DE19612239A1 - Profilier- und Falzvorrichtung - Google Patents
Profilier- und FalzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Profilierung des Randbereichs
von vorzugsweise ebenen Blechen mittels in Transportrichtung des Ble
ches durch die Vorrichtung hintereinander angeordneten Profilierelemen
ten, die vom jeweils zu profilierenden Randbereich des Bleches durchlauf
bar sind, wobei ein Randprofil herstellbar ist, das einen aus der Blechebe
ne vorspringenden Falzsteg aufweist, an dessen Kantenbereich ein Kan
tenprofil angeordnet ist, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige profilierte Bleche werden insbesondere, jedoch keineswegs
ausschließlich, als sogenannte Scharen zur Herstellung von Bedachungen
und dergleichen verwendet. Die Scharen weisen in der Regel an beiden
Längsseitenkanten formkomplementäre Profile mit jeweils einem aus der
Blechebene senkrecht nach oben vorspringenden durch Abkantung des
Blechs erhaltenen Falzsteg auf, wobei im Bereich der freien Kanten dieser
Falzstege Kantenprofile ausgebildet sind, die bei bestimmungsgemäß ne
beneinander angeordneten Scharen einander über- und/oder hintergreifen.
Während die Kantenprofile im wesentlichen vereinheitlicht sind, hängt die
Breite bzw. die Höhe des Falzstegs von der jeweiligen Anwendung, bei
spielsweise im Hinblick auf gestalterische oder auch klimatische Faktoren,
ab.
Es sind gattungsgemäße Vorrichtungen zur entsprechenden Profilierung von
ebenen Blechabschnitten zur Herstellung von Scharen bekannt, die eine
Reihe von in Transportrichtung des Bleches durch die Vorrichtung nach
einander angeordneten Profilierelementen in Form von Rollumformele
menten aufweisen. Beim Durchlauf des Bleches wird in einem Arbeitsgang
gleichzeitig das Kantenprofil ausgebildet und die Abkantung zur Herstel
lung des Falzsteges durchgeführt. Bei vorgegebenem und voreingestelltem
Kantenprofil und Falzsteghöhe sind diese bekannten Vorrichtungen durch
aus zufriedenstellend. Wenn jedoch insbesondere die Falzsteghöhe verän
dert werden soll, muß der gesamte Rollensatz ausgetauscht werden. Dies
ist zum einen sehr zeitaufwendig und damit kostenintensiv und zum ande
ren unter Baustellenbedingungen kaum mit der erforderlichen Präzision
durchzuführen. Dies hat in der Praxis dazu geführt, daß bei erforderlichen
unterschiedlichen Falzsteghöhen eine entsprechende Anzahl von komplet
ten gattungsgemäßen Vorrichtungen mit jeweils unterschiedlichen Rollen
sätzen Verwendung findet. Dies ist jedoch sehr kostenaufwendig und aus
schließlich bei sehr großen Bauvorhaben anzuwenden.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die auf einfache und
kostengünstige Weise mit einer einzigen gattungsgemäßen Vorrichtung die
Herstellung entsprechender Randbereichsprofilierungen mit unterschiedli
chen Falzsteghöhen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach der Lehre des Patenan
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist also zunächst in an sich bekann
ter Weise in Transportrichtung des Bleches hintereinander angeordnete
Profilierelemente auf, die vom jeweils zu profilierenden Rand des Bleches
durchlaufen werden. Auf diese Art und Weise ist so ein Randprofil her
stellbar, das einen aus der Blechebene vorzugsweise senkrecht vorsprin
genden Falzsteg aufweist, an dessen Kantenbereich ein Kantenprofil ange
ordnet, das heißt angeformt ist. Erfindungsgemäß sind jedoch im Gegen
satz zu den bekannten Vorrichtungen die Profilierelemente zur Bildung
des Kantenprofils auf einem ersten Träger und die Profilierelemente zur
Bildung des Falzsteges auf einem zweiten Träger angeordnet, wobei der
erste und der zweite Träger im wesentlichen in der Blechebene und quer
zur Transportrichtung des Bleches gegeneinander verstellbar sind.
Es ist also mit anderen Worten die grundlegende Idee der vorliegenden
Erfindung, zunächst einmal die Profilierelemente für die Bildung des
Kantenprofils und die Profilierelemente für die Abkantung des Falzsteges
funktionell und räumlich zu trennen und damit zu entkoppeln. Die beiden
erfindungsgemäß getrennten Gruppen von Profilierelementen sind jeweils
auf einem separaten Träger, beispielsweise einem Rahmen, angeordnet.
