DE19635387A1

DE19635387A1 - Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Bogenwendeeinrichtung

Info

Publication number: DE19635387A1
Application number: DE1996135387
Authority: DE
Inventors: Guenter Dr Ing Weisbach; Gunter Dipl Ing Peter
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1996-08-31
Filing date: 1996-08-31
Publication date: 1998-03-05
Anticipated expiration: 2016-09-01
Also published as: DE19635387B4

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine mit ei ner Bogenwendeeinrichtung für den wahlweisen Einsatz der Bogen rotationsdruckmaschine im Schöndruck oder im Schön- und Wider druck, wobei die Wendung des Bogens im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung erfolgt.

Die Wendeeinrichtung besteht aus der eigentlichen Wendetrommel, dessen Bogenhaltesysteme den zu wendenden Bogen an der Hinter kante ergreifen und der der Wendetrommel vorgeordneten Speicher trommel, die den zu wendenden Bogen aufnimmt. Als Speichertrom mel sind Druckzylinder oder Übergabetrommeln bekannt geworden.

Bogenrotationsdruckmaschinen mit einer derartigen Gattung von Bogenwendeeinrichtungen sind seit langem bekannt. So zeigt bei spielsweise die Druckschrift DE-PS 11 07 246 eine Bogenrotations druckmaschine, die mit drei Übergabetrommeln zwischen den Druck werken ausgestattet ist. Die Wendeeinrichtung besteht bei die ser Druckmaschine aus der Wendetrommel mit einem einfach-großen Durchmesser, der in Bogenförderrichtung eine Speichertrommel mit einem doppelt-großen Durchmesser vorgeordnet ist. Der Speicher trommel wiederum vorgeordnet ist eine einfach-große Übergabe trommel. Die Wendetrommel arbeitet im Schön- und Widerdruck mit einer ersten und einer zweiten Klemmgreiferreihe. Nachteilig an dieser Wendeeinrichtung ist der doppelt-große Durch messer der Speichertrommel, der die Maschine länger macht. Damit wird mehr Fläche für die Aufstellung der Maschine benötigt. Außerdem steht die doppelt-große Speichertrommel einem durchgän gigen konstruktiven Aufbau der bogenführenden Zylinder und Trom meln und der Anordnung der Lagerstellen für diese in den Seiten wänden entgegen.

Es sind auch Bogenrotationsdruckmaschinen mit nur einem Bogen führungszylinder zwischen den Druckwerken bekannt, deren bogen führende Zylinder (Druckzylinder und Übergabetrommeln) durchgän gig einen doppelt-großen Durchmesser aufweisen (DD-PS 54 703). Für den Einsatz der Maschine im Schön- und Widerdruck wird eine Übergabetrommel als Wendetrommel eingesetzt und zur Erfüllung der Wendefunktion mit einem Sauger- und einem Greifersystem aus gestattet. Der der Wendetrommel vorgeordnete Druckzylinder über nimmt damit gleichzeitig die Funktion der Speichertrommel gemäß DE-PS 11 07 246.

Die doppelt-großen bogenführenden Zylinder bringen zwar Vorteile für einen schlanken Bogenlauf, sie haben jedoch den Nachteil, daß die Maschine länger wird.

Aufbauend auf den Gegenstand gemäß DD-PS 54 703 ist eine Bogen wendeeinrichtung bekannt geworden (DE 44 24 965 A1), die begin nend unterhalb des Tangentenpunktes von Druckzylinder (Speicher trommel) und Wendetrommel eine sich unter den Druckzylinder er streckende und sich stetig entfernende Leiteinrichtung aufweist. Die Leiteinrichtung ist über die Breite der Zylinder vorgesehen und sie weist pneumatisch beaufschlagbare Blas-/Saugbohrungen auf. An der gekrümmt ausgebildeten Leiteinrichtung wird im Schön- und Widerdruck der zu wendende Bogen mit der Vorderkante voran bis zu seiner Bewegungsumkehr entlanggeführt.

Auch gemäß dieser Druckschrift weist der der Wendetrommel vorge ordnete Druckzylinder einen doppelt-großen Durchmesser auf, was mit den bekannten Nachteilen verbunden ist.

Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung eine Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Bogenwendeeinrichtung so auszustatten, daß durch die Übertragung der Funktion des notwendigen Bogenspeicherns beim Wendevorgang von dem der Wendetrommel vorgeordneten Zylinder auf andere Ele mente die Länge der Bogenrotationsdruckmaschine verringert wer den kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. An spruchs gelöst.

Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß, da der der Wendetrommel vorgeordnete Zylinder nicht mehr die Funktion des Bogenspeicherns übernehmen muß, die Notwendigkeit der Ausbildung des Zylinders mit einem doppelt-großen Durchmesser nicht mehr gegeben ist. Auch die Berücksichtigung der Zuordnung dieses Zy linders zu den beiden benachbarten Zylindern unter einer bestimm ten, eine große Aufnahme der Bogenlänge gewährleistende Winkelan ordnung, kann entfallen.

Der der Wendetrommel vorgeordnete Zylinder kann somit infolge der Anordnung einer Leiteinrichtung, die vor der Bewegungsumkehr des Bogens den Bogen speichert, einen einfach-großen Durchmesser oder einen kleineren Durchmesser wie die Wendetrommel aufweisen.

Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben werden.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 Bogenwendeeinrichtung an einer Bogenrotationsdruckma schine mit drei Übergabetrommeln zwischen den Druckzy lindern (Stand der Technik),

Fig. 2 Fig. 1 mit nur einer Übergabetrommel (Stand der Tech nik),

Fig. 3 Erfindung an einer Bogenrotationsdruckmaschine mit drei Übergabetrommeln zwischen den Druckzylindern,

Fig. 4 Erfindung an einer Bogenrotationsdruckmaschine mit nur einer Übergabetrommel zwischen den Druckzylindern (erste Variante),

Fig. 5 Fig. 4 in einer zweiten Variante,

Fig. 6 Fig. 3 in einer anderen Variante.

Fig. 1 und 2 zeigen Bogenwendeeinrichtungen, wie sie sich aus dem Stand der Technik ergeben. Die Maschine gemäß Fig. 1 weist drei Übergabetrommeln 1, 2, 3 zwischen einem vorgeordneten und einem nachgeordneten Druckzylinder 4, 5 auf.

Fig. 2 zeigt nur eine Übergabetrommel 3 zwischen den Druckzylin dern 4, 5. Dargestellt sind in Fig. 1 und Fig. 2 weiterhin der Platten- und der Gummizylinder 6, 7, die einen einfach-großen Durchmesser aufweisen.

Die jeweils mit dem Bezugszeichen 3 versehene Übergabetrommel 3 ist als Wendetrommel 3 ausgestattet, die gemäß Maschinenschema nach Fig. 1 mit einem Zangengreifer 8 oder mit zwei Klemmgreifer reihen (nicht dargestellt) ausgestattet sind, bzw. gemäß Fig. 2 mit einem Sauger- und mit einem Greifersystem 9, 10 ausgestattet sind.

Es ist erkennbar, daß die vor der Wendetrommel 3 angeordnete Übergabetrommel 2 gemäß Fig. 1 und der der Wendetrommel 3 vorge ordnete Druckzylinder 4 gemäß Fig. 2 für die Erfüllung der Funk tion einer Speichertrommel 2, 4 einen doppelt-großen Durchmesser aufweisen.

Fig. 3 zeigt die Erfindung an einer Bogenrotationsdruckmaschine mit drei Übergabetrommeln 1, 2, 3 zwischen den Druckzylindern 4, 5.

Es ist erkennbar, daß die Übergabetrommeln 1, 2, 3 durchgängig einen einfach-großen Durchmesser aufweisen. Es ist weiterhin eine Leiteinrichtung 11 vorgesehen, die unterhalb des Tangentenpunktes t_3,2von Wendetrommel 3 und der zweiten Übergabetrommel 2 ange ordnet ist und sich bis unter die Übergabetrommel 2 erstreckt. Die Leiteinrichtung 11 weist von oben gesehen eine konkave Form auf und es sind Düsen in der Leiteinrichtung 11 zur pneumatischen Beaufschlagung des Bogens 13 vorgesehen.

Da die Leiteinrichtung 11 an sich, beispielsweise aus der DE 44 24 965 bekannt ist, wird auf sie hier nicht näher eingegangen.

Fig. 4 und Fig. 5 zeigen die Erfindung an einer Bogenrotations druckmaschine mit nur einer Übergabetrommel 3 zwischen den Druck zylindern 4, 5.

Erkennbar sind die Leiteinrichtung 11 und der einfach-große Durch messer von Wendetrommel 3 und dem vorgeordneten Druckzylinder 4 (Fig. 4), bzw. der doppelt-große Durchmesser der Wendetrommel 3 und der einfach-große Durchmesser vom vorgeordneten Druckzylin der 4 (Fig. 5).

Die Leiteinrichtung 11 erstreckt sich wiederum vom Tangentenpunkt t_3,4 bis unter den Druckzylinder 4 und der dem Druckzylinder 4 vorgeordneten Übergabetrommel 3.

