DE19629260C1 - Elektrooptischer Phasenmodulator mit richtungsunabhängiger Impulsantwort, Anordnung von elektrooptischen Phasenmodulatoren und Verwendung eines elektrooptischen Phasenmodulators - Google Patents
Elektrooptischer Phasenmodulator mit richtungsunabhängiger Impulsantwort, Anordnung von elektrooptischen Phasenmodulatoren und Verwendung eines elektrooptischen PhasenmodulatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrooptischen Phasenmodulator mit integriert op
tischem Wellenleiter und beidseitig in konstantem gegenseitigem Abstand von
der optischen Achse entlang des Wellenleiters angeordneten Modulationselektro
den.
Phasenmodulatoren dieser Gattung werden in erster Linie in faseroptischen
Sagnac-Interferometern, die das eigentliche Drehratenmeßinstrument bei faser
optischen Kreiseln (FOGs = Fiber Optic Gyroscopes) bilden, oder auch als Kern
element bei anderen interferometrischen Meßeinrichtungen verwendet, etwa bei
Mach-Zehnder-Interferometern.
Die der Erfindung zugrunde liegende Problematik und Aufgabenstellung sei je
doch im folgenden mit Bezug auf einen faseroptischen Kreisel (FOG) erläutert.
Bei faseroptischen Kreiseln moderner Bauart wird häufig ein integriert optischer
Chip (IO-Chip) verwendet der auf der Eingangsseite in der Regel einen integrier
ten Polarisator, sodann eine Y-Verzweigung und zwei gleichabständig entlang der
optischen Achsen nach der Y-Verzweigung in bestimmter Konfiguration angeord
nete Elektroden zweier Phasenmodulatoren aufweist, welche die beiden in die En
den einer Faserspule in Gegenrichtung eingestrahlten Lichtstrahlen in bestimm
ter, weiter unten näher erläuterten Weise modulieren. Verschiedene Ausfüh
rungsvarianten solcher Phasenmodulatoren oder digitaler Phasenschieber sind
in den Druckschriften US 5 137 359, US 5 237 629 und US 5 400 142 beschrieben.
Ein FOG mit dieser Art von Phasenmodulator weist eine Empfindlichkeit gegen
über in den Phasenmodulator eingestreuten Störsignalen auf.
Die Einkopplung solcher Störsignale in den den Phasenmodulator enthaltenden
MIOC-Pfad (MIOC = Modulierender IO-Chip) läßt sich, wie nachfolgend erläutert,
analysieren.
Störsignale, die in den MIOC-Pfad einkoppeln, können unter bestimmten Um
ständen Bias-Fehler hervorrufen. Im folgenden soll untersucht werden, wie sich
periodische Störsignale auswirken, wenn eine Fehlabstimmung des Kreisel-Ab
tasttakts gegenüber der Durchlaufzelt des Lichts durch die Faser vorliegt. Neben
einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber derartigen Einkopplungen bewirkt ei
ne Fehlabstimmung noch weitere Störeffekte, wie beispielsweise erhöhten Ran
dom-Walk. Diese Effekte sollen hier jedoch nicht untersucht werden. Um dem Le
ser die Möglichkeit zu geben, sich mit der Funktionsweise von Sagnac-Interfero
metern mit Random-Modulation und geschlossenem, rückstellendem Regelkreis
vertraut zu machen, sei auf die europäischen Patente EP 0 498 902 und EP 0 551 537
verwiesen.