Aufgrund der gegenseitigen Verstellbarkeit der beiden Träger kann nun
mehr erfindungsgemäß bei unverändertem Kantenprofil die Höhe des Falz
steges völlig frei eingestellt werden. Es spielt dabei für das Wesen der Er
findung keine Rolle, ob nur einer der beiden Träger und gegebenenfalls
welcher oder beide eine entsprechende Verstellmöglichkeit aufweisen,
solange eine relative Verstellung der beiden Träger möglich ist. Vorzugs
weise wird jedoch die Verstellung lediglich eines Träges, insbesondere des
zweiten die Profilierelemente zur Herstellung des Falzsteges aufweisenden
Trägers vorgesehen.
Es spielt für das Wesen der Erfindung zunächst ebenfalls keine Rolle, ob
beim Transport des zu profilierenden Bleches durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung zuerst das Kantenprofil oder zuerst die den Falzsteg bildende
Abkantung gebildet wird. Aus Gründen einer einfacheren Bauweise der
Vorrichtung ist gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der die ersten
Profilierelemente, das heißt die Profilierelemente zur Bildung des Kanten
profiles, aufweisende erste Träger in Transportrichtung des Blechs vor
dem die zweiten Profilierelemente aufweisenden zweiten Träger angeord
net.
Profilierelement im Sinn der vorliegenden Erfindung kann jede Einrichtung
sein, die geeignet ist, Profile, im einfachsten Fall Abkantungen, herzustel
len. So können beispielsweise mechanisch, elektrisch oder fluidisch betä
tigbare Schieber oder auch, im einfachsten Fall, Umlenkelemente zur An
wendung kommen. Vorzugsweise jedoch werden die ersten Profilierele
mente und/oder die zweiten Profilierelemente durch Rollumformelemente
gebildet. Eine derartige Rollumformung ermöglicht insbesondere eine kon
tinuierliche Durchlauffertigung entsprechend profilierter Bleche aus einem
endlos zugeführten Blechband.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind der die ersten Profilier
elemente aufweisende erste Träger und der die zweiten Profilierelemente
aufweisende zweite Träger auf einem gemeinsamen Hauptträger angeord
net. Vorzugsweise ist dabei der Hauptträger mittelbar oder unmittelbar an
oder auf einem Grundgestell angeordnet.
Wenn lediglich eine Kante eines Bleches oder eines Blechzuschnitts profi
liert bzw. abgekantet werden soll, reicht eine erfindungsgemäße Vorrich
tung, die lediglich einseitig mit entsprechenden Profilierelementen auf
einer erfindungsgemäßen Trägeranordnung versehen ist, aus. Auch wenn
beide einander gegenüberliegenden Blechkanten mit dem gleichen Kanten
profil versehen werden sollen, kann dies mit einer wie vorstehend be
schriebenen Vorrichtung erreicht werden, wenn nach einem ersten Durch
lauf unter Bildung der ersten Profilkante der Blechzuschnitt um 180° ge
dreht und unter Bildung der gegenüberliegenden Profilkante erneut durch
die Vorrichtung geführt wird. Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel ist jedoch auf dem Grundgestell dem ersten Hauptträger im
wesentlichen in der Blechebene gegenüberliegend ein zweiter Hauptträger
mit einem ersten Träger mit ersten Profilelementen und einem zweiten
Träger mit zweiten Profilelementen angeordnet, wobei der erste und der
zweite Träger ebenfalls im wesentlichen in der Blechebene gegeneinander
verstellbar sind. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß im wesentlichen
symmetrisch zur Blechmittellängsachse zwei im wesentlichen gleich aus
geführte Trägerkombinationen mit entsprechenden Profilelementen ange
ordnet sind, wobei die Profile und Abkantungen auf beiden Blechkanten
seiten gleich oder unterschiedlich sein können. Bei dieser Gestaltung
können also beide Blechkanten gleichzeitig profiliert werden, wodurch
sich insbesondere die Möglichkeit einer kontinuierlichen Scharenfertigung
vom Coil ergibt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der erste Träger des ersten
Hauptträgers mit dem ersten Träger des zweiten Hauptträgers und/oder
der zweite Träger des ersten Hauptträgers mit dem zweiten Träger des
zweiten Hauptträgers mechanisch, elektrisch oder kinematisch derart ge
koppelt, daß eine Verstellung des jeweiligen Trägers am ersten Hauptträ
ger eine gegenläufige Verstellung des entsprechenden gegenüberliegenden
Trägers am zweiten Hauptträger bewirkt und umgekehrt. Diese Gestaltung
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Höhe des Falzsteges an bei
den Blechkanten immer gleich hoch sein bzw. immer im gleichen Verhält
nis geändert werden soll. Im einfachsten Fall ist eine solche Kopplung
mechanisch beispielsweise durch eine entsprechende Gewindespindel
realisierbar, die in jeweils mindestens eine Spindelmutter am jeweils zwei
ten Träger eingreift, wobei die Spindelmutter eines Trägers ein Rechtsge
winde und die Spindelmutter des anderen Trägers ein Linksgewinde auf
weist.
