DE19629062C2 - Überstromauslöser für Schutzschaltgeräte zur selektiven Staffelung in Stromkreisen - Google Patents
Überstromauslöser für Schutzschaltgeräte zur selektiven Staffelung in StromkreisenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überstromauslöser mit elektroma
gnetischer und/oder thermoelektrischer Auslösung für elek
trische Schutzschaltgeräte, insbesondere Leitungsschutzschal
ter, zum Leitungsschutz vor Überstrom und Kurzschluß von selek
tiv gestaffelten Stromkreisen gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Zum Leitungsschutz vor Überstrom und Kurzschluß werden in
elektrischen Anlagen elektrische Schutzschaltgeräte, insbeson
dere Leitungsschutzschalter, eingesetzt. Um bei mehreren
Stromkreisen sicherzustellen, daß nur das Schutzorgan an
spricht, bei dem ein Überstrom oder ein Kurzschluß auftritt,
d. h. um eine selektive Staffelung in Stromkreisen von elektri
schen Anlagen zu erreichen, ist es bisher üblich, Kaskaden aus
Schmelzsicherungen und Leitungsschutzschaltern einzusetzen.
Derartige Schmelzsicherungen sind in der Regel im Vorzählerbe
reich angeordnet und sollen im Zuge der Entwicklung zur siche
rungslosen Verteilung durch mechanische Selbstschalter ersetzt
werden. Dabei besteht das Problem, daß eine Staffelung nach
Nennströmen nicht ausreicht, um ein selektives Verhalten im
Kurzschlußfall sicherzustellen. Demzufolge gab es bisher auf
wendige Konzeptionen mit sogenannten Hauptsicherungs- oder
Vorzählerautomaten, deren im Hauptstromkreis angeordneter Ma
gnetauslöser durch thermische Einrichtungen im Nebenstromkreis
im Kurzschlußfall so lange verzögert wurde, daß der Schalter
bis zu bestimmten Kurzschlußströmen nicht abschaltete und sich
somit zum nachgeschalteten Leitungsschutzschalter selektiv
verhielt. Diese vorbekannten Lösungen sind jedoch aufwendig,
kostenintensiv und weisen zudem weitere prinzipielle Mängel
auf.
Ein Überstromauslöser der eingangs genannten Art, zum Schutz
von selektiv gestaffelten Stromkreisen, ist aus der EP 0 350 826 A2
bekannt. Dieser magnetische Auslöser weist ein mechani
sches oder fluidbetätigbares Verzögerungselement auf, durch
die ein mehrmaliges kurzzeitiges Öffnen und Schließen der
Hauptkontaktstelle vermieden werden kann und trotzdem ein se
lektives Abschalten erreicht wird.
Aus der DE-PS 36 37 275 ist weiterhin ein Überstromauslöser
für elektrische Schutzschaltgeräte, insbesondere Leitungs
schutzschalter oder Motorschutzschalter, bekannt, der zwar
einen Aufbau mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1 aufweist, jedoch in der bekannten Ausgestal
tung nicht für den Einsatz im Rahmen einer selektiven
Staffelung geeignet ist.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen ein
fachen und wirkungsvollen Überstromauslöser der eingangs ge
nannten Art verfügbar zu machen, der für selektiv gestaffelte
Stromkreise einsetzbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch
1 gekennzeichneten Merkmale gelöst. Bevorzugte Merkmale, die
die Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind den nachgeordne
ten Patentansprüchen zu entnehmen.
