DE19614293A1 - Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung thermoplastischer Formmassen - Google Patents
Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung thermoplastischer FormmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein im wesentlichen zweistufiges Verfahren
zur Herstellung von zähmodifizierten, thermoplastischen Form
massen, insbesondere von schlagzäh modifizierten Styrolhomo- und
Copolymerisaten in Lösung. Außer schlagzähem Polystyrol betrifft
die Erfindung insbesondere die Herstellung von Styrol-Acrylni
tril-Polymerisaten. Unter "Styrol" im Sinne der Erfindung sollen
nachstehend auch dessen technische Äquivalente, Vinyltoluol,
tert.-Butylstyrol, p-Methylstyrol, Ethylstyrol oder α-Methyl
styrol verstanden werden. Ebenso soll der Begriff "Butadien" auch
für Isopren, Dimethylbutadien, Pentadien-1,3 oder Hexadien-1,3
stehen.
Üblicherweise wird schlagzähes Polystyrol thermisch oder mit Ra
dikale bildenden Initiatoren in einer Folge von Reaktoren (einer
sog. Kaskade) hergestellt. Dazu wird im technischen Maßstab Poly
butadien in Styrol und i. a. einem Lösungsmittel wie Ethylbenzol
gelöst und die Lösung einer Kaskade aus wenigstens zwei Reakti
onszonen zugeführt. Viele Verfahrensvarianten sind beschrieben
worden und werden auch technisch ausgeübt; typische Abläufe sind
beispielsweise in den US-PSen 2 727 884 oder 3 903 202 beschrie
ben.
Alle technisch in Lösung oder Masse ausgeübten Verfahren haben
den Nachteil, daß der Kautschuk - z. B. Polybutadien - zuvor ei
gens hergestellt wird (i. a. werden im Handel erhältliche
Kautschuke verwendet) und zunächst in fester Form vorliegt. Die
ser Kautschuk muß in umständlicher Weise zerkleinert, gelöst und
die Lösung filtriert werden, bevor sie zur Polymerisation
verwendet werden kann.
Es wurde deshalb schon mehrfach versucht, Verfahren zu finden,
bei denen der Kautschuk in einem der Polymerisation unmittelbar
vorgeschalteten Verfahren hergestellt und - in der Lösung, in der
er anfällt - gleich weiterverarbeitet wird. So wird in der
GB-A-1 013 205 ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem der Kautschuk
zunächst in Cyclohexan polymerisiert wird. Dieses Lösungsmittel
wird gegen Styrol ausgetauscht und dann in üblicher Weise
polymerisiert. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß
ein zusätzliches Lösungsmittel gebraucht wird, das vor der nach
folgenden radikalischen Polymerisation entfernt werden muß.
Die EP-A-334 715 schlägt deshalb ein Verfahren vor, das diesen
Nachteil vermeiden soll. Dabei wird zunächst Polybutadien in
Ethylbenzol hergestellt, dem üblichen Hilfslösungsmittel bei der
Styropolymerisation. Nach Abbruch der aktiven Ketten wird dann
ein Teil der Lösung mit vorgewärmtem Styrol verdünnt und bis zu
einem Feststoffgehalt von 30% vorpolymerisiert. Die Polymeri
sation wird schließlich in weiteren Reaktoren zu Ende geführt.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es nicht voll
kontinuierlich betrieben werden kann, da die in einem kontinuier
lich betriebenen Rührkessel herzustellende Kautschuklösung wegen
des breiten Verweilzeitspektrums immer monomeres Butadien enthal
ten wird. Da Butadien bei der nachfolgenden radikalischen
Polymerisation eine Vernetzung der gesamten Polymermasse bewirken
würde (schon geringe Mengen an freiem Butadien führen mindestens
zur sog. Stippenbildung), muß es entweder in einem separaten
Schritt entfernt werden, oder man muß nach einer gewissen Zeit
den Monomerzulauf unterbrechen und die Kautschuklösung zu Ende
polymerisieren, bevor man mit der radikalischen Polymerisation
von Styrol in der Kautschuklösung beginnt. Beides schließt ein
vollkontinuierliches Verfahren aus.
Nachteilig ist das Verfahrens gemäß EP-A-334 715 auch deshalb,
weil man wegen der hohen Viskosität des gelösten Polybutadiens
nur verdünnte Kautschuklösungen einsetzen kann, also eine große
Lösungsmittelmenge braucht. Dies führt zu hohem Energie- und
Apparateaufwand für die Entfernung und Reinigung des Lösungs
mittels. Verwendet man, wie vorgeschlagen, Ethylbenzol als
Lösungsmittel, so führt dessen Reglerwirkung überdies zu Polyme
ren mit einem zu niedrigem Molekulargewicht und damit zu minder
wertigen Produkten.
