DE19639292C1 - Automatisch gesteuerte Kupplung - Google Patents
Automatisch gesteuerte KupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatisch gesteuerte Kupplung
im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, welches ein manuell
bzw. willkürlich zwischen unterschiedlichen Gängen bzw. Fahr
stufen mit unterschiedlichen Getriebeübersetzungen schaltba
res Getriebe zwischen Motor und Antriebsrädern aufweist, mit
einem die Kupplung betätigenden motorischen Stellaggregat und
einer zu dessen Steuerung dienenden Sensorik, welche einen
mit der Geschwindigkeit eines Gang- bzw. Fahrstufenwechsels
korrelierten Parameter erfaßt und deren Signale unter anderem
ein Öffnen und Schließen der Kupplung bei einem Wechsel der
Gänge bzw. Getriebestufen auslösen oder steuern.
Bei Kraftfahrzeugen mit üblichen Verbrennungsmotoren ist im
Antriebsstrang ein Getriebe angeordnet, um das Übersetzungs
verhältnis zwischen der Drehzahl des Fahrzeugmotors und der
Drehzahl der Antriebsräder entsprechend der jeweiligen Fahr
geschwindigkeit und Belastung des Fahrzeuges ändern zu kön
nen. Bei üblichen, vom Fahrer geschalteten Getrieben muß wäh
rend des Wechsels einer Fahrstufe der Kraftfluß zwischen Mo
tor und Antriebsrädern durch Öffnen einer Kupplung unterbro
chen werden.
Es ist grundsätzlich bekannt, hierzu automatisch gesteuerte
Kupplungen einzusetzen, d. h. die Kupplung wird beim Wechsel
einer Getriebestufe automatisch geöffnet und nachfolgend wie
der geschlossen.
In diesem Zusammenhang ist es aus der DE 195 48 799 A1 be
kannt, einen mit der Geschwindigkeit eines Gangwechsels ge
steuerten Parameter zu erfassen, um die Kupplung besonders
schnell zu Öffnen, wenn ein zum Gangwechsel betätigter
Schalthebel od. dgl. mit hoher Geschwindigkeit betätigt wird.
Darüber hinaus wird die Kupplung auch beim Anfahren des Fahr
zeuges automatisch gesteuert. Sobald eine zum Anfahren geeig
nete Fahrstufe eingelegt wird, kann die Kupplung beispiels
weise automatisch schwach geschlossen werden, derart, daß ein
geringes Drehmoment übertragen wird, welches ausreicht, das
Fahrzeug langsam kriechend in Bewegung zu setzen. Sobald die
Motorleistung sowie die Motordrehzahl durch Betätigung eines
Fahrpedales oder eines sonstigen Leistungssteuerorgans erhöht
wird, wird die Kupplung automatisch im Sinne einer Erhöhung
des übertragbaren Drehmomentes gesteuert. Vereinfacht ausge
drückt wird also die Kupplung dann zunehmend geschlossen.
Der Schließvorgang der Kupplung nach einem Wechsel der Gänge
bzw. Fahrstufen kann grundsätzlich in vielfältiger Weise ge
steuert werden. In diesem Zusammenhang hat es sich als vor
teilhaft erwiesen, bei der Schließphase eine Drehzahldiffe
renz zwischen Kupplungseingang und Kupplungsausgang zu be
rücksichtigen. Dazu werden bspw. einerseits die die Drehzahl
des Kupplungseinganges bestimmende Motordrehzahl und anderer
seits die Drehzahlen der Antriebsräder erfaßt. In Verbindung
mit dem jeweils eingelegten Gang bzw. der jeweils eingelegten
Getriebestufe bestimmen diese Raddrehzahlen die Drehzahl des
Ausganges der zwischen Motor und Getriebe angeordneten Kupp
lung. Die Signale für die Motordrehzahl stehen ohne weiteres
zur Verfügung, weil heutige Fahrzeugmotoren regelmäßig mit
elektronischen Steuerungen ausgerüstet sind, die bei der
Steuerung des Motor dessen Drehzahlen erfassen müssen. Die
Raddrehzahlen werden regelmäßig für die Steuerung eines
Bremssystems mit Anti-Blockier-System abgefragt. Somit muß
für die Kupplungssteuerung lediglich gewährleistet werden,
daß Signale für die vorgenannten Parameter auch der Kupp
