DE19613389A1

DE19613389A1 - Verfahren zur Herstellung einer Abdeckungsschicht zur Abdeckung eines Untergrundes

Info

Publication number: DE19613389A1
Application number: DE19613389A
Authority: DE
Inventors: Leopold Peterstorfer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-04-03
Filing date: 1996-04-03
Publication date: 1997-10-09

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Abdeckungsschicht zur Abdeckung eines Untergrundes nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Beispielsweise geht aus der DE 42 00 855 A1 eine Schutzab deckung für Erdböden hervor, die die Form einer aus einem Trägermaterial aus organischen Stoffen, wie beispielsweise Stroh, Häcksel, Kokus und dergleichen, bestehenden Matte aufweist, die mit Samen angereichert werden kann. Diese Matte wird zum besseren Halt mit einem Faden vernäht. Ein Problem derartiger Matten besteht darin, daß sie zum einen nur relativ aufwendig herstellbar sind, und daß auch das Verlegen an den Böschungen relativ kostenintensiv ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zur Herstellung einer Abdeckungsschicht an zu geben, das relativ einfach und kostengünstig ausführbar ist.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß nach dem erfin dungsgemäßen Verfahren eine Abdeckungsschicht hergestellt und auf Böschungen und dergleichen aufgetragen wird, die aus einer Kombination dreier kostengünstig auf dem Markt verfügbaren Materialien, nämlich Klärschlamm, Stroh und Sa men, besteht. Da diese Komponenten mit Wasser zu einer breiigen Masse verrührt werden, was vorzugsweise in einem Betonmischer erfolgen kann, kann diese einfach auf den ab zudeckenden Untergrund aufgetragen werden. Beispielsweise kann diese Masse aus einem mobilen Betonmischer mit der Hilfe von Schlauchleitungen auf die abzudeckende Böschung gepumpt und dort manuell verteilt werden. Es ist auch denk bar, diese Masse mit der Hilfe von geeigneten Spritzmaschi nen, wie sie beispielsweise zum Auftragen von Putz im Bau wesen verwendet werden, auf die Böschung aufzubringen.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteil haft zur Abdeckung und zur Befestigung im Wegebau, bei spielsweise zur Befestigung und Begrünung von Alpenwegen, von stillgelegten Steinbrüchen und von Böschungen, zur Her stellung eines Sportplatzrasens und allgemein zur Herstel lung von Schichten zum Erosionsschutz anwenden.

Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der in Kläranlagen anfallende Klärschlamm, der in großen Mengen kostengünstig zur Verfügung steht, verwendet werden kann. Beim Aushärten dieses Klärschlammes entsteht eine Schutz schicht einer solchen Festigkeit und Härte, daß sie den ab gedeckten Untergrund befestigt und Auswaschungen durch Wit terungseinflüsse, wie zum Beispiel Regen, zuverlässig ver hindert. Bei den üblichen, vergleichsweise teueren Humusab deckungen, sind solche Auswaschungen zu verzeichnen. Insbe sondere wegen des in dem Klärschlamm enthaltenen Strohes, das als Feuchtigkeitsspeicher wirkt, wird dafür Sorge ge tragen, daß der in der Schicht enthaltene Samen zuverlässig aufgeht. Dabei ist die Härte und Festigkeit des Klärschlam mes so beschaffen, daß die aufgehenden Keimlinge nach außen dringen und anwachsen und Wurzeln bilden können.

Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform der nach dem vorlie genden Verfahren hergestellten Abdeckungsschicht, und

Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der nach dem vorlie genden Verfahren hergestellten Abdeckungsschicht.

In der Fig. 1 ist die vorliegende Drei-Komponentenschicht mit 1 bezeichnet. Diese Schicht besteht im wesentlichen aus Klärschlamm 2, gehäckselten Strohpartikeln 3 und Samenkör nern 4. Die genannten drei Komponenten 2, 3 und 4 werden unter Zugabe von Wasser zu einem Brei vermischt. Dies er folgt vorzugsweise in einem bekannten mobilen Betonmischer, der zum Auftragungsort, beispielsweise zu einer abzudecken den Böschung 5, verfahren wird. Die Auftragung erfolgt dann vom Betonmischer aus mit der Hilfe einer Schlauch- oder Rohrleitung und einer entsprechenden Pumpeinrichtung. Die aufgetragene breiige Abdeckungsmasse wird dann auf der Bö schung 5 vorzugsweise von Arbeitern mit geeigneten Werkzeu gen zu der Abdeckungsschicht 1 verstrichen. Das Vermischen kann auch am Herstellungsort durch ein Rührwerk erfolgen, wobei der Transport zum Auftragungsort dann vorzugsweise mit einem mobilen Betonmischer erfolgt.

Eine besonders bevorzugte Mischung dieser Abdeckungsschicht besteht aus 0,5 bis 1 kg gehäckseltem Stroh (Größenordnung 2 bis 3 cm), 5 kg Klärschlamm und ungefähr 20 g Samenkör nern.

Als Samen eignen sich besonders bevorzugte Gras- und/oder Klee- und/oder Ginster- und/oder Lupinensamen. Dabei wird der Samen die nach der Beschaffenheit des abzudeckenden Un tergrundes, beispielsweise der Böschung 5, im Hinblick auf die auf diesen Untergrund abzustimmende Wurzelbildung und die dadurch erreichbare Festigkeit ausgewählt.

Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfin dungsgemäßen Verfahrens, bei dem zunächst auf die Böschung 5 eine Schicht 6 aus gehäckseltem Stroh und auf dieser eine Zwei-Komponentenschicht 7 aus Klärschlamm 2 und Samen 4 aufgebracht wird. Dabei wird diese Zwei-Komponentenschicht 7 in der bereits beschriebenen Weise gemischt und aufgetra gen.

Insbesondere bei der Abdeckung von steilen, felsigen Bö schungen empfiehlt es sich, die Abdeckungsschicht 1 unter Anwendung eines aus dem Bauwesen im Zusammenhang mit der Putzauftragung an sich bekannten Spritzverfahrens aufzu spritzen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Abdeckungsschicht (1) zur Abdeckung eines Untergrundes, insbesondere einer Böschung (5) oder dergleichen, wobei die Ab deckungsschicht (1) aus Klärschlamm (2), gehäcksel tem Stroh (3) und Samen (4) besteht.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Abdeckungsschicht (1) durch Vermischen von Klärschlamm (2), gehäckseltem Stroh (3) und Samen (4) unter Zugabe von Wasser hergestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermischung ein Betonmischer oder ein Rühr werk verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungsschicht (1) aus 0,5 bis 1 kg gehäckseltem Stroh, 5 kg Klärschlamm und etwa 20 g Samen unter Zugabe von Wasser gemischt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungsschicht (1) mit einer Dicke von etwa 2 bis 3 cm aufgetragen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckungsschicht (8) aus einer ersten Schicht (6) aus gehäckseltem Stroh (3) und einer darauf aufgetragenen zweiten Schicht (7) aus Klär schlamm (2) und Samen (4) besteht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Samen Gras- und/oder Klee- und/oder Ginster- und/oder Lupinensamen verwendet wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das gehäckselte Stroh eine Länge von 2 bis 10 cm aufweist.