DE19637230A1 - Exendin-Analoga, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Exendin-Analoga, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft neue Exendin-Analoga, welche bei der Therapie des Diabetes
mellitus eingesetzt werden können, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende
Arzneimittel.
Eine funktionelle Verbindung zwischen Dünndarm und exokrinem Pankreas wurde in den
sechziger Jahren bewiesen, nachdem die exakte Bestimmung von Insulin im Plasma
möglich wurde. Die Insulinantwort nach oraler Glukosegabe ist wesentlich kräftiger als
die nach intravenöser Glukoseapplikation, auch wenn identische Glukoseplasmaspiegel
erreicht werden. Diesen "Inkretin-Effekt" erklärt man im funktionellen Verbund der
entero-insulären Achse. Verantwortlich für diesen Effekt sind Darmhormone, die nach
Mahlzeiten vom Dünndarm freigesetzt, erhöht meßbar im Plasma zirkulieren und die
Glukose-induzierte Insulinfreisetzung verstärken. Neben dem klassischen Inkretinhormon
"Gastric inhibitory polypeptide I" (GIP), ist heute "Glucagon-like peptide-1" (GLP-1) in
den Vordergrund des Interesses gerückt. In relativ kurzer Zeit ist GLP-1 vom
physiologisch interessantesten Inkretinhormon-Kandidaten zur potentiellen Alternative
zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ II gereift. Die vorliegende Erfindung
beschreibt neue Substanzen, die dem natürlich vorkommenden GLP-1 Molekül in der
Wirkung nachempfunden sind. Die neuen Substanzen zeichnen sich durch erhöhte
Stabilität bei erhaltener Wirksamkeit aus.
Infusion und subkutane Injektion von GLP-1 bewirken bei Patienten mit Diabetes
mellitus Typ II eine deutliche Steigerung der Insulinsekretion sowie eine Hemmung der
Glukagonfreisetzung (Gutniak, M. (1992); Kreymann, B. (1987); Nathan, D.M. (1992);
Nauck, M.A. (1993a & b)). Beides ist aus therapeutischer Sicht von Interesse und an der
blutzuckersenkenden Wirkung von GLP-1 beteiligt: Insulin fördert an seinen
Zielgeweben die Glukoseaufnahme sowie eine Hemmung der Glukoneogenese.
Desweiteren ist bei GLP-1-Analogen eine Verstärkung der Glukoseaufnahme in der
Peripherie zu erwarten. Die Hemmung der Glukagonsekretion muß als indirekte GLP-1-
Wirkung angesehen werden, da Glukagon-produzierende A-Zellen keine GLP-1
Rezeptoren exprimieren (Komatsu, R. (1989)). Vielmehr scheint dafür die erhöhte
Insulin- und Somatostatinfreisetzung ausschlaggebend zu sein. Beide Hormone sind als
Hemmstoffe der Glukagonfreisetzung bekannt.
Sicherlich tragen zwei molekulare Mechanismen zur GLP-1-induzierten
Insulinfreisetzung bei Diabetes mellitus Typ II bei. Neben der direkten Verstärkung der
Glukose-induzierten Insulinfreisetzung sensibilisiert GLP-1 eine Subgruppe von B-Zellen
gegenüber dem Schlüsselreiz "Glukose" (Fehmann, H.C. (1991)) und möglicherweise
auch gegenüber weiteren Stimuli, so daß insgesamt mehr B-Zellen Insulin sezernieren.
Diese "Priming"-Wirkung erklärt am ehesten die Tatsache, daß GLP-1 trotz seiner relativ
kurzen Plasma-Halbwertszeit zu einer langanhaltenden Insulinfreisetzung führt.
Diese Wirkung ist abhängig von erhöhten Glukose-Spiegeln (< 108 mg/dl) (Göke, R.
(1993a)). Sie unterscheidet GLP-1 grundsätzlich von den Sulfonylharnstoffen, die die
Insulinsekretion unabhängig vom Glukose-Plasmaspiegel beeinflussen. Sinkt der
Glukosewert unter 108 mg/dl, so versiegt die Insulinsekretion selbst bei intravenöser
Infusion von GLP-1. Daher sind beim therapeutischen Einsatz von GLP-1 kaum
Hypoglykämien zu erwarten. Tatsächlich wurden sie in den bisherigen klinischen Studien
auch nicht beschrieben. Problematisch sind allerdings die pharmakokinetischen
Eigenschaften von GLP-1. Aufgrund seiner sehr kurzen Halbwertszeit ist die Wirkdauer
nur begrenzt.
Aus therapeutischer Sicht ist in jedem Fall die Synthese stabiler und wirkungsstarker
GLP-1 analoger Peptide wünschenswert. Es wurden nun auf der Basis des ursprünglich
aus dem Gift von Echsen isolierten Moleküls Exendin Peptidanaloga synthetisiert, mit
dem Ziel verbesserte abbaustabilisierte Therapeutika mit verlängerter Wirkdauer zur
Behandlung des Diabetes mellitus zu entwickeln. Diese Peptide haben die gleiche
pharmakologische Wirkung wie GLP-1, weisen aber überraschenderweise eine deutlich
längere Halbwertszeit auf.
Die als Gegenstand der Erfindung beschriebenen neuen Peptidsequenzen zeigen Wirkung
auf Insulinsynthese und -abgabe sowie Wirkung auf den Insulineffekt insbesondere die
Glucoseaufnahme in den Zielgeweben Muskel- und Fettgewebe, sowie der
Magenentleerung.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der Sequenz von Exendin-3 und Exendin-t,
Peptiden, welche aus dem Sekret von Heloderma horridum bzw. Heloderma suspectum
isoliert wurden (Eng, J. et al. (1990, 1992)). Die Aminosäuren-Sequenz und Wirkung der
beiden Peptide am Pankreas wurde bereits von mehreren Autoren publiziert (Eng, J. et
al. (1990); Raufman, J. P. (1992); Göke, R. (1993b); Thorens, B. (1993)). Gegenstand
dieser Erfindung sind neue verkürzte Exendin-Fragmente, welche die
Aminosäuresequenzen von Exendin-3-(1-30), oder Exendin-4-(1-30) umfassen, wobei
das C-terminale Ende dieser Sequenzen um bis zu 3 Aminosäuren verkürzt,
vorzugsweise um höchstens 1 Aminosäure, und das N-terminale Ende um bis zu 2,
vorzugsweise höchstens 1 Aminosäure, verkürzt sein kann. Besonders bevorzugt sind
also Peptidfragmente mit den folgenden Sequenzen; insbesondere sind die
Peptidfragmente, die auf Exendendin-3-(1-30) (Seq. ID No. 1) beruhen:
wobei die Aminosäuren an Position 1, 2, 28, 29 oder 30 je nach gewünschter
Kettenlänge Teil der Sequenz sein können. Die Peptide sind vom N-Terminus zum
C-Terininus durchnumeriert. X₁ bedeutet eine proteogene oder nichtproteogene
Aminosäure außer Glycin.
Die Carboxylgruppe COR₃ der Aminosäure am C-terminalen Ende kann in freier Form
(R₃ = OH) oder in Form eines physiologisch verträglichen Alkali- oder Erdalkalisalzes,
wie z. B. des Natrium-, Kalium- oder Calciumsalzes vorliegen. Die Carboxylgruppe kann
auch mit primären, sekundären oder tertiären Alkoholen verestert sein, wie z. B.
Methanol, verzweigten oder unverzweigten C₁-C₆-Alkylalkoholen, insbesondere
Ethylalkohol oder tert.-Butanol. Die Carboxylgruppe kann aber auch mit primären oder
sekundären Aminen amidiert sein, wie z. B. Ammoniak, verzweigten oder unverzweigten
C₁-C₆-Alkylaminen oder C₁-C₆-Di-Alkylaminen, insbesondere Methylamin oder
Dimethylamin.
Die Aminogruppe der Aminosäure NR₁R₂ am N-terminalen Ende kann in freier Form
(R₁, R₂ = H) oder in Form eines physiologisch verträglichen Salzes, wie z. B. des
Chlorides oder Acetats vorliegen. Die Aminogruppe kann auch mit Säuren acetyliert
sein, so daß R₁ = H und R₂ = Acetyl-, Trifluoracetyl-, Adamantyl-, oder durch die
gängigen Aminoschutzgruppen der Peptidchemie, wie z. B. Fmoc, Z, Boc, Alloc
geschützt vorliegen, oder N-alkyliert sein mit R₁ und/oder R₂ = C₁-C₆-Alkyl oder C₂-C₈-
Alkenyl oder C₇-C₉-Aralkyl.
