DE19617758C1 - Abdeckung für ein Gassackmodul - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdeckung für ein Gassackmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Um ein Entfalten des Gassackes zu ermöglichen, ist es be­ kannt, in der Abdeckung für das Gassackmodul Sollbruchli­ nien vorzusehen. Die Verbindung zwischen den freien Enden der Sollbruchlinien definieren Scharnierlinien, um die die entsprechenden Teile der Abdeckung schwenken, wenn die Sollbruchlinien durch den austretenden Gassack zer­ stört sind.

Solche Sollbruchlinien sind beispielsweise aus der US 4 995 638 bekannt. Sie sind dort in einer Abdeckung für das Lenkrad ausgeführt und umschließen einen zentralen, mit­ tigen Bereich, der eine elliptische Form aufweist. Ausge­ hend von diesem Bereich verlaufen zwei diametral gegen­ überliegende Sollbruchlinien zum Rand der Abdeckung.

Um zu verhindern, daß sich im Auslösefall des Airbags Teile der Abdeckung unkontrolliert auf den Insassen zu bewegen, ist es aus der US 3 822 894 und der DE 195 30 346 A1 bekannt, die Abdeckung durch Haltebänder an fahr­ zeugfesten Teilen zu fixieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs­ gemäße Abdeckung für ein Gassackmodul so weiterzubilden, daß eine größere Gestaltungsfreiheit für die Abdeckung gegeben ist und darüber hinaus die bewegten Massen beim Aufreißen der Abdeckung reduziert werden.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Ein besonderes Merkmal der neuen Abdeckung besteht darin, daß diese zweiteilig ausgeführt ist. In einer Aussparung der Abdeckung ist eine durch den Gassack herausdrückbare Kappe eingesetzt. Durch zusätzliche Sollbruchlinien in der Abdeckung, welche an der Aussparung beginnen und von dort in Richtung auf den Rand der Abdeckung zu verlaufen können, wird nach dem Herausdrücken der Kappe die Durch­ trittsöffnung für den Gassack vergrößert. Die Sollbruch­ linien können durch an sich bekannte Maßnahmen erzeugt sein und einen unterschiedlichen Verlauf und Querschnitt aufweisen.

Bei Zündung des Gassacks bewirkt der Innendruck in dem Gassackmodul ein Herausdrücken der Kappe aus der Ab­ deckung. Je nach dem gewählten Material für die Kappe wird diese elastisch und/oder plastisch verformt. Alternativ oder zusätzlich kann das Herausdrücken der Kappe durch Aufreißen der Sollbruchlinien unterstützt werden. Wenn nicht schon beim Herausdrücken der Kappe geschehen, dann werden auf jeden Fall im weiteren Bewegungsablauf die Sollbruchlinien zerstört und die dadurch entstehenden Klappen nach außen gedrückt, so daß sich eine ausreichend große Öffnung zum Durchtritt des Gassackes ergibt.

Im Gegensatz zu den vorbekannten Lösungen sind bei der Erzeugung der erforderlichen Öffnung in der Abdeckung je­ weils nur relativ kleine Massen zu bewegen. Die ver­ schwenkbaren Klappen sind insgesamt kleiner, da ein nicht unwesentlicher Teil der Öffnung durch die herausgedrückte Kappe gebildet wird. Durch die Ausgestaltung der bewegten Teile und deren geringe Massen wird das Verletzungsrisiko durch auf die Hände oder Unterarme aufschlagende Teile der Abdeckung reduziert. Da die bewegten Massen und da­ durch die Zugkräfte beim Aufreißen der Abdeckung redu­ ziert sind, ergeben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Befestigung der Abdeckung am Trägerblech.

Die neue Ausgestaltung der Abdeckung ermöglicht mit ge­ ringem Aufwand unterschiedliche Gestaltungen der Ab­ deckung und dabei insbesondere des durch die Kappe gebilde­ ten Bereiches.

Besonders vorteilhaft ist die neue Abdeckung in Verbin­ dung mit einem Lenkrad einsetzbar. Dort kann die Kappe als Standardkomponente für unterschiedliche Modelle, aber auch bei verschiedenen Fahrzeugherstellern Verwendung finden. Die die Kappe umgebende Abdeckung kann dann indi­ viduell gestaltet werden. Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, gleiche Abdeckungen einzusetzen und eine gebo­ tene Unterscheidung durch angepaßte Kappen zu erreichen. Durch die zweiteilige Ausgestaltung, d. h. durch den Ein­ satz einer separaten Kappe in der Abdeckung, lassen sich die in diesem Bereich oft gewünschten scharfen Kanten im Zentrum der Abdeckung in einfacher Weise realisieren. Die Kappe kann beispielsweise ein Firmenemblem tragen. Außer­ dem können ohne Probleme verschiedene Materialien für die Abdeckung und die Kappe verwendet werden. Dadurch lassen sich besondere Effekte erzielen. Durch den Einsatz ver­ schiedener Materialien können die Bauteile auch verbes­ sert den unterschiedlichen Aufgaben (Funktion, Design) angepaßt werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Ab­ deckungen werden durch die angegebenen Anpassungen das Auf­ reißverhalten nicht beeinflußt.