Um eine Einstellung der wie vorstehend erläuterten symmetrisch aufge
bauten erfindungsgemäßen Vorrichtung auf verschiedene Blech- und damit
Scharenbreiten zu erreichen, sind gemäß einem weiteren Ausführungsbei
spiel der erste und der zweite Hauptträger im wesentlichen in der Blech
ebene gegeneinander verstellbar. Dabei genügt es durchaus, wenn einer
der beiden Hauptträger fest und der andere verstellbar ist. Vorzugsweise
jedoch sind beide Hauptträger verstellbar angeordnet, wobei eine gegen
läufige Kopplung der beiden Verstellbewegungen, sei dies nun mechanisch
oder elektrisch, vorgesehen sein kann.
Um ein definiertes Einführen des Bleches oder Blechzuschnitts in die
Profilierelemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten,
kann im Einlaufbereich der Vorrichtung vor dem ersten Profilierelement
ein seitlicher verstellbarer Anschlag für den Randbereich des zu profilie
renden Blechs am ersten Träger und/oder am Hauptträger angeordnet sein.
Dabei kann ein solcher Anschlag bei symmetrischem Aufbau der Vorrich
tung wie vorstehend erläutert an beiden Hauptträgern oder beiden ersten
Trägern angeordnet sein.
Insbesondere wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung Endlosbleche vom
Coil verarbeitet, kann vorzugsweise eine im wesentlichen quer zur Trans
portrichtung des Bleches vor dem Einlauf in die ersten Profilierelemente
und/oder nach dem Auslauf aus den zweiten Profilierelementen angeord
nete Schneideinrichtung zur Ablängung des Bleches auf die gewünschte
Scharenlänge vorgesehen sein. Weiter kann dabei eine Meßeinrichtung, sei
diese mechanisch oder elektrisch, insbesondere berührungslos, zur Mes
sung der die Vorrichtung durchlaufenden Länge des Bleches verwendet
werden.
Wenn auch unterschiedlich breite Scharen mit der Vorrichtung der Erfin
dung hergestellt bzw. profiliert und abgekantet werden sollen, kann im
Einlaufbereich der Vorrichtung weiter eine Längsteileinrichtung zur Spal
tung des einlaufenden Bleches auf die gewünschte Scharenbreite vorgese
hen sein.
Der Transport des Bleches durch die Vorrichtung kann auf grundsätzlich
beliebige Weise erfolgen, solange zum einen die durch den Antrieb aufge
wendete Vortriebskraft größer als die Umformkraft beim Profilieren und
Abkanten ist und zum anderen die Vortriebskraft schonend und zuverläs
sig auf das zu profilierende Blech übertragbar ist. Beispielsweise können
die insbesondere rollenförmigen Profilierelemente unmittelbar angetrieben
und die notwendigen Vortriebskräfte durch Kraftschluß auf das zu profi
lierende Blech übertragen werden. Aufgrund örtlich unterschiedlicher Re
lativgeschwindigkeiten zwischen den Profilierungselementen und dem
Blech tritt dabei jedoch ein örtlich unterschiedlicher Schlupf auf, der in
unerwünschter Weise zu einer Oberflächenbeeinträchtigung des Blechs
führen kann. Vorzugsweise erfolgt daher nach einem weiteren Ausfüh
rungsbeispiel der Transport des Blechs durch die Vorrichtung mittels
eines Zahnriemenantriebs, wobei das Blech mittels Andrückrollen an der
zahnlosen Seite eines endlos umlaufenden Zahnriemens zur reibschlüssigen
Anlage gebracht wird.
