DE19701801C2

DE19701801C2 - Vorrichtung zur Imitation von Motor- und Fahrzeuggeräuschen

Info

Publication number: DE19701801C2
Application number: DE19701801A
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Nitsch
Original assignee: AARCON PRAUSS ARMINIUS GmbH; CHERRY HANDELS GmbH
Current assignee: AARCON PRAUSS ARMINIUS GmbH; CHERRY HANDELS GmbH
Priority date: 1996-12-20
Filing date: 1997-01-08
Publication date: 1998-10-29
Anticipated expiration: 2017-01-09
Also published as: DE19701801A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur imitieren den Erzeugung von Motor- und Fahrgeräuschen bei Fahr zeugen, insbesondere bei motorgetriebenen Kraftfahrzeu gen.

Zunehmend werden Kraftfahrzeuge mit elektomotorischen Antrieben entwickelt. Diese Elektrofahrzeuge haben dan kenswerterweise eine recht geringe Geräuschemission. Diese geringe Geräuschemission, so anstrebsam sie sein mag, weist einen nicht zu unterschätzeneden nachteili gen Sicherheitsaspekt auf. Diese Fahrzeuge sind nämlich so leise, daß sie von Passanten oder spielenden Kindern bei Annäherung nicht gehört werden. Insbesondere bei spielenden Kindern sind Geräusche von sich nähernden Fahrzeugen als eine sich nähernde Gefahr im Unterbe wußtsein gespeichert. Dieses Unterbewußtsein ist mit einer entsprechenden Vorsicht gekoppelt. Nähert sich nun ein Fahrzeug fast ohne ein Fahrgeräusch, so wird es auch nicht oder zu spät wahrgenommen und es kann leicht zu Unfällen kommen.

Auch weisen Kraftfahrzeuge, insbesondere Personenkraft wagen, ein ganz spezifisches Fahr-, Auspuff- und Moto rengeräusch auf, das nicht unwesentlich für das Wohlbe finden des Fahrers und der Fahrzeuginsassen mit verant wortlich ist. Das Wohlbefinden des Fahrers wiederum trägt ganz wesentlich mit zur sicheren Beherrschung des Fahrzeuges und damit zur allgemeinen Verkehrssicherheit bei.

Aus der DE 41 02 176 A1 ist ein Fahrsimulator bekannt, der ein durch eine Videokamera aufgenommenes Bild an eine vor der Fahrerkabine angeordnete Leinwand wirft. Zur Erhöhung des Realitätsgrades der Simulation erzeugt die offenbarte Vorrichtung ein Fahrgeräusch in Abhän gigkeit von der Filmgeschwindigkeit und der Pedalstel lung.

Aus der DE 44 42 233 A1 ist eine Vorrichtung zur Aus löschung bzw. Umwandlung des Fahr- und Motorgeräusches bekannt. Hierbei wird ein Steuerton in Abhängigkeit von der Motorlautstärke gewählt, der mit den Geräuschen in terferiert. In dem System ist ein Betätigungsglied in einer Geräuschquellenseite bzw. an einem Geräuschquel lenende eines Geräuschfortplanzugspfandes, vornehmlich im Motorraum, angeordnet. Hier durch wird das modifi zierte Geräusch in das Fahrzeug hinein oder aus dem Fahrzeug heraus übertragen. Das Steuerwellenformsignal wird in Abhängigkeit der Motorumdrehungsinformation und der Motorlastinformation generiert.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vor richtung zu schaffen, mit der fehlende Fahrgeräusche erzeugt werden oder vorhandene Fahr- und Motorgeräusche durch andersartige Fahr- und Motorgeräusche eines Fahr zeugs überlagert werden. Diese andersartigen Fahrgeräu schen sollen in einem besser wahrnehmbaren und das Wohlbefinden der Fahrzeuginsassen verbessernden Tonbe reich liegen. Bei der Überlagerung soll ebenfalls die Möglichkeit der Belustigung Berücksichtigung finden. Durch die Erzeugung von Fahr- und Motorgeräuschen soll die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer, insbe sondere Fußgänger und Fahrradfahrer, erhöht werden.

Gelöst wird die Aufgabe mit einer von der Fahrzeugge schwindigkeit aktivierbare Meßvorrichtung, mit einem Geräuschgenerator, der mit der Meßvorrichtung in Wirk verbindung steht, mit mindestens einer Geräuschab strahlvorrichtung, die mit dem Geräuschgenerator ver bunden ist und mit einem Geräuschträger, der mit dem Geräuschgenerator in Wirkverbindung steht.

