DE19635480C2 - Dach - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dach gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Dächer, auf denen Rasen oder sonstige Pflanzen angepflanzt werden können,
sind bekannt. Diese Dächer sind sehr einfach aufgebaut, insofern als die Dächer
oberseitig mit Erde überdeckt und Pflanzen in die Erde eingepflanzt sind.
Die herkömmlichen Dächer zur Kultivierung von Pflanzen sind derartig ausge
bildet, daß sie keine Umgebung bereitstellen können, die für die Kultivierung
von Pflanzen auf den Dächern optimal geeignet ist, da spezielle Einrichtungen
zum Zurückhalten von Feuchtigkeit über längere Zeitspannen fehlen.
Die den Ausgangspunkt bildende DE 93 14 305 U1 offenbart eine Dacheindec
kungsplatte für geneigte Dächer, wobei in einem unteren, nach oben gebogenen
Steg der Dacheindeckungsplatte Durchbrechungen vorgesehen sind, so daß Was
ser abfließen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dach zu schaffen,
das mit der Natur in Einklang steht und die Herstellung einer Umgebung von
natürlichem Grün auf dem Dach ermöglicht bzw. besonders wirkungsvoll unter
stützt, wobei eine durchbrechungsfreie Dachhaut gebildet werden kann.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dach mit den Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unter
ansprüchen niedergelegt.
Um die genannte Aufgabe zu lösen, ist das erfindungsgemäße Dach derart auf
gebaut, daß eine Vielzahl von Dachschindeln, die als längliche metallische
Schindeln mit hochgestellten Abschnitten an ihren beiden Seiten ausgebildet
sind, parallel zueinander auf einer Unterkonstruktion des Daches angeordnet
sind, wobei jede Dachschindel auf der Unterkonstruktion des Daches mittels Be
festigungselementen, wie Haftteilen, gehalten ist. Wasserreservoirabschnitte sind
durch Vorsehen hochgestellter, nicht randseitiger Abschnitte für zurückzuhalten
des Wasser auf jeder Dachschindel gebildet. Wasserabsorbierende Materialien
sind in bzw. auf den Wasserreservoirabschnitten jeder Dachschindel angeordnet,
wobei Pflanzen, wie Rasen oder dergleichen, auf die wasserabsorbierenden Ma
terialien gepflanzt werden. Wasser ist den Wasserreservoirabschnitten jeder
Dachschindel mittels Wasserversorgungsleitungen zuführbar. Weiter besteht das
wasserabsorbierende Material vorzugsweise aus einer Mischung von körnigem
Material, das durch Brennen und Schäumen von Obsidian hergestellt wird, oder
aus Perliten, Bimsstein oder Baumwolle. Weiter ist eine Schicht Erde auf dem
wasserabsorbierenden Material zur Kultivierung vorgesehen, und Pflanzen kön
nen in die Erde zur Kultivierung eingepflanzt werden. Weiter kann ein mit sand
artigem oder schotterartigem Material gefüllter Sandsack um die Erdschicht her
um angeordnet sein, wodurch ein Abbrechen des Randes der Erde verhindert
werden kann.
Nachfolgend wird vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine zusammenfassende Ansicht eines Gebäudes;
Fig. 2 einen Schnitt entlang einer Linie C-C gem. Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt entlang einer Linie D-D gem. Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt entlang einer Linie E-E gem. Fig. 1;
Fig. 5 eine Außenansicht der Dachschindeln;
Fig. 6 eine erklärende Außenansicht der Dachschindel;
Fig. 7 ein vergrößerter Querschnitt durch den Verbindungsbereich zweier
Dachschindeln.
Eine vorschlagsgemäße Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die Fig. 1-7 beschrieben. In Fig. 3 bezeichnet das Bezugszei
chen 30 einen Hauptträger, der hier als C-förmiges Stahlprofil ausgeführt ist und
ein aus Hartholzzementplatten oder sonstigem geeigneten Plattenmaterial herge
stellte, die Unterkonstruktion bildende Teile 32 trägt, wobei eine Vielzahl von
Befestigungselementen 34 auf den Teilen 32 in vorgegebenen Abständen befe
stigt sind. Zwischen den Befestigungselementen 34 sind aus Metallplatten, wie
langformatigen Stahlblechen, hergestellte Dachschindeln 36 angeordnet, die je
weils an ihren beiden (Längs-)Seiten in hochgestellte Abschnitte 36a, 36b ge
formt sind. Jeder seitliche, hochgestellte Abschnitt 36a, 36b jeder Dachschindel
36 ist mit einem korrespondierenden Befestigungselement 34 verbunden, wie in
Fig. 7 gezeigt.