Um in jedem Fall ein möglichst vollflächiges Anliegen des Zahnriemens an
der Blechoberfläche zu gewährleisten, ist vorzugsweise der Zahnriemen
zumindest in den Bereichen, die den Andrückrollen gegenüberliegen,
durch Antriebszahnräder oder Stützleisten unterstützt. Die Stützleisten
sind dabei in Transportrichtung bzw. Riemenrichtung zwischen den An
triebszahnrädern angeordnet. Die Stützleisten bestehen vorzugsweise aus
einem reibungsvermindernden Material, insbesondere Kunststoff, oder
weisen zumindest an ihrer Berührungsfläche mit dem Zahnriemen einen
reibungsvermindernden Belag auf.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel verläuft der Zahnriemen im we
sentlich parallel zur zu profilierenden Blechkante und auf der der Profil
kante abgewandten Seite der Falzkante. Vorzugsweise ist dabei der Zahn
riemenantrieb am die Profilierelemente zur Bildung des Falzstegs aufwei
senden zweiten Träger angeordnet und mit diesem verstellbar. Dies be
deutet mit anderen Worten, daß auch bei einer Verstellung der Höhe des
Falzstegs in jedem Fall sichergestellt ist, daß der Antrieb im unprofilierten
Blechoberflächenbereich wirkt bzw. angreift.
Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer perspektivischer Darstellung ver
schiedene mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
herstellbare Scharenformen und -profile,
Fig. 2 in schematischer nicht maßstäblicher Darstellung im
Querschnitt durch die Blechebene eine Abfolge un
terschiedlicher Profilier- und Abkantstadien wäh
rend des erfindungsgemäßen Profiliervorgangs; und
Fig. 3 in schematischer Darstellung in Ansicht von oben
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 sind einige Varianten von mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung herstellbaren Scharen mit unterschiedlichen Rand- bzw. Kantenpro
filen und unterschiedlichen Formen dargestellt.
Die mit a) bezeichnete Schar 1 besteht aus einem im wesentlichen recht
eckigen Blechzuschnitt, der an seinen beiden Längskanten mit je einem im
wesentlichen die gesamte Scharlänge umfassenden Randprofil 2, 3 verse
hen ist. Beide Randprofile 2 und 3 weisen zunächst einmal jeweils einen
aus der Blechebene senkrecht nach oben vorspringenden Falzsteg 4 bzw.
5 auf, wobei die beiden Falzstege 4 und 5 im wesentlichen gleich hoch
sind. Im Bereich der von der Blechebene wegweisenden Kante sind die
beiden Falzstege 4 und 5 jeweils mit einem Kantenprofil 6 bzw. 7 verse
hen. Das Kantenprofil 6 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel einer Schar
in einfacher Weise aus einem gegenüber dem Falzsteg 4 rechtwinklig
L-förmig nach innen, d. h. zum Randprofil 3 hin abgewinkelten längsflan
schartigen Kantenbereich 8.
Das bezüglich der Scharmittellängsachse gegenüberliegende Kantenprofil
7 weist im Querschnitt eine im wesentlichen U-förmige Gestalt auf, wobei
die beiden Schenkel dieses U-Profils durch den Falzsteg 5 und einen dazu
parallel abgewinkelten Kantenbereich 9 gebildet werden, während der Steg
des U-Profils aus einem zum Falzsteg rechtwinklig nach außen abgewin
kelten Kantenbereich 10 besteht.
Zur Bildung einer Bedachung werden eine entsprechende Anzahl von
derart gestalteten im wesentlichen identischen Scharen 1 so nebeneinan
dergelegt, daß die Kantenprofile 6 jeweils vom form- und funktionskom
plementären Kantenprofil 7 der jeweils benachbarten Schar übergriffen
werden. Durch "einrollendes" Umbördeln der einander übergreifenden
Kantenprofile kann dann eine dauerhafte, feste und dichte Verbindung der
Scharen untereinander erzielt werden.