In EP-A-059 231 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem anionisch
ein Styrol-Butadien-Blockcopolymer vorgebildet und die radika
lische Polymerisation von Styrol in Gegenwart dieses Block
copolymeren vorgenommen wird. Das Styrol-Butadien-Copolymerisat
wird zunächst bis zu einem Umsatz von höchstens 30% polymeri
siert. Anschließend wird das überschüssige Butadien ab
destilliert, da die Anwesenheit von Butadien genau wie im vorer
wähnten Fall bei der radikalischen Polymerisation eine Vernetzung
bewirken würde. Wiederum läßt die notwendige Entfernung des Buta
diens eine kontinuierliche Durchführung des Verfahrens praktisch
nicht zu.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein kontinuierliches Ver
fahren zur radikalischen Polymerisation oder Copolymerisation von
Styrol zu finden, wobei der Kautschuk, der radikalischen Poly
merisation vorgeschaltet, durch anionische Polymerisation herge
stellt und unmittelbar weiterverarbeitet wird.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man als Kautschuk
ein Styrol-Butadien-Blockcopplymerisat ("Blockkautschuk") anio
nisch in einer Reaktionszone polymerisiert, die wenigstens in
ihrem - in Arbeitsrichtung - letzten Abschnitt aus einem Reaktor
mit Pfropfenströmung, d. h. einem Rohrreaktor besteht, das Reak
tionsprodukt aus dieser Zone - evt. nach Kettenabbruch
(Quenching) oder Kopplung - mit Styrol oder, im Falle der Her
stellung von Copolymeren - mit Styrol und dem gewählten Comono
meren vermischt und die Mischung in bekannter Weise radikalisch
polymerisiert.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Herstellung von zähmodifizierten, Styrolpolymerisaten,
insbesondere von schlagzäh modifizierten Styrolhomo- und Styrol-
Acrylnitril-Copolymerisaten in Lösung in zwei Stufen, wobei in
einer ersten Reaktionszone ein Styrol-Butadien-Blockcopolymerisat
durch anionische Copolymerisation von Butadien und Styrol herge
stellt und unmittelbar einer zweiten Reaktionszone zugeführt
wird, in der durch radikalische Polymerisation oder Copolymeri
sation das gewünschte Styrolhomo- bzw. copolymerisat hergestellt
wird.
Dieses Verfahren wird erfindungsgemäß in der Weise gestaltet, daß
eine erste Reaktionszone vorgesehen ist, die wenigstens in ihrem
- in Arbeitsrichtung - letzten Abschnitt aus einem Reaktor mit
Pfropfenströmung, d. h. einem Rohrreaktor besteht.
Hierdurch wird erreicht, daß der in der ersten Reaktionszone ge
bildete Blockkautschuk praktisch frei ist von Butadienmonomer. Im
allgemeinen wird ein Restgehalt von unter 1000 ppm an Butadien
erreicht, was für die zu vermeidende Vernetzung ausreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird weiterhin zweckmäßig so ge
staltet, daß das nach der zweiten Reaktionszone erhaltene Ziel
produkt, d. h. ein schlagzäh modifiziertes Styrolhomo- bzw.
copolymerisat einer unter vermindertem Druck betriebenen Entga
sungsvorrichtung zugeführt und die erhaltenen Brüden kondensiert,
vorzugsweise durch Destillation gereinigt, getrocknet und der
ersten Reaktionszone wieder zugeführt werden.
Wenn das Zielprodukt schlagzähes Polystyrol ist, kann man die
Brüden ohne aufwendige Trennung von Lösungsmittel und Reststyrol
zurückführen, wenn man das Monomere in der zweiten Zone soweit
umsetzt, daß das Verhältnis von Monomer zum Lösungsmittel in den
Brüden kleiner oder gleich dem Verhältnis Monomer/Lösungsmittel
im Ansatz für die Herstellung des Kautschuks ist. In diesem Fall
genügt eine einfache Destillation, um beispielsweise oligomere
Bestandteile und Abbruchmittel zu entfernen. Die letzten Spuren
von Verunreinigungen entfernt man dadurch, daß man das Destillat
mit einem Trocknungsmittel wie z. B. Aluminiumoxid oder Molekular
sieb reinigt.