Vorteilhaft wird gemäß der Erfindung bei dem Überstromauslöser
der Magnetanker so lange am Ansprechen gehindert, bis der
nachgeschaltete Leitungsschutzschalter den Kurzschlußstrom
unterbrochen hat. Dieses "Verhindern des Ansprechens" erfolgt
nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mechanisch
und zeitabhängig, wobei eine mechanische Verriegelung vorgese
hen ist, die aus einer Bimetallanordnung besteht und im Inne
ren des Tragkörpers des Auslösers derart angeordnet ist, daß
es den Magnetanker beispielsweise bis zum 15-fachen Nennstrom
am Schnellauslösen hindert, während beispielsweise bei einem
20-fachen Nennstrom die Magnetkraft mit der Folge überwiegt,
daß eine Sofortauslösung erfolgt. Fließt jedoch ein Strom von
beispielsweise 7 × In einige Sekunden, dann biegt sich der im
kalten Zustand gebogene Bimetallstreifen durch die Erwärmung
der strombeschlossenen Spule gerade und gibt den Magnetanker
frei, der dann schlagartig die Auslösung herbeiführt.
Der Bimetallstreifen greift vorzugsweise mit seinem abgeboge
nen Ende über eine Verklinkungskante direkt an den Magnetan
ker, vorzugsweise an eine geneigte, rampenförmig eingeformte
Ausnehmung, an. Hierdurch läßt sich die beanspruchte, ther
misch ansprechende Halteeinrichtung außerordentlich kompakt
ausbilden und ermöglicht eine problemlose Modifikation des
obenerwähnten Überstromauslösers. Durch Eigenführung des Ver
riegelungs-Bimetalls und durch Abänderung des Magnetankers
entsteht somit vorteilhaft ein Auslöser für selektive Hauptsi
cherungsautomaten, der aufgrund seiner unveränderten äußeren
Abmessungen problemlos in bekannte Schaltgeräte eingesetzt
werden kann. Da weiterhin weder die Stromspule gegenüber den
bisherigen Leitungsschutzschaltern mit B- und C-Charakteristik
noch die für die thermische Auslösung bereits vorhandene Bime
tall-Schnappscheibenanordnung verändert werden muß, kann der
erfindungsgemäße Überstromauslöser problemlos auch unter Aus
setzung der bisherigen Einrichtung für die Serienproduktion
hergestellt werden.
Günstig ist weiterhin, daß irgendwelche Justierarbeitsgänge
nicht erforderlich sind, da durch die Wahl der Abmessungen und
des Werkstoffs des Verriegelungs-Bimetalls sowie des Anstell
winkels der Veklinkungskante im Magnetanker die gewünschten
Ansprechwerte fest vorgegeben sind, wobei es wesentlich auf
einen guten und schnellen Wärmeübergang von der Stromspule auf
das Verriegelungs-Bimetall ankommt, was durch geeignete kon
struktive Maßnahmen optimierbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung gelingt es erstmals,
in einem kritischen Bereich zwischen 7 × In und 20 × In mit einem
Magnetauslöser eine Auslösekennlinie zu erreichen, die der
eines stromdurchflossenen Therm-Bimetalls entspricht, ohne
dessen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Die vorteilhafte
Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Überstromauslösers mit
einem Leitungsschutzschalter zeigt auch die graphische Dar
stellung gemäß Fig. 3, welche eine Auslösekennlinie unterhalb
einer Kennlinie für die zulässige Belastung der Leistung
zeigt. Der erfindungsgemäße Überstromauslöser ist zudem kurz
schlußfest und ermöglicht durch seine geringe Baugröße die
Fertigung selektiver Hauptsicherungsautomaten in den Abmessun
gen von konventionellen Leitungsschutzschaltern.
Vorteilhaft ist bei der Erfindung durch die Kombination des
Magnetankers mit dem Verriegelungs-Bimetall der Leitungs
schutzschalter eigensicher ausbildbar, d. h. seine Stromspule
wird vor thermischer Belastung durch das frühzeitige Anspre
chen des Magnetankers geschützt, wobei durch das Bimetall
gleichzeitig der Magnetanker so lange festgehalten wird, bis
der nachgeschaltete Leitungsschutzschalter die selektive Ab
schaltung vollzogen hat.