Um die Auswirkung von Störeinkopplungen bei Fehlabstimmung erfassen zu
können, genügt es, das Sagnac-Interferometer bei geöffneter Regelschleife zu be
trachten (vgl. Fig. 1). Es sei T der Abtasttakt des Systems und gleichzeitig die Peri
ode einer einkoppelnden Störspannung, T₀ sei die davon abweichende Durch
laufzeit des Lichts, ϕ(t) sei die durch den Modulator hervorgebrachte Phasenmo
dulation und ϕs(t) sei die Sagnac-Phase. Unter Vernachlässigung von Gleich
spannungskomponenten und Verstärkungsfaktoren im Detektorpfad gilt für das
Ausgangssignal y(t) des Interferometers:
y(t) = cos(ϕ(t)-ϕ(t-T₀) + ϕs(t)) (1)
Nimmt man nun an, daß durch eine geeignete, im Takte T wirkende, dem Signal
ϕ(t) überlagerte Modulationsspannung in bekannter Weise eine Aussteuerung an
die Wendepunkte der Interferometerkennlinie vorgenommen und das jeweils
wirksame Vorzeichen der Steigung der Kennlinie durch ein ebenfalls im Takte T
wirkendes Demodulatorsignal kompensiert wird, dann kann das Interferometer
näherungsweise durch eine Kennlinie
y(t) = sin(ϕ(t)-ϕ(t-T₀) + ϕs(t)) (2)
ohne Modulations- und Demodulationssignale beschrieben werden. Die Nähe
rung gilt strenggenommen nur für T = T₀. Für T ≠ T₀ treten in schmalen Über
gangsbereichen zusätzliche Transienten auf, die in der obigen Gleichung nicht
berücksichtigt sind. Da diese Transienten lediglich zu einer Erhöhung des Ran
dom-Walk beitragen, und um die Rechnung zu vereinfachen, sei die Gültigkeit
von (2) auch für T ≠ T₀ unterstellt, sofern die Fehlabstimmung nicht zu groß ist.
Eine weitere Vereinfachung ergibt sich durch Linearisierung der Sinusfunktion:
y(t) = ϕ(t)-ϕ(t-T₀) + ϕs(t) (3)
Dieses Signal wird durch ein im Datenpfad angeordnetes Filter gefiltert und dann
abgetastet, wobei sich der n-te Abtastwert yn durch eine gewichtete Mittelung im
Intervall [(n-1)T, nT] berechnet. Gewichtungsfunktion ist die an der Zeitachse
gespiegelte Impulsantwort h(t) des Filters. Außerhalb des Intervalls entstehen
keine Beiträge, selbst wenn die Impulsantwort dort nicht verschwindet, weil auf
grund der statistischen Modulation demodulierte Signalanteile außerhalb des
genannten Intervalls unkorreliert sind. Damit ist
Die Funktion h[t] sei o.B.d.A. so normiert, daß
gelte. Die gemittelte Drehrate ergibt sich aus
Damit ist
Bei hinreichend stationären Signalen ist die Mittelwertbildung über eine Folge xn
unabhängig von einer Indexverschiebung, d. h. es ist
Damit kann im zweiten Integral von (7) der Index n durch n + 1 ersetzt werden. Es
sei ΔT = T₀-T die Taktverstimmung. Dann wird
Bei genügend kleinem ΔT ist ϕ′(t)ΔT ≈ ϕ(t)-ϕ(t-ΔT). Mit dieser Näherung ergibt sich
schließlich
Es sei nun ϕ(t) = ϕ(t + nT) ein mit T periodisches Signal. Ferner sei ϕs(t) = ϕS =
const. Dann ist
Als Beispiel sei angenommen, daß h(t) = 2/T ist für t < T/2 und h(t) = 0 für t < T/2.
Für ϕ(t) gelte im Bereich t ∈ [0, T) ϕ(t) = ϕ₀ für t ∈ [0, T/4) ν t ∈ [3T/4, T) und ϕ(t) =
-ϕ₀ für t ∈ [T/4, 3T/4). Außerhalb des Bereichs t ∈ [0, T) werde ϕ(t) gemäß ϕ(t) =
ϕ(t + nT) periodisch fortgesetzt.
Die gemessene Phase ist also der relativen Verstimmung ΔT/T und der Amplitu
de der Einstreuung ϕ₀ proportional. Nimmt man als relative Verstimmung 100
ppm (ΔT/T = 10-4) und als Amplitude der Einstreuung ϕ₀ = 2π·10-2 an, dann ist
bei einem Kreisel mit einer 2π-Drehrate von 2000°/s der durch die Einstreuung
verursachte Bias-Fehler:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrooptischen Phasenmodu
lator für faseroptische Interferometer, insbesondere für faseroptische Kreisel zu
schaffen, bei dem die bisher beobachtete Empfindlichkeit gegenüber eingestreu
ten Störsignalen vollständig oder zumindest weitgehend beseitigt ist.
