Die Erfindung betrifft ein videosignalverarbeitendes Gerät mit einer Anordnung zur
Erkennung von Kratzern. Die Erfindung betrifft auch die Anordnung zur Erkennung
von Kratzern als solche, sowie ein Verfahren zur Erkennung von Kratzern.
Ältere, insbesondere häufig verwendete Filme weisen oft vertikale Laufschrammen
auf, die sich kontinuierlich über längere Bereiche des Filmes erstrecken. Diese
Kratzer können bereits in der Filmkamera entstanden sein, oder während des
Kopierprozesses, oder aber auch durch häufiges abspielen des Filmes.
Bei der Wiedergabe solchen Filmmaterials treten die Kratzer, je nachdem, ob sie in
positivem Filmmaterial oder negativem Filmmaterial vorlagen, als weiße oder
schwarze horizontale Bildstreifen auf. Eine Übersicht über sogenannte "Noise
Reducer", mit welchen punktförmige oder streifenförmige Bildstörungen verdeckt
werden können, enthält beispielsweise der Aufsatz "The Digital Wetgate: A Third-
Generation Noise Reducer", Gerhard Wischermann, SMPTE Journal, February
1996, Seiten 95 bis 100. Während die erste Generation von Noise Reducern ledig
lich zur Entfernung von gleichförmig verteiltem Rauschen, wie z. B. Filmkornrau
schen oder Bandrauschen von analogen Videobandspeichergeräten mittels Rekursiv- oder
Transversalfilter geeignet war, konnte durch die Einführung nichtlinearer Fil
termethoden mittels Medianfilter impulsförmiges Rauschen, das beispielsweise in
Bitfehlern bei digitaler Filmaufzeichnung oder Filmschmutz seine Ursache hat, ver
deckt werden. Durch die Verwendung von Bewegungsdetektoren konnten schließlich
auch Bildstörungen, die bei kritischem Filmmaterial durch die Medianfilterung zu
Artefakten führten, auch noch unterdrückt werden. Im folgenden beschreibt der Auf
satz dann den prinzipiellen Aufbau eines aktuellen Noise Reducers, wie er zur Zeit
der Patentanmeldung im Handel frei erhältlich war. Mit diesen Noise Reducern war
es, wie in der einleitenden Zusammenfassung dieser Druckschrift angegeben, ledig
lich möglich, vertikale Filmkratzer zu verdecken.
Aus DE 44 32 787 A1 ist ein Verfahren und eine Schaltung zum Erkennen und
Verdecken von durch vertikal verlaufenden Filmkratzern verursachten Fehlern in
einem Videosignal bekannt, bei dem ein Fehlersignal an von gestörten Bildpunkten
erzeugten Fehlstellen abgeleitet und in Form eines Steuersignals für die Verdeckung
der Fehler im Videosignal benutzt wird. Um Kratzer von anderen, sich vertikal
erstreckenden Bilddetails, wie zum Beispiel Fahnenmasten, sicher unterscheiden zu
können, wird das Fehlersignal nur dann erzeugt, wenn eine einstellbare, lokal
beschränkte Kratzerbreite in horizontaler Richtung nicht überschritten wird und
wenn jeder Kratzer im wesentlichen vertikal verläuft und wenn die Kratzerlänge
etwa der Filmbildhöhe entspricht. Mit Hilfe des Fehlersignals werden schließlich die
gestörten Stellen im Videosignal durch das entsprechende tiefpaßgefilterte Video
signal ersetzt, so daß die Bildpunkte des Kratzers Helligkeit und Farbe der Bildpunk
te in der näheren Umgebung des Kratzers annehmen und auf diese Weise sehr starke
Kontrastunterschiede vermieden werden.
Zur Auswertung der Längenausdehnung eines Kratzers werden in der
DE 44 32 787 A1 übereinander angeordnete Bildpunkte eines Kratzers, die sich nicht über die
gesamte Höhe eines Bildes erstrecken, durch Zeilensortierung und Vertikal-
Tiefpaßfilterung mittels eines Medianfilters, ab einer gewissen Mindestausdehnung
des Kratzers, über die gesamte Bildhöhe erweitert. Die Mindestausdehnung, ab der
ein Kratzer erweitert wird, kann nur mittelbar über die Anzahl der Abgriffe des
Medianfilter vorgegeben werden; die Längenausdehnung von schräglaufenden
Kratzern kann mit dieser Anordnung nicht erfaßt werden.
Bei der Erkennung von Kratzern war die Bestimmung der Kratzerlänge jedoch ein
entscheidendes Unterscheidungsmerkmal, denn eine Entscheidung nur anhand ande
rer Kratzermerkmale, wie Breite des Kratzers und durch den Kratzer hervorgerufene
Kontrastunterschiede können auch von anderen Bilddetails hervorgerufen werden,
die gerade nicht unterdrückt werden sollen. Desweiteren überstreicht das zur
Verdeckung des Kratzers benutzte Störstellenverdeckungssignal bei der bekannten
Schaltungsanordnung den Bereich eines Videobildes, den ein, den Kratzer um
schreibendes Rechteck im Videobild einnehmen würde. Je stärker die Neigung eines
Kratzers um so größer wird die Fläche, die eigentlich nicht verdeckt werden sollte.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Schaltungs
anordnung zur Bearbeitung von Videosignalen anzugeben, bei dem im Videosignal
enthaltene Kratzer, insbesondere schräglaufende Kratzer von anderen, kratzerähn
lichen Bildstrukturen sicher unterschieden werden können. Eine weitere Aufgabe
bestand darin, eine Kratzermaske, bzw. ein daraus abgeleitetes Störstellenver
deckungssignal zu generieren, welches der Form eines schrägen Kratzers besser
entspricht.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung zur Kratzererkennung
dadurch gelöst, daß die Anordnung zur Erkennung von Kratzern dazu vorgesehen
ist, eine bestimmte Anzahl von in Reihe liegenden Bildpunkten eines Videobildes
jeweils zu einer Gruppe zusammenzufassen und für jede Gruppe von Bildpunkten
eine Verteilung der Bildpunkte nach bestimmten Kriterien zu ermitteln um auf
Grund dieser Verteilung eine Klassifizierung der Bildpunktgruppen nach Kratzer
teilstrecken und Nichtkratzerteilstrecken vorzunehmen.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß bei einer Auswertung der Häufung
von Bildpunkten mit entsprechenden Eigenschaften, die auch bei Kratzern zu
erwarten sind (Breite, Kontrast, . . .) innerhalb einer bestimmten Bildspalte bei
schräglaufenden Kratzern, oder Kratzern mit Unterbrechungen, der zur Erkennung
benutzte Schwellwert soweit abgesenkt werden müßte, daß die Verwechslung von
den verbleibenden Bildpunkten eines Kratzers mit Bildpunkten ähnlicher Eigen
schaft, die ihren Ursprung jedoch in tatsächlichen Bildobjekten haben, immer
wahrscheinlicher wird. Das von der Erfindung vorgeschlagene Beurteilungskrite
rium, daß nicht nur jeder einzelne Bildpunkt ein bestimmtes Kriterium erfüllen muß,
sondern in einer vorgegebenen Anzahl von Bildpunkten eine bestimmte Mindestver
teilung von Eigenschaften vorhanden sein muß, vermindert die Wahrscheinlichkeit,
daß zufällig verteilte Bildpunkte innerhalb dieser Gruppe, diese Eigenschaft ebenfalls
erfüllen. Auf diese Weise wird ein Kratzer nicht mehr als ganzes untersucht,
beispielsweise ob genügend Bildpunkte mit entsprechender Eigenschaft sich zu
einem Kratzer zusammensetzten lassen, sondern Häufung und Ausrichtung von
Bilddetails, die bestimmte strukturelle Eigenschaften aufweisen, werden als tatsäch
liches Vorhandensein eines Kratzers gewertet. Da Bildobjekte mit entsprechenden
strukturellen Eigenschaften weit weniger häufiger auftreten als Bildobjekte, die aus
einer gleichen Anzahl von zufällig verteilten, einzelnen Bildpunkte mit den entspre
chenden Eigenschaften zusammengesetzt sind, erhält man über die Untersuchung der
strukturellen Eigenschaften von vermutlichen Kratzern eine zuverlässigere Aussage,
ob tatsächlich ein Kratzer vorliegt.
