DE19629881A1 - Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit sich an einer Exzenterwelle abstützenden Schwinghebeln - Google Patents
Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit sich an einer Exzenterwelle abstützenden SchwinghebelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit sich an
einer Exzenterwelle abstützenden, von Nocken betätigten und insbesondere
als Schwinghebel ausgebildeten Übertragungsgliedern, wobei der Ventil
hubverlauf durch Verdrehen der Exzenterwelle veränderbar ist. Ein derartiger
Ventiltrieb ist unter anderem aus der DE 42 23 172 C1 oder der
DE 42 23 173 A1 bekannt.
Mittels dieser mehrere Exzenter aufweisenden Exzenterwelle, wobei jeweils
ein Exzenter für einen Schwinghebel, welcher zumindest ein Brennkraftma
schinen-Hubventil betätigt, vorgesehen ist und wobei zumindest zwei Brenn
kraftmaschinen-Zylinder in Reihe angeordnet sind, kann der Ventilhubver
lauf, d. h. insbesondere der maximal erreichbare Ventilhub aller dieser bei
spielsweise als Einlaßventile ausgebildeten Hubventile gleichzeitig verändert
werden. Da diese Hubventile jedoch wie üblich und dem Fachmann bekannt
gegen die Kraft einer sogenannten Ventilschließfeder geöffnet werden müs
sen, muß auch bei einem Verdrehen der Exzenterwelle im Sinne einer Ven
tilhubvergrößerung stets ein gewisser Anteil dieser Ventilschließfeder-Kraft
überwunden werden. Bei einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine mit
einer einzigen Exzenterwelle für die in Reihe angeordneten Zylinder wird
sich nämlich stets zumindest für einen dieser Zylinder der Nocken außerhalb
seiner Grundkreisphase, in welcher das Hubventil geschlossen ist, befinden.
Zum gewünschten Verdrehen der Exzenterwelle kann dabei ein beispiels
weise als Elektromotor ausgebildeter Stellmotor vorgesehen sein, der von
einer geeigneten Steuerelektronik entsprechend angesteuert wird. Soll nun
die Exzenterwelle von diesem Stellmotor verdreht werden und zwar aus
einer Position heraus, in der ein geringer Ventilhub erzeugt wird hin zu einer
Position, die den maximal möglichen Ventilhub ergibt, so ist aufgrund der
Ventilschließfeder-Kräfte hierfür ein relativ hohes Drehmoment vonnöten,
was einen unverhältnismäßig starken und somit großen Stellmo
tor/Elektromotor erfordert.
Maßnahmen aufzuzeigen, mit Hilfe derer das erforderliche Drehmoment zum
Verdrehen der Exzenterwelle aus einer Position geringen Ventilhubs heraus
hin zu einer Position größeren Ventilhubes verringert werden kann, ist Auf
gabe der vorliegenden Erfindung.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß neben dem Stellmotor an
der Exzenterwelle ein insbesondere als Federelement ausgebildetes Kraft
speicherelement angreift, welches bei einer gewünschten Verdrehung der
Exzenterwelle in Richtung auf einen größeren Ventilhub den Stellmotor un
terstützt. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteran
sprüche.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird zunächst auf Fig. 1 verwiesen,
die in einem Diagramm das zum Verdrehen der Exzenterwelle erforderliche
Drehmoment in Abhängigkeit von den jeweiligen Exzenterwellen-Positionen
zeigt.
In Fig. 2 ist dann ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung darge
stellt, und zwar eine Exzenterwelle mit integriertem Federelement, wobei Fig.
2a den Ausschnitt A und Fig. 2b den Ausschnitt B aus Fig. 2 zeigt.
Bezüglich der konstruktiven Ausgestaltung eines Ventiltriebs nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 wird in vollem Umfang auf die beiden eingangs
genannten Schriften DE 42 23 172 C1 sowie DE 42 23 173 A1 Bezug ge
nommen, wobei sich die vorliegende Erfindung selbstverständlich auch auf
andere Ventiltriebe mit zumindest einer Exzenterwelle, an der sich von
Nocken betätigte Übertragungsglieder abstützen, anwendbar ist. Dabei ist -
wie bereits kurz erläutert - durch Verdrehen der Exzenterwelle der Ventilhub
bzw. Ventilhubverlauf der von den Schwinghebeln betätigten Hubventile ver
änderbar. Das zum Verdrehen der Exzenterwelle erforderliche Drehmoment
ist qualitativ in Fig. 1 dargestellt.