Ausgangspunkt für die Erfindung ist die Erkenntnis, daß die Empfindlichkeit von
elektrooptischen Phasenmodulatoren der genannten Art sich theoretisch auf
Null reduzieren läßt, wenn die Zeit des Arbeitstakts des Interferometers bzw.
Kreisels mit der Umlaufzeit des Lichts vom ersten Phasenmodulator über die Fa
serspule bis zum gegenüberliegenden Phasenmodulator ins Übereinstimmung ge
bracht wird. Es wurde erkannt, daß es hierzu notwendig ist, Maßnahmen zu tref
fen, die sicherstellen, daß der Phasenmodulator in beiden Durchlaufrichtungen
des Lichts die selbe Impulsantwort besitzt.
Die technische Lehre der Erfindung läßt sich damit für einen elektrooptischen
Phasenmodulator mit integriert optischem Wellenleiter und beidseitig in kon
stantem gegenseitigem Abstand von der optischen Achse entlang des Wellenlei
ters angeordneten Modulationselektroden dadurch kennzeichnen, daß die Elek
troden so angeordnet sind, daß die raumzeitliche Ausbreitung der Potentiale auf
den Elektroden und des elektrischen Felds zwischen den Elektroden eine symme
trisch verteilte Impulsantwort erzeugen.
Dieser Grundgedanke der Erfindung eignet sich sowohl für analoge als auch für
digitale Phasenmodulatoren beim Einsatz in FOGs.
Für einen digitalen Phasenmodulator gilt dann als bevorzugte Ausführungsform,
daß mehrere Paare parallel ansteuerbarer, hinsichtlich ihrer Längserstreckung
binär abgestufte Elektroden mit einer zwischen diesen binär abgestuften Elektro
den angeordneten Gegenelektrode vorgesehen werden, wobei jede Binärstufe aus
zwei Teilelektroden besteht und die Symmetriepunkte aller Binärstufen überein
stimmen, derart, daß die komplette Elektrodenanordnung eine symmetrisch ver
teilte Impulsantwort erzeugt.
Im folgenden werden die Bedingungen abgeleitet und einzelne Bauformen für
Phasenmodulatoren erläutert, die erfindungsgemäß in beiden Durchlaufrich
tungen des Lichts dieselbe Impulsantwort liefern.
Bei den heute verwendeten Bauformen solcher Phasenmodulatoren auf integriert
optischen Chips, besonders bei den digitalen Varianten (vgl. US 5 137 359), wird
in der Regel die im folgenden abgeleitete Symmetriebedingung nicht erfüllt. Bei
hochgenauen faseroptischen Meßeinrichtungen, insbesondere bei FOGs, ist da
mit der erforderliche Abgleich der Abtasttaktzeit an die Lichtdurchlaufzelt nicht
möglich.
Es werden zunächst die Bedingungen für ein ideales moduliertes Sagnac-Interfe
rometer beschrieben:
Beim idealen modulierten Sagnac-Interferometer ist die Auslesefunktion am Photodetektor nach der Demodulation unter Weglassung der Modulationssigna le, unabhängig vom Modulationsverfahren wie oben bereits dargestellt:
Beim idealen modulierten Sagnac-Interferometer ist die Auslesefunktion am Photodetektor nach der Demodulation unter Weglassung der Modulationssigna le, unabhängig vom Modulationsverfahren wie oben bereits dargestellt:
y(t) = αu(t)-αu(t-T₀) + ϕs(t) (14)
Dabei ist u(t) die am Phasenmodulator wirkende Rückstellspannung (bzw. Stör
spannung), α der elektro-optische Übertragungsfaktor, ϕs(t) die Sagnac-Phase
und T₀ die Lichtdurchlaufzeit vom Mittelpunkt zum Mittelpunkt der Phasenmo
dulatoren durch die Spule des FOG. Im folgenden sei
u(t) = u(t + T) (15)
eine mit dem Arbeitstakt T periodische Störspannung. Hiermit, und mit ϕs = 0
wird
y(t) = α(u(t)-u (t-T₀ + T)) (16)
Bei idealer Abstimmung T = T₀ wird als y(t) = 0.
