DE1966350C3 - Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten in keramischen Massen und Glasuren - Google Patents
Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten in keramischen Massen und GlasurenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten zur Herstellung
von keramischen Massen und Glasuren.
Die Verwendung des natürlichen Calciumsilikats Wollastonit in keramischen Massen ist bekannt Sie
führt zu einer günstigen Mineralbildung, Verringerung der Porosität besserer Temperaturwechselbeständigkeit
besseren dielektrischen Eigenschaften, Verminderung der Trockenschwindung, Erniedrigung der Garbrandtemperatur,
höherem Wärmeausdehnungskoeffizienten (Haarrißsicherheit von Glasuren) und zu einer
günstigen Beeinflussung der Feuchtigkeitsdehnung. Im
Glasurversatz wird durch natürlichen Wollastonit die Blasenbildung durch Kohlendioxid vermieden.
Die Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten, dem Zwischenprodukt zur Herstellung von
synthetischem Catciumsilikat der chemischen Formel CaSiO] und dem Röntgenspektrum von natürlichem
Wollastonit, war bisher jedoch nicht bekannt
Es ist zwar bekannt, daß natürlicher Woltastonit zur
Herstellung keramischer Produkte geeignet ist und darüber hinaus auch ein synthetisch hergestellter
Wollastonit verwendet werden kann, diese Tatsache gibt jedoch noch keine Anregung, auch andere
Calciumsilikate zu verwenden. Beispielsweise wird in der französischen Patentschrift 15 24 501 für den
wasserfreien Pseudowollastonit aus der Hydrothermalsynthese der Hinweis gegeben, derartige Produkte nicht
zur Herstellung keramischer Formkörper zu verwenden. Aus der amerikanischen Patentschrift 29 10 760 ist
zwar bekannt, ein dehydratisiertes Calciummetasilikat zusammen mit Ton und Flintsand in keramischen
Mischungen zu verwenden, jedoch wird auch in dieser Druckschrift kein Hinweis auf die Verwendung eines
wasserhaltigen Calciumhydrosilikats gegeben.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von synthetischen, kristallinen, nahezu quarzfreien Calciumhydrosilikaten
eines Molverhältnisses von SiOj: CaO - 0,7 bis 1,3, insbesondere von Tobermorit
und Xonotlit, die beim Erhitzen Wollastonit mit einer spezifischen Oberfläche von 1 bis 30 m2/g. bestimm!
nach der BET-Methode, bilden, zur Herstellung von keramischen Massen und Glasuren. Vorteilhaft ist, wenn
zur Herstellung von keramischen Massen die Calciumhydrosilikate mit oder ohne Zusatz von Bindeton und
anderen Sinterhilfen entsprechend den keramischen Arbeitsmethoden verarbeitet werden.
Die nahezu quarzfreien Calciumhydrosilikate entstehen bei der hydrothermalen Behandlung einer wäßrigen
Suspension von Calciumoxidhydrat und einer SiOr Quelle im Molverhältnis SiO2: CaO = 0,7 bis 13
und einem Feststoffgehalt von 30 bis 50 Gew.-%. In etwa 4 bis 10 Stunden bilden sich nahezu quarzfreie
Calciumhydrosilikate eines Molverhältnisses SiO2: CaO = 0,7 bis 13, insbesondere etwa 1.
ίο (C: S) der Ausgangsmischungen und den Bildungsbedingungen
treten im System
11 verschiedene Calciumhydrosilikate (CSH-Phasen) auf. Es werden die hydrothermalen Bildungsbedingungen
so gewählt, daß nahezu quarzfreie Calciumhydrosilikate entstehen. Das ist insbesondere bei synthetischem
Tobermorit Caio[Sii203i](OH)6 uno synthetischem
Xonotlit Ca6[SUOt7XOH)2 der Fall. Diese beiden
CSH-Phasen lassen sich auch aus wäßrigen Suspensionen von handelsüblichem Kalkhydrat und einer
SiOrQuelle im Molverhältnis SiO2: CaO = 0,7 — 13,
vorzugsweise etwa 1, unter hydrothermalen Bedingungen herstellen. Das als einer der Rohstoffe dienende
Calciumoxidhydrat wird zweckmäßig in Form von handelsüblichem Weißkalkhydrat (mit etwa 73% CaO)
eingesetzt Auch Calciumoxid kann verwendet werden, das in der wäßrigen Mischung in Kalkhydrat übergeht
Als SiO2-QUeIIe kommen in erster Linie Kieselsäure
(H2SiO4), kondensierte Kieselsäuren (SiO2 · XH2O)
oder die verschiedenen Modifikationen von Siliciumdioxid in feingemahlenem Zustand in Frage. Sehr gute
Ergebnisse werden mit reinem Quarzmehl (etwa 98% SiO2) erzielt Das Calciumoxidhydrat und die SiO2-QUeI-Ie
werden in einem Molverhältnis von SiO2 : CaO = 0,7 bis 13· vorzugsweise etwa 1, und einem Feststoffgehalt
der wäßrigen Suspension von 30 bis 50% der hydrothermalen Behandlung bei Temperaturen von 100
bis 5000C, insbesondere 150 bis 374* C, erforderlichenfalls
in einem Autoklav, unterworfen. Bis zur Auskristallisation der gewünschten CSH-Phasen mit einem
Molverhältnis von SiO2: CaO = 0,7 bis 13, insbesondere
von synthetischem Tobermorit und synthetischem Xonotlit, werden in der Regel 4 bis 10 Stunden benötigt.