Hierzu ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, jeweils für einen
Bildbereich des Videobildes, in welchem ein Kratzer vermutet wird, die Anzahl der
als Kratzerteilstrecken klassifizierten Bildgruppen dieses Bildbereichs zu ermitteln
und mit einem ersten Schwellwert zu vergleichen, wobei nur bei Überschreitung des
ersten Schwellwertes der vermutete Kratzer als erkannter Kratzer signalisiert wird.
Die Erfindung geht hierbei davon aus, daß ein Kratzer aus einer bestimmten
Mindestanzahl von Kratzerteilstrecken zusammengesetzt sein muß, um als Kratzer
akzeptiert zu werden. Ist die Anzahl der erkannten Kratzerteilstrecken zu gering,
handelt es sich meist um Bilddetails, die zwar die Kriterien von Kratzerteilstrecken
erfüllen, tatsächlich aber Teilstruktur eines Bildobjekts sind. Da das gehäufte
Auftreten solcher Bildstrukturen jedoch geringer ist, als das zufällige Auftreten von
Bildpunkten, ist die Entscheidung über die Anzahl von Kratzerteilstrecken viel
sicherer.
Da bei entsprechender Häufung von Kratzerteilstrecken mit großer Wahrscheinlich
keit auch von einem tatsächlichen Kratzer ausgegangen werden kann, können auch
Teilstrecken, die nicht die Häufigkeit eines durchgehenden Kratzers aufweisen, als
Kratzer akzeptiert werden, d. h. auch teilweise unterbrochene Kratzer werden
akzeptiert. Dies ist besonders vorteilhaft, weil beispielsweise ein schwarzer Kratzer,
der sich über einen dunklen Bildbereich erstreckt, zwar vorhanden, aber nicht mehr
sichtbar ist. Zwar braucht dieser Kratzer nicht verdeckt zu werden, aber er reduziert
bei herkömmlicher Untersuchung die meßbare Gesamtlänge eines Kratzers und
würde so die Erkennung des Kratzers verhindern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, kann durch Veränderung des
Schwellwertes die Entscheidungsschwelle welcher Anteil eines Kratzers mindestens
sichtbar sein muß, um noch als Kratzer akzeptiert zu werden, an den jeweiligen
Bildinhalt angepaßt werden.
Vorzugsweise können die als Kratzerteilstrecken klassifizierten Bildpunktgruppen zur
Bildung einer Kratzermaske verwendet werden, mittels welcher eine Verdeckung des
Kratzers vorgenommen werden kann. Dies hat den Vorteil, daß sich eine derart
gebildete Maske viel genauer an Form und Verlauf eines Kratzers anpaßt, als wenn
die Maske sich über den Bildausschnitt erstrecken würde, der den Kratzer als
Rechteck umschreibt.
Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn zur
Bildung der Bildpunktgruppen die Bildpunkte, die in jeweils einer bestimmten
Anzahl von vertikal untereinanderstehenden Bildzeilen an jeweils gleicher Horizon
talposition auftreten, zusammengefaßt werden. Auf diese Weise wird jedes Video
bild in Bildstreifen gegliedert, und nur noch die Bildpunkte eines Bildstreifens
betrachtet, die direkt untereinanderstehen. Dies hat den Vorteil, daß Kratzerteil
strecken mit geringem Aufwand erkannt werden können.
In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Klassifi
zierung von Kratzerteilstrecken, die hochpaßfilterten Bildpunkte mit mindestens
einem Kontrastschwellwert zu vergleichen, jeweils die Summe der Bildpunkte einer
Bildpunktgruppe zu ermitteln, die einen bestimmten Kontrastschwellwert überschrei
ten und sofern diese Summe einen weiteren Schwellwert überschreitet, diese
Bildpunktgruppe als Kratzerteilstrecke zu klassifizieren.
Insbesondere hochpaßgefilterte Signale enthalten im wesentlichen nur noch Signal
anteile von impulsförmigen Bildobjekten. Überschreiten diese impulsförmigen
Bildobjekte auch noch eine bestimmte Kontrastdifferenz, so ist damit schon eine
Vorauswahl unter den überhaupt als Kratzer in Frage kommenden Bildsignalen
getroffen. Aber nur wenn eine bestimmte Mindestanzahl von Bildpunkten auch
dergleichen Kontrastunterschied aufweisen, kann für diese Bildpunktgruppe
angenommen werden, daß sie eine Struktur aufweisen, wie sie auch Segmente
bzw. Teilstrecken von Kratzern aufweisen.