Wenn das Zielprodukt ein schlagzähes Styrolcopolymer, z. B. mit
Acrylnitril ist, so wird man zunächst das Comonomer abtrennen und
die Brüden danach der ersten Reaktionszone wieder zuführen. Dies
läßt sich wegen der günstigen Abstände der Siedepunkte in der
Regel leicht durchführen.
Nach der bevorzugten Arbeitsweise der Erfindung muß also der
Umsatz an Styrol bzw. Styrol und gewähltem Comonomer in der letz
ten Reaktionszone soweit geführt werden, daß mit dem Lösungs
mittel nicht mehr Styrol zurückgeführt wird, als zur (anioni
schen) Herstellung eines Styrol-Butadien-Blockcopolymerisats
gebraucht wird. Praktisch muß ein Umsatz an Styrol von etwa 90
bis 95% erreicht werden. Andernfalls müßte ständig weiter ver
dünnt und damit die umlaufende Menge an Lösungsmittel ständig
vergrößert werden.
Hieraus ergibt sich als weiteres Merkmal für die erfindungsgemäß
bevorzugte Arbeitsweise, daß die im Verfahren umgewälzte Lösungs
mittelmenge im wesentlichen konstant gehalten wird.
Ein Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man in einer einzi
gen Polymerisationsstrecke mit ausschließlich monomeren Einsatz
stoffen kontinuierlich in Lösung schlagzäh modifizierte Poly
styrol-Formmassen erzeugen kann. Ein weiterer Vorteil ist, die
Verwendung von Styrol-Butadien-Blockkautschuk als Schlagzähmodi
fizierungsmittel, was sich in einem verringerten Anteil an
Butadienpolymerisat und damit hoher Stabilität und Widerstandsfä
higkeit des Verfahrensprodukts gegen z. B. Bewitterung und Licht
(Vergilbung) niederschlägt.
Im folgenden wird das Verfahren anhand der Herstellung von
schlagzähem Polystyrol beschrieben (vgl. Fig. 1).
Erfindungsgemäß ist eine Reaktionszone 1 (d. h. ein Reaktor) vor
handen, die z. B. aus einer - vorteilhaft rührerlosen - Rohr
strecke besteht. Zur Durchmischung und Herstellung ausreichenden
Wandkontakts des Reaktionsgemisches ist die Rohrstrecke z. B. mit
einem statischen Mischelement ausgestattet. Als Rohrstrecke
eignet sich z. B. ein entsprechend ausgerüsteter einfacher Rohr
reaktor oder ein Röhrenbündelwärmetauscher. Geeignete statische
Mischer sind bekannt und beispielsweise in Chem. Eng. Commun.,
Vol 36 pp. 251-267 oder Chem. Eng. Technol. 13 (1990), pp.
214-220 beschrieben. Es können z. B. die gegenwärtig erhältlichen
Mischer vom Typ SMX oder SMXL (Gebr. Sulzer, Winterthur,
Schweiz), sog. Kenics-Mischer (Chemineer Ltd. West Meadows, Groß
britannien) oder SMR-Reaktoren (Sulzer) verwendet werden.
Natürlich läßt sich als Reaktionszone 1 auch ein Rührkessel oder
ein Turmreaktor mit nachgeschalteter Rohrzone verwenden, diese
zweckmäßig ebenfalls mit einem statischem Mischelement versehen,
wobei übliche Turmreaktoren bereits Eigenschaften aufweisen, die
eine angenäherte Pfropfenströmung verwirklichen. Wesentlich ist
nur, daß das Reaktionsgemisch vor Austritt aus der Reaktionszone
1 solange unter Polymerisationsbedingungen einer Pfropfenströmung
unterworfen wird, bis der Restgehalt an Dien, z. B. unter 1000,
vorzugsweise unter 500 und besonders bevorzugt unter 100 ppm
liegt. Dies leistet ein Rohrreaktor mit statischen Mischern.
Die Umsetzung in der Zone 1 kann sowohl isotherm als auch adiaba
tisch oder partiell adiabatisch durchgeführt werden.
