DE19626065C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beschickung einer Mühle mit gestanzten Restfolien aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschickung einer Mühle mit gestanz­ ten Restfolien aus thermoplastischem Kunststoff aus einer diskontinuierlich arbeiten­ den Thermoform-Anlage, bei dem die Restfolien über ein Paar angetriebener Folien­ einzugswalzen der mit einem Sieb versehenen Mühle zugeführt und zwischen einem kontinuierlich angetriebenen Schneidrotor und einem Statormesser in Abschnitte zerteilt werden.

Zur Herstellung von Bechern aus einer thermoplastischen Kunststoffolie werden heutzutage Thermoform-Anlagen im Inline-Betrieb bevorzugt. Dieser Betrieb zeichnet sich dadurch aus, daß ein kontinuierlicher Extrusionsprozeß mit einer schrittweise arbeitenden Thermoform-Anlage zusammengeschlossen ist und die Stanzabfälle unmittelbar nach dem Thermoform-Prozeß in einer Mühle zerkleinert und über ein Saug- oder Druckfördersystem dem Extrusionsprozeß wieder zugeführt werden. Im Rahmen dieser Gesamtanlage ist die Mühle ein entscheidender Faktor zur sicheren Beherrschung des Gesamtprozesses. Da das von der Mühle erzeugte Mahlgut dem Extrusionsprozeß unmittelbar wieder zugeführt wird, muß das Mahlgut so aufbereitet sein, daß es möglichst gleichartige Teile mit wenig Staub und keine übergroßen Stücke enthält, die zu Störungen des Gesamtsystems führen können. Die Zuführung des Kunststoffmaterials zum Extruder erfolgt mit einer volumetrischen Dosierung, beispielsweise mittels einer Förderschnecke, was eine einheitliche Teil­ chengröße voraussetzt.

Bei den bekannten Vorrichtungen zur Beschickung einer Mühle mit den in einer diskontinuierlich arbeitenden Thermoform-Anlage gebildeten gestanzten Restfolien aus thermoplastischem Kunststoff, den sogenannten Stanzgittern, wer­ den die Folieneinzugswalzen diskontinuierlich angetrieben. Die Folieneinzugswal­ zen arbeiten dabei im gleichen Takt wie die Thermoform-Anlage. Bei dem heutigen Stand der Technik ist sowohl die Drehzahl des Rotors wie auch der Vorschub der gestanzten Restfolien fest vorgegeben. Bei einer schrittweisen Zuführung der Rest­ folien zur Mühle gibt es eine Anlauf- und eine Auslaufphase. Da die Drehzahl des Rotors konstant ist, führt die verringerte Zuführgeschwindigkeit der gestanzten Restfolien in der Anlauf- und Auslaufphase dazu, daß die erzeugten Abschnitte eine geringere Breite haben. Es besteht daher die Gefahr, daß diese Abschnitte wegen ihrer geringen Breite vom Sieb der Mühle zurückgehalten werden, so daß sie in Form länglicher Schnipsel in das Saug- oder Druckfördersystem gelangen und zu Ver­ stopfungen führen können. Im Stillstand der Einzugswalzen bewegt sich das Rotor­ messer wiederholt an der Vorderkante der Restfolie vorbei und schabt dabei Mate­ rial ab, so daß es zu einer Staubbildung kommt. Es hat sich gezeigt, daß gerade diese Staubbildung in dem Saug- oder Druckfördersystem zwischen der Mühle und dem Extruder zu Verstopfungen führen kann, deren Beseitigung mühsam und zeit­ raubend ist. Eine weitere Störungsquelle besteht darin, daß beim Ein- und Ausschal­ ten der Thermoform-Anlage die Folienbahn über einen längeren Zeitraum von den Folieneinzugswalzen kontinuierlich zugeführt wird, so daß die Mühle gewisser­ maßen überfüttert wird, was zu Verstopfungen in der Mühle selbst führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs ge­ nannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine bestimmte einheitliche Breite der erzeugten Abschnitte der Restfolie gewährleistet ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Folieneinzugswalzen mit der mittleren Geschwindigkeit der von der Thermoform-Anlage schritt­ weise zugeführten Restfolien kontinuierlich angetrieben werden und daß die Dreh­ zahl des Rotors derart auf die Drehzahl der Folieneinzugswalzen abgestimmt wird, daß die beim Zerteilen der Restfolien erzeugten Abschnitte der Restfolien eine be­ stimmte einheitliche Breite haben, die über dem Lochdurchmesser des Siebes liegt.

Mit der erfindungsgemäßen kontinuierlichen Zuführung der Restfolien und der von der Zuführgeschwindigkeit abhängigen Drehzahl des Rotors ist die Erzeugung von Abschnitten einer bestimmten einheitlichen Breite möglich, die über dem Lochdurch­ messer des Siebes liegt. Die Erzeugung von Abschnitten einer zu geringen Breite, die in Form länglicher Schnipsel durch das Sieb fallen können und die Entstehung von Staub wird daher zuverlässig vermieden.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Drehzahl der Folieneinzugswalzen selbsttätig geregelt wird und daß die Drehzahl des Rotors von einem Rechner aufgrund der Drehzahl der Folien­ einzugswalzen und der vorgegebenen Breite der Folienabschnitte bestimmt wird.

Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Mühle, die ein Paar angetriebener Folieneinzugswalzen, einen mit minde­ stens einem Schneidmesser versehenen, kontinuierlich angetriebenen Rotor, ein Statormesser und ein Sieb aufweist, ist vorgesehen, daß die Antriebe der Folien­ einzugswalzen und des Rotors elektronisch zwangsgekuppelt sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Eine gestanzte Restfolie, nachfolgend Stanzgitter 1 genannt, wird von einer (nicht gezeigten) diskontinuierlich arbeitenden Thermoform-Anlage zur Wiederauf­ arbeitung einer Mühle 2 zugeführt. Die Mühle 2 besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse 3, einem Paar kontinuierlich angetriebenen Einzugswalzen 4 einem gleichfalls kontinuierlich angetriebenen Rotor 5 mit zwei Rotormessern 6, einem Statormesser 7 und aus einem Sieb 8. Das Gehäuse 3 ist über eine Absaugleitung 10 mit einem der Thermoform-Anlage vorgeschalteten kontinuierlich arbeitenden Extruder verbunden.

Zwischen der Thermoform-Anlage und der Mühle 2 ist eine mit einer Feder vorgespannte Schwinge 9 vorgesehen, die dazu dient, das schrittweise zugeführte Stanzgitter 1 in gespanntem Zustand zu halten. Der Schwinge 9 sind zwei nicht gezeigte Endlagenschalter zugeordnet, die dazu dienen, die Drehzahl der Einzugs­ walzen 4 selbsttätig auf einen konstanten Wert zu regeln, der der mittleren Zuführ­ geschwindigkeit der Stanzgitter von der Thermoform-Anlage entspricht. Anders aus­ gedrückt die Einzugswalzen 4 werden mit einer solchen Geschwindigkeit angetrie­ ben, daß die von der Thermoform-Anlage schrittweise abgegebenen Stanzgitter 1 der Mühle 2 kontinuierlich zugeführt werden.

Die Drehzahl des Rotors 5 wird von einem (nicht gezeigten) Rechner auf­ grund der Drehzahl der Einzugswalzen 4 und der vorgegebenen Breite der Folien­ abschnitte bestimmt. Den Einzugswalzen 4 und dem Rotor 5 sind vorzugsweise getrennte Antriebe zugeordnet, die elektronisch zwangsgekuppelt sind.

Durch die kontinuierliche Zuführung der Stanzgitter 1 in Verbindung mit der in Abhängigkeit von der Zuführgeschwindigkeit geregelten Drehzahl des Rotors 5 wird erreicht, daß die durch das Zusammenwirken der Rotormesser 6 mit dem Stator­ messer 7 erzeugten Abschnitte der Stanzgitter 1 eine bestimmte einheitliche Breite haben, die über dem Lochdurchmesser des Siebes 8 liegt. Dadurch ist die Erzeu­ gung eines für die anschließende Wiederverwertung im Extruder geeigneten homo­ genen Mahlgutes gewährleistet und eine Staubbildung ist weitgehend ausgeschlos­ sen. Wenn beim Ein- oder Ausschalten der Thermoform-Anlage der Mühle 2 eine größere Länge der Folienbahn zugeführt wird, dann werden die Einzugswalzen 4 entsprechend der mittleren Zuführgeschwindigkeit der Folienbahn angetrieben. Eine Überfütterung der Mühle 2 ist daher ausgeschlossen.

Claims (3)

1. Verfahren zur Beschickung einer Mühle mit gestanzten Restfolien aus thermoplastischem Kunststoff aus einer diskontinuierlich arbeitenden Thermoform-An­ lage, bei dem die Restfolien über ein Paar angetriebener Folieneinzugswalzen der mit einem Sieb versehenen Mühle zugeführt und zwischen einem kontinuierlich angetriebenen Schneidrotor und einem Statormesser in Abschnitte zerteilt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Folieneinzugswalzen mit der mittleren Ge­ schwindigkeit der von der Thermoform-Anlage schrittweise zugeführten Restfolien kon­ tinuierlich angetrieben werden und daß die Drehzahl des Rotors derart auf die Dreh­ zahl der Folieneinzugswalzen abgestimmt wird, daß die beim Zerteilen der Rest­ folien erzeugten Abschnitte der Restfolien eine bestimmte einheitliche Breite haben, die über dem Lochdurchmesser des Siebes liegt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Folieneinzugswalzen selbsttätig geregelt wird und daß die Drehzahl des Rotors von einem Rechner aufgrund der Drehzahl der Folieneinzugswalzen und der vorge­ gebenen Breite der Folienabschnitte bestimmt wird.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Mühle, die ein Paar angetriebener Folieneinzugswalzen, einen mit mindestens einem Schneidmesser versehenen, kontinuierlich angetriebenen Rotor, ein Stator­ messer und ein Sieb aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe der Folieneinzugswalzen (4) und des Rotors (5) elektronisch zwangsgekuppelt sind.