Der Aufbau eines realen faseroptischen Interferometers ist in Fig. 1 der beigefüg
ten Zeichnungen dargestellt.
Das von einer Lichtquelle D stammende Licht wird an einer Y-Verzweigung Y in
zwei Teile aufgespalten, die dann die Modulatoren m₁ und m₂, alsdann gegensin
nig die Spule S und dann nochmals die beiden Modulatoren m₁, m₂ durchlaufen.
Die Lichtstrahlen werden unter einer gegenseitigen Phasenverschiebung
ϕ = ϕm + ϕs (17)
wieder vereinigt, wobei ϕm die durch die Modulatoren erzeugte Phase und ϕs die
Sagnac-Phase ist. Beide Modulatoren werden durch dieselbe Spannung u(t) an
gesteuert. Die Laufzeit des Lichts vom Mittelpunkt des Modulators m₁ zum Mit
telpunkt des Modulators m₂ sei T₀. Dann ergibt sich für die Phase ϕm bei gegen
sinniger Polung der beiden Modulatoren:
ϕm = α₁⁺(t) * u(t) + α₂⁺(t) * u(t)-α₁⁻(t) * u(t-T₀)-α₂⁻(t) * u(t-T₀) (18)
Hierbei ist αn⁺(t) die elektrooptische Impulsantwort des Modulators mn (n = 1, 2)
in der Durchlaufrichtung von rechts nach links, während αn⁻(t) die elektroopti
sche Impulsantwort der Modulatoren für die Durchlaufrichtung von links nach
rechts ist. Der Stern * kennzeichnet die Faltung:
α(t) * u(t) = ∫ α(τ)u(t-τ)dτ (19)
Falls nun das Interferometer mit T = T₀ betrieben und mit einer in T periodischen
Spannung u(t) beaufschlägt wird, ergibt sich
y(t) = (α₁⁺(t) + α₂⁺(t)-α₁⁻(t)-α₂⁻(t)) * u(t) (20)
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die
Zeichnung in weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den bereits oben kurz erläuterten prinzipiellen Aufbau eines realen
Sagnac-Interferometers;
Fig. 2 einen elektrooptischen Phasenmodulator, erfindungsgemäß als System
mit verteilter Impulsantwort;
Fig. 3 in schematischer Darstellung die Elektrodenanordnung für eine grund
sätzliche Lösungsvariante eines elektrooptischen digitalen Phasenmo
dulators mit optimiert verteilter Impulsantwort gemäß der Erfindung;
Fig. 4 eine andere grundsätzliche Ausführungsform einer Elektrodenanord
nung für einen digitalen Phasenmodulator, der hinsichtlich der raum
zeitlichen Ausbreitung angelegter Potentiale den Symmetrieanforderun
gen gemäß der Erfindung entspricht; und
Fig. 5A, B in schematischer Darstellung die Elektrodenanordnung analoger Pha
senmodulatoren gemäß der Erfindung, wobei Fig. 5A eine spiegelsymme
trische und Fig. 5B eine punktsymmetrische Elektrodenanordnung ver
anschaulichen.
Phasenmodulatoren, die der Erfindung entsprechen, seien prinzipiell wie in Fig.