Die in Fig. 1 unter b) dargestellte Schar 1′ entspricht in ihrem grundsätz
lichen Aufbau der vorstehend beschriebenen Schar 1, wobei jedoch an
beiden Längskanten identische Randprofile 11 und 12 vorgesehen sind, die
in ihrem Aufbau und ihrer Gestalt dem vorstehend beschrieben Randprofil
3 der Schar unter a) entsprechen. Die Schar 1′′ unter c) weist ebenfalls an
beiden Längsseitenkanten identische Randprofile 13 und 14 auf, die je
doch dem vorstehend unter a) beschriebene Randprofil 2 entsprechen. Zur
Bildung eines Daches werden unter Verwendung dieser beiden Varianten
werden Scharen b) und Scharen c) alternierend angeordnet, worauf dann
eine "einrollende Umbördelung" der einander übergreifenden Kantenberei
che wie vorstehend beschrieben erfolgt.
Unter d) und e) sind weiter Scharen 15 und 16 gezeigt, die nicht aus
rechteckigen, sondern trapezförmigen Blechzuschnitten bestehen. Dadurch
ergeben sich insgesamt trapezförmige Scharen, deren Längskanten 17 und
18 bzw. 19 und 20 nicht parallel, sondern zueinander geneigt verlaufen.
Die unter f) dargestellte Schar 21 weist zueinander parallele Längskanten
22 und 23 auf. Die Kantenprofile entsprechen denen der Variante a);
jedoch schließen diese Kantenprofile nicht bündig mit der Querkante der
Schar 21 ab, sondern sind vielmehr dieser gegenüber zurückgesetzt oder
springen gegenüber dieser hervor.
In Fig. 2 ist schematisch die Abfolge der Profilierungsschritte eines Schar
beispiels dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind insgesamt sie
ben Profilier- bzw. Abkantschritte vorgesehen, die mit römischen Ziffern
in der Reihenfolge ihres logischen und zeitlichen Ablaufs bezeichnet sind.
Die einzelnen Schritte sind jeweils in einer Darstellung im Querschnitt zur
Blech- bzw. Scharebene gezeigt:
In einem ersten Profilierungsschritt I werden nach dem Einlauf in die er
findungsgemäße Vorrichtung zunächst an beiden Längsseitenkanten des
ebenen Blechzuschnitts der zu formenden Schar 1 die äußersten Kanten
bereiche 24, 25 in jeweils einem Profilierungsrollenpaar 26, 27 durch
Rollumformung um etwa 45° gegenläufig abgekantet. Beim weiteren
Durchlauf durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gelangt die Schar 1 in
den umformenden Eingriff II., III. und IV. weiterer Profilierungsrollen
paare 28, 29 und 30 (in der Darstellung nach Fig. 2 linke Längskante)
bzw. 31 und 32 (in der Darstellung nach Fig. 2 rechte Längskante), wobei
in diesen ersten vier bzw. drei Schritten das Kantenprofil beider Längs
kanten der Schar 1 vollständig geformt wird. An der linken Längskante
entsteht dabei das vorstehend beschriebene U-förmige und an der rechten
Längskante das L-förmige Kantenprofil.
Nach dem Durchlaufen der ersten vier bzw. drei Bearbeitungsschritte wird
das kantenprofilierte Scharblech in nachgeschalteten Abkantrollenpaaren
bzw. Abkantrollengruppen 33, 34 und 35 bzw. 36, 37 und 38 unter Bil
dung der Falzstege 4 bzw. 5 in den Schritten V., VI. und VII. gleichsinnig
aus der Blechebene nach oben im wesentlichen rechtwinklig abgekantet.
Die äußeren Profillinien 39 bzw. 40 sind gegenüber den Falzkanten 41
bzw. 42 jeweils um den Betrag A gegeneinander versetzt, wobei dieser
Betrag A der Höhe der Falzstege 4 und 5 entspricht.
In der unteren Hälfte der Fig. 2 (Schritte V., VI. und VII.) sind auf jeder
Längskantenseite des Scharblechs jeweils zwei Kantenprofile 6, 6′ bzw. 7,
7′ dargestellt. Dabei entspricht das äußere Kantenprofil 6 bzw. 7 der
maximalen und das innere Kantenprofil 6′ bzw. 7′ der minimalen Falzsteg
höhe. Realiter ist jedoch jeweils nur ein Kantenprofil auf jeder Längskan
tenseite vorgesehen.
In Fig. 3 ist in lediglich schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in Ansicht von oben gezeigt. Die Blechebene der zu fertigen
den Schar verläuft in dieser Darstellung in der Zeichenebene. Die Vor
richtung weist zunächst einmal jeweils einen linken 43 und einen rechten
44 Hauptträger auf. Die beiden Hauptträger 43 und 44 sind im wesentli
chen parallel zueinander und zur Mittellängsachse der Schar 1 angeordnet.