Die Erfindung wird nun anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Filmabtaster mit einer Anordnung zur Erkennung und Verdeckung von
Laufkratzern einschließlich schräglaufenden Laufkratzern,
Fig. 2 Filmbilder mit schrägstehenden Bildobjekt und schräglaufendem Kratzer,
Fig. 3 auf Filmbilder angewandte Verfahrensschritte zur Erkennung und
Maskierung von insbesondere schräglaufenden Kratzern,
Fig. 4 Ein in Bildstreifen zerlegtes Videobild mit einem Spaltenblock,
Fig. 5 Aus Maskierungsblöcken zusammengesetzte Kratzermaske eines Videobildes,
Fig. 6 Übersicht über eine Schaltungsanordnung zur Erkennung von Laufkratzern,
insbesondere schräglaufenden Laufkratzern,
Fig. 7 Schaltungsanordnung eines Impulspaßfilters und eines Kratzerstrecken
detektors,
Fig. 8 Schaltungsanordnung eines Fortsetzungsdetektors, eines Kratzerhubdetektor,
eines Maskengenerators und eines Kratzerlängendetektors,
Fig. 9 Schaltungsanordnung eines Kratzerkonturverstärkers.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Filmabtasters 1, bei dem das in einem
Abtaster 2 gewonnene analoge Videosignal eines abgetasteten Film in einem Analog-
Digital Umsetzer 3 in digitale Luminanz und Chrominanzsignale umcodiert wird. In
einer Anordnung zur Störsignalbefreiung 4 sind verschiedene Detektoren 5, 6 dazu
vorgesehen, Fehler im abgetasteten Videosignal zu erkennen und durch Störstellen
signale K₁, K₂ zu kennzeichnen. Bei den Detektoren handelt es sich um einen
Detektor zur Erkennung von Kratzern (scratch detector) 5, ausgebildet nach den
erfindungswesentlichen Merkmalen zur Erkennung von schräglaufenden Kratzern
und beispielsweise um einen Detektor zur Erkennung von Schinutzpartikeln (dirt
detector) 6. Durch die Störstellensignale K₁, K₂ wird ein Medianfilter 7 angesteuert,
welches Bildbereiche, die als Fehler eingestuft wurden, durch deren mediangefilterte
Ersatzwerte ersetzt.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Detektion von Laufkratzern ist jedoch nicht
nur auf Filmabtaster beschränkt, sie kann in jeder Anordnung, die zur Störsignalbe
freiung von Videosignalen verwendet wird sinnvoll eingesetzt werden, also auch
beispielsweise in Zusammenhang mit der Wiedergabe von gespeicherten Videosigna
len und auch als eigenstandiges Gerät, in einem sogenannten "Noice reducer". Auch
die Art des Quellensignal, sei es analog oder digital spielt für das Wesen der Erfin
dung keine Rolle, da Signalumwandlungen jeder Zeit problemlos möglich sind.
Fig. 2 zeigt drei aufeinanderfolgende Filmbilder N-1, N, N+1, wobei die einzelnen
Filmbilder durch den sogenannten Filmstrich 20 voneinander getrennt sind. Die
Filmbilder enthalten sowohl ein schrägstehendes Objekt A, als auch einen schräg
über alle Filmbilder hinweglaufenden Kratzer B. Der Übersicht halber zeigt die
Fig. 2 jeweils nur ein schrägstehendes Objekt A und einen schräglaufenden Kratzer
B, obwohl mit den beschriebenen Verfahren und den beschriebenen Schaltungsan
ordnungen auch mehrere Kratzer in einem Bild mit mehreren schrägstehenden
Objekten unterschieden werden können. Im Gegensatz zu singulären Bildstörungen,
werden hier alle Kratzer, die sich über mehr als ein Bild erstrecken, unabhängig
davon wie sie entstanden sind, als Laufkratzer bezeichnet.
Zur Bestimmung der Kratzerausdehnung können folgende, in Fig. 3 in einem
Diagramm wiedergegebene Verfahrenschritte, beispielsweise von einem
programmierbaren Signalprozessor ausgeführt werden:
Als erstes werden aus einem Videosignal alle Signale von vertikalen Strukturen
herausgefiltert (Block 31). Da auch schräglaufende Kratzer B im wesentlichen
senkrecht zur Laufrichtung eines Filmes ausgerichtet sind, werden auch schräg
laufende Kratzer auf diese Weise erfaßt. Vorzugsweise werden bei der Ausfilterung
von vertikalen Strukturen, nur solche erfaßt, die eine vorgebbare Maximalbreite
nicht übersteigen, denn die Breite eines Kratzers ist im allgemeinen auf wenige
Bildpunkte begrenzt.
In einem nächsten Verfahrenschritt (Block 32) werden aus den ausgefilterten
vertikalen Strukturen, diejenigen Strukturen ausgesondert, die einen gewissen
Mindestkontrast zu den ihnen umgebenden Bildinhalten aufweisen. Die Bildpunkte
des auf diese Weise ausgefilterten Signals wiest hierdurch nur noch Bildpunkte auf,
die sehr feinen Strukturen mit entsprechendem Kontrastunterschied entstammen.
Anschließend (Block 33) werden jeweils eine bestimmte Anzahl von benachbarten
Bildpunkten, die auf die Verlaufsrichtung von vermuteten Kratzern ausgerichtet
sind, zu Gruppe von Bildpunkten gegliedert. Bei Laufkratzern, die sich im
wesentlichen in der Laufrichtung eines Films erstrecken, hat es sich als ausreichend
erwiesen, nur solche benachbarten Bildpunkte zu untersuchen, die in Laufrichtung
des Filmes übereinander liegen. Da schräglaufende Kratzer, bei nicht allzugroßer
Schrägneigung zumindest abschnittsweise vertikale Strukturen aufweisen, können auf
diese Weise auch schräglaufende Kratzer ermittelt werden.
Als Nächstes (Block 34) werden die Bildpunktgruppen daraufhin untersucht, ob eine
überwiegende Mehrheit von Bildpunkten mit gleichem Kontrastunterschied gefunden
werden kann. Sollte dies der Fall sein, werden diese Bildpunktgruppen als
Kratzerteilstrecken klassifiziert.
Im nächsten Verfahrenschritt (Block 35) wird nach einer Häufung von Kratzerteil
strecken gesucht, die in Verlaufrichtung eines vermuteten Kratzers ausgerichtet
sind. Bei Laufkratzern kann diese Suche auf das Durchsuchen auf Kratzerteil
strecken mit gleicher Horizontalposition reduziert werden.
