DE19610981C1 - Fußbettung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fußbettung, die in einen Schuh
einlegbar, gepolstert und an der Unterseite im wesentlichen
plan ist, mit einer Pronationsführung im Mittelfußbereich
und/oder einem Supinationsstabilisator im Vorfußbereich am
Außenballen.
Gepolsterte Fußbettungen sind allgemein bekannt. So ist aus
dem DE-GM 91 00 326 eine Einlage für Kranke und Behinderte
bekannt, die aus einer unteren, durchgehenden Stützschicht
und einer oberen, weichen Polsterlage besteht. Mit einer
solchen Fußbettung wird der Fuß im ganzen weich abgepol
stert, im Bewegungszustand wird der Fuß jedoch nicht genü
gend abgestützt.
Eine ähnliche Fußbettung ist aus der DE-OS 42 39 363
bekannt, bei der statt mit einer durchgehenden Polsterung
die Hauptbereiche des Fußes (Mittelfuß, Ferse, Zehen) ein
zeln abgepolstert werden. Die Lösung ist ebenfalls für
Kranke gedacht. Letzlich wird auch hier der Fuß im ganzen
abgepolstert. Die Maßnahme weist für den Gesunden eine unzu
reichende Stützung auf.
Es sind weitere Fußbettungen bekannt, die den Fuß insbeson
dere im Mittelfußbereich stützen sollen. Im Bereich des Mit
telfußes sind derartige Fußbettungen zu diesem Zweck mit
einer Ausformung, einer sogenannten Pronationsführung, ver
sehen. Damit wird einem Abkippen des Fußes nach innen entge
gengewirkt.
Eine solche Fußbettung zeigt das DE-GM 85 03 525. Sie ist
außerdem zweilagig ausgebildet, wobei die untere, härtere
Lage sich bis zum Mittelfußbereich erstrecken soll. Ober-
und Unterteil haben unterschiedliche Materialhärte.
Die Fußbettung unterstützt den Fuß beim Laufen besser als
solche, die lediglich den Fuß im ganzen abpolstern, ist für
längeres Laufen bzw. für kräftige Laufbewegungen, wie sie z. B.
bei sportlicher Betätigung vorliegen, hinsichtlich ihrer
Stütz- und Polsterfunktion aber noch verbesserungsbedürftig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fußbettung
der eingangs genannten Art anzugeben, die den Fuß insbeson
dere im Bewegungszustand noch besser führt und stabilisiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Fußbettung eine obere, sich über den gesamten Bereich der
Fußsohle erstreckende Kernlage, die im Bereich der Ferse ein
oval geformtes planes Fersenloch bzw. eine Fersenhöhle, im
Bereich des Großzehes eine bis an den Mittelfußbereich
heranreichende Vertiefung und im Bereich der kleinen Zehen
eine Vertiefung aufweist, eine unter der Kernlage angeord
nete Polsterlage, die im Bereich der Ferse mit einer sich
mit dem oval geformten Fersenloch in der Kernlage überdeckenden
Aussparung versehen ist und vorne im wesentlichen dem
Verlauf der für die Zehen vorgesehenen Vertiefungen in der
Kernlage folgt, und eine unter der Polsterlage angeordnete
Stabilisierungslage im medialen Bereich des Mittelfußes,
wobei Kern-, Polster- und Stabilisierungslage aus Kunststoff
unterschiedlicher Härte und/oder Elastizität bestehen.
Die erfindungsgemäße Fußbettung kann entweder als einteiliger
Körper ausgebildet sein, wobei die Kern-, Polster- und
Stabilisierungslage aus drei Zonen verschiedener Härte
und/oder Elastizität gebildet sind (Anspruch 2), oder sie kann als minde
stens zweiteiliger Körper aus Materialien verschiedener
Härte und/oder Elastizität ausgebildet sein (Anspruch 3).
Für die industrielle Fertigung kann es unter Umständen vor
teilhaft sein, Standard-Fußbettungen in einteiliger Form
herzustellen.
Bei mehrteiligem Aufbau kann jede Lage als Einzelteil ausge
führt sein, so daß je nach den individuellen Erfordernissen
oder nach dem Verwendungszweck des Schuhs eine spezielle
Zusammenstellung der einzelnen Lagen vorgenommen werden
kann. So ist es z. B. denkbar, eine Verkaufspackung, die für
eine bestimmte Schuhgröße vorgesehen ist, mit einer Kernlage
und mit jeweils mehreren Polster- und Stabilisierungslagen
unterschiedlicher Härte bzw. Elastizität zu bestücken. Der
Kunde kann dann je nach den aktuellen Erfordernissen eine
individuelle Auswahl der Einzelteile vornehmen, um so z. B.
eine harte Stabilisationslage auszuwählen, die eine entspre
chend feste Pronationsführung bewirkt, mit der der Mittelfuß
stark gestützt wird. Insbesondere im Sportbereich kann so
auf die unterschiedlichen Bedingungen bei verschiedenen
Sportarten reagiert werden, da z. B. beim Langstreckenlauf
eine andere Abstützung erforderlich ist als beim Sprint.
