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Behalter zum Abgeben und ggf. Mischen flüsaiger oder pastöser Materialien
Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Abgeben und ggf.
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Mischen flüssiger oder pastöser Materialien, beispielsweise einen
Behalter, aus dem die Materialien ausgespritzt werden können.
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Es ist bekannt, daß Zweikomponentenmaterialien eine ständig steigende
Bedeutung in der modernen Technik besitzen. Einige Produkte für wichtige Anwendungsfälle
können nur in zwei oder mehr voneinander getrennten Komponenten geliefert und aufbewahrt
werden, um auf längere Zeit gelagert werden zu können, ohne die bei der Verwendung
gewünschten Eigenschaften einzubüßen, Hochwertige Kleb- und Abdichtungsmaterialien,
Injektionsmaterialien auf Penicillinbasis und Abdruckmassen für die Zahnmedizin
sind Beispiele für derartige Produkte. Das Vermisohen der Komponenten zum gewünschten
Endprodukt vor der Verwendung desselben ist häufiger unbequem und der Transport
der durch die Mischung Sertiggestellten Materialien vom Mischplatz zur Anendungstelle
ist vielfach umständlich und ein Grund £Rr gewisse Beschränkungen bei der Verwendung
von Mehrkomponentenmaterialien.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Behälter zum Abgeben
fltissiger oder pastöser Materialien zu schaffen, der auch zum Nischen von Zweikomponentenmaterialien
vor der Verwendung derselben benutzt werden kann, so daß dieser Behälter sowohl
zum Nischen als auch zum Abheben dieser Materialien geeignet ist und damit das umständliche
und häufig unpraktische Transportieren der Materialien vom Mischbehälter zum Einsatzort
wegfällt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Behälter der eingangs geschilderten
Art vorgeschlagen, daß er aus zwei htilsenartigen Teilen besteht, von denen der
eine die absugebenden Materialien aufnehmen und durch ein an einem Ende befindliches
Mundstück abgeben kann, während der andere Behälterteil kolbenartig vom hinteren
offenen Ende in den ersten Behälterteil einschiebbar ist. Vorzugsweise paßt dabei
der zweite Behälterteil in den ersten mit Schiebesitz, d.h. der zweite Behälterteil
kann den Hohlraum im ersten Behälterteil fast vollständig ausfüllen, so daß er in
der Lage ist, das im ersten Behälterteil befindliche und ggf. dort bereits gemischte
Material vollständig aus demselben auszudrücken.
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Ifach einem speziellen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die
beiden Behälterteile so ausgebildet, daß sie umgekehrt an ihren jeweils hinteren
Enden zu einem geschlossenen Behälter zusammensetzbar sind. Somit ist es möglich,
vor Gebrauch im Behälter Materialien und/oder Hilfsgegenstä.nde unterzubringen und
außerdem den Innenraum des Behälters vollständig steril nach außen abzuschließen.
Dies ist besonders ftir medizinische Anwendungsfälle von Interesse.
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Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Behälter, der sowohl zur Aufnahme
von Materialien als auch zum Abgeben derselben geeignet ist, kann auf den verschiedensten
Fachgebieten Verwendung finden, beispielsweise in der Medizin, für Kondito reien,
Bäokereien, Haushaltszwecke und zum Abgeben von Klebstoffen
aller
Art. Er ist entweder als mehrfach zu verwendendes Instrument oder auch als nur einmal
zu verwendendes Instrumeint mit angeschlossener Verpackung auszuführen. Durch seine
einfache Konstruktion ist er vielseitig und einfach anwendbar.
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Die Herstellungskosten sind niedrig, so daß auch wirtschaftliche Gesichtspunkte
der Verwendung dieses Behälters nicht entgegenstehen. Durch die Möglichkeit, in
dem Behälter Mehrkomponentenmaterialien od. dgl. zu mischen, die kann auch aus dem
Behälter zur unmittelbaren Verwendung abgegeben werden können, erzielt man eine
große Zeitersparnis, die dem fachmann die Verwendung dieses Behälters noch erleichtert.
Da der Bellalter aus Xunststoffteilen hergestellt werden kann, ist er dauerhaft
und leicht zu reinigen und dementsprechend auch gut steril oder sauber zu halten.
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Die Einzelteile des Behälters sind vorzugsweise im Spritzgußverfahren
aus Kunststoffen wie PVC oder Polyäthylen hersustellen, jedoch kann man die Teile
auch aus Glas, Metall oder sonstigen Materialien anfertigen.
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In der Zeichnung sind in den Sig. 1 bis 3 drei verschiedene Ausführungsbeispiele
von zylinderförmigen Behältern gemäß der Erfindung teilweise im Längsschnitt dargestellt.
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Der in Fig. 1 dargestellte Behälter besitzt einen äußeren zylinderförmigen
Behälterteil1, der an einem Ende zu einem Düsenmundstück 2 konisch verjüngt ist,
während an seinem hinteren Ende eine erweiterte Aufschraubkappe 3 vorgesehen ist.
Diese Aufschraubkappe 3 kann das hintere erweiterte Ende 4 eines zweiten zylinderförmigen
Behälterteiles 5 aufnehmen.
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Der zylinderförmige Behälterteil 5 ist wie ein zylinderförmiger Kolben
ausgebildet und paßt in den Innenraum 6 das Behälterteiles 1. Sein unteres Ende
7 : de@entsprechend ebenfalls konisch verjüngt. Das Ende 4 der Behälterteiles ist
mit einem dem Aufschraubteil 3 entsprechenden Außengewinde
versehen.
