DE19619713C2 - Verfahren und Vorrichtung zum direkten Aufbringen einer Wursthülle auf ein Füllrohr - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum direkten Aufbringen einer Wursthülle auf ein FüllrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum direkten Aufbringen
einer Wursthülle, z. B. eines Kunstdarmes, auf das Füllrohr
einer Wurstmaschine entsprechend dem Oberbegriff von An
spruch 1 und eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Ver
fahrens entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Bei der automatisierten Wurstherstellung werden heutzutage
Füllmaschinen eingesetzt. Aus einer solchen Füllmaschine
ragt ein Füllrohr, durch das das Brät in die Wursthülle ein
gebracht wird. Die Wursthülle befindet sich dazu vorher im
gerafften Zustand direkt auf diesem Füllrohr oder auf einer
Hülse, die über das Füllrohr geschoben worden ist. Am Ende
des Füllrohres befindet sich eine sogen. "Darmbremse", die
dafür sorgt, daß einzelne Würste mit vorbestimmten Mengen
Brät gefüllt sind. Derartige Wurstmaschinen sind z. B. in DE
87 03 665 U1 und in EP 0141 910 A1 beschrieben.
Es entsteht bei der Bedienung einer solchen Maschine das
Problem, daß die Wursthülle im Vorhinein auf das Füllrohr
gebracht werden muß. In der DE 40 14 062 C2 ist z. B. ein
Verfahren zum Herstellen einer zu einer Raupe ("Darmraupe")
gerafften schlauchförmigen Wursthülle beschrieben. Es wird
dort die Wursthülle auf ein Rohr gerafft, das dann später
bei der Wurstfabrikation über das Füllrohr gezogen wird. Ein
derartiges Herstellen der Darmraupe im Vorhinein birgt je
doch den Nachteil, daß die Herstellung der Darmraupe und das
Füllen der Wurst zeitlich auseinanderfallen. Bevor das Brät
in die Wursthülle eingebracht wird, muß jedoch je nach
Wursthüllenart die Wursthülle befeuchtet werden, um die not
wendige Verarbeitungsflexibilität zu erhalten. Ein Wässern
einer vorgefertigten Darmraupe ist jedoch sehr unhandlich
und führt oft dazu, daß die Darmraupe sich löst.
Es ist daher wünschenswert, daß die Wursthülle direkt auf
das Füllrohr aufgebracht wird, wobei sie dann in direktem
Anschluß mit Brät gefüllt werden kann. Die Wursthülle kann
dabei in noch ungerafftem Zustand in einem Extragefäß gewäs
sert werden und aus diesem Gefäß direkt auf das Füllrohr ge
zogen werden.
Eine ähnliche Vorrichtung ist z. B. in EP 0141 910 A1 be
schrieben. Dort wird die Wursthülle auf das Füllrohr direkt
aufgebracht und dieses Füllrohr dann vor den Brätausstoß ei
ner Wurstmaschine gebracht.
Gemäß einem anderen Vorschlag wird eine Raffeinrichtung bzw.
ein Raffkopf eingesetzt, der eine schnell rotierende Rolle
aufweist und am Ausstoßende des Füllrohres seitlich versetzt
angebracht ist. Die Wursthülle kann zwischen die schnell ro
tierende Rolle und das Füllrohr eingeklemmt werden und wird
durch Betreiben der schnell rotierenden Rolle auf das Füll
rohr gezogen. Dabei wird die Wursthülle auf dem Füllrohr ge
rafft. Die Raffeinrichtung kann aus der Betriebsstellung
weggeschwenkt werden, wenn der Beginn der Wursthülle auf das
Füllrohr aufgebracht werden soll. Sie wird dann wieder an
das Füllrohr gebracht, um die Wursthülle aufzuziehen. Dabei
wird der notwendige Druck durch einen entsprechenden Handhe
bel erzeugt.
Da diese Raffeinrichtung in einer fixen Position fest mit
der Wurstmaschine verbunden ist, entsteht dabei jedoch das
Problem, daß die Wursthülle nicht gleichmäßig auf das Füll
rohr aufgezogen wird. Durch die Reibung der Wursthülle auf
dem Füllrohr entsteht eine ungleichmäßige Darmraupe. Dies
hat zum einen zur Folge, daß der Aufziehvorgang immer wieder
unterbrochen werden muß, um von Hand das Aufziehen zu unter
stützen und zum anderen, daß auf das Füllrohr nur eine ge
ringe Länge Wursthülle aufgezogen werden kann. Eine häufige
re Unterbrechung der Wurstherstellung und damit ein Zeitver
lust ist hierbei in Kauf zu nehmen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 42 16 409 A1 ist des Weiteren ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum innenseitigen Besprühen eines Kunstdarmes bekannt. Dabei wird der
Darm auf ein Raffrohr einer von der Wurstmaschine separaten Raffeinrichtung aufgezogen.