lungssteuerung zugeführt werden. Im Ergebnis kann damit er
reicht werden, daß beim Schließvorgang der Kupplung ein hoher
Komfort erreicht wird und insbesondere ein weitestgehend
ruckfreies Schließen der Kupplung gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Kupplungssteuerung noch
weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Stellaggregat den Schließvorgang der Kupplung bei erfolgtem
Gang- bzw. Fahrstufenwechsel in Abhängigkeit von dem mit der
Geschwindigkeit des Gang- bzw. Fahrstufenwechsels korrelier
ten Parameter steuert, derart, daß eine beim Schließen der
Kupplung vorgesehene Phase mit Schlupf der Kupplung bei zu
nehmender Schaltgeschwindigkeit zunehmend verkürzt wird.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei der
Kupplungssteuerung zu berücksichtigen, ob der Fahrer einen
Gang- bzw. Getriebestufenwechsel schnell oder langsam aus
führt. Damit wird ein Parameter erfaßt, der wiedergibt, ob
der Fahrer mehr sportlich oder mehr komfortbetont fahren
möchte. In Abhängigkeit vom Schaltverhalten des Fahrers kann
dann der Schließvorgang der Kupplung mehr komfortbetont oder
mehr sportlich schnell gesteuert werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß zur Er
fassung der Schaltgeschwindigkeit lediglich die Signale be
reits aus anderen Gründen vorhandener Sensoren ausgewertet
werden müssen. So ist dem Getriebe regelmäßig eine Senoran
ordnung zugeordnet, die den eingelegten Gang bzw. die einge
legte Fahrstufe erfaßt. Die Signale dieser Sensoranordnung
lassen dementsprechend erkennen, ob und wann ein zuvor einge
legter Gang bzw. eine zuvor eingelegte Getriebestufe verlas
sen werden und wann erneut ein Gang bzw. eine Getriebestufe
eingeschaltet sind. Die zwischen diesen Signalen auftretende
Zeitdifferenz ist ein Parameter für die Schaltgeschwindig
keit.
Darüber hinaus kann dem Schaltorgan des Getriebes ein Poten
tiometer o. dgl. zugeordnet sein, welches Bewegungen des
Schaltorgans erfaßt und u. a. zur Erkennung einer Schaltab
sicht des Fahrers dient. Aus den Signalen des Potentiometers
läßt sich auch die Schaltgeschwindigkeit ableiten.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung wird bei der Steuerung des Schließvorganges der Kupplung
auch die Stellung eines vom Fahrer betätigten Fahrpedales
oder eines sonstigen Organs zur fahrerseitigen Steuerung der
Motorleistung berücksichtigt. Damit besteht bspw. die Mög
lichkeit, die Kupplung nach einem Gang- bzw. Fahrstufenwech
sel bei hoher Schaltgeschwindigkeit nur dann schnell zu
schließen, wenn der Fahrer das Leistungspotential des Motors
in stärkerem Maße auszunutzen wünscht, also nicht nur
"sportlich schalten" sondern auch "sportlich fahren bzw. be
schleunigen" will.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform beschrieben wird.
Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Darstellung
eines Antriebsstranges eines Kraftfahrzeuges sowie der für
die Kupplungssteuerung wesentlichen Komponenten.
Gemäß der Zeichnung ist ein Verbrennungsmotor 1 über eine au
tomatisch betätigte Kupplung 2 und ein Getriebe 3, dessen
Fahrstufen bzw. Gänge durch manuelle Betätigung eines Schalt
hebels 4 gewechselt werden, und eine Antriebswelle 5, z. B.
eine Kardanwelle, mit Antriebsrädern 6 eines im übrigen nicht
näher dargestellten Kraftfahrzeuges antriebsmäßig verbunden.
Die Betätigung der Kupplung erfolgt automatisch mittels eines
motorischen Stellaggregates 7, zu dessen Steuerung eine Sen
sorik zur Überwachung verschiedener Parameter des Fahrbetrie
bes vorgesehen ist.
