DE19638662A1 - Handgriff eines Haushaltgerätes - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen einteiligen Handgriff, insbesondere eines Haushaltgerätes oder für ein Haushaltgerät, mit einem im wesentlichen C-förmigen Griffteil, das in seinem betriebsgemäßen Greifbereich verstärkt ist.

Derartige Handgriffe sind bei zahlreichen Produkten, insbesondere des Haushaltsgerä­ te-Marktes bekannt. Um die Handhabung des Produktes, beispielsweise einer Glas- Teekanne TZ 90021 der Marke Siemens, zu verbessern, ist der Griffteil im Greifbe­ reich des Handgriffes verstärkt und bietet daher mehr von einer Hand umgreifbares Volumen. Da die Wandungsstärken des Handgriffes wegen der üblicherweise zu deren Herstellung verwendeten Spritzgießtechnik auf wenige mm begrenzt sind und mög­ lichst einfache Werkzeuge Verwendung finden sollen, ist der Griffteil der Teekanne im Greifbereich durch jeweils zwei paarweise seitlich von einer Griffplatte abstehende Griffstege gebildet, wobei die Griffplatte im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche der Glaskanne steht. Diese H-förmige Gesamtstruktur des Griffteils ist auf einfachste Weise und damit sehr kostengünstig zu entformen bzw. herzustellen. Nachteilig dabei ist jedoch, daß der Griffteil mit den Stegen einer Bedienperson wenig wertig erscheint, ergonomisch ungünstiger ist als ein Greifbereich mit glatter Oberfläche, und daß ein derart ausgebildeter Handgriff aufgrund der Spalte zwischen den Stegen weniger reinigungsfreundlich ist.

Eine glatte, in sich geschlossene Oberfläche des Griffteils im Greifbereich ist bekannt bei Handgriffen, bei deren spritzgießtechnischer Herstellung zunächst ein Werkzeug­ kern umspritzt wird. Da dieser Kern nach der Herstellung des Handgriffes wieder aus diesem herausgezogen wird, ist zum einen die C-förmige Gestaltung des Griffteils nur eingeschränkt möglich und zum anderen weist ein derartig hergestellter Handgriff eine fertigungstechnisch bedingte, entsprechend der Geometrie des Werkzeugkerns große Öffnung auf.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einteiligen Handgriff bereitzustellen, der bei einfacher Fertigungstechnik einen verstärkten Greifbereich des Griffteils auf­ weist.

Erfindungsgemäß ist dies bei einem Handgriff mit den Merkmalen des Patentanspru­ ches 1 erreicht. Im Fertigungsprozeß sind die beiden Teilkörper in einer Fertigungs­ stellung derart zueinander orientiert, daß der Handgriff mit einfachsten Werkzeugen und ohne Probleme bei der Entformung herstellbar ist. Das Greifvolumen im Greif­ bereich entsteht erst dann, wenn die beiden Teilkörper des Handgriffes in eine Betriebsstellung zusammengeklappt werden.

Vorteilhafterweise sind der erste und der zweite Teilkörper über ein Filmscharnier klappbar miteinander verbunden. Dieses gewährleistet eine ausreichende Verbin­ dungsfestigkeit zwischen den beiden Teilkörpern und ein problemloses Klappen des zweiten Teilkörpers aus der Fertigungsstellung in die Betriebsstellung. Um die Ergo­ nomie des Handgriffes nicht zu beeinträchtigen, erstreckt sich das Filmscharnier in der Betriebsstellung des Handgriffes bei zusammengeklappten ersten und zweiten Teil­ körpern im hohlen Inneren des Griffteils im Greifbereich, ohne eine störende Wulst an der Umfangsfläche des Griffteils zu bilden. Die Ausführungsform gemäß Anspruch 4 ermöglicht eine besonders kostengünstige Herstellung des Handgriffes. Zudem wird der zwischen dem ersten Teilkörper und dem zweiten Teilkörper im Bereich deren Verbindungsstelle gebildeter Spalt vor der Bedienperson verborgen.

Vorteilhafterweise weist der Griffteil im Greifbereich mindestens eine Wasserablauföff­ nung auf, da aufgrund der Beweglichkeit der beiden Teilkörper zueinander eine völlige Dichtheit des Griffteiles kaum möglich ist. Deshalb ins Innere des Griffteils laufendes Wasser kann durch die Wasserablauföffnung aus dem Hohlraum ablaufen.