2 dargestellt aufgebaut. Der optisch aktive Bereich, gekennzeichnet durch das
dargestellte Rechteck R, verlaufe entlang der sich von rechts nach links er
streckenden x-Achse, wobei seine Ausdehnung durch das Intervall [-x₀, x₀] be
grenzt sei. Die Steuerspannung u(t) kopple nun mit einer von x abhängigen Im
pulsantwort h(x, t) in jeden Punkt des aktiven Bereichs ein und erzeuge dort eine
inkrementelle Phasenverschiebung. Wenn nun ν die Ausbreitungsgeschwindig
keit des Lichts im aktiven Bereich sei, werden die elektrooptischen Impulsant
worten:
und
Das Ziel ist, y(t) in (20) zu Null zu machen. Hierfür gibt es gemäß der Erfindung
zwei Möglichkeiten. Im ersten Fall wählt man
αn⁺ = αn⁻ (23)
Das wird gemäß (21) und (22) erfüllt für
hn(x, t) = hn(-x, t) (24)
Die zweite Möglichkeit führt zu
α₁⁺ = α₂⁻ (25)
Daraus folgt
h₁(x, t) = h₂(-x, t) (26)
wodurch automatisch auch
h₂(x, t) = h₁(-x, t) (27)
und damit
a₂⁺ = α₁⁻ (28)
erfüllt wird. Daraus folgt schließlich y(t) = 0.
Die Symmetrieanforderungen für ein Elektroden-Layout, das die Bedingungen
der Erfindung erfüllt, wird nachfolgend erläutert:
Der Phasenmodulator der erfindungsgemäßen Art, insbesondere für einen faser optischen Kreisel, kann als integrierter optischer Baustein (Chip) hergestellt sein, wobei ein optischer Wellenleiter in ein geeignetes Material, insbesondere LiNbO₃ oder LiTaO₃, eindiffundiert wird. Dieser Wellenleiter hat einen optischen Brechungsindex, der von einem angelegten elektrischen Feld abhängig ist. Das notwendige elektrische Feld wird durch die auf der Oberfläche des Bausteins par allel zum Wellenleiter angeordneten Elektroden erzeugt.
Der Phasenmodulator der erfindungsgemäßen Art, insbesondere für einen faser optischen Kreisel, kann als integrierter optischer Baustein (Chip) hergestellt sein, wobei ein optischer Wellenleiter in ein geeignetes Material, insbesondere LiNbO₃ oder LiTaO₃, eindiffundiert wird. Dieser Wellenleiter hat einen optischen Brechungsindex, der von einem angelegten elektrischen Feld abhängig ist. Das notwendige elektrische Feld wird durch die auf der Oberfläche des Bausteins par allel zum Wellenleiter angeordneten Elektroden erzeugt.
Ein dem oben erläuterten ersten Fall (Gleichung (23)) entsprechende Elektroden
anordnung zeigt Fig. 3 für einen aktiven Kanal 1 des symmetrisch aufgebauten
Paars von Phasenmodulatoren m₁ oder m₂. Mit 2 sind Elektrodenanschlüsse für
die binär ansteuerbaren Elektroden des digitalen Modulators bezeichnet. Be
zugshinweis 4 kennzeichnet eine beiden Modulatoren m₁, m₂ gemeinsam zuge
ordnete Gegenelektrode.
Die verteilte Impulsantwort h(x, t) ist demnach von der raumzeitlichen Vertei
lung des erzeugten elektrischen Felds abhängig. Die im vorangegangenen Ab
schnitt hergeleiteten Symmetrieforderungen für die verteilten Impulsantworten
hn(x, t) können erfüllt werden durch symmetrische Elektrodenanordnungen auf
dem Phasenmodulator, wobei auch die raumzeitliche Ausbreitung der Potentiale
auf den Elektroden den Symmetrieforderungen genügen muß. Dies gilt sowohl für
digitale (Fig. 3 und 4) als auch für analoge Modulatoren (Fig. 5A, B).
Bei digitalen Modulatoren (vgl. Fig. 3) wird für jede Bitwertigkeit eine eigene Elek
trodenanordnung vorgesehen, wobei die Gewichtungen durch entsprechende
Flächenverhältnisse realisiert werden. Die Symmetriebedingungen müssen für
jedes einzelne Bit erfüllt werden, wobei die Symmetriepunkte aller Bits überein
stimmen müssen, so daß letzten Endes die Symmetriebedingung für die komplet
te Elektrodenanordnung erfüllt ist.