Unter Alkylresten werden geradkettige, verzweigte oder gegebenenfalls ringförmige
Alkylreste verstanden, vorzugsweise Methyl, Ethyl, Isopropyl und Cyclohexyl.
Alle Exendin-Fragmente können als voll oder partiell geschützte Derivate vorliegen.
Gegenstand dieser Erfindung sind außerdem Exendin-Fragmente mit den oben genannten
Eigenschaften und Sequenzlängen, bei denen zusätzlich mindestens eine aber maximal elf
der unter (a) bis (p) aufgeführten Modifikationen durchgeführt wurden. Bevorzugt sind
solche Exendin-Fragmente, die maximal 9, besonders bevorzugt sind solche, die maximal
5 der unter (a) bis (p) aufgeführten Modifikationen aufweisen.
- (a) Die α-Aminosäure in Position 1 ist D-His, Ala, D-Ala, Gly, Lys oder D-Lys, wobei Ala, Gly oder Lys besonders bevorzugt werden; oder
- (b) Die α-Aminosaure in Position 2 ist Ser, D-Ser, Thr, D-Thr, Gly, Ala, D-Ala, Ile, D-Ile, Val, D-Val, Leu oder D-Leu, bevorzugt Ser, Thr, Gly, Ala, Val, Ile oder Leu; oder
- (c) Die α-Aminosäure in Position 3 ist Glu, D-Glu, Asp, D-Asp, Ala oder D-Ala, bevorzugt Glu, Asp oder Ala; oder
- (d) Die Aminosäure in Position 4 ist Ala, D-Ala oder β-Ala, bevorzugt Ala; oder
- (e) Die α-Aminosäure in Position 5 ist Ser, Tyr oder Ala; oder
- (f) Die α-Aminosaure in Position 6 ist Ala, Ile, Val, Leu, Cha oder Tyr, bevorzugt Ala, Ile, Val, Leu oder Tyr; oder
- (g) Die α-Aminosäure in Position 7 ist Ala, D-Ala, Tyr, D-Tyr, Ser, D-Ser oder D-Thr, bevorzugt Ala, Tyr oder Ser; oder
- (h) Die α-Aminosäure in Position 8 ist Ala, Tyr oder Thr; oder
- (i) Die α-Aminosäure in Position 9 ist Ala, D-Ala, Glu, D-Glu oder D-Asp, bevorzugt Ala oder Glu; oder
- (j) Die Aminosäuren in Position 10, 11, 12, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 24, 28, 29 sind unabhängig voneinander eine proteinogene oder nicht-proteinogene D- oder L-Aminosäure, bevorzugt eine proteinogene L-Aminosäure; oder
- (k) Die α-Aminosäure in Position 13 ist eine neutrale L-Aminosäure, bevorzugt eine neutrale proteinogene L-Aminosäure; oder
- (l) Die α-Aminosäure in Position 14 wird zur Stabilisierung ersetzt durch eine neutrale L- oder D-Aminosäure, außer L-Leucin, bevorzugt durch Nle, D-Nle, Ala, D-Ala, Ile, D-Ile, Val oder D-Val, besonders bevorzugt sind Ile, Val oder Ala; oder
- (m) Die α-Aminosäure in Position 22 ist D-Phe, Tyr, D-Tyr, Leu, D-Leu, Val, D-Val, L-Cha, D-Cha, β-1-Nal, β-2-Nal oder β-1-D-Nal, bevorzugt sind Tyr, Leu oder Val; oder
- (n) Die α-Aminosäure in Position 23 ist Leu, D-Leu, D-Ile, Val, D-Val, L-Cha, D-Cha, Tyr, D-Tyr, Phe oder D-Phe, bevorzugt sind Leu, Val, Tyr oder Phe; oder
- (o) Die α-Aminosäure in Position 25, 26 oder 27 ist eine neutrale L- oder D-Aminosäure, bevorzugt eine neutrale, proteinogene L-Aminosäure; oder
- (p) Die α-Aminosäure in Position 30 ist eine proteinogene oder nicht-proteinogene D- oder L-Aminosäure außer Glycin, bevorzugt Arg, D-Arg, Tyr oder D-Tyr, besonders bevorzugt sind Arg oder Tyr.
Unter den neuen Exendin-Fragmenten sind solche besonders bevorzugt, welche neben
den schon genannten Eigenschaften und Sequenzlängen, an Position 10 die Aminosäure
Leucin und/oder an Position 19 die Aminosäure Valin, an Position 14 anstelle von
Methionin die Aminosäure Isoleucin oder Alanin und an Position 30 Arginin enthalten.
Besonders bevorzugt sind auch diejenigen Modifikationen von Exendin-Fragmenten, bei
denen sich, zusätzlich zu den erwähnten besonders bevorzugten Aminosäuren an den
Positionen 10, 14, 19 und 30, an der Position 2 eine der 20 bekannten proteinogenen
L-Aminosäuren befindet.
Gegenstand der Erfindung sind neben neuen verkürzten und stabilisierten Exendin-3 und
Exendin-4 Analoga auch Verfahren zur Herstellung dieser Analoga, bei denen man die
Analoga in Festphasensynthese aus geschützten, in den Analoga enthaltenen
Aminosäuren, herstellt, die in der Reihenfolge aneinander gekoppelt werden, welche den
Aminosäuresequenzen in den Analoga entsprechen und welche gegebenenfalls durch
entsprechende nicht in den natürlichen Exendin-Peptiden vorkommende Aminosäuren
ergänzt wurden.
Das Glycin in Position 30, der Exendin-3 oder Exendin-4-Sequenz wurde gegen eine
andere proteogene oder nicht-proteogene Aminosäure ausgetauscht, um bei der Synthese
nach der Abspaltung der aminoterminalen Schutzgruppe, keine Diketopiperazinbildung
vorliegen zu haben.
Die Exendin-(1-30)-Analoga und Fragmente sind gegenüber den Exendinen-1(1-39)
vorteilhaft, da durch die kürzeren Sequenzen diese Analoga einfacher und in höheren
Ausbeuten synthetisiert werden können.
Die verwendeten Abkürzungen und Definitionen der Aminosäuren wurden in Pure Appl.
Chem. 31, 639-45 (1972) und ibid. 40, 277-90 (1974) empfohlen und stimmen mit den
PCT-Regeln (WIPO Standard St. 23: Recommendation for the Presentation of
Nucleotide and Amino Acid Sequences in Patent Applications and in Published Patent
Documents) überein. Die Ein- bzw. Drei-Buchstabencodes sind wie folgt:
Die Abkürzungen stehen für L-Aminosäuren, falls keine weiteren Spezifikationen wie D-
oder D,L- angegeben sind. D-Aminosäuren werden im Ein-Buchstabencode mit kleinen
Buchstaben geschrieben. Bestimmte Aminosäuren, natürliche wie nichtnatürliche sind
achiral, z. B. Glycin. Bei der Darstellung aller Peptide befindet sich das N-terminale Ende
links und das C-terminale Ende rechts.
Beispiele für nichtproteinogene Aminosäuren sind in folgender Auflistung mit ihren
Abkürzungen angegeben:
β-Alanin | |
β-Ala | |
o-Aminobenzoesäure | Oab |
m-Aminobenzoesäure | Mab |
p-Aminobenzoesäure | Pab |
m-Aminomethylbenzoesäure | Amb |
ω-Aminohexansäure | Ahx |
ω-Aminoheptansäure | Ahp |
ω-Aminooctansäure | Aoc |
ω-Aminodecansäure | Ade |
ω-Aminotetradecansäure | Atd |
Citruilin | Cit |
Cyclohexylalanin | Cha |
α,γ-Diaminobuttersäure | Dab |
α,β-Diaminoprnpionsäure | Dap |
Methionin-Sulfoxid | Met(O) |
Cα-Methyl-Alanin | Aib |
N-Methyl-Glycin (Sarkosin) | Sar |
Naphtylalanin | Na |
Norleucin | Nie |
Ornithin | Orn |
1,2,3,4-Tetrahydroisochinoiin-3-carbonsäure | Tic |
Alle Aminosäuren lassen sich nach ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften in die
folgenden drei Hauptklassen unterteilen:
Sauer: Die Aminosäure gibt in wäßriger Lösung und bei physiologischem pH ein Proton ab und trägt infolgedessen eine negative Ladung.