Jede Dachschindel 36 ist derart aufgebaut, daß, wie in Fig. 6 gezeigt, ein ge
wünschter Abschnitt überlappt wird, um einen Doppelschichtabschnitt 36c zu
bilden, wobei dieser Doppelschichtabschnitt 36c in Richtung des Pfeils F nach
oben gebogen wird, um einen hochgestellten Abschnitt 36d für zurückzuhalten
des Wasser zu bilden. Fig. 6 zeigt einen Zustand vor dem Herstellen der Verbin
dung zwischen den Dachschindeln 36 und zu den Befestigungselementen 34,
wobei, wie in Fig. 7 dargestellt, die mit den Befestigungselementen 34 in Ein
griff zu bringenden Bereiche 36a', 36b' über den hochgestellten Abschnitten 36a,
36b bzw. an deren oberen Längsrändern umgebogen bzw. in horizontaler Rich
tung an beiden Seiten jeder Dachschindel 36 abgebogen werden.
Ein Wasserreservoirabschnitt 38 ist zwischen den hochgestellten Abschnitten
36a, 36b jeder Dachschindel 36 gebildet, und in diesem Wasserreservoirabschnitt
38 ist ein wasserabsorbierendes Material 40 angeordnet, das vorzugsweise eine
Dichte von etwa 0,1 g/cm3 aufweist und vorzugsweise aus einem Aufbau bzw.
einer Mischung von anorganischen, extrem leichtgewichtigen, körnigen Be
standteilen besteht, die durch Brennen und Schäumen von Naturglaslava (Obsi
dian) bereitgestellt werden. Dieses wasserabsorbierende Material 40 stellt ein
anorganisches Material dar, das im Vergleich zu chemischen Produkten eine hö
here Feuerfestigkeit (1380°C) sowie verbesserte Wärmeisolierungs- und Warm
halteeigenschaften besitzt, wobei vom wasserabsorbierenden Material 40 aufge
nommenes Wasser in mineralhaltiges Wasser umgewandelt wird und ein Ionen
austausch in diesem wasserabsorbierenden Material 40 stattfindet. Weiter wirkt
das wasserabsorbierende Material 40 ausgezeichnet einem Verrotten von Pflan
zenwurzeln entgegen, und eine unerwartet hohe Tragfähigkeit aufgrund der Ver
zahnung der Körner und deren zunehmende Übertragung von Feuchtigkeit ver
bunden mit einer Filtration der Feuchtigkeit sind zu beobachten.
Weiter wird, wenn das genannte Material mit Erde gemischt wird, ein Doppelef
fekt an Wasserpermeabilität und Wasserfesthaltungsvermögen erreicht.
Das wasserabsorbierende Material wird etwa bis zur Hälfte der Höhe der hoch
gestellten Abschnitte 36a, 36b aufgeschichtet, und ein Netz 42 zur Unterstützung
der Wurzelsysteme der Pflanzen wird auf das Material oben aufgelegt. Erde 44
zur Kultivierung wird oben auf das Netz 42 bis über die hochgestellten Ab
schnitte 36a, 36b der Dachschindeln 36 geschichtet. Am Rand einer in Fig. 4
dargestellten Traufe, eines in Fig. 3 dargestellten Firstes und/oder eines in Fig. 2
dargestellten Ortgangs kann jeweils mindestens ein Sandsack 46 als Rückhalte
wand angeordnet sein, um ein Verschieben der Erde 44 auf dem Dach oder ein
Abkippen der Wandbereiche der Erde 44, was zu einem Herunterfallen vom
Dach führen würde, zu verhindern.
Die Sandsäcke 46 sind derart aufgebaut, daß eine anorganische, extrem leicht
gewichtige, körnige Mischung 48, die granulatartig oder aus Bestandteilen bis
zur Größe einer geballten Faust gebildet sein kann und beispielsweise durch
Brennen und Schäumen von Obsidian oder Sand oder kleinen Steinen hergestellt
ist, in einen feinmaschigen, netzartigen Sack oder einen Stoffsack gefüllt ist.
Eine aus einem Schlauch zum Sprengen hergestellte Wasserversorgungsleitung
50, die mit einer Vielzahl von kleinen Löchern in ihrer Wandung über ihre ge
samte Länge hinweg perforiert ist, ist auf beiden Seiten des Firstes des Daches
52 angeordnet (die Darstellung der anderen Wasserversorgungsleitung ist in Fig.
3 weggelassen).