Diese Sensorik umfaßt eine Sensoranordnung 8, welche dem Ge
triebe 3 bzw. dem Schalthebel 4 zugeordnet ist und dessen
Stellung und/oder Bewegungen erfaßt. Die Signale der Sen
soranordnung 8 lassen also einerseits erkennen, welche Fahr
stufe bzw. welcher Gang eingelegt worden sind bzw. ob und
welcher Gang bzw. welche Fahrstufe verlassen werden. Anderer
seits zeigen die Signale der Sensoranordnung 8 auch an, mit
welcher Geschwindigkeit der jeweilige Wechsel der Gänge bzw.
Fahrstufen erfolgt.
Durch einen Sensor 9 wird die Stellung eines zur Lei
stungsteuerung des Motors 1 dienenden, fahrerseitig betätig
ten Organs registriert, z. B. einer Drosselklappe 10 des Luft
ansaugsystems des Motors 1.
Desweiteren umfaßt die Sensorik einen Weggeber 11, welcher
dem Stellaggregat 7 zugeordnet ist und dessen Stellung und
damit einen Parameter erfaßt, welcher zur Größe des von der
automatischen Kupplung 2 übertragbaren Momentes analog ist.
Die Steuerschaltung 12 kommuniziert außerdem mit einer Motor
steuerung 13, welche u. a. die Aufgabe hat, die Motordrehzahl
weitestgehend unabhängig von der Belastung des Motors auf ei
ner Mindestdrehzahl, etwa der Leerlaufdrehzahl, zu halten.
Diese Motorsteuerung 13 kann auch Signale erzeugen, die die
jeweilige Drehzahl des Motors 1 sowie das jeweils vom Motor 1
erzeugte Drehmoment wiedergeben.
Im übrigen kommuniziert die Steuerschaltung 12 mit Drehzahl
gebern 14, welche den Fahrzeugrädern zugeordnet sind.
Aufgrund des Informationsaustausches mit der Motorsteuerung
13 kann die Steuerschaltung 12 das jeweils von der Kupplung 2
tatsächlich übertragene Drehmoment ermitteln. Wenn das von
der Kupplung übertragene Moment mit MK, das Drehmoment des Mo
tors mit MM, das konstruktiv vorgegebene Trägheitsmoment des
Motors mit JM und zeitliche Drehzahländerungen des Motors mit
dω/dt bezeichnet werden, so gilt
MK = MM - JM dω/dt.
Da die motorseitigen Parameter von der Motorsteuerung 13 si
gnalisiert werden können, lassen also deren Signale immer die
Belastung der Kupplung 2 erkennen.
Wenn sich die Kupplung 2 in einem Schlupfzustand befindet,
d. h. wenn die eingangseitigen und ausgangseitigen Drehzahlen
der Kupplung 2 voneinander abweichen, entspricht das jeweils
von der Kupplung übertragene Moment dem bei der jeweiligen
Schlupfphase möglichen übertragbaren Moment, wobei dieses
übertragbare Moment der jeweiligen, vom Sensor 11 erfaßten
Stellung des Stellaggregates 7 zugeordnet werden kann.
Die Steuerung 12 kann also ständig einander zugeordnete Werte
des Stellhubes des Stellaggregates 7 und des von der Kupplung
2 übertragbaren Momentes erfassen bzw. aktualisieren und
speichern. Damit "kennt" die Steuerung 12 das Betriebsverhal
ten der Kupplung 2 und kann dieselbe prinzipiell entsprechend
beliebigen Vorgaben betätigen.
Der vorgenannte Schlupfzustand der Kupplung 2 wird erfaßt,
indem einerseits über die Motorsteuerung 13 die Motordrehzahl
und damit die Drehzahl des Einganges der Kupplung 2 ermittelt
wird. Andererseits wird über die Sensoranordnung 8 der einge
legte Gang bzw. die eingelegte Getriebestufe und über die
Drehzahlgeber 14 die Drehzahl der Antriebsräder 6 ermittelt;
hieraus kann unter Berücksichtigung der jeweiligen Getriebe
übersetzung für den eingelegten Gang bzw. die eingelegte
Fahrstufe die Drehzahl des Ausganges der Kupplung 2 ermittelt
werden. Im Ergebnis kann also festgestellt werden, ob Eingang
und Ausgang der Kupplung 2 gleiche oder unterschiedliche
Drehzahlen haben, d. h. ob die Kupplung ohne oder mit Schlupf
arbeitet.