Für eine sichere und zuverlässige Funktion der beanspruchten,
thermisch ansprechenden Halteeinrichtung ist eine sinnvolle
Abstimmung der Einflußgrößen wichtig. Zum einen kommt es auf
einen guten Wärmeübergang von der Stromspule auf das Verriege
lungs-Bimetall an. Hierzu ist gemäß der Erfindung der Bime
tallstreifen an dem Tragkörper großflächig, vorzugsweise im
Bereich des Kerns, befestigt. Weiterhin kommt es auch auf eine
geeignete Dimensionierung des Bimetalls bei gleichzeitiger
Verwendung von Werkstoffen mit hoher spezifischer Ausbiegung
an. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besitzt der Bi
metallstreifen beispielsweise eine Dicke von 0,3 mm und einen
spezifischen Ausbiegungskoeffizienten im Bereich von 21 × 10-6 K-1
nach DIN 1715.
Wichtig sind weiterhin auch die Eingriffsbedingungen zwischen
Verklinkungskante des Bimetallstreifens und geneigter Magnet
anker-Angriffsfläche, um die gewünschten Auslösungsverhältnis
se zu erreichen. Beispielsweise liegt die Größe eines Anstell
winkels zwischen der Verklinkungskante und der geneigten An
griffsfläche im nicht erwärmten Zustand des Bimetallstreifens
etwa in der Größenordnung von 65°, wobei dieser Anstellwinkel
aufgrund der entgegen der vorgesehenen Bewegungsrichtung des
Magnetankers geneigten Angriffsfläche bei Erwärmung des Bime
tallstreifens und der damit einhergehenden streckenden Verfor
mung desselben abnimmt. Für die geeignete Dimensionierung des
Anstellwinkels ist weiterhin von Bedeutung, daß der Magnetan
ker im kalten Zustand durch einen Strom, der mindestens das
10-fache des Nennstroms beträgt, zwar unter mechanischem Weg
drücken des Bimetallstreifens angezogen werden kann, anderer
seits aber ein Strom von dem 7-fachen des Nennstroms nicht
ausreicht, den Magnetanker zu bewegen. Von Bedeutung ist neben
der angesprochenen Dicke des Bimetalls auch dessen frei aus
biegbare Länge, um zu erreichen, daß der Bimetallstreifen im
kalten Zustand wie eine Blattfeder gegen die auf den Magnetan
ker wirkende magnetische Anzugskraft wirkt. Aufgrund der Er
wärmung des Bimetallstreifens verringert sich dessen Ausbie
gung und damit auch der Anstellwinkel, so daß es schließlich
zu einer Freigabe des Magnetankers durch die Verklinkungskante
des Bimetallstreifens kommt und damit eine Auslösung aufgrund
der magnetischen Anzugskraft erfolgt.
Vorzugsweise sind die für die gewünschte Wirkungsweise der
erfindungsgemäßen Halteeinrichtung verantwortlichen Einfluß
größen so aufeinander abgestimmt, daß beispielsweise der Ma
gnetanker aus dem kalten Zustand bei 15-fachem Nennstrom in
nerhalb von 0,1 s nicht anspricht und bei 20-fachem Nennstrom
innerhalb von 0,1 s auslöst. Falls das Schaltgerät über einen
längeren Zeitraum mit Nennstrom betrieben wird, kommt es durch
die Spulenerwärmung zu einer geringfügigen streckenden Verfor
mung des Verriegelungs-Bimetallstreifens mit der Folge, daß
sich die Halte- und Auslösebedingungen nur minimal verschieben
und innerhalb der vorgesehenen Grenzwerte bleiben.
Ein 7-facher Nennstrom führt jedoch dazu, daß eine streckende
Verformung des Verriegelungs-Bimetallstreifens innerhalb we
niger Sekunden mit der Folge auftritt, daß der Magnetanker
unmittelbar anspricht und die Stromspule vor Zerstörung
schützt. Dabei läuft durch die erfindungsgemäße Kombination
von Verriegelungs-Bimetallstreifen und Magnetauslöser dieser
Vorgang wesentlich schneller ab als etwa die Abschaltung mit
der bereits bekannten Bimetall-Schnappscheibenanordnung, die
nach wie vor für die Einhaltung der thermischen Kennlinie maß
gebend ist, die im Bereich zwischen 1,13 und 1,45 × In liegt.