Sauer: Die Aminosäure gibt in wäßriger Lösung und bei physiologischem pH ein Proton ab und trägt infolgedessen eine negative Ladung.
Basisch: Die Aminosäure nimmt in wäßriger Lösung und bei physiologischem pH ein
Proton auf und trägt infolgedessen eine positive Ladung.
Neutral: Die Aminosäure ist in wäßriger Lösung und bei physiologischem pH in einem
ungeladenen Zustand.
Die Definition "trägt eine positive/negative Ladung" oder "ist im ungeladenen Zustand"
trifft dabei dann zu, wenn im statistischen Mittel eine signifikante Anzahl von
Aminosäuren einer Klasse (mindestens 25%) sich im genannten Zustand befindet.
Neben den 20 sogenannten proteinogenen Aminosäuren, deren Einbau in Proteine durch
die Information des genetischen Codes geregelt ist, lassen sich auch nicht proteinogene
über die beschriebenen Syntheseverfahren in Peptidsequenzen einbauen. Eine Aufzählung
der proteinogenen Aminosäuren und deren Einteilung in die oben genannten drei Klassen
ist in Tabelle 1 gegeben. Nicht-proteinogene Aminosäuren sind nicht genetisch codiert.
Beispiele für nicht-proteinogene Aminosäuren und deren Einteilung in saure, basische
oder neutrale Aminosäuren sind in Tabelle 1 gegeben.
Die Exendin Analoga, welche Gegenstand dieser Erfindung sind, besitzen vorteilhafte
therapeutische Eigenschaften. So führen sie zu einer Stimulation der Insulinfreisetzung
aus dem endokrinen Pankreas, zu einer Erhöhung der Insulinbiosynthese sowie zu einer
vermehrten peripheren Glukose-Utilisation. Da diese Effekte nur bei gleichzeitig
erhöhten Blutzuckerspiegeln zu beobachten sind, ist nach ihrer Verabreichung nicht mit
dem Auftreten einer Hypoglykämie zu rechnen. Weiterhin hemmen die Exendin-Analoga
die Glukagonfreisetzung aus dem endokrinen Pankreas und führen so zu einer
Absenkung der Glukoneogenese. Die Exendin-Analoga führen beim nicht-
insulinabhängigen Diabetes mellitus (NIDDM) zu einer deutlichen Verbesserung der
Stoffwechselsituation. Insbesondere wird unabhängig von der Insulin-sekretorischen
Wirkung die Glukoseaufnahme in Muskel- und Fettgewebe gesteigert. Aufgrund der
inhibitorischen Wirkung auf die Glukagonfreisetzung ist auch die Verabreichung der
Exendin-Analoga beim insulinabhängigen Diabetes mellitus sinnvoll. Gegenüber
Glucagon-like peptide-1 (GLP-1) und den bekannten Exendin-3 und Exendin-4
Sequenzen besitzen die erfindungsgemäßen Exendin-Analoga eine überraschend höhere
Wirksamkeit in den verschiedenen Testsystemen, so daß sie für eine therapeutische
Anwendung besser geeignet sind als GLP-1, Exendin-3 oder Exendin-4. Die Vorteile der
neuen Exendin-Analoga sind insbesondere die folgenden: höhere Stabilität gegenüber
Abbau und Metabolisierung, längere Wirkdauer, Wirksamkeit bei niedrigeren Dosen.
Besondere bevorzugt sind Analoga auf Basis von Exendin-3, die besonders lange
Wirkdauern oder Wirksamkeit bei besonders niedriger Dosis zeigen.
Die Festphasen- und Flüssigphasensynthese ist ein übliches Verfahren zur Herstellung
von Peptiden. Um das Verfahren für die Herstellung eines bestimmten Produktes im
Hinblick auf die Reinheit des Rohproduktes und die Ausbeute zu optimieren, ist es
erforderlich, die Prozeßparameter und die verwendeten Materialien, beispielsweise das
Trägermaterial, die Reagenzien, welche Gruppen zur Reaktion bringen sollen, die
Materialien für das Blockieren der Gruppen, welche nicht reagieren sollen, oder die
Reagenzien, welche blocklerende Materialien abspalten, an das herzustellende Produkt,
an die herzustellenden Zwischenprodukte bzw. Ausgangsmaterialien anzupassen. Diese
Anpassung ist angesichts der Interpendenz der vielen Verfahrensparameter nicht einfach.
Arzneimittel, welche die erfindungsgemäßen Peptide einzeln oder zusammen als aktiven
Wirkstoff neben üblichen Hilfs-und Zusatzstoffen enthalten, werden vorzugsweise
parenteral (subcutan, intramuskulär oder intravenös) verabreicht. In Frage kommen aber
auch alle sonst üblichen Applikationsverfahren wie oral, rectal, buccal (einschließlich
sublingual), pulmonal, transdermal, iontophoretisch, vaginal und intranasal. Das
Arzneimittel hat eine insulinregulierende Wirkung und fördert dabei in vorteilhafter
Weise den Ausgleich des Blutzuckerspiegels. Vorteilhaft für die Anwendung des
Arzneimittels ist es, wenn Blutspiegel zwischen 20 und 50 pmol/l erreicht werden. Dazu
sind Infusionsraten von 0,4-1,2 pmol/kg/Min. erforderlich. Bei subcutaner bzw. buccaler
Applikation sind je nach galenischer Form und angestrebter Wirkdauer Substanzmengen
von 5-500 nmol erforderlich.
Die erfindungsgemäßen Exendin-Analoga oder pharmakologisch verträglichen Salze
hiervon werden vorzugsweise als sterile Lyophilisate gelagert und vor der Applikation
mit einer geeigneten isotonischen Lösung vermischt. In dieser Form können die Analoga
dann injiziert, infundiert oder gegebenenfalls auch durch die Schleimhäute absorbiert
werden. Als Lösungsmittel können die üblichen, für die Injektion oder Infusion
geeigneten isotonischen, wäßrigen Systeme, die die bei Injektionslösungen üblichen
Zusätze wie Stabilisierungsmittel und Lösungsvermittler enthalten, verwendet werden.
Physiologische Kochsalzlösung oder gegebenenfalls durch Puffer isotonisch gestellte
Lösungen werden in diesem Fall bevorzugt.
Zusätze sind z. B. Tartrat- oder Citratpuffer, Ethanol, Komplexbildner (wie
Ethylendianmintetraessigsäure und deren nichttoxischen Salze), hochmolekulare
Polymere (wie flüssiges Polyethylenoxid) zur Viskositätsregelung. Flüssige Trägerstoffe
für Injektionslösungen müssen steril sein und werden vorzugsweise in Ampullen
abgefüllt. Feste Trägerstoffe sind z B. Stärke, Lactose, Mannit, Methylcellulose,
Talkum, hochdisperse Kieselsäuren, höhermolekulare Fettsäuren (wie Stearinsäure),
Gelantine, Agar-Agar, Calciumphosphat, Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche
Fette, feste hochmolekulare Polymere (wie Polyethylenglykol); für orale Applikation
geeignete Zubereiteungen können falls gewünscht Geschmacks- und Süßstoffe enthalten.
Für die nasale Applikation können Surfactants zur Verbesserung der Absorption durch
die nasale Schleimhaut zugesetzt werden, z. B. Cholsäure, Taurocholsäure,
Chenodeoxycholsäure, Glykolsäure, Dehydrocholsäure, Deoxycholsäure und
Cyclodextrine.
Die zu verabreichende Tagesdosis liegt im Bereich von 150-500 nmol. Die Bestimmung
der biologischen Aktivität basiert auf Messungen gegen internationale
Referenzpräparationen für Glucagon-like peptide-1, Exendin-3 oder Exendin-4 in einem
gebräuchlichen Testverfahren für Glucagon-like peptide-1.
Die erfindungsgemäßen Exendin-Analoga können nach den in der Peptidsynthese
üblichen Verfahren hergestellt werden, wie sie z. B. in J. M. Steward und J. D. Young
"Solid Phase Peptide Synthesis", 2nd ed., Pierce Chemical Co., Rockford, Illinois (1984)
und J. Meienhofer "Hormonal Proteins and Peptides", Vol. 2, Academic Press, New
York, (1973) für die Festphasensynthese und in E. Schroder und K. Lubke "The
Peptides", Vol. 1, Academic Press, New York, (1965) für die Flüssigphasensynthese
beschrieben worden sind.