Auf der Abszisse dieses Diagrammes ist der Verdrehwinkel der Exzenter
welle aufgetragen, wobei ein Verdrehwinkel von 0° dem minimal möglichen
Ventilhub - hier kann es sich beispielsweise um einen Nullhub handeln, d. h.
das Hubventil wird überhaupt nicht geöffnet - entspricht, während sich bei
einem Verdrehwinkel von 180° der maximal mögliche Ventilhub ergibt. Auf
der Ordinate dieses Diagrammes ist (qualitativ) das erforderliche Drehmo
ment zum Verdrehen der Exzenterwelle in eine gewünschte Position auf-ge
tragen. Die verschiedenen Kurvenverläufe 1 bis 5 in diesem Diagramm wer
den im folgenden erläutert:
Die Kurve 1 gibt dasjenige Drehmoment an, welches erforderlich ist, die Ex
zenterwelle (beispielsweise nach der DE 42 23 172 C1) ohne irgendwelche
Zusatzmaßnahmen von der Position 0°, d. h. von der Position des minimal
möglichen Ventilhubes, in jede andere Position bis hin zur Position 180°,
d. h. derjenigen des maximal möglichen Ventilhubes, zu verdrehen. Zu über
winden sind hierbei zunächst Reibungsverluste, so daß diese Kurve 1
zwangsläufig bei einem Drehmomentwert < "0" startet. Mit zunehmendem
Verdrehwinkel und somit zunehmendem Ventilhub ist eine immer weiter
ansteigende Ventilschließfeder-Kraft zu überwinden, weshalb zum Erreichen
der Exzenterwellenposition von 180° ein Drehmomentwert M′max erforderlich
ist. Dieses erforderliche Drehmoment kann grundsätzlich von einem Stellmo
tor, beispielsweise Elektromotor aufgebracht werden.
Soll anschließend ausgehend von dieser Exzenterwellenposition 180° oder
auch von einer Position im Bereich zwischen 0° und 180° der Ventilhub wie
der reduziert werden, so ist hierfür ein Drehmoment entsprechend der Kurve
2, ausgehend vom jeweiligen Startwert erforderlich. Wegen des Zurückdre
hens der Exzenterwelle sind hierbei negative Drehmomentwerte aufzubrin
gen, bzw. der Stellmotor oder Elektromotor dreht in der entgegengesetzten
Richtung. Der Betrag des aufzubringenden Drehmomentes ist hierbei gerin
ger, da beim Zurückdrehen der Exzenterwelle die Ventilschließfeder-Kräfte
die Reibungswiderstände zumindest teilweise kompensieren, während beim
Verdrehen von 0° in Richtung auf 180° die zunehmenden Ventilschließfeder-Kräfte
additiv zu den Reibungswiderständen hinzukommen.
Üblicherweise sind dabei die Reibungswiderstände im System so hoch, daß
die einmal positionierte Exzenterwelle ihre jeweilige Position beibehält, d. h.
die Exzenterwelle wird allein durch die Ventilschließfeder-Kräfte nicht ver
dreht.
Da der Betrag des Drehmomentwertes M′max relativ hoch ist, wäre zum Po
sitionieren der Exzenterwelle ohne irgendwelche Zusatzmaßnahmen ein re
lativ starker Elektromotor vonnöten. Um den Betrag des maximal benötigen
Drehmomentes zu reduzieren, ist nun erfindungsgemäß ein Federelement
bzw. Kraftspeicherelement vorgesehen, welches die Exzenterwelle seiner
seits zu verdrehen trachtet, und zwar in Richtung auf einen größeren Ventil
hub hin. Dieses Federelement unterstützt somit den Stellmotor bei einer
Verdrehbewegung der Exzenterwelle in Richtung auf einen größeren Ventil
hub, so daß das vom Stellmotor aufzubringende Drehmoment dementspre
chend reduziert wird. Mit einem derartigen Federelement ergeben sich dann
zum Verdrehen der Exzenterwelle die Kurvenverläufe 3 und 4, und zwar mit
der weiter in das Diagramm eingezeichneten Kurve 5, welche das vom Fe
derelement auf die Exzenterwelle aufgebrachte Drehmoment für sich alleine
darstellt. Eine Addition der Kurven 1 und 5 ergibt somit die Kurve 3, eine
Addition der Kurven 2 und 5 die Kurve 4.
