DE19649653A1 - Verfahren und Basisstationssystem zum Zuteilen funktechnischer Ressourcen bei einer Verbindungsaufbauanforderung für eine Mobilstation - Google Patents
Verfahren und Basisstationssystem zum Zuteilen funktechnischer Ressourcen bei einer Verbindungsaufbauanforderung für eine MobilstationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuteilen funktech
nischer Ressourcen bei einer Verbindungsaufbauanforderung für
eine Mobilstation und ein derartig ausgestaltetes Basis
stationssystem.
Ein solches Basisstationssystem ist beispielsweise Teil eines
Mobil-Kommunikationssystem, wie dem aus J. Biala, "Mobilfunk
und intelligente Netze", VIEWEG Verlag, Braunschweig/Wies
baden, 1995, insbesondere Seiten 57 bis 92 bekannt ist.
Mobil-Kommunikationssysteme ermöglichen den Aufbau von Kom
munikationsverbindungen zu mobilen Teilnehmern, indem Infor
mationen über eine Funkschnittstelle übertragen werden. Sind
mehrere Teilnehmer auf der gleichen Trägerfrequenz dieser
Funkschnittstelle durch unterschiedliche Zeitlagen getrennt,
liegt ein Zeitmultiplex-Mobil-Kommunikationssystem vor. Das
Zeitmultiplexverfahren wird auch TDMA- (Time Division
Multiple Access) Verfahren genannt. Zusätzlich oder alter
nativ zum Zeitmultiplex können auf der Funkschnittstelle auch
weitere Verfahren zum Separieren der Teilnehmer angewendet
werden. Beim GSM (Global System for Mobile Communications) - Mo
bilfunksystem wird zusätzlich zum Zeitmultiplex ein
Frequenzmultiplex angeboten.
Ein Mobil-Kommunikationssystem enthält zumindest ein Basis
stationssystem, das beispielsweise einen Basisstationscon
troller enthält, der mit einer Mehrzahl von Basisstationen
verbunden ist. Die Basisstationen versorgen jeweils einen
Funkbereich und stellen damit funktechnische Ressourcen für
Mobilstationen im Funkbereich der jeweiligen Basisstationen
zur Verfügung. Die Funkbereiche benachbarter Basistationen
überlappen sich dabei, so daß eine Übergabeprozedur für eine
Kommunikationsverbindung für eine Mobilstation zwischen zwei
Basisstationen möglich ist. Jede Basisstation kann dabei nur
über einen begrenzten Vorrat von funktechnischen Ressourcen
verfügen. Solche funktechnischen Ressourcen werden beispiels
weise beim GSM-Mobilfunksystem durch Kanäle gebildet, die
durch ihre Frequenz und den Zeitschlitz charakterisiert sind.
Beim GSM-Mobilfunksystem übernimmt z. B. der Basisstationscon
troller die Funktionen einer Funkkanal-Vermittlungsein
richtung innerhalb des Basisstationssystems und steuert die
Basisstationen. Ein Basisstationscontroller realisiert
insbesondere die Funktionen des Managements der Funkkanäle
der Basisstationen und der Verwaltung und Ausführung von
Übergabeprozeduren (Handover).
Eine Mobilstation, die sich im Funkbereich einer dem Basis
stationssystem zugehörigen Basisstationen befindet und einer
Kommunikationsbeziehung aufbauen will, sendet eine Verbin
dungsaufbauanforderung an die nächstliegende Basisstation.