Im allgemeinen werden bei der Synthese von Peptiden geschützte Aminosäuren zu einer
wachsenden Peptidkette addiert. Die erste Aminosäure ist entweder an der Aminogruppe
oder der Carboxylgruppe sowie an jeglicher reaktiver Gruppe in der Seitenkette
geschützt. Diese geschützte Aminosäure wird entweder an einen inerten Träger
gekoppelt oder kann auch in Lösung eingesetzt werden. Die nächste Aminosäure in der
Peptidsequenz wird passend geschützt unter Bedingungen, welche die Ausbildung einer
Amidbindung begünstigen, zu der ersten gegeben. Nachdem alle gewünschten
Aminosäuren in der richtigen sequentiellen Abfolge gekuppelt wurden, werden die
Schutzgruppen und gegebenenfalls die Trägerphase abgespalten. Das erhaltene rohe
Polypeptid wird umgefällt und vorzugsweise chromatographisch zum Endprodukt
gereinigt.
Eine bevorzugte Methode zur Darstellung von Analoga physiologisch aktiver
Polypeptide, mit weniger als etwa vierzig Aminosäuren, beinhaltet die
Festphasenpeptidsynthese. Bei dieser Methode werden die α-Aminofunktionen (Nα) und
jegliche reaktive Seitenketten mit säure- oder basenlabilen Gruppen geschützt. Die
verwendeten Schutzgruppen sollten unter den Bedingungen der Knüpfung von
Amidbindungen stabil sein, aber sich leicht abspalten lassen ohne die entstandene
Polypeptidkette zu beeinträchtigen. Zu den geeigneten Schutzgruppen für die
α-Aminofunktion gehören die folgenden Gruppen, sind aber nicht auf diese limitiert: t-
Butyloxycarbonyl (Boc), Benzyloxycarbonyl (Z), o-Chlorbenzyloxycarbonyl, Bi
phenylisopropyloxycarbonyl, tert.-Amyloxycarbonyl (Amoc), α,α-Dimetyl-3,5-
dimethoxybenzyloxycarbonyl, o-Nitrosulfenyl, 2-Cyano-t-butoxycarbonyl, 9-
Fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc), 1-(4,4-dimethyl-2,6.dioxocylohex-1-yliden)ethyl
(Dde) und ähnliche. Vorzugsweise wird 9-Fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc) als
Nα-Schutzgruppen eingesetzt.
Zu den geeigneten Seitenkettenschutzgruppen gehören die folgenden, sind aber nicht auf
diese limitiert: Acetyl, Allyl (All), Allyloxycarbonyl (Alloc), Benzyl (Bzl),
Benzyloxycarbonyl (Z), t-Butyloxycarbonyl (Boc), Benzyloxymethyl (Bom), o-
Brombenzyloxycarbonyl, t-Butyl (tBu), t-Butyldimethylsilyl, 2-Chlorbenzyl, 2-
Chlorbenzyloxycarbonyl (2-ClZ), 2,6-Dichlorbenzyl, Cyclohexyl, Cyclopentyl, 1-(4,4-
dimethyl-2,6-dioxocylohex-1-yliden)ethyl (Dde), Isopropyl, 4-Methoxy-2,3,6-
trimethylbenzyl-sulfonyl (Mtr), 2,2,5,7,8 Pentamethylchroman-6-sulfonyl (Pmc), Pivalyl,
Tetrahydropyran-2-yl, Tosyl (Tos), 2,4,6-Trimethoxybenzyl, Trimethylsilyl und Trityl
(Trt).
Bei der Festphasensynthese wird die C-terminale Amionosäure als erste an ein geeignetes
Trägermaterial gekuppelt. Geeignete Trägermaterialien sind solche, die inert gegen die
Reagenzien und die Reaktionsbedingungen der schrittweisen Kondensations- und
Abspaltungsraktionen sind, und welche sich nicht in den benützten Reaktionsmedien
lösen. Beispiele für kommerziell erhältliche Trägermaterialien beinhalten
Styrol/Divinylbenzol Copolymerisate, welche mit reaktiven Gruppen und/oder
Polyethylenglykol modifiziert wurden, so auch chlormethyliertes Styrol/Divinylbenzol
Copolymer, hydroxy- oder aminomethyliertes Styrol/Divinylbenzol Copolymer und
ähnliche. Mit 4-Benzyloxybenzylalkohol (Wang-Anker (Wang, S. S. 1973)) oder 2-
Chlortritylchlorid (Barlos, K. et. al. 1989) derivatisiertes Polystyrol(1%)divinylbenzol
oder TentaGel® (Rapp Polymere, Tübingen) wird bevorzugt eingesetzt, falls die
Peptidsäure dargestellt werden soll. Handelt es sich um das Peptidamid, so wird das mit
5-(4′-aminomethyl)-3′,5′-dimethoxy-phenoxy)valeriansäure (PAL-Anker) (Albericio, F.
et. al. 1987) oder der p-(2,4-Dimethoxyphenyl-aminomethyl)-phenoxy-Gruppe (Rink-
Amid-Anker (Rink, H. 1987)) derivatisiertes Polystyrol(1%)divinylbenzol oder
TentaGel® bevorzugt.
Die Anknüpfung an die polymeren Träger kann durch Reaktion der C-terminalen Fmoc
geschützten Aminosäure, unter Zusatz eines Aktivierungsreagenzes, in Ethanol,
Acetonitril, N,N-Dimethylformamid (DMF), Dichlormethan, Tetrahydrofuran, N-
Methylpyrrolidon oder ähnlichen Solventien, vorzugsweise in DMF, mit dem
Trägermaterial bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen, z. B. zwischen 40°C
und 60°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, und Reaktionszeiten von 2 bis 72
Stunden, vorzugsweise etwa 2 × 2 Stunden, erreicht werden.
Die Kupplung der Nα-geschützten Aminosäure, vorzugsweise der Fmoc-Aminosäure, an
das PAL-, Wang- oder Rink-Anker kann beispielsweise mit Hilfe von
Kupplungsreagenzien wie N,N′-Dicyclohexylcarbodlimid (DCC), N,N′-
Diisopropylcarbodiimid (DIC) oder anderen Carbodiimiden, 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-
1,1,3,3-tetramethyluronium tetrafluoroborat (TBTU) oder anderen Uronium-Salzen, O-
Acyl-Harnstoffen, Benzotriazol-1-yl-oxy-tris-pyrrolidino-phosphonium
hexafluorophosphat (PyBOP) oder anderen Phosphonium-Salzen, N-
hydroxysuccinimiden, anderen N-Hydroxyimiden, oder Oximen, in Gegenwart oder auch
in Abwesenheit von 1-Hydroxybenzotriazol oder 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol,
vorzugsweise mit Hilfe von TBTU unter Zusatz von HOBt, mit oder ohne Zusatz einer
Base wie beispielsweise Diisopropylethylamin (DIEA), Triethylamin oder N-
Methylmorpholin, vorzugsweise Diisopropylethylamin, bei Reaktionszeiten von 2 bis 72
Stunden, vorzugsweise 3 Stunden, in einem 1,5 bis 3-fachem Überschuß der Aminosäure
und der Kupplungsreagenzien, vorzugsweise in einem 2-fachen Überschuß und
Temperaturen zwischen etwa 10°C und 50°C, vorzugsweise bei 25°C, in einem
Lösungsmittel wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon oder Dichlormethan,
vorzugsweise Dimethylformamid, durchgeführt werden. Anstelle der
Kupplungsreagenzien kann auch der Aktivester (z. B. Pentafluorphenyl, p-Nitrophenyl
oder ähnliche), das symmetrische Anhydrid der Nα-Fmoc-Aminosäure, deren
Säurechlorid oder -fluorid unter den oben beschriebenen Bedingungen eingesetzt
werden.
Die Kupplung der Nα-geschützten Aminosäure, vorzugsweise der Fmoc-Aminosäure, an
das 2-Chlortrityl-Harz wird bevorzugt in Dichlormethan unter Zusatz von DIEA, bei
Reaktionszeiten von 10 bis 120 Minuten, vorzugsweise 20 Minuten, durchgeführt, ist
aber nicht auf die Verwendung dieses Lösungsmittels und dieser Base beschränkt.