Die Kurve 3 gibt an, welches Drehmoment aufzubringen ist, um die Exzen
terwelle von 0° auf 180° zu verdrehen, d. h. von der Position des minimalen
Ventilhubes hin zur Position des maximal möglichen Ventilhubes. Man er
kennt, daß ein gegenüber dem Betrag M′max deutlich geringerer Betrag Mmax
erforderlich ist, um die Exzenterwelle beispielsweise von der Position 90° zur
Position 180° zu verdrehen (diese genannten Werte sind selbstverständlich
nur beispielhaft). Das vom Stellmotor zum Verdrehen der Exzenterwelle
aufzubringende Drehmoment ist daher deutlich geringer, so daß ein kleinerer
Stellmotor/Elektromotor zum Einsatz kommen kann.
Wie ersichtlich schneidet diese Kurve 3 bei der Position von ca. 52 Winkel
graden die Abszisse, was bedeutet, daß auf dieser Kurve 3 von links her
kommend überhaupt kein zusätzliches Drehmoment eines Stellmotores er
forderlich ist, um die Exzenterwelle in diese Position 52° zu bringen. Bei
spielsweise ausgehend von der Position 0° wird somit die Exzenterwelle al
leine durch das Federelement in die Position 52° verdreht. Da diese Exzen
terwellenposition 52° einem Ventilhub entspricht, der größer ist als der mini
mal mögliche Ventilhub, wird somit vorteilhafterweise die Exzenterwelle al
lein durch das Federelement in diese Position gebracht, die einen größeren
als den minimalen Ventilhub ergibt. Vorteilhafterweise stellt sich somit auch
bei einem Ausfall des Stellmotores zum Verdrehen der Exzenterwelle stets
ein gewisser Ventilhub ein, der ausreichend ist, die Brennkraftmaschine in
noch befriedigendem Maße zu betreiben. Um dann ausgehend von dieser
Position des sogenannten Null-Drehmomentes den maximal möglichen
Ventilhub und somit die Exzenterwellenposition 180° zu erreichen, wird ein
Drehmoment Mmax benötigt, welches deutlich geringer ist als das Drehmo
ment M′max.
Um danach ausgehend von dieser Position des maximal möglichen Ventil
hubes wieder auf die Position des minimalen Ventilhubes zu gelangen, wird
ein Drehmomentverlauf entsprechend der Kurve 4 benötigt. Der Betrag die
ses dann negativen Drehmomentes wegen des Zurückdrehens der Exzen
terwelle ist jedoch ebenfalls nicht größer als der Betrag Mmax, da - wie be
reits erläutert - beim Zurückdrehen der Exzenterwelle hin zu geringerem
Ventilhub die Reibungsverluste teilweise durch die abnehmenden Ventil
schließfeder-Kräfte kompensiert werden. Im übrigen muß aufgrund der
Krafteinwirkung durch das Federelement ein negatives Drehmoment aufge
bracht werden, um ausgehend von der Position des minimalen Ventilhubes
bei einem Exzenterwellenwinkel von 0° die sog. Null-Drehmomentposition
bei ca. 52° zu erreichen, d. h. um auf der Kurve 3 von der Stellung 0° zur
Stellung 52° nach rechts zu gelangen.
Eine konstruktive Ausführungsform für das den Stellmotor der Exzenterwelle
beim Verdrehen derselben hin in eine Position größeren Ventilhubes unter
stützende Federelement bzw. Kraftspeicherelement ist zusammen mit der
mit der Bezugsziffer 11 bezeichneten Exzenterwelle in den Fig. 2, 2a, 2b
dargestellt, wobei die linksseitig der Bruchlinie 9 liegende geschnitten dar
gestellte Exzenterwellen-Hälfte gegenüber der rechtsseitigen um 90° ver
dreht ist. Der Einfachheit halber nicht dargestellt ist der beispielsweise als
Elektromotor ausgebildete Stellmotor zum Positionieren der Exzenterwelle
11, jedoch kann dieser in jeder dem Fachmann geläufigen Weise angeord
net sein.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist das mit der Bezugszif
fer 10 bezeichnete Federelement als tordierte Drehstabfeder ausgebildet
und innerhalb der hohlen Exzenterwelle 11 längs deren Achse angeordnet.