Wegen insgesamt kleinerer bewegter Massen ist die mecha­ nische Belastung der Bauteile geringer, wodurch Kosten­ einsparungen bei den Werkstoffen möglich sind. So kann für die Kappe ein Einkomponentenwerkstoff Verwendung fin­ den.

Bei der Ausgestaltung herkömmlicher Abdeckungen für ein Gassackmodul haben sich immer wieder Probleme bei den er­ forderlichen konstruktiven Abstimmungen ergeben. So ist es schwierig, bei dem gegebenen Temperaturverhalten der Kunststoffe die Sollbruchlinien so auszugestalten, daß sie im Bedarfsfall das gewünschte Verhalten zeigen, je­ doch sich auf der Sichtseite der Abdeckung nicht abzeich­ nen.

Vorteilhaft ist, wenn die Kappe einen umlaufenden Rand­ flansch aufweist, welcher an der Innenseite der Abdeckung anliegt. Die Fixierung der Kappe kann kraft- oder form­ schlüssig erfolgen. Auch punktuelle Klebe- oder Schweiß­ verbindungen sind denkbar.

Um zu verhindern, daß die herausgeschleuderte Kappe Scha­ den anrichten kann, ist es zweckmäßig, die Bewegungsmög­ lichkeit der Kappe zu begrenzen. Dafür eignet sich bei­ spielsweise ein Gurt, wobei ein Ende an der Kappe befe­ stigt ist und das andere Ende mit einem stationären Bau­ teil in Verbindung steht. Die hänge des Gurtbandes ist je nach den baulichen Gegebenheiten abzustimmen. Es ist auch möglich, die Kappe unmittelbar an dem Gassack zu fixie­ ren.

Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit ist Gegenstand des Anspruchs 4.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­ nung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch ein Gassackmodul und

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gassackmodul gemäß Fig. 1.

Ein Gassackmodul 3 umfaßt einen auf einem Trägerblech 5 montierten Generator 7. An das Trägerblech 5 schließt sich eine Abdeckung 9 an. In dem Raum zwischen dem Trä­ gerblech 5 und der Abdeckung 9 ist ein in der Zeichnung nicht dargestellter Gassack aufgenommen.

Wie die Zeichnung zeigt, ist in der Abdeckung 9 eine ovale Aussparung 11 vorgesehen, in die von innen her eine Kappe 13 eingesetzt ist. Dabei liegt ein um die Kappe um­ laufender Randflansch 15 im Randbereich der Aussparung 11 an.

Ein an der Innenseite der Kappe 13 befestigtes Gurtband 17 begrenzt die Bewegung der Kappe 13, wenn diese durch den sich entfaltenden Gassack nach außen geschleudert wird. Das der Kappe 13 abgewandte Ende des Gurtbandes 17 ist am Trägerblech 5 befestigt.

Die Draufsicht in Fig. 2 zeigt insgesamt vier Sollbruch­ linien 19, welche sich an der Rückseite der Abdeckung 9 von der Aussparung 11 in Richtung auf den Rand der Ab­ deckung 9 erstrecken. Die von der Aussparung 11 entfernt liegenden Endpunkte der Sollbruchlinien 19 definieren Scharnierlinien 21. Beim Entfalten des Gassackes wird zu­ erst die Kappe 13 nach außen gedrückt. Gleichzeitig oder anschließend reißen die Sollbruchlinien 19 auf, wodurch Klappen 23 entstehen. Durch das Verschwenken der Klappen 23 vergrößert sich die ursprünglich durch die Kappe 13 verschlossene Aussparung 11 bis zu einem Querschnitt, welcher etwa durch die Scharnierlinien 21 der Klappen 23 begrenzt ist.

Claims (4)

1. Abdeckung für ein Gassackmodul, insbesondere für das Lenkrad eines Kraftfahrzeuges, wobei die Abdeckung beim Entfalten des Gassackes an definierten Sollbruchlinien aufreißt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) eine Aussparung (11) aufweist, in die eine durch den Gassack herausdrückbare Kappe (13) eingesetzt ist, und daß die Sollbruchlinien (19) etwa an der Aussparung (11) beginnen und von dort in Richtung auf den Rand der Abdeckung (9) zu verlaufen.

2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (13) einen umlaufenden Randflansch (15) auf­ weist, welcher an der Innenseite der Abdeckung (9) an­ liegt.

3. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung der Bewegung der herausgedrückten Kappe (13) an dieser ein Gurtband (17) festgemacht ist.

4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Aussparung (11) bzw. die Kappe (13) etwa zentrisch in der Abdeckung (9) angeordnet ist.