Für die beiden genannten Lösungsfälle ergeben sich für digitale Modulatoren
demnach die folgenden Anordnungen:
Im ersten Fall müssen die Modulatoren ein zur Achse x = 0 spiegelsymmetrisches
Elektroden-Layout besitzen, so daß auch eine zu dieser Achse raumzeitlich sym
metrische Ausbreitung garantiert ist. Daraus ergibt sich für einen digitalen Mo
dulator beispielsweise das in Fig. 3 gezeigte Layout. Der optische Wellenleiter ist
durch den in der Mitte zwischen den Elektroden verlaufenden Pfeil (aktiver Kanal
1) dargestellt. Gezeigt ist nur einer der beiden Modulatoren, der andere muß ent
sprechend ausgeführt sein.
Der zweite Fall führt zu einem Elektroden-Layout, bei dem die Elektrodengeome
trien der beiden Modulatoren durch Drehung um 180° auseinander hervorgehen.
Fig. 4 zeigt die Prinzipdarstellung eines solchen Elektroden-Layouts. In der Prin
zipdarstellung ist mit 10 der aktive Kanal des Modulators m₁, mit 11 der aktive
Kanal des Modulators m₂, mit 12 die gemeinsame Gegenelektrode, mit 13 das bi
näre Elektroden-Array des Modulators m₁ und mit 14 das in seiner Anordnung
um 180° gedrehte binäre Elektroden-Array des Modulators m₂ bezeichnet.
Die entsprechenden Verhältnisse für die spiegelsymmetrische bzw. die punkt
symmetrische Gestaltung des Elektroden-Layouts für analoge Phasenmodulato
ren erfindungsgemäßer Art sind für den Fachmann aus den Fig. 5A bzw. 5B un
mittelbar erkennbar.
Aufgrund der Erfindung lassen sich mindestens zwei Arten von Elektroden-Lay
outs für Sagnac-Interferometer, und zwar sowohl von analogen wie auch von digi
talen Phasenmodulatoren, so realisieren, daß bei idealer Arbeitstaktabstimmung
der Einfluß von periodischen Störsignalen zuverlässig unterdrückt wird.
Claims (7)
1. Elektrooptischer Phasenmodulator mit integriert optischem Wellenleiter
und beidseitig in konstantem gegenseitigem Abstand von der optischen Achse
entlang des Wellenleiters angeordneten Modulationselektroden, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Elektroden (2; 13, 14) so angeordnet sind, daß die raum
zeitliche Ausbreitung der Potentiale auf den Elektroden und des elektrischen
Felds zwischen den Elektroden eine symmetrisch verteilte Impulsantwort er
zeugt.
2. Elektrooptischer Phasenmodulator nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch mehrere Paare parallel ansteuerbarer, hinsichtlich ihrer Flächenverhält
nisse binär abgestufter Elektroden und eine zwischen diesen binär abgestuften
Elektroden angeordnete Gegenelektrode, wobei jede Binärstufe aus zwei Teilelek
troden besteht und die Symmetriepunkte aller Binärstufen übereinstimmen, der
art, daß die komplette Elektrodenanordnung eine symmetrisch verteilte Im
pulsantwort erzeugt.
3. Anordnung mit mindestens einem elektrooptischen Phasenmodulator nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Phasenmodulatoren zu
sammen mit einer Y-Verzweigung in einem IO-Chip integriert sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anordnung der Modulationselektroden des einen Phasenmo
dulators (m₁) gegenüber der Anordnung der Modulationselektroden des anderen
Phasenmodulators (m₂) um 180° gedreht ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zusätzlich ein Polarisator im IO-Chip integriert ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Polarisator durch Protonenaustauschtechnik zusammen mit
dem integrierten Wellenleiter in einem LiNbO₃- oder LiTaO₃-Substrat erzeugt
worden ist.
7. Verwendung eines elektrooptischen Phasenmodulators nach
Anspruch 1 oder 2 oder einer Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß dieser oder diese Teil(e) des opti
schen Aufbaus eines faseroptischen Sagnac-Interferometers ist.
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