Diese Drehstabfeder 10 ist jeweils endseitig mittels zweier Halbschalenele
mente 12 an der Exzenterwelle 11 einerseits und an einem starren Bauele
ment der Brennkraftmaschine andererseits befestigt, wobei die Fixierung der
Drehstabfeder 10 in den Halbschalenelementen 12 wie ersichtlich jeweils
formschlüssig ausgebildet ist. Die gebogenen Enden des Federelementes 10
sind somit formschlüssig von den miteinander zusammen
wirkenden Halbschalenelementen 12 aufgenommen.
Die gemäß Fig. 2 linksseitige Befestigung des Federelementes 10 an der Ex
zenterwelle 11 ist als Einzelheit A in Fig. 2a nochmals detailliert dargestellt.
Man erkennt die beiden Halbschalenelemente 12, welche die Drehstabfeder
10 zwischen sich aufnehmen, und mittels einer Schraube 13 miteinander
verbunden sind. Dabei sind die beiden Halbschalenelemente 12 wiederum
durch Madenschrauben 14 in der Exzenterwelle 11 fixiert.
Rechtsseitig gemäß Einzelheit B ragt das Federelement 10 über die Exzen
terwelle 11 hinaus. Auch hier sind zwei durch eine Schraube 13 miteinander
verbundene Halbschalenelemente 12 vorgesehen, die die Drehstabfeder 10
formschlüssig zwischen sich aufnehmen. Diese Halbschalenelemente 12
sind dann mittels eines geeigneten Halteelementes 15 in sogenannten La
gerabschnitten 16 für die Exzenterwelle 11, welche Bestandteil der Brenn
kraftmaschine sind, fixiert.
Rechtsseitig bezüglich der Exzenterwelle 11 nach Fig. 2 ist das Federele
ment 10 somit drehfest mit der Brennkraftmaschine verbunden, linksseitig ist
diese tordierte Drehstabfeder 10 jedoch drehfest mit der Exzenterwelle 11
verbunden. Auf diese Weise ist es möglich, mittels dieses Federelementes
10 der Exzenterwelle 11 ein derartiges zumindest unterstützendes Drehmo
ment aufzuprägen, daß die Exzenterwelle wie beschrieben in eine Position
verdreht wird, welche ausgehend von der aktuellen Position einen größeren
Ventilhub ergibt. Dabei können selbstverständlich eine Vielzahl von Details
insbesondere konstruktiver Art durchaus abweichend vom beschriebenen
Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu
verlassen. Insbesondere kann auch ein anderes Federelement bzw. allge
mein Kraftspeicherelement als die Drehstabfeder 10 zum Einsatz kommen.
Claims (4)
1. Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit sich an einer Exzenterwelle
(11) abstützenden, von Nocken betätigten und insbesondere als
Schwinghebel ausgebildeten Übertragungsgliedern, wobei der Ventil
hub durch Verdrehen der Exzenterwelle (11) veränderbar ist,
gekennzeichnet durch einen die Exzenterwelle (11) positionierenden
Stellmotor sowie durch ein an der Exzenterwelle (11) angreifendes,
insbesondere als Federelement (10) ausgebildetes Kraftspeicher
element, welches bei einer gewünschten Verdrehung der Exzenter
welle (11) in Richtung auf einen größeren Ventilhub den Stellmotor
unterstützt.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß das insbesondere als Federelement
(10) ausgebildete Kraftspeicherelement die Exzenterwelle (11) ohne
Einwirkung des Stellmotors in eine solche Position zu bewegen ver
sucht, welche einen größeren als den minimal möglichen Ventilhub
ergibt.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (10) als innerhalb
der hohlen Exzenterwelle (11) angeordnete tordierte Drehstabfeder
ausgebildet ist.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehstabfeder (10) an ihren beiden
Enden formschlüssig jeweils mittels zweier Halbschalenelemente (12)
fixiert ist , und zwar einerseits an einem Endabschnitt der Exzenter
welle (11) und am gegenüberliegenden Exzenterwellenende
außerhalb derselben in einem Exzenterwellen-Lagerabschnitt (16).
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