Das absolut trockene Losungsmittel und die benötigte Menge an
stabilisatorfreiem, getrocknetem Monomer (Styrol) sowie eine ge
eignete Initiatorlösung (z. B. sec.-Butyllithium) werden am Ein
gang 1a der Reaktionszone 1 kontinuierlich im gewünschten Mengen
verhältnis zudosiert. Stromabwärts (1b) wird reines Butadien
zudosiert. Man erhält ein Styrol-Butadien-Blockcopolymer. Die
lebenden Kettenenden werden mit einem protischen Lösungsmittel
abgebrochen oder mit einem geeigneten Kopplungsmittel gekoppelt
(1c). Da die der zweiten Reaktionsstufe zugeführten Monomeren
radikalisch polymerisiert werden, müssen diese nicht besonders
streng gereinigt sein; es reichen daher oft auch die vorhandenen
Stabilisatoren und Wasserspuren in den Monomeren, die der zweiten
Reaktionsstufe zugeführt werden, um die lebenden Kettenenden der
ersten Reaktionsstufe abzubrechen. Durch Kopplung kann man Drei
block- oder Sternblockcopolymere mit entsprechend günstigen
Eigenschaften erhalten. Die am Ende der Reaktionszone 1 erhaltene
Kautschuklösung wird der Reaktionszone 2 zugeführt, in der in üb
licher Weise radikalisch polymerisiert wird.
Bei isothermer Betriebsweise der ersten Reaktionszone wählt man
zweckmäßigerweise Temperaturen im Bereich von 50-150°C oder
bevorzugt von 70-120°C. Es ist aber auch möglich die Reaktions
wärme nur soweit abzuführen, daß man eine Endtemperatur erreicht,
wie sie für die nachfolgende radikalische Polymerisation ge
wünscht wird. In diesem Fall erhält man längs der Reaktionszone
ein Temperaturprofil beginnend mit ungefähr Raumtemperatur und
einer Austrittstemperatur von bis zu 180°C, vorzugsweise jedoch
bis zu 130°C.
Zur Herstellung von Blockkautschuk kann man längs der Reaktions
zone 1 weitere Monomere zuführen. Entsprechend der Zulaufsequenz
erhält man auf diese Weise lineare Styrol-Butadien-Blockcopoly
mere vom Typ (S-B)n, S-B-S, B-S-B oder durch Kopplung mit übli
chen Kopplungsmitteln auch die entsprechenden Sternblockcopoly
meren. Zweckmäßigerweise unterteilt man die Reaktionszone 1 dazu
in eine Reihe von Segmenten, um die Temperaturführung in jedem
Segment frei wählen zu können.
Auch Initiator läßt sich stromabwärts nachdosieren. Dieses Ver
fahren ist z. B. vorteilhaft, wenn man Kautschuke mit breiter oder
bimodaler Molekulargewichtsverteilung erhalten oder die Block
längen beeinflussen will.
Zur Terminierung der lebenden Kettenenden werden diese entweder
gekoppelt, wobei man Sternpolymere erhält, oder sogleich mit
protonenaktiven Substanzen behandelt.
Die Konzentration der (fertigen) Kautschuklösung ist in weiten
Grenzen variierbar. Sie wird aber nach oben durch die Viskosität
der Lösung und nach unten durch wirtschaftliche Faktoren be
grenzt. Zweckmäßig ist eine Endkonzentration von 5-60 Gew.%,
vorzugsweise jedoch 20 bis 45 Gew.%.
Die in der Reaktionszone 1 hergestellte Kautschuklösung wird
einer zweiten Reaktionszone unter Zudosierung von Monomeren und
ggf. radikalischen Initiatoren sowie üblichen Hilfsmitteln
zugeführt. Diese zweite Reaktionszone besteht in der Regel aus
mindestens zwei Rührapparaten, beispielsweise aus zwei Rühr
behältern oder zwei gerührten Turmreaktoren oder aus Kombinatio
nen dieser Aggregate. Solche Einrichtungen sind z. B. in den
US-PSen 3 396 311 und 3 868 434 oder den DE-A-17 69 118
und 17 70 392 beschrieben.
Die schließlich erhaltene Polymerlösung wird wie üblich in sog.
Entgasungsvorrichtungen bei Temperaturen von 190-320°C von
flüchtigen Bestandteilen (Restmonomere, Lösungsmittel und evt.
Oligomere) befreit. Üblich sind z. B. speziell aufgebaute Extruder
oder unter vermindertem Druck betriebene Verdampfer (sog. Flash
verdampfer).
Geeignete Lösungsmittel zur Herstellung der Kautschuke und der
thermoplastischen Formmasse sind aliphatische, cycloaliphatische,
aromatische Kohlenwasserstoffe mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder deren Gemische. Geeignet sind z. B. Pentan, Hexan, Heptan,
Octan, Cyclohexan, Methylcylohexan, Benzol, Alkylbenzole wie
Toluol, Xylol oder Ethylbenzol. Wesentlich ist, daß diese
Lösungsmittel frei von protonenaktiven Substanzen sind. Sie sol
len deshalb vor der Verwendung destilliert und über Aluminiumoxid
oder Molekularsieb getrocknet werden.