Im Zuge des Raffvorganges wird der Schlitten, an dem das Raffrohr befestigt ist, relativ zu
den Raffrollen verschoben.
Aus der DE 37 12 795 C2 ist eine an einer Füllmaschine ange
brachte Raffeinrichtung bekannt, die um eine parallel zur Füllrohrachse verlaufende Achse
verschwenkbar ist. Eine Verschiebung in Längsrichtung der Füllachse ist aber nicht mög
lich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ausgehend von
diesem Stand der Technik, eine Verbesserung eines Verfahrens
zum Aufbringen einer Wursthülle auf das Füllrohr einer
Wurstmaschine und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens zur Verfügung zu stellen, die es ermöglichen, daß
die Wursthülle gleichmäßig auf das Füllrohr aufgebracht wer
den kann und die so entstehende Darmraupe eine hohe Dichte
(d. h., eine große Länge aufgezogener Wursthülle) aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1 zum
direkten Aufbringen einer Wursthülle, z. B. eines Kunstdar
mes, auf das Füllrohr einer Wurstmaschine gelöst, bei dem
die Raffeinrichtung während des Aufziehens der Wurst vom An
fang des Füllrohres zum Ende des Füllrohres parallel zum
Füllrohr bewegt wird.
Erfindungsgemäß wird zudem eine Vorrichtung nach Anspruch 2 zur Durchführung
dieses Verfahrens zur Verfügung gestellt, wobei die Raffein
richtung parallel zum Führungsrohr verschiebbar gelagert
ist.
Durch die Verschiebung der Raffeinrichtung parallel zu dem
Füllrohr ist gesichert, daß sich die schnell drehende Rolle
immer dort befindet, wo die Wursthülle gerafft wird. Die
Raffung findet also über die gesamte Länge des Füllrohres
mit gleicher Stärke statt.
Möglich ist zudem, daß eine automatische Steuerung die li
neare Verschiebung der Raffeinrichtung übernimmt, wobei sich die
Geschwindigkeit der Raffeinrichtung und die Andruckstärke
nach zuvor bestimmten Parametern der Wursthülle
richtet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Wurstmaschine, bei der eine
Raffeinrichtung gemäß der Erfindung verwendet
wird;
Fig. 2 schematisch das Aufziehen einer Wursthülle auf
das Füllrohr gemäß einem konventionellen Ver
fahren;
Fig. 3 den Abschluß des Aufziehens der Wursthülle auf
das Füllrohr gemäß einem konventionellen Ver
fahren;
Fig. 4 eine Schnittzeichnung, die schematisch den Be
ginn des Wursthüllenaufziehens gemäß der Erfin
dung zeigt;
Fig. 5 das Aufziehen einer Wursthülle auf das Füllrohr
kurz bevor der Vorgang beendet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung beschrieben.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Wurstmaschine 1 ge
zeigt. Das Wurstbrät wird in den Trichter 5 eingefüllt und
wird von der Maschine in das Füllrohr 2 gepreßt. Das Brät
tritt aus dem Füllrohr 2 aus und wird in eine Wursthülle 10,
z. B. einen Kunstdarm, eingeführt, die dabei von dem Füll
rohr 2 abgezogen wird. Eine Darmbremse 3 ist vorgesehen, die
dafür sorgt, daß die einzelnen Würste nach vorgegebenen Kri
terien abgedreht werden. Dazu ist ein entsprechendes Brems
ringgetriebe 4 vorgesehen. Dieses muß zum Aufziehen einer
neuen Wursthülle 10 von dem Füllrohr 2 weggeklappt werden.
Dies kann z. B. durch eine nicht gezeigte kulissengeführte
Hebeleinrichtung passieren. Fig. 1 zeigt die Wurstmaschine
1 mit heruntergeklappter Darmbremse 3. Die Betriebsstellung
zur Wursthüllenbefüllung ist gestrichelt angedeutet.
Die Wursthülle 10, aus der eine Vielzahl von Würsten herge
stellt werden soll, muß dazu vorher in gerafftem Zustand auf
das Füllrohr gebracht werden. In Fig. 2 ist gezeigt, wie
dieser Vorgang konventionell bewerkstelligt wird. Die
Wursthülle 10 kommt direkt, bevor sie auf das Füllrohr ge
zeogen wird, aus einem Gefäß 12, in dem sie gewässert wird.
Der Anfang der ungerafften Wursthülle wird zwischen eine
sich schnell drehenden Rolle 11 und das Füllrohr 2 gebracht.
Durch die schnelle Drehung der Rolle 11 wird die Wursthülle
auf das Rohr geschoben. Da dieses Aufbringen gegen den Wi
derstand der sich bereits auf dem Füllrohr befindenden
Wursthülle geschieht, entsteht auf diese Weise eine unregel
mäßige Darmraupe auf dem Füllrohr. Am Anfang 2a des Füllroh
res 2 ist die Wursthülle lockerer aufgezogen, während sie am
Ende 2b des Füllrohres stärker gestaucht worden ist. Dies
ist in Fig. 3 schematisch gezeigt.
