DE19628167A1

DE19628167A1 - Medizinisch-chirurgische Vorrichtung

Info

Publication number: DE19628167A1
Application number: DE19628167A
Authority: DE
Inventors: Mark William Turner
Original assignee: Smiths Group PLC
Current assignee: Smiths Group PLC
Priority date: 1995-08-15
Filing date: 1996-07-12
Publication date: 1997-02-20
Also published as: FR2737852A1; US5638812A; GB2304288A; AU707316B2; GB9516658D0; ITMI961623A1; GB2304288B; FR2737852B1; JPH09108330A; IT1283360B1; GB9614052D0; ITMI961623A0; AU6053296A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf medizinisch-chirurgische Vorrichtungen.

Medizinische Beatmungsvorrichtungen, beispielsweise Trachealtuben, neigen dazu, Sekrete auf ihrer Oberfläche anzusammeln, welche häufig eine biologische Schicht bil den. Andere Katheter, beispielsweise Urether-Katheter, bilden auf ihrer Oberfläche auch eine biologische Schicht. Diese biologische Schicht ist von schleimiger Kon sistenz und besteht aus Bakterien in einer Schutzhülle aus Glykoproteinen. Es ist schwierig, den Film von der Oberfläche zu entfernen, weil die Glykoproteine und Anpassungen der Physiologie die Bakterien vor Antibiotika und Desinfektions mitteln schützen.

In der GB-A-2270845 wurde vorgeschlagen, einen Saugschlauch mit einem antimikrobiellen Film zu beschichten, um die Lebensdauer des Schlau ches zu erhöhen. Alternativ hierzu kann die Vorrichtung mit einer Schicht geringer Oberflächenrauhigkeit versehen werden, um eine Anhaftung von Sekreten an der Oberfläche zu erschweren. Obwohl diese Vorschläge die Bildung einer biologischen Schicht vermindern, sind sie nicht geeignet, das Problem gänzlich zu lösen.

Es besteht daher die Aufgabe, eine medizinisch-chirurgische Vorrichtung so weit er zubilden, daß sich auf ihrer Oberfläche weniger leicht eine biologische Schicht bildet und einen entsprechenden medizinischen Tubus bereitzustellen.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ein erfindungsgemäßer Trachealtubus wird im folgenden an Hand eines Ausführungs beispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Tubus; und

Fig. 2 eine seitliche Querschnittsdarstellung des patientenseitigen Endes des Tubus in größerem Maßstab.

Der Tubus 1 ist ein Endotrachealtubus, welcher über den Mund des Patienten einführbar ist, wonach sich das patientenseitige Ende 2 in der Luftröhre befindet. Der Tubus hat eine Manschette 3 um seine Peripherie im Bereich des patientenseiti gen Endes, welche durch ein Aufblaslumen 4 aufgeblasen werden kann, welches in der Wandung des Tubus von der Manschette nach hinten verläuft. Das Aufblaslumen 4 ist mit einer Aufblasleitung 5 verbunden, welche sich im Bereich des maschinensei tigen Endes 6 des Tubus befindet und mit einem den Aufblaszustand anzeigenden Ballon 7 und einem mit einem Verbinder 8 kombinierten Ventil abgeschlossen ist. Das Hauptgehäuse des Tubus besteht aus PVC und entlang seiner Länge erstreckt sich eine Durchgangsbohrung 10. Am maschinenseitigen Ende 6 wird ein (nicht dar gestellter) Verbinder in die Bohrung 10 eingeführt, um die Verbindung des Tubus mit einem Ventilationsschlauchsystem oder ähnlichem (nicht dargestellt) herzustel len. Insoweit handelt es sich um einen Tubus herkömmlicher Bauweise.