Ferner kann es vorgesehen sein, daß eine drehzahlabhä gige Meßvorrichtung vorgesehen ist, die Meßvorrichtung mit einem Geräuschgenerator in Wirkverbindung steht und der Geräuschgenerator mit einer Geräuschabstrahlvor richtung verbunden ist.

Durch diese Maßnahmen können drehzahl- und geschwindig keitsabhängige Geräuschfrequenzen abgestrahlt werden. Diese Geräuschfrequenzen werden in einem Frequenzbe reich wiedergegeben, der einerseits von der Umgebung als Gefahrensignal wahrgenommen wird und andererseits das Wohlbefinden der Fahrzeuginsassen steigert. Die in Abhängigkeit von der Drehzahl generierten Geräusch- und Klangfrequenzen des Geräuschgenerators werden mittels Innen- und/oder Außenlautsprecher wiedergegeben.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprü chen beschrieben.

Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher be schrieben; es zeigt:

Fig. 1 ein Fahrzeug mit einer Meßvorrichtung, die über ein Drehzahlinformationsübertragungsmit tel mit einem Geräuschgenerator in Verbindung steht, der wiederum die generierten Geräu schinformationen über ein Geräuschinformati onsübertragungsmittel an Innen- und Außenlaut sprecher übermittelt und abstrahlt;

Fig. 2 den vorderen Bereich eines Fahrzeuges mit ei ner Antriebsmaschine, die ein Getriebe und ei ne Lichtmaschine antreibt, die über ein Dreh zahlinformationsübertragungsmittel mit einem Mikroprozessor-gesteuerten Geräuschgenerator in Verbindung stehen, der wiederum Informatio nen von einem Geräuschträger bezieht.

Das in der Fig. 1 beispielsweise dargestellte Kraft fahrzeug 10 weist eine Meßvorrichtung 14 auf, die mit unterschiedlichen rotierenden Bauteilen verbunden sind. Mögliche Bauteile sind beispielsweise die Laufräder 19, eine Lichtmaschine 20, eine Antriebsmaschine 11 oder ein Getriebe 23.

Die durch die Meßvorrichtung 19 ermittelten Informatio nen werden über ein Drehzahlinformationsübertragungs mittel 13 zu einem Geräuschgenerator 12 weiter gelei tet. Das Drehzahlinformationsübertragungsmittel 13 kann beispielsweise ein Metallkabel, ein Lichtleiter oder eine Funkübertragungsvorrichtung sein. Der Geräuschge nerator 12 wandelt die Drehzahlinformationen in ent sprechende Geräuschinformationen um.

Die Umwandlung der Geräuschinformationen kann durch ei nen Mikroprozessor 21 vorgenommen werden, der wiederum mit einem Geräuschträger 22 in Wirkverbindung steht. Auf dem Geräuschträger 22 sind in der Regel digitali sierte Geräusche, Klänge oder Töne unterschiedlicher Frequenzen und Frequenzbereiche gespeichert. Mögliche Formen des Geräuschträgers 22 sind nichtflüchtige RAM- Bausteine(SRAM), Compact Discs, oder digitale Bänder.

Bei einer Ausführungsform kann der Geräuschgenerator 12 mit einem Geräuschträger 22 in Wirkverbindung stehen, ohne daß die Geräusche durch einen Mikroprozessor mani puliert werden. Hierbei wird in Abhängigkeit von der Drehzahlinformation ein anderes Geräusch gewählt oder das Geräusch schneller abgespielt. Mögliche Ge räuschträger sind Compact Disks (CDs) oder Audio- Kassetten.

Die durch den Geräuschgenerator 12 erzeugten Geräu schinformationen werden mit Hilfe eines Geräuschinfor mationsübertragungsmittels 15 zu Lautsprechern 16 und/oder 17 übertragen. Die Lautsprecher können sowohl Innenlautsprecher 17, die ihre Schallwellen 18 in den Innenraum des Fahrzeugs 10 abstrahlen, als auch Außen lautsprecher 16 sein, die ihre Schallwellen 18 an die Umgebung abgeben.

Es kann vorkommen, daß die imitierten Geräusche uner wünscht sind; dazu ist ein Schalter 24 vorgesehen, mit dem beispielsweise das Geräuschinformationsübertra gungsmittel 15 unterbrochen und damit die Geräuschab strahlung abgeschaltet werden kann. Auch die Lautstärke der abgestrahlten Schallwellen 18 kann mittels eines entsprechenden, nicht dargestellten Reglers variiert werden.

