 38, 52, 62) mit den
Reagenzien vorbeschickt ist.
13. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei wenigstens
einer Reaktionsbeutelkammer (18a, 26a, 38a, 52a; 110b,
112b; 114c, 116c, 118c) wenigstens eine Reagenzienkammer
(80a, 84a, 88a, 100a; 80b, 81b, 84b, 88b, 100b, 101b;
80c, 80c′, 84c, 84c′, 88c, 88c′) vorgesehen ist, die
durch öffenbare Fluidflußunterbrechungsmittel (120c,
120c′, 130c, 130c′, 146c, 146c′), vorzugsweise zerstör
bare Fluidflußunterbrechungsmittel, in Reagenzienüber
tragungsverbindung mit der Reaktionsbeutelkammer (18a,
26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) bringbar
ist, und daß in der Reagenzienkammer (80a, 84a, 88a,
100a; 80b, 81b, 84b, 88b, 100b, 101b; 80c, 80c′, 84c,
84c′, 88c, 88c′) die Reagenzien für die jeweilige Stufe
enthalten sind.
14. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 6 und 13, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Reaktionsbeu
telkammer (110b, 112b) mit einer Mehrzahl von Reagenzien
kammern (80b, 81b, 84b, 88b, 100b, 101b) für verschiedene
Stufen versehen ist, die zur sequentiellen Durchführung
der mehreren Stufen nacheinander in Reagenzienübertra
gungsverbindung mit der Reaktionsbeutelkammer (110b,
112b) bringbar sind.
15. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei wenigstens
einer Reaktionsbeutelkammer (18a) eine dicht verschließ
bare Reagenzieneingabeöffnung (102a) zum Eingeben von
Reagenzien in die Reaktionsbeutelkammer (18a) aus einem
externen Behälter vorgesehen ist.
16. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen wenig
stens zwei in der Sequenz aufeinander folgenden Reak
tionsbeutelkammern (38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c,
118c) eine Separationssäulenvorrichtung (44a, 44a′; 44b′;
44c′) zum Fluidtransfer durch diese hindurch vorgesehen
ist.
17. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Separationssäulenvorrichtung
(44a′; 44b′; 44c′) in eine die wenigstens zwei Reaktions
beutelkammern (110b; 112b; 114c, 116c, 118c) trennende
Wandung (76a; 106b, 108b; 122c, 124c, 140c, 142c) einge
gliedert ist.
18. Reaktionsbeutelvorrichtung zur Durchführung von gewünsch
tenfalls mehrstufigen Kultivierungs/Separations-Vorgängen
und/oder Reaktionen, beispielsweise zum Züchten von Anti
tumor-Zellen oder Antitumor-Zellen stimulierenden Zellen,
umfassend einen Reaktionsbeutel mit einer Reaktionsbeu
telkammer (18, 26, 38, 52, 62), in welcher ein Aus
gangsmaterial für eine Stufe anordenbar und mit Reagen
zien für die Stufe zum Erzeugen eines Reaktionsprodukts
der Stufe in Kontakt bringbar ist, wobei der Reaktions
beutel (14, 24, 36, 50, 58) eine Eingabeöffnung (16, 28,
34, 48, 60) zum Eingeben von Ausgangsmaterial in diesen
sowie eine Ausgabeöffnung (20, 30, 40, 54, 64) zum Ausge
ben eines in dem Reaktionsbeutel (14, 24, 36, 50, 58)
erzeugten Reaktionsprodukts aufweist, und wobei die Reak
tionsbeutelvorrichtung die Reagenzien enthält und mit
diesen zu einer Reaktionseinheit vorbereitet ist.
19. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsbeutelkammer (18, 26,
38, 52, 62) mit den Reagenzien vorbeschickt ist.
20. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsbeutel wenig
stens eine Reagenzienkammer (17) umfaßt, die durch öf
fenbare Fluidflußunterbrechungsmittel (19), vorzugsweise
zerstörbare Fluidflußunterbrechungsmittel, in Reagenzien
übertragungsverbindung mit der Reaktionsbeutelkammer
bringbar ist, und daß in der wenigstens einen Reagenzien
kammer die Reagenzien für die jeweilige Stufe enthalten
sind.
21. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem Ansprüche 18 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsbeutelkammer
eine Reaktionsbeutelkammer für eine Mehrzahl von aufein
ander folgenden Stufen ist, wobei jeweils das Reaktions
produkt einer vorangehenden Stufe das Ausgangsmaterial
für eine nachfolgende Stufe bildet.
22. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktionsbeutel eine Mehrzahl von
Reagenzienkammern für verschiedene Stufen umfaßt, welche
Reagenzienkammern zur sequentiellen Durchführung der
mehreren Stufen nacheinander in Reagenzienübertragungs
verbindung mit der Reaktionsbeutelkammer bringbar sind.
23. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der Ansprüche 18
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Reaktions
beutelkammer ferner eine dicht verschließbare Reagenzien
eingabeöffnung zum Eingeben von Reagenzien in die Reak
tionsbeutelkammer aus einem externen Behälter vorgesehen
ist.
24. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabe- und/oder
die Ausgabeöffnungen durch Ventile, zerstörbare
oder wiederverschließbare Verschlußmittel oder derglei
chen verschlossen sind.
25. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus flexiblem,
vorzugsweise gasdurchlässigem jedoch flüssigkeitsundurch
lässigem, Kunststoff hergestellt ist.
26. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 13, 20 oder 22
und gewünschtenfalls einem weiteren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Reaktionsbeutelkammer (18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b;
114c, 116c, 118c) mit der wenigstens einen Reagenzienkam
mer (80a, 84a, 88a, 100a; 80b, 81b, 84b, 88b, 100b, 101b;
80c, 80c′, 84c, 84c′, 88c, 88c′) integral ausgebildet
ist.
27. Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Reaktionsbeutelkammer (18, 26, 38, 52, 62; 18a, 26a, 38a,
52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) zur Eingabe frischer
Nährlösung bzw. zur Entnahme verbrauchter Nährlösung
ausgebildet ist.
28. Reaktionsbeutelvorrichtung nach Anspruch 27, dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweilige Reaktionsbeutelkammer
(18, 26, 38, 52, 62; 18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b;
114c, 116c, 118c) einen durch eine Kanüle oder derglei
chen durchdringbaren Membranbereich aufweist, der nach
Entfernen der Kanüle einen fluiddichten Abschluß selbst
tätig wieder herstellt.
29. Modulares Reaktionsbeutelsystem, umfassend eine oder eine
Mehrzahl von Reaktionsbeutelvorrichtungen nach einem
vorhergehenden Ansprüche.
30. Modulares Reaktionsbeutelsystem nach Anspruch 29, ferner
umfassend wenigstens eine Separationssäuleneinheit (44b).
31. Modulares Reaktionsbeutelsystem nach Anspruch 29 oder 30,
ferner umfassend wenigstens einen Behälter für Reagenz
ien, um Reagenzien in wenigstens eine Reaktionsbeutelkam
mer von außen bezüglich eines Reaktionsbeutels einzugeb
en.
32. Verwendung einer Reaktionsbeutelvorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 28 und/oder eines modularen Reak
tionsbeutelsystems nach einem der Ansprüche 29 bis 31 zur
Züchtung von Antitumor-Zellen oder Antitumor-Zellen sti
mulierenden Zellen.
33. Verfahren zum Durchführen von Kultivierungs/Separations-Vorgängen
mit einer oder mehreren Stufen und/oder mehr
stufigen Reaktionen, insbesondere vermittels einer Reak
tionsbeutelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 28
und/oder einem modularen Reaktionsbeutelsystem nach einem
der Ansprüche 29 bis 31, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen wenigstens einer Reaktionsbeutelkammer (18, 26, 38, 52, 62; 18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c);
- b) Einleiten eines Ausgangsmaterials in die wenigstens eine Reaktionsbeutelkammer (18, 26, 38, 52, 62; 18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c);
- c) Inkontaktbringen des Ausgangsmaterial in der wenig
stens einen Reaktionsbeutelkammer (18, 26, 38, 52,
62; 18a, 26a, 38a, 52a; 110b, 112b; 114c, 116c,
118c); mit Reagenzien für wenigstens eine Stufe
durch:
- - vorheriges Beschicken der wenigstens einen Reaktionsbeutelkammer (18, 26, 38, 52, 62) mit den Reagenzien und/oder
- - In-Fluidkontakt-Bringen einer der wenigstens einen Reaktionsbeutelkammer (18a, 26a, 38a, 52a, 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) zugeordneten Reagenzienkam mer (80a, 84a, 88a, 100a; 80b, 81b, 84b, 88b, 100b, 101b; 80c, 80c′, 84c, 84c′, 88c, 88c′) mit der Reak tionsbeutelkammer (18a, 26b, 38a, 52a, 62a; 110b, 112b; 114c, 116c, 118c) und/oder
- - Einleiten von Reagenzien in die wenigstens eine Re aktionsbeutelkammer aus einem externen Behälter durch eine Reagenzieneingabeöffnung (102a),
- d) Abziehen des Reaktionsprodukts einer Stufe aus der Reaktionsbeutelkammer durch eine Ausgabeöffnung, gegebenenfalls unter vorherigem oder nachherigem Durchführen eines Separationsschritts.
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