Falls für diese Verbindungsaufbauanforderung momentan keine
funktechnischen Ressourcen durch die Basisstation zur Ver
fügung stellen können, wird die Verbindungsaufbauanforderung
in einer Warteliste eingetragen und bei Freiwerden von funk
technischen Ressourcen nach Auflösen anderer Kommunikations
verbindungen eine spätere Zuteilung vorgenommen. Werden über
eine lange Zeit keine funktechnischen Ressourcen frei, ver
zögert sich der Verbindungsaufbau erheblich bzw. der Verbin
dungsaufbau kommt nicht zustande.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, daß Verfahren
zum Zuteilen funktechnischer Ressourcen bei einer Verbin
dungsaufbauanforderung für eine Mobilstation zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Patentanspruch 1
und das Basisstationssystem nach Patentanspruch 7 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Ein aus Basisstationscontroller und Basisstationen bestehen
des Basisstationssystem ist derart ausgestaltet, daß bei
einer Verbindungsaufbauanforderung von oder zu einer Mobil
station zumindest ein Parameter bezüglich der Übertragungs
verhältnisse für die Mobilstation bestimmt wird und der Para
meter mit jeweils einem Schwellwert verglichen wird. Falls
die Basisstation momentan keine funktechnischen Ressourcen
für den Verbindungsaufbau zur Verfügung stellen kann, wird
nach dem Vergleich falls der Parameter kleiner oder gleich
dem Schwellwert ist die Verbindungsaufbauanforderung einer
Warteliste für die Basisstation eingereiht. Falls der Para
meter jedoch größer als der Schwellwert ist, findet eine
Übergabeprozedur zu einer benachbarten Basisstation statt,
ohne daß eine Einreihung in die Warteliste erfolgt.
Durch die Berücksichtigung der Übertragungsverhältnisse für
die Mobilstation kann z. B. durch einen Basisstationscon
troller eine intelligente Entscheidung über einen möglichst
schnellen und mit geringem internen Systemaufwand verbundenen
Verbindungsaufbau für die Mobilstation getroffen werden.
Liegt der Parameter, beispielsweise die Signallaufzeit
zwischen der Mobilstation und der Basisstation, die Radial
geschwindigkeit der Mobilstation in Bezug auf die Basis
station bzw. das Signalrauschverhältnis über einem Schwell
wert, dann kann sofort eine Übergabeprozedur zu einem benach
barten Funkbereich angeregt werden. Damit wird ein unnötiges
Verzögern der Verbindungsaufbauanforderung bei der Basis
station vermieden. Anhand des Parameters kann der Basissta
tionscontroller abschätzen, wie groß die Wahrscheinlichkeit
ist, daß die Mobilstation in Kürze durch die Basisstation
versorgt werden kann. Aufgrund des Vergleiches kann der
Basisstationscontroller die geeignete Basisstation für den
Verbindungsaufbau auswählen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird
als Parameter eine der Signallaufzeit zwischen der Mobil
station und der Basisstation proportionale Größe verwendet.
Die Signallaufzeit ist ein Maß für die Entfernung zwischen
Basisstation und Mobilstation, so daß bei einer kleinen Ent
fernung zwischen Basisstation und Mobilstation eine Ein
reihung in die Warteliste günstiger ist, währenddessen bei
einer großen Entfernung die Übergabe an eine benachbarte
Basisstation eine bessere Entscheidung ist. Beim GSM-Mobil
funksystem ist eine der Signallaufzeit proportionale Größe
die sogenannte Vorhaltzeit (Timing Advance), die für eine
Kommunikationsverbindung den Sendezeitpunkt innerhalb eines
Zeitschlitzes bestimmt. Die Vorhaltzeit ist eine Größe, die
beim GSM-Mobilfunksystem für alle Verbindungen und Verbin
dungsaufbauanforderungen vom Basisstationscontroller ständig
bestimmt und überwacht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich damit besonders leicht in bestehende Mobilfunk
systeme implementieren.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung, wird als Parameter eine der Geschwindigkeit der
Mobilstation in Bezug auf die Basisstation proportionale
Größe verwendet. Die Geschwindigkeit der Mobilstation ist
eine Größe dafür, wie lange sich die Mobilstation im Funk
bereich der Basisstation aufhalten wird. Das bedeutet, daß
eine sich schnell bewegende Mobilstation den Funkbereich der
Basisstation bald verlassen wird, so daß eine Übergabepro