Entsprechend den Anforderungen an die Funktion der einzelnen
Lagen können Härte und Elastizität jeweils stark differie
ren. So kommt z. B. für die Kernlage eher ein hartes, aber
elastisches Material in Frage, während die Stabilisierungs
lage möglicherweise aus einem ebenso harten, aber unelasti
schen Material bestehen kann.
Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn die Kern-, Polster-
und Stabilisierungslage mit ihrer jeweils benachbarten Lage
lösbar formschlüssig verbunden sind (vgl. Anspruch 5).
Die formschlüssige Verbindung kann z. B. durch Erhebungen
und Vertiefungen auf der Oberfläche der einzelnen Lagen
realisiert werden.
Die Erhebungen können z. B. in der Form von Noppen oder Ste
gen vorliegen. Die einzelnen Lagen sind so gegenseitig
unverrutschbar festgelegt, können aber jederzeit gegen eine
andere Lage mit veränderter Härte bzw. Elastizität ausge
tauscht werden.
Natürlich ist es auch möglich, die einzelnen Lagen miteinan
der zu verkleben, wenn die einmal gewählte Konstellation
dauerhaft beibehalten werden soll.
Die Fußbettung ist in einer Weiterbildung der Erfindung (vgl. Anspruch 4)
so gestaltet, daß die
Kernlage im Bereich der Ferse ein oval geformtes planes Fer
senloch bzw. eine Fersenhöhle aufweist, von deren Rand aus
gehend sie als die
Ferse umfassende Halbschale ausgeformt ist. Gleichzeitig ist
die Polsterlage im Bereich der Ferse oval ausgespart, wobei
sich die Ausparung mit dem oval geformten Fersenloch (Fer
senhöhle) in der Kernlage überdeckt.
Auf diese Weise verbleibt in der Polsterlage ein Fersenring,
der die Ferse zusammen mit der Fersenhöhle in der Kernlage
beim Auftreten auffängt und fixiert. Die Kernlage weist im
Bereich des Großzehes erfindungsgemäß eine Vertiefung auf,
die bis an den Mittelfußbereich heranreicht. Zusätzlich
weist auch die Kernlage im Bereich der kleinen Zehen eine
Vertiefung auf. So ist der Großzeh als Hauptelement der
Kraftübertragung beim Gehen und Laufen tiefer gelegt. Die
Aussparung für die weiteren Zehen bewirkt einen Greifeffekt
(Zehengreifer). Der Effekt wird noch dadurch verstärkt, daß
die Polsterlage vorne im wesentlichen dem Verlauf der für
die Zehen vorgesehenen Vertiefungen in der Kernlage folgt.
Insgesamt wird so ein Laufen ermöglicht, das mit dem Laufen
auf Naturboden vergleichbar ist.
Die Kraftwirkung beim Laufen wird mit der erfindungsgemäßen
Fußbettung erheblich verbessert, womit die Laufgeschwindig
keit gesteigert und die Ermüdung des Fußes gesenkt werden
können. Insbesondere im Sportbereich kann die Fußbettung so
zu einem gesteigerten Wohlbefinden und zu Leistungsverbesse
rungen beitragen.
Die Fußbettung wird aus Kunststoff, zweckmäßigerweise aus
einem porösen Schaumkunststoff, gefertigt.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeich
nungen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Fußbettung,
Fig. 2 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeils II in
Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III in Fig. 2
von schräg unten gegen die Fußbettung,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht gemäß Fig. 3, wobei
die drei Lagen voneinander getrennt sind (Explosi
onsdarstellung),
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2, wobei
die Einzelteile auseinander gezogen sind, und
Fig. 6 einen Schnitt an analoger Stelle, wobei die
Fußbettung hier in einteiliger Form vorliegt.
Fig. 1 zeigt die Oberseite der Kernlage 1 der erfindungs
gemäßen Fußbettung, Fig. 2 die Seitenansicht der Fußbettung,
aus der auch die Anordnung der Polsterlage 2 und der Stabi
lisierungslage 3 ersichtlich ist.
Im Zehen- und Ballenbereich ist die Fußbettung flach ausge
bildet, wie es in Fig. 2 deutlicher zu erkennen ist, während
sie im Mittelfuß- und Fersenbereich in eine Halbschalenform
übergeht, so daß der Fuß hier eine seitliche Stützung
erfährt. Medial, d. h. zur Innenseite hin, ist im Mittel
fußbereich eine Pronationsführung 4 vorgesehen. Hier ist
also von der Mitte der Fußbettung ausgehend zur Kante der
Innenseite hin eine stark ansteigende Ausformung vorgesehen.
Zwischen dem Bereich des Vorfußes und des Außenballens ist
zusätzlich ein Supinationsstabilisator 5 in Form einer Erhe
bung ausgeformt, der den Fuß zur Außenseite hin abstützt.
Im Fersenabschnitt ist in der Kernlage 1 ein ovaler Bereich
mit einer ebenen Grundfläche als Fersenloch 6 ausgebildet.
Ausgehend von diesem Fersenloch 6 ist die Kernlage 1, aber
auch die Polsterlage 2, zu beiden Seiten und nach hinten
schalenförmig ausgebildet, so daß der Hacken des Fußes teil
weise umschlossen und so gestützt wird.