Aus den gefundenen Kratzerteilstrecken kann nun eine Kratzermaske zusammen
gesetzt werden (Block 36), wobei noch zusätzliche Kriterien, wie beispielsweise eine
Prüfung, ob sich ein Kratzer in das vorherige und in das nachfolgende Bild
erstreckt, zur Erhöhung der Erkennungssicherheit eines Kratzers verwendet werden
können.
Fig. 6 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäß ausgestalteten Kratzer
detektors zum Erkennen von sowohl exakt vertikal laufenden Laufkratzern als auch
von schräglaufenden Laufkratzern mit einer Überprüfung der Kratzerausdehnung.
Der Kratzerdetektor läßt sich im wesentlichen in folgende Funktionsblöcke gliedern:
- - ein Filter zur Ausfilterung impulsartiger Bildänderungen, im folgenden als
Impulspaßfilter 110 bezeichnet
- - einem Kratzerstreckendetektor 120, welcher vertikal übereinanderliegende
impulsartige Bildänderungen als mögliche Teilstrecke eines Kratzers markiert
- - Mitteln zum Feststellen, ob sich eine am oberen Bildrand festgestellte
Kratzerteilstrecke eines aktuellen Bildes, vom unteren Bildrand eines
vorangegangenen Bildes in das aktuelle Bild erstreckt und eine am unteren
Bildrand festgestellte Kratzerteilstrecke eines aktuellen Bildes sich auf den oberen
Bildrand eines folgenden Bildes erstreckt, im folgenden auch als
Fortsetzungsdetektoren 130, 140 bezeichnet
- - Mitteln, welche dazu vorgesehen sind, festzustellen, ob die am oberen und
unteren Bildrand sich in das vorangehende bzw. nachfolgende Bild erstreckende
Kratzerteilstrecken dem gleichen Kratzer zuordenbar sind, im folgenden als
Kratzerhubdetektoren 150, 160 bezeichnet
- - zwei Maskengeneratoren 190, 200, die ein Maskensignal zur Verdeckung eines
detektierten Kratzers liefern und schließlich
- - zwei Kratzerlängendetektoren 170, 180 die dazu vorgesehen sind, als zusätzliches
Unterscheidungskriterium die Gesamtlänge eines Kratzers im jeweils aktuellen
Bild zu berücksichtigen.
Ferner ist eine Steuerschaltung 100 vorgesehen, die verschiedene, im einzelnen noch
erläuterte Steuersignale erzeugt und ein Kratzerkonturverstärker 220, dessen
Ausgangssignal mit den Ausgangssignal der Maskengeneratoren 190, 200 in einem
Multiplexer 210 zu einem Störstellenverdeckungssignal K kombiniert wird.
Fig. 7 zeigt Schaltungsdetails von Impulspaßfilter 110 und Kratzerstreckendetektor
120. An einer Eingangsklemme 101 des Kratzerdetektors wird der Steuerschaltung
100 und dem Impulspaßfilter 110 der Luminanzanteil eines digitalisierten
Videosignals zugeführt. Das Impulspaßfilter 110 extrahiert aus dem Luminanzsignal
alle impulsartigen Änderungen einer bestimmten, einstellbaren Maximalbreite.
Hierzu ist das Impulspaßfilter 110 vorzugsweise als komplementäres Median-
Tiefpaßfilter realisiert. Ein Subtrahierer 113 bildet die Signaldifferenz zwischen
dem, in einem ersten Laufzeitglied 111 verzögerten Eingangssignal und dem, in
einem Median-Filter 112 mediangefilterten Eingangssignal. Die Signaldurchlaufzeit
des ersten Laufzeitgliedes 111 ist so bemessen, daß sie der Signaldurchlaufzeit des
Median-Filters 112 entspricht. Durch Einstellung der Anzahl der aufeinander
folgenden Bildpunkte, deren Medianwert im Median-Filter 112 ermittelt werden
soll, kann die Durchlaßbreite des Impulspaßfilters 110 eingestellt werden. Ist das
Median-Filterfenster beispielsweise auf fünf Bildpunkte eingestellt, so werden
maximal zwei bildpunktbreite Impulse unverändert durchgelassen. Das
komplementäre Median-Tiefpaßfilter hat den Vorteil, daß die Kurvenform des
Kratzers erhalten bleibt, und nicht wie beispielsweise in einem Hochpaßfilter eine
Verbreiterung der Signalflanken eintritt. Weitere Einzelheiten zu Aufbau und
Funktion des komplementären Median-Tiefpaßfilters können der DE 44 32 787.0 A1
entnommen werden.
Das Ausgangssignal des Impulspaßfilters 110 ist dem Kratzerstreckendetektor 120
zugeführt, der im Ausführungsbeispiel aus einem Quantisierer 121, einem Akkumu
lator 122 und zwei Diskriminatoren 123, 124 gebildet wird. Der Quantisierer 121
weist zwei Schaltschwellen, eine untere und eine obere Schaltschwelle -C, +C auf.
Bei Unterschreiten der unteren Schaltwelle -C gibt der Quantisierer den Wert -1 aus,
bei Übererschreiten der oberen Schaltschwelle +C den Wert +1 und bei zwischen
den beiden Schaltschwellen liegenden Eingangssignalen den Wert 0 aus. Die beiden
Schaltschwellen -C und +C sind vorzugsweise auf 2 Prozent eines voll ausgesteuer
ten Luminanzsignals eingestellt, so daß bereits relativ geringe Kontraständerungen
zu einem Überschreiten bzw. Unterschreiten der Schaltschwelle führen. Auf diese
Weise ist sichergestellt, daß auch schwach ausgeprägte Kratzer bzw. Kratzer in sehr
heller oder sehr dunkler Bildumgebung erkannt werden können. Ein Unterschreiten
des negativen Schwellwertes -C deutet auf einen schwarzen Kratzer, ein Überschrei
ten des Schwellwertes +C auf einen weißen Kratzer. Somit werden nur impulsartige
Änderungen mit entsprechendem Kontrastunterschied auf den Wert +1 bzw. -1
abgebildet. Hingegen werden Videosignale die keine impulsartigen Änderungen der
Helligkeit aufweisen, unabhängig von ihrer Helligkeit, als auch Videosignale mit
impulsartigen Änderungen, deren Impulsbreite größer als die eingestellte Impulsbrei
te des Median-Filters 112 ist, auf den Wert 0 abgebildet.