Die sukzessive Kupplung der geschützten Aminosäuren kann nach den in der
Peptidsynthese üblichen Verfahren typischerweise in einem Peptidsyntheseautomaten
durchgeführt werden. Nach Abspaltung der Nα-Fmoc-Schutzgruppe der gekuppelten
Aminosäure auf der Festphase durch Behandlung mit Piperidin (10% bis 50%) in
Dimethylformamid für 5 bis 20 Minuten, vorzugsweise 2 × 2 Minuten mit 50% Piperidin
in DMF und 1 × 15 Minuten mit 20% Piperidin in DMF, wird die nächste geschützte
Aminosäure in einem 3 bis 10-fachem Überschuß, vorzugsweise in einem 10-fachen
Überschuß, in einem inerten, nichtwäßrigen, polaren Lösungsmittel, wie Dichlormethan,
DMF oder Mischungen aus beiden, vorzugsweise DMF, und Temperaturen zwischen
etwa 10°C und 50°C, vorzugsweise bei 25°C, an die vorhergehende gekoppelt. Als
Kupplungsreagenzien kommen die bei der Kupplung der ersten Nα-Fmoc-Aminosäure an
den PAL-, Wang- bzw. Rink-Anker bereits erwähnten Reagenzien in Frage. Wiederum
können alternativ auch Aktivester der geschützten Aminosäure deren Chloride oder
Fluoride oder deren symmetrische Anhydride verwendet werden.
Am Ende der Festphasensynthese wird das Peptid vom Trägermaterial abgespalten unter
gleichzeitiger Abspaltung der Seitenkettenschutzgruppen. Die Abspaltung kann mit
Trifluoressigsäure oder anderen stark sauren Medien unter Zusatz von 5%-20% v/v
Scavengern wie Dimethylsulfid, Ethylmethylsulfid, Thioanisol, Thiokresol, m-Kresol,
Anisol, Ethandithiol, Phenol oder Wasser, vorzugsweise 15% v/v Dimethylsulfid/
Ethandithiol/m-Kresol 1. 1 : 1, innerhalb von 0,5 bis 3 Stunden, vorzugsweise 2 Stunden,
erfolgen. In den Seitenketten vollgeschützte Peptide werden durch Spaltung des 2-
Chlortritylankers mit Eis-essig/Trifluorethanol/Dichlormethan 2 : 2 : 6 erhalten. Das
geschützte Peptid kann durch Chromatographie über Silicagel gereinigt werden. Ist das
Peptid über den Wang-Anker mit der Festphase verbunden, und soll ein Peptid mit C-
terminaler Alkylamidierung erhalten werden, so kann die Abspaltung über eine
Aminolyse mit einem Alkylamin oder Fluoroalkylamin durchgeführt werden. Die
Aminolyse wird bei Temperaturen zwischen etwa -10°C und 50°C, vorzugsweise etwa
25°C, und Reaktionszeiten zwischen etwa 12 und 24 Stunden, vorzugsweise etwa 18
Stunden, durchgeführt. Weiterhin kann das Peptid auch durch Umesterung, z. B. mit
Methanol, vom Träger gespalten werden.
Die erhaltene saure Lösung wird mit der 3-20-fachen Menge an kaltem Ether oder n-
Hexan, vorzugsweise einem 10-fachen Überschuß Diethylether versetzt, um das Peptid
auszufallen und damit von den im Ether verbleibenden Scavengern und abgespaltenen
Schutzgruppen abzutrennen. Eine weitere Reinigung kann durch mehrfaches Umfällen
des Peptides aus Eis-essig erfolgen. Das erhaltene Precipitat wird in Wasser oder
tert.Butanol oder Mischungen der beiden Lösungsmittel, vorzugsweise einer 1 : 1
Mischung von tert.Butanol/Wasser, aufgenommen und gefriergetrocknet.
Das erhaltene Peptid kann durch einzelne oder alle der folgenden chromatographischen
Methoden gereinigt werden: Ionenaustausch über ein schwach basisches Harz in der
Acetat Form; hydrophobe Adsorptionschromatographie an nicht derivatisierten Polysty
rol/Divinylbenzol-Copolymeren (z. B. Amberlite® XAD); Adsorptionschromatographie
an Silicagel; Ionenaustauschchromatographie an Carboxymethylcellulose;
Verteilungschromatographie, z. B. an Sephadex® G-25;
Gegenstromverteilungschromatographie; oder Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC), insbesondere "reversed-phase" HPLC an Octyl- oder Octadecylsilylsilica
(ODS)-Phasen.
Zusammenfassend beinhaltet ein Teil der vorliegenden Erfindung Verfahren zur
Darstellung von Polypeptiden, und deren pharmazeutisch verwendbaren Salzen. Diese
Verfahren, welche zu physiologisch aktiven verkürzten Homologen und Analogen von
Exendin-3 oder Exendin-4, mit den oben erwähnten bevorzugten Kettenlängen und
Modifikationen fuhren, setzen sich aus Verfahren zur sequentiellen Kondensation
geschützter Aminosäuren auf einem geeigneten Trägermaterial, zur Abspaltung des
Trägers und der Schutzgruppen, und zur Reinigung der erhaltenen Rohpeptide
zusammen.
Die Aminosäurenanalyse wurde mit einem Aminosäurenanalysator 420A der Firma
Applied Biosystems (Weiterstadt) durchgeführt. 50 bis 1000 pmol der zu analysierenden
Probe wurden in 10 bis 40 µl Lösung auf den Probenträger aufgetragen und anschließend
vollautomatisch in der Gasphase bei 160°C mit 6N Salzsäure 90 Minuten hydrolysiert,
mit Phenylisothiocyanat derivatisiert und on-line über eine Microbore-HPLC analysiert.
Massenspektroskopische Untersuchungen wurden wurden an einem API III Triple-
Quadrupol-Massenspektrometer (SCIEX, Thornhill, Kanada) ausgerüstet mit Ionenspray
Ionenquelle durchgeführt.
Die geschützten Aminosäurenderivate können z. B. von der Novabiochem. GmbH (Bad
Soden) bezogen werden.
Die folgenden Beispiele stellen nur eine illustrierende Auswahl des Erfindungsgedanken
dar und keine Einschränkung des Erfindungsgegenstandes.
Beispiel 1 wurde in einem 0,02 mmol Ansatz nach der Festphasenmethode auf 5-(4′-
aminomethyl)-3′,5′-dimethoxyphenoxy)valerianyl-alanyl-aminomethyl/
polystyrol(1%)divinylbenzol (Beladung: 0,5 mmol/g) auf einem Multiplen
Peptidsyntheseautomaten SyRo II der Firma MultiSynTech (Bochum) synthetisiert. Die
α-Aminofunktionen der Aminosäuren waren 9-Fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc)
geschützt. Als Seitenkettenschutzgruppen wurden t-Butyl (tBu) für Asp, Glu, Ser und
Thr, Trityl (Trt) für Asn, Gln und His, t-Butyloxycarbonyl (Boc) für Lys und Trp und
2,2,5,7,8-Pentamethylchroman-6-sulfonyl (Pmc) für Arg eingesetzt. Die sequentielle
Kupplung der geschützten Aminosäuren erfolgte in 10-fachem Überschuß mit
Doppelkupplungen von 2 mal 40 Minuten Dauer und mit N,N-Diisopropylcarbodiimid/1-
Hydroxybenzotriazol als Aktivierungsreagenzien. Die Abspaltung des Peptides vom
polymeren Träger unter gleichzeitiger Abspaltung der Schutzgruppen erfolgte in
Trifluoressigsäure (85%) in Gegenwart von 15% Ethandithiol/Dimethylsulfid/m-Kresol
(1 : 1 : 1 v/v/v) für 120 Minuten bei Raumtemperatur. Anschließend wurde das Peptid mit
wasserfreiem Diethylether gefällt und zur vollständigen Entfernung der Thiole noch
mehrfach mit wasserfreiem Diethyl-ether gewaschen. Gefriertrocknung des Precipitats
aus Wasser/tert.-Butanol (1 : 1) ergab 62 mg des Rohpeptides. Das Rohpeptid wurde über
reversed-phase HPLC mit einem Gradienten von 37% auf 42% Acetonitril/0,9% TFA in
30 Minuten gereinigt. Das Eluat wurde eingeengt, lyophilisiert und ergab eine Ausbeute
von 29 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 97%.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,08 (1); Asx 1,91(2); Glx 6,10 (6); Phe 1,78 (2); Gly 3,10 (3); His 1,00 (1); Ile 0,88 (1); Lys 2,02 (2); Leu 3,24 (3); Nle 1,10 (1); Arg 1,98 (2); Ser 2,04 (2); Thr 1,99 (2); Val 0,91(1); Trp 0,87 (1).