Aus der Wasserversorgungsleitung 50 austretendes Wasser sammelt sich zuerst
in den oberen Wasserreservoirabschnitten 38 des Daches 52 an, und es ist vorge
sehen, daß dann, wenn das Wasser die oberen Wasserreservoirabschnitte 38
überfließt, daß Wasser von diesen oberen Abschnitten in die nachfolgend tiefe
ren Wasserreservoirabschnitte 38 fließt. In die Erde 44 werden die Pflanzen 54
eingepflanzt, und ein mit den Pflanzen 54 bedecktes Dach 52, wie in Fig. 1 dar
gestellt, wird gebildet, es wird also ein natürlich begrüntes Dach erreicht.
Claims (7)
1. Dach zur Bepflanzung mit Pflanzen, wie Blumen, Rasen o. dgl.,
mit einer Vielzahl von Dachschindeln (36) aus Metallblech mit hochge stellten längsliegenden Abschnitten (36a, 36b) an ihren beiden Längsseiten, die parallel zueinander auf einer Unterkonstruktion angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Dachschindeln (36) abflußfreie Wasserreservoirabschnitte (38) durch hochgestellte, querliegende Abschnitte (36d) für zurückzuhaltendes Wasser gebildet sind,
daß die hochgestellten, querliegenden Abschnitte (36d) für zurückhaltendes Wasser ohne Bildung von Durchbrechungen mit den hochgestellten, längs liegenden Abschnitten (36a, 36b) durch Hochbiegen von nichtrandseitigen Schindelabschnitten gebildet sind,
daß die Wasserreservoirabschnitte (38) von einem wasserabsorbierenden Material (40), auf das die Pflanzen, wie Blumen (54), Rasen o. dgl. ge pflanzt sind, überdeckt sind,
daß Befestigungselemente (34) mit unteren Abschnitten auf der Unterkon struktion befestigt sind und
daß die hochgestellten längsliegenden Abschnitte (36a, 36b) der benach barten Dachschindeln (36) zur Verbindung miteinander und mit den Befe stigungselementen (34) an den oberen Längsrändern gemeinsam umgebo gen oder horizontal abgebogen und randseitig umgefalzt sind.
mit einer Vielzahl von Dachschindeln (36) aus Metallblech mit hochge stellten längsliegenden Abschnitten (36a, 36b) an ihren beiden Längsseiten, die parallel zueinander auf einer Unterkonstruktion angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Dachschindeln (36) abflußfreie Wasserreservoirabschnitte (38) durch hochgestellte, querliegende Abschnitte (36d) für zurückzuhaltendes Wasser gebildet sind,
daß die hochgestellten, querliegenden Abschnitte (36d) für zurückhaltendes Wasser ohne Bildung von Durchbrechungen mit den hochgestellten, längs liegenden Abschnitten (36a, 36b) durch Hochbiegen von nichtrandseitigen Schindelabschnitten gebildet sind,
daß die Wasserreservoirabschnitte (38) von einem wasserabsorbierenden Material (40), auf das die Pflanzen, wie Blumen (54), Rasen o. dgl. ge pflanzt sind, überdeckt sind,
daß Befestigungselemente (34) mit unteren Abschnitten auf der Unterkon struktion befestigt sind und
daß die hochgestellten längsliegenden Abschnitte (36a, 36b) der benach barten Dachschindeln (36) zur Verbindung miteinander und mit den Befe stigungselementen (34) an den oberen Längsrändern gemeinsam umgebo gen oder horizontal abgebogen und randseitig umgefalzt sind.
2. Dach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserabsorbie
rende Material (40) zumindest teilweise aus körnigem Material, das durch
Brennen und Schäumen von Obsidian (Naturglaslava) hergestellt ist, aus
Bimsstein, aus Perliten oder aus Baumwolle oder aus einer Mischung aus
mindestens einem dieser Stoffe besteht.
3. Dach nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das wasserabsorbierende Material (40) im trockenen Zustand eine
Dichte von maximal 0,5 g/cm3 und vorzugsweise von im wesentlichen 0,1
g/cm3 aufweist.
4. Dach nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Dachschindel (36) aus einer länglichen, vorzugsweise rechtecki
gen Metallplatte hergestellt ist.
5. Dach nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Wasserversorgungsleitungen zur Zuführung von Wasser zu den Was
serreservoirabschnitten (38) vorgesehen sind.
6. Dach nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schicht Erde (44) auf dem wasserabsorbierenden Material (40)
angeordnet und Pflanzen (54) in die Erde (44) zur Kultivierung einge
pflanzt sind.
7. Dach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein sandartiges oder
steinartiges Material enthaltender Sandsack (48) am Rand des mit Erde (44)
zu versehenden Bereichs als Begrenzungswand für die Erde (44) angeord
net ist.
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