Um den das Wohlbefinden steigernde klanglichen Ge schmack einer Vielzahl von potentiellen Anwendern zu treffen, stellt der Geräuschgenerator 12 die Möglich keit bereit, zwischen unterschiedlichen Geräuschen zu wählen. So kann von klassischer Musik bis hin zu Moto rengeräusche von großvolumigen Fahrzeugen oder dem Fahrgeräusch einer Dampflokomotive ein großes Spektrum von Klängen und Geräuschen abgedeckt werden.

Derartige Geräuschimitationen können auch in Luft- und Wasserfahrzeuge eingebaut sein. So können z. B. manipu lierte und veränderte Motorgeräusche und Vibrationen der unterschiedlichsten Frequenzen oder Frequenzberei che bei Motor- oder Segelbooten imitiert werden. Sollen bei nicht mittels einer Drehkraftmaschine angetriebenen Fahrzeugen ein Fahrgeräusch imitiert werden, so ist die Verwendung von mit Fremdenergie betriebene, fahrzeu gunabhängigen Geräuschgenenatoren vorgesehen.

Bezugszeichenliste

10

Fahrzeug

11

Antriebsmaschine

12

Geräuschgenerator

13

Drehzahlinformationsübertragungsmittel

14

Meßvorrichtung

15

Geräuschinformationsübertragungsmittel

16

Außenlautsprecher

17

Innenlautsprecher

18

Schallwellen

19

Laufrad

20

Lichtmaschine

21

Mikroprozessor

22

Geräuschträger

23

Getriebe

24

Schalter

Claims

1. Vorrichtung zur imitierenden Erzeugung von Motor- und Fahrgeräuschen bei Fahrzeugen, insbesondere bei mo torgetriebenen Kraftfahrzeugen,

1. mit einer von der Fahrzeuggeschwindigkeit aktivierba ren Meßvorrichtung (14),
2. mit einem Geräuschgenerator (12), der mit der Meßvor richtung (14) in Wirkverbindung steht,
3. mit mindestens einer Geräuschabstrahlvorrichtung (16, 17), die mit dem Geräuschgenerator (12) verbunden ist und
4. mit einem Geräuschträger (22), der mit dem Ge räuschgenerator in Wirkverbindung steht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß auf dem Geräuschträger (22) digitalisierte Geräusche und Klänge gespeichert sind.

3. Vorrichtung nach den Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Geräuschträger (22) eine Compact Disk (CD) ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Geräuschträger (22) eine Audio-Kassette ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Geräuschgenerator (12) ei ne Vielzahl unterschiedlicher Geräusche und Klänge be reitgestellt sind und die unterschiedlichen Geräusche und Klänge frei wählbar sind.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (14) die Umdre hungen der Laufräder (19) verarbeitet.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (14) die Umdre hungen der Antriebsmaschine (11) verarbeitet.

8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (14) die Umdre hungen der Lichtmaschine (20) verarbeitet.

9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (14) über ein Drehzahlinformationsübertragungsmittel (13) mit dem Geräuschgenerator (12) in Wirkverbindung steht.

10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Geräuschgenerator (12) als Ge räuschabstrahlvorrichtung mindestens ein Lautsprecher (16, 17) zugeordnet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich net, daß der Lautsprecher ein Außenlautsprecher (16) ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich net, daß dem Geräuschgenerator (12) ein Innenlautspre cher (17) zugeordnet ist.

13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Geräuschgenerator (12) ein Au ßenlautsprecher (16) und ein Innenlautsprecher (17) zugeordnet sind.

14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräuschgenerator (12) über Geräuschinformationsübertragungsmittel (15) mit den Lautsprechern (16, 17) in Wirkverbindung steht.

15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräuschgenerator (12) mittels eines Mikroprozessors (21) gesteuert ist.

16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräuschgenerator (12) in ei nem Wasserfahrzeug installiert ist.

17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräuschgenerator (12) in ei nem Luftfahrzeug installiert ist.

18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Geräuschgenerator (12) frei wählbare Fahrgeräusche eines Fahrzeugs (10) imi tiert und in dessen Umgebung abstrahlbar sind.

19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwendung von mit Fremdenergie betriebenen, fahrzeugunabhängigen Geräuschgenenatoren zum Imitieren von Geräuschen, ins besondere von Fahrgeräuschen vorgesehen ist.