Wie durch den Pfeil F angedeutet ist, sind die beiden Hauptträger gegen
einder mittels nicht dargestellter Verstellelemente und Führungen verstell
bar. Aufgrund dieser Verstellbarkeit läßt sich in einfacher Weise der Ab
stand B der Abkantlinien 41, 42 und damit die Breite der fertigen Schar 1
einstellen.
Auf dem Hauptträger 43 sind in Durchlaufrichtung (Pfeil D) des Blechs
ein erster Träger 45 und ein zweiter Träger 46 hintereinander angeordnet.
Gleiches gilt für den gegenüberliegenden Hauptträger 44, der hintereinan
der einen ersten Träger 47 und einen zweiten Träger 48 aufweist.
Die Profilierungsrollen 26, 28, 29 und 30 bzw. 27, 31 und 32 sind auf
jeweils dem ersten Träger 45 bzw. 47 angeordnet. Die beiden Träger 45
und 47 sind, wie durch den Pfeil G angedeutet, gegeneinander und gegen
den Hauptträger 43 bzw. 44 in Pfeilrichtung verstellbar.
In analoger Weise sind die Abkantrollen 33, 34 und 35 auf dem zweiten
Träger 46 bzw. die Abkantrollen 36, 37 und 38 auf dem zweiten Träger 48
befestigt. Die beiden Träger 46 und 48 sind, wie durch den Pfeil H ange
deutet, gegeneinander und gegen den Hauptträger 43 bzw. 44 verstellbar
ausgebildet.
Aufgrund der unabhängigen Verstellbarkeit des ersten und zweiten Trä
gers jedes Hauptträgers gegeneinander und gegen den jeweiligen Hauptträ
ger läßt sich erfindungsgemäß der Abstand A jeder Seite und damit die
Höhe des Falzstegs einstellen. Die Falzsteghöhe kann dabei auf beiden
Seiten unterschiedlich sein.
In der Fig. 3 ist weiter der Antrieb für den Transport des Scharblechs
durch die Vorrichtung schematisch angedeutet. Jeder Träger 45, 46, 47
und 48 weist einen Zahnriementrieb 49, 50, 51 und 52 auf. Das nicht
dargestellte Scharblech liegt dabei auf dem Zahnriemen auf und wird
durch nicht dargestellte Andrückrollen zur Verbesserung der kraftschlüs
sigen Kraftübertragung auf den jeweiligen Zahnriemen gepreßt. Der
endlos umlaufende Zahnriemen jedes Antriebes verläuft im wesentlichen
parallel zur Transportrichtung des Scharblechs. Dabei ist jeder Antrieb
ortsfest am zugeordneten Träger angeordnet und mit diesem verstellbar.
Vorzugsweise sind sämtliche Zahnriementriebe 49, 50, 51 und 52 gekop
pelt und weisen einen gemeinsamen Antrieb auf. Alternativ ist jedoch auch
ein separater insbesondere elektromotorischer Antrieb für jeden einzelnen
Zahnriementrieb möglich.
Wie vorstehend ausgeführt, wird die Breite der Schar 1 durch die Ver
stellung des Abstandes B der Hauptträger 43 und 44 bzw der Falzlinien 41
und 42 eingestellt, während die Einstellung der Falzsteghöhe durch die
jeweilige Verstellung des ersten gegen den zweiten Träger und damit die
Einstellung des Abstandes A erfolgt. Wenn beispielsweise schräge Scharen
mit nicht parallel Kanten oder Scharen mit nur einer Profilkante herge
stellt werden sollen, wird der Abstand B so eingestellt, daß zunächst
lediglich die zu profilierende Kante des schräg eingeführten Scharenble
ches in Eingriff mit den zugeordneten Profilier- und/oder Abkantelemen
ten gelangt. Nach Durchlauf durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird
dann die Schar gegebenenfalls erneut in die Vorrichtung ein- und durch
diese hindurchgeführt, wobei dann in analoger Weise die zweite zu profi
lierende Kante umgeformt wird.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Profilierung des Randbereichs von vorzugsweise
ebenen Blechen mittels in Transportrichtung des Bleches durch die
Vorrichtung hintereinander angeordneten Profilierelementen, die
vom jeweils zu profilierenden Randbereich des Bleches durchlaufbar
sind, wobei ein Randprofil herstellbar ist, das einen aus der Blech
ebene vorspringenden Falzsteg aufweist, an dessen Kantenbereich
ein Kantenprofil angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilierelemente (26, 28, 29, 30; 27, 31, 32) zur Bildung des
Kantenprofils (6, 7) auf einem ersten Träger (45, 47) und die Pro
filierelemente (33, 34, 35, 36, 37, 38) zur Bildung des Falzsteges (4; 5)
auf einem zweiten Träger (46, 48) angeordnet sind, wobei der erste