zedur zu benachbarten Funkbereichen günstiger ist. Eine der
Radialgeschwindigkeit der Mobilstationen in Bezug auf die
Basisstation proportionale Größe ist beispielsweise die Än
derung der Vorhaltzeit zwischen zwei Meßzeitpunkten. Auch
diese Weiterbildung läßt sich leicht in bestehende Mobil
funksysteme implementieren. Es sind jedoch auch weitergehende
Geschwindigkeitsschätzung (z. B. unter Einbeziehung mehrerer
Basisstationen oder durch GPRS) für die Mobilstation einsetz
bar.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß als Parameter das Verhältnis von Nutzsignalen zu
Störsignalen (Signal/Rausch-Verhältnis) zwischen der Mobil
station und der Basisstation verwendet wird. Schlechte Über
tragungsverhältnisse auf der Funkschnittstelle in Bezug auf
eine Mobilstation sind durch ein geringes Signal/Rausch
verhältnis charakterisiert. Im Falle solcher schlechter
Übertragungsverhältnisse ist es schon vor dem Verbindungsauf
bau vorteilhaft zu entscheiden, ob die Mobilstation durch die
Basisstation versorgt werden kann. Bei schlechten Übertra
gungsverhältnissen ist es günstiger, sofort die Mobilstation
in einen benachbarten Funkbereich zu übergeben. Da auch das
Signal/Rausch-Verhältnis eine Größe ist, die üblicherweise in
Mobil-Kommunikationssystemen überwacht wird, läßt sich auch
diese Lösung leicht in bestehende Systeme integrieren.
Die als Parameter vorgeschlagenen Größen können selbstver
ständlich entsprechend weiterer Ausführungsformen der Erfin
dung kombiniert werden. Weiterhin eignen sich alle Größen als
Parameter im Sinne der Erfindung, die Aussagen über die Ver
weildauer einer Mobilstation im Funkbereich einer Basissta
tion und die bei Freiwerden von funktechnischen Ressourcen zu
erwartenden Übertragungsverhältnisse ermöglichen.
Es ist vorteilhaft, daß durch ein Organisations- und War
tungszentrum der zumindest eine Schwellwert einstellbar ist,
wodurch für jeden Funkbereich individuelle Verhältnisse
bezüglich der Entscheidung zwischen Warteliste und Über
gabeprozedur berücksichtigt werden können. Auch die Auswahl
oder die Kombination der Parameter kann durch das Organisa
tions- und Wartungszentrum individuell eingestellt werden.
Die Erfindung soll im folgenden bezugnehmend auf zeichneri
sche Darstellungen anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert werden.
Dabei zeigen
Fig. 1 ein Mobil-Kommunikationssystem,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Basisstationscontrollers,
Fig. 3 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
der Vorhaltzeit als Parameter,
Fig. 4 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
der Vorhaltzeit und der Änderung der Vorhaltzeit als
Parameter,
Fig. 5 einen Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
der Vorhaltzeit und dem Signal/Rausch-Verhältnis als
Parameter.
Das in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Mobil-Kommunikations
system ist ein bekanntes GSM-Mobilfunksystem, daß aus einem
oder einer Vielzahl von Mobilvermittlungsstellen MSC besteht,
die untereinander vernetzt sind bzw. den Zugang zu einem
Festnetz PSTN herstellen. Weiterhin sind diese Mobil-Vermitt
lungsstellen MSC mit jeweils zumindest einem Basisstations
controller BSC verbunden. Jeder Basisstationscontroller BSC
ermöglicht wiederum eine Verbindung zu zumindest einer Basis
station BS. Eine solche Basisstation BS ist eine Funkstation,
die über eine Funkschnittstelle eine Nachrichtenverbindung zu
Mobilstationen MS aufbauen kann.
Jede Basisstation BS realisiert einen Funkbereich. Nach Fig. 1
realisieren die Basisstationen beispielsweise jeweils einen
vereinfacht als Sechseck dargestellten Funkbereich, wobei
diese Funkbereiche als Zellen Z die Gesamtheit des Funknetzes
abdecken. Zwischen den Zellen Z sind Überlappungen vorge
sehen, so daß eine Mobilstation MS im Überlappungsbereich zu
zumindest zwei Basisstationen BS eine Verbindung aufbauen
kann. Ein Basisstationscontroller BSC und eine Anzahl von
Basisstationen BS bilden ein Basisstationssystem BSS, für das
nach Fig. 1 ein Operations- und Wartungszentrum OMC Funktionen
zur Fehlerüberwachung, zum Netzmanagement und zur Konfigu
ration der einzelnen Funkbereiche übernimmt.
Einzelheiten zur Ausgestaltung eines Basisstationssystems BSS
sind der Siemens AG Produktschrift, "System Netzübersicht"
GSM (TED-NET), A30808-X3232-Y104-1-18, 1995, insbesondere
Seiten 65 bis 67 zu entnehmen.
Einen Teil des Basisstationssystems BSS bildet der Basissta
tionscontroller BSC, der beispielhaft in Fig. 2 skizziert ist.
Ein Basisstationscontroller BSC kann als einzelstehende Ein
heit oder zusammen mit einer Basisstation BS oder anderen
Baugruppen des Kommunikationsnetzes integriert sein. Der
Basisstationscontroller BSC weist Verbindungen zu mehreren
Basisstationen BS auf, von denen Meßwerte über die Übertra
gungsbedingungen von oder zu Mobilstationen MS eintreffen.
Solche Meßgrößen, die sich gegebenenfalls auch erst nach
internen Umrechnungen ergeben, sind beispielsweise die Vor
haltzeit ta oder das Signalrauschverhältnis C/I, die auch für
eine Verbindungsaufbauanforderung von einer Mobilstation MS
ermittelt werden.
Eine weitere Eingangsgröße des Basisstationscontrollers BSC
ist der Schwellwert S, der als einzelner Wert oder in Form
von Teilgrößen S1, S2, S3 von einem Operations- und Wartungs
zentrum OMC für jede Basisstation BS übermittelt wird. Der
Basisstationscontroller BSC enthält neben weiteren, für die
Erfindung nicht bedeutsamen Komponenten eine Einrichtung PB
zum Bestimmen eines Parameters P bezüglich der Übertragungs
verhältnisse für die Mobilstation MS, eine Vergleichsein
richtung VE zum Vergleichen des zumindest einen Parameters P
mit jeweils einem Schwellwert S, eine Steuereinrichtung SE
zur Steuerung des Basisstationscontrollers BSC und eine
Speichereinrichtung SP, u. a. zur Aufnahme von Meßgrößen, des
Parameters P, der Schwellwerte S und der Kennzeichnungen von
Mobilstationen MS, die sich in der Warteliste befinden.
Die Einrichtungen PB, VE, SE, die zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ausgebildet sind, können nach einer
alternativen Ausführungsform der Erfindung auch außerhalb des
Basisstationscontrollers BSC angeordnet sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Funktion der geschild
erten Baugruppen PB, VE, SE werden nachfolgend anhand der
Fig. 3 bis 5 erläutert. Durch die Einrichtung PB zum Be
stimmen eines Parameters P wird die Vorhaltgröße ta(i) bezüg
lich einer Verbindungsaufbauanforderung zu einer Mobilstation
MS bestimmt. Es ist dabei gleichgültig, ob die Verbindung von
oder zu der Mobilstation MS aufgebaut werden soll. Die Be
stimmung der Vorhaltzeit TA erfolgt wiederholt, beispiels
weise in zyklischen Abständen, wobei die Wiederholung durch
den Index i gekennzeichnet ist.
Die Vorhaltzeit ta(i) wird mit dem Schwellwert S1 verglichen.
Ist die Vorhaltzeit ta(i) größer dem Schwellwert S1, dann
findet eine Übergabeprozedur (Directed Retry) zu einem be
nachbarten Funkbereich statt. Der Ablauf einer solchen
Übergabeprozedur und die Auswahl des benachbarten Funkbe
reiches soll möglichst schnell und unbemerkt ablaufen, so daß
geringe Verzögerungen beim Verbindungsaufbau entstehen. Die
Übergabeprozedur wird überwiegend durch Prozeduren des Funk
schnittstellenmanagements aufgebaut und kann in mehrere
Phasen unterteilt sein.
Als Auswahlkriterium für einen benachbarten Funkbereich
können netzseitige Messungen der benachbarten Basisstationen
BS (Measurement Reporting/Radio Link Control) und die Vor
haltzeiten ta für die jeweiligen Basisstationen BS verwendet
werden. Dabei kann eine Liste bevorzugter Basisstationen BS,
die jeweils verfügbaren funktechnischen Ressourcen und spe
zielle Nachbarbeziehungen zwischen Funkbereichen berück
sichtigt werden.
Ist die bestimmte Vorhaltzeit ta(i) kleiner als der Schwell
wert S1, dann wird die Verbindungsaufbauanforderung in eine
Warteliste (queue) eingetragen. Für die Warteliste (queue)
kann ein Zeitschalter vorgesehen sein, so daß nach einer
bestimmten Wartezeit der Verbindungsaufbau abgebrochen wird.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, nach einer erneuten
Messung der Vorhaltzeit ta(i) den Vergleich zwischen Para
meter P und Schwellwert S1 zu wiederholen.
Nach Fig. 4 findet zusätzlich zur Bestimmung der Vorhaltzeit
ta(i) in der Einrichtung PB zur Bestimmung des Parameters P
eine Bestimmung der Änderung dta der Vorhaltzeit durch
Differenzbildung der Vorhaltzeiten ta(i) und ta(i-1) zu zwei
verschiedenen Meßzeitpunkten statt. Die Differenz dta der
Vorhaltzeiten ist ein Maß für die Radialgeschwindigkeit der
Mobilstation MS bezüglich der entsprechenden Basisstation BS.
Im Gegensatz zum Verfahren nach Fig. 3 findet ein zusätzlicher
Vergleich in der Vergleichseinrichtung VE statt, falls die
Vorhaltzeit ta(i) kleiner als der erste Schwellwert S1 ist.
In diesem Fall wird die Differenz dta der Vorhaltzeiten mit
einem zweiten Schwellwert S2 verglichen. Ist die Differenz
dta der Vorhaltzeiten größer als der Schwellwert S2 dann hat
die Mobilstation MS eine hohe Radialgeschwindigkeit und eine
Übergabeprozedur (directed retry) wird angeregt. Ist die
Differenz dta der Vorhaltzeiten kleiner als der zweite
Schwellwert S2, dann findet eine Einreihung in die Warteliste
(queue) statt.
Nach einem dritten Ausführungsbeispiel wird nach dem Ver
fahren gemäß Fig. 5 zusätzlich zur Bestimmung der Vorhaltzeit
ta(i) das Signal/Rausch-Verhältnis C/I(i) bestimmt. Ähnlich
wie in Fig. 4 findet ein zweiter Vergleich statt, wenn die
Vorhaltzeit ta(i) kleiner als der erste Schwellwert S1 ist.
Das bestimmte Signalrauschverhältnis C/I(i) wird mit einem
dritten Schwellwert S3 verglichen. Ist das Signal/Rausch-Ver
hältnis C/I(i) größer als der dritte Schwellwert S3, dann
findet ein Eintrag in die Warteliste (queue) statt,
währenddessen bei kleineren Signal/Rausch-Verhältnissen
C/I(i) eine Übergabeprozedur angeregt wird.
Durch die sofortige Entscheidung zwischen Wartelisteneintrag
und Übergabeprozedur wird vermieden, daß eine Mobilstation MS
unnötig lange in der Warteliste (queue) gehalten wird. An
dererseits wird nicht sofort eine Übergabeprozedur angeregt,
wenn abzusehen ist, daß die Mobilstation MS durch die Basis
station BS für die das Verfahren durchgeführt wird, sehr wohl
bei Freiwerden von funktechnischen Ressourcen zu versorgen
sein wird. Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Ver
fahrens liegt darin, daß eine einfache Implementation in
bestehende Mobil-Kommunikationsnetze, beispielsweise in das
GSM-Mobilfunknetz, möglich ist, ohne daß weitgehende schal
tungstechnische Änderungen vorzunehmen sind.