Wegen der zeilenweisen Verarbeitung des Videosignals ist bisher nur die vertikale
Ausbreitung eines Kratzers, d. h. die Beschränkung eines Kratzer auf wenige hori
zontal nebeneinander liegende Bildpunkte geprüft worden. Das Wesen eines Kratzers
liegt aber auch darin, daß er in untereinander liegenden Zeilen eines Videosignals,
Störungen an etwa der gleichen Vertikalposition erzeugt. Zur Detektion, ob die
detektierten impulsartigen Änderungen Teil eines Kratzers sind, d. h. vertikal
untereinander stehen, werden in dem Zeilenakkumulator 122 für eine jeweils
vorgebbare Anzahl von Bildzeilen die Summe der Ausgangswerte des Quantisierers
121, getrennt nach Horizontalpositionen gebildet. Bei einer Abtastung eines
Videobildes nach PAL-Norm, bei der auf den sichtbaren Teil eines Videobildes
effektiv 575 Bildzeilen und 720 Bildpunkte pro Bildzeile entfallen, hat sich in der
Praxis eine Akkumulation über jeweils 16 Zeilen als günstig erwiesen, wenn die
Detektion in Halbbildern vorgenommen wird. Die Steuerschaltung 100 erzeugt zu
Beginn jedes sichtbaren Videohalbbildes und nach jeweils Ablauf der voreingestellen
Zeilen einen Rückstellimpuls, welcher die Inhalte des Zeilenakkumulators 115 auf
den Wert 0 zurücksetzt. Somit erfolgt eine Detektion der Kratzer in vertikal
übereinander liegenden Bildstreifen.
Fig. 4 zeigt ein solches, in Bildstreifen 41 zerlegtes Videobild und einen Kratzer
42, der Unterbrechungen aufweist. Die an einer Horizontalposition X untereinander
stehend Bildpunkte eines jeweiligen Bildstreifens 41 bilden jeweils eine Spaltenblock
43; die Anzahl der Bildpunkte eines Spaltenblocks 43 entspricht der Anzahl der zur
Bildstreifenbildung verwendeten Bildzeilen. Bei 237,5 Zeilen eines Halbbildes, wird
somit jedes Halbbild in fünfzehn Bildstreifen zerlegt, wobei der unterste Bildstreifen
nur durch ca. vierzehn Bildzeilen gebildet wird. Diese kleine Abweichung ist für die
gewählte Verarbeitung der gemessenen Werte jedoch bedeutungslos.
Die sechzehn Bildpunkte des Spaltenblock 43 der Fig. 4 setzen sich zusammen aus
fünf Bildpunkten 44 mit geringer Kontraständerung, einem Bildpunkt 45 mit Kon
traständerung in den weißen Bereich und zehn Bildpunkten 46 mit Kontraständerung
in den schwarzen Bereich. Der Vorteil der Akkumulation der nach Bildstreifen ge
trennt erfaßten Kratzerteilstrecken besteht darin, daß Bilddetails ohne impulsartigen
Verlauf (Ausgangswert des Quantisierers 121 ist 0) den Akkumulationswert nicht
verändern und Bilddetails, die impulsartige Änderungen in den weißen Bereich
(Ausgangswert des Quantisierers 121 = +1) und an anderer Stelle der Spalte einen
impulsartigen Verlauf in den schwarzen Bereich (Ausgangswert des ersten Diskrimi
nators 121 = -1) aufweisen, sich gegeneinander aufheben (Summe von -1 und +1
= 0). Nur wenn innerhalb eines Spaltenblocks 43 des jeweilig betrachteten Bild
streifens 41 die Summe der Kontrastunterschiede in einen Bereich der Helligkeit
(hell bzw. dunkel) die Summe der Kontrastunterschiede in den entgegengesetzten
Bereich der Helligkeit (dunkel bzw. hell) überwiegen, weicht das Ergebnis der
Akkumulation deutlich von Null ab. Dies hat zur Folge, daß zufällig verteilte
impulsartige Bilddetails mit entgegengesetzten Kontrastunterschieden ausgemittelt
werden, während längere vertikal verlaufende Bilddetails, die die Bedingungen an
Impulsform und Kontrastunterschied erfüllen, verstärkt werden.
Die Ausgangswerte des Zeilenakkumulators 122 sind hierzu den Diskriminatoren
123, 124 zugeführt, wobei der erste Diskriminator 123 ein Ausgangssignal abgibt,
wenn das Akkumulationsergebnis größer ist als die Hälfte der zur Bildstreifen
bildung verwendeten Zeilen n, in unserem Beispiel also größer als der Wert +8 ist,
und der zweite Diskriminator 124 ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Akkumula
tionswert kleiner ist als der negative Wert, der der Hälfte der zur Bildstreifenbildung
verwendeten Zeilen, in unserem Beispiel also kleiner ist als der Wert -8 ist. Hier
durch wird erreicht, daß bei Bilddetails eindeutigen Inhalts, bei dem die Spalten
blöcke mit impulsartigen Bilddetails einen Kontrastunterschied in nur einer Richtung
(schwarz oder weiß) aufweisen, der Schwellwert leichter überschritten werden kann
als bei Bilddetails mit widersprüchlichen Kontrastunterschieden. Bei dem in Fig. 4
dargestellten Spaltenblock 43 ergibt sich aus fünf Bildpunkten 44 mit dem Wert 0,
einem Bildpunkt mit dem Wert +1 und neun Bildpunkten mit dem Wert -1 ein
Akkumulationswert von -9, so daß der zweite Diskriminator 124 einen Ausgangs
impuls zur Kennzeichnung einer schwarzen Kratzerteilstrecke abgibt.
Desweiteren ist durch die gewählten Schwellwert sichergestellt, daß zumindest
zweimal zwei Bildpunkte eines Kratzers oder zumindest einmal drei Bildpunkte eines
Kratzers direkt untereinander liegen müssen, um als Bildpunkte einer Kratzerteil
strecke klassifiziert zu werden. Die auf diese Weise gegebene hohe Erkennungs
sicherheit von Kratzerteilstrecken ermöglicht es auch, wie bereits beschrieben, den
Schwellwert des Kontrastunterschiedes entsprechend niedrig anzusetzen, so daß
Fehlentscheidungen aufgrund eines niedrigen Kontrastwertes, die in Kauf genommen
werden, um auch noch schwache Kratzer erkennen zu können, durch die Entschei
dung über akkumulierte Werte eines Spaltenblocks wieder bereinigt werden.