Durch Zusatz von sogenannten Mineralisatoren, d. h. löslichen Alkali- und Erdalkalisalzen, insbesondere den
Sulfaten, Silikaten, Chloriden und Fluoriden, wie z. B. Natriumchlorid, Calciumchlorid, Nalriumftuorid, in
einer Menge von 2 bis 10%, bezogen auf den Feststoffgehalt der hydrothermal zu behandelnden
Ausgangsgemische, wird die Bildung reiner Phasen begünstigt. In einem Autoklavprozeß werden die
Bildungsbedingtingen hinsichtlich Drucktemperatur und Zeit innerhalb der angegebenen Grenzen zweckmäßig
« so aufeinander abgestimmt, daß synthetischer Xonotlit
und/oder synthetischer Tobermorit entstehen. In den so hergestellten Hydrothermalprodukten konnte
röntgenographisch kein Ca(OH)2 mehr nachgewiesen
werden, außerdem sind sie nahezu quarzfrei.
Man erhält hochwertige keramische Formkörper, wenn man erfindungsgemäß die synthetischen Calciumhydrosilikate
mit einem Molverhältnis SiOj: CaO = 0,7 bis 13, insbesondere den synthetischen Tobermorit oder
Xonotlit mit oder ohne Zusatz von Bindeton und anderen Sinterhilfen entsprechend den keramischen
Arbeitsmethoden verarbeitet, wobei sich das wasserfreie synthetische Calciumsilikat während des Brennprozesses
bildet.
6,6 kg handelsübliches Weißkalkhydrat mit etwa 96 Gew.-% CaO, berechnet auf glühverlustfreie Substanz
und 5,2iB kg Quarzmehl einer BET-Oberfläche von etwa
4 mVg mit einem Gehalt von 98 Gew.-% SiO2 sowie
0,24 kg Natriumfluorid werden unter Zugabe von 17,86 kg Wasser in einer Keramikkugelmühle etwa 10
Minuten gründlich gemischt Die Schlempe wird in Edelstahlformen gefüllt und in einem Autoklav bei 17 at
Sattdampf, entsprechend 2040C, in drei Stunden
hydrothermal behandelt
Nach der autoklaven Behandlung wird die poröse,
mürbe Masse, die aus der Calciumsilikathydratphase CSHI besteht, bei 150°C getrocknet und auf die
gewünschte Korngröße zerkleinert Dieses Produkt hat eine spezifische BET-Oberfläche von etwa 90 m3/g.
Claims (2)
1. Verwendung von synthetischen, kristallinen, nahezu quarzfreien Calciumhydrosilikaten eines
Molverhältnisses von SiO3: CaO = 0,7 bis 1,3,
insbesondere von Tobermorit und Xonotlit, die beim Erhitzen Wollastonit mit einer spezifischen Oberfläche
von 1 bis 30 m2/g, bestimmt nach der BET-Methode bilden, zur Herstellung von keramischen
Massen und Glasuren.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei zur Herstellung von keramischen Massen die Calciumhydrosilikate
mit oder ohne Zusatz von Bindeton und anderen Sinterhilfen entsprechend den keramischen
Arbeitsmethoden verarbeitet werden.
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DE19691966350 DE1966350C3 (de) | 1969-03-12 | 1969-03-12 | Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten in keramischen Massen und Glasuren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19691966350 DE1966350C3 (de) | 1969-03-12 | 1969-03-12 | Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten in keramischen Massen und Glasuren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1966350A1 DE1966350A1 (de) | 1972-03-30 |
DE1966350B2 DE1966350B2 (de) | 1980-11-27 |
DE1966350C3 true DE1966350C3 (de) | 1981-07-16 |
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ID=5755672
Family Applications (1)
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DE19691966350 Expired DE1966350C3 (de) | 1969-03-12 | 1969-03-12 | Verwendung von synthetischen Calciumhydrosilikaten in keramischen Massen und Glasuren |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE1966350C3 (de) |
Cited By (1)
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DE19847418A1 (de) * | 1998-10-14 | 2000-04-27 | Kalksandstein Werk Wemding Gmb | Tabakpfeife und Verfahren zu deren Herstellung |
Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (2)
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US2910760A (en) * | 1954-05-21 | 1959-11-03 | Cabot Godfrey L Inc | Method of firing ceramic composition |
FR1524501A (fr) * | 1967-05-10 | 1968-05-10 | Onoda Cement Co Ltd | Matière céramique à base de pseudowollastonite |
-
1969
- 1969-03-12 DE DE19691966350 patent/DE1966350C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19847418A1 (de) * | 1998-10-14 | 2000-04-27 | Kalksandstein Werk Wemding Gmb | Tabakpfeife und Verfahren zu deren Herstellung |
DE19847418C2 (de) * | 1998-10-14 | 2001-11-15 | Kalksandstein Werk Wemding Gmb | Tabakpfeife und Verfahren zu deren Herstellung |
Also Published As
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DE1966350B2 (de) | 1980-11-27 |
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