Auf der Innenseite des Tubus 1, das heißt entlang der Bohrung 10, ist der Tubus mit einer Schicht 12 aus Lysozym beschichtet. Lysozym ist ein Enzym, welches Bakterien tötet. Die Schicht 12 muß nicht vollständig aus Lysozym bestehen, son dern kann auch weitere Substanzen enthalten. Andere Enzyme, welche den Aufbau von Bakterien vermindern, können alternativ zu Lysozym oder zusätzlich verwendet werden. Die Schicht kann auch auf der Außenseite des Tubus 1 verlaufen, um das Infektionsrisiko durch Sekrete zu verhindern, welche sich in der Luftröhre außerhalb des Tubus und oberhalb der Manschette 3 ansammeln. Diesbezüglich ist es nur not wendig, die Enzymschicht in dem oberhalb der Manschette liegenden Bereich des Tubus anzubringen.

Falls es sich um einen Urether-Katheter handelt, ist die Enzymschicht vorzugsweise an der Außenseite des Katheters angebracht, kann jedoch auch ausschließlich an dessen Innenseite oder an beiden Seiten angebracht sein. Hierdurch wird die Aus breitung von Infektionen vermindert, welche ansonsten eine systemische Infektion verursachen könnten.

Das Enzym oder die das Enzym enthaltende Substanz kann mit Hilfe bekannter Me thoden zur Anbringung von Enzymen an Kunststoffen auf den Tubus aufgebracht werden, wie es beispielsweise in den Druckschriften US-A-5244654, US-A-4764466, US-A-4378435 und FR-A-2513128 beschrieben ist. Diese Veröffentlichungen be schreiben die Verwendung gerinnungshemmender Enzyme auf Tuben zur Verwen dung in Blutgefäßen, um das Risiko der Aggregation zu vermindern. Sie geben jedoch keine Lehre dahingehend, daß Enzyme in Trachealtuben verwendet werden könnten oder daß Lysozym oder ein anderes Enzym zur Verminderung des Akkumu lationsrisikos von Bakterien auf der Oberfläche medizinisch-chirurgischer Vorrich tungen verwendet werden könnte.

Die Lysozymschicht kann die Rate vermindern, mit welcher Bakterien auf der Innen seite des Tubus akkumulieren, wodurch die Lebensdauer des Tubus verlängert wird. Weil die Bildung einer biologischen Schicht reduziert wird, besteht ein geringeres Ri siko, daß sich eine derartige biologische Schicht bis zu einer Dicke bildet, bei welcher sie nicht mehr am Tubus anhaftet, sich also von diesem löst und in die Atemwege des Patienten gelangt. Hierdurch wird das Risiko einer Lungenentzündung also er heblich vermindert. Die Enzymschicht kann auch das Risiko einer Blaseninfektion oder einer systemischen Infektion verhindern, je nach Anwendungsfall, bei welchem die Enzymschicht benutzt wird. Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung können darüberhinaus länger im Patienten eingesetzt bleiben, als es vorher möglich war, wodurch schmerzhafte Beeinträchtigungen für den Patienten beim Entfernen und Wiedereinsetzen der Vorrichtung vermieden werden. Gleichzeitig wird Arbeits zeit für das medizinische Personal eingespart.

Claims

1. Medizinisch-chirurgische Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) eine Oberflächenschicht (12) aufweist, welche Lysozym enthält.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich tung ein medizinisch-chirurgischer Tubus (1) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich tung ein Trachealtubus (1) ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht eine Beschichtung (12) an der Innenseite des Tubus ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Trachealtubus (1) mit einer Manschette (3) entlang der Peripherie des Tubus (1) im Bereich dessen patientenseitigen Endes (2) ist und daß der Tubus eine Lysozym-enthaltende Oberflächenschicht (12) auf weist, welche entlang der äußeren Oberfläche mindestens im Bereich oberhalb der Manschette (3) aufgebracht ist, um das Anlagern von Bakterien in der Luftröhre oberhalb der Manschette zu vermindern.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tubus ein Urether-Katheter ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen schicht eine Beschichtung auf der Außenseite des Katheters ist.

8. Medizinischer Tubus, dadurch gekennzeichnet, daß der Tubus (1) auf einer Oberfläche eine Schicht (12) aufweist, welche ein Enzym beinhaltet, daß die Ansammlung von Bakterien auf dem Tubus vermindern kann.