Weiterhin ist die Konzeption derart vorgesehen, daß der Ver
riegelungs-Bimetallstreifen den Magnetanker zwar bei 1,45 × In
freigibt, die Magnetanziehungskräfte jedoch nicht ausreichen,
um den Magnetanker gegen die Druckfeder bzw. Fesselungsfeder
zu bewegen und das Schaltgerät auszulösen. Vorteilhaft ergän
zen sich bei der Erfindung die Funktionen von Magnetauslöser
und Verriegelungs-Bimetallstreifen, wobei in günstiger Weise
auch erreicht wird, daß bei hohen Kurzschlußströmen etwa in
der Größenordnung von 50 × In das Schaltgerät zwar sofort magne
tisch auslöst, da die auf den Magnetanker wirkende Kraft die
Verriegelungskraft des Bimetallstreifens überwindet. Bei
kleineren Kurzschlußströmen jedoch, wie sie im Haushalt in der
praktischen Anwendung häufig vorkommen, wird vorteilhaft eine
Verzögerung des Magnetankers durch den Verriegelungs-Bimetall
streifen erreicht, wodurch der erfindungsgemäße Überstromlöser
in folgender Weise zur selektiven Staffelung von Selbstschal
tern einer Stromkreiskaskade geeignet ist.
Hinsichtlich des Schutzes angeschlossener Leitungen vor ther
mischer Belastung ist vorgeschrieben, daß das Schaltgerät den
1,13-fachen Nennstrom mindestens eine Stunde führen können
muß, ohne auszulösen, während bei dem 1,4-fachen Nennstrom
eine Auslösung innerhalb einer Stunde erfolgen muß. Diese
Funktion wird von der Bimetall-Schnappscheibenanordnung, bei
spielsweise bei einer Temperatur von etwa 130°C mit der Folge
erfüllt, daß auch der Verriegelungs-Bimetallstreifen den Ma
gnetanker freigegeben hat, jedoch die auf den Magnetanker wir
kende Magnetkraft bei dem 1,45-fachen des Nennstroms nicht
ausreicht, das Schaltgerät magnetisch gegen die Kraft der
Druck- bzw. Fesselungsfeder auszulösen.
Falls die Stromspule beispielsweise mit einem Strom von 7 × In
beaufschlagt wird, kommt es aufgrund des guten Wärmeübergangs
von der Spule zu dem Verriegelungs-Bimetallstreifen unter Be
rücksichtigung der Dimensionierung des Bimetallstreifens und
seiner Werkstoffwahl dazu, daß der Verriegelungs-Bimetall
streifen den Magnetanker etwa bei einer Temperatur des Auslö
sens von 100°C innerhalb weniger Sekunden freigibt. Bei diesem
Strom reicht dann die Kraft des Magnetankers aus, um entgegen
der Druck- bzw. Fesselungsfeder das Schutzschaltgerät zu ent
klinken, wobei die Bimetall-Schnappscheibenanordnung in dieser
kurzen Zeit nicht reagiert und demgemäß am Auslösevorgang
nicht beteiligt ist.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die bei
gefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen Überstromauslösers;
Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Überstromauslöser nach Aus
lösung durch einen Kurzschlußstrom;
Fig. 3 eine Darstellung des Zustands des in Fig. 1 gezeig
ten Überstromauslösers bei einer Temperatur von etwa
130°C und einem etwa 1,45-fachen Nennstrom;
Fig. 4 einen Zustand des Überstromauslösers gemäß Fig. 1
bei einer Temperatur von etwa 100°C und Beaufschla
gung mit dem etwa 7-fachen des Nennstroms;
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den eines
mit dem Überstromauslöser versehenen Schutzschaltge
rätes; und
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Auslösekennlinie
eines mit einem erfindungsgemäßen Überstromauslöser
versehenen Schaltgerätes.
Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel eines
Überstromauslösers 10 besteht aus einem rotationssymmetrischen
Tragkörper 11 mit einem langgestreckten Zylinderabschnitt 12,
auf den eine Spule 13 aufgewickelt ist. Im Inneren des zylin
derförmigen Abschnitts 12 ist ein Kern 14 befestigt, bei
spielsweise durch Einschrauben oder Verkleben. Der Kern 14
besteht aus einem ferromagnetischen Material und bildet zusam
men mit einem verschiebbar in dem Zylinderabschnitt 12 geführ
ten Magnetanker 15 und der Spule 13 einen magnetischen Kreis.
Der Kern 14 besitzt eine zentrale Bohrung 16, in der ein Aus
lösestößel 17 geführt ist, dessen Ende im Bereich des zylin
derförmigen Abschnitts 12 des Tragkörpers zur Führung einer
als Druckfeder ausgebildeten Fesselungsfeder 18 dient, die
sich an dem Kern 14 abstützt und den Magnetanker 15 beauf
schlagt. Der Auslösestößel 17 besitzt weiterhin einen ange
formten Wulst 19, der bei dem dargestellten Ausführungsbei
spiel außerhalb des zylinderförmigen Abschnitts 12 liegt und
durch eine Bimetall-Schnappscheibenanordnung 20 bei deren Ver
formung mit der Folge beaufschlagbar ist, daß der Auslösestö
ßel aus einem Verschlußteil 21 zur Ausübung seiner Auslöse
funktion austritt, welches an einem zylindrischen Abschnitt
des Tragkörpers 11 befestigt ist.
Wie besonders gut im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 5 zu er
kennen ist, weist der Überstromauslöser 10 als weitere ther
misch ansprechende Halteeinrichtung einen Bimetallstreifen 22
auf, dessen eines Ende im Bereich des Kerns großflächig an der
Innenseite des zylindrischen Abschnitts befestigt ist und des
sen anderes Ende im kalten Zustand zum Eingriff in eine Aus
nehmung 23 am Magnetanker 15 abgebogen ist. Das vordere Ende
des Bimetallstreifens 22 besitzt eine Verklinkungskante 24,
die fein gestanzt, geschliffen oder poliert ist und an einer
entgegen der Betätigungsrichtung des Auslösestößels 17 geneig
ten Angriffsfläche 25 anliegt. Die Eintrittsausnehmung ist
nach Art einer geraden 90°-Kerbe in dem Magnetanker 15 gebil
det, wobei die Neigung der Angriffsfläche bezüglich der stirn
seitigen Endfläche 26 des Magnetankers etwa 30° beträgt. Der
Anstellwinkel zwischen dem Bimetallstreifen 22 im Bereich der
Verklinkungskante 24 und der Angriffsfläche 25 beträgt bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 65°, ändert sich jedoch
bei thermisch oder mechanisch bedingter Rückverformung des
Bimetallstreifens 22.
In Fig. 1 ist der Überstromauslöser 10 im "kalten" Zustand
gezeigt, also etwa in einem Temperaturbereich zwischen 30 und
70°C, wobei die Stromspule 13 etwa mit dem 15-fachen des Nenn
stroms beaufschlagt wird. Da die magnetische Anzugskraft eine
Funktion des Stroms ist, ergibt sich aus einer Kräftezerlegung
im Bereich der Verklinkungskante 24 des Bimetallstreifens 22
für diesen Fall, daß die auf den Magnetanker 15 wirkende Ma
gnetkraft nicht ausreicht, um den Bimetallstreifen 22 zu ver
biegen und gegen die Kraft der Fesselungsfeder 18 innerhalb
von 0,1 s das Schaltgerät auszulösen, wodurch die Haltebedin
gungen erfüllt werden. Falls jedoch im Kurzschlußfall ein
Strom von beispielsweise mehr als dem 20-fachen des Nennstroms
fließt, reicht die Magnetkraft aus, die Verriegelungskraft des
Bimetallstreifens 22 zu überwinden, wodurch das Schaltgerät
innerhalb von 0,1 s auslöst. Dieser Zustand ist in Fig. 2 ge
zeigt, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Bimetall-Schnapp
scheibenanordnung 20 am Auslösevorgang nicht beteiligt ist, da
sie sich in dieser kurzen Zeit nicht ausbiegen kann.