Im vorderen Bereich der Kernlage 1 befindet sich ein Absatz
7, so daß der Großzeh und die übrigen Zehen tiefer zu liegen
kommen und so ihrer Greiffunktion besser gerecht werden
können.
Fig. 3 zeigt eine Explosionsdarstellung der erfindungsge
mäßen Fußbettung. Aus dieser Darstellung ist deutlich
erkennbar, daß sich die Polsterlage 2 über den Bereich des
Mittelfußes und der Ferse sowie teilweise über den Ballenbe
reich erstreckt, wobei sie im zuletzt genannten Bereich dem
Verlauf des Absatzes 7 in der Kernlage 1 folgt. Im Fersenbe
reich befindet sich eine Aussparung 8, die mit dem Fersen
loch 6 im Fersenabschnitt der Kernlage 1 korrespondiert, so
daß ein Fersenring verbleibt, der die Ferse nach allen Sei
ten hin ringförmig abpolstert.
An ihrer Unterseite sind sowohl die Kernlage 1 als auch die
Polsterlage 2 mit Noppen 9 ausgerüstet, die in entsprechende
Aussparungen des jeweils benachbarten Teils eingreifen. In
der Schnittdarstellung nach Fig. 5 wird diese Maßnahme noch
einmal deutlich erkennbar. Die Lagen können so unverrutsch
bar miteinander verbunden werden.
Die Stabilisierungslage 3 ist das kleinste Teil und stützt
allein den inneren Mittelfußbereich ab. Durch verschieden
harte Stabilisierungslagen 3 kann so eine verschieden hohe
Pronation einreguliert werden.
Fig. 4 zeigt die Fußbettung dann im zusammengesetzten
Zustand. Analog würde auch eine Fußbettung aussehen, die
einteilig geformt ist, wobei die drei Lagen durch drei Zonen
verschiedener Härte gebildet werden. Fig. 6 zeigt eine sol
che Ausführung in einer Schnittdarstellung.
Claims (5)
1. Fußbettung, die in einen Schuh einlegbar gepol
stert und an der Unterseite im wesentlichen plan ist, mit
einer Pronationsführung im Mittelfußbereich und/oder einem
Supinationsstabilisator im Vorfußbereich am Außenballen,
gekennzeichnet durch
eine obere, sich über den gesamten Bereich der Fußsohle erstreckende Kernlage (1), die im Bereich der Ferse ein oval geformtes planes Fersenloch (6) bzw. eine Fersenhöhle, im Bereich des Großzehes eine bis an den Mittelfußbereich heranreichende Vertiefung und im Bereich der kleinen Zehen eine Vertiefung aufweist,
eine unter der Kernlage (1) angeordnete Polsterlage (2), die im Bereich der Ferse mit einer sich mit dem oval geformten Fersenloch (6) in der Kernlage (1) überdeckenden Aussparung (8) versehen ist und vorne im wesentlichen dem Verlauf der für die Zehen vorgesehenen Vertiefungen in der Kernlage (1) folgt,
und eine unter der Polsterlage (2) angeordnete Stabilisie rungslage (3) im medialen Bereich des Mittelfußes, wobei Kern-, Polster- und Stabilisierungslage (1; 2; 3) aus Kunststoff unterschiedlichem Härte und/oder Elastizität bestehen.
eine obere, sich über den gesamten Bereich der Fußsohle erstreckende Kernlage (1), die im Bereich der Ferse ein oval geformtes planes Fersenloch (6) bzw. eine Fersenhöhle, im Bereich des Großzehes eine bis an den Mittelfußbereich heranreichende Vertiefung und im Bereich der kleinen Zehen eine Vertiefung aufweist,
eine unter der Kernlage (1) angeordnete Polsterlage (2), die im Bereich der Ferse mit einer sich mit dem oval geformten Fersenloch (6) in der Kernlage (1) überdeckenden Aussparung (8) versehen ist und vorne im wesentlichen dem Verlauf der für die Zehen vorgesehenen Vertiefungen in der Kernlage (1) folgt,
und eine unter der Polsterlage (2) angeordnete Stabilisie rungslage (3) im medialen Bereich des Mittelfußes, wobei Kern-, Polster- und Stabilisierungslage (1; 2; 3) aus Kunststoff unterschiedlichem Härte und/oder Elastizität bestehen.
2. Fußbettung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als einteiliger Körper ausgebildet und die
Kern-, Polster- und Stabilisierungslage (1; 2; 3) aus drei
Zonen verschiedener Härte und/oder Elastizität gebildet
sind.
3. Fußbettung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als mindestens zweiteiliger Körper aus
Materialien verschiedener Härte und/oder Elastizität ausge
bildet ist.
4. Fußbettung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernlage (1) vom
Rand des Fersenlochs (6) ausgehend als die Ferse umfassende
Halbschale ausgeformt ist.
5. Fußbettung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kern-, Polster- und Stabilisierungslage
(1; 2; 3) mit ihrer jeweils benachbarten Lage (1; 2; 3) lös
bar formschlüssig verbunden sind.
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