Die anionische Polymerisation wird in üblicher weise mit mono-,
bi- und multifunktionellen metallorganische Verbindungen ein
setzen. Aus Gründen der Preiswürdigkeit und Handhabbarkeit werden
vornehmlich lithiumorganische Verbindungen eingesetzt. Beispiel
haft genannt seien Ethyllithium, Propyllithium, Isopropyllithium,
n- oder sec.-Butyllithium, t-Butyllithium, Phenyllithium, Hexyl
diphenyllithium, Hexamethylendilithium sowie Butadienyllithium
oder Isoprenyldilithium. Die Dosierung richtet sich nach dem an
gestrebten Molekulargewicht, liegt aber in der Regel im Bereich
von 0,002-5 Mol%, bezogen auf die Monomeren. Als Dien-Monomere
zur Herstellung des Kautschuks eignen sich außer Butadien im
Prinzip alle Diene, die zur Herstellung von Kautschuk verwendet
werden und für sich oder zusammen mit vinylaromatischen
Verbindungen anionisch polymerisierbar sind. Als Beispiele für
Diene seien genannt Butadien, Isopren, Dimethylbutadien, Penta
dien-1,3 oder Hexadien-1,3 und für vinylaromatische Verbindungen
Styrol, Vinyltoluol, t-Butylstyrol, p-Methylstyrol, Ethylstyrol
oder α-Methylstyrol.
Als Blockkautschuke werden lineare oder Sternblockcopolymerisate
mit scharfem oder verschmiertem Übergang vom Typ (S-B)n, S-B-S,
B-S-B bzw. (S-B)mX, (B-S)mX, (S-B-S)mX, (B-S-B)mX mit n = 1-6
und m = 2-10 verwendet, wobei X den Rest eines multifunktio
nellen Kopplungsmittels darstellt und S einen Block aus Styrol
oder - allgemein gesprochen - einem vinylaromatischem Monomer so
wie B einen Block aus einem Alkadien bedeutet. Das Molekularge
wicht der Blöcke soll im Bereich von 1000-500 000 und vorzugs
weise im Bereich von 20 000 bis 300 000 liegen. Blocklängen und
Sequenzlängenverteilung von Blockcopolymerisaten lassen sich in
üblicher Weise durch Wahl des Verhältnisses von Initiator und
Monomer und ggf. durch Aufteilung der Zugabe des Initiators auf
mehrere Dosierstellen entlang der Reaktionszone 1 beeinflussen.
Bei den Blockkautschuken liegt der Gesamtgehalt an Styrol bei 3
bis 85, vorzugsweise 10 bis 60, sowie besonders bevorzugt bei 10
bis 45 Gew.%. Der 1,2-Vinylgehalt (Kurzkettenverzweigungen) des
Dienblocks, bezogen auf den Gesamtgehalt an olefinischen Doppel
bindungen, sollte weniger als 30% betragen.
Bevorzugte Blockcopolymere sind aufgebaut aus Styrol oder
α-Methylstyrol und Butadien oder Isopren. Sowohl der Block S als
auch der Block B können eine statistische Abfolge aus einem
Alkadien und einer vinylaromatischen Verbindung darstellen. Be
vorzugte Blockcopolymere sind aufgebaut aus Styrol oder α-Methyl
styrol und Butadien oder Isopren. Die Glasübergangstemperaturen
der dienhaltigen Segmente des hergestellten Kautschuks sollten
unter -20°C, vorzugsweise unter -40°C sein. Man erreicht den sta
tistischen Aufbau durch gleichzeitige Zufuhr beider Monomerer für
Block S und Block B und Zugabe geringer Mengen von Lewisbasen wie
Dimethylether, Tetrahydrofuran, Diethylenglykoldimethylether,
Alkalimetallsalze primärer, sekundärer und tertiärer Alkohole
oder durch tertiäre Amine wie Pyridin, Tributylamin. Diese Ver
bindungen werden i.a. in Mengen von 0,1-5 Vol.% eingesetzt.
Alkolate wie Kalium-Tetrahydrolinaloat werden in einer Menge von
3 bis 10%, bezogen auf den eingesetzten Initiator, benötigt. Zur
Kopplung der Kautschuke können mehrfunktionelle Verbindungen wie
beispielsweise Aldehyde, Ketone, Ester, Anhydride oder poly
funktionelle Epoxide eingesetzt werden.
Als Terminierungsmittel eignen sich protonenaktive Substanzen
oder Lewis-Säuren wie z. B. Wasser, Alkohole, aliphatische oder
aromatische Carbonsäuren sowie anorganische Säuren, z. B. Kohlen
säure oder Borsäure.