ESI-MS: 3488,2.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,08 (1); Asx 1,91(2); Glx 6,10 (6); Phe 1,78 (2); Gly 3,10 (3); His 1,00 (1); Ile 0,88 (1); Lys 2,02 (2); Leu 3,24 (3); Nle 1,10 (1); Arg 1,98 (2); Ser 2,04 (2); Thr 1,99 (2); Val 0,91(1); Trp 0,87 (1).
ESI-MS: 3488,2.
Beispiel 2 wurde in einem 0,0076 mmol Ansatz nach der Festphasenmethode auf
TentaGel® (Rapp Polymere, Tübingen) synthetisiert, welches mit dem Rink-Amid-Anker
(4-(2′,4′-Dimethoxyphenyl-aminomethyl)-phenoxy-Gruppe) derivatisiert war (Beladung:
0,18 mmol/g) auf einem Multiplen Peptidsyntheseautomaten SyRo II der Firma
MultiSynTech (Bochum) synthestisiert. Die eingesetzten geschützten Aminosäuren
waren analog zu Beispiel 1. Die sequentielle Kupplung der geschützten Aminosäuren
erfolgte in 8-fachem Überschuß mit Einfachkupplungen von 40 Minuten Dauer, bei 40°C
und unter Rühren. Als Aktivierungsreagenzien wurden 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-
tetramethyluronium tetrafluoroborat (TBTU)/1-Hydroxybenzotriazol unter Zusatz von
Diisopropylethylamin verwendet. Die Abspaltung und Aufreinigung des Peptides erfolgte
analog zu Beispiel 1. Es wurden 18,1 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von
95% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,03 (1); Asx 1,90 (2); Glx 6,24 (6); Phe 1,94 (2); Gly 3,12 20 (3); His 1,02 (1); Ile 1,09 (1); Lys 2,01 (2); Leu 3,06 (3); Nle 1,08 (1); Arg 0,97 (1); Ser 1,98 (2); Thr 1,80 (2); Val 0,93 (1); Trp 1,01(1); Tyr 0,90 (1).
ESI-MS: 3494,8.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,03 (1); Asx 1,90 (2); Glx 6,24 (6); Phe 1,94 (2); Gly 3,12 20 (3); His 1,02 (1); Ile 1,09 (1); Lys 2,01 (2); Leu 3,06 (3); Nle 1,08 (1); Arg 0,97 (1); Ser 1,98 (2); Thr 1,80 (2); Val 0,93 (1); Trp 1,01(1); Tyr 0,90 (1).
ESI-MS: 3494,8.
Beispiel 3 wurde analog nach der für Beispiel 2 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 17,6 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 99% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 0,99 (1); Asx 2,98 (3); Glx 5,16 (5); Phe 2,08 (2); Gly 2,16 (2); His 0,95 (1); Ile 1,03 (1); Lys 2,04 (2); Leu 2,91(3); Nle 1,05 (1); Arg 1,04 (1); Ser 3,00 (3); Thr 2,05 (2); Val 1,01 (1); Trp 1,18 (1); Tyr 0,98 (1).
ESI-MS: 3504,4.
Aminosäurenanalyse: Ala 0,99 (1); Asx 2,98 (3); Glx 5,16 (5); Phe 2,08 (2); Gly 2,16 (2); His 0,95 (1); Ile 1,03 (1); Lys 2,04 (2); Leu 2,91(3); Nle 1,05 (1); Arg 1,04 (1); Ser 3,00 (3); Thr 2,05 (2); Val 1,01 (1); Trp 1,18 (1); Tyr 0,98 (1).
ESI-MS: 3504,4.
Beispiel 4 wurde analog nach der für Beispiel 1 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 17,9 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 96% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 0,96 (1); Asx 2,01 (2); Glx 6,00 (6); Phe 1,80 (2); Gly 3,21 (3); His 0,96 (1); Ile 1,07 (1); Lys 1,92 (2); Leu 2,98 (3); Met 1,06 (1); Arg 1,90 (2); Ser 1,91 (2); Thr 2,09 (2); Val 0,97 (1); Trp 0,84 (1).
ESI-MS: 3508,4.
Aminosäurenanalyse: Ala 0,96 (1); Asx 2,01 (2); Glx 6,00 (6); Phe 1,80 (2); Gly 3,21 (3); His 0,96 (1); Ile 1,07 (1); Lys 1,92 (2); Leu 2,98 (3); Met 1,06 (1); Arg 1,90 (2); Ser 1,91 (2); Thr 2,09 (2); Val 0,97 (1); Trp 0,84 (1).
ESI-MS: 3508,4.
Beispiel 5 wurde analog nach der für Beispiel 2 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 13,2 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 97% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,04 (1); Asx 1,98 (2); Glx 6,08 (6); Phe 1,86 (2); Gly 2,91 (3); Ile 0,96 (1); Lys 1,84 (2); Leu 2,98 (3); Nle 1,04 (1); Arg 1,90 (2); Ser 1,94 (2); Thr 1,92 (2); Val 0,96 (1); Trp 0,85 (1).
ESI-MS: 3350,8.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,04 (1); Asx 1,98 (2); Glx 6,08 (6); Phe 1,86 (2); Gly 2,91 (3); Ile 0,96 (1); Lys 1,84 (2); Leu 2,98 (3); Nle 1,04 (1); Arg 1,90 (2); Ser 1,94 (2); Thr 1,92 (2); Val 0,96 (1); Trp 0,85 (1).
ESI-MS: 3350,8.
Beispiel 6 wurde analog nach der für Beispiel 1 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 11,1 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 95% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 2,08 (2); Asx 1,93 (2); Glx 6,07 (6); Phe 1,74 (2); Gly 2,97 (3); His 0,98 (1); Ile 0,87 (1); Lys 2,15 (2); Leu 2,02 (2); Met 0,96 (1); Arg 2,13 (2); Ser 1,87 (2); Thr 2,07 (2); Val 1,04 (1); Trp 0,87 (1).
ESI-MS: 3466,3.
Aminosäurenanalyse: Ala 2,08 (2); Asx 1,93 (2); Glx 6,07 (6); Phe 1,74 (2); Gly 2,97 (3); His 0,98 (1); Ile 0,87 (1); Lys 2,15 (2); Leu 2,02 (2); Met 0,96 (1); Arg 2,13 (2); Ser 1,87 (2); Thr 2,07 (2); Val 1,04 (1); Trp 0,87 (1).
ESI-MS: 3466,3.
Beispiel 7 wurde analog nach der für Beispiel 1 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 15,0 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von 97% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,98 (2); Asx 0,98 (1); Glx 6,22 (6); Phe 1,92 (2); Gly 3,03 (3); His 0,99 (1); Ile 1,03 (1); Lys 2,05 (2); Leu 3,03 (3); Met 0,96 (1); Arg 1,84 (2); Ser 1,98 (2); Thr 2,09 (2); Val 1,01(1); Trp 0,72 (1).
ESI-MS: 3465,4.
Aminosäurenanalyse: Ala 1,98 (2); Asx 0,98 (1); Glx 6,22 (6); Phe 1,92 (2); Gly 3,03 (3); His 0,99 (1); Ile 1,03 (1); Lys 2,05 (2); Leu 3,03 (3); Met 0,96 (1); Arg 1,84 (2); Ser 1,98 (2); Thr 2,09 (2); Val 1,01(1); Trp 0,72 (1).
ESI-MS: 3465,4.
Beispiel 8 wurde analog nach der für Beispiel 1 beschriebenen Methode synthetisiert. Es
wurden 18,4 mg eines weißen Feststoffes mit einer Reinheit von < 95% erhalten.
Aminosäurenanalyse: Ala 3,12 (3); Asx 0,99 (1); Glx 6,04 (6); Phe 1,80 (2); Gly 3,00 (3); His 0,96 (1); Ile 1,02 (1); Lys 1,84 (2); Leu 1,97 (2); Met 0,98 (1); Arg 2,03 (2); Ser 1,91 (2); Thr 1,88 (2); Val 0,99 (1); Trp 0,99 (1).
ESI-MS: 3423,3.