Claims (7)
1. Verfahren zum Zuteilen funktechnischer Ressourcen bei
einer Verbindungsaufbauanforderung für eine Mobilstation
(MS), wobei
- - sich die Mobilstation (MS) im Funkbereich einer Basis station (BS) befindet, und
- - von der durch einen Basisstationscontroller (BSC) gesteu
erten Basisstation (BS) momentan keine funktechnischen Res
sourcen für einen Verbindungsaufbau für die Mobilstation
(MS) zur Verfügung gestellt werden können,
bei dem - - zumindest ein Parameter (P) bezüglich der Übertragungs verhältnisse für die Mobilstation (MS) bestimmt wird,
- - der Parameter (P) mit einem Schwellwert (S) verglichen
wird, und
die Verbindungsaufbauanforderung nach dem Vergleich - - falls der Parameter (P) kleiner oder gleich dem Schwellwert (S) ist; in eine Warteliste (Queue) für die Basisstation (BS) eingereiht wird, oder
- - falls der Parameter (P) größer dem Schwellwert (S) ist; ohne Einreihung in die Warteliste (Queue) für eine Über gabeprozedur (Directed Retry) zu einem benachbarten Funk bereich vorgesehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem als Parameter eine der Signallaufzeit zwischen der
Mobilstation (MS) und der Basisstation (BS) proportionale
Größe (ta) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem als Parameter (P) eine der Geschwindigkeit der Mobil
station (MS) in Bezug auf die Basisstation (BS) proportionale
Größe (dta) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
bei dem als Parameter (P) das Verhältnis von Nutzsignal zu
Störsignal (C/I) einer Übertragung zwischen der Mobilstation
(MS) und der Basisstation (BS) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei dem zur Entscheidung zwischen der Warteliste (Queue) und
der Übergabeprozedur (Directed Retry) mehrere Vergleiche von
Parametern (ta, dta, C/I) mit verschiedenen Schwellwerten
(S1, S2, S3) durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
bei dem durch ein Organisations- und Wartungszentrum (OMC)
der zumindest eine Schwellwert (S) einstellbar ist und/oder
eine Auswahl eines oder mehrerer Parameter (ta, dta, C/I)
getroffen wird.
7. Basisstationssystem (BSS) zum Zuteilen funktechnischer
Ressourcen bei einer Verbindungsaufbauanforderung für eine
Mobilstation (MS),
mit einem Basisstationscontroller (BSC) zur Steuerung zumin dest einer Basisstation (BS),
mit einem Basisstationscontroller (BSC) zur Steuerung zumin dest einer Basisstation (BS),
- - wobei sich die Mobilstation (MS) im Funkbereich der Basis
station (BS) befindet,
mit einer Einrichtung (PB) zum Bestimmen eines Parameters (P) bezüglich der Übertragungsverhältnisse für die Mobilstation (MS),
mit einer Vergleichseinrichtung (VE) zum Vergleichen des zu mindest einen Parameters (P) mit jeweils einem Schwellwert (S),
mit einer Steuereinrichtung (SE), die falls von der Basis station (BS) momentan keine funktechnischen Ressourcen für einen Verbindungsaufbau für die Mobilstation (MS) zur Ver fügung gestellt werden können:
entweder - - falls der Parameter (P) kleiner oder gleich dem Schwellwert (S) ist; die Verbindungsaufbauanforderung in eine Warte liste (Queue) einreiht oder
- - falls der Parameter (P) größer dem Schwellwert (S) ist; ohne Einreihung in die Warteliste (Queue) eine Übergabe prozedur (Directed Retry) zu einem benachbarten Funkbereich veranlaßt.
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DE19649653A DE19649653C2 (de) | 1996-11-29 | 1996-11-29 | Verfahren und Basisstationssystem zum Zuteilen funktechnischer Ressourcen bei einer Verbindungsaufbauanforderung für eine Mobilstation |
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