(45, 47) und der zweite (46, 48) Träger im wesentlichen in der
Blechebene und quer zur Transportrichtung des Bleches gegenein
ander verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die ersten Profilierelemente (26, 28, 29, 30; 27, 31, 32) auf
weisende erste Träger (45, 47) in Transportrichtung des Blechs vor
dem die zweiten Profilierelemente (33, 34, 35, 36, 37, 38) aufweisen
den zweiten Träger (46, 48) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Profilierelemente (26, 28, 29, 30; 27, 31, 32) und/oder
die zweiten Profilierelemente (33, 34, 35; 36, 37, 38) durch Rollum
formelemente gebildet werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die ersten Profilierelemente (26, 28, 29, 30; 27, 31, 32) auf
weisende erste Träger (45, 47) und der die zweiten Profilierelemente
(33, 34, 35; 36, 37, 38) aufweisende zweite Träger (46; 48) auf einem
gemeinsamen Hauptträger (43, 44) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptträger (43,44) auf einem Grundgestell angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Grundgestell dem ersten Hauptträger (43) im wesentli
chen in der Blechebene gegenüberliegend ein zweiter Hauptträger
(44) mit einem ersten Träger (47) mit ersten Profilelementen
(27, 31, 32) und einem zweiten Träger (48) mit zweiten Profilele
menten (36, 37, 38) angeordnet ist, wobei der erste (47) und der
zweite Träger (48) im wesentlichen in der Blechebene gegeneinan
der verstellbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Träger (45) des ersten Hauptträgers (43) mit dem ers
ten Träger (47) des zweiten Hauptträgers (44) und/oder der zweite
Träger (47) des ersten Hauptträgers (43) mit dem zweiten Träger
(48) des zweiten Hauptträgers (44) mechanisch, elektrisch oder
kinematisch derart gekoppelt ist, daß eine Verstellung des jewei
ligen Trägers am ersten Hauptträger (43) eine gegenläufige Ver
stellung des entsprechenden gegenüberliegenden Trägers am
zweiten Hauptträger (44) bewirkt und umgekehrt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste (43) und der zweite (44) Hauptträger im wesentlichen
in der Blechebene gegeneinander verstellbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Einlaufbereich der Vorrichtung vor dem ersten Profilier
element (26, 27) ein seitlicher verstellbarer Anschlag für den Rand
bereich des zu profilierenden Blechs am ersten Träger (45; 47)
und/oder am Hauptträger (43, 44) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
eine im wesentlichen quer zur Transportrichtung des Bleches vor
dem Einlauf in die ersten Profilierelemente (26; 27) und/oder nach
dem Auslauf aus den zweiten Profilierelementen (35; 38) angeord
nete Schneideinrichtung zur Ablängung des Bleches.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch
eine im Einlaufbereich der Vorrichtung angeordnete Längsteilein
richtung zur Spaltung des einlaufenden Bleches.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Meßeinrichtung zur Messung der die Vorrichtung durchlaufen
den Länge des Bleches.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transport des Blechs durch die Vorrichtung mittels mindes
tens eines Zahnriemenantriebs (49, 50; 51, 52) erfolgt, wobei das
Blech mittels Andrückrollen an der zahnlosen Seite eines endlos
umlaufenden Zahnriemens zur reibschlüssigen Anlage gebracht wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnriemen zumindest in den Bereichen, die den Andrück
rollen gegenüberliegen, durch Antriebszahnräder oder Stützleisten
unterstützt wird.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnriemen im wesentlich parallel zur zu profilierenden
Blechkante und auf der der Profilkante (39, 40) abgewandten Seite
der Falzkante (41; 42) verläuft.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnriemenantrieb (49, 50, 51, 52) am die Profilierelemente
(33, 34, 35, 36, 37, 38) zur Bildung des Falzstegs (4; 5) aufweisenden
zweiten Träger (46, 48) angeordnet und mit diesem verstellbar ist.
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