Als kostengünstiges und fertigungstechnisch besonders geeignetes Material für den Handgriff kann Polypropylen Verwendung finden.

Zur Stabilisierung des hohlen Griffteils im Greifbereich ist in dessen Inneren minde­ stens eine Stützrippe angeordnet.

Damit beim Umfassen des Griffteils durch die Hand einer Bedienperson eine störende Bewegung zwischen den beiden Teilkörpern sicher vermieden ist, ist alternativ oder zusätzlich zu den Stützrippen an dem zweiten Teilkörper ein Befestigungselement zum Befestigen an dem ersten Teilkörper ausgebildet. Besonders geeignet ist hierfür ein langer an dem einen Teilkörper ausgebildeter Steckzapfen, der beim Zusammen­ klappen in eine entsprechende Steckaufnahme des anderen Teilkörpers geschoben wird.

Nachfolgend ist anhand schematischer Darstellungen ein Ausführungsbeispiel des er­ findungsgemäßen Handgriffes beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 in einer Seitenansicht den Handgriff eines Wasserkochers bei zusammengeklappten Teilkörpern;

Fig. 2 in einer Seitenansicht gemäß Fig. 1 den Handgriff abschnittsweise im Längsschnitt bei auseinandergeklappten Teilkörpern und

Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine Schnittdarstellung des Handgriffes im wesentlichen entlang der Linie III-III in Fig. 2.

In Fig. 1 ist ein Wasserkocher 1 aus Kunststoff mit einem topfförmigen Gefäß 3 ge­ zeigt. An dieses schließt sich konisch nach unten erweiternd ein Sockel 5 an, der einen Aufnahmeraum für gegebenenfalls erforderliche Funktionskomponenten und an sei­ nem unteren Endabschnitt eine Abstellfläche des Wasserkochers 1 bildet. Das Gefäß 3 ist mit einem an dessen oberem Rand angelenkten Deckel 7 verschließbar. Zum gezielten Gießen des Wassers aus dem Wasserkocher 1 weist dieser eine Schnaupe 9 mit einer Schnaupenöffnung 11 auf. In die Schnaupe 9 ist ein sich nahezu über deren gesamte Höhe erstreckendes Schnaupenfenster 13 aus transparentem oder transluzentem Material eingespritzt, das zugleich als von im wesentlichen allen Seiten sichtbare Füllstandsanzeige des Wasserkochers 1 dient.

Ein henkelförmiger Handgriff 15 ist einstückig, der Schnaupe 9 gegenüberliegend, an einer Gefäßwandung 17 des Gefäßes 3 ausgebildet. Der Handgriff 15 weist ein C-förmiges Griffteil 19 auf, das durch eine Durchgriffsöffnung 21 von der Gefäßwandung 17 beabstandet ist. In einem Greifbereich 23 des Griffteils 19, der sich etwas mehr als handbreit in mittlerer Höhe des Handgriffes 15 erstreckt, ist ein kreissegmentförmiger Griffteilabschnitt 25 ausgebildet. Das Umfangsvolumen des Griffteilabschnittes 25 ist wesentlich größer als das des sonstigen Griffteiles 19 außerhalb des Greifbereiches 23 (Fig. 1).

Die genaue Gestaltung des Griffteilabschnittes 25 ist aus Fig. 2 und insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich. Der Griffteil 19 besteht im Greifbereich 23 aus einem ersten Teil­ körper 27 und einem zweiten Teilkörper 29, die im wesentlichen über deren gesamte Höhenerstreckung durch ein geradlinig verlaufendes Filmscharnier 31 verbunden sind. Während in Fig. 1 der Handgriff 15 mit zusammengeklappten ersten und zweiten Teil­ körper 27, 29, also in der Betriebsstellung, gezeigt ist, befinden sich in den Fig. 2 und 3 der erste Teilkörper 27 und der zweite Teilkörper 29 in ihrer Fertigungsstellung im auseinandergeklappten Zustand. Aus Fig. 3 ist besonders gut ersichtlich, wie einfach aufgrund fehlender Hinterschneidungen des aus den beiden Teilkörpern 27,29 be­ stehenden Handgriffes 15 die Werkzeuge für die spritzgießtechnische Herstellung des Handgriffes 15 sein können und wie unproblematisch deshalb deren Auseinanderfah­ ren am Ende des Herstellungsprozesses möglich ist.