Fig. 6 zeigt, wie Fig. 3, eine Bogenrotationsdruckmaschine mit drei Übergabetrommeln 1, 2, 3 zwischen den Druckzylindern 4, 5, wobei die erste Übergabetrommel 1 als Wendetrommel 3, ausgestat tet mit einem Saugersystem 9 und einem Greifersystem 10 ausgebil det ist. Die Leiteinrichtung 11 ist unterhalb des Tangentenpunk tes t_3,4 von Wendetrommel 3 und Druckzylinder 4 angeordnet. Druckzylinder 4 und Wendetrommel 3 weisen einen einfach-großen Durchmesser auf, während die zweite Übergabetrommel 2 einen zwei fachgroßen Durchmesser (für die Erfindung ohne Belang) aufweist.

Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende:
Auf bekannte Art wird auf dem Bogen 13 in der Betriebsart Schön- und Widerdruck auf dem Druckzylinder 4 der Schöndruck aufge bracht.

Gemäß Ausführung nach Fig. 3 wird der Bogen 13 danach vom Druck zylinder 4 an die Übergabetrommel 1 und von dieser an die Über gabetrommel 2 übergeben, auf der der Bogen 13 mit der Vorderkante voran den Tangentenpunkt t_3,2 von Wendetrommel 3 und Übergabe trommel 2 passiert und vor Erreichen der Leiteinrichtung 11 von der Übergabetrommel 2 freigegeben wird.

Dieser Vorgang läuft auch gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und Fig. 5 ab, nur daß der Bogen 13 bei dieser Anordnung der Trommeln 3 und Zylinder 4 nach dem Durchlaufen des Tangenten punktes t_3,4 vom Druckzylinder 4 freigegeben wird.

Gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 durchläuft der Bogen 13, mit der Vorderkante voran, den Tangentenpunkt t_3,4 und wird da nach von der Leiteinrichtung 11 aufgenommen.

Nach dem Freigeben des Bogens 13 wird dieser bei allen Varianten an der Leiteinrichtung 11 bis zu seiner Bewegungsumkehr entlang geleitet und geführt, wobei das Leiten durch die aus den Düsen geblasene Blasluft unterstützt wird.

Wesentlich für die Erfindung ist die Anordnung einer Leiteinrich tung 11 zum Leiten und Führen des Bogens 13. Unerheblich ist, wie die Leiteinrichtung angeordnet ist; sie muß lediglich die Funk tion des Bogenspeicherns während des Wendevorganges übernehmen.

Bezugszeichenliste

1 Übergabetrommel
2 Übergabetrommel, Speichertrommel
3 Übergabetrommel
3 Wendetrommel
4 vorgeordneter Druckzylinder
5 nachgeordneter Druckzylinder
6 Plattenzylinder
7 Gummizylinder
8 Zangengreifer
9 Saugersystem
10 Greifersystem
11 Leiteinrichtung
12
13 Bogen
T_3,4 Tangentenpunkt
t_3,2 Tangentenpunkt

Claims

1. Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Bogenwendeeinrichtung für den wahlweisen Einsatz der Bogenrotationsdruckmaschine im Schöndruck oder im Schön- und Widerdruck, wobei die Wendung des Bogens (13) im Schön- und Widerdruck nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung erfolgt und

- eine einzige (3) oder drei Übergabetrommeln (1, 2, 3) zwi schen den Druckzylindern (4, 5) vorgesehen sind und
- eine Übergabetrommel (1, 3) als Wendetrommel (3) ausgebil det ist und
- eine Leiteinrichtung (11) beginnend unterhalb des Tangenten punktes (t_3,2) bzw. (t_3,4) von Wendetrommel (3) und vor geordnetem Zylinder (2, 4) zur Führung und Aufnahme des zu wendenden Bogens (13) vorgesehen ist und
- der der Wendetrommel (3) vorgeordnete Zylinder (2, 4) einen einfach-großen Durchmesser aufweist oder
- der der Wendetrommel (3) vorgeordnete Zylinder (2, 4) einen kleineren Durchmesser wie die Wendetrommel (3) aufweist.

2. Bogenrotationsdruckmaschine, wobei die Wendetrommel (3) einen einfach-großen oder doppelt-großen oder mehrfach-großen Durch messer aufweist.

3. Bogenrotationsdruckmaschine, wobei die Leiteinrichtung (11) sich bis unter den der Wendetrommel (3) vorgeordneten Zylin der (2, 4) erstreckt.

4. Bogenrotationsdruckmaschine, wobei bei drei Übergabetrommeln (1, 2, 3) zwischen den Druckzylindern (4, 5) die erste oder die dritte Übergabetrommel (1, 3) als Wendetrommel (3) ausge bildet ist.