DE19616571A1 - Küvetten für trübe Flüssigkeiten - Google Patents

Description

In Spektralphotometern, Colorimetern und dergleichen werden Gefäße aus strahlendurchlässigem Material benutzt, um die zu untersuchenden Flüs­ sigkeiten aufzunehmen. An Hand der von den Flüssigkeiten ausgesendeten Strahlen oder an Hand der Wirkung auf die hindurchgeschickten Strahlen werden die Flüssigkeiten, beziehungsweise die in ihnen enthaltenen Substanzen, vermessen. Voraussetzung ist, daß die Flüssigkeiten homo­ gen sind, also der Untersuchungsstrahl für jeden Punkt, auf den er trifft, zur gleichen Zeit die gleiche Durchlässigkeit vorfindet.

Ist dies nicht der Fall, ist die Flüssigkeit also inhomogen, weil sie feste Körper, wie Katalysatoren, Staub, schwer- oder unlösliche Reak­ tionspartner, Pigmente, oberflächenaktive Substanzen, Zellen aller Art oder anderes biologisches Material oder Reaktionsverzögerer und der­ gleichen enthält, so sind keine vergleichbaren Ergebnisse zu erhalten, vor allem, wenn eine Eigenschaft der Flüssigkeit in Abhängigkeit von ei­ nem festen Bestandteil ermittelt werden soll.

Es werden daher erfindungsgemäß Küvetten zur Verfügung gestellt, die ei­ nen kleinen, abgeschlossenen Raum aufweisen, dessen Stirnflächen von dem Teil der gegenüberliegenden Küvettenwände gebildet werden, die vom eintretenden und austretenden Strahl durchquert werden. Parallel zur Laufrichtung des Strahls besteht die Wand des kleinen Raumes aus porö­ sem Material mit filternden Eigenschaften, dessen Poren klein genug sind, um die festen Bestandteile zurückzuhalten. Auf diese Weise wird ein kleiner homogener Bezirk der Flüssigkeit gewonnen, der vermessen werden kann. Durch Rühren kann die Flüssigkeit mit den Festkörpern au­ ßerhalb dieses Raumes ständig in Bewegung gehalten werden, so daß leich­ ter ein Austausch zwischen der Flüssigkeit in und außerhalb des besonde­ ren Raumes stattfinden kann.

Beispielsweise können zwei gegenüberliegende Wände einer im Quer­ schnitt quadratischen Glasküvette der Innenweite von 10 mal 10 Millimetern mit einem 10 Millimeter langen Röhrchen aus gesintertem Glas ("Frittenmaterial") verbunden sein, welches einen Außendurch­ messer von 8 Millimetern und einen inneren Durchmesser von 4 Millime­ tern aufweist. Die Porenweite der Röhrchenwand ist kleiner als die Korn­ größe des zurückzuhaltenden Festkörpers.

Allgemein sollte der Innendurchmesser des Röhrchens wenig größer sein als der Durchmesser des Strahlenbündels, welches zur Messung minde­ stens erforderlich ist. Der Außendurchmesser ist je nach Porenweite, Fe­ stigkeit und dem Platzbedarf für Flüssigkeit und gegebenenfalls Rührmöglichkeit zu wählen.

Auch aus Kunststoff oder einem anderen Material läßt sich eine derartige Küvette herstellen mit einem separatem Raum, der gebildet wird aus mindestens einer Wand mit membranartigen oder filternden Ei­ genschaften parallel zur Laufrichtung des Strahls und mindestens zwei quer zur Strahlrichtung liegenden Stirnwänden, die durch die Teile der nichtporösen Küvettenaußenwände gebildeten werden, durch welche der Strahl im wesentlichen ein- und austritt.

Dieser separate, kanalartige Raum muß nicht unbedingt einen runden, er kann auch einen quadratischen, rechteckigen oder anders geformten Querschnitt aufweisen. Er kann auch eine Knickung oder Verzweigung an eine andere Wand der Küvette haben.

Claims (7)

1. Meßküvette aus strahlendurchlässigem Material zur Aufnahme von Flüssigkeiten mit festen, den Strahlengang hindernden Bestandtei­ len, dadurch gekennzeichnet, daß die Küvette einen abgeschlossenen Raum enthält, welcher einerseits durch die Teile der Küvettenwände gebildet wird, durch welche der Meßstrahl in etwa ein- und austritt und andererseits durch in Laufrichtung des Meßstrahls parallele, membranartige oder filterartige Wände.

2. Küvette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Küvette aus Glas besteht und die poröse Wand des besonderen Raumes aus Glasfritte besteht.

3. Küvette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht.

4. Küvette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Küvettenaußenwand und die poröse Wand aus verschiedenem Material bestehen.

5. Verwendung von Röhrchen aus membranartigem oder filterndem Materi­ al mit rundem oder anderem Querschnitt zur Herstellung von Küvetten nach einem der vorangehenden Ansprüche.

6. Verwendung von röhrenartigen Gebilden aus Glasfritte zur Herstel­ lung von Küvetten nach einem der vorangehenden Ansprüche.

7. Küvetten nach Anspruch 1 oder 2 aus Quarz.