Am oberen und unteren Endabschnitt des Filmscharniers 31 ist zwischen diesem und einer Innenwandung des Griffteils 19 jeweils eine Wasserablauföffnung 33 vorgese­ hen. Der erste Teilkörper 27 weist eine C-förmig über deren gesamte Höhe entspre­ chend der Krümmung des Griffteils 19 gekrümmte flache Grundplatte 35 auf, von deren seitlichen Randbereich aus sich etwa viertelkreisförmig eine Seitenwandung 37 in die Mitte der Innenseite des Griffteils 19 erstreckt. Die Seitenwandung 37 endet in dem Filmscharnier 31. Da sich die Grundplatte 35 C-förmig auf den oberen und den unteren Endabschnitt des Filmscharniers 31 zu erstreckt, nimmt die von der Grund­ platte 35 abstehende Länge der Seitenwandung 37 nach oben und nach unten bis auf Null ab. Eine Wandungsplatte 39 des zweiten Teilkörpers 29 ist spiegelbildlich zur Seitenwandung 37 ausgeformt und hängt ebenfalls an dem Filmscharnier 31. Etwa rechtwinklig zu dem Filmscharnier 31 erstreckt sich in dem diesem abgewandten End­ abschnitt der Wandungsplatte 39 des zweiten Teilkörpers 29 auf dessen mittlerer Höhe ein im Querschnitt kreuzförmiger Steckzapfen 41. Am ersten Teilkörper 27 ist ein entsprechendes Steckrohr 43 vorgesehen.

Beim Klappen des zweiten Teilkörpers 29 um das Filmscharnier 31 taucht der Steckzapfen 41 in eine Rohröffnung 44 des Steckrohres 43 und wird in dieses über dessen gesamte Länge eingeschoben. Dabei verbiegt sich der Steckzapfen 41 zu­ nächst, um im vollständig eingeschobenen Zustand spannungslos und gerade im Steckrohr 43 zu lagern. Zur weiteren Stabilisierung des Griffteiles 19 im Greifbereich 23 stützen sich zwei Stützrippen 45 des ersten Teilkörpers 27, die oberhalb und unter­ halb des Steckrohres 23 angeordnet sind, an einer Innenwandung 47 des zweiten Teilkörpers 29 ab.

Claims (9)

1. Einteiliger Handgriff, insb. eines Haushaltgerätes oder für ein Haushaltgerät, mit einem im wesentlichen C-förmigen Griffteil, das in seinem betriebsgemä­ ßen Greifbereich verstärkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffteil (19) im Greifbereich (23) hohl und im wesentlichen geschlossen ist und durch einen ersten und einen zweiten miteinander verbundenen Teil­ körper (27, 29) gebildet ist, die aneinander klappbar sind.

2. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Teilkörper (27, 29) über ein Filmscharnier (31) miteinander verbunden sind.

3. Handgriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filmscharnier (31) bei zusammengeklappten ersten und zweiten Teilkörpern (27, 29) sich im hohlen Inneren des Griffteils (19) im Greifbereich (23) erstreckt, ohne eine störende Wulst an der Umfangsfläche des Griffteils zu bilden.

4. Handgriff nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teilkörper (27) an seiner dem Haushaltsgerät abgewandten Außenseite durch eine C-förmig gekrümmte ebene Platte (35) gebildet ist, von deren seitlichen Rand aus sich etwa viertelkreisförmig ein Wandungsteil (37) in die Mitte der Innenseite des Griffteils erstreckt, wo das Filmscharnier (31) ausgebildet ist, an dem der zweite Teilkörper (29) dem Wandungsteil (37) entsprechend aus­ gebildet hängt.

5. Handgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Griffteil (19) im Greifbereich Wasserablauföffnungen (33) auf­ weist.

6. Handgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Handgriff (15) aus Polypropylen hergestellt ist.

7. Handgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Griffteil (19) im Greifbereich (23) in seinem Inneren mindestens eine Stützrippe (45) aufweist, die die betriebsgemäß zusammengeklappten ersten und zweiten Teilkörper (27, 29) gegen ein Zusammendrücken stabili­ siert.

8. Handgriff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß an dem zweiten Teilkörper (29) ein Befestigungselement (41) zum Befestigen an dem ersten Teilkörper (27) ausgebildet ist.

9. Handgriff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungs­ element durch einen Steckzapfen (41) gebildet ist, der beim Zusammenklap­ pen in eine Steckaufnahme (43) des ersten Teilkörpers (27) geschoben wird.