Wie im Zusammenhang mit der Fig. 5 zu entnehmen ist, ist der
Bimetallstreifen 22 an seinen beiden Enden abgerundet. Er ist
im Bereich des Kerns 17 in einer Ausnehmung 27 befestigt, die
sich V-förmig entgegen der Auslöserichtung des Auslösestößels
17 erweitert. Weiterhin besitzt der Magnetanker 15, wie bei
spielsweise in Fig. 1 dargestellt, außerhalb seiner Eingriffs
ausnehmung 23 eine Eintrittsausnehmung 28 für den Bimetall
streifen 22, die gleichzeitig zur verdrehsicheren Führung des
Magnetankers 17 dient. Diese Eintrittskonfiguration läßt sich
auch gut als Fig. 5 erkennen, wobei die Breite der Eintritts
ausnehmung 28 die Breite des Bimetallstreifens 22 so weit
übersteigt, daß dieser ungehindert ein- und austreten kann.
In Fig. 3 ist der Überstromauslöser gemäß Fig. 1 bei einer
Temperatur von 130°C dargestellt. Erkennbar ist, daß hier der
Bimetallstreifen 22 aufgrund der hohen Temperatur seine ge
streckte Stellung ohne Verriegelung eingenommen hat, wobei die
Auslösefunktion durch die Bimetall-Schnappscheibenanordnung 20
vollzogen wurde, da bei dem hier anliegenden, etwa 1,45-fachen
Nennstrom die auf den Magnetanker 15 reichende Magnetkraft
nicht ausreicht, die Kraft der Fesselungsfeder 18 zu überwin
den und das Schaltgerät magnetisch auszulösen.
Fig. 4 zeigt den Zustand des Ausführungsbeispieles eines er
findungsgemäßen Überstromauslösers 10 bei einer Temperatur von
etwa 100°C und bei einer Beaufschlagung mit etwa dem 7-fachen
des Nennstroms. Dabei wird durch den guten Wärmeübergang von
der Spule 13 über den gut wärmeleitenden Abschnitt 12 des
Tragkörpers 11 zu dem Verriegelungs-Bimetallstreifen 22 der
Magnetanker 15 innerhalb weniger Sekunden nach Erreichen die
ser Temperatur freigegeben. Bei diesem Strom reicht dann die
auf den Magnetanker 15 wirkende Kraft aus, um entgegen der
Fesselungsfeder 18 das nicht dargestellte Schaltgerät auszulö
sen bzw. zu entklinken. An diesem Auslöservorgang ist die Bi
metall-Schnappscheibenanordnung 20 nicht beteiligt, da sie in
der kurzen Zeit der Erhitzung aufgrund des 7-fachen des Nenn
stroms nicht reagiert.
In Fig. 6 ist graphisch eine Auslösekennlinie eines erfin
dungsgemäß ausgebildeten Überstromauslösers dargestellt, wobei
auf der Abszisse der Nennstrom in Ampere und auf der Ordinate
die Zeit in Sekunden bzw. Minuten angegeben ist. Oberhalb der
Auslösekennlinie ist eine Kennlinie eines Beispiels für die
zusätzliche Belastung der elektrischen Leitung dargestellt.
Erkennbar ist, daß durch Einsatz des erfindungsgemäßen Über
stromauslösers bei einem elektrischen Schutzschaltgerät eine
Verzögerung der Auslösung in einem Bereich von 7 bis nahe 30
Ampere erreicht werden kann.
Claims (10)
1. Überstromauslöser (10) mit elektromagnetischer und/oder
thermoelektrischer Auslösung für elektrische Schutz
schaltgeräte, insbesondere Leitungsschutzschalter, zum
Leitungsschutz vor Überstrom und Kurzschluß in selektiv
gestaffelten Stromkreisen, bestehend aus
einem Tragkörper (11, 12) für die Aufnahme einer Spule (13) zur Überstromerregung eines magnetischen Kreises, der von einem tragkörperfesten Kern (14) und einem zu diesem gegen die Wirkung einer Druckfeder (18) mit Magnetkraft bewegbaren Magnetanker (15) gebildet ist, welcher für den Angriff an einen in dem Kern (14) geführten Auslösestößel (17) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur thermischen Auslösung eine Bimetall- Schnappscheibenanordnung (20) an dem Auslösestößel (17) angreift, und daß in dem Tragkörper (11, 22) eine weitere thermisch ansprechende Halteeinrichtung (22-24) vorgesehen ist, durch die der Magnetanker (15) erst bei einem 10- bis 20-fachen Nennstrom oder einer Temperatur von etwa 100°C zur Auslösung freigebbar ist.
einem Tragkörper (11, 12) für die Aufnahme einer Spule (13) zur Überstromerregung eines magnetischen Kreises, der von einem tragkörperfesten Kern (14) und einem zu diesem gegen die Wirkung einer Druckfeder (18) mit Magnetkraft bewegbaren Magnetanker (15) gebildet ist, welcher für den Angriff an einen in dem Kern (14) geführten Auslösestößel (17) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur thermischen Auslösung eine Bimetall- Schnappscheibenanordnung (20) an dem Auslösestößel (17) angreift, und daß in dem Tragkörper (11, 22) eine weitere thermisch ansprechende Halteeinrichtung (22-24) vorgesehen ist, durch die der Magnetanker (15) erst bei einem 10- bis 20-fachen Nennstrom oder einer Temperatur von etwa 100°C zur Auslösung freigebbar ist.
2. Überstromauslöser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteeinrichtung eine weitere Bimetallanordnung
(22) aufweist, die an dem Magnetanker (15) angreift.
3. Überstromauslöser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Bimetallanordnung wenigstens einen Bime
tallstreifen (22) aufweist, der durch thermische Beauf
schlagung aus einem gebogenen in einen gestreckten Zustand
übergeht.
4. Überstromauslöser nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bimetallstreifen (22) an dem Tragkörper (11, 22)
großflächig, vorzugsweise im Bereich des Kerns (14), be
festigt ist.
5. Überstromauslöser nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bimetallstreifen (22) an seinem abgebogenen Ende
eine Verklinkungskante (24) für den direkten Angriff an
den Magnetanker (15) aufweist.
6. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Magnetanker (15) eine geneigte Angriffsfläche
(25) für das abgebogene Ende des Bimetallstreifens (22)
eingeformt ist.
7. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetanker (15) eine eingeformte Bimetallstrei
fen-Eintrittsausnehmung (28) zur verdrehsicheren Führung
aufweist.
8. Überstromauslöser nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Angriffsfläche (25) in Form einer eingeformten
Rampe (23) ausgebildet ist.
9. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bimetallstreifen einen hohen spezifischen Ausbie
gungskoeffizienten aufweist, der vorzugsweise im Bereich
von 21 × 10-6 K-1 nach DIN 1715 liegt.
10. Überstromauslöser nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halte- und Auslösebedingungen durch Dimensionie
rung des Bimetallstreifens (22) selbst sowie des Anstell
winkels zwischen Verklinkungskante (24) und geneigter An
griffsfläche (25) einstellbar sind.
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Publications (2)
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ID=7800218
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1996
- 1996-07-18 DE DE1996129062 patent/DE19629062C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19629062A1 (de) | 1998-01-29 |
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