Die Glasübergangstemperaturen der dienhaltigen Segmente sollten
unter -20, bevorzugt unter -40°C liegen, d. h. diese Segmente soll
ten kautschukelastische Eigenschaften haben.
Als Monomere für die Herstellung der schlagzähen thermoplasti
schen Formmassen eignen sich neben Styrol auch α-Methylstyrol,
tert.-Butylstyrol, Vinyltoluol, p-Methylstyrol oder Diphenyl
ethylen. Diese können in üblicher Weise copolymerisiert werden
mit aliphatischen Vinylverbindungen wie Acrylnitril,
(Meth)acrylaten, Maleinsäureanhydrid und/oder Maleinimid.
Als Initiatoren, die durch Zerfall in Radikale wirken, eignen
sich Diacyl-, Dialkyl-, Diarylperoxide, Azoverbindungen, sowie
Peroxiester, Peroxidicarbonate und Peroxiketale. Bevorzugt sind
Dibenzoylperoxid, 1,1-Di-t-butylperoxi-3,3,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Di-t-butyl-peroxi-cyclohexan, Dicumylperoxid und Dilauryl
peroxid.
Als Hilfsmittel können Molekulargewichtsregler wie z. B. dimeres
α-Methylstyrol, n- oder t-Dodecylmercaptan, ferner Kettenver
zweigungsmittel wie Divinylbenzol, Butandioldiacrylat, Gleit
mittel, Stabilisatoren, Entformungsmittel zugesetzt werden, die
bei der bevorzugten Arbeitsweise allerdings in der Regel bei der
Entgasung im Polymerisat verbleiben, andernfalls entfernt werden
müssen.
Die Versuche zu den nachstehend beschriebenen Beispielen wurden
jeweils in dem in Fig. 1 skizzierten Versuchsaufbau vorgenommen.
Dieser bestand im wesentlichen aus einer rohrförmigen Reaktions
zone 1 aus vier in Reihe geschalteten Rohrstrecken A, B, C und D
mit einem Innendurchmesser von jeweils 18,5 mm und einer Länge
von 2,5 m entsprechend einem freien Volumen von jeweils 0,5 l),
die jeweils mit einem passenden SMX-Mischer der Firma Sulzer aus
gerüstet waren. Die Reihenschaltung wurde nur aus Gründen der zu
fälligen Verfügbarkeit der Bauteile gewählt; ebensogut läßt sich
auch ein einziger Mischer mit entsprechend angeordneten Dosier
stellen verwenden.
Die Reaktionszone 2 bestand aus einem Rührkessel R mit einem
Volumen von 5 l und zwei nachfolgenden gerührten Turmreaktoren T₁
und T₂ von jeweils 10 Liter Inhalt. Alle Einzelapparate sind tem
perierbar.
Für die Herstellung des Kautschuks wurden verwendet:
Frisch destilliertes, wasserfreies Styrol;
destilliertes und über Aluminiumoxid getrocknetes Ethylbenzol;
Butadien, welches über Molekularsieb vorgetrocknet worden war; sek.-Butyllithium, 12%ige Lösung in n-Hexan.
Frisch destilliertes, wasserfreies Styrol;
destilliertes und über Aluminiumoxid getrocknetes Ethylbenzol;
Butadien, welches über Molekularsieb vorgetrocknet worden war; sek.-Butyllithium, 12%ige Lösung in n-Hexan.
Für die Herstellung der thermoplastischen Formmasse wurden
destilliertes Styrol, stabilisiertes Acrylnitril und Methylmeth
acrylat eingesetzt.
100 g einer 12%igen sec.-Butyllithium-Lösung in n-Hexan wurden
mit jeweils 100 kg Ethylbenzol gemischt. Diese Lösung wurde mit
einer Geschwindigkeit von 1 kg/h der Rohrstrecke A der Reaktions
zone 1 zugeführt. Außerdem wurden der Rohrstrecke A 0,28 kg/h
Butadien und der Rohrstrecke C 0,07 kg/h Styrol zugeführt. Die
Temperaturen in den Rohrstrecken A und B betrugen 80°C und in der
Rohrstrecke C 94°C. Durch Zugabe von 15 g/h mit CO₂ gesättigten
Wassers in die Rohrstrecke D wurden die lebenden Ketten abgebro
chen. Der Monobutadiengehalt betrug 23 ppm, der Feststoffgehalt
26 Gew.-%.
Die erhaltene Kautschuklösung wurde kontinuierlich zusammen mit
2,72 kg/h Styrol dem Rührkessel R zugeführt und bei 130°C bis zu
einem Feststoffgehalt von 23% polymerisiert, wobei die Phasen
inversion stattfindet, d. h. aus einer kohärenten Kautschuklösung
eine kohärente Polystyrollösung entsteht. Der Inhalt des Rühr
kessels R wurde kontinuierlich dem ersten Reaktionsturm T₁ und von
da dem zweiten Reaktionsturm T₂ zugeführt. Bei einer von 136 auf
170°C ansteigenden Temperatur wurde bis zu einem Feststoffgehalt
von 73% umgesetzt, was einem Styrolumsatz von ca. 95% entspricht.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß die 2-fache
Menge an sek.-Butyllithium eingesetzt und die lebende Polymer
lösung in der Rohrstrecke D mit einem epoxidierten Leinsamenöl
(Edenol 318 B der Firma Henkel) gekoppelt wurde. Dabei entstand
ein Gemisch aus Sternblockcopolymeren mit überwiegend 3, 4 und 5
Sternästen. Diese Lösung wurde wie in Beispiel 1 angegeben mit
2,72 kg/h Styrol weiterpolymerisiert.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß die
0,8-fache Menge Butyllithium eingesetzt und kein Styrol in die
Reaktionszone 1 dosiert wurde.
Der Butadiengehalt nach der ersten Reaktionszone betrug 268 ppm.
1 kg/h einer Mischung aus 120 g 12%iger sec.-Butyllithiumlösung,
100 kg Ethylbenzol und 650 g destilliertem und getrocknetem
Tetrahydrofuran wurde der Rohrstrecke A zugeführt. In gleicher
Weise wurden der Rohrstrecke A 0,20 kg/h Styrol und 0,17 kg/h
Butadien zugeführt. Die Temperatur wurde auf 75°C eingestellt. In
der Rohrstrecke D wurden die lebenden Kettenenden mit 10 g/h
einer Lösung von CO₂ in Wasser abgebrochen. Die aus der Rohr
strecke D aus tretende Lösung mit einem Feststoffgehalt von
27 Gew.-% wurde der Reaktionszone 2 kontinuierlich zugeführt und
unter Zuführung von 3,0 kg/h Styrol polymerisiert. Der Feststoff
gehalt am Ende der Rohrstrecke D betrug 27% und der Monobutadien
gehalt 124 ppm. Der Feststoffgehalt nach der Reaktionszone 2 be
trägt ca. 75 Gew.-%, d. h. der Styrolumsatz beträgt ca. 97%. Man
erhält ein transparentes, zähes Polystyrol.
1 kg/h einer Mischung von 220 g 12%iger sek.-Butyllithiumlösung
mit 100 kg Ethylbenzol wurden der Rohrstrecke A zugeführt. Wei
tere Zuläufe wurden wie folgt aufgeteilt:
Rohrstrecke A: 0,51 kg/h Butadien;
Rohrstrecke C: 0,17 kg/h Styrol;
Rohrstrecke D: 25,0 g/h CO₂-gesättigtes Wasser.
Rohrstrecke C: 0,17 kg/h Styrol;
Rohrstrecke D: 25,0 g/h CO₂-gesättigtes Wasser.
Die Temperaturen in den Mischern A und B betrugen 75°C und in der
Rohrstrecke C 85°C. Die aus Rohrstrecke D ausgetragene Mischung
wurde in die Reaktionszone 2 überführt und dort im Rührkessel mit
Zuläufen von 2, 5 kg/h Styrol, 0,85 kg/h Acrylnitril und 100 g/h
einer 4,5%igen Lösung von tert.-Butylperbenzoat in Ethylbenzol
vermischt.
Temperaturen und Feststoffgehalte in Reaktoren der Zone 2 be
trugen
Die Polymerlösung aus Turm 2 wurde kontinuierlich ausgetragen und
auf einem Extruder entgast.
1,0 kg/h einer Mischung von 100 g 12%ige sec.-Butyllithiumlösung
in n-Hexan mit 100 kg Ethylbenzol wurde der Rohrstrecke A zuge
führt. Weitere Zuläufe wurden wie folgt aufgeteilt:
Rohrstrecke A: 0,1 kg/h Styrol;
Rohrstrecke B: 0,25 kg/h Butadien;
Rohrstrecke C: 0,05 kg/h Styrol;
Rohrstrecke D: 15,0 g/h CO₂-gesättigtes Wasser.