Erfindungsgemäß wird nun bei der Steuerung der Kupplung 2 be
rücksichtigt, ob ein Wechsel der Gänge bzw. Fahrstufen des
Getriebes 3 mit höherer oder geringerer Geschwindigkeit er
folgt. Bei geringer Schaltgeschwindigkeit wird eine ver
gleichsweise lange Schlupfphase der Kupplung 2 nach einem
Wechsel der Gänge bzw. Fahrstufen zugelassen. Bei hoher
Schaltgeschwindigkeit wird die Schlupfphase deutlich ver
kürzt. Auf diese Weise erfolgt die automatische Steuerung der
Kupplung 2 in ähnlich unterschiedlicher Weise wie eine will
kürlich gesteuerte Kupplung von einem komfortbewußten bzw.
einem sportlichen Fahrer unterschiedlich betätigt würde.
Zusätzlich kann bei der Kupplungssteuerung noch die vom Sen
sor 9 erfaßte Stellung der Drosselklappe 10 oder eines ande
ren zur Leistungsteuerung des Motors 1 dienenden Organs
und/oder die von der Motorsteuerung 13 gemeldete Leistung des
Motors 1 berücksichtigt werden. Sobald dabei erkannt wird,
daß die Motorleistung stark erhöht werden soll, wird die
Schlupfphase der Kupplung 2 nach einem Wechsel der Gänge bzw.
Fahrstufen ebenfalls verkürzt. Andererseits besteht auf diese
Weise die Möglichkeit, bei hoher Schaltgeschwindigkeit von
einer stark verkürzten Schlupfphase der Kupplung 2 dann abzu
sehen, wenn der Fahrer mit vergleichsweise geringer Motorlei
stung fahren will bzw. keinerlei Anzeichen für eine fahrer
seitige Erhöhung der Motorleistung erkennbar sind.
Claims (4)
1. Automatisch gesteuerte Kupplung im Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeuges, welches ein manuell bzw. willkürlich zwi
schen unterschiedlichen Gängen bzw. Fahrstufen mit unter
schiedlichen Getriebeübersetzungen schaltbares Getriebe zwi
schen Motor und Antriebsrädern aufweist, mit einem die Kupp
lung betätigenden motorischen Stellaggregat und einer zu des
sen Steuerung dienenden Sensorik, welche einen mit der Ge
schwindigkeit eines Gang- bzw. Fahrstufenwechsels korrelier
ten Parameter erfaßt und deren Signale unter anderem ein Öff
nen und Schließen der Kupplung bei einem Wechsel der Gänge
bzw. Getriebestufen auslösen bzw. steuern,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellaggregat (7) den Schließvorgang der Kupplung (2)
bei erfolgtem Gang- bzw. Fahrstufenwechsel in Abhängigkeit
von dem mit der Geschwindigkeit des Gang- bzw. Fahrstufen
wechsels korrelierten Parameter steuert, derart, daß eine
beim Schließen der Kupplung (2) vorgesehene Schlupfphase mit
erhöhter Schaltgeschwindigkeit zunehmend verkürzt wird.
2. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltgeschwindigkeit durch Auswertung einer beim
Gang- bzw. Fahrstufenwechsel auftretenden Zeitspanne zwischen
Verlassen eines Ganges bzw. einer Fahrstufe und Erreichen ei
nes Ganges bzw. einer Fahrstufe ermittelt wird.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer zum Gang- bzw. Fahrstufenwechsel dienenden Handhabe
(4) oder einem entsprechenden Betätigungsorgan ein Geber (8)
zur Erfassung der Stellgeschwindigkeit der Handhabe bzw. des
Betätigungsorgans zugeordnet ist.
4. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Sensor (9) für ein fahrseitig betätigbares Steueror
gan (Drosselklappe 10) für die Motorleistung vorgesehen ist
und die Steuerung der Schließgeschwindigkeit zusätzlich noch
in Abhängigkeit von der Leistungssteuerung des Motors (1) er
folgt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8331 | Complete revocation |