Aminosäurenanalyse: Ala 3,12 (3); Asx 0,99 (1); Glx 6,04 (6); Phe 1,80 (2); Gly 3,00 (3); His 0,96 (1); Ile 1,02 (1); Lys 1,84 (2); Leu 1,97 (2); Met 0,98 (1); Arg 2,03 (2); Ser 1,91 (2); Thr 1,88 (2); Val 0,99 (1); Trp 0,99 (1).
ESI-MS: 3423,3.
In analoger Weise wurden die folgenden Exendinderivate in hoher Reinheit hergestellt.
(Ex-4 = Exendin-4, Ex-3 = Exendin-3)
Mittels subzellulärer Fraktionierung unter Verwendung der
Differentialzentrifugationsmethode (Booth and Kenny (1975)) werden
Microvillimembranen des Ratten- und Schweinenierencortex isoliert. Zur Beurteilung des
Reinheitsgrades und der Ausbeute der Membranen werden 4 Bürstensaum-
Ektopeptidasen fluorimetrisch und andere Markerenzyme kolorimetrisch gemessen.
Gereinigte humane Neutrale Endopeptidase 24.11 wurde in der rekombinanten Form von
Genentech (San Francisco, USA), Dipeptidyl Peptidase IV wurde als Isolat aus humaner
Placenta von Calbiochem (Bad Soden) bezogen.
Microvilli Membranen (0,5-1 µg Protein) oder die jeweilige Ectopeptidase Präparation
(60-300 ng) wurden mit 10 µg Peptid (etwa 3 nmol) in 100 µl HEPES Puffer (50 mM,
pH 7,4), welcher 50 mM NaCl enthielt, inkubiert. An vorher bestimmten Zeitpunkten
(Dauer bis zu 1 Stunde) wurden die Reaktionen durch Kochen abgebrochen.
Anschließend wurden die Proben zentrifugiert (10 000 × g), mit 150 µl 0,1% TFA
verdünnt und mittels "reversed phase" (RP) HPLC analysiert. Jede Probe wurde doppelt
bestimmt.
Für die IIPLC Analyse wurde ein System mit den folgenden Komponenten verwendet:
Eine "2248" Niederdruckpumpe (Pharmacia-LKB, Freiburg), ein WISP 10B Autoinjector (Millipore-Waters, Eschborn), ein UV-Detektor SP-4 (Gynkotec, Berlin), ein Niederdruck-Mischsystem (Pharmacia-LKB, Freiburg) und einer "Program Manager" Software-Steuerung (Pharmacia-LKB, Freiburg). Die Trennungen erfolgten über Lichrospher C-8, 5 µ, 4 × 124 mm (Merck, Darmstadt) mit einem binären Gradienten mit den Laufmitteln A: 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) und B: Acetonitril:Wasser:TFA (70 : 29,9 : 0,1). Nach der Injektion von 244 µl der Probenlösung auf die mit Laufmittel A equilibrierte Säule, wurden die Inkubationsprodukte mit einem linearen Gradienten von 0% auf 80% B in 80 min eluiert und bei 215 nm UV-Absorption detektiert.
Eine "2248" Niederdruckpumpe (Pharmacia-LKB, Freiburg), ein WISP 10B Autoinjector (Millipore-Waters, Eschborn), ein UV-Detektor SP-4 (Gynkotec, Berlin), ein Niederdruck-Mischsystem (Pharmacia-LKB, Freiburg) und einer "Program Manager" Software-Steuerung (Pharmacia-LKB, Freiburg). Die Trennungen erfolgten über Lichrospher C-8, 5 µ, 4 × 124 mm (Merck, Darmstadt) mit einem binären Gradienten mit den Laufmitteln A: 0,1% Trifluoressigsäure (TFA) und B: Acetonitril:Wasser:TFA (70 : 29,9 : 0,1). Nach der Injektion von 244 µl der Probenlösung auf die mit Laufmittel A equilibrierte Säule, wurden die Inkubationsprodukte mit einem linearen Gradienten von 0% auf 80% B in 80 min eluiert und bei 215 nm UV-Absorption detektiert.
Für jede Inkubationszeit eines jeden Peptides wurden zwei Messungen durchgeführt und
die mittlere Peak-Höhe des Substrat-Peaks gegen die Zeit aufgetragen. Am Beispiel von
GLP-1 konnte gezeigt werden, daß die Peakhöhe linear proportional zur Quantität des
Peptides in der Probenlösung ist. Innerhalb der ersten Stunde der Inkubation mit den
Microvilli-Membranen oder den Peptidasen konnte außerdem eine lineare Abnahme der
Peakhöhe mit der Zeit beobachtet werden. Die Proteolyse-Rate wird also durch die
Abnahme der Höhe des Substratpeaks bestimmt und in [µmol Substrat/mg
Protein/Minute] angegeben.
[Nle¹⁴,Arg³⁰]-Exendin-4-(1-30)-NH₂ (Seq. ID Nr. 3) wurde mit der Neutralen
Endopeptidase 24.11 wie oben beschrieben inkubiert und die Abbaurate wurde bestimmt.
Als Kontrolle diente GLP1-(7-36)-NH2. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Abbaurate [mM/100 ng/ml | |
NEP24.11/min] | |
GLP1-(7-36)-NH₂ | |
0,0586 | |
[Nle¹⁴, Arg³⁰]-Ex-4-1-30)-NH₂ Bsp. 1 | 0,0083 |
INS-1-Zellen werden in RPMI 1640 Medium mit 10% FKS, 10 mM HEPES-Puffer (pH
7,4), 2 mM L-Glutamin, 100 i.U. Penicillin/ml, 100 µg Streptomycin/ml, 1 mM Pyruvat
(Natriumsalz) und 50 µM 2-Mercaptoethanol kultiviert, bei 37°C, in einer Atmosphäre
von 95% Luft und 5% CO₂. Nach 6 bis 8 Tagen Wachstum auf Kunststoff-Zell
kulturplatten werden die subkonfluenten Zellen nach einmaligem Spülen mit PBS
(phosphate-buffered saline) durch vierminütige Inkubation bei 37°C mit 0,025%
Trypsin und 0,27 mM EDTA in isoosmotischer Salzlösung von der Unterlage abgelöst.
Die abgelösten Zellen werden in Spinnermedium (Kulturmedium wie oben, jedoch mit
5% FKS sowie 25 mM HEPES) resuspendiert und bei 37°C zweieinhalb Stunden in
einer Spinnerflasche mit Rührstab inkubiert. Danach Entfernung des Mediums durch
Zentrifugation und Resuspension der Zellen in Spinnermedium. Dann für 30 Minuten
Inkubation bei 37°C mit 2 µM Fura-2/Acetoxymethylester, unter denselben
Bedingungen wie zuvor. Die Fura-Beladung der Zellen wird durch einmaliges Waschen
der Zellen in Spinnermedium (Raumtemperatur) beendet. Danach werden die Zellen in
Spinnermedium mit Raumtemperatur resuspendiert (2 × 10⁷ Zellen/ml). Aus dieser
Suspension werden die Zellen für Calciummessungen entnommen.
Die Messungen erfolgen bei 37°C in einem modifizierten Krebs-Ringer Puffer (KRBH)
mit 136 mM NaCl, 4,8 mM KCl, 2 mM CaCl₂, 1,2 mM MgSO₄, 1,2 mM KH₂PO₄, 5
mM NaHCO₃, 10 mM Glukose, 250 µM Sulfinpyrazon (zur Hemmung von Fura-2
Efflux in das Medium) und 25 mM HEPES-Puffer (mit NaOH auf pH 7,4). Die
Zellkonzentration beträgt 1-2 × 10⁶/ml. Die Messungen werden in einer mittels Rührstab
gerührten Küvette in einem Spektralfluorimeter bei 37°C durchgeführt, mit 1,5 ml
Zellsuspension. Exzitationswellenlänge ist 340 nm, Emissionswellenlänge 505 nm. Am
Ende der Messungen werden 50 µM MnCl₂ und darauf 100 µM DTPA
(Dieethylentriaminpentaacetat) zugegeben, um durch eine vorübergehende Löschung
("Quenching") der Fluoreszenz von extrazellulärem Fura den Anteil des extrazellulären
Fluoreszenzindikators an der gemessenen Fluoreszenz bestimmen zu können. Nach der
Zugabe von DTPA folgt die Überführung des gesamten Furas zunächst in einen
calciumgesättigten und dann in einen calciumfreien Zustand, zur Ermittlung der
Eichwerte Fmax (calciumgesättigt) und Fmin (calciumfrei) für die jeweilige Messung.