Erfindungsgemäß wird eine Raffeinrichtung vorgesehen, die
parallel zu dem Füllrohr verschiebbar ist. Eine solche er
findungsgemäße Vorrichtung ist in Fig. 1 gezeigt. Die
schnell rotierende Rolle 21, die von einem Motor 22 ange
trieben wird, ist auf der Führungsstange 24 axial verschieb
bar gelagert. Diese Führungsstange ist fest mit der Wurstma
schine verbunden und parallel zu dem Führungsrohr 2 angeord
net. Die Raffeinrichtung einschließlich des Motores 22 und
der schnell rotierenden Rolle 21 sind mit Hilfe eines Hebels
23 von dem Füllrohr durch Schwenken um die Stange 24 weg
klappbar, um den Anfang einer neuen Wursthülle aufzubringen.
In Fig. 4 und 5 ist gezeigt, wie das erfindungsgemäße
Verfahren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt
wird. Der Anfang der Wursthülle 10, die aus einem Wässe
rungsgefäß 12 genommen wird, wird locker über das Führungs
rohr 2 bis zum Anfang 2a gezogen. Dann wird die Raffeinrich
tung zum Anfang 2a des Führungsrohres 2 gebracht und mit
Hilfe des Hebels 23 auf das Füllrohr abgesenkt, wobei sich
der Beginn der Wursthülle 10 zwischen der schnell rotieren
den Rolle 21 und dem Füllrohr 2 befindet. Durch die schnelle
Rotation der Rolle 21 wird jetzt die Wursthülle 10 auf das
Füllrohr gezogen und gerafft. Durch entsprechende lineare
Bewegung der Raffeinrichtung entlang des Füllrohres 2 bis
zum Ende 2b des Füllrohres wird die Wursthülle gleichmäßig
auf das Füllrohr 2 aufgezogen und dicht und gleichmäßig ge
rafft, wie in Fig. 5 erkennbar. Die lineare Bewegung wird
dabei auch durch leichten Gegendruck mit dem Hebel 23 ge
steuert.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Einsatz der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sind ca. 40% mehr Wursthülle auf
ein Füllrohr gleicher Länge aufzubringen als mit dem konven
tionellen Verfahren. Außerdem ist die entstehende Darmraupe
sehr regelmäßig und sehr dicht, was das Befüllen mit der ge
wünschten Genauigkeit erleichtert. Das erfindungsgemäße Ver
fahren wirkt sehr schonend auf die empfindliche Wursthülle,
so daß es weniger zu Verletzungen der Wursthülle beim Auf
ziehen kommt, die beim Füllen zu Platzern und dadurch zu er
heblichen Unterbrechungszeiten führen und die ein zeitrau
bendes Neueinspannen erfordern.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel beschreibt die Anwendung
mit einer manuellen Verschiebung, jedoch kann die lineare
Verschiebung der Raffeinrichtung ebenso mit einer automati
schen Steuerung vorgenommen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum direkten Aufbringen einer Wursthülle, z. B.
eines Kunstdarmes, auf das Füllrohr einer Wurstmaschine,
bei dem mit Hilfe einer Raffeinrichtung, die eine schnell
rotierende Rolle aufweist, die Wursthülle derart zwischen
dieser Rolle und dem Füllrohr eingeklemmt wird, daß die
Wursthülle auf das Füllrohr gezogen und dabei gerafft wird,
und die Raffeinrichtung aus der Betriebsstellung, z. B. durch
Wegschwenken, entfernt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raffeinrichtung (21, 22, 23) während des Aufziehens der
Wursthülle (10) vom Anfang (2a) des Füllrohres (2) zum Ende
(2b) des Füllrohres (2) parallel zum Füllrohr (2) bewegt
wird.
2. Vorrichtung zum direkten Aufziehen einer Wursthülle, z. B.
eines Kunstdarmes, auf das Füllrohr einer Wurstmaschine zum
Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Raff
einrichtung, die eine schnell rotierende Rolle aufweist und
aus einer Betriebsstellung, z. B. durch Verschwenken, wegbe
wegt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raffeinrichtung (21, 22, 23) parallel zu dem Füllrohr
(2) verschiebbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine automatische Steuerung vorgesehen ist, die die Raffein
richtung (21, 22) parallel zum Füllrohr (2) beim Aufziehen
der Wursthülle (10) auf das Füllrohr (2) entsprechend vorbe
stimmter Parameter bewegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996119713 DE19619713C2 (de) | 1996-05-15 | 1996-05-15 | Verfahren und Vorrichtung zum direkten Aufbringen einer Wursthülle auf ein Füllrohr |
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1996
- 1996-05-15 DE DE1996119713 patent/DE19619713C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19619713A1 (de) | 1997-11-20 |
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