Mit dieser Art von Detektion können ungefähr die Bildpunkte von Kratzern erfaßt
werden, die ihre Vertikalposition über die ausgewählten Zeilen maximal um die
Impulsdurchlaßbreite des Impulspaßfilters 110 ändern. Somit bestimmt die Anzahl
der Bildzeilen eines Bildstreifens bei vorgegebener Maximalbreite eines Kratzers
(= Durchlaßbreite des Impulspaßfilters 110) den maximalen Neigungswinkel, den
ein schräglaufender Kratzer zur Hochachse eines Videobildes einnehmen darf, um
im günstigsten Fall noch als Teilstrecke eines Kratzers erkennbar zu sein.
Die Ausgangssignale der Diskriminatoren 123, 124 setzen an den jeweiligen
Horizontalpositionen eines jeweiligen Bildstreifens Markierungen für erkannte
Kratzerteilstrecken, die im folgenden als Kratzermarkierungen bezeichnet werden.
Die weitere Auswertung der Kratzermarkierungen erfolgt nun für schwarze und
weiße Kratzer in getrennten Funktionsblöcken, wobei das Ausgangssignal des ersten
Diskriminators 123 das Eingangssignal der Funktionsblöcke 130, 150, 170, 190 zur
Auswertung von weißen Kratzern, und das Ausgangssignal des zweiten Diskrimina
tors 124 das Eingangssignal der Funktionsblöcke 140, 160, 180, 200 zur Auswer
tung von schwarzen Kratzern bildet. Da die jeweiligen Funktionsblöcke jedoch
identisch aufgebaut sind, wird im folgenden anhand von Fig. 5 nur die Aufberei
tung der weißen Kratzer beschrieben.
In einem ersten Zeilenspeicher 131 des Fortsetzungsdetektors 130 werden die
logischen Ausgangswerte des ersten Diskriminators 123 zwischengespeichert. Der
erste Zeilenspeicher 131 übernimmt jeweils am Ende eines Bildstreifens das Ergeb
nis, bevor der Akkumulator 122 zurückgesetzt wird. Im Fortsetzungsdetektor 130
sind noch vier weitere Zeilenspeicher 132, 133, 134, 135 vorgesehen, die durch die
Steuerschaltung 100 so angesteuert werden, daß sie den Inhalt des ersten Zeilenspei
chers 131 zu verschieden Zeitpunkten übernehmen. Die zeitlich unterschiedliche
Übernahme wird in Fig. 5 durch Umschalter 136, 137 symbolisiert.
Gehen wir im folgenden von einem, in einem aktuellen Bild N zu detektierenden
Kratzer davon aus, daß in einem, dem aktuellen Bild N vorangegangenen Bild N-1
der Inhalt des ersten Zeilenspeichers 131, nach dem die letzte Zeile des Bildes N-1
analysiert wurde, in den zweiten Zeilenspeicher 132 geschrieben wurde, und zwar
bevor der erste Zeilenspeicher 131 zurückgesetzt wurde. Der zweite Zeilenspeicher
132 enthält somit die Kratzermarkierungen des untersten Bildstreifens (Zeilen 273-
287 eines Halbbildes), des dem aktuellen Bildes N vorangegangenem Bildes N-1.
Wenn nun das aktuelle Bild N analysiert wird, steuert die Steuerschaltung 100 den
dritten Zeilenspeicher 133 so, daß die Kratzermarkierungen der ersten sechzehn
Zeilen, d. h. der Zeilen des obersten Bildstreifens des aktuellen Bildes N in den
dritten Zeilenspeicher 133 geschrieben werden (Schalterstellung des ersten
Umschalters 136 symbolisiert diesen Zeitpunkt). Nachdem im aktuellen Bild N die
Kratzermarkierungen der letzten Zeilen, also der Zeilen 273 bis 287 gebildet
wurden, wird das Ergebnis des ersten Zeilenspeichers 131 von der Steuerschaltung
100 im vierten Zeilenspeicher 134 gespeichert. Nachdem im nächsten Bild N+1 im
ersten Zeilenspeicher 131 die Kratzermarkierungen der ersten 16 Zeilen des neuen
Bildes N+1 vollständig eingeschrieben sind, überträgt die die Steuereinrichtung 100
durch entsprechende Steuersignale den Inhalt des ersten Zeilenspeichers 131 in den
fünften Zeilenspeicher 135. Nun erst kann durch positionsweisen Vergleich der
Speicherinhalte von zweiten Zeilenspeicher 132 und dritten Zeilenspeicher 133 in
einem ersten UND-Gatter 138 übereinstimmende Positionen ST von Kratzermarkie
rungen zwischen unterem Bildrand eines vorangegangenen Bildes N-1 und dem
oberen Bildrand eines aktuellen Bildes N, sowie durch gleichzeitigen positionsweisen
Vergleich der Inhalte des vierten Zeilenspeichers 134 und des fünften Zeilenspei
chers 135 in einem zweiten UND-Gatter 139 übereinstimmende Positionen SB von
Kratzermarkierungen zwischen unterem Bildrand eines aktuellen Bildes N und dem
unteren Bildrand eines aktuellen Bild folgenden Bildes N-1 ermittelt. Mittels des
Vergleichs mit den beiden UND-Gattern 138, 139 werden die Kratzerteilstrecken S
aussortiert, die an der gleichen Stelle, an der sie den unteren Bildrand eines voran
gehenden Bildes verlassen haben, sich im darauffolgenden Bild an der gleichen
Stelle im oberen Bildrand fortsetzen, bzw. die Teilstrecken eines Kratzers die den
unteren Bildrand eines Bildes verlassen haben, an der gleichen Horizontalposition in
das nachfolgende Bild, an dessen oberen Bildrand eintreten. Wegen des relativ zur
Bildhöhe eines Filmbildes geringen Höhe des Filmstrichs, trifft dies Bedingung
sowohl auf Kratzer zu, die entweder genau senkrecht durchs Bild verlaufen oder
aber leicht schräg durchs Bild verlaufen. Bilddetails A hingegen, die zwar zwei
Grundbedingungen eines Kratzers, nämlich schmalen Umriß mit entsprechender
Kontrastdifferenz erfüllen, und die leicht geneigt im Bild abgebildet sind, jedoch im
Gegensatz zu einem Laufkratzer ihre Position von Bild zu Bild nicht verändern,
können auf diese Weise von schräglaufenden Kratzern sicher unterschieden werden,
da deren Horizontalposition zwischen unteren Bildrand des vorangegangenen Bildes
N-1 und oberen Bildrand des aktuellen Bildes N, als auch die Horizontalposition
von unterem Bildrand des aktuellen Bildes N und Horizontalposition des oberen
Bildrandes des dem aktuellen Bild folgenden Bildes N+1 deutlich voneinander
abweicht.
Bei mäßig geneigten Kratzern ändert sich deren Horizontalposition beim Durch
laufen des Filmstrichs nur unerheblich, so daß eine Überprüfung auf identische
Kratzermarkierungen ST, SB völlig ausreicht. Zur Erkennung stärker geneigter
Kratzer müßte statt nach identische Kratzermarkierungen nach Kratzermarkierungen
gesucht werden, die innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches auftreten.
Das Einlesen des Speicherinhalts des ersten Zeilenspeichers 131 durch die Steuerein
richtung 101 wird wie beschrieben laufend fortgesetzt, so daß die Kratzermarkie
rungen T eines obersten Bildstreifens jeweils abwechselnd in dritten bzw. fünften
Zeilenspeicher 133, 135 und die Kratzermarkierungen B des untersten Bildstreifens
eines jeweiligen Bildes jeweils abwechselnd in den zweiten bzw. vierten Zeilen
speicher 132, 134 eingeschrieben werden. Auf dies Weise stehen für jedes
auszuwertende Bild . . ., N-1, N, N+1, . . . jeweils ein Bild später, als für das Bild,
für das die Auswertung vorgenommen werden soll, die jeweils paarweise benötigten
Markierungen zur Verfügung. Da bei der anschließenden Zusammenfassung der
Ausgangssignale T, B des ersten und zweiten UND-Gatter 138, 139 in einem ODER-
Gatter 151 als Eingangssignale eines ODER-Gatters ohne Änderung des Ausgangs
signals beliebig vertauschbar sind, spielt es auch keine Rolle, daß bei jeder zweiten
Auswertung eines Bildes die Bedeutung der Ausgangssignale T und B der beiden
UND-Gatter 138, 139 vertauscht ist. Durch das beschriebene wechselweise Spei
chern kann jedoch der Speicherbedarf an Zeilenspeichern äußerst gering gehalten
werden.
Im Kratzerhubdetektor 150 wird als nächstes überprüft, ob ein am oberen Bildrand
detektierter, bildübergreifender Kratzer an einer Position ST mit einer am unteren
Bildrand detektierten bildübergreifenden Kratzerposition SB korrespondiert, d. h. die
Kratzerpositionen ST, SB so nahe aneinander liegen, daß sie wahrscheinlich von
einem schräglaufenden Kratzer stammen. Hierzu werden die in einem ODER-Gatter
151 zusammengefaßten oberen Kratzermarkierungen ST und unteren Kratzermarkie
rungen SB in einem Expansionsfilter 152 um eine bestimmte Anzahl von m Bild
punkten verbreitert. Die Anzahl der Bildpunkte um die die Kratzermarkierungen
verbreitert werden, bestimmt auch den Bereich innerhalb der schrägverlaufende
Kratzer noch als schräglaufende Kratzer erkannt werden. In der Praxis hat sich eine
Verbreiterung um jeweils 1% der Bildpunkte einer Bildzeile nach links und nach
rechts als günstiger Wert erwiesen.
Zur Verbreiterung der Kratzermarkierungen werden im Ausführungsbeispiel jeweils
sechzehn nebeneinanderliegende Kratzermarkierungen betrachtet. Sobald einer dieser
Kratzermarkierungen den logischen Wert Eins aufweist, werden auch alle anderen
Kratzermarkierungen auf diesen Wert gesetzt. Durch anschließende Signalverschmä
lerung in einem Kompressionsfilter 153 um die gleiche Anzahl m von Bildpunkten,
um die das Signal ursprünglich verbreitert wurde, bleibt nur dann ein Signal übrig,
wenn die verbreiterten Bereiche einer obereren und unteren Kratzermarkierung
nahtlos ineinander übergegangen sind, d. h. sich ganz oder teilweise überdeckt
haben. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß nur dann ein Signal, im folgenden als
Kratzerübereinstimmungssignal P bezeichnet, erzeugt wird, wenn die Position des
Kratzers, der am oberen Bildrand eintritt von der Position an der ein Kratzer den
unteren Bildrand verläßt, nicht zu weit auseinander liegt, also der Neigungswinkel
des Kratzers nicht zu groß ist. Fortsetzungsdetektor 130 und Kratzerhubdetektor 150
werden von der Steuerschaltung 100 so angesteuert, daß das Kratzerübereinstim
mungssignal P in jeder Bildzeile eines aktuell betrachteten Bildes N erzeugt wird.
Da das Kratzerübereinstimmungssignal P sich über den gesamten Kratzerhub eines
aktuellen Bildes erstreckt, überstreicht es bei schräglaufenden Kratzern auch viele
Bildpunkte, die nicht durch Kratzer gestört sind. In einem Maskierungsgatter 191
des Maskenbildners 190 wird daher das Kratzerübereinstimmungssignal P mit den
Kratzermarkierungen des aktuellen Bildes so verknüpft, daß nur der jeweils als
Kratzerteilstrecke klassifizierte Spaltenblock eines jeden Bildstreifens maskiert wird.
Hierzu werden die im ersten Zeilenspeicher 131 bildstreifenweise gespeicherten
Kratzermarkierungen zeilenweise ausgegeben und in einem zweiten Laufzeitglied
192 entsprechend der Durchlauf- und Berechnungszeit von Kratzerstreckendetektor
130 und Kratzerhubdetektor 150 verzögert. Durch die Und-Verknüpfung reduziert
sich das vom Maskierungsgatter 191 gelieferte Maskierungssignal M auf die jeweils
als Kratzerteilstrecken detektierten Spaltenblöcke, so daß die Verdeckung auch bei
schräg verlaufenden Kratzern nur jeweils schmale Bereiche des Bildes umfaßt. Auf
diese Weise wird eine Verdeckung von Bildpunkten, die nicht Teil eines Kratzers
sind, aber in der Nähe eines Kratzers liegen, vermieden.
Fig. 5 zeigt eine auf diese Weise, aus Markierungsblöcken 52 zusammengesetzte
Kratzermaske eines Videobildes 51. Aufgrund der vielen kleine Maskierungsblöcke
paßt sich die Kratzermaske sehr gut an Form und Verlauf des Kratzers an.
Mit der bisher aufgezeigten Anordnung wäre eine Verdeckung von sowohl völlig
senkrecht durchs Bild laufenden Kratzern als auch schräg durchs Bild laufenden
Kratzern hinreichend gegeben, da die Fortsetzung eines Kratzers vom unteren
Bildrand eines vorangegangenen Bildes in den oberen Bildrand eines Betrachtenden
Bildes und der Austritt eines Kratzers am unteren Bildrand eines betrachteten Bildes
und das Auftauchen des Kratzers am oberen Bildrand des darauffolgenden Bildes in
den meisten Fällen eine zuverlässige Detektierung eines Kratzers ergibt. Nur sehr
wenige Bilddetails, die keine Kratzer sind würden alle diese Bedingungen erfüllen
und fälschlicher Weise verdeckt werden. Eine vollkommene Kratzererkennung
schließt jedoch auch die Betrachtung mit ein, ob der Kratzer sich auch weitgehend
zusammenhängend durchs Bild bewegt. Hierzu enthält der Längendetektor 170 einen
zweiten Zeilenakkumulator 171, mittels welchen alle Kratzermarkierungen spalten
weise, d. h. getrennt nach Horizontalposition über jeweils ein ganzes Bild aufsum
miert werden. Am Ende eines Bildes wird der Akkumulationswert einer jeden
Bildspalte in einem Längendiskriminator 172 mit einem vorgebbaren Schwellwert L
verglichen und sofern der Schwellwert überschritten ist, in einem sechsten Zeilen
speicher 173 für die betreffende Horizontalposition eine Markierung gesetzt, die
jeweils am Ende eines Bildes übernommen wird. Die markierten Horizontalposi
tionen bleiben auf diese Weise, jeweils für ein untersuchtes (Halb-)bild erhalten und
werden zeilenweise, synchron zum Kratzerübereinstimmungssignal P ausgelesen. Da
die Durchlaufzeit von Kratzerstreckendetektor 130 und Kratzerhubdetektor 150 auch
einem (Halb-)bild entspricht, entsprechen sich auch die Bilder, für die das Kratzer
längensignal L und das Kratzerübereinstimmungssignal P erzeugt werden.
Mittels des Kratzerlängendetektors 170 wird auf die beschriebene Weise überprüft,
ob ein bestimmter Anteil von Kratzermarkierungen an gleicher Horizontalposition
auftritt und somit der Kratzer eine bestimmte Mindestausdehnung aufweist. Da der
günstigste Wert für den Schwellwert L sowohl vom verwendeten Filmmaterial (der
Bereich eines schwarzen Kratzers der durch ein dunkles Bilddetail läuft würde als
Kratzer nicht erkannt werden und reduziert daher die in einem solchen Bild festge
stellte Länge eines Kratzers) als auch von dem Neigungswinkel des Kratzers selbst
abhängig ist, kann dieser Schwellwert je nach Bedarf von einem Bediener des Gerä
tes eingestellt werden. Beim Ausführungsbeispiel, bei dem ein Halbbild in fünfzehn
Bildstreifen zerlegt wird, gibt beispielsweise ein Schwellwert L der Größe acht an,
daß die aus Kratzerteilstrecken zusammengesetzte Gesamtlänge eines Kratzers min
destens die halbe Bildhöhe einnehmen muß, damit die Kratzermarkierungen des obe
ren und unteren Bildrandes auch tatsächlich als Teile eines Kratzer akzeptiert wer
den. Sollen Kratzer mit stärkerer Schrägneigung noch erkannt werden, so kann der
Wert von L beispielsweise auch auf zwanzig Prozent gesenkt werden. Auch wenn
dieser Wert relativ gering erscheint, so hat sich doch gezeigt, daß durch dieses zu
sätzliche Erkennungskriterium die Fehlerkennungsrate noch weiter gesenkt werden
kann.
Zur Formung eines Korrektursignals, welches noch besser an die Kratzerform,
insbesondere den Verlauf von schräglaufenden Kratzern angepaßt ist, wird im
Ausführungsbeispiel das Maskierungssignals M zur Umschaltung des Multiplexers
210 verwendet, welcher bei aktiven Maskierungssignal M, das von einem Kratzer
konturverstärker 220 gelieferte Signal durchschaltet. Im Ausführungsbeispiel ist dem
Eingang des Kratzerkonturverstärkers 210 das Ausgangssignal des Impulspaßfilters
110 zugeführt, so daß nur Bilddetails mit entsprechender horizontaler Maximalbreite
verstärkt werden. Ein Absolutwertbildner 221 sorgt für gleiche Berücksichtigung
von schwarzen als auch weißen Kratzern. Durch Multiplikation der Abtastwerte in
einem Multiplizierer 222 mit einem einstellbaren Verstärkungsfaktor G können
schwache Kratzer angehoben werden. Eine Begrenzung des Ausgangssignals des
Multiplizierers 222 in einem Begrenzer 223 schneidet das Ausgangssignal beim
maximalen Pegel ab und verhindert die Auswirkungen eines internen Zahlenüber
laufs bei der Multiplikation. Ein nachgeschaltetes weiteres Laufzeitglied 224 gleicht
Laufzeitunterschiede bei der Bildung des Maskierungssignals M aus. Mit dem
Kratzerkontursignal K läßt sich die Kratzermaske noch weit besser an die Form des
Kratzers anpassen. Nur dann, wenn ein Kratzer erkannt wurde, wird durch das
Maskierungssignal M auf das Kratzerkontursignal K umgeschaltet, so daß das
Kratzerkontursignal selbst als Störstellenverdeckungssignals K′ benutzt wird.
Darüber hinaus werden im Ausführungsbeispiel als Eingangssignale des komplemen
tären Median-Tiefpaßfilters Abtastwerte mit acht Bit Datenwortbreite verwendet und
auch das komplementäre Median-Tiefpaßfilter gibt als Ausgangssignal Datenworte
mit acht Bit Datenwortbreite aus. Während durch die Quantisierung im Kratzerde
tektor nur noch zwei Bit Datenworte, bzw. ein Bit Signale verwendet werden, was
die Verarbeitung dieser Signale erheblich erleichtert, wird die Konturverstärkung
mit voller Datenwortbreite durchgeführt. Das Störstellenverdeckungssignal K′ ist
somit auch mehrwertig, wobei die Wertigkeit des Störstellensignals ein Maß für die
Kratzerintensität darstellt. Mittels des mehrwertigen Störstellensignals K′ läßt sich
so die Stärke einer Verdeckung in Abhängigkeit von der Intensität eines Kratzers
steuern. Hierdurch wird die Verdeckung noch weit weniger sichtbar.