Dazu werden die Zellen durch Zugabe von 0.1% Triton X-100 lysiert. Durch den
Kontakt mit der hohen extrazellulären Calciumkonzentration wird der Farbstoff mit
Calcium gesättigt. Danach werden 5 mM EGTA
(Ethylenbis(oxyethylennitrilo)tetraacetat) und 20 mM Tris-Lösung zugegeben, um den
Farbstoff vollständig in die calciumfreie Form zu überführen.
Die Berechnung der cytosolischen Calciumionenkonzentration erfolgt nach dem von R.
Tsien und Mitarbeitern eingeführten Algorhythmus (Grynkiewicz, G., 1985):
[Ca²⁺]cyt = ((F-Fmin)/(Fmax-F)) × KD
(F: Fluoreszenz des jeweiligen Meßpunkts;
KD: Dissoziationskonstante des Calciumkomplexes des Fura-2, 225 nM (Grynkiewicz, G., 1985)).
KD: Dissoziationskonstante des Calciumkomplexes des Fura-2, 225 nM (Grynkiewicz, G., 1985)).
(Vor dieser Berechnung wird eine Kompensation für die Anwesenheit von
extrazellulärem Fura durchgeführt. Dazu wird zunächst der durch Manganzugabe
ermittelte Fluoreszenzbetrag (extrazelluläres Fura) von den Fluoreszenzwerten der
Meßpunkte subtrahiert. Dann wird Fmax durch die Subtraktion desselben Betrags
korrigiert. Schließlich wurde der Korrekturbetrag für Fmin ermittelt. Dazu wird der
durch Manganzugabe bestimmte Fluoreszenzbetrag durch den Wert 2,24 dividiert. Der
Wert 2,24 war als geräteeigener Proportionalitätsfaktor zwischen der Fluoreszenz von
calciumgesättigtem und calciumfreiem Fura-2 bei einer Exzitationswellenlänge von 340 nm
bestimmt worden (gemessen mit unverestertem, freiem Fura-2). Der so erhaltene
Korrekturbetrag wurde von Fmin subtrahiert).
Die untersuchten Peptide wurden aus tausendfach konzentrierten Lösungen (10-5 M) in
KRBH ohne CaCl₂ und Glukose zugegeben.
Einige Exendin-Analoga wurden im oben beschriebenen Calcium-Assay an INS-1 Zellen
auf ihre biologische Aktivität getestet. Die Daten sind beispielhaft in Abbildung 1 als
auch in Tabelle 2 gezeigt.
Albericio, F. and Barany, G. (1987) Int. J: Peptide Protein Res. 30, 206-216.
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Claims (5)
1. Peptid, dadurch gekennzeichnet, daß es die Sequenz 1 oder 2 aufweist
wobei X eine proteogene oder nichtproteogene Aminosäure außer Glycin bedeutet,
die Aminosäuren in Position 1, 2, 28, 29 oder 30 unabhängig voneinander einzeln
oder zusammen Teil der Sequenz sein können und der
N-Terminus durch NR₁R₂ dargestellt wird, wobei
R₁ Wasserstoff, Acetyl, Trifluoracetyl, Adamantyl, Fmoc, Z, Boc, Alloc, C₁-C₆-Alkyl, C₂-C₈ Alkenyl oder C₇-C₉ Aralkyl,
R₂ Wasserstoff, Acetyl, Trifluoracetyl, Adamantyl, Fmoc, Z, Boc, Alloc, C₄-C₆-Alkyl, C₂-C₈ Alkenyl oder C₇-C₉ Aralkyl, bedeuten und der C-Terminus durch COR₃ dargestellt wird, wobei
R₃ gleich OR₄ oder NR₄R₅
mit R₄ gleich Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
mit R₅ gleich Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
bedeutet, sowie deren physiologisch verträglichen Salze und Ester.
R₁ Wasserstoff, Acetyl, Trifluoracetyl, Adamantyl, Fmoc, Z, Boc, Alloc, C₁-C₆-Alkyl, C₂-C₈ Alkenyl oder C₇-C₉ Aralkyl,
R₂ Wasserstoff, Acetyl, Trifluoracetyl, Adamantyl, Fmoc, Z, Boc, Alloc, C₄-C₆-Alkyl, C₂-C₈ Alkenyl oder C₇-C₉ Aralkyl, bedeuten und der C-Terminus durch COR₃ dargestellt wird, wobei
R₃ gleich OR₄ oder NR₄R₅
mit R₄ gleich Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
mit R₅ gleich Wasserstoff oder C₁-C₆-Alkyl
bedeutet, sowie deren physiologisch verträglichen Salze und Ester.
2. Peptide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine aber
höchstens 11 der folgenden Modifikationen an der Aminosäurekette erfolgt sind
- (a) Die α-Aminosäure in Position 1 ist D-His, Ala, D-Ala, Gly, Lys oder D-Lys, wobei Ala, Gly oder Lys besonders bevorzugt werden; oder
- (b) Die α-Aminosäure in Position 2 ist Ser, D-Ser, Thr, D-Thr, Gly, Ala, D-Ala, Ile, D-Ile, Val, D-Val, Leu oder D-Leu, bevorzugt Ser, Thr, Gly, Ala, Val, Ile oder Leu; oder
- (c) Die α-Aminosäure in Position 3 ist Glu, D-Glu, Asp, D-Asp, Ala oder D-Ala, bevorzugt Glu, Asp oder Ala; oder
- (d) Die Aminosäure in Position 4 ist Ala, D-Ala oder β-Ala, bevorzugt Ala; oder
- (e) Die α-Aminosäure in Position 5 ist Ser, Tyr oder Ala; oder
- (f) Die α-Aminosäure in Position 6 ist Ala, Ile, Val, Leu, Cha oder Tyr, bevorzugt Ala, Ile, Val, Leu oder Tyr; oder
- (g) Die α-Aminosäure in Position 7 ist Ala, D-Ala, Tyr, D-Tyr, Ser, D-Ser oder D-Thr, bevorzugt Ala, Tyr oder Ser; oder
- (h) Die α-Aminosäure in Position 8 ist Ala, Tyr oder Thr; oder
- (i) Die α-Aminosäure in Position 9 ist Ala, D-Ala, Glu, D-Glu oder D-Asp, bevorzugt Ala oder Glu; oder
- (j) Die Aminosäuren in Position 10, 11, 12, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 24, 28, 29, sind unabhängig voneinander eine proteinogene oder nicht-proteinogene D- oder L-Aminosäure, bevorzugt eine proteinogene L-Aminosäure; oder
- (k) Die α-Aminosäure in Position 13 ist eine neutrale L-Aminosäure, bevorzugt eine neutrale proteinogene L-Aminosäure; oder
- (l) Die α-Aminosäure in Position 14 wird ersetzt durch eine neutrale L- oder D- Aminosäure außer L-Leucin, bevorzugt durch Nle, D-Nle, Ala, D-Ala, Ile, D-Ile, Val oder D-Val, besonders bevorzugt sind Ile, Val oder Ala; oder
- (m) Die α-Aminosäure in Position 22 ist D-Phe, Tyr, D-Tyr, Leu, D-Leu, Val, D-Val, L-Cha, D-Cha, β-1-Nal, β-2-Nal oder β-1-D-Nal, bevorzugt sind Tyr, Leu oder Val; oder
- (n) Die α-Aminosäure in Position 23 ist Leu, D-Leu, D-Ile, Val, D-Val, L-Cha, D-Cha, Tyr, D-Tyr, Phe oder D-Phe, bevorzugt sind Leu, Val, Tyr oder Phe; oder
- (o) Die α-Aminosäure in Position 25, 26 oder 27 ist eine neutrale L- oder D-Aminosäure, bevorzugt eine neutrale, proteinogene L-Aminosäure; oder
- (p) Die α-Aminosäure in Position 30 ist eine proteinogene oder nicht-proteinogene D- oder L-Aminosäure außer Glycin, bevorzugt Arg, D-Arg, Tyr oder D-Tyr, besonders bevorzugt sind Arg oder Tyr.
3. Peptid nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es die
Insulinfreisetzung stimuliert.
4. Arzneimittel enthaltend neben üblichen Trägern und Hilfsstoffen mindestens ein
Peptid nach Anspruch 1, 2 oder 3.
5. Verwendung von Peptiden nach Anspruch 1, 2 oder 3 zur Herstellung von
pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Behandlung von Diabetes.
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8141 | Disposal/no request for examination |