Rohrstrecke B: 0,25 kg/h Butadien;
Rohrstrecke C: 0,05 kg/h Styrol;
Rohrstrecke D: 15,0 g/h CO₂-gesättigtes Wasser.
Der Butadiengehalt nach der ersten Reaktionszone betrug 32 ppm.
Die Temperaturen in den Mischern A bis C betrugen 60°C, 85°C und
87°C. Die Lösung wurde wie im Beispiel 1 zusammen mit 2,72 kg/h
Styrol weiterpolymerisiert.
Für die Herstellung eines kautschukmodifizierten Styrol-MMA-Copo
lymerisats wurde wie folgt verfahren: Die Kautschuklösung wurde
in der Reaktionszone 1 wie ihn Beispiel 6 hergestellt, dem Rühr
kessel der Reaktionszone 2 zugeführt und dort mit 1,23 kg/h
Styrol, 0,82 kg/h MMA sowie 100 g/h einer 0,5%igen Lösung von
1,1-Di-t-butylperoxi-3,3,5-trimethylcyclohexan (TMCH) in Ethyl
benzol vermischt. Die Temperatur im Kessel betrug 122°C. In den
nachgeschalteten Türmen wurde die Masse bei 142°C bzw. 151°C zu
Ende polymerisiert. Der Feststoffgehalt am Austritt aus dem letz
ten Turm betrug 70%.
Claims (9)
1. Verfahren von Herstellung von zähmodifizierten, thermoplasti
schen Polystyrol-Formmassen, insbesondere schlagzäh modifi
zierten Styrol- und Styrol-Acrylnitril-Polymerisaten in
Lösung in zwei Stufen, wobei in einer ersten Reaktionszone
ein Kautschuk hergestellt und unmittelbar in einer zweiten
Reaktionszone eingesetzt wird, in der radikalisch Styrol und
gegebenenfalls weitere Monomere in Gegenwart des Kautschuks
polymerisiert bzw. copolymerisiert werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine erste Reaktionszone vorgesehen ist, in der
anionisch ein Styrol-Butadien-Copolymerisat hergestellt wird
und die wenigstens in ihrem - in Arbeitsrichtung - letzten
Abschnitt aus einem nicht rückvermischenden Reaktor (Reaktor
mit Pfropfenströmung) besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
lebenden Kettenenden des in der ersten Reaktionszone erhal
tenen Kautschuks in an sich bekannter Weise abgebrochen und/
oder gekoppelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in
der ersten Reaktionszone erhaltene Kautschuk bis zu einem
Restgehalt des Reaktionsgemisches an Butadien von weniger als
1000 ppm polymerisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionszone 1 als nicht rückvermischenden Reaktor minde
stens eine Rohrstrecke mit einem statischen Mischer oder
einen Rührkessel mit einer nachgeschaltetem Rohrstrecke mit
einem statischem Mischer aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus der zweiten Reaktionszone erhaltene Styrolhomo- bzw.
copolymerisat einer Entgasungsvorrichtung zugeführt und die
erhaltenen Brüden kondensiert, destilliert und getrocknet und
der ersten Reaktionszone wieder zugeführt werden, wobei der
Umsatz so gewählt wird, daß das Verhältnis von Monomer zum
Lösungsmittel in den Brüden kleiner oder gleich dem
Verhältnis Monomer/Lösungsmittel im Ansatz für die Herstel
lung des Kautschuks ist und die gesamten aufgearbeiteten Brü
den der ersten Reaktionszone wieder zugeführt werden können.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polymerisation in der ersten Reaktionsstufe adiabatisch oder
quasi-adiabatisch durchgeführt wird.
7. Verfahren nach den Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kautschuk ein Styrol-Butadien-Blockcopolymerisat herge
stellt bzw. eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeich
net, daß in der zweiten Reaktionszone Styrol, Styrol und
Acrylnitril, Styrol und Methylmethacrylat, Styrol und Malein
säureanhydrid oder Styrol und Maleinsäure-N-phenylimid einge
setzt werden.
9. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1-8 erhaltenen Form
masse zur Herstellung von Formteilen.
Priority Applications (6)
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JPS5919577B2 (ja) * | 1980-08-25 | 1984-05-07 | 日本エラストマ−株式会社 | 耐衝撃性ポリスチレンの製造方法 |
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- 1997-04-03 JP JP9535823A patent/JPH11507984A/ja active Pending
- 1997-04-03 WO PCT/EP1997/001669 patent/WO1997038031A1/de not_active Application Discontinuation
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TW339349B (en) | 1998-09-01 |
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MX9710011A (es) | 1998-07-31 |
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