Es ist jedoch auch möglich, die Teile 3 und 4 lediglich durch Klemmsitz oder einen
ähnlichen Sitz lösbar miteinander su verbinden.
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Wie Sig. 1 zeigt, kann der kolbenartige Behälterteil 5 auch auf daß
saubere Ende des Behälterteiles t aufgesteckt werden, wobei das hintere Ende 4 auf
den Behälterteil 1 paßt. Ein im Inneren des Behälterteiles 5 befindlicher Stempel
8 dient als Stopfen zum Verschließen des Nundstückes 2, so daß im Innenraum 6 des
Behälterteiles 1 flüssige oder pastöse Materialien gemischt oder aufbewahrt werden
können. Sobald diese Materialien en an eine bestimmte Stelle zur Anwendung übertragen
werden sollen, nimmt man den Behälterteil 5 vom äußeren Ende des Behälterteiles
1 ab und steckt ihn mit dem unteren verjüngten Ende 7 nach vorne in den Innenraum
6 des Behälterteiles 1 ein, so daß der kolbenartige Behälterteil 5 ein auspressen
der im Behälterteil 1 befindlichen Materialien aus dem Düsenmundstück 2 bewirkt.
Das Düsenmundstück 2 kann Jederzeit wieder durch Aufstecken des Behälterteiles 5
verschlossen werden, wobei der Stempel 8 das Düsenmundstück freihält, d.h. ein Verstopfen
oder Verkleben desselben verhindert.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bildet der äußere Behälterteil
1 den Körper fUr eine Injektionsspritze, der am äußeren Ende eine aufzuschneidende
oder einzustechende Spitze 9 besitzt0 Zwischen dem Behälterteil 1 und dem Behälterteil
5 ist in einer Hülle 10 eine Injektionsnadel mit Halterung 11 untergebracht, die
über einen umlaufenden Flansch 12 in der gewünachten lage gehalten werden kann.
Die Injektionsnadel wird dadurch vollkommen steril im Behalter uttergebracht. Vor
Verwendung des Behälters aus Pig. 2 als Injektionsspritze nimmt man den 3ehälterteil
5 mitsamt der in der Hülle 10 befindlichen Injektionsnadel vom Behälterteil 1 ab
und sticht daß hintere Ende der Injektionsnadel in die Spitze 9 des Behälterteiles
1, wobei die Injektionsnadel nicht
unmittelbar berillirt zu werden
braucht, weil sie noch im Behälterteil 5 untergebracht ist. Erst nach dem Einstechen
der Injektionsnadel in die Spitze 9 wird der Behälterteil 5 entfernt und als kolben
vom hinteren Ende in den Behälterteil 1 eingeschoben. Das für die Injektion vorgesehene
Material kann bereits in einem oder beiden Behälterteilen 1 und 5 des zusammengesetzten
Behälters geliefert werden, jedoch ist es auch möglich, dasselbe erst nach dem Anbringen
der Injektionsnadel am Behälterteil 1 in diesen Behälterteil einzufüllen.
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Der in Fig. 1 dargestellte Behälter ist als dauerhaftes Instrument
für eine mehrfache Verwendung bestimmt, während der Behälter aus Fig. 2 vielfach
nur einmal verwendet wird, aber auch mehrfach verwendet werden kann. Der Behälter
gemäß Fig. 3 ist hingegen nur ein einmal zu verwendender Behälter.
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Der Behälter aus Fig. 3 besteht wiederum aus einem äußeren Behälterteil
1 und einem auf das hintere Ende dieses Behälterteiles aufsetzbaren oder umgekehrt
in den Behälterteil 1 kolbenartig einschiebbaren inneren Behälterteil 5, die bei
diesem ausfuhrungsbeispiel über einen kragenartigen Verachlußring 13 zusammengehalten
werden können. Im Innenraum 6 des Behälterteiles 1 ist die eine Komponente eines
Zweikomponentenklebers untergebracht, während sich die zweite Komponente, beispielsweise
der Härter, in einem aus zwei parallelen Folien gebildeten Beutel 14 am hinteren
Ende des Behälterteiles 1 befindet. Wenn man den Behälterteil 5 abnimmt und umgekehrt
in den Behälterteil 1 hineindrückt, wird durch die Spitze 5a der Beutel 14 zerstört,
ao daß das in ihm befindliche Material in den Innenraum 6 gelangt. Der Beutel 14
kann jedoch auch durch einen nadelartigen Rührer oder ein mechanische Ri;hrgerät
zerstört werden, das auch zum Vermischen des im Beutel 14 befindlichen Härters mit
der im Innenraum 6 befindlichen zweiten Komponente des Klebers dient. Nach Fertigstellung
der Mischung wird das untere Ende 15 des Behälterteilee 1 je nach Wunsch am äußersten
Ende 15a oder an einem mittleren Abschnitt 15b abgeschnitten, wodurch sich entweder
eine
kreisförmige oder eine ovale Öffnung zum Ausdrücken des fertiggestellten
Klebstoffes bildet. Das Ausdrücken des Elebstoffes besorgt der kolbenartige Behälterteil
5, wenn man denselben in umgekehrter Lage in den Innenraum 6 des Behälterteiles
1 einschiebt.
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Patentansprüohe: